Molé geben noch keinesweges die Hoffnung auf, denselben wieder in den Vordergrund zu schieben. Bereits früher war von einer Combination Pajssy:Dufaure-Molé-Lamartine die Rede, wobei der jeßige Prâsident des Conseils verbleiben wúrde, bis jeßt aber is diese Modification des Kabinets noch nicht aus dem Bereiche der Intriguen in das Gebiet der Wahrscheinlichkeit getreten _ Schließlich übersende ih Jhnen, die offizielle Liste der Fran- zösischen Marine, wie sie sich Ende August nach Dokumenten im Marine - Ministerium angegeben findet: 7 Kriegsschiffe zu 120 Kanonen, von welchen -nur 4 bewaffnet und 3 noch im Bau begrif: fen sind; 13 Kriegsschiffe zu 100 Kanonen, von denen 2 bewaff: net ünd 411 im Bau begriffen; 17 Kriegsschiffe von 86—I6 Ka- Honen, von denen 7 bewaffnet, 1 entwassnet und 9 im Bau be- griffen; 9 Kriegëschiffe zu 80 Kanonen, von denen ( bewaffnet und 2 entwaffnet sind. Dies beträgt im Ganzen 46 Kriegsschiffe, von denen 20 bewaffnet, 3 disponibel und 23 im Bau begriffen find. Unter diesen lebten sind 14 Keiegsschife zum sten Theil im Bau vorgeruckt und werden vor Ende des Jahres fertig jeyn. An Fregatten besißt Frankreich : 17 zu 00 Kanonen, 5 bewafinete, 3 disponible, 9. im Bau begriffene; 418 zu 52 Kanonen, 8 be- wásffnete, 3 disponible und / im Bau begriffene ; endlich 12 Fre: gatten zu 46 Kanonen, wovon 8 bewaffnete, l disponible und 3 im Bau begriffene, im Ganzen also 47 Fregatten, wovon 21 bewaffnete, 7 dibponible und 19 im Bau begriffene. Unter den 31 Corvetten zählt man 22 bewaffnete und 9 diépenible, unter den 55 Briggs zu 20 und 14 Kanonen, 37 bewaffnete, ® ent- waffnete und 6 im Bau begrisfene, die nicht vor 1842 flott ge- macht werdèn sollen. Außerdem zählt die Franzbsische Marine 81 fleinere Flotillèn- Fahrzeuge, entweder bewafsnete oder dispo- nible,. ferner 55 Landungs - Fahrzeuge, endlich 42 Dampfschiffe, rodvon 8 noch im Bau begriffene, wovon vier 1841, vier anderè erst 1842 flott werden sollen, Besonderem Beschlusse zufolge soll- ten noch außerdem dieses Jahr gebaut werden, 3 Fregatten zu 40 Kanonen und 4 Dampfschiffe, wovon 3 zu 450 Pferde Kraft und eins zu 222 Pferde Kraft.
Großbritanien und Jrland,
London, 1. Sept. Der Standard meldete gestern Abend in Bezug auf die Bildung des neuen Ministeriums: „Heute früh slanden drei Staats - Boten zur Verfügung Sir R. Peel's in sKhitehall-Gardens. Um 9 Uhr wurde einer derselben nah Stowe Park in Buefinghamshire abgefertigt, um den Herzog von Buking: ham nach Whitehall-Gardens einzuladen. Folgende Edelleute und Herren hatten hèute früh lange Audienzen mit Sir R. Peel und werden ohne Zweifel zu der neuen Verwaltung gehören oder Stel- len im Hofstaate einnehmen: Lord Ellenborough, Graf Wzharn- cliffe, Graf Hardivicke, Graf Liverpool, Lord Castlereagh, Lord Elliot, Lord Francis Egerton, Sir Thomas Fremantle und Herr S. Gladstone, Die Schaßzamts-Kasten wurden heute früh nach Sir R. Peebs Wohnung gebracht. Jn den meisten Staats: Departements herrschte überhaupt heute früh große Bewegung, weil die Kisten und Papiere der vorigen Minister von dort hinweg- geschafft wurden. Schon um 3 Uhr Nachmittags soll das Kabi- net vollständig, ohne die mindesie C chwierigkeit und zu vollkom: nieiter Züfriedenheit aller Hauptmitglieder der konservativen Par- tei, zusammengeseßt gewesen seyn. Morgen (also heute, Mittwochs) wird Sir R. Peel sich nach Windsor begeben, um die Genehmi- gung der Liste z1i erhalten, Wir können wiederholentlich versichern, daß Jhre Majestät sich in all? ihren Mittheilungen an Sir Ro- bert Peel höchst huldreich und freundlich gegen denselben gezeigt hat, Jm Lauf des Nachmittags hatten Lord Lyndhurst, Graf Aberdeen, Sir George Clerk und Herr Arbuthnot Unterredungen init Sir Nobert Peel in Whitehall-Gardens, Der Herzog von Buckingham langte kurz vor 4 Uhr in der Stadt anm, Ge. Gna- ven begab sich unverzüglich nach der Wohnung Sir Nobert ‘Peel's und hátte cine Unterredung mit dem fehr ehrenwerthen Baronet, die über eine Stunde dauerte.“ Nach dem H of-Cirfula r ha ben außer den obengenannten Ctaafömäannern geftern auch noch Graf Ripon, Sly Edward Knatchbull und Herr G, E, Anson mit Sir Robert Peel Unterredungen gehabt. Dasselbe Blatt mel: det, daß der Hof sich heute von Windsor auf einige ‘Tage nach Claremont begeben werde, Lady Peel, die Gemah- lin Sit Robert's; : ist. in Begleitung ihrer Familie am Montag Abênd von ihrem Landsiß in Whitehall - Gar- dens eingetroffen. Heute frúh berichtet die Times noch folgen- des Ndhere úber die Zusammenseßung des neuen Ministeriums; | „Sestern fanden den ganzen Tag úber zwischen den Haupt-Mit- Ztiedern der fonservativen Partei und Sir R. Peel häufige Mitz the‘lungen statt, aber erst spät Abends war es entschieden, roem® die Haupt-Aemter des Kabinets zu Theil werden soUten, und diet Liste angefertigt, welche der Premier-Minister Jhrer Majestät zur Genehmiguiig vorzulegen hat. Die Liste selbst is natürlich bisher ein tiefes Geheimniß geblieben, Andere weise Motive beiseite welche in einer so wichtigen Sache das strengste t roe, Würte! Wins def That im höch- sten Gráâde unschicklich, die Namen oder die vorgeschlaze- nen Aemter derjenigen, deren Eruennung noch von deP Genehmigung Jhrer Majestät abhängt, zu veröffentlichen, und es ist daher von Allen, welche zur Berathung mit Sir R. Peel her- angezogen wurden, die strengste Zurúhaltung beobachtet worden. indeß, wenn wir uns auch nichr für die unbedingte Zichtigfkeit ümerer Angaben verbürgen fönnen, so haben wir doch Grund, zu glauben, däß die nachfolgende Liste der Haupt - Aemter in deni neuen Ministerium von der, welche heute Jhrer Majestät zur Genehmigung vorgelegt und vermuthlich morgen offiziell bekannt gemacht werden wird, nicht wesentlich abweicht:
Ppeer - Mir v4 n, 00,7 Sly: Rbberk- Peel.
