1841 / 241 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Vorgestern if in Scutari eine Feuersbrunst ausgebrochen,

welche jedoch, ungeachtet des heftigen Windes, bald gelöscht wurde. | Seit dem Pestfalle im Kloster von Terra Santa zu Pera |

hat sich fein neuer Fall in der Hauptstadt ereignet, und selbst er- serer wir nunmehr, da sich der erfranfte Laienbruder auf dem Wege gänzlicher Herstellung befindet, von Einigen in Zweifel ge- zogen. Jn Therapia fanden in einem Hause mehrere Erkran-

fungen skatt, welche den größten Allarm veranlaßten. Als aber | die Sanitäts-Behörde bie Sache näher untersuchen ließ, zeigte es | sich, daß jene Erkrankungen nicht der Pest, sondern den Blattern | In der Umgegend von Erzerum |

zugeschrieben werden mußten. fährt leider die Pest fort, sih auszubreiten, weshalb die Prove- nienzen aus jener Gegend einer skrengen Quarantaine unterzogen werden,

M L A

Posen, 26. Aug. (P. Z.) Der Bau der Petrikirche der hiesigen unirten evangelischen Gemeinde nähert sich seiner Vollen- dung mit raschen Schritten, schon sind die Glocken in den Glok- fenstuhl eingehängt und auch die beiden Thürme ihrer Vollendung nahe. Der auf Kosten des Herrn Grafen Eduard von Raczynsfki vor dem Landschaftsgebäude hierselbst unternommene Bau einer Fontaine nähert sich ebenfalls seiner Vollendung.

Nicht minder nehmen die projektirten skändischen Chausseebau- ten fortdauernd das lebhafteste Jnteresse der betheiligten Kommu- nen und Grundbesiger in Anspruch. Für mehrere Straßenstrecken sind schen bedeutende Massen von Material angefahren, obwohl eine definitive Feststellung der speziellen Richtungslinie für die zu erbauende Chaussee-Trakte noch nicht stattgefunden hat. Die Vor- arbeiten hierzu werden indeß thätig fortgeseßt. Aus dem Eifer,

sem Ende gemacht worden, geht auf das Deutlichste hervor, wie lebhaft der Werth verbesserter Kommunikationsmittel, und die ge-

nwärtige Unzureichendheit derselben in der diesseitigen Provinz | ! / gentw ge \ chend) selbe n esse Uge P d ten Handgespinnstes.

empfunden wird.

Die vorbereitenden Arbeiten der Departements -: Ersaß- Kom- mission haben ohne Störungen stattgefunden, wobei es sich aber- mals auf die erfreulichste Weise bewährt hat, wie bereitwillig die Kantonisten ihrer Militairpflicht genügen.

Zur Statistik des Königreichs Sachseu.

Das júngst ausgegebene „Staats-Handbuch für das König- reich Sachsen, 1841“ (herausgegeben vom Direktorium des fstatisti- \chen Vereins) veranlaßt manche erfreuliche, manche unerfreuliche Bemerkung. Sachsens Flächen - Jnhalt beträgt 271', Q Meilen, also 757 von Deutschland, 57; von Europa. Die Bevölkerung zählt in diesem Jahre (was man nicht angegeben findet) über 41,700,000 Köpfe, also auf die (1 Meile etwa 6300. Ende 1824 zählte man (beiläufig gesagt) 1,490,000, Ende 1831 an 1,500,000, Ende 1835 schon 1,619,000, Ende 1837 an 1,652,200 und 1839 zu Ende 1,687,000 Menschen. Von 1837 40, in vier Jahren, betrug der jährliche Zuwachs durchschnittlich 18,800 Personen, also etwa 1%, pCt, Das Verhältniß des männlichen zum weibli- chen Geschlechte berechnen wir wie 317 :33, die Städter zu den Landbewohnern wie 15 : 31, die Städte zu den Dörfern, Einzelgútern und Gehöften wie 1:25; das Verhältniß der Katholiken zu den übrigen Einwohnern ist wie 1:57, das der Reformirten wie 1 ;: 939, das der Juden wie 1: 2000; die Ehepaare verhalten sich zu den Ledigen etwa wie 3:7, Lie viel in dem oder jenen Jahre oder durchschnittlich jährlich geboren sind und sterben, darúber febh- len alle statistischen Notizen, eben so über das Verhältniß der Unehelichen zu den Ehelichen, welches sich nach anderen Nachrichten wie 1: 8 herausstellé. Militair zählt man úber 16,000 Mann, also wie 1:106. Die Einwohnerzahl Dresdens beträgt mit Ein- {luß des Militairs uber 80,000 Köpfe, die von Leipzig 51,000, die von Chemniß 24,000 Köpfe. Gegen 290 Sächsische Posk- meilen sind als Chausseen gebaut. Für Dresden rechnet man im Jahres - Durchschnitt 44 helle, 259 gemischte und 62 bedeckte Tage (also je auf 8 Tage einen hellen), ferner 28 Nebel -, 198 Schnee- oder Regen-, 20 Gewitter-Tage, also noh nicht 100 trockene Tage im Jahre. Der Wind weht am mei- sten, nämlich 86 Tage, aus Westen, und so stände Dresden wenigstens in einem windigen Rapport mit Frankreich, e Tage nb L Q Erzgebirge zeigen sich die Uebel dichter und hâu- figer, die atmospharischen Niederschläge größer und die Winde

