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Erm tEZZARA E Sine Bg R E Ee
es soll mich fein Drängen , kein Spott bewegen, von jenem Ent- {luß abzugehen. Die von mehreren Seiten gegen die sogenannte Brodtaxe vorgebrachten Argumente sind auf einen festen Zoll eben so anwendbar, wie auf eine fluftuirende Skala; die Gcundsäße der Handelsfceiheit find dem einen eben #o entgegen, wie der anderen, und diejenigen, welche jeßt für einen festen Zoll kämpfen , gestehen selbs, daß sie darin keine Schlußmaßregel erblicken, sondern nur ci- nen Schrittstein zur gänzlichen Aufhebung alles Schußês. Wenn nun die schlechte Witterung der leßten Zeit angehalten hätteund die Aerndte schlecht ausgefallen wäre, würde man auch dann den feien Zoll haben bei- behalten wollen ? Oder soll die Handels-Kammer die Befugniß echalten, in Zeiten des Mangels den Zoll herunterzuseßen? (Ein ministecielles Mitglied verneint dies.) Wie! also soll das Volk, dessen Leiden der ehrenwerthe Herr #6 milfühlend geschildert hat, die Sache so vecste- hen , daß, wie hoch auch der Preis , wie groß die Noth seyn möchte, der Zoll dennoch unnachgiebig aufrecht echalten werden soll? Jch kann dem ehrenwerthen Herrn darauf nur autworten, daß die Auf
rechterhaltung eines solchen Zolles unter solchen Umständen unmög- lich seyn würde./ Um zu beweisen , daß die Schwankungen des (Ge
traidepreises durch die Aufhebung der Korngescße nicht würden ver- hindert "werden , zitirte der Redner dann verschiedene offizielle Doku- mente und zeigte, daß in Amerika und anderen Ländern, wo der Ge- traide -Handel ganz frei ist, Preis - Fluctuationen von mehr als 100 pCt. statlgefundent. Jch fürchte//, so schloß er scine Bemerkungen Uber diesen Gegenstand, „daß kein legislatives Abhülfemittel den Veele-
Henbalen gn vöôrzubeugen im Stande i, welchen die fabrizi- rende Klassén durch die Einflüsse der Natur, durch unfkluge
Ausdehnittigen des Keedits und aus verschiedenen anderen, von den Kökngesebei!' ganz utabhängigen Ursachen ausgeseßt stnd. „„Schließ- lich sprach sich Sir R. Peel’ noch' Über die kontkitutionelle Frage aus, um die es sich in der jeßigen Minister-Krisis handelt, und tadelte es schr, daß das' Ministeriuni nicht hon läng scine Entlassung genom- men, nachdem es wtederholfke Niederlagen im Parlamente erlitten und zuleßt géradezu des Vertrauens desselben verlustig erklärt worden sey. ¿Wenn ich jeßt ans Ruder komnie//, sagte er zuleßt, „so wird es mit dem Bewußtseyn geschehen, daß ich auf geradem Wege dazu gelangt bin, nicht’ durch Fntriguen , nicht durch unwürdige Zugeständnisse, nicht durch unnatürliche und factidse Verbklindungen, sondern auf dem geraden Wege*der Verfassung; und ich würde augenblicrlich ab- teten, so wie tch aufhörte, von dem Vertrauen des Hauses und des Volkes ‘unterstüßt zu werden.//
Hierauf rechtfertigte Lord J. Russell noch einmal die Po- litif des Miniskeriums und hielt es für eine völlige Neuerung, daß man eine Verwaltung zu stürzen suche, ohne ihrer Politik irgend. einen wesentlichen Borwurf machen zu tönnen, denn dies sey man nicht im Stande, da sie in allen Beziehungen eine glúck- liche Verwaltung gewesen sey. Es- wurde dann endlich zur Abstimmüng geschritte, welche das bereits gemeldete Resultat ergab, dem na- turlih großer Jubel auf den Oppositionsbänken folgte. Lord F. Russell forderte schließlich noch das Haus auf, sich ausnahms- weise am folgenden Tage, einem Sonnabend, zu versammeln, ver- müuthlich um demselben dann den Entschluß der Minister mitzu- theilen,
Loudou, 28. Aug. Nach der Abstimmung des Unterhau- \es, welche heute Nacht erfolgte und die bedeutende konservative Majoritàt von 91 Stimmen ergab, werden die Minister wohl unverzüglich ihre Entlassung einreichen, und die Times \cchickt ih- nen in ihrem heutigen Blatte noch ein Lebewohl nach, welches natúrlich nicht sehr schmeichelhaft für sie ausfällt, „Sie waren“, sagt das Blätt, „Minister ohne alle Grundsäße, Sie haben sich bei feiner Partei der Königlichen Unterthanen in Achtung geseßt oder Vertrauen erworbèn, Die, welche es unterstüßten, thaten dies ohne Enthusiasmus und ohne Werthschäßung ; sie duldeten das Ministerium blos. als ein schlechtes, aus Furcht vor einem schlini- meren. Diese Minister waren despotisch und spekulirend, ohne fonservativ zu seyn; sie wzren den Veränderungen ergeben, ohne liberal oder populair zu seyn. Sie hatten offenbar keinen besseren Grund, so oft fie mit der Bewegungs: Partei gemeinschaftliche Sache machten, áls persönlichen Haß und Eifersucht gegen die Konservativen, und so oft sie den Konservativen fich anschlossen, geschah es, ohne Konsequenz, ohne Herzlichkeit und U
Die Hofzeitung vom 24sten d, M. veröffentlicht amtlich den Geheimen-Raths-Befehl vom 11ten d. M, welcher den Lords: Konmissarien des Schaßamts aufgiebt, die zur Ausführung der Béstimmungen des am 2. Maárz dieses Jahres zwischen Preußen und den üúbrigea Staaten des Zoll - und Handels : Vereins mit England abgeschlossenen Handels: und Schifffahrts - Vertrages er- forderlichen Anordnungen zu erlassen
Die Thatigkéit auf den Werften ist wieder sehr groß. ZU |
Portsmouth werden die Linien schi[fe „Zllustrious“ und „Malabar nebst sechs kleineren Kriegsschiffen, zu Chatham die Linienschiffe „Formidable“ und „Hercules“ ausgerüstet, Am Dienstage wurde zu Pembroke das Linienschiff „Collingwood““ von 80 Kanonen vom Ztapél gelassen. V V Les - Ayres hat man Nachrichten bis zum 26. Junt. Der Krieg mit Montevideo wurde mit nur geringem Nach- druck foztgeseßt. Der Rest der Insurgenten - Armee unter dem Kommando von Lavalle und La Madrid nahm täglich ab, indem die Mannschafc zu Mer Bationalsace PIeralna und die Anführer ibren Feinden iht die Spiße zu bieten wagten. | Nl ade \Geoäidtmecee is Vin Wetter - Veränderungen gefolgt. Vorgestern, wo das Werrer véranderlich war, ging Englischer Wei zen 1 Sh. und unvèrzollter fremder 1 bis 2 Sh. in die Höhe. Heute hingegèn trat mit schönem Wetter auch wieder Mattigkeit in Umsaß ein, doch behaupteten sich die Preise, Der Globe méeldet, daß man in der City große Summen aufs Spiel geseßt habe, um die Zulassung des fremden Getraides zu einem niedri: gen Zolle herbeizuführen. Diese leßten sechöswöchentlichen Durch: \hniftspreise sind 69 Sh. 6 Pce. der Quarter, folglich ist der Zôll 13" Sh, 8 Pee. bis nächsten Donnerstag, wo er wahrschein- lich’ auf 6 Sh. 8 Pcè. fallen wird. Das genannte Blatt zwei: felt indessen daran, daß der Zoll vor Weihnachten auf 1 Sh. her- untergéthen wêrde, Der Geldmarkt scheint mehr Leben gewonnen zu haben, und die Fonds \ind ètwas gestiegen.