Kanzler der Schaßkammer Herr Goulburn.
Lord-Kanzler... Cord Lyndhurs?.
Präsident des Geheimen Raths... Herzog von Wellington.
Großsiegelbewahrer ;
Staats-Zecretair des Jnnern „Sir James Graham,
Staats-Secretair der Kolonieen. .Lord Stanley.
Staats-Secretair der auswärtigen An-
gelegenheiten... eere: Graf Aberdeen,
Generäl-Profkurator .…..….. Sir Frederick Pollock.
Géfietal¿Fidtal s. r el, ir, v, Sir. W. Fett,
Lord-Lieutenant von Jrland Graf de Grey.
Die anderen Aemter sind auf eben o befriedigende Weise be: seßt worden, Und ivir fönnen nin endlich dem Lande dazu Glück wünschen, däß ein Ministerium ans Ruder kömmt, welches stark genug is, um dasjenige politische System ins Werk zu seßen, dein älle Stände des Staats so enmphatisch ihre Billigung ertheilt ha- ben, únd um, beseelt, wie wir glauben, von dem aufrichtigen Wun: sche, im Geiste der Verfassung zu handeln, und ohne ungebühr- liche Bevörzugung einèr besonderen Klasse, die allgemeinen Znter- essen der Nation zu fördern. ¡
Die- in London sich aufhaltenden Freunde ZJrlands gaben Hern O'Cönnell vörgestern ein Mittagsesfen, bei welchem der Morsibende behauptete, die Königin sey nicht länger ihre eigene
gesebt, Stillschweigen
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Herzog von Buckingham. |
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Herrin, sondern in- die- Hände einer egoistischen Faction gefallen. Ö'Connell- selbs hielt bei dieser Gelegenheit wiedèr eine sehr lange Rede, in welcher er unter Anderem den Tories Schuld gab, daß sie die 820 Millionen betragende Englische Schuld dem Volke aufgêbÚrdet hâtten. Die Union als einen Vertrag zu respéktiren, bezeithnete er als verabscheuungswürdig, ja, als das {wärzeste Berbrechen, Beim Abschlusse der Union habe John Bull 446 Milliónen, Jrland 29 Millionen Schulden gehabt; durch dié Union habe also Jrland die Hälfte jener 446 Millionen und England ebenfalls nur die Hälfte der 20 Millionen Jrländischer Schuld Übernommen. Die Unbilligkeit dieses Vertrags sey also eben so empóörend-als lächerlich. Er werde - entweder bald in seinem Grâbe liegen, oder in einem Jrländischen Parlamente sißen. Seine ganze Hoffnung seße er jeßt auf Krieg, den auch die To- ries wünschen würden, um alle ihre Vettern zu versorgen. Schwäche des Menschen sey für Gott eine Gelegenheit, und er bedauere, daß, der Natur der Dinge nach, die einzige Hoffnung für Jrland in dem Unglúcke Englands liege. Was ihn betreffe, so sey seine Bahn bezeichnet, erx werde seinen Brief in einem Lon- doner Blatte veröffentlichen. Finde eine gerichtliche Verfolgung
R) Vle
gegen ihn in Jrland skatt, so werde er die Kosten bezahlen. Er .|
glaube nicht, daß es für Jrland gut seyn würde, wenn er jéßt ins Gefängniß ginge; wenn aber eine gerichtliche Verfolgung gegen ihn in England stattfäñde, so würde er derGefahr einer solchenUntersuchung troßen, und mögeman immerhin aufGefangenschaft,Zwangsarbeit oder sonst etwas antragen, wos er die Aussichten einer unparteiischen “Jury fur sich habe, werde er dem Resultate troßen, (Eine & tinme: „Mögen sie es wagen, Sie anzuröhren!‘) Am Schlusse seiner Rede rühmte er die körperliche Größe und Musfelkraft -der Jr- länder, welche ein Schottischer Dr, Forbes in Edinburg über die aller änderen Völker gestellt habe, und pries dann auch die mo- ralische Festigkeit derselben, die sih darin unter änderem bewährt habe, daß von den 5 Millionen, denen der Pater Matthew das Versprechen, sich berauschender Getränfe zu enthalten, abgenom- men, kaum 20 ihr Versprechen nicht gehalten hätten.
Die Times will wissen, daß die Unterhandlung wegen des Zoll-Vereins zwischen Frankreich und Belgien von König Leopold persónlich mit der Französischen Negierung eben fo geheim als rasch betrieben werde, und daß der Abschluß nahe bevorstehe, ohne daß man weder die betreffenden zwei Yiationen, noch die fremden Mächte, welche einst Belgien in der größten Gefahr beiagestanden, deshaib zu Rathe gezogen habe. Das genannte Blatt versichert, daß König Leopold blos, um die Grundlagen des Vertrages fesk: zustellen, nach dem Schlosse Eu gereist sey, wo sich auch Belgische Commissaire zur Verständigung über die Einzelnheiten befänden.
Sebt man den Jähresschluß auf den 5. Januar, #o betrug nach offiziellen Angabèn die Zahl der Stempelbogen, welche die verschiedenen Journale verbrauchten:
S, R, OORUOO Morning Chronicle . 2,075,000 Morning Herxráld.…. 1,925,000 1,820,000 4,956,000 Morning Post 875,000 * 1006,000 / 1,125,000 Bom 5, Januar bis zum 21, März 1841 verbrauchten an Stempelbogen :
Sf, 5,060,000
2,075,500
S4. 4,300,000 2028,000
Die Die D er
ct e
Mâ A, 425,000 156,000
Februar, 425,000 162,000
Fanuár. e AOD,000 . 120,000
Die Tg 1454
Die Morning Chxonic{e
Der Morning Herald 140,000 131,000 164,000
Die Mofkittg Poti... 90/000 90,000 100000
An Abzabèn für Jusertions-Gebühren bezahlten in dem am . Jánuar éndenden Jaßre: 2832, G4, 1848.