heftiger. Weinbau is nicht unbedeutend, naturlich bloß an der Elbe von Pillniß nah Meißen; 1834 wurden 9327935, 1835 533035, 1836 16860, 1837 186413, 1838 14822, 1839 22380L% &imer Most bei den Haupt-Steuerämtern deklarirt, Die Wein- Kulrzux verbessert sich immermehr, wozu die Weinbau-Gesellschaft nicht w2nig beiträgt. Auch die Champagner-Fabrik in der Hof- lósnis macht gute Geschäfte. Die Waldungen nehmen gegen 70 Meilen, a!so 5 der Oberfläche des Landes weg, und bestehen meist aus Nadelhoiz. Gleichwohl reicht z. B, im Erzgebirge der Holzbedarf vorzüglich für die großen Eisenwerke und Fabriken nicht aus, daher denn viel aus Böhmen herüberkömmt. 16 Hoch- dfen verbrauchen allein für 70,000 Rthlr, Holz zum Verkohlen! Hödchst wichtig erscheint die Schafzucht, Sachsen is bekannt- lich die Wiege der veredelten Schafzucht. Man zählt gegen 681,600 Schafe, welche einen Wollertrag von 1 Million bis 41,100,000 Rthlr. geben. Das hat sich freilich sehr geändert, wenn man weiß, daß es z. B. im Jahre 1824 1,150,000 Schafe im Lande gab, mit einem Ertrage von 150,000 Stein Wolle und ei- zem Werthe von 4—5 Millionen Rthlr. mindestens. Die Pferdezucht will nicht viel bedeuten, auch die Rindviehzucht be-

| saß von 5—6 Millionen Rehlr.

1070

| darf noch mancher Verbesserung, doch haben die Viehmärkte, vor- | züglich die jährliche Viehausstellung in Altenzelle bei Nossen, wo von der Regierung ausgesebte Prämien vertheilt werden, schon viel Gutes gewirkt, Die Realisirung der Sächsisch Bayerischen, der Erzgebirgischen, der Sächsisch Schlesischen und der Dresden- | Prager Eisenbahn dürfte durch starken Transport fremden Viehs | LROIE allerdings dem fonsumirenden Publifum sehr zu Gute ommen.

nichen und júngst auch bei Zwickau (diese Lager bei leßterer Stadt können allein Sachsen auf lange Zeit mit ¡ Schwarzkohle reichlich versorgen). Bedauern muß man, daß un- sere Mineralquellen, welche zumeist aus älteren Gebirgsgliedern ent- springen und gar nicht unbedeutend sind, dennoch nicht aufkommen. Die wichtigeren benachbarten Kurorte thun freilich großen Eintrag, aber auch wohl, der Umstand, daß man fúr wirksame Herstellung, fur- mäßige Einrichtung hier theilweise nur wenig oder nichts unter- nimmt, Das Wiesenbad bei Annaberg, das Wolkensteiner Bad, der Sauerbrunnen bei Elster im Voigtlande, das Schwefelbad bei Schmeckwiß in der Lausis, das Augustusbad bei Radeberg, die Heilquellen zu Schandau, Berggießhübel, Tharandt 1. finden we- nigstens bei den Einheimischen einigen Beifall. Der Bergbau liefert immer noch erfreuliche Resultate. Jn den 6 Berg-Amts-

Amalgamirwerken nebst Quisalzsiederei, 3 Silber-Schmelzhütten und einer Kupfersaigerhütte (Alles Staats-Eigenthum) und vielen

| mit Arbeit Betheiligte annehmen, also 2- der ganzen Bevölkerung Sachsens. Die Bergwerks nen Jahre gegen 3 Millionen Scheffel. Jn Strichwolle zählt

E

deln, Kammwolle wird in 18 Spinnereien mit etwa 32,000

Feinspindeln gesponnen, ungerechnet des noch gar nicht verdräng- | | "0 Tuchwebstühle giebt es an 4000, worauf | | man jährlich an 160,000 Stóck Tuch produzirt, mit einem Um- | | Jedenfalls geht dies Geschäft ( Die Sächsischen Thibets und Merino’s behaupten immer noch ihren alten Vorzug auswärts |

einer ganz neuen Periode entgegen.

vor den Englischen und Französischen. Die Baumwollen - Fabrication ist ihrem Umfange nach wohl

1838 auf 124 mit- nahe an 500,000 Feinspindeln vermehrt hatte,

unterliegen seit den Handels - Ereignissen von 1822 einer bedenkli- | 17 Jahre kaum reichten hin, den gesunden fabrik: |

chen Krisis.

ofonomischen Zustand derselben dermaßen zu ruiniren, daß nur durch | höheren Zoll auf Englisches Garn geholfen werden kann. Die | Zahl der gangbaren Spindeln ist bedeutend zurúckgegangen, ein | Theil der kleineren Etablissements steht ganz still. Freilich wirken |

noch manche andere Umstände mit: z. B, Entfernung vom großen Baumwollen-Markte vorzüglich von Seehäfen, eben \o die höhere Ausbildung der Englischen Mechanik und Arbeiter und die Fúlle

und Billigkeit der ihnen zu Gebote stehenden Kapitale, Es fehlt |

bei uns an zweierlei, an der richtigen fabrif-vfonomischen Jntelli-

genzundan einem Betriebs-Kapitale vonmindestens 8 MillionenRthlr. |

Mit derselben Spindelzahl muß man künftig ein grbßeres Quan-

duction in England trägt ferner bedeutend mit zu deren Erhdhung bei ; dort sind 18 Millionen Spindeln mit 18 Zahlen pro Woche

beschäftigt, bei une jest faum 450,000 Spindeln mit nur 14

: F Zahlen pro Woche. (Vergl. Wieck Sachsens industrielle Zu- |

stände. Chemniß 1840.) Sollte ein günstiger Handels - Vertrag zwischen den Zollvereins-Staaten und Nord - Amerifa zu Stande