“Jn Pall -Mall. hat eine persdnliche Kollision zwischen Herrn Sheppard ‘und Capitain Fibroy, Beide früher konservative Kan- didáten! fúr die Stadt Durham, stattgefunden. Es wird erzählt, daß der ‘Erstere vor ‘den Capitain getreten sey und, seine Reit- peitsché über ihn schwingend, erklärt habe, er wolle ihn zwar nicht chlagén, aber er_solle sich als gepeitscht betrachten, worauf der
apitain Herrn Sheppard einen Schlag verseßt habe.“ Hieraus entstand ein Sen en3s welches damit endigte, daß der Capi- tain Herrn ( heppard niederstieß, der hinterrücks aufs Pflaster fiel, worauf die Beistehenden sich ins Mittel legten und die Kâm- pfer trennten. Ursprünglich scheint der Streit daher entstanden ü seyn, ‘daß Herr Sheppard seinen Mit-Kandidaten am 22. Juni {ölich durch ‘feine Abreise im Stich gelassen hatte, ohne ihn zu- ot davon zu bénachrichtigen, ein Benehmen, wörüber der Capi: tain in feinèr Rede bffentlich sein Mißfallen geäußert hatte.
""* Gie neueste Nummex der Hofzeitung enthält wieder meh- rnennungèn, unter anderen die des Herrn Vernon Smith
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rere : 1 ; n itglied des Geheimen Naths, des General-Lieutenants Sir Boward Douglas, bisherigen Lord-Ober:Tommissairs der Jonischen
| verlautet, sind die Bemerkungen im | der Regierung nicht sehr
| |
|
| gelangt ist, nicht eben gúnstig gefunden, | nach dem höhen Fuß,
1086
Inseln, und des Generals Sir Lionel Smith, Gouverneurs von
| Mauritius, zu Großfreuzen des Bath-Ordens.
Nach dem“ Morning - Herald, gedenkt Lord Melbourne
| mehrere seiner Anhänger, nämlich die Marquis von Lansdowne,
| zu erhdhen.
General Gascoyne, frúher als Parlamentsglied zur Zeit der | Reformbill wohl bekannt, is vorgestern an einer Unterleibs : Ent-
| zUndung gestorben.
selbs
| Anglesey und Westminster, vor seinem Abgange noch zu Herzogen
Nach dem Globe durchziehen Tory-Agenten Jrland, um da- geheime Gesellschaften zu stiften und die Mitglieder dersel:
| ben zur Uebernahme von geseßwidrizgen Verpflichtungen zu ver-
anlafsen.
Niederlande.
1
| Kammer der Generalstaaten haben
Aus dem Haag, 27. Aug. Die Sectionen der zweiren die Prüfung der vorgelegten
| Finanzgeseße, so wie der in dem Geseßentwurfe úber die Organi- | sation der Rechnungsfammer beantragten Veränderungen bereits
| begonnen,
| dem zweijährigen Budget, Nach dem, was über diese Prúfung
Reclamationen gegen ‘die Regierung vernehmen lassen.
Bis jebt beschäftigten sie sih jedoch ernstlich nur mit
inge! Allgemeinen dem Entwurfe gunstig, und es haben si energische Man hat
das Resultat, zu welchem der Finanz-Minister in seinem Budget
da er den Steueranfaß
| Kriege und Unruhen befand, beibehalten, selbst einige Abgaben | erhbhen ‘und zu den Einnahmen sogar eine feste Summe von | 12 Millionen, als Eirinahme aus Offkindien, hinzufügen mußte,
| holten Reclamationen der Repräsentanten die aus Ostindien, so wie die Rente der verschiedenen
| dereù Bezahlung
| hóhungen oder doch’ wenigftens | ben im Budget des Krieges, der
| die ihrer Natur
| hat gefragt, was wohl in dem
nach nur problematisch seyn fann und mit allem diesen doch ‘nur die beantragten Ausgaben deckt. Mañ woh sehr möglichen Falle gesche-
daß die Einnahmen aus Ostindien fehlten2 Man gewundert, daß die Regierung troß der wieder- Brutto-Einnaßme Anleihen, mit fransatläntischen Besißungen belastete und : i von dem Staate garantirt i, nicht auf das Budget bringen‘mag. Besonders sprach man fich gegen die Er: Nichtverminderungen der Ausga- i auswärtigen Angelegenheiten und der Justiz aus, Was das erstere dieser Blidaces. bié it fo wun- derte man sich um ‘so mehr, da man in dem Kriegs-Departement und in der Armee eine ganz neue Organisation zu dem angektún-
hen sollte, hat ‘sich
denen man unsere
| digten Zwekè vorgenommen hat, bedeutende Ersparungen zu be-
wirken. Jn Bezug auf das Budget des Departements dek aus- wärtigen Angelegenheiten und das Budget der Justiz haben þpoli- tische Gründe, wahrscheinlich, wenigstens eben so schr als Gründe der Sparsamkeit, zu jener Menge von Bemerküngen und Ein- wärfen Veranlassung gegeben, welche der nächste Bericht der Central: Section enthalten wird. Wie es scheint, will nämlich eine Fraction der Kammer einen Hauptschlag ausführen und
| durch* Verweigerung der Subsidien an die Herren Verstolk van | Soelen und van Yaanen, diese beiden Minister, zum Austritt
zwingen.
