1841 / 244 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Breslau, 30. Aug. (Bresl. Ztg.) Geskern und heute frúh if das Breslauer Garde-Landwehr-Bataillon, die 2te Schüßen- Abtheilung und bte Artillerie- Brigade von Breslau ausgerückt, um Kantonnirungen bei Kapsdorf zu On Das bte Armee- Corps wird nun daselbst ganz vereinigt seyn. “Achtzehn Bataillone Infanterie rúcken heute în das Zeltlager bei Beilau. Morgen ¡f Ruhetag, den 1. September große Parade, den 2ten Mandver mit marfirtem Feinde bei Borganie, den 3ten ebenfalls Manöver in derselben Gegend mit marfirtem Feind, bei welchem Manöver Se, Majestät der König vom 5ten Arme:-Corps erwartet werden.

Berlin, 31. Aug. Durch wiederholte dringende Aufforde- rung des Jnstitut de France, seinen statutenmäßigen Obliegenhei- ten zu genügen, hat sich der Königliche General: Musik: Direktor Spontini veranlaßt gesehen, nah Paris zu reisen, ist demzufolge heute dahin abgegangen und wird im November d. J. auf seinen Posten zurúckehren.

Ueber die Erziehung der Armenkinder in England. Erster Artikel. Einleitung. Die neuesten Reports der Britischen Armengeseß-Kommission über diesen Gegenskand.

Es if eine der hervorstechendsten Eigenthümlichkeiten höherer Entwickelungsstufen der Nationen, sowie der aus denselben her- vorgehenden und mit denselben zusammenhängenden komplizirten sozialen Zustände, daf, wenn auch in Folge derselben im Allge- meinen sich ein höherer Grad geistigen Lebens und physischen ÆWohlseyns unter der Bevölkerung verbreitet, als in Ländern, de- ren Population noch im Naturzustande verharrt, doch zugleich dort die Gegensäße in allen Kreisen des Daseyns mehr her: vortreten, als hier. Es erklärt sich dies Phânomen ganz natúr- lich dadurch, daß, wo viele und bereits entfaltete Kräfte sich frei und ungehindert einem höheren Ziele entgegenbewegen dürfen, we- gen der sets mehr oder minder vorhandenen Ungleichheit der Kräfte ein Ueberreiz und ein Ueberflügeln auf der einen, ein Er- schlaffen und MNachbleiben auf der anderen Seite eintritt, wäh- rend bei Natur-Völkern die noch ruhig verharrenden und wenig entwickelten Kräfte nur langsam und ziemlich gleichmäßig sich vorwärts bewegen.

Die eben erwähnten, aus höheren Civilisations-Zuständen er- wachsenden Gegensäße im Leben der Vöiker treten besonders scharf in den vkonomischen Verhältnissen der Gesellschaft hervor, und da die leßteren stets einen so großen Einfluß auf den fittlihen Zustand der Bevölkerung ausüben, so is es in neuerer Zeit häufig zur Betrachtungsweise wohlmeinender Gemü- ther geworden, die Civilisation überhaupt als ein fluchwür- diges Geschenk anzusehen, und den großen Hebel d.s Jndustria- lismus als die Ursache alles Elends der modernen Zeit zu ver- dammen. Und doch is es gerade dieser Hebel, dem wir fask al- les Gute und Große verdanken, das unsere Zeit vor der Vergan- genheit auszeichnet, durch den die Gegenwart im Allgemeinen gebildeter, besser und glülicher geworden is, als die Vergan- genheit.

Nichtsdestoweniger können die großen Uebel nicht hinwegge- leugnet werden, die aus dem Vorhandenseyn jener Gegensäße er- wachsen, und keine wohlgeordnete Regierung, die ihrer Bestim- mung und ihrer Pflichten eingedenk is, wird dieselben übersehen, oFer mit Gleichgültigkeit ignoriren, vielmehr wird sie es als eine óeilige Obliegenheit anerkennen, dahin zu streben, daß die schlimmen Wirkungen jener Gegensäße möglichst aufgehoben und eine harmonische Entwickelung aller Kräfte möglichst bef werde.

Das aber fann und wird nicht durch ein direktes und gewaltsames Einschreiten gegen so viele zu Tage liegende traurige Erscheinungen geschehen, sondern allein durch ein Au f- suchen des Grundes derselben, und durch ein von Einsicht, Wéehlwollen uud Energie geleitetes Bestreben, diesen Grund zu beseitigen und die Wurzel zu Venn

Diese Ansicht, diese feste Ueberzeugung hat sich in neuester Zeit auch in Großbritanien Bahn gebrochen, jenem Lande, das durch seinen Reichthum, seine politische Macht und seinen Unternehmungsgeist fask alle Übrigen Völker im lebten Jahrhun- dert úberAügelt, und dabei doch so mannigfachen Krankheitostoff, so viel Elend und Noth im Jnnersten seines Nationallebens aufzu- weisen hat. Mit anderen Worten, man hat sich neuerdings in England fask durchweg von den Unzweckmäßigkeit der früheren Verwaltung des Armenwesens überzeugt, man hat einsehen ge- lernt, daß durch maßlose und planlose Unterstüubungen das vor: handene Elend der niederen BYolésklassen nicht allein nicht be- \chwichtigt oder getilgt, sondern vielmehr nur noch vermehrt wor- den sey, daß das einzig wirksame Mittel zur Beseiti: gung der künstlichen, Verarmung allein in der Fur forge fúr eine vernünftige und angemessene Erzie- hung des aufkeimenden Geschlechts beruhe. E