| | | | | tum Garn spinnen, soll die Sache rentiren. Die wohlfeile Pro- |

fommen, so fönnte dies auf unsere Baumwollenspinnereien einen außerst wohlthätigen Einfluß ausüben. Der Hauptsiß der Baumwollenweberei ist nächst Chemnis, Franfenberg, Zschopau, Mitweida und anderen Städten des Erzge- birgischen und Leipziger Kreises, fast das ganze Voigt- land und ein Theil der Oberlausiß. Die Gesammtzahl der Baum- wollen-Webstühle Übersteigt 30,000, Mechanische Webereien exi- stiren 5, Die Strumpfwaaren beschäftigen 20,000 Stühle, und gehen hauptsächlich nach den überseeischen Märkten, wo man sie den Englischen oft vorzieht. Die Fabrikation der Spißen, Blonden und ausgenähten Waaren, hat sich, mit den Anforde- rungen der Zeit Schritt haltend, fortwährend ausgebildet, und fonfurrir trúsichtlich der Blonden erfolgreich mit dem Englischen und Französischen Fabrikate. Zu dieser Ausbildung tragen 24 zumeist aus Staatsmitteln unterstúßte Klöppel und Nähschulen im Obergebirge und Voigtlande nicht wenig bei, Die Zahl der in diesen Waaren beschäftigten Personen beläuft sich incl, der Kinder auf 40 50,000, Dem immer dringender hervortre- tenden Bedúrfnisse, die Flachsmaschinen-Spinnerei im Lande selbs einheimish zu machen, ist bis jeßt noch nicht abgeholfen, Die Damast-Manufakturen zu Groß- und Neu-Schöónau, die so Aus- gezeichnetes liefert, steigen fortwährend. Es leben úber 4,100 Men- schen davon. Gangbare Stühle giebt es gegen 1000 und der Werth alles Gewebten beträgt jährlich auf 460,000 Rthlr. Auch die Zwillich-Manufaktur in Waltersdorf hebt sich immer mehr. Es giebt 4 Maschinenpapier-Fabriken, die eine ziemliche Masse Papier erzeugen; gleichwohl könnten noch 4 existiren, um den so großen Bedarf der Sächsischen Buchdrukereien, von denen 22 allein in Leipzig 210 Pressen beschäftigen, zu decken.

Es finden sich jeßt in Sachsen gegen 25 30 größere Actien-Unternehmen mit einem Gesammtkapital von 12 Millionen. Jm Leipziger Buchhändler-Verein befanden sih mit Ende 1840 115 Handlungen, welche durch 132 Theilnehmer oder Ver- eins-Mitglieder verwaltet wurden, Das Budget der Finanz-

trefflicher |

Revieren, mit 492 Gruben (worunter 26 Königliche), mit zwei |

anderen Werken, waren 1839 gegen 11,560 Menschen beschäftigt. | . 6d . - Ce 0 .

Rechnet man dazu deren Familien und die bloß húlfsweise dabei | beschäftigten Personen, so fann man wohl gegen 50,000 dabei |

- Production betrug 1839 gegen |

i j TY B e | 282 N F N a (Atoinf n - M f » j V Es f mit welchem die Chausseebau-Angelegenheiten von den Jnteressen- | 2028200 Rthlr,, und das Steinkohlen - Ausbringen im verflosse-

ten betrieben werden, und aus den Anerbietungen, welche zu die- | ; i U N : N Fg M , 9 he j | man jeßt 130 Maschinen-Spinnereien mit circa 72,000 Feinspin-

T0 O0,

Periode 1842 weist 5,500,297 Rthlr. 2 Gr. Einnahme und 5,424,755 Rthlr 12 Gr. 1 Pf. Ausgabe, mithin 75,541 Rthlr. 13 Gr... 11 Pf. Ueberschuß nah. Die gesammte Staats-Schuld betrug am Schlusse der Finanz - Periode 1827 10,773,606 Kthlr. 17 Gr. 67 Pf. und dürfte jeßt ungefähr auf 10,700,000 Rthlr. stehen, was auf jeden Einwohner 6; Rthlr. giebt, Das Militair- Budget beträgt {_ der gesammten Staats - Ausgaben.

i | Zu den allgemeinen Straf- und Versorgungs-Ansfskalten des Landes E Zmmer erfreulicher und großartiger gestalten sich die Ergeb- | Ee nijse der Steinkohlen-Bassins im Plauenschen Grunde, bei Hai- |

gehóren: das Zucht- und Weiber- Correctionshaus zu Waldheim, das Mánner- Arbeits- und Correctionshaus zu Zwickau, die Cor- rections- Erziehungs - Anstalt zu Braunsdorf, das Landes - Gefäng- niß, das Weiber-Arbeitshaus und Landes- Hospital zu Hubertus-

| burg, die Jrren-Anstalt zu Sonnenstein, die Landes-Versorgungs-

Anstalt zu Coldiß, die Blinden-Anstalt zu Dresden und das Lan- des-Waisenhaus zu Groß-Hennersdorf.

Das ordentliche Bundes - Kontingent beträgt nach der noch geltenden provisorischen Matrikel 12,000 Mann. Die Armee be- steht aus 5 Regimentern (20 Bataillonen) Linie, der Garde-Divi- sion, Garnison-Division auf Festung Königstein, 1 Regiment Fuß- Artillerie nebst reitender und Train - Brigade, dem Jngenieur- Sappeur - Pontonnier- Corps und 3 leichten Reiter - Regimentern (18 Schwadronen).