Die Times S D Cr 12008 Dr Cr 19/887 Dr Sl O U S O7 S U Pa 06 2 ¿A0 AITO DieMorning Poft 0191 - - i C - 3467
Lord Morpeth hat die Ehre eines bffentlichen Mittagse|sens, welches die Neformer in Limerik für ihn zu veranstalten beabsich- tigten, abgelehnt. Die Damen von Doncaster haben demselben, als ein Zeichen ihrer Bewounderung und ihrer Achtung, einen Dig- mantring zum Geschenk gemacht, mit der Aufschrift: „An Lord Morpeth, von den Damen von Doncaster, 16. Juli 1841, Ein Zeugniß moralischen Werthes.“
Die Liter ary-Gazette berichtet, daß eine Strecke von 57 Englischen Meilen auf gewöhnlicher Landjiraße in einem Roll: suhle mit elektro-magnetischer Kraft in anderthalb Stunden zu- rúcgelegt worden sey, und daß der Erfinder täglich mit einem Kosten - Aufwande von nur 6 Pence (5 Sgr.) in diesem Fuhr- werke von St. Albans nach der Englischen Bank fahre, Von der Erfindung: ist außer ihrem Erfolge noch wenig bekannt, Die Kraft - Vermehrung soll auf einer neuen Combination beruhen, welche das Geheimniß bildet, worauf ein Patent genommen wer- den soll,
Dr. Arnold, èiner der ausgezeichnetsten jeßt lebenden Engli- chen Gelehrten (Herausgeber des Thufkydides, Ueberseßer der GBe- schichte Miebuhrs und selbst Berfasser einer Römischen Geschichte) ist an Stelle des Dr. Nares zum Professor der neueren Geschichte an der Universität Oxford ernannt worden.
11 Londou, 31. Aug. Die Ereignisse der leßten Woche sind von großem Jnterejse für das Land; die Minister haben, nachdem sie in den Debatten über die Adresse zur Beantwortung der Thron-Rede eine Niederlage erlitten, ihre Entlassung einge- reicht, und es wird gegenwärtig ein neues Kabinet gebildet. Der einzige merkwürdige Zug bei jenen Debatten war, daß, mit Aus- nahme von Sir Robert Peel und Herrn Goulbourn, feiner von den Führern der konservativen Partei Theil daran nahm; sie ver- mieden sorzfältig jede Diskussion der in der Thron-Rede in Be- zug auf den freien Haadel erwähnten Punkte, und diejenigen, welche das Amendement unterstükten, beharrten dabei, die vorlie- gende Frage rein als ein Botum des Vertrauens zu den Mi- nistern zu betrachten. Sir Robert Peel beobachtete eine strenge Zurfckhaltung in Bezug auf die Korngeseße, die Bauholz- und Zuckerzdlle, „Vor der Auflösung des vorigen Parlaments“, sagte er, „weigerte ich mich, aus einem Gefühl der offentlichen Pflicht, aus einanderzuseßen, welche Pläne ich anzunehmen gedenke, falls ih ins Amt berufen werden sollte; bei diejer Ansicht werde ich beharren. Jch weise die Abgeschmaktheit zurüd, daß ein Staats: mann sich unwiderruflich zur Ausführung gewisser Pläne verpflich- ten müsse, da ihm doch, nachdem er ins Amt gelangt, bei wieder: holter Erwägung die Modifizirung derselben zweckmäßig erscheinen fann.“ Indem er auf diese Weise sich im Allgemeinen gegen den vorgeschlagenen festen Zoll auf das Getraide aussprach, hütete er sich wohl, irgend èine Verpflichtung in Betreff seines künfti- gen Betfahrens auszusprechen.
Den leßten Nachrichten aus den Vereinigten Staaten zu- folge, herrschte daselbst große Aufregung wegen der Bank:Bill, Die Entscheidung des Präsidenten war beim Abgang des Paket-
boots in New-York noch nicht bekannt; man glaubte jedoch all- gemein, daß sie das Veto, oder wenigstens ein bedingtes Veto des Präsidenten erhalten und somit die Errichtung einer Bank nur unter sehr veränderten Bedingungen gestattet werden würde, Die New-Yorker Blättek sind voll von Berichten Über die Ver- brennung des Dampfbodötes „Erie“ bei Buffalo; 170 Personen follèn theils in dèn Flammen, theils im Wasser umgekommen seyn, Das Unäsllick Zeschäh dadurch, daß einige Gefäße mit brenn- baren Stoffen auf den Dampfkessel gestellt wurden und als sie durch die Hiße zersprangen, stand das Fahrzeug sogleich in Flammen,
Das schóne Wetter seit den leßten vierzehn Tagen hat die Aussichten für die Aerndte etwas geändert. Dié Berichte lauten im Ganzen sehr günstig und man scheint auf eine Mittel:Aerndte rechnen zu fönnen.
Das Opernhaus i nunmehr fúr diese Saison geschlossen; dieselbe ist sehr einträglih gewesen, wenn nämlich ein beständig volles Haus als ein Zeichen von Erfolg zu betrachten isk. Das einzige Bühne zurÜckziehtz es - ist dies zwar schon vor mehrèren Jahren angekündigt worden, allein diesmal ist es Ernst,
Velgien.