Dánemarëk. Kopenhagen, 27. Aug. Am Sonntage kam hier mit dem Dampfschi „Christian VUl.“ die durch ihre Sorge für die christ:
liche Besserung der Gefangenen bekannte Mrs. Fry mit ihrem
Bruder an ; sie besuchte die hiesigen Gefängnisse zum Theil schon am Dienskage und foll im! Ganzen mit der Einrichtung derselben recht zufrieden getvesen seyn.
bei dem Anblick derselben, wahrscheinlich ihrer Quäker- Kleidung wegen, worüber sich Mrs. Fry jedoch keine8weges beleidigt zeigte, sondern vielmehr den sie begleitenden Dolmetscher bat, ihnen zu
| sagen, daß sie die lébhafteste Theilnahme fúr dieselben fühle, und
um ihrer und anderer unglúcklicher Veesen willen, deren TGohl ihr so sehr am Herzen liege, gekommen sey, Die Wirkung dieser Worte, wie der Würde und Sanftheit der Mrs. Fry brachte außerordentliche Wirkung auf die Gefangenen hervor, deren Lachen sofort in das augenscheinlichste Wohlwollen verwandelt ward, und Manche sagten der Mrs, Fry mit Rührung und sogar mit Thràä- nen in den Augen Lebewohl[.
Hinsichilich der von Sr, Majestät dem Könige vorläufig be-
# stimmten Uniformirung der Armee wollen die Provinzial-Blätter wissen, diese bestehe darin, daß die Regimenter oder Brigaden nicht
Smehr durch f ‘ sondern die t “h . _ , L
Sgebracht werden sollen, wodurch die Ersparung erreicht würde,
| | |
| werden Geld-Prämien oder, nah Befinden,
Rabatten verschiedener Farben unterschieden seyen, nothwendigen Diskinctionen auf einfachere Weise an-
Sdaß nicht, wie bisher, Tuch in fast allen möglichen Farben ange-
schafft zu werden brauche.
Deutsche Bundesstaaten.
A Leipzig, 30. Aug. "Die hiesige Feuer - Versicherungs- Anstalt hat ihre -zweiundzwanzigstke Abschluß-Rechnung vom 1. Juni 1840 bis 31. Mai 1841 bekannt gemacht. Nach derselben fellt sih die Gesammt - Einnahme dieses Jahres auf 396,903 Rthlr. 15 Nagr., die Gesammt-Ausgabe auf 377,173 Rthlr. 8 Ngr., und es ergiebt sich also ein reiner Gewinn von 19,370 Rthlr. 7 Ngr. Dieser wird, nah Abzug von 8579 Rthlr. 18 Ngr., welche statu- tenmäßig zum Reserve- Fonds kommen, und einer Tantième von 5pCt. des Restes, welchedie Direktoren erhalten, so wie einer zweiten von 5 pCt,, welche der Bevöllmächtigte bezieht, unter die Actio- naire vertheilt. Der Antheil jedèr einzelnen Actie beträgt 10 Rthlr., was, da fúr die auf den Nominal-Betrag von 1000 Rehlr. aus- gestellten Actien bis jeßt nur 200 Rthlr. eingezahlt sind, einer Di- vidende von 5 pCt. gleich kommt, Hierbei sind die Zinsen nicht mitgerechnet, welche schon vorher mit 4 pCt. ausgezahlt worden sind. Das Vermögen der Anstalt besteht gegenwärtig in 1,000,000 Rthlr., als dem Betrage des Actien - Kapitals (wovon jedoch, wie gefagt, nur 200,000 Rthlr. wirklich eingezahlt sind, der Rest aber durch "Wechsel-Verschréibungen der Actionaire sicher gè- stellt is); 47,579 Rthlr. 18 Ngr. Reserve-Fonds; 207,490 Rthlr. 11 Ngr. Reserve-Prâmie. y
Am 9ten und 10ten des folgenden Monats wird der zu Eutrißsch bei Leipzig bestehende landwirthschaftliche Berein am ge- nannten Orte eine große Thierschau und Produkten - Ausstellung, unter Genehmigung und mit Unterstüßung des Miniskeriums des Innern, veranstalten. Diese Ausstellung ‘soll sich erstrecken auf Thiere, Ackergeräthe, Maschinen, Modelle, Sämereien, Wollpro- ben und überhaupt alle Artèn landwirthschaftlicher Erzeugnisse Und dâhin einschlagender Gegensfände. Für ausgezeichnete Schaustücke
( rühmende Anerken- nung und öffentliche Bekanntmachung gewährt; auch soll vermit- telst der Ausgabe von Actien zu. 1 Rthlr, eine Verlosung von Gegenständen der Ausstellung stattfinden. ti 1e
Am 29sten d, gab der hiesige philharmonische Verein im
auf dem sich derselbe in der Zeit der
i V Bei ihrem Eintreten in eins det | | von weiblichen Gefangenen bewohnten Arrest:Lokale, lachten diese |
Saale des Schübenhauses ein großes Konzert zum Besten der protestantischen Gemeinde in Prag, welche sich hülfesuchend an ibre Glaubensbrüder im úbrigen Deutschland gewendet hat. Die Theilnahme war außerordentlich, und der Ertrag fiel daher sehr befriedigend aus.
_Sannover, 30, Aug. Jhre Majestät die Königin von Griechenland sind, unter dem Jnfognito einer Grâfin von Mis- solunghi, am Wsten d. M. von Ems kommend, über Münster und Osnabrück zu Bohmte eingetroffen, haben daselbs im Post: hause Übernachtet und am 29sen früh die Reise nah Oldenburg fortgeseßt.