In dieser Beziehung sind von dem höchsten Interesse und gewähren den größten Grad von Belehrung die verschiedenen, in der neueren Zeit von der für den Zweck der Verbesserung der Armen-Geseßgebung niedergeseßten Parlaments - Kommissson er- statteten Berichte, namentlich der lebte, ersk vor kurzem publizirte :

Report to lhe secrelary of lhe Slate for the Home Deparl- ment, from lhe Poor Law Commissioners, on lhe Training of Pauper Children, with Appendices. London, 1841. 8,

Nllgemeiner Auzeiger für

Bekanntmachu Kaiser Franz Grenadier-Regiment in Berlin gewe-

A gen, sene Unteroffizier Ernst August Mont, ano auf- S Rilbe J A geboten , sich bei Vermeidung der Präfkfluston |pâ- Der Oekonom Wilhelm von Bock aus Schmödllen testens in diesem Termine zu melden,

Gollnow, den 11. Auguf| 1841,

Beraunntmachü n sene

bei Züllichau ist durch das rechtskräftige Erkenntniß| des unterzeichneten Gerichts vom 24, Mai 1841 des Adels verlustig erklärt worden. Birnbaum, den 18. August 1841. Königl, Land- und Stadtgericht. NRothwendige Subhastation. Bon dem Königlichen Land- und Stadtgerichte zu aufgehoben. Gollnow soll das den Erden des Scheerenschleifers Worms gerarige Haus Nr. 170 Stadt, taxirt zu

ordert |

1084

Da die in diesem Report niedergelegten Beobachtungen und Untersuchungen auch für Deutschland fein geringes Înteresse haben, so wollen wir versuchen, den Hauptinhalt und die wichtig- sten Resultate jener Schrift in gedrängter Kürze unseren Lesern vorzulegen.

Der dem Buche vorgedruckte und den mitgetheilten Beob- achtungen gewissermaßen als Einleitung dienende Bericht der Poor Lao Kommission an den Minister des Jnnern, Marquis of Normanby, ist datirt vom 21, Januar 1841. Jn demselben wird als der höchste und Haupt - Zweck, mit dessen Realisirung sih die Armen - Gesekß- gebung zu beschäftigen habe, eine zweckmäßige und sorgsame re- ligidse, sittlihe und industrielle Erziehung der Ar- menfkinder angegeben, weil durch dieselbe allein die Mittel ge- geben seyen, einer Ausdehnung des Pauperismus vorzubeugen, weil nur durch dieselbe die Folgen der Abstammung jener Kinder von lasterhaften Eltern, und die Wirkungen der Verkúmmerung in der sie bei den traurigen häuslichen Verhältnissen der Zhrigen bisher gelebt, aufgehoben würden, 4

Ein großer Theil solcher Armenkinder fand bisher Aufnahme und Erziehung in den Arbeitshäusern (workhouses), die in den einzelnen Kirchspielen existiren, um den erwachsenen Armen gezwungen oder ungezwungen Beschäftigung und Erwoerb zu ge- ben. Die Gesammtzahl aller dergestalt in den Arbeitshausern von England und Wales befindlichen Kinder, von dem frühesten Alter bis zum vollendeten 16bten Jahre, wird auf 50— 60,000 geschäßt, Es sind meistentheils Waisen, uneheliche oder von ihren Eltern verlassene Kinder, oder endlich Abkömmlinge von solchen Vâtern oder Müttern, die physisch oder moralisch unfähig er- scheinen, ihre Elternpflichten zu erfüllen.

Ueber die Zweckmäßigkeit des Verfahrens, dergleichen un: glúklihe Kinder in den Arbeitshäusern unterzubringen, haben sich nun in der neueren Zeit in England selbst viele Zweifel erhoben, und cs hat allmälig auch dort die Ansicht Raum gewonnen, daß von Seiten der Behörden und des Publikums eine angemessenere Fürsorge für dieselben getroffen werden músse. Um nun ein rich- tiges und unbestochenes Urtheil úber die Wirkungen des bisheri- gen Verfahrens zu erlangen, und zugleich sich Über die besten Mit: tel zur Abänderung der vorhandenen Uebel unterrichten zu können, erließ schon im Anfange des verwichenen Jahres (1840) das Par- laments-Comité für die Armen-Geseßgebung Cirkulare an sämmt- liche Armen-- Kommissionen der einzelnen Kirchspiele, um von den- selben das nöthige Material zu erhalten. Es wurde denselben in jenen Cirfularen ans Herz gelegt, vor allen Dingen auf dreierlei ihr Augenmerk zu richten :

1) Bericht zu erstatten über den Zustand des Armen-Schul- wesens vor der Erlassung des neuen Armen-Geseßes (Poor Law Amendment Act);

2) Nachricht zu geben úber die Verbesserungen, welche in den Armenschulen seit der Publizirung jener Akte eingeführt seyen ;

3) sih über die wünschenswerthen Verbesserungen, die in der Einrichtung jener Schulen angebracht werden könnten, so wie über die Hindernisse augzulassen, welche sich der Ausführung folcher Verbesserungen entgegenstellten, Sodann wurden jene Kommissionen noch ersucht, vornehm-

lich auf die Beantwortung folgender Fragen Bedacht zu nehmen:

Ob und welche Mittel, vor der in neuerer Zeit entstandenen Bildung von Vereinen für das Armen-Bildungswesen, von Sei- ten der Kirchspiels- und Übrigen Behörden angewandt worden seyen, die zum Behuf ihrer Erziehung in die Arbeitshäuser der Parochieen und Corporationen aufgenommenen Kinder von den

Erwachsenen zu trennen? ob dieselben in diesem Falle so scharf | 6 - . - - e 00ck S E

von einander geschieden seyèn, daß durch das üble Beispiel der er- |

mit den |

wachsenen Hausgenossen oder durch die Unterhaltung leßteren fein nachtheiliger Einfluß auf sle habe ausgeubt werden e - e s. 7 r / e

fónnen, und ob außerdem noch Verhaltnisse in den Arbeitshäu-

sern existirten, die der sittlichen Ausbildung der Kinder Hindernisse | in den Weg legten? ob fich wohl bei tüchtigen, gebildeten Lehrern |

Bereitwilligkeit zeige, den Unterricht in den Arbeitshäusern zu übernehmen, und ob das Subordinations-:Verhältniß, in welchem ein solcher Lehrer dem Vorsteher des Werfkhauses gegenüber stehe, ein gutes Verständniß zwischen beiden zulasse? Welches die durch-

schnittliche Anzahl der Kinder zwischen 3—14 Jahren in den Dis- |

strifts-Arbeitehäusern sey? wie hoch ungefähr sich durchschnittlich

die Besoldung eines Lehrers oder einer Lehrerin in einem solchen |

Hause belaufe? welches etwa die Lebensweise der leßteren sey, und worin die hauptsächlichsten Anordnungen beständen, ihre Arbeit erfolgreih zu machen? Sodann wird Auskunft úber

| Alter, Beschäftigung, Qualification, Charakter und Betragen

des angestellten Lehrpersonals gewünscht, so wie Über Umfang und Qualität des von demselben ertheilten Unterrichts, úber die übliche Methode und die eingeführten Schulbücher, über die Aus- dehnung, in welcher Knaben wie Mädchen zum Gewerbfleiße an- geleitet würden, über die Anstalten zur Erhaltung und Beförde- rung der Gesundheit und des Frohsinns der Jugend, über den Charakter der Schul-Disziplin, über die ertheilten Auszeichnun- gen, und ob dieseiben allein bei intellektuellen Fortschritten, oder nur bei einer Vereinigung intellektueller und moralischer, oder le- diglich bei sittlichem Verhalten gewährt würden? ob förperliche

| Züchtigungen sich als nöthig erwiesen, ob Belohnungen ertheilt

Bekannte mamung. E

Der auf den 2. September cr. anberaumte Lici- tations-Texmin zum Verkauf der Fürstlich von Schôn- burgschen Bauergüter

Berlin, den 31, August 1841. Königliches Landgericht.

worden seyen, und ob man Hülfsmittel zur Anwendung gebracht habe, um die moralische Erziehung der Kinder zu fördern? end- lih darúber: wann die Kinder in der Regel die Anstalt verließen und ob der Fall sich hâufig ereigne, daß sie zurükehrten ?

Zur Beantwortung dieser verschiedenen, in dem angeführten Cirkular vorgelegten Fragen sind nun zahlreiche Berichte von den

übergeben. bei Herrn Wendland,

Vorstehern der einzelnen Armen - Kommissionen eingelaufen, v denen die wichtigsten, durch welche man eine flare Anschauun von der eigenthümlichen Einrichtung der Arbeitehausschulen, und de Einwirkungen derselben ouf die Erziehung der Armen- Kinder eyr- langt, in dem vorliegenden Werke abgedruckt sind. Als Resul: tat der Untersuchungen, welche sich auf diese Berichte sÜßen wird die Verwerflichkeit der Unterbringung solcher un- glücklichen Kinder in den Werkhäusern hingestellt, und dagegen die hohe Wichtigkeit der Errichtung von beson-: deren Distrikts-Schulen für diesen Theil der Britischen Zugend hervorgehoben. Es wird auf einleuchtende Weise dar- gethan, daß die moralische und religióse Erziehung in den Ar- beitshausern nicht so gut gefördert werden könne, wie in Distrikts- Schulen; es sey nicht möglich, fúr jene die nöthige Anzahl guter und tüchtiger Lehrer aufzufinden; auch sey die Berfúhrung der Kinder durch die Erwachsenen in den Arbeitshäusern zu leicht möglich. Dergleichen Mängel und unangenchme Möglichkeiten habe man von den Distrikts-Schulen nicht zu befürchten; vielmehr werde in denselben guten Lehrern und Lehrerinnen we: sentlich die Lösung der schwierigen Aufgabe erleichtert, an den in dieselben aufgenommenen verwaiseten, unehelichen. verlassenen und verwahrloseten Kindern die Aeltern- Pflichten zu erfüllen. Aus diesem Grunde empfiehlt das Comité dringend die Errichtung be- sonderer Vereine fúr die Errichtung solher Distrifkts- Schulen. Nur dadurch würden die Anstrengungen der Ber- waltung: die unglúcklihen Kinder in eine Laufbahn tugendhafter und erfolgreiher Thätigkeit zu leiten wirksam gemacht werden. )

Ueber den Jnhalt mehrerer der bedeutendsten und interessan- testen Berichte selbst werden wir bald das Nähere mittheilen.

e

Dauer der Eisenbahufahrten am 31. August 1841.