Nach der âlteren Eintheilung zerfällt Sachsen in 5 Kreise, nâmlih den Meißner Kreiß mit circa 78 J Meilen und T, dem Leipziger mit circa 46 (J Meilen und 236, dem Erzgebirgischen mit circa 83 (J Meilen und 123, dem Voigtländischen mit circa

25 [] Meilen und 120, dem Ober-Lausiger Kreise mit circa 38 (J Mei-

len und 271 Rittergútern, lebtere zusammen an 1027. Diese Landes-Eintheilung findet besonders noch für freis- und provinzial- ständische Angelegenheiten und für die Landtags-Wahlen der Ric: tergutsbesißer Anwendung. Jn Rúücksicht auf die innere und Justiz-Verwaltung zerfällt Sachsen in 4 Kreis - Directionen mit 15 Amts-Haupt-Mannschaften und 4 Appellations-Gerichten mit einer Anzahl Untergerichte. Der Siß dieser 4 Bezirke i i Dresden, Leipzig, Zittau und Baußen; dasselbe gilt auch fúr die 1 Steuerkreise, mit 22 Bezirks- Steuer - Einnahmen in den soge- nannten Erblanden. Ferner giebt es 15 Haupt-Zoll- und Haupt- Steuer-Aemter, 15 Forst:Bezirke und 38 Rent-Aemter, 8 Berg: Reviere, 15 Rekrutirungs-Bezirke, 35 Medizinal- und 9 thierärzt- liche Bezirke, und in den Erblanden 38 Didzesen (Ephorien) mit 776 Parochien und 233 Filialen; in der Ober-Lausiß jedoch keine Ephorien. m

Dauer der Eisenbahnfal rten am 28. Au: ust 1841. am bedeutendsten, Die Baumwollenspinnereien, deren Zahl sich | ) ) 9 Y

Abgang Ó b ga S Zeitdauer Abgang von Ton

Berlin, M Potsdam. St. | M.

Um 8 Ubr Morgens . .. 43 J Um 6} Ubr Morgens... | 42 - H - Vormittags. 40 - g9L - Vormittags. | 40 - 2 - Nachmittags 43 - 127 - Nachmittags | 42 - 3 - Nachmittags 40 - 4 + Nachmittags | 40) - 6 * ABOGUS e ch 40) - 7% - Abends ...| 46 - 10 - Abends... 54 - Si -= Abends ...| 55

Zeitdauer

Meteorologische Beobachtungen.

1841. Morgens 28, August. 6 Ubr.

Nachmittags

Nach einmaliger 2 Uhr.

Abends |

10 Ubr. Beobachtung.

1

Luftdruck... 1338 23” Par, 338 14“ Par. 338 26” Par, | Quellwärme 84° R. -+12,2°R. [E 23,1" R. |+ 14,0 R. |Flusswärme 17 0” R. Thaupunkt . . + 83,3°R. |+ 10,4° R, L 8,29 R. |Bodenwärme 17 4 K. Dunstsättigung §0 pCt. 51 pCt, T pCt. Ausdünstung O 044" Rb, Tot es heiter, beiter, beiter, Niederschlag 0. Wind 080. 080. Wärmewechsel +23 6®, Wolkenzug... e OSO, Ss + Rai, i Tagesmittel: 338,21" Par. + 164° R... 4+ 90° R... 69 pCt. 080,

Luftwärme . .,.

Auswärtige Börsen.

Amste erdam, 25. Juli, Niederl, wirkl. Schuld 514, 5% ao. 1002, Kanz. Bill, 297. 0 Span. 18%, Passive. 42. Ausg. —. Zinsl, 54 Préuas Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 1057, \ /

Antw erpehn, 24. Aug. Zinsl. 5. Neue Anl. ISZ,

Hambu Pg, M, Aug. an Aen 1615, Engl. Russ. 1084.

Londo n, 24. Aug. Con 3 6 89%, Belg. 1027. Neue Anl. 197,

Ausg. Seb. 2 I O D L 0 3 18! Engl, Men, 1E: Bras. 67. Columb. 20%, Mex, 2505. Peru 16. Chili 69 A

Pa P18, 24, Ae D Rente fin cour, L1G. 25, 3% Rente fin cour. D 4 Neapl. fin cour. 104, 30. 5% Span. Rente 2023. Port. —.,

Wien, 21 Aus. 525 Mei 10G 0 L a Duo 5 z e È + 0 a 2“ e. 0 . 7 z/ R w —. Bauk - Actien 1593, Anl de 18341 1347. de 1839 108.

Passíive 45.

Passive 47.

Königliche Schauspiele.

L Montag, 30, Aug. Fm Schauspielhause: Romeo und Julia. Trauerspiel in 5 Abth., von Shakespeare. (Herr von Lavallade : Romeo.)

Dienstag, 31. Aug. Jm Opernhause: Euryanthe, große ro- mantische Oper in 3 Abth., mit Tanz, von Helmina U Cheiv., Musik von C. M. von Weber. (Mad. Fischer - Schwarzbdck : Euryanthe, als Gastrolle, Herr Mantius : Adolar.)

Königsstädtisches Theater.

Montag, 413. Aug. (Jtalienische Opern -: Vorstellung.) [l Barbiere di Sees Ore V S E Mad det Maestro Rossini.

Preise der Plâke: Ein Plaß in der Orchester - Loge 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Plaß in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthiír. u. s. w.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckereë.

