tan muß daher zuvörderst die Tarif -Frage, unabhängig von allen politischen Rúsichten, erledigen, wenn man den auswärtigen Handel erweitern und unseren Erzeugnissen neue Absaßwege er- offnen will, Es sind jedoch noch andere Hindernisse zu überwinden. ist namentlich eines, welches nicht offiziell ist und bei den De- batten, so zu sagen, nicht mit in Rechnung gestellt wird, das sich aber nichtsdestoweniger stets bemerklich macht, wenn es sich um die Abschließung eines Traktats mit Frankreich handelt ; es sind dies die ungeheuern Betrügereien unseres Handels und unserer “industrie, die Treulosigkeit im Handel und der schlechte Ruf, den wir uns in den fernen Regionen erworben haben. Unsere Wein- Distrikte beklagen sich, daß die Ausfuhr ihrer Produkte stationair bleibt, daß die Preise sich verschlechtern, während die Production mit jedem Jahre zunimmt und der Debit im Auslande eben d durch bedeutender seyn sollte. Diese Resultate dúrfen Nieman- den überraschen. Die zur Ausfuhr bestimmten Weine erleiden oft eine doppelte oder dreifache Verfälschung, Ehemals lieferten die Wein-Produzenten den Wein so ab, wie sie ihn gewonnen ; gegenwärtig aber nehmen sie Mischungen und Verfälschungen da- mit vor, weil, wie sie sagen, die Kaufleute, denen sie ihn verfau- fen, ihn doch nicht ungetauft lassen. Diese Kaufleute nehmen in der That eine zweite Fälschung mit dem Weine vor, und es ift ein Glück, wenn er ins Ausland gelangt, ohne einer dritten Ope- ration unterworfen zu werden. Jn dieser Beziehung hat man nament- lich in Amerika unglaubliche Dinge gesehen; vor etwa funfzehn Zahren verkaufte man daselb ungeheure Massen eines gar nicht zu bestimmenden Gemisches für Champagner. Heut zu Tage ge- schieht der Betrug döffffentlih. Jn Burgund, in der Franche- Comtéè und in mehreren Hâfen des súdlichen Frankreichs giebt es Champagner-Fabriken; man nimmt sich nicht einmal mehr die Mühe, sich, wie es sonsk geschah, dazu des weißen Weins zu be- dienen, sondern man entfärbt und vermischt den \chlech{ten rothen Wein und macht ihn zuleßt auf die gewöhnliche Weise moussirend. Die Bordeaux-Weine haben fein besseres Schisal, und es ist bereits so weit damit gekommen, daß es selbst in Frankreich sehr {wi rig is, reine Weine dieser Art zu erhalten, denn der Weinberg-Besißker is jeßt bereits eben so erfah dem Falschungs-Geschäft, wie sonst der Kaufmann.
Die ehemalige Wichtigkeit unseres Handels mit der Levante ist bekannt. Jn den Jahren vor der Revolution von 1789 be- trug unser Verkehr mit jenen Ländern, Ein- und Ausfuhr zusam- mengenommen, 60 bis 70 Millionen Franken, Bei dem allge- meinen Frieden würde es leicht gewesen seyn, diese durch den Krieg unterbrochenen Beziehungen wieder anzuknüpfen. Allein statt dessen geschah Folgendes: Vom Jahre 1815 bis zum Jahre 1820 über- schwoemmten unsere Tuchfabriken im Süden die Türkei mit Tuchen, die, sowohl in Bezug auf Qualität, als auf Maß, so schlecht wa- ren, daß die Französischen Kaufleute späterhin mit allgemeinem Mißtrauen aufgenommen wurden, das noch nicht verschwunden ist, Man hatte allen Ausschuß, alles schlechte Fabrikat in jene Länder geschickt, Auch hat unser Handel mit der Levante seit dem Jahre 1815, Aus- und Einfuhr zusammengerechnet, niemals mehr als 25 Millionen betragen. Dies rührt einzig und allein von don ungeheuren Betrügereien her, die sich unsere Fabrikanten und Kaufleute erlaubten. England hat diesen Umstand geschickt zu be- nußen g?wußt und sucht uns mehr und mehr aus jenen Ländern ¡u verdrängen,
Die meisten unserer Gewebe trist derselbe Vorwurf; die lei- nenen oder seidenen Zeuge enthalten Baumwolle und das Maß derselben is stets geringer, als es von den Kaufleuten angegeben joird. Auf diese Weise hat der Käufer nicht die geringste Ga- rantie und wird fast unabänderlich betrogen. Es giebt in Frank- reich, und namentlich in Paris, Fabrikanten, die, wie man sagt, für die Kolonieen arbeiten. Alle diese Waaren sind von der schlechtesten Sorte und werden von den Produzenten zu sehr
Es
a:
E: H
Bretter , verargen, sich spärlich einzufindeu, theils weil die Schauspieler den fernen Geist schweree fassen und darstellen fönnen, theils weil er auch den Zuschauern fremder is, besonders aber, weil das Ensemble fehlt, Shakesyeare’s Genius aber Rollen erkannt seyn will.
Romeo und Julia keines jener Hindernisse vorhanden , so muß Referent das nur mäßtg beschte Haus auf diesehnlich erwünschten Som mertage schieben, die diesmal die Anziehungskcaft eines hohen Kunst
sich gefällig dem Ganzen an. | alten Zeilen, so konnte man freilich fürchten, Ludwig Devrient's (Gentalität zu vermissen. i
1102
im Allgemeinen weniger Ausdauer haben, als die anderen in den- selben Ländern ansässigen Fremden. Die großen Handels-Häuser, die wir früher an der Küste von Afrifa, in den Barbaresfen- Staaten, in der Levante und in Indien hatten, bestehen nicht mehr und an ibre Stelle sind im Allgemeinen kleine Kaufleute ohne Kredit und ohne Konsistenz getreten, die dem Französischen Handel eben so großen Nachtheil zufügen, wie dem Französtschen Namen.