Abgang Abgang

von Potsdam.

Zeitdauer

E

S8 Ube Morgens... 42 f Um 6; 11 - Vormittags. 40 - gi 2 - Nachmittags 44 3 Nachmittags 40 6 Abends ..., 41 10 Abends ...,. 53

Zeitdauer

St. | M. 42 40 42

Nachmittags 40

Abends ... 47 Abends ... 51

VoD D E

Uhr Morgens. Vormittags . Nachmittags

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 28. Juli. Kanz. Bill. 2577. 50 Span, 18,

0 Präm. Sch. —. Pol. —.

Niederl. wirkl. Schuld 5117:

Passive. —,

5% do. 1007, Ausg. —. Zinsl, —, Preuss, Oesterr. —.

Hambu Tg, 30, Aug. Bank-Actien 1615, Engl. Russ. 10S.

Lo N do u, 27. Aus, Cons, 35 89%, Belg. 1027, Neue Anl, 202, Passive 47. Ausg. Sch. 10. 255 Holl. 51%. 5% Port. 297. 32 18, Engl. Russ. 114%. Bras. 67. Columb. 207. Mex. 26. Peru 16. Chili 70.

P aris, B Aus. 5% Rente fin «cour. 116. 15, T9, 5 Neapl. fin cour. 104, 30. 3% Port. —.

Petersburg, 21. Aug. Lond. 3 Met. 39%, Ilamb, 317, Poln. à Par. 300 Fl. 70, do. 500 Fl. 73%. do, 200 FI, O,

Wien, 27. Aug. 5% Met. 1063, 42 972,

35 Rente fin cour. RO m c 7 95 Span. Rente 215. Passive 47,

Paris —,

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 2. Sept, Im Schauspielhause. Zum ersten- male: Aelternliebe, Drama in 2 Akten, nach dem Französischen des Bayard. Hierauf: Der Heirathsantrag auf Helgoland, lebendes Bild in 2 Abth., von L. Schneider.

Freitag, 3. Sept. Jm Opernhause: Euryanthe, große ro- mantische Oper ino Abth., mit Tanz. Musik von C, M. von We- ber. (Mad. Fischer - Schwarzböck, vom Großherzogl. Badischen Hoftheater zu Karlsruhe: Euryanthe, als leßte Gastrolle.) :

Königsstädtisches Theater.

Donnerstag, 2. Sept. Julerl, die Pubmacherin. Parodi- rende Posse mit Gesang in 2 Akten, von C, Meisl. (Herr Plock vom Stadttheater zu Hamburg : Cinnerl, als Gast.) L 3

Freitag, 3, Sept. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten. Posse in 5 Akten, von L, Angely. (Herr Plock, Brennicke, als vorlekte Gastrolle.) L

Sonnabend, 4, erstenmale: Torquato "Tasso, Sgr. _Giacopo Ferrelti, niZzelli,

Preise der Pläße: Ein Plaß in der Orchester - Loge 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Plaß in den Logen und im Balkon des ersten ges 1 N (61.

Textbúcher, in Jtalienischer und Deutscher Sprache, f im M nag und Abends an 4A Kasse N Sgr, zu haben.

Sept. (Italienische Opern-Vorstellung.) Zum Opera 100 Al, Poéësíia del Musiíca del Maestro Gaetano Do-

O

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen,

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l, 8 gep.

: Ordens- Kapitel in jencm Saale

S nhalt.

Amtliche Nachrichten. «h: Nußland und Polen. St. Petersburg. Einsturz des Georgen-

Saales im Kaiserlichen MWinter-Palais. Wa r\chau. Durch- reise des Erbgroßherzogs von Sachsen-Weimar und Abreise des

Fürsten Statthalter. a

1 ‘cich. Paris. Marschall Soult und Herr Humann.

Fran das Fournal des Débats. Der Prozeß Ledru- Rollin. Algier: Vorbereitungen zur Herbst-Campagne. Ver- mischtes. :

GSibsbritanien und Frland, Parl. Verh. Ober p Antwort der Kdnigin auf die Adresse. Unterh. Schluß der Adreß-De- batten. London. Lebewohl der Timcs an die Minister. (Geheimeraths-Befehl hinsichtlich der Ausführung des Vertrages mit Preußen und den úbrigen Zoll-Vereins-Staaten. ckchiff}3- bau. Kriegszustand am La Plata. Getraide- und Geldmarft, Raufevrei zwischen Parlaments-Kandidaten. Vermischtes.

Niederlande. Haag. Die Generalstaaten und das Budget.

Dänemark. Kopenhagen. Mistreß Fry. Neue Uniformirung des Heeres.

Deutsche Bundesstaatem. Schretben, Yersicherungs-Anstalt ; landwirthschaftlicher ) protestantische Gemeinde zu Prag.) Hannover. Retse der K0- nigin von Getechenland. Schretben aus Dobberan. (Bevorste- hende Versammlung Deutscher Fors- und Landwirthe.) K arls- ruhe. Vereinigung zwischen Württemberg und Baden hinsicht- lih der Schenkmaß-Gefäße. Detmold. Zoll-Angelegenheiten. Hamburg. Anwesenheit des Kronprinzen von Bayern.