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

Bekanntmachungen,

S Ee

geboren , kleiner Statur, hat schwarzbraune Haare Erben oder als Gläubiger Ansprüche zu haben ver- und Augenbrauen, hohe Stirn, dunkelblaue Augen, meinen, öffentlich geladen , solche in nachstehenden gewdhnliche Nase und Mund, gute Zähne , rundes Terminen , als: am 2. oder 16. oder 30. Sep-

Mitt ergus Eine am Nebhruch belegene Ritterherrschaft voir

Die unten näher bezeichnete unverehelichte Frie-|Kinn und dergleichen Gesichtsbildung uud gesunde|tember dieses Fahres vor uns auf hiesiger Wein- |5319 Morgen da Landes, Wiesen und Wal-

derife Charlotte Lehmert ist von uns wegen

j altsort bis jeßt nicht ermittelt worden, Es Aeebex daber alle resp. Militair- und Civil-Behör- den unter Erbietung zu ähnlichen rechtlichen Gegen- diensten hierdurch ergebenst ersucht, auf die gedachte 2c. Lehmert vigiliren, sie im Betretungsfalle ver-

Gefängnisse Ds zu lassen.

ate ment. nige Kreditoren

i L Die Lehmert is 20 Fahr alt, in Brandenburg Alle, welche an dessen Verlassenschaft entweder als

Gesichtsfarbe, Die Bekleidung if nicht bekannt, und kammer, Nachmittags 3 Uhr, ge cines Verbrechens zur Untersuchung gezogen / hat war ihr leßter bekannter Aufenthaltsort Leipzig. l gen j l fich aber von hier entfernt, und es ist ihr zeitiger" Potsdam, den 20, August 1841.

Königliches Stadtgericht hiesiger Residenz.

und zu bescheinigen, widrigenfa

Stralsund, den 23. August 1841,

j P utibekannt sind , #0 werden hiermit ( )

hôrig anzumelden des, mit guten mas

sie zu gewärtigen | und Garten , sehr

eni ] 4 9 i L )v bedeutendem über 20,000 Thlr haben, daß sie durch die am 13. Oktober d. J. in geshäbten Ln : L /000 Thlr. dfentlicher Dis zu eide Frataso- Eclntt- eschähten Inventarium, is für den festen Preis von niß werden präkludirt und von dem gedachten Nach- sofort zu verkaufen L A i i lasse abgewiesen, auch mit diesem anderweitig den , ; ,

Als der hiesige Bürger und Schopenbrauer Mar- Rechten gemäß werde verfahrrn werden, , oute ots lsten k. M. in Berlin zu sprechen, Nähere : tin Lichtfeldt , auch Leichenfeldt (Liekfeldt) genannt, l haften und gegen Erstattung der Kosten in AOERSN Mat dieses Jahres im Kloster zum heiligen Geist

ierselbst verstorden ist und dessen Erben ubs cue Verordnete zum Stadtkammergericht hiers,

S O O.

iven Gebäuden, schönem Schloß 105,000 Thlr. bei 40- bis 60,000 Thlr. Anzahlung Der Besißer is vom 25sten

anz genaue Auskunft Mittelstr. Nr. 52 eine Tre boch, beim Wirth, s D Treppe

Ale metinece

Preußische Staats-Zeitung.

Inhalt.

li ichten. Seh a6 at pes Nee St. Petersburg. Reise der Großfür-

fn Helena. Paris. Herr Guizot in Lisieux. Die Anleihe und Fraukreich. Parts. H ! l E Nie h die Erdffnung der Session. Vermischtes. Brief aus Pari s. (Die Rede Guizot’s in Lisieux ; Mängel in der Gescßgebung gegen Preß-Vergehen ; Afrikanische Zustände.) E / Großbritanien und Irland. Parlam. Verh. Oberhaus u. Unterhaus. Debatten über die Adresse. London. Wahr- \cheinliche Dauer der Adreß-Debatten und Bemerkungen der Times úber das Ministerium, die Thron-Rede und die Baronets-Kretrung. Baumwollen- und Bauholz-Prise. Abreise des Vice-Admirals Adam nach Amerika. ; j E E Belgien. Brüssel. Neu errichtete Bank von Flandern. Schrei- ben aus Brüssel. (Noch einige Bemerkungen Über die schweben- den kommerziellen Verhandlungen mit Frankreich.) : : Deutsche Bundesstaaten. München. Sißung der Akademie am Geburtstage des Königs. j n 1 Griecheulaud. Athen. Näheres über die Auflösung der tnsur- rectionellen Regierung von Kreta. j j Türkei. Smyrna. Dankschreiben an den Admiral Bandiera. Amtliche Artikel der Türkischen Zeitung.

Julaud. Berlin. Das Dampfschi „Falke.//— Breslau. Wahl

des neuen Fürst-Bischofs.

Die Eisenbahnen in Frankceich.

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Berlin Aa Jhre Majestäten der König und die Königin sind nach Schlesien von hier abgereist.

2e. Köni i 4 reußen, und

Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen, E

Se. Königl. Hoheit der Prinz August sind nach Liegniß von hier abgereist. / ¿ | Se. Buirthiaucdt der regierende Herzog von Braun- sch weig is nah Braunschweig zurückgekehrt.

Befkfanntmachun)g,.

Der Unterricht bei der hiesigen Königl, Bau - Gewerkschule beginnt in diesem Jahre wiederum mit dem 15. Oftober d. J. und wird bis Mitte März k. J., Vormittags von 9 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 4 Uhr, ertheilt werden. Diejenigen Lehrlinge und Gehülfen der Baugewerbe, welche daran Theil neh- men wollen und die dazu erforderlichen elementaren Borkenntnisse zu besißen glauben, haben sich deshalb bis zum 12. Oftober N bei dem Fabriken-Kommissions-Rathe Herrn Brix, Neander’s Hof Nr. 4, von 7 bis 9 Uhr Morgens, Dienstag und Freitag ausge- nommen, zu melden. Jm Laufe des Unterrichts kann keine Auf- nahme stattfinden. :

Berlin, den 29, August 1841.

Beuth.

