1841 / 240 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Rar Omn aon tian

ganzen modernen Malerei Belgiens die Linie vorgezeihnet, auf der |

1 ie es scheint, zu halten hat. Es is dies diejenige, welche L Ge der tüchtigen und ausdrucksvollen Wirklichkeit umschreibt, welche gleich weit von der falten und afektirten Eleganz „¿Franzdsi- scher Formen, als von der übertriebenen Derbheit und wilden Ge- nialität so mancher aus Rubens Werkstatt hervorgegangenen Pro- duttionen entfernt ist. Manche wollen dem von Wappers begrün- deten Style aus dem Glanz und dem Luxus heiterer Farben cinen Vorwurf machen. Man kann aber die helle Färbung als einen durchgreifenden Zug der Flamändischen Malerei ansehen, welcher im Volksgeschmack begründet ist. Der trübe nordische Himmel ver langt es, daß der Maler das Licht, worin scin Bild erscheinen soll, da es von außen fehlt, auf dic Leinwand selber trage. Ueberdem ift ja auch alle Kunst, in gewisser Art, heiter; und wie die ershütternd- fien Scenen einer tragischen Katastrophe durch die Freiheit und den Wohllaut des Wortes gleichsam gelichtet werden, ebenso dürfen wir es auch dem Maler danken, wenn er durch die Kraft und Harmo nie der Lichttône uns von dem engenden Gefühl einer bloß natur- gerechten Darstellung befreit. Doch beobachtet Wappers auch in diesem Stúcke das besonnene Maß und jene richtige Wahl, welche diesem denkenden Künstler ein so großes Uebergewicht Über die Menge Derer giebt , welche blos nah dem Effekt , nach dem Nciz vorübergehender Aufregung haschen. Die Fúlle und die Wärme ei- ner blühenden Farbe hat er besonders in dem jüngsten Bilde, „die Himmelfahrt Mariä// vorstellend (ein Bild in sehr großem Maß- slabe, in der Jesuiten- Kirche zu Antwerpen befindlich), atngewandt, und er hat dadurh, nicht minder als durch die Reinheit und den Adel der Formen, Leben und Gefühl in einen Gegenstand gebracht, welcher heutzutage nur zu oft einer blos traditionellen Behandlungs weise unterliegt. Wappers versteht auch die seltene Kunst, eine große und ausgedehnte Begebenheit in einer einfachen Composition, als wahrhaft individuelle Handlung erscheinen zu lassen; er liebt es, den schlagenden Moment einer Begebenheit in dem Angesichte eines Einzelnen, oder in der Gruppe weniger Figuren, wte in ihrem Brennpunkte, spielen zu lassen. Von dieser Art ist die Darstellung „Karl 5 von Frankreich nah der Bartholomäusnacht// und die des Englischen Königs Karl im Gefängnisse//, wie er Abschied von sci nen Kindern nimmt, Wappevrs ist das Haupt einer zahlreicheit Schule, in welcher mehrere ausgezeichnete Talente die Kunst des Kolorits und der genauen Ausführung bewährt haben.

Unter den jüngeren Künstlern, welche die von Wa ppers ange bahnte Richtung auf originelle Weise verfolgt haben, if ciner der ausgezeichnetsten de Keyser, dessen Name besonders durch zwei Gemälde bekannt geworden is, welche beide interessante Stoffe aus der Landes-Geschichte behandeln. Das erste, die ,„„Sporenschlacht//, eine Zierde der Ausstellung von 1836 zu Brüssel, von der Stadt Courtray angekauft, wo es gegenwärtig festlich aufgestellt wird, gilt immer noch als das Hauptwerk de K ey sers. Lebendige Grup pirung, rascher und sprechender Ausdruck in der Gesammthandlung, nebst Fleiß bis ins Detail sind die Vorzüge dieses Bildes. De Key {er hat den Farbenglanz des Wapperschen Styles nicht erreicht ; aber er kommt demselben in Wahl und kunfstvoller Anordnung der Gegen- fiände gleich. Das genannte Werk giebt uns eine lebhafte Vorstellung von der troßigen und wehrhaften Natur der alten Flandrer. Wie sehen sie, eine in der Eile versammelte Schaar im Siege über die wohlgerüstete Armee des Grafen von Artois, des Heerführers, welcher dem Arme eines Laienbruders und den Streichen cines Meßgers von Brügge unterliegt. Das zweite Werk de Key \er's: „Die Schlacht

von Wöringen“’, behandelt, wie dort die Riederlage eines Feanzdsi schen Herzogs, \o hier den Sieg über cinen Deutschen Erzbischof. Man vermißt jedoch darin jenes Feuer, jene Bewegung, wodurch das erstere Gemälde dem Künstler cinen frühen Namen erworben. Die Schlacht von Wöringen is ein besonnenes, edelgehaltenes, mit großem Fleiß gcarbeitetes Stück; doch fühlt man darin das Gewicht feines wegs, welches das Ereigniß in der Geschichte gehabt hat. Die Cha egftere sind zu allgemein ausgefallen. Dieses Bild, so wie cine „Scene aus der Belgischen Revolution-/ von Wapper s, is bestimmt, das Standehaus zu Brüssel zu zieren. | ; Wir sehen in der leßterwähnten Arbeit de Key sers cine Nei gung zum Etnfachern und Ruhigern. Etne entgegengeseßte Richtung giebt sh tin dem befannten Slúcke von Wierß in Lüttich zu er- kennen, dessen Vorwurf „der Kampf um den Leichnam des Patroklus//

