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religidse und politische Fragen von einander geschieden worden sind, herbeiführen.“ :
Ein hiesiges Blatt sagt: „Man versichert, daß Herr Guti- zot schon seit einiger Zeit eine sehr fleißige, Korrespondenz mit
Sir Robert Peel unterhält; er hâtte demselben sogar ein Exem- plar seiner Rede in Lisieurx zugeschickt, noch ehe dieselbe gehalten
worden wäre. Es scheint, daß Herr Güizot versprochen hat, gleich nach der Bildung des Tory- Kabinets die Sntwassnung in Frank- reich zu beschleunigen und Herrn von Skt. elulaire auf jeinen Posten nach London zu schicken. 5 | E
Seit æinigen Tagen trägt man sich_ mit dem Gerücht, daß das Ministerium nah dem Schluß der General-Conseils den Mu- nizipal-Rath. von Paris, wegen feiner Beschlússe gegen die Regi- strirungs-Maßregel, auflösen werde. _ e is
Der Erzbischof von Paris it auf feiner Kelle _nach den Bâdern einer - drohenden Lebensgefahr entgangen, Dicht bei Lafalm schlug; der Bliß in setnen Wagen ein, riß ihm seine Múße vom. Kopf und verwundete einen seiner Kaplane, der ne- ben ihm saß, leicht am „Kopfe. - Der Erzbischof befindet sich voll: fommen wohl, und hat seine Reise fortseßen fönnen..
Bórse vom 2. Sept. Die Course der Französischen Ren- ten bielten sich an der heutigen Börse ziemlich fest, obgleich die Gerúchte von dem nahe bevorstehenden Abschluß der Anleihe im Umlauf blieben,
2% Paris, 2. Sept. Da sih die Regi:rung genöthigt sieht, für das nächste Jahr auf die praktische Anwendung wenig- stens eines Theiles der Resultate des Census zu verzichten, so tritt, in Ermangelung einer nahen Aussicht auf eine genügende Ver- mehrung des offentlichen Einkommens,- die Nothwendigkeit einer Nerminderung der Staatsausgaben immer deutlicher und unmit: telbarer hervor. Natürlich kann eine wescntlihe Ersparniß nur durch die Beschränkung des Kriegsbudgets erzielt werden, und es findet sich also, daß die Opposition gegen die Steuèr- Revision, ohne es zu wissen, und noch mehr, ohne es-zu wollen, fär die Idee der Entwaffnung gearbeitet hat. Bei dieser Wendung der Finanz-Frage wird es minder zweifelhaft, ob Herr Humann die ihm bewilligte Anleihe umgehen könne, ja, ob die ihm zu Gebote stehenden Húlfsniittel ißm auch nur erlauben, dieselben, wie dies seine bestimmte Absicht war, bis zur Eröffnung der bevorstehenden Kammer- Session zu verschieben. Man glaubt, daß der Finanz- Minister sich genöthigt sehen werde, spätestens im November we- nigstens einen Theil der Anleihe zu negoziiren,
Die an“ der Stelle der Zählungen überall, wo die Steuer- Beamten auf Widerstand soßen, vor sich gehenden amtlichen An- \chläge werden aus Grundsaß weit úber den vermuthlichen Werth der zu taxirenden Gebäude u, s. w., gestellt, indem die Steuer- Berwaltung hot, die Widerspenstigen, durch die Aussicht auf eine {were Ueberlastung zur Nachgiebigkeit, zur nachträglichen Unter- werfung unter den Census zu bringen, Die einstimmigen Erklà- rungen der Departemental-Räthe zu Gunsten der Regierungs- Maßregeln werden ohne Zweifel wirksam dazu beitragen, die mo- ralische Kraft “jenes Widerstandes zu brechen, und man darf da: her wohl hoffen, daß die Regierung durch das fragliche Mittel ihren Zweck erreichen wird, skatt dadurch die ihr entgegenstehen: dèn Schwierigkeiten zu- vermehren, wie dies bei standhafter Durch- fúhrung der passiven Opposition der Steuerpflichtigen allerdings der Fall seyn würde.