Diese Thatsachen müssen gewiß in Erwägung gezogen wer- den, wenn wir anderen Völkern Handels-Verträge oder Ueberein- fünfte vorschlagen. Man wirft uns dieselben nicht direkt vor, aber wie sollten sie nicht unangenehme Erinnerungen bei denen zurüdcklassen, die wir auffordern, Verträge -mit uns abzuschließen ; es iff naturlich, daß sie ihnen Vorsicht einflbßen mússen, und daß ste feine Sympathie, die Konzessionen herbeiführen Éonnte, zu er- zeugen vermogen, Bis zum Jahre 1789 stand unser Handel auf der ganzen Erde im besten Rufe; die Revolution verseßte ihm ei- nen harten Schlag. Das Kaiserreich mit seinen Verboten rief die Seeräuberei und den Schleichhandel und eine Menge leichter Miittel, schnell reich zu werden, hervor. Seit jener Zeit haben diese nachtheiligen Traditionen sich noch mehr ausgebildet, und die Handeltreibenden erwarten die Reichthúmer vielmehr von dem Be- truge, als von einem einsichtevollen und redlichen Geschäft, das mehrere Generationen hindurch dauert und endlich dazu führt wahrhafte Handels - Häuser zu bilden. Jn Frankreich widmet man sich dem Handel nur, um in einigen Jahren sein Glück zu machen und sich dann zurückzuziehen;z selten ergreift der Sohn die Beschäftigung des Vaters, und seit langer Zeit giebt es feine dauernde Etablissements, die zu erhalten und fortzuseßen eine Fa- milie sich zur Ehre rechnet. Jn England und Holland dagegen
sieht man Häuser, die 100—150 Jahre alt sind, die sich in der-
selben Familie fortpflanzen und ein wahres Patrimonium bilden,
Unter diesen Umständen erfordert es das Jnteresse, den Betrug
zu vermeiden, wenn nicht aus Moralität, so doch wenigstens aus
Berechnung, und zuleßt gereichen diese Gewohnheiten gleichzeitig
dem einzelnen Kaufmann, wie der ganzen Nation, der er ange-
hort, zum Vortheil. So lange wir daher in Frankreich nicht ähn-
liche Gewohnheiten annehmen, werden wir nur Handeleleute und
gute oder schlechte Geschäfte, aber keinen auf feste und moralische
Basen gegründeten Handel haben. i
T: C E E
Vissenschaft, Kunst und Literatur.
Königliche Schauspiele.
i , c »- C . y Die leßte Aufführung von „Romeo und Ula:
Eingesandt.)
Shakespeare's ,„geharnischter Geist / man es einem Deutschen Publikum
einmal
so kann
(Geht die
oft nicht
Uber
in den kleinsten Zügen und geringsten War nun in der leßten Darstellung von
genusßes geschwächt haben. Aber wahrlich mit Unrecht ! der Darsteller kann man sagen, er habe seinen Plaß unwücdig einge nommen. Tybalt’s (Herr Müller) Ungestüm, Benvolio's (Herr Freund) Beschwichtigungs- und Versdhnungs-Eifer, des alle! (apulet (Herr Hartmann) Festigkeit gegen das Aufbrausen des Neffen sowohl, als gegen die Weigerung der Tochter, — ste {chlossen Gedachte man bei Mevrcutio dec
Yon feinem
Doch überraschte Heren Crüsemaun's
1.September.
gesagt. Schwieriger wurde es Herrn von Lavallad i lichen Situation, den Gefüÿlen, die ihn bewegen follien, Aen Sdie verschaffen, — bet der Erzählung nämlih von Julien's Leichenfeièr die aber auch freilich Göthe’'s Bearbeitung ziemli fcostig retardirend hinzufügte. Nicht besser paßt die zwischen Julia und Paris einge- schobene Liebeserklärungs-Scene: und wäre sie nothwendiger und vie. tischer als sie ist, sie wÜrde immer so sidrend seyn, als ein Kopf von Correggio auf einem Raphaelschen Gemälde. .… Sollen wir einen Tadel in der Darstellung nicht unterdrücken jo wäre es der, daß die erste Begegnung Romeo’'s und Julien?s ¡u {roffÆ annähernd und doch wiederum zu befangen abstoßend war Vielleicht rührte dies daher, daß die Künstler, unjeres Wissens, zum erstenmal zusammen in diesen Rollen auftraten. Auch kdunte dieses Urtheil zum Theil der Subijcktivität des Referenten angehören, der ungern Schlegel’s Ueberseßung, die doch sonst zum Grunde liegt, an dieser Stelle vermißte : Entweihte meine Hand verwegen Dich O Heiligenbild, so will ichs lieblih büßen. Zwei Pilger neigen meine Lippen sich, __ Den herben Druck im Kusse zu versüßen u. \. w Wäre es nicht besser - diese Liebes - Erklärung nicht so grell den Augen der Zuhdrer vorzuführen, sondern sie dem Gewühle des Bals etwas näher zu rücken? natürlicher wäre es gewiß. Endlich aber würde eine gewisse Befangenheit, ein Annähern und Abstoßen zugleich wohl eben für die höchste Wahrheit gelten können, bei cinem \o pl“ lichen Ausbruche der vollendetsten Liebe, die je die Welt geschen. Zum Schluß darf Referent es nicht billigen, daß die leßten Verse“ des Trauerspiels fortgelassen werden , wo die Väter in Werken der Kunß das Gedächtniß an die Liebenden verewigen zu wollen versprechen, Es if ein Trost der Unsterblichkeit im Fedischen, der uns entgeht, und das Stück zu schro} und unbefriedigend enden läßt. — Durch woblverdientes Hervorrufen errang Fräulein Charlotte von Ha gn den Preis des Abends, und erschien mit Herrn von Lav allade.