_ÿ Dobberan, 30. Aug. Die in den nächsten Tagen hier beginnende fünfte Versammlung Deutscher Land- und Forstwirthe durfte den davon gehegten Erwartungen durchaus entsprechen, Wie die Vorbereitungen dazu, unter Begúnstigung Sr. Königl, Hoheit des Großherzogs, mit reger Umsicht getroffen, so stellt sich schon jeßt durch die Menge der angemeldeten Theilnehmer, der eingesandten thierischen und vegetabilischen Produkte, Acker- Jnstru- mente u, s. w. aufs entschiedenste eine fruchtbringende Anerken- nunz jener Bemühungen ‘heraus. Wir wollen in dieser Bezie- hung nur speziell bemerken, daß bereits für 500 Mitglieder — darunter sehr namhafte Notabilitäten aus fernen Landen, z. B, aus Ungarn, England 2c. — Logis bestellt worden ; daß schon ge- genwärtig 180 Vließe — davon 100 aus dem Auslande (Preu- ßen, Anhalt, Hessen, Württemberg, Ungarn 1c.) — für die wäh- rend der ganzen- Versammlungszeit stattfindende Woll - :c. Schau angelangt sind, und daß die am Montage den 6. September feft- gestellte Pferdeschau und die am 7ten, Sten und neunten folgen- den Rennen so großartig als inskruftiv seyn und naméntlich dem | Ausländer vollzültigste Bürgschäft für die Rationalität der hier
befolgten Züchtungs-Prinzipien liefern werden,
| Karlsruhe, 28, Aug. Das Regierungsblatt enthält eine Verordnung des Miniskeriums des Jnnern vom 24, Juli, wonach sich die Regierungen von Württemberg und Baden wi- derruflich dahin vereinigt haben, den beiderseitigen Glashütten zu gestatten, Schenkmaß - Gefäße des anderen Landes in demselben abzuseßen, chne andere Köntrôlle oder Polizei: Maßregel, als wel- chen die eigenen Glashütten mit ihren Fabrikaten unterliegen. Eine Beilage bringt die betreffenden Württembergischen Verord- nungen über Flüssigkeitsmaße zur allgemeinen Kenntniß.
_ Freiburg, 26. Aug. Heute wurde Duttlinger's sterbliche Hulle zur Erde’ bestattet, Ein endlos langer Trauerzug geleitete sie zum Friedhofe;" der Erzbischöf und andere hohe Geistliche, mehrere Mitglieder der zweiten Kammer, Adelige, Beamten, eine große Zahl Bürger, die gesammte Universität nahmen daran Theil.
| Detmold, 27. Aug. (Hannov. Ztg.) Unser Regierungs- Präsident Eschenburg ift in einer Mission nach Berlin ‘abgereist, wie verlautet, in Angelegenheiten des Anschlusses unseres Landes an den Preußischen Zoll-Verein, der mit deni Anfange des näch: sten Jahres erwartet wird,
| Hamburg, 31 Aug. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz | von Bayern war unter dem Namen eines Grafen von Werden- | fels Sonnabend den 28sten d. gegen Abend von Pyrmont und | Celle hier eingetroffen und im Gasthofe zur alten Stadt London abgestiegen, wo denselben ‘der Königl. Bayerische Gesandte bei den freien Hansestädten, Freiherr von Hormayr - Hortenburg, bereits erwartete. Diesen Morgen reiste der Kronprinz weiter nach Kiel und wird dem Vernehmen nah úber Lübe, Dobberan, Berlin und Leipzig heimfehren,
d . Schweiz, _ Vasel, 25. Aug. (S: M.) Seit zehn Tagen is die zwi- schen Straßburg und Basel gelegene Eisenbahnstrecke dem Publi- fum zur Benußung erbffnet, und man hat nun jeßt des Tages zwei- mal Gelegenheit, von einer Stadt in die andere ¿u kommen. Der ganze Weg wird, mit Einschluß der Zeit des Aufenthalts an den Stationen, deren es nicht weniger als 26 giebt, in fünf Stunden zurückgelegt, welche Fahrt man bei dem häufigen Anhalten eher eine schnelle, als langsame, nennen fann. Der Schienentwez scheint im Ganzen ziemlich dauerhaft gebaut zu seyn; an den meisten Punkten giebt er jedoch den Wagen eine sehr merkliche hin - und hergehende Horizontäl-Bewegung, ein Umstand, der die Annehm- lichkeit des Reisens “auf derselben nicht sonderlich erhöht und der hoffentlich mit der Zeit beseitigt wird. Der Dienst auf der Bahn läßt ebenfalls noch Vieles zu wünschen úbrig und ist noch weit entfernt, den Grad von Ordnung und Púnktlichkeit erreicht zu haben, wodurch überall die Deutschen Bahnen so vor- theilhaft sich auszeichnen. Nameatlich wird auf machen Statio- nen mit dem Gepäck der Reisenden auf eine nichts weniger als sauberliche Weise, d. h. in der Art umgegangen, daß denselben um ihr Eigenthum etwas bange werden muß; auch begegnet man den Fremden an den Bureaux der Bahnhbfe nicht immer so, wié
| man es überall, besonders aber in dem Lande zu erivarten hat,
welches sich rühmt, das Muster der Höflichkeit und Artigkeit für ganz Europa zu seyn. Wenn Baden sich entschließt, die Bahn von Kehl aus auch durch die oberen Theile seines Landes zu fúh- ren, so darf es mit großer Sicherheit darauf rechnen, daß wenige
| Reisende Lust fühlen werden, die Déutsche Seite zu verlassen, | [
um die Elsasser Bahn zu benußen.
Ein längerer Artikel der Baseler Zeitung schließt mit folgenden Worten: „Alle Stände, welche zur Aufrechthaltung des Art. 12 des Bundes die schuldige Hlfe verweigern, nachen sich einer schweren und véräntwortungsvollen Kränkung der an- deren auf Festhaltung dringenden Ständè schuldig ; sie geben das Signal zur Auflbsung der Eidgenossenschaft. Den reformirten Standen kann man freilich feine Vorliebe zu den Klöstern zumu- then, aber von ihnen kann doch Achtung fúr das Recht ihrer Mitstände, so wie der katholischen Bevölkerung des Aargau's, gè- fordert werden. Gewinnt es sonst nicht den Anschein, als sollten die Zeiten der Reformations: Kriege, unseligen Andenkens, wieder heraufbeschivôren werden, und als hätte sich die Mehrheit der re- formirten Stände mit ihren Glaubensgenossen im Aargau zur Unterdrückung der Katholikén verbündet? Zu den Forderungen der Zeit gehört nicht nur politische, sondern, nach ällgemeinem Streben aller Völker, auc réligidse und kirchliche Freiheit ; Gleich: heit der Réchte nach allen Seiten, Entfernung jeder Jntoleranz. Wehe dem inneren Frieden der Schweiz, wenn die von fonfessio: ñellem Eifer begeisterten ‘Massen an einändér gerathen! Der ersté Känonenschuß verkündet die ewigé Auflösung ‘der Eidgenossenschaft?