Abgereist: Se. Durchlaucht der General -: Lieutenant und Gouverneur von Luxemburg, Prinz Friedrich zu Hessen,

Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath, General-Major §raf zu Stolberg-Wernigerode, :

F C08 Excellenz di Kaiserlich Russische General-Lieutenant und Yeneral-Adjutant, von Mansuroff, q Se. Excellenz der Königlich Französische General : Lieutenant, Vicomte von Rumigny, E . L

l Der General-Major und General-Adjutant Sr. Majestät des Konigs, von Neumann, und E E Y Der General: Stabsarzt der Armee und Chef des Militair- Medizinalwesens, De. von Wiebel, nach Liegniß.

Zeitungs -Uachrichten. Ausland.

Rußland und Polen.

t. Petersburg, 24. Juli. Die Großfürstin Helena is am An N M. von S essa auf dem Dampfboote „Nordstern“ nach der Krimm abgereist. Der General-Gouverneur, Graf von Woronzoff, begleitete dieselbe auf dem Dampfboote eKolchis.“ /

Der Staatsrath Kilchen, bisheriger Konsul in Boston, ist zum General-Konsul in Norwegen ernannt worden. i

Hiesigen Blättern zufolge, sind in diesem Jahre bis zum 1. August 1058 Schiffe weniger durch den Sund gefahren, als in demselben Zeitraume des vorigen Jahres,

Frankreich.

Paris, 25. August. Hr. Guizot kam am 22sten zu Lisieux an. Die Nationalgarde, in großer Anzahl versammelt, zog, mit dem Maire der Stadt an der Spiße, ihm entgegen. Eine Ar- tillerie- Salve der Nationalgarde verkündigte seinen Einzug in Li- sieux. Eine zahlreiche Volksmenge war herbeigeströmt, an dieser Kundgebung inniger Sympathie Theil zu nehmen. Hr, Guizot empfing die Behörden und verfügte sich sodann zu dem Bankett, das ihm zu Ehren die Wähler von Lisieux veranstaltet hatten. Der Maire der Stadt brachke den Toast „auf Hrn. Guizot aus; er verbreitete sich mit großem Lobe über den Muth, den Hr, Guizot den Factionen gegenüber an den Tag gelegt, und

|

en Zlîen A

E E e L R T A R A

| úber die Geschiélichkeit, die derselbe bewährte, indem er den |

Europáischen Frieden aufrecht zu erhalten wußte, ohne die Ehre Frankreichs bloßzustellen. Hr. Guizot legte in seiner Erwie- derung die Nothwendigkeit und NÜElichkeit der vom Ministe- rium vom 29, Oftober befolgten Politik dar; sie entzog Franfk- | reich der Gefahr, in welche die Verwaltung des Hrn. Thiers das Land gestürzt hatte; sie bewahrte es vor Krieg und Anarchie; das Kabinet vom 29. Oktober verwarf die Jdee eines „Kriegs um jeden Preis“; es verfiel aber deshalb nicht in das entgegengeseßte Ertrem eines „Friedens um jeden Preis“; alle Jnteressen des Lan- des wurden in Berücksichtigung genommen und gewahrt, die Würde, die Wohlfahrt, die Stärke und die Ruhe Frankreichs wurden in gleicher Weise beachtet; das erste Resultat davon war die Politik des bewaffneten Friedens und der temporairen Jsoli- rung, sie bewährte sich als túchtig, der Frieden wurde erhalten ohne Gefährdung der Würde Frankreichs; die Jsolirung Frank- reichs ist uunmehr wieder zu Ende, sie hatte lange genug ge-

| währt, um den Wunsch nach deren Aufhören, unter Bedingun-

gen, die der Ehre des Landes entsprechen, allgemein zu machen; die politischen Konjunkturen hatten dem Lande große Lasten auf- erlegt, und die Regierung sah sich genöthigt, auf Mittel zur Wie- derherstellung des Gleichgewichts zwischen den Ausgaben und Ein- nahmen bedacht zu seyn; bei den Maßregeln, welche zu diesem Behufe von dem Finanz-Minisker angeordnet worden, hielt man sich streng auf dem geseßlichen Wege, und die Regierung läßt sich nicht irre machen durch die Anstrengungen und Umtriebe der Fac- tionen, durch die Verblendung der Presse. Herr Guizot ging am Schluß seiner Rede auf eine Würdigung der Partei-Beskrebungen ein, an die Stelle der Fundamental-Maxime: „Der König kann nicht Úbel thun“ (le roi ne peut mal faire) den Grundsaß zu bringen: „D r König kann nichts thun“ (le roi ne peut rien | faire). Der ehrenwerthe Minister legte die trügerische und ge- | fährliche Tendenz einer solchen Unterstellung dar und machte dar- | auf aufmerksam, daß das Wesen der constitutionellen Regierung

die freie und wirksame Ausübung der Befugnisse einer

jeden der Staatsgewalten in Uebereinstimmung mit den

Zuslitutionen bes Lau E sagte: „Es ‘géelGie solcher Weise (wie die Anhänger jener S ubstitution es wollen) entnerven ließ, und daß es in unseren Angelegenheiten die Rolle

beharrlichen Wirken verdanken wir einen guten Theil des Erfolges, den wir errungen haben. Es vereinten sih die Weisheit des Königs und die Weisheit des Landes, und diese Vereinigung, welche das Endziel der Charte isk, schuf Frankreichs Wohl. S eyen wir danfbar gegen den König, und wir werden nur gerecht seyn!