Brüffel, 2. Sept. Man hat es alv eíneSache von Wichtigkeit betrachtet, daß der Graf Séguièr aus Paris, der bei der lèkten Fran- ¡bsischen Ausstellung zum Berichterstätter in mehreren Zweigen der Industrie ernannt worden war, sich eigens hieher begeben hat, um die hiesige Ausstellung, Über welche die Französischen Zeitungen aus Scheelsucht ein verächtliches Stillschweigen beobachten, génau zu untersuchen; und nicht weniger ist man dadurch geschmeichelt, daß auch aus Bayern ein Commissair in einer gleichen Absicht hieher gekommen iff. Der beständige Zulauf von Fremden, die iü großer Anzahl hieher strömen, um die Ausstellung zu besuthen, isk nicht blos den Wirtbhshgusern und den Eisenbähnen ersprießlich, sondern auch den Fabrifanten selbst, welche Erzeugnisse für die Ausftellung geliefert haben, und viele sehr vorcheilhaft an den Mann bringen. Die Regierung hat sich dadurch veranlaßt ge- funden, den Termin zur Schließung der Ausstellung um 14 Tage bis nach den Septembertagen hinauszuschieben.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 31. Aug. Dllè. Marie Taglioni hat hièr, in ihrer Baterstadt, einen Gastrollen-Cyklus begonnen und is gestern zum erstenmale auf dem Königlichen Theater unter enthusiastischèm Beifall des zahlreich versammelten Publikums, aufgetreten. Jhre Majestät die Königin, #\o wie Jhre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin beehrten die Vorstellung durch ißre Anwesenheit, s
Der Oberst-Lieutenant Aminoff ist zum Hofmarschall ernannt worden,
A B (, Deutsche Bundesstaaten. _ Múüncheu, 1. Sept. Der General: Direktor der Köbuigl, Museen in Berli, Herr von Olfers, befindet sich seit einigen Ta - ms , e 2 2 Pes gen in unserer Stadk, — Die berühmte Pasta verweilte zwel Tage hier und is heute nach Jtalien abgereist,
Hannover, 3. Sept. Des Königs Majestät haben Sr. Durchlaucht dem Kaiserl. Oesterreichischen Haus-, Hof- und Staats- Kanzler Fürsten von Metternich, den St. Georgs- Orden verliehen. Se. Majestät sind geskern Nachmittag im erfreulichsten Wehl: seyn von Ems in hiesiger Residenz wieder eingetroffen,
Kiel, 30, Aug. (Hannov. Z) Se. Durchlaucht der Her: zog von Holstein-Glücksburg wird morgen hier crwartet, um diè Uebungen des Lauenburgischen Jäger-Corps, dessen Chef er ist, zu leiten, Dies Corps bildet einen Theil des Holstein-Lauenbur: gischen Bundes- Kontingents, welches im nächsten Monate inspi- zirt werden foll, Holstein hat mehr Truppen, als das Kontin- gent erfordert; man wird von jedem der drei Jn‘anteri?e-Regimen: ter, welche aus Holstein refrutirt werden, nur ein Bataillon aus- wählen, um in Verbindung mit den Jägern, Dragonern, Artikle- risten und Pionieren das Kontingent vorzustellen. Jn Kiel selbst werden die Jnspektions-Offiziere des Bundes am 27. Sep: tember erwarte.
Dem Vernehmen nach ist an die Stelle des Generals Gra- fen von Blome, welcher seine Entlassung genommen, der bishe- rige Legations-Secretair Graf Otto zu Ranßau zum Gesandten am Kaiserlich Russischen Hofe bestimmt,
Samburg, 31, Aug. Ueber den wahrscheinlichen Ausgang des Prozesses, der vor dem Handelsgerichre gegen das Hambur: ger Schif „Louise“, wegen Sklaven- Handels an der Afrikanischen Kúste, schwebt, äußert sich ein Korrespondent der Allgem. Ztg. folgendermaßen: „Nach meinem Dafürhalten muß der Capitain freigesprochen und das Schiff dem Rheder zurügegeben werden, nicht weil ih Ersteren fúr so unschuldig halte, daß er nichs von dem Charakter seiner Passagiere und deren Gepäck hätte vermu- then könnenz im Gegentheil stellt es sich durch das Eingeständniß des hier noch verhafteten Supercargo heraus, daß die Befrachter in Rio Janeiro und er, der Supercargo,. Sklaven - Händler sind (dieser Handel is dort ein erlaubter), auch waren von ißm und den hier nicht anwesenden Passagieren Gegenstände an Bord gebracht, die den Capitain, . wenn er auch bis da- hin nichis von der Bestimmung des Sthisfes zum Träâns- port solcher Personen und Gegenskände gewußt, darauf hâtz ten aufmerfsam machen müssen. Aber er konimt ineiner Mei- nung nach durch eine Vernachlässizung der hiesigen Behörde frei, weil diese es unterließ, unsern dortigen Konsul von dem Abschluß des Traktats mit England und Frankreich in Kenntniß zu seßen, und Sktlavenhandel hier erst durch diesen Traktat verboten wurde. Ein Brief des Bremer und Hamburger Konsuls in Rio an Syndikus Siveking dokumentirt dieses Versehen, auch wird in jenem Briefe bemerkt, daß Boyà sich bei dem Konsul erkun- digt, ob er die Ladung annehmen dürfe, welche Frage ihm dice- ser nach einigen Stunden Bedenkzeit bejahend beantwortete, weil ihm, wie gesagt, die Existenz -des Traktats unbekannt war, Der öffentliche Ankläger will zwar den Rheder dafür verant- wortlich machen, weil es dessen Pflicht gewesen, seinen Capitain von einer Geseßgebung, die ihn vermuthlich betreffen könne, zu unterrichten. Ob die Nichter dieser Meinung beipflichten wer- den, wird sich zeigen; aber gescßt, sie thun es, so kann selbst die Schuldigfindung des Rheders nicht den Verlust des Schiffs nach sich ziehen, einfach und allein, weil in unsern Geseßen nichts von Confiscation steht, Körperliche, personlihe und Geld- Stra? fen sind erwähnt und auch Verlust des Bürgerrechts, aber nichts von Confiscation, Der Ankläger meinte zwar, dieses mújse in solchem Falle verfügt werden, weil wir mit Annahme des Trak: tats auch die Strafen, welche von unseren Mitkontrahenten in ihren Ländern solche Verbrechen. nach sich, ziehen, darauf gestellt ; dieß will mir aber deßhalb nicht einleuchten, weil zufolge deg
Bemerkenswerthe ist Úbrigens, daß Rubini sich von der
Traftats alle Fálle nach de Geseßen derjenigen Länder gerichtet werden sollen, denen das Schiff angehört. Wir laden, meint derselbe Advokat, den Vorwurf der Treulosigkeit auf uns, wenn wir nicht fonfisziren ¿dies scheint mir aber nicht der Fall: man fann uns dieserhalb mit Recht nur vorwèrfen, n 6 geber zu seyn. Berbessern müssen wir daher dieses unvollständige Geseßz aber so lange. es in Kraft ist, können wir nach feinem anderen urtheilen. Ändeß fann das Gericht, wenn es überhaupt darauf eingeht, den Rheder für den Capitain verbindlich zu ma- chen, deni Ersteren eine Geldbuße auflegen, die dem Werthe des Schiffs gleich kommt. Vf : Berichte | : gericht bei dieser ganzen Säche nur in erster Instanz) über die Ladung, welche sich in Curhavén, und úber eben gedachten Pássä- gier, der sich: hier nun schon seit fünf Monaten in Hast befindet, so wie úber die Kosten zu entscheiden, wobei in Betracht zu zie- hen, daß sämmtliche Znteressenten Brasilianer, mithin Untertha- nen einer mit uns befreundeten Macht sind, die den Sklaven- handel erlaubt, und welche nur mit uns in Berührung fommen, weil sie Waaren am Bord eines hiesigen Schisses, welches nach der West-Afrikanischen Küste segelte, verladeten.“ Spanien.