Bon dem Franzbsisch-Belgischen Zoll-Bereine ist keine Rede mehr. Eine Deputation der Elboeufer Tuchfabrikanten, die sich nach Eu begaben, um die Jnteressen ihrer Zndustkrie gegen jenes Projekt geltend zu machen, hat von Louis Philipp die beruhigend: sten Versicherungen erhalten. Znzwischen find die zur Unterhand- lung eines Handelsvertrages mit Franfreich bevollmächtigten Bel: gischen Commissaire hier angekommen, und es hat auch bereits eine erffe Konferenz derselben mit mehreren Mitgliedern des hie- fizen Kabinets stattgefunden ; allein es wird vielfach bezweifelt, daß diese NMegociationen zu “einem bedeutenden Ergebnisse führen werden. Darf man gewissen Andeutungen trauen, so sind auch gegen den Plan einer engeren Handels-Verbindung zwischen Frank- reich und Belgien diplômatische Schwierigkeiten erhoben worden, welche im Verein mit der gewerblichen Eifersucht der Französischen Fabrikanten, Grubenbesißer, Rheder u. st. w. mächtig genug seyn blyften, um eine merfliche Ermäßigung der gegenseitigen Zoll-Ta- rife zu verhindern.
Die beiden Éisenbahn-Gesellschaften des rechten und des linken
Seino-Ufers haben sich bekanntlich úber eine Vereinigung verständigt, deren Kö ten der Staat zahlen soll, indem man ihm zumuthet, zunächsk auf die Zinsert des der Compagnie des linken Ufers vorgestreckten Kapi- tals von 5 Millionen zu verzichten, ein Nachlaß, der leicht voraus- sichtlicher Weise die Schenkung des gänzen Kapitals früßer oder spater zur unfehlbaren Folge haben würde. Aber es scheint, daß dieser leckere_ Bissen noch nicht groß genuz is, um den Finanz- Appetit der Herren von den Eisenbahnen zu befriedigen. Zhrem ersten Projekte is bereits ein zwe!tes gefolgt, dahin lautend, die beiden Bahnen von Versailles aus, zu einer einzigen verschmolzen, bis nah. Chartres fortzuführen, vorausgeseßt, daß ihnen erstens der Staat zu diesem Unternehmen 8 Millionen auf funfzehn Jahre unverzinslich vörstrecke, daß ihnen zweitens das Departement der Seine und . Oise, und das Departement der Eure und Loire jedes 800,009 Fraänfen zu demselben Zwecke \chenke, daß ihnen enblich drittens die Gemeinden, durch deren Gebiet die Bahn ge- hen {\oll, den dazn erforderlichen Boden unentgeldlich abtreten, Hält man mit diesen Forderungen die Zahl von20Millionen zusammen, welche dey Bau der ganzen Bahn kosten soll, so zeigt sich dieser neue An- {chlág auf das bifentliche Bermögen in einer Naivetat, die beinahe großartig zu nennen is, Wenn das die „Ermuthigung“ is, welche die Eisenbahn - Unternehmer in einer neulich an mehrere Blätter gerichtefen Reclamation #s bitter vermissen, und die sie zum Ge- deihen ihrer Werke verlangen, alsdann kann man ihnen wahrhaf: tig keine übertriebene Kühnheit zum Vorwurf machen. Jn der That, eine dffentlihe Unternehmung dieser Art, zu der man sich mehr âls die Hälfte der Kesten schenken läßt, verdient wohl faum den Namen einer Speculation, oder kann do nur allenfalls eine Speculation auf die öffentliche Gutmüthigkeit genannt werden. Das unbescheidene Ansinnen der beiden Gesellschaften könnte blos unter der Vorausseßung entschuldigt werden, daß die beabsichtigte Bahn höchskens hâlb ss viel werth seyn, âls sie fosten werde. Allein in diesem Falle iväre, 1 1 das Rathsamste, sie Überhaupt nicht zu bauen,
Man hört seit ein paar Tagen wieder von einer bevorstehen-
den Modification des Kabinets reden, ohne daß indessen That-
sachen diesem Gerlichte irgend Getvicht geben. Der äußere ÄAtischein spricht vielmehr fortwährend für eine ungewöhnlich lange Hater dés Miniskeriumis Sóult : Guizot, — Die Spannung, welhe zwishen der Römischen Kurie Und der durch die Gazette de France vertretenen Fraction der legitimistischen Partei - ob- waltet, droht zu einem förmlichen Bruche zu werden. Die.Ga- zette de Frânce, beobachtet so. wenig Máâßigung in ihren Aeuße: rungen über dâs Verbot, welches sie in den Päpstlichen Staaten
nach gewödhnlichemm Menschenverstande, wohl |
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getroffen hat, ¿daß heute selb die Presse einen warnenden Zu- ruf, eine freilich etwas zweideutige Mahnung, an den dem heiligen | Stuhle gebÚhrenden Respekt an sie richten zu dürfen glaubt. Man Œrsichert, daß der Abbé Genoude bei der Nachricht vôón jenên Verbote alle Fassung verlóren habe, und daß die gereizte Stim- mung, in welcher er sich seitdem befinde, sich in den heftigen Dia-
triben der Gazette de France nur sehr gemildert kund gebe.