Man hat gesagt, es sey die repräsentative Regierung nicht

zum Schlummer; sie ist eine Laufbahn, geöffnet für Alle, wo Alle F

in Jhren Familien, die Ordnung in Jhren Städten, die Ord: 5 nung im Staate wollen, vergessen Sie niemals, daß dies von®F

abhâángen! Jm Jahre 1830, als wir unsere Rechte, unsere miß: Ÿ

auch eine freie Regierung zu gründen. 4 t n N übernehmen wir ohne Zögern die ganze Mühe, A welche seine Erfüllung heischt! Dann kann der Erfolg nicht fehlen, und wir werden die Hindernisse, auf die wir noch stoßen, über- | winden, wie wir seit elf Jahren die Hindernisse üUberwältigten, an welchen wir zu scheitern so oft bedroht waren!“ Es wurde | diese Rede mit einstimmigem Beifall aufgenommen. Nach dem Bankette geleitete die ganze Bevölkerung Herrn Guizot bis an das | Thor der Stadt, wo sein Wagen ihn erwartete. i |

Der Courrier francais sagt, daß Herr Humann nicht | daran denke, sich zurückzuziehen, und im Begrisf stehe, die Anleihe zu realisiren. Sie wird nur noch hinausgeschoben, um die Erdff- nung der Session zu vertagen und die ministerielle Krisis entfernt | zu halten. Jn den ersten Tagen des Septembers wird Herr Hu- | mann den Zeitpunkt der Emission feststellen, Am 22sten k. M. hat der Schaß ungefähr 80 Millionen an Zinsen zu bezahlen. | ÄIndem er nun die Ausgabe der neuen Anleihe bis zum Beginn | des Oktobers hinausschiebt, hofft der Minister, daß diese Summe zum großen Theil durch Ankauf von neuen Renten in die Staats- Kasse zurükfließen werde. S S

Demselben Blatte zufolge ist die Eröffnung der Session, | welche Ende November ftattsinden sollte, bis zum 24, oder 25,

ember verschoben worden. ;

i Eine A Depesche meldet, daß in Lille wieder ohne Unterbrechung vollkommene Ruhe herrsche.

Nachrichten aus Toulouse zufolge ist die Regiskrirung daselbst und in den Vorstädten vollständig beendet worden; sie wurde an mehreren Stellen zugleich und mit großer Schnelligkeit beendet.

Der Marine-Minister hat in Bezug auf die jungen Männer, welche sich als Volontaire zur See melden, die Verfügung erlas- sen, daß nur diejenigen von ihnen zugelassen werden sollen, die von den Capitainen selbst als brauchbar und tüchtig bezeichnet worden, wofúr sie die Verantwortlichkeit übernehmen müssen. Durch diese Maßregel beugt man in Zukunft vielen Mißbräu-

en vor. : M Der Minister des Handels und des Ackerbaues hat den Han- dels - Kammern von Marseille, Havre, Bordeaux, Nantes, Dün- firchen, Nouen, Paris, Lyon, Straßburg u. s. w. ein Cirkular übersendet, worin er von ihnen verlangt, daß sie, außer der spe- ziellen Korrespondenz, welche augenblickliche wichtige Ereignisse be- trifft, in jedem Vierteljahre dem Ministerium einen möglichst aus- fúhrlichen und vollständigen Bericht zugehen lassen sollen, worin die fommerzielle Lage des Plaßes, die Ein- und Ausfuhr, so wie die Bewegungen in der Production und Consumtion, auf das ge- naueste angegeben sind. Hauptsächlich sollen die Handels - Kam-

| Tizieux gehaltene Rede des Herrn Guizot. | Fin politisches Manifest des Ministeriums vom 29, Oktober betrach-

S

durchführte, die ihm nach unseren Jnstitutionen zusteht. Seinem | eifa! ; i l | Werhältnisse Frankreichs zu seinen Nachbarn verdienen, so steht

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geeignet fúr die Ruhe der Minister, nicht auch geeignet für die Ruhe F der guten Bürger. Sie ist für Niemanden ein Zelt, aufgerichtet F

vorwärts und wirken müssen. Sie Alle, m. H., die Sie die Ordnung F Rechtsbasis erhalten.

einander unzertrennliche Vüter sind, und daß sie von Jhnen selbs # * guten Vernehmens des Französischen Volkes mit seinen Nachbaren achteten Rechte wiedereroberten, verhießen wir Frankreich und F nichts lebhafter zu wünschen, als daß die gegenwärtige Regierung der Welt, eine regelmäßige und dauerhafte Regierung, zugleich F Frankreichs in einheimischen und auswärtigen Ereignissen mög- Halten wir unser Ver- F

mern ihr Haupt-Augenmerk auf Tauschgeschäfte, öffentliche Arbei:

ten und Actien-Unternehmungen richten.

Im Schlosse zu Fontainebleau werden in diesem Augenb!icke große Vorkehrungen getroffen; man glaubt, daß der Hof einen Theil des Septembers dort zubringen werde. Diesen Aufenthalt bringt man mit der Vermählung der Prinzessin Clementine und einem Prinzen des Hauses Koburg in Verbindung __-

Der Herzog von Aumale hat am 23sken an der Spiße des l7ten Regimentes seinen Einzug in Lyon gehalten und if daselbsk von den Behörden, so wie von den Einwohnern, festlich empfan- gen worden.

Man meldet aus Algier: „Unser Handelsstand isk durch ein unerwartetes Ereigniß erschreckt worden, Der Tosfanische Konsul, Herr Tobles, einer der bedeutendsten Kaufleute auf hie- sigem Plate, hat fallir. Das Defizit beträgt 800,000 Fr. Glücklicherweise stand er mit Frankreich nicht in besonders enger Verbindung; sein Hauptgeschäft war auf Livorno. Er soll die Flucht ergriffen haben.“

Der Admiral Lalande ist von dem Wahlkollegium zu Mor- laix wieder zum Deputirten gewählt worden. ;

Die Königin Christine beabsichtigt eine Reise nach dem mit- tägigen Frankreich, der ihre Feinde die Absicht unterlegen, sie sey gesonnen, eine Contre-Revolution in Spanien anzustiften.