is, Dies Gemälde soll von seinem jeßigen Besißer nächsten |

Winter int Brüssel verloost werden. Wierhß iff ohne Zweifel einer der originellsten Maler des Landes: er ijk ein gründlicher Kenner der Rubensschen Manier. Er liebt das Gewaltige, führt einen tühnent Pinsel, und is glückli in der Darstellung des Nackten. Eine Hin neigung zu antiken Stoffen und zu Michel Angelo’s gewaltsamer Manier if bei ihm fichtbar; er hält sih dadurch entschieden vom Genre entfernt, doch verfällt er attdecerscits mannichfach in das Un gcheure und Gezwungene. Der Enthusiasmus für die Kunst, scheint bei diesem talentvollen Maler noch die durchgebildele Reife zu er warten. |

Eins der bedeutendsten Talente hat sich in Gallait aus Tour- 11ay, besonders bei der gegenwärtigen Ausstellung bekundet. Ec is ein Zbgling des Französischen Malers Hennequin, eines der besten Schüler von David. Seit 1834 malt ec in Paris, wo er sich be sonders durch Studien im Spanischen Museum ausgebildet hat. Von frühern Werken is bekannt: ein „Hiob//, der „Besuch Mon taigne's bei Tasso“, ein „Armenvoigt.// Die kräftige Färbung, welche dieser Meister sich angeeignet, erinnert zugleich an Rembrandt und an die Spanier, Sein Hauptwerk, die „Abdankung Karls V.// wird in einem folgenden Artikel besprochen werden, wo wir auch noch ci- nige Arbeiten von Wierß zu betrachten haben. Jn Paris lebt auch Decaisne, ein Landsmann von Gallait. Deò Einfluß der Fran- zdsischen Schule spricht sich in scinem etwas weichen Kolorit aus. Die historische Zusammenstellung der „berühmten Personen der Belgischen Geschichte, war eins der vorzüglichsten Werke des Brüsseler Salons von 1839.

Neben den bisher genannten, zeigen sich noch andere Meister, die, mehr oder minder, eine unabhängige Kunstweise befolgen. D e- biefve zu Brüssel wird noch später besonders erwähnt werden. Mathieu zu Lôwen („Scene aus der Fluth/) und Wouters zu Mecheln Hinrichtung von Hugonet und Imbrecourt//', obwohl in einzelnen Paxrticen vortrefflich, zeigen doch keinen durchgebildeten Charakter. Sie verfallen in jene Äbart des Romantischen, welches in bunten und in unruhigen Kontrasten sich gefällt. Und damit die Enn Bungen. des Landes vollständig seyen, so begegnen wir in Brussel der Fortseßung der alten Davidschen Schule, welche von Navez und seinen zahlreichen Schülern, worunter van Eyccken zu merken, repräsentirt wird. Aeußere Eleganz läßt sich den Arbeiten dieser Maler nicht absprechen. Das Kolorit ist milde, aber oft ton- los und ohne Lokal-Wahrheit ; dgs Helldunkel ist flach behandelt : da-

bei ist jedoch der Fleiß in der Zeichnung zu schäßen. Dock ae, Malerei mehr wie eine Zierrath, und nicht wie cine vot ititien l eraus wir- kende Kunst. Einer der großen Maler, wie Gallgit dder de R : y- ser, würde in der Hauptstadt, dem Mittelpunkt der \ocialen Bildung, einen tüchtigen Geschmack befördern können. 9/

Die Genre-Malerei hat jene schon oben im Y i ; gedeutete Umwandlung erfahren ; sie erreicht daz Chara Eten e

Lebenvolle, ohne, wie sonst so häufig, ins Gemeine odee Alltägliche |

zu verfallen. Nicht, als wenn Frtcuawsse der leßteren Art zu den

Seltenheiten gehörten ; aber sie sind doc größeren Meister in denHintergrund geschoben worden, Dadurch tritt denn dieser Zweig der Malerei dem Geschmacke unserer Tage näher, Ohne Einfluß auf diese edlere und mehr städtische Ausbildung des Genre ist es gewiß nicht gewesen, daß einige namhafte Historien-Maler sich dieser Gattung zugewendet haben. Dahin gehört Ley s aus Antwer- pen, ein großer Kolorist und reich an Erfindung, im Historienfach bekannt geworden durch die „Ermordung der Magistrats-Personen in Lôwen.// Zum Brüsseler Salon von 1839 lieferte er. ein sehr liebli- ches Bild, eine „Hochzeit im 15ten JFahrhundert// vorstellend. Fn dieselbe Reihe rechnen wir auch Braekeleer, de Cremer und Eckhout aus Antwerpen, von denen der Leßtere sich nach dem Haag