Ytadrid, 24. Aug. ' Der Regent hät sich jedoch nicht, wie er hatte, in dem Sißungssdäale eingefunden, um
Session selbst zu verkünden. Man behauptet, Espartero sey er-
, 4 S , c k E. franft, und zudem halte ihn der Berdruß uber die Abnahme sei: | tât in seinem Palaste von Buenavista Ur, Smn
ner Populari se zurück. Z der leßten Sibkung der Cortes rief eine Stimme nach der Lesung der Aufldsungs-Ordonnanz: „Es leben die reformirenden Cortes. : io Fa Fi 1 »rointolt: der E E Z Es blieb aber diese Manifestation ganz vereinzelt; der Ruf fand kein Echo. : | v dns a5 Die Sappeure der Artillerie sollen sehr unzufrieden darüber seyn,
daß man sie als Maurer-Arbeiter bei Ausbesserungen am Palaste |
, S von Buenavista verwenden will, SY einem allgemeinen Gerüchte Glauben zu schenken, so fangen die Truppen ihre Zuneigung zu ihrem Chef zu verlieren an. Oft hórt man von den Soldaten, wenn der Regent in seiner großen Uniform vorüberfommt, s merfungen über den Abstich ihrer ârmlichen Mans E sh Reichthum der Uniform Éspartero?L, Ci lac A4 Edi gungen, wie sie ihn nennen, Die Regierung |e. E É Besorgniß über die Stimmung 11 der ¿li mee n L t e N Baskischen Provinzen, zu Valladolid hat sich die perd ene der Truppen bereits in mehr oder i Be Bed e T) eta gegeben. So konuten die Truppen n Balladolid D D E N dazu gebracht werden, daß ste die Anfangsbuchstaben UES Damen der Konigin Regentin von ihren T schakos Entrernen ee, Um den Eifer der Freunde der Reglerung anzufeuern und éine gun: stigere Stimmung unter den Trippei hervorzurufen, sollen, Wie es heißt, am 1. Zeptembèr einige Castilianische Titel an angese: bene Militaire vertheilt werden. Man nennt insbesondere die Generale Linage, Seoane, Ferrer.
© Madrid, 24. Aug. s ist nicht zu verkennen, daß die hiesige Regierung entschlossen ift, der Französischen gegenüber eine feste, auf jede Herausforderung eingehende Haltung anzunehmen. Die Räumung des auf ote Rey bei Mahon auf Minorka is ein Ergebniß dieser gegenseitigen Nerstimmung. Dieses Terrain war den Franzosen unter dem
Ministerium Perez de Castro durch einen Pachtkontrafkt eingeräumt |
A 4 e e worden, der 1m nächsten Monate ablauft. Bor einiger Zeit fün: digte die Civil-Behörde von Port Mahon dem dortigen Französi:
schen Vice-Konsul ohne Weiteres an, er möge auf Räumung des | i nächstem September zu |
Der Vice-Konsul berichtete dies dem in Palma befind: |
Hospitals denken, da die Pachtzeit mit Ende sey. valmc ien A und dieser wandte sih wegen Vorschriften nach Páris, Herr Guizot, so versichert mir ein wohl unterrichteter Spanier, ließ den dortigen Spanischen Geschäftsträger zu sich ein: laden und machte ihm auf sehr nachdrücckliche Weise bemerkbar, wie unúüberlegt die Spanische Regierung handle, indem sie, jede dem Französischen Kabinet schuldige Rúcfsicht bei ‘Seite sezend und ohne sich mit diesem vorher zu verskändigen, durch eine untergeordnete . Behörde fen und verwundeten Franzosen lasse. …… Herr. Guizot soll “hinzugefügt Madrid wohl bedenken, daß die Französische mente in Händen habe, um die Flamme des l : Spanien wieder anzufächen, daß sie aber, weit entfernt, von einem solchen Mittel Gebrauch zu machen, bisher allen, und selbst den
von haben, man möge in Regierung alle Ele-
unerwartesten von Seiten des Madrider Kabinets ‘an sie gerich: |
teten Anforderungen nachgekommen |ey, Der Spanische Geschäfts- träger über die nachdrúckliche Sprache des Herrn Guizot etwas besiürzt, érkflärte 1
heit und versprach, in Madrid deshalb anzufragen, Von hieraus erwiederte der Minister-Präsident, die Spanische Regierung hätte in Bezug auf die Erneuerung des Pacht- Kontraktes norh keinen bestimmten Entschluß gefaßt und werde je erst in re fere Ueberlegung ziehen. Nun erhielt aber der hiesige Franzd- sische Geschäftsträger vor vier Tagen durch einen Courier von Paris aus, die bestimmte Borschrift, sogleich der Spanischen BMe-
gierung anzuzeigen, daß die Französische fest entschlossen sey, den
Pacht- Kontrakt nicht zu erneuern, und also die Jnsel raumen werde, |
Am Tage, nachdem der Geschäftsträger diese Anzeige gemacht hatte, verkündigte dîe Regierung in dem Blatte
daß sie den Kontraft aufgekündigt häbe, weil sie selbst jenes Ter-
rains zum Behuf eines Hospitals bedürfe und geskern erschien in |
demselben Blatte, welches als Organ des Herrn Gonzalez anerkannt
ist, ein Artifel, der als eine, wenn gleich nicht gegen die Franzd: | doch gegen deren Chef gerichtete Kriegs-Erklärung |