C. L. M.
Dauer der Eisenbahnfahrten am 4. Sept. 1841.
Abgang Abgang
von P Oa
Zeitdauer 1 DE
40 4() 14 40 45 54 |
Zeitdauer
. | M. 4 43 42 45 D2 I
Yon
Derlin
Um 8 Ubr Morgens. .. M 9
di -
1 G Um 64 Ubr Morgens...
Vormittags. Vormittags .
Nachmittags
S R M G O
Nachmittags Nachmittags Abends 00 Abeuds ....
Nachmittags Abends ... Abends ...
Dauer der Fahrten auf der Berlin - Anhaltischen Eisenbahn
vom 22, bis incl 28A wgust C.
1) Zwischen Berlin und Jüterbogk: kürzeste Dauer 1 Stunde längste 8 mittlere - I -
2) Zwischen Jüterbogk und Beilin: kürzeste Dauer 1 Stunde längste - 2 mittlere 1
19 Minuten 54
44 Minuten  i
56 L
Meteorologische Beobachtungen.
Abends 10 Ubr.
Morgens
6 Uber.
Nachmittags
1841. Nach einmaligere 2 Ubr.
Beobachtung.
niedrigen Preisen geliefert; aber, wenn sie den Ort ihrer Bestim- mung erreicht haben, so wird der Preis nach Verhältniß der Hab- {ucht und der Unredlichkeit der Kommissionàre und Mäkler er- höht und der Kolonisk, der feine anderen als Französische Waaren erhâst, muß dreimal mehr dafür bezahlen, als sie werth sind. Unjere vergoldeten Bronze- Waaren, die sich durch Eleganz der Form auszeichnen, sind zu einer betrügerischen Waare für den Käufer geworden, indem die Vergoldung nichts taugt und ¡n zwei oder drei Jahren verschwindee, Es giebt nicht drei Häuser in Franfreich, die in Bezug auf dieses Fabrikat einiges Bertrauen verdienen, indeß ist die Ausfuhr dieses Artikels sehr bedeutend. Bei den plattirten Waaren finden dieselben Betrüge- reien statt, und die im Jahre 1834 stattgehabte gerichtliche Unter- suchung hat zu merkwürdigen Aufschlüssen über diese Fabrication Anlaß gegeben. Man nimmt gewöhnlich an, daß die mit Silber plattirten Waaren zu 57 oder 7 aus diesem Metalle bestehen, wie es auf allen Artikeln dieser Art angegeben is, Dies ist aber nicht der Fall; die Plattirung betragt im Allgemeinen nur „1, zuweilen nur 5, und oft isk sie nichts als eine einfache Yersil- berung, die nach sechsmonatlichem Gebrauche verschwindet, Prü- fungen dieser Art sind sehr schwierig anzustellen und in den mei- sten Fällen lehrt ersk der Gebrauch den Werth der Waare ken- nen, so daß die Konsumenten kein Mittel haben, sich gegen den Betrug sicher zu stellen. Dieselbe Ungewißheit herrscht in Be- zug auf den wahren Werth der Bijouterie: und Goldschmieds- Waaren; da man bei Allem, was zur Ausfuhr bestimmt is, der Kontrolle entgeht, so hat das Ausland eine Garantie weniger, oder besser gesagt, es hat gar keine Garantie, weil es sich nicht auf die Rechtlichkeit des Kaufmanns und des Fabrikanten ver- lassen kann. Die Ausfuhr von Bronze-, plattirten und Bold- Waaren beträgt im Durchschnitt jährlich etwa 12 Millionen Franken ; aber es ist gewiß, daß wenn es nicht die geschmavolle Eleganz der Formen wäre, die wir diesen Waaren zu geben wissen, dieser Absaßweg nicht lange existiren und das Ausland auf so gewagte Einkäufe verzichten würde, Sas __ Die Stadt Marseille produzirt jährlich für 25 bis 30 Mil: lionen Franken Seife, die blos aus Olivendl und Soda bestehen soll, Nun hat man seit einigen Jahren so viele Surrogate ein- geführt, daß die Ausfuhr jener Seife bedeutend dadurch gelitten hat, Dieselben Bemerkungen lassen sich auch auf chemische Pro- dukte, auf Papier, Oele, raffinirten Zucker und eine Menge an- derer Gegenstände anwenden, die einen mehr oder weniger wich- tigen Absaß im Auslande finden, Der Betrug findet sich überall wo es möglich is, ihn auszuüben: beim Mebl, Salz Mostrich, bei Farbewaaren, geistigen Getränken, und es werden oft mebrere auf einander folgende Manipulationen angewendet, um den Cha- rakter und die Natur des Produkts zum Vortheil des Be fers zu zerstóren. i: Wenn man die Jndustkrie und den Handel Frankreichs aus dem Gesichtspunkte der Sicherheit, die sie darbieten, untersucht, so wird man sinden, daß es, mit Ausnahme der Vereinigten Staaten, in Frankreich mehr Bankerotte giebt, als in den ande- ren handeltreibenden Ländern, daß die Franzosen, welche ihr Va- terland verlassen, um in entfernten Gegenden Handel zu treiben,