) durch die edlere Manier der |

1066

begeben hat. Doch gehört der erste Plaß der Genre-Malerei in Ant- werpen gegenwärtig Dyckmans, aus Lierre bei Antwerpen , einem Zögling von Wappers. Sehr geschäßt sind seine Familienstücke; sein ¿Markt von Antwerpen-/, in der Ausstellung von 1840 úÚbertrift alle Leistungen, die Belgien im modernen Genre aufzuweisen hat. Dyck- mans is originell in der Erfindung; Kolorit und Manier hat er von Wappers überkommen; seine Zeichnung verdient das größte Lob - desgleichen die sorgfältige Vollendung, worin die Antwerpener Akademie sich im Allgemeinen auszeichnet. Ein anderer Zögling von Wappers, Blo ck, is Meister in der feineren Ausführung und beson ders geschäßt im Portraitfah. Einen guten Namen haben auch die Stücke von Ulain, einem unabhängigen Maler Dieier Mae Was die Übrigen Zweige der Malerei, La nd\chaft, Marine und das Thierstück, anbelangt, so werden sie, wie zu erwarten steht, ebenfalls mit Erfolg fkultivirt. Doch sehen wir darin mehr eine Fort- seßung der überlieferten Fertigkeit ; eine neue Richtung ist darin nicht bemerkbar. De Fonghe aus Courtray, Schüler von Ommegank, liefert naturgetreue Darstellungen der Niederländischen Landjchaft ; mit Vergnügen ruht das Auge auf dem wohlgesättigten Grüne der Bäume und Aenger. Die frischen, grünen Bilder votr van Asf\che aus Brüssel, einem Schüler von Roy, finden gebührenden Beifall. Im Allgemeinen is dies Fach, wie das Genre, beliebt; es if nicht leicht eine Ausstellung, selbst in den fleineren Akademieen, woo sich nicht ein glückliches Talent dafür ankündigte, Die umgebende Na-« tur liefert natürlich dazu den meisten Sto|f: und welche Landschaft éonnte auch wohl der Künstler besser darstellen, als dicienige, in welche er sich durch täglichen Anblick cingewohnt hat? Von den Flächen um Antwerpen und in Flandern, welche dem langgedehnten Plane einer ruhigen von Dämmerunggbedrückten See gleichen, durch die rei ¡enden Hügel und Waldzúge von Brabant, bis an die romattischett Ufer der Maas und auf die einsamen Ardennen , beutet der fleißige Landschaftsmaler den auch für thn nicht unergiebigen Boden und die Fah reszeit aus. Der Rhein, wie überall, steeut auch für ihn seine un erschöpflichen Schäße aus: selbs von jenseits der Alpen sehen wir eine Anzahl Landschaftsstücke, wie Wanderer in fcemdartiger Tracht, her überkommen, Es if aber schwer, die Natur eines \o ganz verschie denartigen Landes, wie der Süden ist, darzustellen. Der nordische Maler bildet sie meistens nur nach, er portraitirt sie; es gelingt ihm nicht leicht, se neu und lebendig wiederzugeben ; ste is ihm wie eine erlernie Sprache, von der man wohl alles Aeußerliche, aber- faum die innere Bildungskraft erfaßt. Auffallend is es, wie selten in den df fentlichen Sammlungen Belgiens die Musterwerke eines Ruysdael anzutreffen sind. Ein Stück, wie die Ruysdaelsche „Fagd// in Dres- den, würde vielleicht manchen jungen Maler zum tieferen Verständ niß des milden, durch das dunkele Gewebe der Waldbäume fallenden, feuchten Lichtes führen, welches den zarteren Reiz der hiesigen Gegen- den ausmacht. : : Die Thter-Malevreti wird auf eine rúhmliche Weise durch Beo oven 1 Ul und Nobbe 45 Colitray Qi Brussel wohnhaft) vertreten. Von Robbe i die meisterhafte Darstellung von „, Ochsenheerden-/ zu erwähnen; erv hat einen Vorzug vor Verboeckhoven in der Ausführung der Accessoirs, während dieser ihm in getreuer Abbildung der Thiere vorangeht. Verboeckhoven hat eine seltene Meisterschaft in Vorstellung von

,„Schaafheerden// erlangt: er hat die Sitten und Gebräuche dieser |

idyllischen Thiere aufs Gründlichste inne; er weiß ihren Fnstinkt in der thnen eigenen Gruppirung aufs trefendste zu verstnnlichen , und versicht cs vollkommen, alle Farbentòne von dem wolligen Weiß durch alle feinern Aezungen ihree weichen Bekleidung wiederzugeben und zu verschmelzen.

Blicken wir noch einmal auf den Gesammt-Zustand dex Male-

rei in Belgien hin, so tritt uns vor Allem der Geist der Mannig- |

falt und des regsamen Fleißes in allen Gattungen entgegen; #0- dann eine besonnenere Mäßigung verbunden mit dem Streben nach eigenthümlicher Reproduction des wirklichen Lebens nach allen seinen Gebieten und Stufen, Das reinere Maaß, welches die wahre Grund- lage des klaren, charaftervollen Ausdrucks ist, stellt sich in der höheren (Heschichts-Maleret nicht minder als im Genre dar. Die ausschwet- fenden, zerstüctten, in jeder Cinzelheit der Form und Farbe sich ver- lierenden Produftionen, deren man freilich eine Menge anutrift,

Fönnen als eine durch den Geschma(k des gebildeten Publikums fast |

abgewiesene Abart angesehen werden.