fische Nation, n d Kriegs:Sl | gelten kann. Dieser Artikel soll darthun, daß die Allianz mit Frankreich fúr Spanien hdchst verderblih, und es
Bundesgenossen gegen Frankreich zu besißen. Ob es auch für
Spanien ersprießlich sey, sich in dieses Verhältniß zu England zu verseßen, wird verschwiegen. Spanien, versichert der Artikel, ziehe |
die Wechselfälle eines Krieges der Schmach eines entehrenden Friedenszustandes vor, und weist auf S. Quintin, Pavia, den 2, Mai, Bailen und Tôulouse hin. Dann hâlt er der Französi: schen Regierung die Unruhen vor, die gegenwärtig bei der Einfüh:
rung des Census im súdlichen Frankreich stattfinden, Die Haupt- | Aufgabe für ihn ist aber der Beweis, daß das zu bildende Tory: | Ministerium dasselbe Jnteresse habe, wiedas abtrétende Whig- Kabinet, | die Partei der Exaltirtenin Spanten zu unterstÜßen*und dadurch Föank- | reich in Verlegenheit zú seßen. „Die Sicherheit des Brifischën Deichés“, so sagt der ministerielle Arfifel wörtlich, „erheischt für dässelbe das |
siûe qua ñon mächtiger Verbündeter auf dem Europäischen Fest- (arbe, und die beiden Halbinseln, die Jtalienische und die Sb, nische, können nicht zerstückelt bleiben (no pueden permanecer fraccionadas), Vielleicht ist der Tag nicht fern, an welchem das:
nachlâssige Geseß- |
| fand fúr gut, den
Noch haben die Gerichte (das Handels: |
Die Session der Cortes ist geschlossen. | anfangs beabsichtigt | den Schluß der |
Ferraz und den ehemaligen Minisker |
Französischen Hospitals auf dem Jslote del |
die Wegweisung der kran: Mahon veranstalten |
Búrger- Krieges in
seine Unwissenheit in Bezug auf jene Angelegen- |
diese Sache erst in rei: |
el Esgpertador, |
dagegen für C | England von höchstem Juteresse sey, in Spanien einen mächtigen |
1105
selbe Erhaltungsprinzip; welches der asus foederis zwischèn Ertg- land und Portugal herbeiführte, England veranlajse, Spanien uñd Jtalien die fúr das Europäische Gleichgewicht erforderliche Kraft zu geben.“ "A uA Aa Unterdessen hat das Ministerium gestern îm Senat er- flârt, daß -die Regierung das Projekt, fraft dessen die Juseln Fernando Po und Annobón an England verkaufsweise abge: treten werden follten , zurücknehme. Der Minister-Präsident Werth jener Jnseln sehr herabzuseßen. Er er- flárte, man fónne faum behaupten, daß sie ein Eigenthum Spa- niens seyen, indem die (vermuthlich sehr liberal gefinnten) schwar- ¡en Einwohner die Spanische Herrschaft nicht anerkennen woll: ten. Der Senat votirte gestern eine Menge Geseßentwürfe, un: ter Anderen auch den, welcher den Verkauf der Güter der Welt- geistlichkeit verfügt. : 4 M See e Se (Geschäftsträger hat von der hiesigen Regié- rung die Ermächtigung erhalten, die von der Königin Christine an ihre erlauchten Töchter gerichteten Briefe eñtgegenzunehmen und diesèn zu úberreichenz die von Leßkeren an ihre Mutter gerichteten Schreiben zu befördern hat sich die Regierung selbst vorbehalten.
Bor einigen Tagen hatte der Geschäftsträger die Ehre, einen Brief |
der Königin Christine an ihre Tochter Jsabella zu Überreichen, wobei der Minister : Präsident Gonzalez und der Vormund Ar- guelles zugegen waren. Jhre Hoheit die Infantin Marie Luise ist leider erfranft. Der befannte Herr Marliani, der sich mit Herrn Zea Bermudez in Berlin befand und bei der September- Revolution hier große Dienste leistete, kam gestern von Paris hier an Und speiske sogleich bei dem Englischen Besändten, seinem gro- ßen Gönner. Man weiß noch nicht mit Bestimmtheit, ob Herr Marliani Finanz-Minister oder Gesand.er in Paris zu werden, vorziehen wird.
Die Sißungen der {chlossen worden,
Cortes sind heute von der Regierung ge-
Portugal.
Lissabon, 18. Aug. Die Regierungs-Zeitung veröffentlicht ein Dekret dèr Königin vom 6, August, welches verfügt, daß alle fremden oder Nationalschiffe so betrachtet werden sollen, als ob sie mit Ballast angekommen wären, wenn sie Collis mit Büchern, Maschinen, Modellen von mathematischen, physikalischen Und Aferbau-Werkzeugen an Bord haben, vorausgeseßt, daß das Ge- wicht dieser Collis das Drittel der ganzen Ladung übersteigt. Jn diesem Fall soll ihnen die freie Einfuhr gestattet seyn.
Man fagfk, der Marquis von Saldanha werde als Bot- schafter für Wien, der Baron de Rendorfe als Botschafter für Berlin und Herr Migneis in gleicher Eigenschaft für Rom er- nannt werden. Der Visconde de Carreira wird nach Paris zurúfehren, und den Bruder des Rechtsgelehrten Ferreira Borges will man nach St. Petersburg senden.
Griechenland.