Darstellung höchst erfreulich; und der Humor in der Erzählung vou Frau Maab,/ so wie in der Scene mit Benvolio vor dem Kampfe bts in der Todesstunde, war so gehalten, daß „Mercutio's edler Geist// sich nicht darin verleugnele. __ Wenden wir uns den anderen Rollen zu, welcher Fortschritt ¡eigt sich da! Herr Franz fsellt den moralisch religidsen , helfend vermittelnden, klug vorausschauenden Sinn Lorenzo?s mit gewohn- ter Virtuosität dar; nur hätte man wünschen können, daß der Künsller dle Jntrigue, die dem Charakter nicht ganz fehlt, mehr herausgehoben hätte. Herr von Lavallade i cin guter Romeo: feurig, jung, gewandt, edel, den Helden nicht minder als den Liebhaber hervortreten lassend/, so zärtlich schmelzend als kühn dem Tode auf Tybalt's Degen- spie entgegenfchend, so unbändig in seinem Schmerze über die Vetr- bannung, als muthig, durch den Giftbecher das Schicksal an sich zu erfüllen, das unabwendlich Über ihn einbriht. Etwas Mäßigung in dem Ausbruche jenes Schmerzes wäre indessen zu wünschen gewesen: und am Anfang mehr Schwermuth über Rosalinden's Hartherzigkeit, doch hat freilich Göthe in seiner Bearbeitung den Ausdruck dieser Melancholie vielfach geschwächt. Und nun Fulia die Krone der Weiber, mit welcher künstlerischen Vollendung, mit welcher Wahrheit und Natur schrettet sle uns jeßt über die Bühne. Es tf ein nicht blos im Publikum, sondern guch unter gelehrten Kunstrichtern nur allzu verbreiletes Vorurtheil, daß Fraulein Charlotte von O M fut Die, Ote gean 1 ja, meinen Manche, auch hier nicht für natve Rollen. Man braucht sie jedoch nur in den Erziehungs-Resultaten geschen zu ha- ben, um die ganze Nativität eines kindlichen Gemülhes , den vollen Humor eines frbhlichen, heiteren, leichten Temperamentes , die gediegene Unschuld einer reinen und edlen Seele in der feselnden Datr- stellung der Künstlerin bewundernd anzuschauen. Wendete ste sich dem Tragischen erst später zu, so mochte dies in äußerlichen Rücksichten und Verhältnissen, so wie im Bedürfniß der hiesigen Bühne seinen Grund gehabt haben, Daß sie aber nicht minder groß darin ist, ¡eigle ste eben neultch am schlagendsten durch die Darstellung der Ju lia, worin sie den Gipfel ihrer tragischen Hdhe erreicht haben muß, wenn sie nicht das Unübeetreffliche noch Ÿberbieten will. Von dee mädchenhaften Gleichgültigkeit beim ersten Erwähnen der Heirath mit Graf Paris durch die Mutter, wo das Auslassen von Fulten's vierzehn Jahren in der Götheschen Bearbeitung nicht nd1hig war, von dem eefen Zünden der Leidenschaft in der Ballscene, wo jung- fräuliche Zurückhaltung über liebende Hingebung noch den Sieg da- von trug, während in der Mondschein-Scene diese überwog, von der | glühenden Sehnsucht in Romeo’s Erwartung, von der Verzweiflung | uber seinen vermeintlichen Tod und seine wickliche Verbannung : bis | zur sellgen Befriedigung der Liebe und dem Schmerze der Trennung | in der Abschieds - Scene, deren Verlegung ins Gemach allein Shake- speare’s Jutentionen entspricht, bis zur heldenmüthigen Standhaftig- fcit gegen das âlterliche Verlangen, nur j | um des theuren (Gatten reines Weib zu bleiben“/, |
his endlich zu dem Augenblick, wo der Pater ihr cine Auskunft vor- | schlägt, die „wie Tod aussicht//, und sie den Schlaftrunk nimmt, in- dem thr stieres Auge Tybalt's blutige Gestalt schon zu erblicken wähnt; | — alles dics if von so genialer Auffassung, von ciner so für den | Zuschauer elgvelfeidet Elndringlichkeit , vön so mit dem Hauche der | Poesie umdufteter Wirklichkeit, daß nicht bloß Spiel und Einbildung | darin zu schen is; hier schließt die Künstlerin unserem geisti- | gen Auge eine höhere Gedankenwelt auf, und Shakespeare’s Geist bekommt hier Fleisch und Blut. Verfolge man nur 4. B. lhr Mie- nenspiel, wenn Lorenzo den Zustand beschreibt, worin sie beim Schlaf trunk verfallen wied: und mgn wird finden, wir haben nicht zu viel |
334 09 Par, 333 47" P +12,0%R. [4 21,4° + 10,0°R.+ 128° R. S5 pt. 53 pt. heiter, bezogen,
O,
Luftdruck .... ar. | 334 48 'Pas, Luttwärme . .. Thaupunkt... Dunstsättigang Wetter
Wind Wulkenzug...
Gew itter, O, W. SW.
+ 10,49.
Tagesmittel: 333,93" Par. 4- 158° R... -+ 11,7°R
,
¡ Quellwärme 8,4° R, L 40 « |Flusswärme Les R. t Bodenwärme N) R Ausdünstungz 0/0 1 b Rh, Niedersechlag 0/096 j Rh Wärmewechsel 1 21 B s
.…. 76 pCt. 0,
Auswärtige Börsen.
Amsteräam, I Kanz. Bill. 25 1 Präm. Sch. 146.
- Sept, 5 Span. 1ST, Pol.
Niederl, Passive. Vesterer. 105%,
Scbuid Ausg. —.
513.
Zinsl,
wirkl,
Hamburg, 3. Sept. Bank-Actien 1595 6,
10
&s 7 Uoll Columb, E
Passìve D. Ausg. Sch. 107.
51 X 5 Ü 4ugl. Russ, 114 7. Bras. G7:
q Port
302. Mex, 267. |
D Peru 16.