Bezeichnend für den Geist des gesammten Niederländischen Lebens ist cin Zug desPortraithaften, welcher sich in den bedeutenderenHistorienstüf ken ausspricht. Die geschichtlichen Personen leben im Gedächtnisse der Eit- wohner wie Haus-Bekannte, und selbst bei den Begebenheiten, welche der allgemeinen Geschichte angehdren, sieht man streng darauf, daß Ort, Zeit, (Gesichts - Bildungen , wenn es seyn faut, möglichst treu wiederzuer- kennen seyen. De Keyser benußte wirklich zu seiner „Sporenschlacht-/ den einen in Courtrai noch vorhandenen Gold\sporen. Zu dem Ge- brauche dec historischen Bildnisse und Antiquitäten die wohl nicht leicht ein hiesiger Maler sich entgehen lassen darf, kommt dann noch die vielleicht zu wenig freie Benußung des Modells und der Formen, welche der Maler aus dem äußeren Leben schöpfen kann. Das ofene Antliß eines Egmout, das verschlossene, aber zuverlässige eines Wil- helm von Oranien sind mehr oder minder feste Typen geworden, Die Bilder bekommen dadurch etwas Heimathliches, ste gewinnen den Ausdruck der Gegenwärtigkeit. Doch bezeichnet dies eben auch die Slufe auf welcher die Belgische Malerei sich zu halten scheint. Eine freie und ursprüngliche Schöpfung wird im Portrait immer nur ein

Mittel zum Ausdruck, nicht den Ausdru selber finden; sie wird die |

Überlieferten Züge nur als Stoff, nicht als Kunstzweck anschen, Die wahre Historie erhebt sich, aus feder Art der Empirie, zum Fdeal,

welches nicht das bloß Allgemeine, sondern die Fülle des Charafters |

is, Geschichtliche Stoffe freilich erlauben eine mannigfache Auf- |

fassung, von der Chronik bis zum Epos liegen ihre Gränzen und Arten.

Anders jedoch verhält es sich mit der religidsen Kunst. Diese ist nichts, wenn ste nicht Fdeal is; vermenschlicht, ist ste aber von threr Art |

-

abgefallen; oder man müßte sagen , daß alle ernsten und felerlichen |

Gegenstände tin gewissem Maaße der religiösen Kunstgattung ange- hörten, Solch cin kühnerer Schwung des Kunstgeistes, wie ihn die höhere Historie und die religiòse Malerei Úberhaupt erfordert, ist je- doch nicht das Werk der Künstler allein; dazu muß ihnen der allge- meine Geschmack7 vor allem die Literatur, Wissenschaft und Poesie, zu Hülfe kommen. Deutschland hat den Lebenspunkt der Kunst, die Würde des Fndividuellen, am ticfsten erfaßt. Es hat, durch den Göôtheschen Faust, gesehen, welche Hoheit und welcher Reichthum, man darf sagen, wte ganze Zeitalter in ein einziges Fndividuum gelegt werden können, wenn dies Individuum ein dichterisch ge- schaffenes is, Die poetische Bildung is der wahre Träger der Maleret und aller darstellenden Kunstarten , aber sie muß, um dies zu werden, selbs ein Gemeingut der hôheren Klassen seyn. Einsame Studien können dem Kunstjünger nicht erseßen, was ihm die Welt geben/ was ihm die Athmosphäce selb, unbewußt/ einhauchen muß, in der er zu einstigem Wirken sich nähren und erstarken soll. Die Quellen der Wissenschaft und der Poesie, das ganze nationale Lehen cines Volks, wie es sich in der Sprache am vollständigsten spiegelt, und wie es zugleich in derselben fortwährend sich erzeugt, müssen den Künstler umfließenz er muß diese Güter, da er nicht Gelehrter ift und nicht gelehrte Zwecke zu verfolgen hat, als Lebensmächte gus der geistigen Gemeinschaft schöpfen, welche Abstammung, Sprache, Erin- nerung und alle natürlichen Wurzeln des menschlichen Wirkens ihm gewähren. Jn diesem Betracht i für die höheren Fortschritte der Gamändischen Malerei nichts hinderlicher und verkümmernder, als der

remde Französische Ueberguß, welcher durh Erziehung, durch dffent- liche Blätter, durch mancherlei jedes Alters sich bemächtigende Lek-

lüre und durch die Lusi der Nachahmung einer glänzenden oder doch

anspruchsvollen Außenseite dem Zöglinge Belgischer Kunstschulen und

ie v ph großen Theile der Kunst- Beförderer aufgedrükt wird. Die

größere Verbreitung der dem Volksgeiste verwandten Deutschen Lite-

if nie erdings mit Auswahl der gediegenen und anerkannten Werke,

| sondern in vas natürliche Gegenmittel gegen diesen geistigen Zwang, auc) an sich selbs eine Quelle innerer Kultur seyn, so

wie der Ver Kunst eine

kehr mit den Deutschen Akademicen auf dem Gebiete der heilsame Anregung hervorrufen wird.

Dauer der Eisenbahnfahrten am 27. August 1841.

Abgang

von

Bopp in

Zeitdauer

St. | M.

Abgang von Potsdam.

S Uhr Morgeus ..

11 2 3 6

10

Vormittags.