Die Leipziger Allgemeine Zeitung gab vor einigen Tagen den Jnhalt einer Depesche, die das Franzosische Ministe- rium des Auswärtigen über die innere Lage Griechenlands an die Europàischen Mächte gerichtet haben soll. Das Journal des Débats findet sich veranlaßt, diese Depesche nach der genannten Deutschen Zeitung mitzutheilen, zwar ohne den Inhalt zu verbür- gen, doch scheint schon die bloße Aufnahme in das Französische ministerielle Blatt fúr die Authentizität der Depesche zu sprechen. Wir nehmen selbige daher ebenfalls in Nachstehendem auf:
¿¡Paris, 11. Aug. Die Aufmerksamkeit der Französischen Re- gierung beginnt sich wieder auf Griechenlands Lage zu richten, von der dringendere Fragen sie cine Zeit lang abgelenkt hatten. Die Sorge des Londöóner Kabittets ist neulich angeregt worden, und es bat diese selbst bei den brigen Mächten angeregt in Bezug auf be- flägenswerthe Thatsachen , die dem Willen der Griechischen Regie- rung zuzuschreiben durchaus ungerecht wäre, die aber zu der Besorg- niß Grund bieten, daß die Staatsgewalt in Griechenland nicht ganz die erfórderliche Energie beste, um ihre Diener in deu Bah- nen einer regelmäßigen, gerechten und milden (humaine) Vertval tung zu erhalten. Dieser Uebelstand is um o mehr zu bedauern, da in anderen Beziehungen der innere Zustand des Königreichs, wel- ces durch das Zusammenwirken Frankreichs, Englands und Rußlands begründet ist, zu beweisen scheint, daß diese Mächte nicht einer edelmüthi- gen JFUusion unteclagen, als sie sich zu so großen Opfern entschlossen, um cin Lad, das, wte es thnen schien, alle wesentliche Elemente zur Regene- ration selbi besie, wieder zum Range der unabhängigen Nationen zu er heben. Das Wachsen deer Bevdlkerung, die Vervollkommnung dev Land- wirthschaft, die zunehmende Vermehrung der Stgatseinkünfte , die den gewöhnlichen Stagtslasken das Gleichgewicht halten : sind lauter Anzeichen einex natürlichen inneren Lebenskraft- die durch die Un- macht oder die Sorglosigkeit der Verwaltung gelähmt oder gefährdet zu schen bedauerlich seyn würde. Allerdiñgs steht es allein dem Kd- nig Otto zu, in Uebereinstimmung mit dem Volkc, das er regiert, Uebelständen und Gefahren abzuhelfen, die vielleicht mit einiger Uebertreibung hervorgehöben sind, denen aber eine Wirklichkeit zum Grunde liegt. Jede Maßvegel, die zu diesem Behuf durch cinen fremden Willen dem König von Griechenland guferlegt würde, würde ihre Wirkung verfehlen, und sicher hegt keine dey Mächte, welche dîe neue Monarchie errichtet haben / die Absicht, auf solche Weise deren Unabhängigkeit zu becinträchtigen. Diese Mächte, #d wie diejenigen, welche, ohne an dem Vertrage vom 8, Alt 1827 Theil genommen zu haben, seitdem zu dem Athensr Kabînet in mehr oder minder innige Verhältnisse getreten \nd/ betrachten cé je- doch ohne Zweifel als eine Pflicht gegen dieses Kabinet und geget sich felbst, demselben Rathschläge zu ertheilen, welche geeignet sind, Katastrophe vorzubeugen, deven Folgen nicht blos die Fnteressen (Griechenlands allein berühren würden. Um äber mit einiger Wahr- scheinlichkeit wirklich Eindruck zu machen, mússen diese Rathschläge ctuistimmig seyn. Sie dürfen nicht auszugchen scheinen von rivalt- sirenden Einflüssen, deren entgegengeseßte Beftrebungen für Grie chenland eine Veranlassung zu innevret Zwisitgkeiten und verderb- lichen Zerrungen werden konnten, Auch müssen dieselben mit reif lfcher Ueberlegung tind Vorbedacht entworfen werden, #0 daß ste, die gerechte Emvfindlichkeit der Regierung und des Volks in Grie- chenland schonend, dem Ejnfluß der befrendeten Mächte die morg- lische Autörität sichern, ohne welche dieselben die Uebel, die geheilt werden missen, nur verschlimmern würden. Dgs schwérste dieser Uebel, dasjenige, von dem fast alle übrigen herrübren, ist offenbgr die Schwäche und. die Lhatlosigkeit (inortia) der Skagtsgewalt. Täglich von den rivalifirenden Anmaßungen der Parteten oder dey Fndividuen bestlirmt; um diesen zu entgehett, Zuflucht suchehnd in ciner Abschließung (isolement), die sie von dem eigenen Volke selbst entfernt und außer Stand seßt, dasselbe zu kennen und zu leitet: wird sie unruhig, stock, verschiebt seden Entschlusu jede Thätigkeit uud scheint quf dem Punkte, da sie nsvrgend etnen entschiedenen An- trieb oder cinen genügenden Stühpunkt findet, in den Züstand ‘von Rullität zu gerathen, dex die schreiendsten Mißbräuche fortdälerñ läßt und. den ärgsten Gefahren die Thür den . könnte, Man hat zuweilen gemeint - das beste Mittel, um dieser Thätlosigkeit (‘inértie) der Stagksgewält und dem fkrauriget Zustände, der in den Gemüthern wie in den Geschäften daraus entspringt, ein Ende zü machen, würde darin bestehet- Grtechenländ eine cofistitutidnelle Regierungsform zu geben „ in dem Sinne, den man allgeinein mit diesem Ausdrucke zu verbinden nt, d. h. dort versthiedene ün- abhängige Gewalten zur Theilnahme än dev vollen Auüsrbung der gescbgebenden Macht und an der Leitung der Staats-Ahgelegenhei-
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ten zu: berufen. -Weit entfernt , von-dett Vortheilen xiner Fsolcheu
Neuerung überzeugt zu seyu- erblickt- die Französische Regierung weder ili Pee eübercli OrgagEten Griechenlands, noch in det Le- bens- Gewohnheiten (les häbitudës dé l’existence) ber verschiédencn Klassen der Bevölkctung die Bedihgutigen , {welthe b wâ- ren, den Erfolg dafür vorzubereiten; nach threr Meittng würde diese Neuerung Gefahr laufen, von den Unterthanen des Königs Otto nicht verstanden zu werden und in thren Händen nur cin neues Werkzeug der Unordnung und der Anarchie abzugeben. Statt Griechenland und dessen werdende (naissante) Monarchie dieser nenen Grfahr -auszuseßen- meint dic Französische Regierung, es sey niht unmdglih, in den bercits hestchenden, bercits fn Gric- chenland anerkannten Fhstitutioyen Mittel zu finden, ‘um der Ver- waltung des Königs Otto den Stühpunkt, die Regelmäßtgkeit und die Thätigkcit zu geben, welche thx fehlen, auf diese Weise die Miß- bräuche abzustellen, über die inan sich beklägt, und eine bessere Zu- funft für Griechenland vorzubereiten. Um dieses Ziel zu erreichen, würde es vielleicht genligen, den Wirkungskreis des jeßt dem Kdnig zur Seite sichenden Stgatsraths “auszudehnen und demselben cine wirksame Thätigkeit zu sichern, fo wiediese Fnstitution mit Provinzial- und Munijzipal-Räthen zu verbitiden, deren , Gründlage, alten Einurich- tungen entnommen, selbs zux Zeit der Türkischen Herrschäft in den Zolkssitten eingewurzelt wgr. Eine solche Combination wvlirde die Aus-= bung der Köntglichen-Geivalt kräftigen und regel, dabet zugleich den RBortheil darbieten, daß sie sich an nationaléTradîrionen anfch1ö}c umd in cinem verständigen Maß Versprechen erfüllte, die ftch verschieden .erklä- ren lassen, auf die aber gar keine Rücksicht zu nehmen in mehr als Einer Bezichung-nicht ohne Ungelegenhcit seyn würde; daß ste end- lich feine Veranlassung zu Besorgitissen für diefettigen darbôte, die besonders für etiten {let gesicherten Thron das thätige Einschretten der Volfskfontrolle fürchten. Hiermit habe ih Fhnen summarisch ans gcdeutet, wie wir Über die Natur der Rathschläge denken , welche die Mächte der Griechischen Regierung ertheilen könnten, 1m Fall sie,/ wie das Londoner Kabinet zu wünschen scheint, einzuschreiten für nothwendig halten sollten, um dem König Otto die Uebelstände zut be- zeichnen, die sih in der Verwaltung seiner Skaaten fühlbar mache, so wie die Gefahren , die daraus hervorgehen könnten. Zugleich hebe ih die Schonung, den freundsch{chaf1lichen nd verträulichen Cha- rakter hervor, welche bei diesem Einmischen in die inferen Angele- genheiten eines unabhängigen Staates obwalten müßten. Fh et- suche Sie, diese Depesche dem . … Kabinet mitzutheilen. Daß ich die darin ausgesprochenen Fdeen nicht mehr entwtckele, geschieht des- wegen, weil ich weniger deren unmittelbare und vollständige An- nahme zu erwirken, als die verbündeten Höfe einzuladen bezwecke, daß sie ihrerseits dieselben in Erwägung zichen und uns dás Ergeb- niß ihrer Betrachtungen mittheilen, F brauche nicht hinzuzufü- gen „. daß es unsererseits. einen Gegenstaud der afmerksamsten und der genauesten Prüfung bilden würde. Wir ffnd der Meinung, es scy eine Ehrensache der Europäischen Kabinette, in dem neuen Staate, den sle in Griechenland zu begründen mitgewirkt haben, Uebeln - vot“ ¡nbeugen, die ernst genug sehn Würden, das gemeinschaftliche Werk und alle Fnteressen , die daran geknüpft sind, zu gefährden,“
Chiná.