Schweiz, Basel. Eisenbahn zwischen Straßburg und Basel. Die Ba. Ztg. Über die Aargauische Kloster - Frage. _ :

Spanien. Brief aus Madrid. (Furcht und Besorgnisse der herr- schenden Partei; Auflösung der Gardes du Corps; Feler des 1. September.) Paris. Die Cortes geschlossen.

Türkei. Konstantinopel. Vier Hinrichtungen.

Juland. Grünberg. Reise Jhrer Königl. Majestäten. Bet-

“lin. Allechdchste Bestätigungs - Urkunde des Statuts der Ober- Schlesischen Eisenbahn. Kulm. Einwethung etner neuen Kirche. Koblenz. Kollekte für den Dombau tn Köln,

Schreiben aus Leipzig. (Die Feuer- Verein zu Eutrißzsch;

Zur Literatur über die Zuker-Frage.

SSE I E u OB DE Ri RT U E

Amtliche Uaczrichten.

Kronik des Tages.

Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staats: General der Jnfanterie, von Boyen, nach

E rar

Abgereisk: und Kriegs-Minister,

Liegniß. : ; ; ; Se. Excellenz der General - Lieutenant und kommandirende

General des 2ten Armee-Corps, Graf zu Dohna, nach Stettin.

Zeitungs -Uachrichten. Ausland. Rußland und Polen.

St. Vetersburg, 26. Aug. Jn dem seit anderthalb Jah- ren v f Kaiserlichen Winter - Palais is in_ der acht vom 22sten zum 23sten d, M. der große Georgen - Saal, eine seiner schönsten Zierden, eingestürzt, wodurch die darin befind- sich gewesenen fostbaren Gemalde, Statuen, Vasen ¿c, vollig ver- nichtet worden sind. Man schäßt den Schaden auf mehrere Millionen Rubel. Menschenleben sind dabei glücklicherweise nicht verloren gegangenz auch isk der übrige Theil des Palastes, allem “Anscheine nach, unversehrt geblieben. Am Tage vorher hatte das noch eine Sißung gehalten.

Warschau, 29. Aug. Der Erb - Großherzog von Sach- sn-Weimar is, von St. Petersburg zurückfehrend, vorgestern in Marschau angekommen und, nachdem Höchstderselbe dem Fürsten Statthalter einen Besuch abgestattet, gestern weiter gereist,

Der Fürst Statthalter ist heute früh von hier nach Kauen abgereist.

Fraukreich.

París, 28. Aug. Der Conseils-Prâsident, Marschall Soult, isk gestern vom Schlosse Eu wieder in Paris eingetroffen. (Go empfing gleich nach seiner Ankunft den Finanz-Minister, Es heißt, man habe in Eu neue Beschlüsse in Bezug auf die Registrirungs- Maßregel getroffen, und Marschall Soult sey beauftragt, Herrn Humann von denselben in Kenntniß zu seßen. Heute früh waren sammtliche in Paris anwesende Minister in dem Hotel des Kriegs- Ministeriums versammelt. A

Bei Gelegenheit der Vorfälle in Caen unter dem erneuten Angriffe der Oppositions-Journale gegen Herrn Guizot sagt das Journal des Débats: „Wir waren zur Zeit der Coalition meanentan von Herrn Guizot getrennt; wir sind es nicht mehr, wir werden es nicht mehr seyn. Der Plab des Herrn Guizot ist unwiderruflih an der Spiße der constitutionellen und monarchi- \chen Partei bezeichnet, Er hat ihn wieder eingenommen, er wird ihn behalten. Seine Rolle, die Rolle, welche ihm durch die Tiefe seines Charafters und seines Talentes, durch die Erhabenheit sei- nes Geistes angewiesen wird, besteht darin, die Ordnung, das .Kd- nigthum, die Charte, den Frieden und die wahre Freiheit gegen die Factionen aller Art und aller Farbe zu vertheidigen.“ Zur Zeit der Coalition rief das Journal des Débats dem Herrn Guizot zu: Sie können vielleicht noch einmal unseren Beistand erlangen, aber unsereA\chtung niemals! Man darf sich nicht wundern, wenn jeßt die Parteien, die Herrn Guizot gegenüberstehen, sich einer solchen Übereilten Aeußerung erinnern, um sie zur Basis aller ihrer Argumentirungen gegen den Charak- éer des gegenwärtigen Miniskers der auswartigen Angelegenheiten

zu machen.