31. Aug. Neapl, fin
P aris, O0 Ds
Le 0 0 Port.
5% Reute fin eour. 116. 55,
cour. 104. 65. 55 Span. Rente 217.
Wien, 3l. Aug. 52 Met. 1064. Bank - Actien 1572,
0 073 0 43 97 L D
o 75 Anl. de 1834 1352, ae 1839
108.
Königliche Schauspiele.
5 do. 101.
Preuss,
Engl. Russ. 108”. Londo n, 31, Aug. Cons. 3% 90x, Belg. 1025. Neue Aul,
207. 3% 181,
Chili 69.
3% Rente fin cour.
Passive —.,
1 O10. d 25 4 932
Montag, 6, Sept, Im Schauspielhause: Zum erskenmale- wiederholt: Aelternliebe, Drama in 2 Abth., nach dem Franzödsi-
schen des Bayard. Hierauf:
Dienstag, 7. Sept. Musik von Bellini. Städtischen Theater zu Peskh: Norma, als Gastrolle. Klara Krüger: Adalgisa, volle.)
Königsstädtisches Theater.
I Sie schreibt an sich selbs , spiel in 1 Akt, frei nah dem Französischen, von C. von Holtei. Jm Opernhause: Norma, Oper in 2 Abth., (Mad. Marquard-Segatta, vom Königl.
Lust
Dlle.
Herr Eicke: Sever, als leßte Gastk-
Montag, 6. Sept. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Il Bar—
biere di Seviglia. Opera buffa in 2 Atti. Rossíini. (Herr Pietro Negri wird, als Don Basilio wieder auftreten.)
Musica del Maestro
aus Mailand zurückgekehrt,
Dienstag, 7. Sept. Auf vieles Begehren : Eulenspiegel, oder -
Schabernack úber Schabernack,
in 4 Akten, von J. Nestroy.
Ov
Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen,
Wiener Lokal:Posse mit Gesang E j )te (Herr Plock, vom Stadt-Theater zu Hamburg, wird hierin als Naßi noch einmal auftreten.) i
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdrucckeret,
t TOMc in
Preußishe Staats-Zeitu
Inhalt.
Anitliche Nachrichten. _ / Rußland und Polen. St. Petersburg.
Freiheit des Getraide- | handels. 2 E ie | i is cel's S erung über Frankretch. — Lte j Frankreich. Paris. Peel’ Aeuße a er irantreitt, e Dypositions - Presse in der Regifirirung ach ate v M DPP rozeß gegen die Mutter des Herrn Laffarge. — MuG A k bit Brief aus Paris. (Militairisches; Gegner des Be 1) a | Handels-Vereins ; Persdnliches aus der diplomatischen Welt; Stan der Französischen Marine.) : aus Grogbritanien und Jrlaud. London. Bildung Je Meyen Ministeriums. — O'Connell’s neueste Rede. — Französtjch = DG= | gische Unterhandlungen. — Absay der Haupt - Zeitungen. E Ber- | mischtes. — Brief aus London. (Die Debatten über die Adresse ; | die neuesten Nachrichten aus R) | Belgien. Die Gewerbe-Ausstellung. e, f Sie ert und Norwegen. Stock olm. Die Taglioni. g Deutsche Buudesstaaten. München. Anwesenheit des Heren von Olfers. — Hannover. Rückkehr des Köntgs gus Ems. T Ordens - Verleihung an den Fürsten von Metternich. Av | Bundes-Kontingent. — Hamburg. Der Prozeß wegen Sklaven handels ge as Schiff „Louise.// handels gegen das Schiff „Loutse“ ien. Madrid. Schluß der Cortes. G g unt P Euvuen S Brief aus Madrid. (Näheres Úber dic Räumung der *Fnsel del Rey; gereizte Stimmung der herrschenden Presse ge- gen Frankreich; Vermischtes. ) Portugal. Freie Einfuhr fr U laat, Diplomatische Note der Französischen Regierung über die innere Lage Griechenlands. China. Telegraphische Juland. Liegniß und ® Majestäten in Schlesien. — Blücher?s bei dem Ps zu Schlesis isenbahn. Í T E e C IRLZL E Mut und Literatur. Jubelfeier der Königlich Märkischen dtonomischen Gesellschaft zu Porsdam. — Geographische Gesellschaft.
gewisse Gegenstände. — Designirte |
Aufenthalt Jhrer Königlichen Aufstellung der Búsle Ohbev-
Breslau. —- Bunzlau. Plagwiß. — Breslau.
ERS N
Amtliche Uachrichten.
Kronik des Tages.
Dem Tapezier Gottlieb Meyer zu Berlin ist unter dem F ck p R ckf Vatent 4, September 1841 ein Pa A n x auf eine durch Zeichnung und Modell erlâuterte Anord- nung eines beweglichen Sißes R quf Drei hinter einander folgende Jahre, von jenem Tage an j j für de n U der Monarchie ertheilt gerechnet, und für den ganzen mfang ) j f worden,
Zeitungs -Uachrichten. Ausland. Rußland und Polen.
s c V A1) H caCAo Blätter ent: St. Petersburg, 31. Aug, Dle Russischen Dn halten Nachstehendes: „Damit in Zukunft die e F V L ‘ : . . » e: Folgen nicht mehr eintreten, die daraus entspringen aas L traide-Handel Hindernisse in n Wis E as ¡eat der Kaiser geruht, dem dirigirenden S N e a Lokal : Behbrden zu erinnern, daß sie sich streng an die Gesebe über die Freiheit des Getraide-Handels in der ganzen Aus- i; s Reiches zu halten haben.“ E E A n der Militair-Kolonieen giebt jeßt eine aus: führliche Beschreibung und Geschichte der Russischen E Uniformen in Lieferungen und mit zahlreichen Abbildungen heraus,
Frankreich.