Spauien. _O Madrid, 21, Aug.” Eine Hiße von 33° R, lastet seit einigen Tagen" äuf uns, nd diè Schwlile des politischen Hori- zontes bedroht uns” ebenfälls mit Ungewittern, "Die Regièrung
Sd
scheint sich dem Glauben hinzugeben, daß sich jenseits der Pyre- ziaen Wolken zusammenziehßen, die, von unbekannter Gewält ge- leitet, bestimmt seyen, ihren verderblichen Jnhalt Úber die Halb- insel zu entladen. Die unzlaublichsten Gerüchte werden von den Patrioten ausgesprengt, um die Behauptung, daß die ausgewan- derten Anhänger der Königin Chrisiine an einem gegen das ‘hier herrfchende politischen System gerichteten Unternehmen arbeiten, zu unterstüßen. Bald verkündet das Eco del Comercio, Herr Zea Bermudez, der Verfasser der Protestation der Königin Chri- stine, sey in den Baskischen Provinzen angekommen, bald wiederum beschuldigt dasselbe Blatt den General Don Leopoldo O’Donnell, in Paris gegen die Spanische Unabhängigkeit zu konspiriren, waäh- rend jener Diplomat Paris nicht verlassen hat und der General O’Donnell in stiller Zurücfgezogenheit zu Pamplona unter den Augen der Spanischen Behörden verweilt. i Bei keiner Gelegenheit aber gab sich die Furcht der Patrio- ten, daß ihr politisches Machwerk vom Auslande her bedroht wer- dén möchte, so unverholen zu erkennen, wie bei der Verhandlung des Senats Úber die von dem General Don Francisco Narvaez von Paris aus eingeschickte Protestation gegen den Ausspruch der Cortes, durch welchen der verwittweten Königin die Vormundschaft Uber ihre Töchter entzogen wird. Herr Campuzano und mehrere seiner Freunde behaupteten geradezu, diese Protestation sey nur ein, der Intervention, mit welcher die Nordischen Machte die Halbinsel bedrohten, voraufgeschicktes Manifest, und es wurde endlich be- schlojfen, den protestirenden General für unwürdig zu erklären,
dem Senate länger anzugehören. Vergebens stellte Herr Carrasco vor, daß der General wegen seiner Abstimmung
unverleßlih wäre und dem Senate keine so schwere Beleidigung zugefügt hätte, wie der Senator Gomez Becerra, welcher als Mik. glièd der provisorischen Regentschaft ein Manifest unterzeichnete, in dem die zur Minorität gehörenden Senatoren geradezu für Ver- râther erflart wurden. Herr Gomez Becerra erwiederte darauf, frúher, als er, hâtte die Stimme des souverainen Volkes kraft des glorreichen Aufstandes vom 1. September das Verdammungs- Urtheil über jene Senatoren gefällt. So hat denn nun der Senat eines seiner Mitglieder, das sich nicht scheute, nach seiner besten Ueberzeugung abzustimmen, für einen Berräther erklärt, während der Kongreß einen Deputirten freisprach, der cinen saty- rischen Journalisten öffentlich durchgeprügelt hatte.
Auch die Französische Presse hat aufs neue den Unwillen der diesseitigen Regierung erregt. Vorgestern, so wie jeden Donnerstag, empfing der Minister-Präsident das diplomatische Corps. Bei die- ser Gelegenheit richtete er mit einiger Empfindlichkeit an den Fran: zösischen Geschäftsträger die Worte: „Das Journal des Dé- bats hórt nicht auf, uns mit Beleidigungen zu überhäufen und die Partei der Königin Christine zu nehmen!“ „Der National, der Constitutionnel und der Charivari nehmen dagegen Partei fúr Sie“, erwiederte der Geschäftsträger. Wenn wir da- gegen aus Englischen Blättern, deren hiesige Korrespondenten mit ihrer Gesandtschaft in der engsten Verbindung stehen, erfghren, daß Mordanschläge gegen den Regenten gerichtet wären, so müssen wir um so mehr des Herzogs Muth bewundern, der sich bisweilen ohne alle Begleitung unter die dichte Menge der Spaziergänger des Prado mischt, ohne daß irgend Jemand ihn zu bemerken scheint. + i
Die Aufldsung der Gardes du Corps hat stattgefunden, ohne daß es zu dem angekündigten Auflaufe gekommen wäre. Am l8ten versahen sie den Dienst um die Königin zum leßtenmale. Diejenigen, welchen diese leßte Ehre zu Theil wurde, ließen die Königin durch den Herzog von San Carlos um Erlaubniß bitten, ihr “nocch einmal die Hand fússen zu dürfen. Jhre Majestät, ohne die Veranlassung dieser Bitte zu errathen, gestattete sie sogleich, und war nicht wenig betreten, als man ihr unter Thränen ver- sicherte, es geschähe, um von ihr Abschied zu nehmen. Am fol- genden Morgen marschirten die Hellebardiere in den Palast ein, um von nun an den Dienst im Jnnern zu thun, während die Gardes du Corps, die ihrem Reglement nach fich von keinem an- deren Truppen-Corps, als dêm ihrigen, ablösen lassen dürfen, aus einem anderen Thore des Palastes abmarschirten. Seitdem wird die Königin auf ihren Spazierfahrten von einer Abtheilung Garde- Kavallerie esfortiri, Dieses dem Volke ganz neue Schauspiel giebt zu vielen und sehr lauten Bemerkungen Anlaß, die vorzüglich das \chóne Geschlecht nicht zu unterdrücken vermag, _ Í
Jm Laufe der nächsten Woche, sobald der Senat das Geseß wegen des Verkaufes der Güter der Weltgeistlichkeit votirt haben wird, sollen die Sißungen_ der Cortes geschlossen werden, und gleich nach diesem Ereignisse sieht man wichtigen Begebenheiten entaeaen, Der Jahrestag des glorreichen Aufstandes, der 1. Sep- tember, soll auf würdige Weise gefeiert werden. MNationalmiliz und Truppen werden paradiren, und vielleicht wird es sich bei dieser Gelegenheit fund geben, ob beide von gleichen Gesinnungen beseelt sind. Die Munizipalität von Madrid wird drei junge
Schóne, die tugendhaften Töchter verdienter National-Gardisten, |
aussteuern und zwar, damit Alles der Größe des Tages entspre- chend sey, eine jede mit hundert Piastern. Partei, welche jenen Tag vor einem Jahre so trefflich auszu- beuten verstand, soll auch diesmal ihre Plàne darauf bauen, Bereits, so heißt es, sind Leute gewonnen, um das Geschrei „es lebe Marie Christine!“ zu erheben, Gegen diese Bewegung wird alsdann der Regent fkrâftig einschreiten und die Personen, welche
ihrer gemäßigten Gesinnungen wegen vorzüglich berüchtigt sind, |
nach Fernando Po oder den Philippinischen Jnseln schicken. Die Regierung lâßt die Besaßung der Baskischen Provinzen durch einige Truppen-Corps verstärken.