Allgemeine

Preußische Stkaats-Zeitu

In der Presse liest man: „Man hatte angezeigt, daß die Deputirten der linken und rechten Seite sich versammeln wuür- den, um gegen die gerichtlichen Verfolgungen zu protestiren, welche gegen Herrn Ledru - Rollin eingeleitet sind. Die Ver-

sammlung hat, wie es scheint, stattgefunden, aber sie wird nicht

die Resultate liefern, welche man sich davon versprach; man wird feine Protestation verdsfentlichen, Die Deputirten der extremen Parteien sind vor der Erinnerung an das Compte -rendu zurü- geschreckt. Sie haben, wie es scheint , beschlossen, daß die Ver- fassungsmäßigkeit der Frage vor die Kammern gebracht werden soll, und daß man sich fúr jeßt darauf beschränken wolle, 4 De- putirte zu bezeichnen, welche dem Herrn Ledru aus dem Assisenhofe als Vertheidiger beigegeben werden sollen, Wir wissen nicht, ob diese Maßregel durch die Schwierigkeit der Vertheidigung veran: laßt worden is. Unseres Erachtens konnte Herr Ledru sich sehr gut allein vertheidigen; aber wir beflagen uns über jenen Ent- schluß nicht. Es wird pikant seyn, Herrn Berryer die Unverleß- lichkeit der Wähler und der Kandidaten und die Wahl-Souve- rainetát vertheidigen zu sehen; vielleicht aber werden die Verthei- diger nur thun, was alle Welt hätte thun fonnen, nämlich fich darauf beschränken, das Unpassende jener gerichtlichen Berfolgun- gen herauszuheben, ohne die Prinzipien ins Spiel zu mischen. Jn diesem Falle würden wir ihnen nur beipflichten fönnen.“ Dem Courrier fra nçais wird aus Oran vom 15ten d. geschrieben: „Die Vorbereitungen zur Herbsi-Campagne sind schon im vollen Gangez die Division wird etwa in 14 Tagen ihren Marsch antreten. Der Krieg wird dieses Mal mit großer Ener- gie geführt werden, und es ift die Rede davon, alle kleinen ‘Posken in der Umgegend von Oran, mit Ausnahme desjenigen von Mi- serghin, einzuziehen, Den uns zugekommenen Nachrichten aus

Moskaganem zufolge, hâtten nur zwei Stämme der Medscheher |

und einige vereinzelte Familien bis zu unseren Vorposten gelangen fönnen. Die Flucht derselben war so eilig, daß sie einen Theil ihrer Zelte zurückgelassen haben, Der Oberst Tempourre unter- handelt jeßt mit den Scheiks einiger anderen Stämme.“

Herr von Genoude, Haupt - Redacteur der Gazette de

France, behauptet in einem an die hiesigen Journale gerichteten Schreiben, die Zulassung der Gazette in die Nömischen Staa- ten sey von der Päpstlichen Regierung nur aus dein Grunde un- tersagt worden, weil in diesem Journale der Grundsaß des allge- meinen Stimmrechts vertheidigt werde und dieser einer Regierung

wohl habe ansidßig erscheinen fönnen, welche ihrem Volke eine |

solche Freiheit nicht bewilligen könne.

Börse vom 2, Augusk. Aan ‘der heutigen Börse fand einiger Umsaß statt. Die Course dét Renten gingen anfänglich zurúck, aber gegen Ende der Börse fanden sich einige Käufer, und die Rente schloß zu den gestrigen Preisen,

Grofibritanien und ZJrland,

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus, Sißung vom 27, August. Heute Úberbrachte der Lord - Ober - Haushof- meister der Königin, Graf von Erroll, die Antwort der Königin auf die Adresse des Oberhauses. Sie lautet folgendermaßen:

„Es freut Mich, zu finden, daß das Oberhaus von der Wich- tigkeit der Erwägungen, auf welche Jch es mit Hinsicht auf den

Handel des Landes und die den Getraidehandel regulirenden Ge- | j ) ( | Frland am Ende doch widerfahren zu lassen gendthigt seyn./

seße aufmerfsam gemacht, tief durchdrungen is, und daß es bei

“der Entscheidung über das Verfahren, welches zu befolgen wún-

“des Parlaments zu achten Willens bin, so werde Jch die ande-

“ren in Jhrer Adresse enthaltenen wichtigen Angelegenheiten unver- |

züglich in Erwägung nehmen“ j L Die leßte Aeußerung scheint sich auf die Erklärung des Ober- hauses zu beziehen, daß das jeßige Ministerium nicht das Ver-

frauen des Landes besiße, und daß unter seiner Leitung daher | die dem Parlament zur Erwägung empfohlenen Maßregeln nicht | É Cv

Ut | Uebrigen kam nichts von Jnteresse in dieser Sißung des Ober- |

mit Nußen fúr das Gemeinwohl berathen werden könnten. hauses vor, die nur sehr kurze Zeit dauerte.

Unterhaus. Sißung vom g! die von der Konferenz der nonfonformistischen Geistlichen zu Man-

chesker angenommene Petition gegen die Korngeseße dem Hause |

Überreicht worden war, schritt man wieder zur Debatte über die Adresse. 1) l denn úberhaupt diese Verhandlungen sich in fortwährender Wie-

derholung bis zum Ueberdruß durchgesprochener Gegenskände und |

e Erleichte T j Peer SEcuugen heuußen. heit dev Gall 1f nicht mchr auf ihren Wällen u stun-

Partei-Anfeindungen ergehen.

Herr Hawes-, der die in der vorigen Sißung von Heren Goul-= burn gehaltene Rede beantwortete, suchte besonders darzuthun, daf das Volk von den Tories nur neue Lasten zu erwarten habe, während das jeßige Ministerium sich bemüht habe, die alten zu erleichtern. Mit besonderer Animosität sprach er sich gegen die Coalition zwischen Sir R. Peel und den beiden ehemaligen Whigs, Lord Stanley und

Sir F. Graham, aus, welche Leßteren übrigens auffallender Weise |

im Laufe dieser Debatte gar nicht das Wort genommen haben. Sir R. Peel, meinte der Redner, habe doch wenigstens seine Grundsäße nicht geändert, und er wolle denselben lieber allein als Diktator er- blicken, als mit solchen Kollegen im Amte verbunden.