Paris, 1. Sept. Die P des Sir Robert Peel ie i iber die Stellung, die Frankreich l m O Vene Rede““, sagt das genannte N „ist vor allen Dingen eine i O S0 O wísser Patrioten, daß Franfreich, welt ed Fo N i inette begangenen Fehler sich eine Zeit lang isolirt ge Llek N tetiA Antheil an den Ereignissen A E men habe, seinen Einfluß auf immer vernichtet hatte A s Mächten zweiten und dritten Ranges gr Weren S S N der Rede des Sir Robert a De e SLNUI Seantiits N f ehauptung hegen. Der hohe Sn î freichs, die N De B Ot überall einflößt, geben sich E Zeile jener Rede kund. Unser Land fann dieselbe mit N i fen, denn sie is eine seiner Größe geleistete Huldigung, e von Seiten derer, die wir gewohnt sind, als die “4 - nerer unseres Einflusses zu betrachten. Wann isf woh von unserem Uebergewichte entscheidendes Zeugniß abgelegt wor den? Wann hat man gesehen, daß die anderen Kabinette unsere Regierung mit größerer Zuvorkommenheit behandelten: Den land ist voller Rúfsichten selbst für diejenigen unserer Staats- männer, die schweres Unrecht gegen dasselbe ehabt haben. N Eigenschaft als Franzose, als Mitglied des Franzbsischen Parla- ments, hat den Präsidenten des 1. März inmitten der Bevölke: rungen des jenseitigen Rheines geshÜßt, obgleich er dieselben in hren Nationalitäts- Gefühlen beleidigt hatte. England zollt den Yebsprúchen Beifall, die der Mann, welcher an die Spike seiner Angelegenheiten treten wird, uns im offenen Parlamente ertheilt. Während unsere Patrioten sich eifrigst bemühen, unseren Ein- fluß herabzuwürdigen, wird derselbe Úberall in Europa anerkannt und gewürdigt. Ein seltsamer Widerspruch, der in Erstaunen sesen müßte, wenn die Leute, die unter uns die Französische Macht verleumden, etwas Anderes reprásentirten, als ihre eigenen fleinen und jämmerlichen Leidenschaften !
nd fnúpft daran Betrachtungen?
| Depesche über Malta. | 1 |
|
| | |
Gährung unter den | Juli Theil nahmen, hofften.
| |
F gangen. resse fómmt heute auf die Rede?
in diesem Augenblicke in Eu
n September
Was uns betrisft, so gewahren wir jene O SRES gebungen Europa?s mit einem Gefühle e Stohes E L friedenheit. Diejenigen, welche seit 15 cent geza h Ler gefolgt sind, müssen jeßt einsehen, daß on sie niemals g e haben. Rings um uns her sagten ale ‘Journale : „Wenn Fra k: reich sich nicht durch die Waffen der Ausführung des Traktates vom 15. Juli widerseßt, so wird es setnen Rang in der Welt verlieren.“ Das Journal des Déb ats selbsk, in seinen glück- licherweise sehr kurzen Anfällen des kriegerischen Fiebers stieß jene abgeschmackte Blasphemie aus. Wir unsererseits sagten bestän- dig: Nein, Franfkreih wird und fann seinen Rang nicht verlieren, Nicht durch den Krieg wird es fortan seinen Namen ver: größern; ja, es wird nicht einmal durch den Krieg den Traktat vom 15. Juli und die momentane Coalition der Mächte auf die wirksamste Weise bekämpfen. Seine sicherste und
| furchtbarste Waffe is der Friede. — Das sagten wir alle Tage,
Wohlan! die Ereignisse haben uns in jeder Beziehung Recht gegeben. Frankreich hat nicht Krieg geführt, und die orientalische Frage is auf eine ganz andere Art gelost worden, als es einige der Mächte, die an dem Traktat von L. j Mehmed Ali hat sich aufrecht er- halten, und in diesem Augenblicke giebt man ihm stückweise wie- der, was man ihm anfänglich genommen hat. Die Coalition der vier Mächte is aufgelöst und, wie wir hoffen, für immer. Franf- reich ist geachteter als jemals und mehr als_ jemals gilt seine Stimme in dem Europäischen Rathe. Das Zeugniß des ersten Staatömannes Großbritaniens is in dieser Hinsicht die sicherste Búrc chaft. — 0 /
t 0 Politik des Friedens is also die beste. ie muß in sich selbst sehr große Vortheile haben, da selbst England die Bortreff lichkeit derselben anerkennt. England ist durch seine Lage von allen Nationen diejenige, die den Frieden am wenigsten zu wün: schen braucht. Während des Friedens widmen fich alle Völke1 mit Eifer den industriellen Arbeiten. Sie errichten Fabriken und Manufakturen z sie verwenden all ihren Fleiß auf neue Erfindun- gen und streben nicht allein darnach, ihre eigenen N zu befriedigen, sondern auch fremde Mârkte mit ihren Pro Y Un 20 versorgen. Dies ist die Geschichte Frankreichs seit dem M Kriege des Kaiserreiches und die Geschichte aller übrigen e Wenn der Friede noch 50 Jahre dauert, so werden die große und einträglichen Jndustrieen , welche von England ausgegangen sind und lange Zeit das Hauptwerkzeug seiner Stärke waren, in allen Ländern naturalisirt seyn. „Dieser allgemeine Fortschritt wird der Menschheit nÜblich, aber tödtlich für England seyn. Und doch verlangt England den Frieden, es preist denselben durch as Organ seiner einsichtigsten Staatsmanner. Es ist dies ein a widerleglicher Beweis dafür, daß die Politik des Friedens ein so dringendes Bedürfniß unserer Zeit isk, daß es selbs die Interessen und die Speculationen des Volkes beherrscht, welches am mel:
n darunter leidet.“ E G e Die Oppositions-Jo urnale geben sih in ihrem Kum- mer und in ihrer Wuth Uber die Einstimmigkeit der General: Conseils hinsichtlich der fiskalischen Maßregel des Herrn Humann gewaltige Dementi's. So hatte z. B, der Courrier franç n behauptet, daß die Negierung luüge, wenn sie anzeige, daß das Ye- neral-Conseil des Eure- und Loire-Departement sich einstim mig zu Gunsten der Registrirungs-Maßregel ausgesprochen habe. Die Herren Genet, Fresnaye und Franchet hätten dagegen vottrf. Der Práfeft jenes Departements widerlegt jene Angabe, indem er er: flärt, daß Herr Genet auf Beisen sey, Herr Fresnaye A Krankheit nicht an den Sißungen des General - Conseils habe Theil nehmen können und Herr Franchet gar schon seit mehreren Monaten todt sey. Dergleichen Dinge müssen denn E den schon sehr erschútterten N an die Redlichkcit der Opposi- ions-Presse vollig vernichten. i M n Vauticlán Entwaffungs - Maßregeln sollen, wie man vernimmt, nach weiter ausgedehnt werden. Man Oa der Beurlaubung eines Theils der Klasse von 1836. In L ezug “auf die Marine sind ähnliche Befehle nach allen Seehäfen abge: Eine gewisse Anzahl von Schiffen soll sofort entwaffnet und ein Theil der Mannschaften nach ihrer Heimath entlassen werden.