Nachschrift.
werden,
Paris, 28. Aug. Die Regierung publizirt nachstehende te- legraphische Depesche aus Bayonne vom 2sten d.: „Die Séf- sion déèr Spanischen Kammern ist am sten d. geschlossen wor- den. Jn der Sißung vom 23sten d. wurde ein Dekret des Re- genten verlesen, durch welches der Jnfant Don Francisco de Paula zum Senator ernannt wird.“
Türkei.
Konstantinopel, 10, Aug. gen haben hier vier Hinrichtungen stattgefunden, worúber ein gt0- ßes Geschrei erhoben wird, namentlich von den Griechen und von einer gewissên Partei von Europäern, die jede Gelegenheit benußt, die Handlungen dèr Pforte in einem falschen Lichte darzustellen. In der leßten Zeit des Sultan Mahmud - waren die Hinrichtun- gen allerdings sehr selten, unter dem jebigen Sultan kamen gar Feine vor, Da machté mâni die Bemerküng, daß seitdem die Größe der Verbrehen und die Zahl der Verbrecher mit jedem Tage zunahm Und daß alle Kerkèx überfüllé waren. Schon seit einiger Zeit sprach daher der geseßgebende Körper von der Noth- wendigkeit der Wiedereinführung * der ‘Todesstrafe für schwere Verbrechen, Vor 4 Wochen nun wurde von einem Armenier ein “ abscheulicher Frevel verúbt, Ex ermotdete nämlich ‘in |
Die machthabende |
Die Cortes werden übermorgen geschlossen
(A. Z.) Jnnerhalb 10 Ta: |
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einem Kaffeehause mit der grbßten Kaltblütigkeit einen Spiel: mann. Vor ‘die Richter geführt ‘ünd befragt, warum er das gethan, antwortete er trocken: weil er sich weigerte, für mich zu singen, während er doch später für andere sang. Hast du feine Furcht vor den Geseßen? ‘fragten die Richter. Lächelnd antwortete er: warum denn? was tbunt ihr mir thun? Zhr wer- det mich auf die Galeeren schien; ih werde dort eine Zeit lang arbeiten, bis dem Padischah ein Kind geboren wird und ich dann meine Freiheit erhalte. Die frechen Antworten des jungen Böse- wichts und der Umstand, daß er früher schon einiger Mord- thaten verdächtig war, bestimmte die Richter, seit lan- ger “Zeit zum erstenmal wieder ein Todes : Urtheil auszu: sprechen. Déèr zweite Verurtheilte war eln Türke, ein Bruder- móördér; der drifte ein Griechischer Geistlicher, Namens Hilarion, der als Haupt einer Räuberbande in den Schluchten des Berges Athos die gräßlichsten Raub- und Mordthaten sowohl an Christen als Túrken verúbt hatte. Borzüglich die Hinrichtung dieses Mon- ches, gerade in der Griechischen Vorstadt Phanari, war es, was die Griechen fo sehr erbitterte. Der vierte war ebenfalls ein Grieche ; derselbe hätte in Salonik seine Landsleute mit der größ- ten Keckheit unter den Augen der Türkischen Behörden mündlich und schriftlih zum Aufftande gegen die Pforte aufgefordert. Diese vier wurden nicht nach den Launen eines Pascha's hinge- richtet, sondern vor ein dffentliches Tribunal gestellt, untersucht und Misfethaten an ihnen bestraft, wegen deren sje in den civili- sirten Staaten Europa?s eben so gut als in der barbarischen Iúr- fei den Tod erlitten hâtten.
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— — Grúnberg, 31. Aug. Zhre Königlichen Majestä- ten langten gestern Abend um 10 Uhr aus Frankfurt a. d. O, hier an, Dem Magistrat und den Stadtverordneten war es zu- erst vergbnnt, den unñterthänigsten, freudigsten Bewillklommnungs- Gruß, in einer vor dem Eingangsthore errichteten Ehrenpforte, darzubringen. Jhre Majestäten geruhten durch die dicht gedräng- ten Reihen der versammelten Einwohnerschaft Schritt fahren zu lassen und in dem am Topfmarkte belegenen Wohnhause des Rathsherrn Grempler abzusteigen. Während die die Stadt umfrän- zenden Berge in Freuden-Feuern erglänzten, Raketen der Umge- gend die frohe Kunde des Eintreffens Jhrer Majestäten an- zeigten und 191 Böllerschússe ertónten, hatte die gesammte Ein- wohnerschaft ihre geshmückten und bekränzten Wohngebgude ex- leuchtet, wie auch die Thúrme der Stadt, das Rathhaus und die Königlichen Gebäude illuminirt worden waren.
Jhre Majestäten nahmen ein durch die Tochter des Raths- herrn Grempler, welche von dreißig Bürgertöchtern begleitet wurde, Uberreichtes Feftgedicht Allergnädigst an, gewährten den sämmktli- chen im Absteigequartiere versammelten Landsktänden der Umgegend, den Militair-, Kreis - und städtischen Behbrden Audienz und er- laubten, daß während der Tafel von dem hiesigen, durch Sänger des Züllichauer Pädagogiums unterstüßten Gesang- Vereine meh- rere Festlieder vorgetragen wurden. j
Heute Morgen erhöhte das Eintreffen Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Preußen den Jubel. Die tiefste und aufrich: tigste Verehrung, welche die hiesige“ Einwohnerschaft für Jhre Majestäten stets in unwandelbarèr Treue bewahren wird, erhielt durch ein von Allerhdchstdemselben gewährtes Gnadengeschenk von hundert Friedrichsd’or für die Orts-Armen eine neue Verpflichtung,
Schließlich ward dieselbe durch dié Allergnädigste Erlaubniß eines Vorbeizuges der Schüßengilde und Gewerkschaften beglückt, und die Allerhöchsten Gâste schieden heute Morgens neun Uhr, durch die wie gestern aufgestellten Reihen der Bürger fahrend, begleitet von den Segenswünschen treuer Unterthanen.