Herr Villiers, der bekannte Verfechter gegen die Korngeseße, schrieb das Schweigen der Tories über diesen Gegenstand, welches den Haupt-Angriffspunkt der ministeriellen Partei gegen ste bildet, ihrer Besorgniß zu, daß sie in diesem kritischen Augenblick durch die ofene Darlegung ihrer desfallsigen Ansichten das Land gegen sich aufbringen möchten. Fhre Majorität, meinte er, hätten sie nur der einen Klasse der Volkspartei, nämlich den Chartisten und den Ar- men, zu verdanken, welche sch ihrer als Werkzeug bedienen woll- ten, um die andere Abtheilung dieser Partei zu züchtigen, Mit Herrn Roebuck war er der Meinung,/ daß die Minister i re Popu- larität hauptsächlich dadurch verloren hätten, weil sie ihre der Volkspartei gegebenen Versprechungen nicht erfüllt, doch glaubte er, daß von Lord John Russell?)s unbedachter Aeußerung, die Reform- Bil músse als cine Schlußmaßregel betrachtet werden, doch gar zu viel Aufhebens gemacht worden sey, um so mehr, als Leßterer durch

schenswerth seyn möchte, sein ernsklicher Wunsch seyn wird, die Interessen aller Klassen Meiner Unterthanen zu Rathe zu ziehen | 7 I F A Ql 4 2 e 4 L | und deren Wohlfahrt zu befördern. Da Jch stets auf den atl

/ / L )

27, Augu sk. Nachdem heute |

| seine neuen Finanz-Maßregeln jene Unbedach!samkeit vollkommen

wieder gut gemacht habe. i

Lord F. Egerton wollte aus Lord Morpeth's Niederlage bet den lezten Wahlen einen besonders schlagenden Bewets dafür finden, wie verhaßt das jeßige Ministerium im Lande sey, da 1oedec der tre}- liche Privat-Charaktec, noch das dfentliche Verdienst und Talent ei nes \olchen Mannes in den Augen der Wähler den einztgen Fehler desselben, daß er zu diesem Ministerium gchdre, habe aufwiegen kön- nen. Wenn der Kanzler der Schaßkammer sich darüber beklage, daß die Konservativen in dieser Debatte gar keinen Aufschluß Über ihre künf- tige Politik geben wollten, und wenn er sage, dies heiße so viel, als die Rolle des „Hamlet// bei der Aufführung dieser Lragddie gus- la}en, so fònne man ihm darauf nur antworten, daß das Land gar nicht eher eine Vorstellung des Stücks wünsche, bis neue Schauspte- ler da wären.

Run ergriff O'Connell das Wort und präsentirte sich, da er bekanntlich doppelt gewählt worden, als Repräsentant zweier der grdß- ten Ackerbau - Grafichasten Frlands, die über eine Million Seelen zählen utid ihn mit volle: Kenntniß sciner Ansichten vou den Korn- geseßen gewählt hätten. Er zog zunächst gegen dke (Grundbesißer zu Felde, die, wie er behauptete, jete Geseße nur um ihrer Rente willen aufrecht zu erhalten suchten und sich dabei doch so stellten, als liege ihnen das Wohl des Volkes am Herzen. Selbst einen festen Zoll von 8s Shilling wollte e“, nach seiner gewohnten Weije, nur als Avschlag®- Zahlung fo lange fich gefallen lajsen, bis man des ganzen Ackecbau=- Schubes los werden könne. Auch an Gleichnissen ließ er es nicht fehlen. So sagte er unter Andecem: „Jh hôrle ‘einmal Je- mand darúbec klagen, daß bei seinem Pfecde nichts anschlagett wolle, obgleich er es schon mit Taback und zwanzig anderen Dingett versucht habe. Ein Freund fragte ihn: Haben Sie es dent schon mit Hafer versucht 7 Möchte es doch #o das Parlament bei dem Volke einmal mit Brod veesuchen !-/ Dann ging ec auf eine Vergleichung der Whigs und Tories über. Von den E-steren rühmte ec, daß ste die Keiminal-Geseße gemildert, den Stempei von Zeitungen und pes riodischen Schriften und das Briefporto herabgeseßt, die Chen der Dissenters erleichtert, ein Viertel des Zehnten gufgechoben, als Schritt zur gänzlichen Aufhebung desselben, wte ec hoffte , dic verrotteten Burgfslecken und die ch selbsi wählenden Munizipal Corporationen vernichtet - hunderttausend Sklaven emanzivirt und Jrland durch eine bessere Verwaltung versbhnt hätten. „Was haben dagegen//, rief er aus, die Lortes fur cin freiheitliebendes Volk gethan? Sie waren die unveränderlichen Gegner bürgerlicher und religidser Freiheit und die besonderen Feinde von JFclands Rechten. England rühmt sich scines Widerstandes gegen Karl l. und Jakov U., aber die Tory - Partei war Beider Stúße, Noch ader haven ste nicht die Krone unter ihre Obhut bekommen, sie, die Erfinder so vieler Unloyalitäten gegen ihre Königin, sie, cine Partei, die der Fluch der Menschheit i. Nun kam er auf die Bestechun- gen , die bet den leßten Wahlen verübt worden, und die selbst die. Times eingeßanden habe. Einen großen Theil des Erfolges der Tortes wollte er dann ihrem Haß gegen Frland zuschreiben und den Künsten, die sle angewandt hätten, um die Pächter zu Überredeti- daß thre Futeressen mit denen der Grundbesißer eng verknüpft seven. Er schmähte auf den Orangis3mus in Feland und klagte über das unbe- deutende Verhältniß der Zahl der Jrländischen Wähler zu der Bevölke rungszahl. „Wenn der neue Minister-//; so ungefähr schloß er seine Rede, „sein Vatronatsrecht chrlich auzüben will, so wird er scine Orangistischen Stüßen verlieren: wenn aber unredlich,so wirder F-land, wo nicht vérlie= ren, so doch werth seyn, es zu veclieren. Fudeß seine Machi dürfte wohl nicht von langer Dauer sen. Die Macht ist ichon an sich unvopulär, und die Millionen , die kein Wahlcecht besißen, werden sich schon fühlbar machen. Nie is cine Pariet untec gdfßecen Schwierigkeiten ans Ruder gekommen, und Gerechtigkeit wird man