Nachwittags

Nachmittags

Abends ..., Abends...

41 40 43 40 40 53

Meteorologische Beobachtungen.

6; Ubr Morgens. ., Vormittags . Nachmittags Nachmittags Abends ...

Abends „,

1841.

Morgens

27, August. 6 Ubr.

Nachmittags 2 Ubr.

Abends 10 Ubr.

Nach einmaliger Beobachtung.

Luftdruck ..., 34021” Par. +9,9° R. + §,2°R.

Luftwärme . .. Thaupunkt . .. Dunstsättigung

Wetter Wind

Wolkenzug... Tagesmittel : 340,08" Pár. -+ 1439 R. f O. T4 pCt. SW,

89 pCt.

beiter,

Derliner Den 28. August 1841.

3410 o2” Par, 340,01" Par. Quellwärme Ba R. .|+ 13,1° R. |Flusswärme N Bodenwärme 4 R, Ausdüustung 0,048" Rb. Niedersechblag 0, Wärmewechsel 1-20 1°,

+ 199° R + 10,1° R. 97 pCt. beiter, SW. SW.,

L 8,9° R. 78 pCt, beiter,

SW.

B 0rasei

Brief.

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Elbinger

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der

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1045, 1014

797 1027 103% 100 in Th. 498 102%

103:

102: 102’

1034. 1015

12

792 1024 103%

Actien. Berl. Pots. Eisenb. do. do. Prior. Aet. | 47 Mgd Lpz. Eiseub. do. do. Prior. Act. Berl. Anh. Eisenb. do. do. Prior. Act. Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Act.

Eisenb.

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VPreußische Staats-Zeitu

Anrtliche Nachrichten. : : S

Landtags - Angelegenheiten. Rhein-Provinz. Fonds der Landwehr aus dem Jahre 1816. Lotterie. Lage der Wein- Frapagees. Einquartirung bei Wesel und Wahn. Rhein-

rúdcken-Zoll. N

Fraukreich, Paris. Erklärung des Moniteur parisien in Betreff der Beschlagnahme der Zeitungen. Ansichten der Ga - zette des Tribunaux über jene Maßregel. Eröffnung der Session der General-Conseils in den Departements. Bericht aus Tulle über Madame Lafarge. Experimente mit dem Artesischen Brunnen. Vermischtes.

Großbritanien und Jrland. London. Erklärung Lord John Russell’s Über die Thron-Rede und den Entschluß der Minister. Operations - Plan der Tories und muthmaßliche Mitglieder des neuen Ministeriums. Künftiger Hofstaat. Angebliche proviso- rische Wiedererdfnung des Handels in Canton. Vermischtes. Adceß-Debatte im Unterhause. Annahme eines Amendements zui Adresse im Oberhause. Baronets-Kreirung. Briefe aus Lon - don. (Frage Über die Handels-Reformen ; über die Thron-Rede; Ertrag der London- Birminghamer Eisenbahn; Parlamentsbau ; Musikfest. Operationen der Parteien gegen einander; Kornfrage.)

Belgien. Brüssel. Ueberschwemmungen.

Deutsche Bundesstaaten, München. Feuer in Rosenheim. Dresden. Rütkchr des Königs. Behandlung von Somnam- bulen. Heidelberg. Mittermaier, Ritter der Ehrenlegion. Freiburg. Duttlinger *. Schreiben aus Mainz. An- wesenheit des Fürsten Metternich. Bremen. Dampfschifffahrt auf der Weser. Hamburg. Prozeß wegen Sklavenhandel.

Desterreich, Wien, Erdfnung der neuen Straße úber den Se- mevring. E

Italien. Rom. Reise des Papstes, Die katholischen Abyssinier. Liguorianer in Rom.

Moldau und Wallachei. Nachrichten gus Bucharest Über den Ausgang der leßten Ereignisse in Braila. L

Türkei. Konstantinopel. Abreise des Englischen und Russt- schen General-Konsuls nah Alexandrien. i

Juland. Posen. Kirchenbau. Chausseen im Groß-Herzogthume.

Zur Stalistik des Königreichs Sachsen.

aon V ERE I E P E

Amtliche Uachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Oberst-Lieutenant a. D., Grafen von Brúhl, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse Al- lergnâdigskt zu verleihen geruht.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl ist von Neapel kom- mend in Glienicke wieder eingetroffen.

Detannemahung. S Das neue Preußische Posk-Dampfschiff „Königin Elisabeth“, mit Maschinen von 100 Pferden Kraft und für Reisende be- quem eingerichtet, welches wöchentlich einmal die Poft-Communi- cation zwischen Stralsund und Vstadt bewirkt, wird diese Commu- nication vom 9. September c. an über Ystadt bis Kopenhagen ausdehnen und bis zum Schlusse des Monats Oftober c, als dem Ende der diesjährigen Dampfschifffahrt, in folgender Art fahren: aus Stralsund Donnerstag 1—2 Uhr Nachmittags durch Vskadt Donnerstag 9— 11 - Abends in Kopenhagen Freitag Morgens : aus KFepenhagen Montag 11 Uhr Vormittags *) durch Ystadt Montag 7—9 Uhr Abends in Stralsund Dienstag Morgens S Jn Stralsund skeht das Dampfschiff mit den Schnellposten nah und von Berlin und Stettin in Verbindung, so daß die Transportzeit für Korrespondenz und Reisende zwischen Berlin und Kopenhagen 44 48 Stunden, und zwischen Stettin und Kopenhagen 37 40 Stunden betragen wird. Für die Fahrt zwischen Stralsund und Kopenhagen wird ezahlt: s a den ersten Plaß pro Person mit 100 Pfd. Effekten 10 Rthlr. Preuß. Courant, / e : fur den zweiten Plaß pro Person mit 90 Pfd. Effekten 6 Rthlr. Preuß. Courant, . Für das Mehrgewicht der Effekten leträgt das Porto 6 Sil: berpfennige pro Pfund. Berlin, 28, August 1841. General-Post-Amt.