Yaris, 1. Sept. Die Regierung publizirt nachstehende te- legraphische Depesche aus Malta vom 27. August: „Der „Greät Liverpool“ is gestern hier mit der Jndischen Post eingetroffen; er hatte Bombay àâm 19, Juli verlassen, Jn China war am 20), Mai Alles in demselben Züustande. Der Kaiser war noch im- mer zum Widerstande entschlossen und hatte befohlen, einè zähl- reiche Armee zusammen zu ziehen, welche sein Bruder in Person fommandiren sollte, Der Admiral Párkex Und Sir Henry Pot- tinger haben sich am 7. Juli auf dem Dampfschiffe „Sesostris“ von Bombay nach China eingeschist. — Der Contre - (dmiral de la Susse ist am 20, August mit dem „Jnflexible“ und dem „Santi Petri“ vor Athen erschienen.“
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A M
a4 Vreslaü, 3, Sept. (Bréèsl. Z.) Se, Mat: ftât der König haben geskern in Liegniß einer Deputation. der Repräsen: tanten hiesiger Kommune eine Audienz Allergnädigsk zu bewilli-
| gen und dem ehrfurhtsvollen Gesuche, bei Allerhöchskdero Änwe-
senheit in Breslau am 15ten d. M. ein Dejeuner anzunehmen, huldreichst zu entsprechen geruht. Das Dejeuner wird in Kroll’s Wintergarten stattfinden, welcher zu diesem Zwecke erweitert und in entsprechender Weise ausges{müdckt wird.
Qiegniß, 2. Sept, (Bresl. Z) Seit der Ankunft Sr. Majestät des Königs herrscht in unseren Mauern eine Lebendig- feit, von welcher man sich nur dann einen Begrisf machen kann,
| wenn man selbst daran Theil nimmt. Wie die ganze Reise der Königlichen Herrschaften, von Bérlin bis Hier einem Festkzugk glich (Grüneberg hatte sogar die Chaussee in dèr Entfernung von
| einer Meile illuminirt!) so war äuch Liegniß an großartigen
| Festlichkeiten nicht zurückgeblieben, Das Glogauer Thor uhd die
| ganze Stadt tvar bei Ankunft des Königs Und der Königin
| prächtig beleuchtet, von der protestantischen Kirche herab strahlte das Wort „Willkommen“ in folossaler Lichtschrift weit in die Gegend hinaus und die Bewohner legten in sinnvollen Devisen bei der Zllumination ihre treue Gesinnung an den Tag,
Am Lten frúh begaben sich Se. Majestät nach Domanze,
| fehréen jedoch am Abend schon wieder zurück, und beehrten den
Ball mit Allerhöchstihrer Gegenwart, welchen diè Ritterschaft des Liegnißer Kreises im NRessourcen-Lokal veranstaltet hat.
Das Armee-Corps exerzirte heute vou § Uhr an in Divisio-
nen vor dem fommandirenden Generat. Die 9te Division bei Wahlskatt, die Kavallerie:Divisiön bei Kniegniß und die 40te Di- vision bei Hühnern, nach eine von den Divisisnairs entworfenen Disposition. Die Prinzen des Königlichen Hauses und sämmtliche hier anwesende höchste und hohe Herrschaften wohnten diesem Exerziren béi. __ Morgen früh begeben sich Zhre Majestäten mit dem ganzen Hosskaate nach Kapsdorf, woselbst das 6te Armee-Corps ein Corps- Mandver mit markirtem Feind ausführen wird. Am Sten be- ginnen die gegenseitigen Feld-Mändver des 5ten und bten Armee- Corps, wolei alle Verhältnisse des Krieges möglichst berúsichtigt werden sollen.
__ Bunzlau, 1. Sept. Das schon im Jahre 1814 zum Ge- dâchtniß der gänzlichen Befreiung Schlesiens von den feindlichen Truppen, durch den frommen, patriotischen Sinn des nunmehr verstorbenen Kirchenvorstehers und Tuchmacher- Meisters Ziegler zu Ld wenbèerg gestiftete, durch den dasigen Magistrat aufrecht erhaltene und von demselben durch zweckentsprechende Maßregeln von Jahr zu Jahr verschönte Blücher-Fest ist, wie zeither auch diesesmal am Z0, August feierlich begangen worden: - Dieses schóne Volksfest hät in diesem, d ‘wie für alle folgende Zahre inen noch größeren Aufschwung, erhbhtère édeutsamkeit und aa S erhalten, daß che bereits erwähnt) Se.“ Majests 4 "Ge: hochverehrter Kdnig, auf diesfall w Verwendun en G. ee neral - Lieutenants und Genèràâl - djutantëti, Hertn Sra- fen von Nosti Ercelleni, als Beweis Allerhöchstibrer tilnahme und zur würdigen Zierde des Festes selbst, eine folossale Büste des