Großbritanien und Jrland. London, 3. Sept.
haben. Das Kabinet besteht nun aus folgenden Mitgliedern : Premier-Minister: oder erster Lord
des Schaßes... ¿ais cas e Sit: Mo hienét Poel. Lard- Kanglèr S. zu. (0, ée, ¿e Lord LYn diu ri: S Es ior BA N v Führer. des Oberhauses ohne be- sónderes (mth. it Cr Herzog von Wellington.
Prâsident des Geheimen Raths .… Graf Wharncliffe.
Großzfiègsibewähreri.. „ige... Herzog von Buckingham. Erster Lord der-Admiralität .….... Graf von Haddington, Staats-Secretair des Jnnern ……,.. Sir James Graham, Staats-Secretair der auswärtigen
Angelegenheiten 5. d, a taa Graf von Aberdeen,
Staats-Secretair der Kolonieen .… Lord; Stanley. Präsident der Handelskammer... Graf von Ripon. Präsident der Östindischen Kontrolle Lord Ellenborough, Kanzler der Schaßkammer Herr Goulburn. Kriegs-Secretair Sir Henry Hardinge, Außerdem sind bis jeßt folgende Ernennungen von Mitglie: dern der Verwaltung békannt, dié nicht zum Kabinet gehören : General:Zahlmeister der Armee und Marte 8 e icd ee GeneralfäidieugneW e. Admiralitäts-Secretair: ..……....... Sir George Clerfk. Oberster Schaßamts - Secretair .…. Sir Thomas Fremantle. Bice-Präsident der Handelskammer Herr W. E, Gladstone, Lord-Lieutenant von ZJrland. Graf de Grey, Secpéta( fü E. e, Lord Eliot,
ooooo eo neo
SirEdwardKnatchbull. Sir George Murray.
Heute gegen Mittag begaben sich die neuen Minister nach Clavemont, wo die Königin eine Geheimeraths-Versammlung hal- ten wollte, in welcher ihnen die Siegel werden überliefert werden. Was die übrigen noch. nicht definitiv beseßten Aemter betrifft, so berichtet die Morning Post heute Folgendes über cinige der: selben: „Lord Lomwther ist nun General -Poslmeister_ und wird vermuthlich, als folcher, unverzüglich ins Oberhaus berufen wer- den. Das Amt eines Kanzlers des Herzogthums Lancaster is einem hochverdienten Staatsdiener, dem Lord Granville Somer- set, verliehenz. Se. Herrlichkeit wird aber nicht Mitglièd des Kabinets seyn, Lord Lincoln is zum ersten Kommissar der Land-Revenúen. ernannt, Das Amt des Münzmeisters wird Herr W., E, Gladstone neben dem des Vice-Präsidenten der Han- dels-Kammer bekleiden. Man glaubt allgemein, daß Lord Claude Hamilton Unter-Staats-Secretair der auswärtigen Angelegenhei- ten. und Herr Henry Hope .Unter-Stgats-Secreétair der Kolonicen werden sollen, Das Amt des Lord- Kanzlers för Jrland ist, dem RYernehmen nach, dem Sir Edward Sugden angeboten worden. Herr Blackburne-wird, wie man glaubt, General-Prokurator und Herr Jason, wie man vermuthet, General: Fiskal für Zrland werden, Auch sagt man, daß dann Herr Litton als Königlicher Sergeant an des -Lebterên Stelle treten werde.“ Der Times zufolge. würde auch der General - Zahlmeister der Arinee, Sir E. Knatchbull, wirélicher Kabinets - Minister werden. Von andere: Blättern werden noch Sir George Cockburn und Lord Ashley als Lords der Admiralität und Sir F. Pollock als General: Prokura- tor, Sir V. Follett als General-Fiskal für England bezeichnet, Diese beidenleßten Ernennungen scheinen jedoch noch in suspens0 zu seyn, weil es heißt, daß Lord Abinger, der Präsident des Schaßkammer-Gerichts, sein Amt bald. niederlegen und man denselben daher bewegen wolle, dies lieber gleich zu thun, um. nicht Sir F. Pollock, der darauf Anspruch haben würde, sein Nachfolger zu