Vor dem l
der schon früher erwähnte
unter allen Formen.
Civil-Iribunal zu Brives ward am 27sten v. M. Prozeß zwischen den Gläubigern des Herrn Laffarge und der Madame Lasfarge Mutter er: offnet. Madame Laffarge d. Aelt. trâgt nämlich darauf an, daß ‘eine Schenkung, die sie zu Gunsten ihres Sohnes gemacht habe, revozirt würde. Diesem Gesuche stellte Herr Lachaud, der das nteresse der Gläubiger der Lasfargeschen Masse wahrnimmt, eine Menge von Anklagen gegen die Mutter des Herrn Lasfarge ent: gegen. Herr Lachaud erbot sich, den Beweis zu N TRERDAR Mes selbe im Augenblicke des Absterbens ihres Sohnes Ke Gegenstände unterschlagen habe, und zwar: l) die 25,000 S M Herr Laffarge von Paris zurückgebracht hatte, und die man ul t “vorgefunden hat; 2) die Papiere, welche über das Sozietâts- er hâltniß zwischen Herrn Laffarge und Herrn Buffiéres spvehenz 3) eine Quittung úber eine Summe , die Her Laffarge seiner Schwesker, der Madame Buffieres , bezahlt hatte ; 4 Wäsche, Silberzeug, ibi Hr DS u, s. w., welches in Körben und Säcken fortgeschleppt worden |ey, n d in der Umgezend n Glandier versteckt habe, — Mit tiefem Un- willen sprach sich Herr Lachaud über die bekannte Thatsache aus, daß Madame Laffarge neben der Leiche ihres Sohnes Schlösser erbrochen habe, um sich seiner Paptere zu bemächtigen; es habe, meinte er, ein sehr wichtiges Jnteresse vorwalten müssen, um auf diese Weise die Pflichten und Jnstinkte der Natur zu überwin- dea. — Der Vertheidiger der Madame Laffarge bestritt den grdß- ten Theil jener Anklagen und suchte das Aufbrechen der Secre- tairs dadurch zu rechtfertigen, daß sih in demselben nur Papiere der Madame Laffarge Mutter befunden hâtten, welche sie den Blicken ihrer Schwiegertochter hätte entziehen wollen. Die Ver- handlungen werden wahrscheinlich noch mehrere Tage dauern, und
das Urtheil wird erst nah den jeßt eintretenden Ferien gefällt
werden,
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und wovon man das Meiste |
Die Zahl der Katholiken in Frankreich beläuft sich gegen: wärtig auf 31,490,000, die der Protestanten nur auf 950 000. i Bei Gelegenheit einiger Klagen, die úber Nachlässigkeiten au!
den Pariser Eisenbahnen laut geworden waren, antwortet S Emil Pereire, Direktor der Eisenbahnen von Paris nach ae er: main und von Paris nach Versailles (rechtes Ufer), durch n S chreiben, dem wir, als statistisch interessant, Folgendes aner n:
„Es ist wahr, daß am Sonnrag, 29. August, úber einige L er: sáumnisse Klage zu fuhren gewesen is. Die Verwaltung ann
dies eingestehen, wenn sle Nachfolgendes zu ihrer Rechtfertigung
anzuführen hat. An jenem Tage haben wir auf den Bed -Vrpyoo
bahnen 40,000 Personen und in unseren Omnibus 4400 Bera
befördert. Abgesehen von dem Dienst auf den außersten Punften,
haben wir 10 Zwischen-Stationen zu berücksichtigen gehabt. : iw
sind außer den speziellen Convois für die Stationen alle halbe
Stunde Convois auf den beiden Bahnen befördert worden, 10
daß alle sechs Minuten auf dem Pariser Eisenbahnhof gun
Convoi abging oder ankam. Auf diesem Hofe haben an a gee
nannten Sonntage unsere Maschinen 249 Mal und unsere ties
gons 2249 Mal mit Ordnung, Regelmäßigkeit und ohne Unfa i
zirfulirt. Auf den beiden Bahnen, deren vereinigte Lange nur
41 Kilometres beträgt, haben unsere Maschinen an jenem chTage
5330 Kilometres, also 1330 Stunden, zurückgelegt.“ N ei
Der Polizei-Kommissarius Lenormand, der bei seiner Rückkehr aus Toulouse in Paris verhaftet wurde und bie jeßt beständig im geheimen GBewahrsan geblieben ist, ward vorgestern unter Esforte nah Toulouse abgeführt. i gd
Jm Laufe dieses Monats wird ein neues Journal „la Tar trie“ unter den Auspizien des Herrn Pagès (vom Arriège -VDe- zarte ) erscheinen. L E P H Mattos Tiran, Mitglied der Gesellschaft Französischer Alterthumsforscher, ist von den Ministerien der ao arE H: Mh gelegenheiten, des Krieges, des dsfentlichen Hter gge “a SFnnern beauftragt worden, in Spanien diejenigen ge D ta ol 4 handschriftlichen Werke zu sammeln, welche unjeren Archiven und großen literarischen Fnsiituten noch fehlen. E A D,
# Der Banquier h einer der ersten hiesigen Kapitalisten, i estern fruh gestorben, d
B bus en 1, Sept. Die heutige Liquidation der Fran-
| zösischen Renten geschah zu etwas erniedrigten Coursen, , Es wa-
| ren Gerúchte von einer bevorstehenden Ministerial - Beränderung im Umlauf, denen indeß wenig Glauben geschenkt wurde.