Berlin, 2. e des (in Nr. 16 der Geseß-Cammlung publizirten) Statuts der Oberschlesischen Eisenbahn-Gesellschaft lautet folgendermaßen :
„Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von |
Prenßen 2e. 2e.
Nachdem Wir bereits durch Unsere Ordre vom 24. März d. F. zur Anlage ciner Eisenbahn von Breslau über Ohlau, Brieg, Op peln durch Ober-Schlesien nach der Landesgränze zum Anschluß an die Kaiser Ferdinands-Nordbahn, vorbehaltlich Unserer Bestimmung úber die für dic Bahnstrecke von Oppeln bis zur Landesgränze an- zunehmende Richtung, die landesherrliche Zustimmung ertheilt ha- ben, woilen Wir die Gesellschaft, welche nah dex Uns vorgelegten Verhandlung vom 22, März d. F. und dem darin vereinbarten Statute unter dem Namen: „Ober-Schlestische Eisenbahn- Gesellschaft// zusammengetreten is, unter Bewilligung der Rechte etner Corporation, hiermit bestätigen und das gedachte Sta- tut hierdurch genchmigen, jedoch mit der Maßgabe:
Zu FF. 3 und 22 des Statuts, daß das Stadtgericht zu Breslau det Gerichtsstand der Gesellschaft und für das Aufge- hôt verloren gegangener Papiere bildet.
Zu §. 28, daß auch folche Actionairè, welche sich im Besibe von wentger als zehn Actien befänden, berechtigt seyn sollen, an den General =- Versammlungen Theil zu nehmen, über die Frage aber: ob und mit welcher Wirkung sie an den Verhandlungen Theil zu nehmeit, und t
Zu §. 48, in Betreff der Erfordernisse der Legitimation des Di-
reftoriumms der Gesellschaft anderweit berathen und mit Genehmigung Unseres Finanz-Ministers Beschluß ge-
faßt werde. Die gegenwärtige Bestätigung und Genehmigung soll in Ver- bindung mit der vorerwähnten Ordre vom 24. Mät4 d. F. nebst dem
Statute und dem Formulare zu den Actien durch die Geseßz-Samm- |
lung bekannt gemacht werden. E Gegeben zu Sanssouci den 2. August 1841.
(L. A) Fricdrih Wilhelm, Graf vou Alvensleben, — — Kusm a. d. W., 25. Aug. Am 1sken d. M. fand die
feierliche Erdffnung der jeßt für den evangelischen Gottesdienst einge- richteten früheren Dominikaner- Kirche statt. Es hatte sich nicht nur
die evangelische Gemeinde höchst zahlreich eingefunden, sondern es nahmen an dieser erhabenen Feier auch viele Katholiken, Menno- | war zwar |
niten und jüdisce Glaubensgenossen Theil. Die Kirche sehr angefüllt, aber doch noch nicht überfüllt. Die evangelische G meinde benußte zeither ein Gotteshaus, das Friedrich der Große
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auf seine Kosten hatte erbauen lassen, das aber wegen seiner gro- | Diese |
ßen Baufälligkeit schon wieder abgebrochen werden mußte. Baufälligkeit stellte sich schon im Jahre 1826 heraus, und um nun der Gemeinde bedeutende Kosten zu ersparen, welche durch Erbauung einer neuen Kirche ihr nothwendig hätten entstehen müssen, schenkte unser unvergeßlicher hochseliger König Friedrich Wil n ÜI, der is E Pee aR O Pet Barlqud | an rone unterthänigst niedergelegten tte das aufgebobene Dom itikaner- Klöster nebs der Kibche, 9ehob
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Sept. Die Allerhöchste Bestätigungs- Urkunde |
Koblenz, 28. Aug. Das heutige Amtsblatt der hiesigen
Königlichen Regierung ênthält folgende Bekanntmathuhg:
¡Des Königs Majestät haben zur Fortseßung der Reftauration des Doms zuù ln pro 1841 wieder zehtitausénd Zbaler in der Vor- aussezung Allergnädigst zu bewilligen geruht, daß ein gleicher Betrag durch die Kathedral-Steuer und die abzuhalteude katholiiche Haus- und Kirchen-Kollefte aufgebraht werde. Wir bestimmen demna, daß die Kicchen-Kollefte Sonntag den 12. September und die Haus-Kol- lefte Moutag deu 13. Sevtember d. F. abgehalten werde. Die étu- gesammelten Gelder sind bis zum 2. Oktober an die Steuer-Empfän- ger, bis zum 16. Oktober an die Kreis- resp. Rentei-Kasseu* und unfehlbar bis zum 6. November c. an unsere Hauptkasse abzukiefern. Die Ertrags-Nachweisungen sind Uns bis zum 1. Oktober c. xttzu- reichen. Die Herren Pfarrer, so wte die Kreis- und Orts-Behödbrden, wollen es sich angelegen seyn lassen, um so mehr dahin zu wien, daß die gedachte Kollefte eineu möglich reihliheu Ertrag gewährè- als die wirkliche Fortseßung des großen Baues, wozu große Mittel ccfordert werden, höht wahrscheinlich geworden t. Die bet der zuleßt stattgehabten Sammlung an deu Tag getretene lebhafte Theil- nahme fúe” dieses bedeutende Werï, dessen Entsichen dem frommen und edlen Kunstsinn der Vorfahren zu verdanken, und dessen Exrhal- tung uud Vollendung so aligemeines Fnteresse erregt, gtebt det Hoff- nung Raum, daß bet der hier angeordneten Sammlung jene Theil- nahme sih in gesicigertenmni Maße zeigen werde. Koblenz, den 19. August 1841.//
Zur Literatur über die Zucker-Frage.