BekanntmawGung.

Der Unterricht bei der hiesigen Königl. Bau- Gewerkschule beginnt in diesem Jahre wiederum mit dem 15. Oktober d. J. und wird bis Mitte März k. J., Vormittags von 9 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 4 Uhr, ertheilt werden. Diejenigen Lehrlinge und Gehülfen der Baugewerbe, welche daran Theil neh: men wollen und die dazu erforderlichen elementaren Vorfkenntnisse zu besißen glauben, haben sih deshalb bis zum 12, Oktober d. J. bei dem Fabriken-Kommissions-Rathe Herrn Brix, Neander's Hof

r. 4, von 7 bis 9 Uhr Morgens, Dienstag und Freitag ausge- nommen, zu melden. Jm Laufe des Unterrichts kann keine Auf- nahme stattfinden.

"A 29, Auzust 1841,

Beuth,

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Com- mandeur der Garde-Jnfanterie, von Röder, nah Putbus,

Der General-Major und Commandeur der 1slen Garde-Ka- vallerie-Brigade, von Túmpling, nach Liegnis.

*) Jn einigen Exemplaren der gestr, St, Z, ist in dieser Zeile,

a

statt ¿40 Uhr‘, zu lesen 11 Uhr,

Al EMeine

Der Geheime Legations-Rath, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Königl. Sicilianischen Hofe, von E 2 -

Küster, nach Halle.

Berichtigung. Jn einigen Exemplaren der S tag ats-:Zei- tung Nr. 234 vom 2Msten d. M. ist die Ankunft des Herrn General-Majors und Commandeurs der 8ten Division, von H e- demann, in Berlin gemeldet, was jedoch auf einem Jrrthum beruhte und hierdurch berichtigt wird. :

Landtags - Angelegenheiten. Nhein : Provinz.

Düsseldorf, 24. Juli, Der achte Ausschuß berichtet über die beiden Anträge, welche den aus der Demobilmachung der Landwehr im Jahre 1816 errungenen Fonds zum Gegenstande haben, Bei dieser Demobilmachung Úbernahm nämlich der Staat die Landwehr: Kavallerie-Pferde à 65 Rthlr. pro Stúc fúr die Linien- Kavallerie, und durch Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 3),

| Mai 1820 wurde bestimmt, daß der Erlós fúr jene Pferde, bei-

läufig 78,000 Rthlr., asservirt und bei einer künftigen Mobilma- chung den zu dem ehemaligen General-Gouvernement des Nieder- und Mittelrheins gehörenden Landestheilen, welche ausschließlich daran betheiligt seyen, zu Gute kommen o D Staats - Schuldscheinen angelegte Fonds habe sich in Zin- sen und Zinseszinsen seither bis auf beiläufig 270,000 Rthlr. vermehrt, und es scheine eine weitere Vermehrung desselben durch das Bedürfniß nicht bedingt. Die Anträge bezwecken da- her die Bitte an des Königs Majestät, daß dem Landtage úber die Verwaltung desselben Rechnung abgelegt, die Zinsen aber fúr die Folge den bezeichneten, zwischen dem Rhein, der Mosel und der Belgisch - Holländischen Gränze belegenen Landestheilen der Provinz, und zwar zunächst Behufs Beschaffung der zu den jähr- lichen Uebungen erforderlichen Landwehr- Kavalleriepferde, zur Ver- fügung gestellt werden mögen. Die Versammlung tritt dem mit diesen Anträgen vöbllig Úbereinstimmenden Gutachten des Aux- schusses bei und genehmigt den desfallsigen Adreßentwurf.