X Paris, 1. Sept. Ein Ministerial- Befehl des Kriegs- Ministers vom 10. August verordnet, daß die 10 neucn SchUßen- Bataillone fúr die Zukunft auf die Compagnie 120 Mann zählen
| sollen, Da nun aber die in Algier befindlichen Bataillone durch verschiedene Umstände sehr gelitten haben, so mössen jeßt wieder aus den anderen Truppen-Corps der Armce altere gediente Œ@ol- daten ausgezählt werden, um die großen Lücken in den Schußen- Bataillons wieder auszufüllen. Daß die Jnfanéterie - Regimen- ter das also erfolgende Ausziehen ibrer besten Mannschaf- ten ungern sehen, bedarf wohl keiner Erwähnung. Die Pariser Garnison hat, wie die übrige Armee, am vorgestrigen Tage die Klasse der 1834 eingetretenen Mannschaften, welche ihre Dienfs- zeit vollendet, entlassen. Diese Entlassung der ausgedienten Mann- schaft is keinesweges mit einer Entwaffnung zu verwechseln. Eine wirfliche Verminderung der Armeestärke könnte auch wohl nur dann eintreten, wenn die nächste Kammer ihren Geist in dieser Hinsicht bethätigt, Der Herzog von Aumale wird an der Spiße seines | Regimentes von den verschiedenen Städten und Dörfern, welche | zu seinen Etappen dienen, sehr wohl aufgenommen. Dies erfläri | sich leicht durch den Eindruck, den ein sonnenverbranntes, wirkiich | friegerisch aussehendes Regiment auf die Bevölkerungen macht, | Das 17te leichtè Jnfanterie-Regiment hat nämlich seine Algieri- |
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sche Montur, rothe Käppchen und die Pantalons, in weiße Ka- maschen eingeschlossen, beibehalten, Erst in Paris soll dieses Re- giment neue Montur erhalten. s : Seit dem 29sten Abends befindet sich der Herzog von Me- mours im Schlosse von Compiègne, um dort die leßten Lager- Vorrichtungen zu leiten, Seine Gemahlin begleitet ihn, um dort | im Schlosse die Honneurs zu machen und einige Feste zu veran- | stalten. Ersk gegen Ende dieses Monats wird sich der König dahin begeben, um die Fahnen- und Standarten - Verleihung zu verrichten. f;
In Bezug auf einen Handels-Vertrag, den Herr von Mue- | lenaere hier mit der Französischen Regierung besprechen sell, ist | der Umffand zu bemerken, daß bereits während des Aufenthalts | des Königs der Franzosen in Eu eine Deputation der Tuch- Fabri:
fanten von Elbocuf sich zu demselben begab, um Vorstellungen
gegen einen Handels-Verein mit Belgien zu machen. Die dort
erhaltenen Versicherungen sollen der Art gewesen seyn, daß die
Fabrikanten von Elboeuf beruhigt heimgekehrt sind. Eiboeuf, | Rouen, Mühlhausen , so wie andere Französische Fabrikorte, find | einem Handels-Traktate mit Belgien sehr entgegen. ,
In der diplomatischen Welt wird die Rückkehr des Herrn | von Barante täglich erwartet. Er wird mit der Fregatte „Danae“ | in Havre landen und mit dem Dampfschiff Uber Rouen hier ein- treffen. :
Y Was einige hiesige, selbst Deutsche Blätter úber eine Ver- seßung des Grafen Appony von, Paris nach St, Petersburg be: richteten, ist vollkommen ungegründet. Dem Gesundheits-Zustand seiner Gemahlin, einer gebornen Jtalienerin, würde das Klima in St, Petersburg gar nicht zusagen, Der Graf Appony ver- läßt übrigens nächsten Montag Paris, um eine Urlaubsreise nach Deutschland anzutreten und zu gleicher Zeit dem FurRen Loe Metternich einen Besuch in Königswarth abzusfatten. Die E fehr des Oesterreichischen aé oi an den hiesigen Posten vor Beginn des Winters erfolgen. i —
Anbiager und Gegner des Herrn Thiers verfolgen hierse Wf e Les E E ay Maa P Maas durchkreuzen ger: Meutschtet Mo rf, ANEES Herrn Guizot vor der ich bereits jeßt, um die Stellung des He! i A Tiede zu erschweren, und die Anhänger des Graf. ag