Sie R. Peel, der sich nah O’Connell erhob, begann seine Rede damit, daß er sich in Bezug auf die Acußecungen des Agitators mit der Erinnerung trôse, wie leicht und mild dessen Über thn ausgeschüt= teter Tadel, wenn derselbe an sich auch hart erscheinen könnte, doch im Vergleich mit den Schmähungen, die er schon guf die Whigs ge= häuft, noch ausgefallen sey. „Dec ehrenwerthe und gelehrte Herr4, sagte Sir Robert, „hat sich in eine Stellung verscßt, in welcher sein Lob und scin Tadel von gleichem Werthe stnd. Wenn dies die Män- ner sind, welche die Angelegenheiten des Landes auf solche Weise ve= giert, welche ¿chn Fahre lang dem Lande nur Wohlfahrt (nd Ruhe gegeben haben, was in aller Welt becechtigte Sie dann, dieselben mit jeglicher Verleumdung zu überhäufen? Wie, stnd das Fhre niederträchtigetr und blutdürstigen Whigs? (Stüemischer Beifall.) Welches Mitglied die- ses Ministeriums is nicht mit Fhrem Tadel, mit Fhren Schmähungen be- ehrt worden? Warum, wenn ste Frland so viel Gutes erwiesen, sind sie die beständige Zielscheibe Fhrer Fnvetiiven gewesen ?// Nach die- sem Eingange wandte sich der Redner zu der Lhron-Rede und nahnrt dieselbe Punkt für Punkt durch, nachdem er vorher ve- sichert hatte, daß er keine Bitteekcit gegen das Ministerium hege, und nachdem er zu= gegeben, daß dessen Nachfolger mit großen Schwierigkciten zu kämpfen haben würden. „Jch freue mich“, sagte er mit Hinsicht aufdie auswärtigen

Die ersten Redner erregten wenig Aufmerksamkeit, wie | Angelegenheiten, „daß wir zu Frankreich tn cin freundschaftliches, ich

hofe in cin herzliches, Verhältniß zurückgekehrt sind. Mòchten. glle Europäische Mächte die allgemein vorherrschende friedliche Stim= mung Ze ir Berringerung “thres be y

gen, sondern auf dem Geist ihrer Völker. Die Zeit, wo die Rech- nung bezahlt werden muß, iß| im öffentlichen , wie im Privatleben, stets einc unangenehme. Fch bedgure es, daß in der Thron-Rede nichts über Amerika gesagt ist, denn ich fürchte, daß dieseAuslassung daher rührt, weil man nichts Erfreuliches zusagen wußte.// Dann ging der Redner auf die Finanz-Maßregeln über und sagte in dieser Beziehung: „Fch würde im Allgemeinen gegen die Worte der Adresse ber die Finanz= fragen nichts einzuwenden haben, wenn die Minister nicht erklärt hätten, daß es ihre Absicht sey, durch die Adresse diese Frage zir augenbliccklicher Entscheidung zu bringen.-/ Hierdurch berausgefor= dert, wiederholte er dann, was er schon früher mehrmals über seine Ansichten von Handels-Freiheit und spezieller über die Bauholz=, Zucker - und Getraide-Frage erklärt hatte. Ueber die leßte nament- lich, hinsichtlich deren ihn die Gegenpartei besonders gern zu ciner bestimmten Erflärung gedrängt hätte, bemerkte er: „Fch habe schon erflärt und wiederhole es, daß ich cine fluktuirende Skala einem festen Zolle vorziehe, daß ih mir aber das Recht vorbehalte, die Details dieser Skala zu ändern. Jm voraus zu sagen, wie diese Details zu ordnen seyn möchten, wäre schr unpasserd und linkisch gewesen. Hätte ich eigene Vorschläge in dieser Hinsicht gemacht, so würde man sich allgemein bemüht haben , ste bei dem olfe im Mißkredit zu bringen, und ih hätte mich überdies, wenn ich ins Amt einträte, an jedes kleine Theilchen davon unwi=« derruflih gebunden geschen, Schon vor den Wablen sagte ich daher, daß ich cine solche Erklärung nicht abgeben würde, und