Ueber die Erzeugung des Rúbenzuckers in ihren staatswirthschaflihen und gewerblichen Be- ziehungen. Von J. G. Koppe, Königl, Preußischer Amtsrath, Ritter, General-Pächter der Domainen Wollüp und Kieniß. Berlin 1841,
inländische Zuker- Erzeugung aus Runfkelxüben isf in mehrfacher Beziehung eines der interessantesten industriellen Phä- nomene der neueren Zeit. Die Jnteressen der entferntesten Wält- theile soßen auf diesem Gebiete zusammen. Jeden Fortschrift welchen die Zuecker-Bercitung macht, jeder neue Vortheil, den die
Chemie oder das Maschinenwesen bei diesem Verfahren lehrt, be- rührt in seinen Wirkungen das Schicksal eben sowohl N Fen sflavenbaltenden Pflanzers in Westindien, als des armen WMalayen, der, auf Java oder Sumatra in den ungeheuren Productiónk- Machinismus der Holländischen Handels - Gesellschaft eingereiht, sein Pensum Arbeit liefern muß.
Man hat während der Herrschaft des Merkantil- Syftems, als man noch den Rúbenzucker nicht kannte, großen Werth dgrauf gelegt, den Nohrzucker in unveredelter Gestalt, als Rohskoff, ein- zuführen, um der inländischen Raffinerie den Gewerbsgewinn der Fabrication zuzuwenden, Die Raffinerieen sind fast allenthalben durch Zölle auf fremde Raffinade geschúkt, Mit dem Veralten des merfantilistischen Prohibitiv-Systems sank jedo die Meinuùg von der nationaldfonomischen Nüßklichkeit dieser Zblle sehx herab und die Raffinerieen konnten nicht stark darauf rechnen, den Schußzoll von den Regierungen aufrecht erhalten zu sehen, wenn sie ihren inländischen Zucker den Konsumeuten bedêutend theuerer als den ausländischen verfaufen wollten: wären sie dagegen im Stande, die Preise den fremden Zuckern gleichzustellen, so bedürf: ten sie auch des Schußzolls nicht.
Diese Verhältnisse haben sich jedoch sehr geändert, seitdem Aussicht da is, nicht nur den Gewerbs-Gewinn des Raffineurs, fondern auch den Werth des Zuerrohstoffs dem Julande züzuwen- den, Hiermit fällt allerdings ein zweités, mächtizeres Jnteresse in die Wagschale und es verdient reiflich erwogen zu werden, inwiefern man den Vortheil der Konsumenten ünd der Produ- centen gegen einander stellen, welchem, und inwieweit, den Vor- zug geben will. Bei der ungeheuren Zuer-Ïonsumtion, die sich mit der Wohlhabenheit der Bevölkerung in geradem Verhältniß steigert, ist es offenbar, wie groß die 9úckwirkung nicht nur auf die geroerblichen, sondern auch in höherem Grade auf diè Agriz= fultur-Jnteressen seyn muß, wenn das ganze Zucker- Produkt, von seinem ersten Rohstoff bis zu seiner Érystallinischen Vollendüng im Znlande hervorgebracht wird. Es if zwar éine Uunsireitbare Wahrheit der National-:Oekonomie: Schuktzolle scyen darum ver- werflich, weil sie die Kapitale verleiten, si auf solche Industrie zu wenden, deren Produkte man von auswärts wohlfeiler haben kann, die also Alles in Allem gerechnet, keinen Netto-Ertrag für das Land abwerfen würden; statt daß vorzugsweise solehe n- dustrieen zur Kapital-Anlage wünschenswerth feyen, die iß Lande mit eben dem Gewinn, wie im Auslande zu produ“:-cen mithin auch auf den ausländischen Märkten mit leßtere; ¿U Totifürriren im Stande seyen, Diese Wahrheit, fagen wir, leidet bei dem Runkelrüben-Zucker eine Einschränkung, Es ist beim Aerbau nicht in gleichem Umfange, wie bei anderen Jndufkriceen währ daß das Kapital sich willkührlich wenden fann, wohin es will. Dem gewerblichen Unternehmèr wird es in leßter Znstanz gleich- gültig seyn, ob er sein Kapital mit gleichem Vortheil in eine Baumwollen-Weberei oder in eine Zuker-Raffinerie engagirt : der Landmann dagegen kann nicht willkührlich so viel ‘oggen und Weizen, oder, wenn diese wohlfeil, soviel Runkelrüben, oder endlich soviel Oelsaat, Käse, Butter, Schlachtvieh 2c, 2c, produzi- ren, als ihm die Ausdehnung seines Kapitols und Areals erlâüben würde, Um den Höhepunkt der Ertragsfähigkeit zu erreicheu verlangt der Acker Wechsel der Früchte; eine gewisse Reihenfôlge in der sich Blatt- und Halmen-Früchte, Früchte über und unte der Erde, Körn- und Weideschläge, alljährlich unter einander ab- lofen, Es ist ein ungemeiner Vortheil, ein neues Element, tle den Bau der Runkelrübe, in die künstliche Berechnung diejes Fruchtwechsels einfügen zu können; der Aer z. B,, den drei Koörner-Saaten hintereinander erschöpft haben würden, giebt in denselben drei Jahren einen ungleich höheren Reinertrag, went die mittlere Saat eine Hackfrucht, wie die Runkelrúbe seyn kann.
Wir schicken, diese Bemerkungen voraus, um auf die obén: genannte Broschüre eines unserer ersten' Landwirthe, des Anits- raths Koppe, aufmerksam zu machen, der selbst eine bedeutende Rübenzucker-Fabrik besißt.
Or Verfasser wurde zur Herausgabe dieser Schrift durch. eine andere über denselben Gegenstand veranlaßt, welthe unter dem Titel: Sendschreiben an einen Gutsbesiber ber das System der Handels-Balance in der National: eko: nomie, mit besonderer Beziehung auf die Zucker: @ p - . “5 us R Frage, von J. E, H. Kupfer, Kaufmann in Berlin, vor: eini: ger Zeit erschienen ist und, wie man glaubte, an ibu, den Veëfäf- ser, gerichtet feyn sollte. Er widerlegt zunächst in der Einleicung diese Ansicht und geht dabei auf Verhältnisse ein, ivelch è, da s zum größten Theile persönlicher Natur sind, keit ällgemetmerée Juteresse haben. Desto mehr wird dies von dem gel Haupttheile der Schrift in Anspruch endmmen, hier einige Auszúge folgen lassen, Gleich vom Ar spricht er sich úber den geschichtlichen Stand der F
maßen, aus;
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