Ueber Marseille sind heute Berichte aus Konskantinopel vonx 7. und 9, August eingetroffen. Sie widerlegen das seit einigen

| Tagen durch Briefe aus Toulon verbreitete Gerúcht von denx

Tode des Sultans Abdul Medschid und von dem Projekte, Meh- med Ali auf den Thron der Osmanlis zu erheben.

77 Paris, 25. Aug. Das Ereigniß des Tages ist die in Änsofern man sie als

ten darf, enthält sie freilich durchaus nichts Neues, keinen Grund- aß, feine Ansicht, die nicht bereits im Namen des Kabinets df- fentlich ausgesprochen oder auch schon im Reiche der Thatsachen be- währt wärenz allein als systematische Zusammenstellung der die “innere und auswärtige Politik des Ministeriums Soult-Guizot lei-

Ätenden Prinzipien verdient sie gleichwohl das ihr von allen Seiten : [Kugewendete Interesse. i unserem Vaterlande zum Wohl, daß sich das Königthum nicht in | Ministeriums und seiner durch keinen zureichenden Grund moti-

Die strenge Verurtheilung des vorigen

Yirten drohenden Haltung gegen Europa bringt die Freunde des Wren Thiers hôchlich gegen die Guizotscte Rede auf. So vol: {én Beifall auch die von dem Redner dargelegten Ansichten über die

doch zu befürchten, daß es noch Leute giebt, welche behaupten, die Meinungen des Herrn Guizot entsprechen in diesem Punkte keinesweges der in der Nation vorherrschenden Stimmung. Wie dem aber auch sey, es is eine erfreuliche Gewißheit, daß die Po- S litif der heutigen Regierung Frankreichs in ihren Beziehungen zu dem Auslande den Anforderungen der öffentlichen Vernunft ac- mäß ift, welche alle Tage lauter und dringender verlangt, daß die Wechsel - Verhältnisse der Staaten eine moralische und eine Wenn sich die Autorität der Staatsgewalt

mit der Autorität der Wahrheit vereinigt, so wird sich auch das

| hartnâckigste National-Vorurcheil diesem doppelten Einflusse nicht

lange ganz entziehen fönnen, und es is daher im Jnteresse des

lichst viele Elemente der Dauer finden möge.

Obgleich das Geseß alle Preßvergehen vor das Geschworenen- gericht verweist, so kommt es doch nicht selten vor, daß dieCivil-Tribunale Schaden-Ersaß súr die auf dem Wege der Presse zugefügten Ver-

| leumdungen oder Ehren-Kränkungen zuerkennen, und zwar sowohl

in Fällen, wo gar keine strafrechtliche Berfolgung fkattgefunden hat, als auch in solchen, wo der skrafrechtlich Belangte von derr Geschworenen freigesprochen worden is, Zumal in diesen leßteren Fällen stellt sich ein Gegensaß zwischen den Aussprüchen der Kri- minal- und der Civil-Justiz heraus, welcher sehr geeignet ist, das Ansehen der Landes - Gerechtigkeit Überhaupt zu kompromittiren. Noch bedenklicher aber is es, wenn öffentliche Beamte, wie dies unlängst von dem Präfekten des Departements des Gers gesche- hen, sih wegen der gegen sie gerichteten Preß - Angriffe an die Civil - Tribunale wenden, und von diesen mit ihren Ansprüchen auf Schaden - Ersaß zugelassen werden. Denn das Geseß hat die Staats - Beamten ausdrüdlih unter die Kontrolle der Presse gestellt, indem es ausnahmeweise gegen sie bei ehrenrúhrigen Angriffen und sonstigen Be- schuldigungen den Beweis der Wahrheit zuläßt, und den Angreifer, im Falle, wo er den Beweis liefert, von aller Strafe freispricht, Aber die Führung jenes Beweises kann freilich nur bei skrafrechtlicher Anklage des Angreifers vorkommen, und dieser wird um die ihm zustehende Rechts-Wohlthat betrogen, so oft der angegriffene Beamte es fúr gerathener hält, sich ganz einfah an das Civil-Tribunal mit einer Klage auf Schaden-Ersaß zu wen- den. Es is hier offenbar eine Lúcke im Geseße, welche dessen Zweck zu umgehen erlaubt, und die auch aus Rücksicht auf die Rechts-Sicherheit und auf das dffentliche Vertrauen in die Justix ausgefüllt werden sollte,

Der allgemeine Abfall der Araber von Abd el Kader, auf den man mit so großer Gewißheit von einem Tage zum anderen rechnete, scheint sich doch etwas auf die lange Bank zu schieben ; die neuesten Nachrichten aus Algier wenigstens sprechen kaum noch von den Aussichten auf jenes Resultat, Dagegen melden sie, daß man sehr eifrig an der Einfriedigung eines Theils der Mitidscha arbeitet, Der zu diesem Zwecke gezogene Graben is vier Meter breit. Er läuft von einem Orte am Meere, Ficka genannt, aus nach Blidah, neben Buffarik vorbei, nach der Furth von Kon- stantine und endigt bei dem Maisoncarré. Von 500 zu 500 Mez ter wird er durh ein Blokhaus beschúßt. Die Soldaten, welche dabei beschäftigt sind, arbeiten Morgens von 4 bis 9 und Nach- mittags von halb 2 bis 6 Uhr und erhalten einen Tagelohn von 30 Centimen. Man fklagt, daß diese Arbeitszeit Ene um die Hâlftezu lang sey und die ohnehin zahllosen Krankheitsfälle nöthwen- diger Weise vermehren müsse. Jn Oran scheinen die Sachen sehr schlecht für die Franzosen zu gehen, Der General Lamoricière,

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