Derselbe Ausschuß berichtet úber den das Lotterie-Wesen be- treffenden Antrag, welcher dahin geht, daß zwar in Folge einer Bitte des dritten Provinzial-Landtags die sogenannte kleine Lot- terie aufgehoben, damit aber der verderblichen Spielsucht, beson- ders in den unteren Volksklassen noch keinesweges gesteuert sey, indem die Ziehung der großen Lotterie in sechs Klassen, die Thei- lung der Loose in Halbe und Viertel, die Niederlassung der Un- ter-Collecteurs in allen Gegenden und kleinsten Orten der Provinz, der von Leßteren betriebene Hausirhandel und Verkauf der Loose | auf Kredit oder gegen wöchentliche Abschlag-Zahlungen auf die | Sittlichkeit und die häuslichen Verhältnisse der Einwoh- | ner fortwährend auf das nachtheiligste einwirken, weshalb es an der Zeit seyn dúrfte, die gänzliche Aufhebung des Lotterie: wesens bei des Königs Majestät zu befürworten. Der Aus- schuß glaubt zwar, diesem so allgemein gestellten Antrage, mancher | entgegenstehenden Rücksichten wegen, noch nicht beitreten zu Éon- nen, ist aber der Meinung, die Petition dahin zu stellen, daß Se, Majestät sih bewogen finden möge, Maßregeln zu ergrei: fen, damit fünftig a) die Lotterie nicht mehr in sechs, sondern in einer Klasse gezogen; b) feine Theilung der Loose mehr gestat- tet; c) das Kollektiren, so wie das Hausiren mit den Loosen, schwer verpönt und in jeder Hauptstadt des Regierungs - Bezirks nur Ein Lotterie-Comtoir geduldet werden moge. Die Versamm- lung genehmigt diese Borschlâge und deu in deren Sinne vorge- tragenen Adreß-Entwurf. : j

Wie auf früheren Landtagen, so hat auch auf dem gegenwäar- tigen die bedrängte Lage der Wein-Produzenten die Verwendung mehrerer Herren Abgeordneten wieder in Anspruch genommen, und ein deshalb gestellter Antrag nahm Beranlassung, nachzuwei- sen, wie unrichtig mitunter bei Feststellung und Erhebung der | Mostskeuer verfahren werde. So sey z. B. das Gesuch mehrerer Wein - Produzenten an der Mosel um Erlaß der Moststeuer fúr das Jahr 1838, welches unzweifelhaft zu den schlechtesten des Jahrhunderts gehört habe, von dem Königlichen Finanz-Ministe- rium aus den Gründen abgeschlagen worden, weil a, mehrere der Bittsteller nicht zu derjenigen Klasse der Wein - Produzenten ge- hôren, welche der meisten Berücksichtigung bedürfen ; b, weil die geringere Menge des Ertrages sich durch die geringere Steuerzahlung von selbst ausgleiche, und c, weil die Qualität | des Weins von 1838 sich keineswegcs st0 heraus stelle, daß ein Er- | laß der ganzen Steuer gerechtfertigt sey, Der Antrag führt | nun des Weiteren aus, wie der ad a angegebene Grund die | Steuer gegen das Prinziv des Geseßes in eine Bermögensstkeuer | umwandeln und, fonsequent durchgeführt, die Ausrottung aller dor- | tigen Weinberge und somit eine Entvölkerung der ganzen Gegend | zur Folge haben würde. Eben so verwerflich sey der Grund ad h, weil er dem Geseße vom 6. Februar 1819 widerstrebe, dem zufolge der Erlaß der Steuer eintreten solle, wenn der Ertrag ein Sechskel eines guten Herbstes nicht erreiche, Der mit der Begutachtung des Antrages beauftragte achte Aus- schuß tritt dem Vorschlage desselben bei, und diesem gemäß be- schließt die Versammlung, eine Verwendung bei des Königs Ma- jestât dahin eintreten zu lassen, daß, so lange die Moststeuer nach den jeßigen Grundsäßen noch erhoben werde, eine gemischte Kom: mission von Beamten und Weingutsöbesißern für jeden Regie- rungs-Bezirk ernannt werden möge, welche jedes Jahr am Ende Januar úber die Qualität des im vorhergehenden Jahre gewon- nenen Weins und über die Anwendbarkeit des F. 9 des Geseßes vom 25, September 1820 ein motivirtes Gutachten, mit Anfüh- rung der nach dem ersten Abstich sich ergebenden Weinpreise, ab- zugeben und bei dem Königlichen Finanz- Ministerium einzurei- chen hâtten, Der diesemnach gefaßte Adreß - Entwurf wird ge: nehmigt. l :

nen unter den Resten früherer Landtage wieder aufgenom- menen Antrag findet die Versammlung kein Bedenken dahin zu unterstüßen, daß höchsten Orts die geeigneten Maßregeln möchten

angeordnet werden, um die Nachbarstaaten zur Abschaffung der seitiger Handlungsreisenden zu vermögen. ;

t dieselbe dem Gutachten des 2ten Ausschusses in des Antrages bei, daß von Seiten des Preußischen Gou- ereinfunft mit Franfreich zur Verhútung der }rânzwaldungen in ähnlicher

esteuerung dies Eben so trit

vernements eine Ueb Forstfrevel in den C werden möge, wie bereits ähnliche barstaaten bestehen.

ie drúende Last, Wahn belegenen jährlich wiederkehrende Be ubungen zusammengezo Landtagen der Gege

Weise geschlossen Verträge mit anderen Nach-

welche die in der Nähe von Wesel und Orfschaften durch die während sechs Wochen quarfierung der zu den Artillerie-Schieß- Truppen unterliegen, ift schon auf nstand spezieller Anträge gewesen, Landtags - Abschiede vom ewährt wurde, vergroschen für jeden Mann snahme des Tages des Eintretens, nicht nur und Wesel, sondern auch den bei den übrigen bequartierten Gemeinden als vewilligung so oft gewährt werden solle, als Mißärndten zerhältnisse der Gemeinden nach dem ZJnnern und der Finanzen diese Bei- ch bei dem sechsten Rheinischen Pro- ein neuer diesen Gegenstand berührender Antrag daf entweder die Erbauung von Barakken zur den Uebungs-

wenngleich in dem Allerhöchsten l I eine Erleichterung in der Art daß eine Vergútung von zwei Silk und Tag, mit

Schießübungspläßen

oder úberhaupt ungúnstize V Ermessen der Minister des húlfe motiviren, so wurde do vinzial-Landtage dahin eingereicht, Unterbringung plâßen gestattet, od fassen, oder, Provinzialfonds auf den Bericht des ersten dieser Vorschläge um durch bei diesen Uebungspläßen gegen 20002 Die in diesem Sinne entworfene Adrejse

der Mannschaft und Pferde bei er größere Geld-Entschädigung aus den & taats- auch dies nicht zulässig sey, ein Zuschuß aus bewilligt werden mbge. Die Bersammlung war l Iten Ausschusses der Meinung, daß den o eher Folge zu geben sey, als da- ithlr. an Servis er- spart werden würde. an des Königs Majeskät wurde genehmigt.

Die Beschwerde mehrerer Einwohner der daruber, daß durch den leßten Tarif eine bede des Brückengeldes auf der Rhein-Brücke rend die Sâbße auf der Brúcke b Veranlassung zu einem Antrage Rhein-:Brücken gegeben einen zweispännigen L zagen von einspänniges Kabriolet von 22 auf

Stadt Koblenz utende Erhöhung daselbst eingetreten, wäh- ei Köln sehr herabgeseßt worden auf Gleichstellung

seyen, hat die Es sey nämlich

der Tarife sämmtlicher O Uf 8 Ggr,

Sgr; gezahlt hohere Ertra Ermäßigung herbeigeführt habe und ht fúr die Folge noch eine Dagegen wird anderer:

daß der ungleich der Brücke bei Köln wahrscheinlich diese bei dem sehr steigenden Verke bedeutendere Ver seits die Beh ungleich meh

minderung hoffen lasse auptfung aufgestellt, daß auch die Brúce bei Koble r aufbringe, als die Verzinsung de Ausschuß erklärt, daß es ihm ni er Verschiedenheit des T

‘s Anlage-Kapitals

arifs auf den ein: trâgt aber darauf an, insofern alten, die Gleichstellung zu er- Plenar- Versammlung sich einverstanden

gen sey, die Gründe d zelnen Rhein-Brücken zu ermitteln, nicht unbefannte Rücksichten vorw bitten, womit auch die

ichten.

Zeitungs -Üg: usßland.

anLreich. en Blätter beschäftigen mit der vorgestern stattgehabten Be- der Gazette de France, des Con- Echo Francais, des Comme fette, des National und der Quotidienne. niteur parisien sagt in B ben zu wissen, daß es sich folgungen gegen jene nahme nur eine Maßregel der richt, welche jene Blätter enthielten, einigen Departements anzufachen.“ buneaur, deren Meinun Gewicht ifk, l des Moniteur parisien eine ernste regten. Die Regierung hat zu ergreifen, die die dffen aber sie muß unter allen Unmstánde Nun is aber die Besch ventiv-Mittel, die das Geseß nur wegen eines Verbrechens oder ist. Mehrere Journale m ganzen Presse unterzeichnete K \chlagnahme bei der Kamme drúckt die Besorgniß aus, acht Pariser Journalen zu Anlaß geben werde, als haben würde, der die Re legraphen hâtfte zuvorkomme Der König und die Königliche Eu gegen Ende dieser Woche oder verlassen, um sih nah St. Gestern hatte die E seils der Depar

Paris, 24. Aug. sich heute fast ausschließlich schlagnahme des Temps, stitutionel, des rce, der Estaf:

Der M o- „Wir glau- gerichtliche BVer- die Beschlag da die falsche Nach- geeignet war, Unruhen in Die Gazette dés. T v4 g in dergleichen Dingen vo emerkt: „Es könnte kommen, daß die E Frage der Gese ohne Zweifel das Recht, alle tliche Ordnun

ezug auf jene Maßregel: aicht darum handelt, Journale einzuleiten, und d Ordnung wa:,

xplicationen Blichfeit an- \ Maßregeln g zu sichern geeignet sind; n das Geseß lagnahme einer

respektiren. Zeitung eines jener Prâ- gestattet, wenn eine Anklage eines Vergehens damit verbunden achen den Vorschlag, eine von der lage wegen jener willfürlichen Be- Der Consfstitutionel daß das gleichzeitige Ausbleiben von mehr Unruhe in den Departements es die Nachricht des „Temps“ rung ohnehin so leicht durch d

Familie werden das Schloß anfangs der nâchsten wieder Cloud zurúckzubegeben.

róöffnung der Session der General- Conz tements ftatt. ; i: Das General:Conseil des Departements des Nieder: Rheins um dem Herr Humann einen Beweis seiner Sympathie bei Gelegenheit der Angrisfe zu geben, deren Gegenstand die Zäh- lungsmaßregel war, obschon er abwesend is, denselben zum Präsi- denten für die gegenwärtige Session mit Stimmen -: Einhelligkeit itglieder anwesend.

er Messager enthält folgende Mittheilungen;

r einzureichen.

Es waren 22