werdén, und Sir W. Follett, der dann in den Posken des General:Prokurators einrüccken wurde, in die Nothwendigkeit zu verseßen, sich kurz hin: ter einander - wiederholentlich einer neuen Wahl zu unter- werfen, Ueber die Zusammenseßung des Hofstaats der Königin ist noch nichts definitiv bestimmt. „Jn diesem Departement“, sagt die Morning Post, „wird man die persönlichen Wünsche Jhrer Majeslat, wie es seyn muß, jeder anderen Rücksicht vor- angehen lassen,“ Jndesfi erwähnt dieses Blatt folgendes Gerücht: „Das Amt des Ober - Kammerherrn sey dem Herzoge von Rut- land angeboten, von diesem aber „abgelehnt worden und werde wahrscheinlich. vom Marquis von - Exeter bekleidet wers
denz Graf Liverpool werde vermuthlich Ober - Hauschofmelz ser, Graf. von Jersey „Ober. - Jägermeistet werden, UndF fur die Úbrigen Hofämter würden Graf Chesterfield, Vis- F count Sydney, . Viscount . Poverscourt, Lóord Ashley und] Lord Ernest. Bruce genannt. - Ferner. gehe : das Gerücht, daß die Herzogin von Buccleugh die Stelle als Ober - Gar-
derobenmeisterin oder oberste Hofdame der Königin erhalten werde. 2
Lord Hill behält seinen Posten als Ober:-Befehishäber der Armee, den erx bekleidet, seitdem der Herzog von Wellington denselben niederlegte. l In Kanada hat Lord Sydenham fortwährend mit großen
Schwierigkeiten zu kämpfen; alle seine Maßregeln fallen durch. Das dortige Parlament scheint das Tory - Ministerium abwarten zu wollen. Unter den Kanadischen Patrioten bereitet si eine Demonstration. zu Gunsten Mac Leod’s vor, Das neulich ver- breitete Gerúcht von cinem bereits gemachten gewaltsamen Ber- such zur Befreiung Mac Leod's hat sich nicht bestätigt, Jn Ka- nada sind in den ersten 7 Monaten d. J. gegen 24,000 Personen eingewoandert. Aus Depeschen zwischen. Lord J. Russell und Lord Sydenham, welche jeßt von den hiesigen Blättern mitgetheilt werden, erfährt man Übrigens, daß Leßterer bereits unterm 21. Juli d. J., wegen fortwährender Kränklichkeit, nachdem er vorher schon einen halbjährigen Urlaub erhalten hatte, seine Ent- lassung eingereicht, und daß dieselbe, wie ihm Lord F. Russell un- term 18, August angezeigt hat, von der Königin angenommen | worden ist, Als sein muthmaßlicher Nachfolger unter der nun- | mehrigen Tory-Verwaltung wird jeßt Sir Howard Douglas, bis- heriger Lord-Ober-Commissair der Jonischen Jnsely, genannt. „Nach dem CTourt- Journal is der Gesundheitszuskand der Tonigin wenig befriedigend, so daß sie sehr der Ruhe bedarf. ies Blatt befürchtet, daß die ihr jeßt aufgedrungene politische hâtigfeit auf ihr Befinden nachtheilig einwirken roérde, „ Gestern Abend hat. Sir N. Peel in Whitehall-Gardens schon erstes Kabinets-Diner gegeben,
Die Kabinets-Miktglieder und mehrere andere Beamte-der neuen Verwaltung sind nun ernannt. Jn ei- ner zweiten Audienz, welche Sir R. Peel vorgestern bei der Kb- nigin_ hatte, ertheilte Jhre Majestät der ihr von dem Premier- Minisker vorgelegten Liste ihre Genehmigung; die darauf ftehen- den Namen sollen die unbedingte Billigung der Königin erhalten
L London, 3. Sept. Das neue Ministerium wird heute installirt; das Parlament aber wird sich ohne Zweifel nächsten Montag wieder auf so lange vertagen, bis die jeßigen Mitglieder des Ünterhauses, welche Stellen erhalten haben, aufs neue ge: wählt wêrdên könnén. Denn das Geseß verlangt, daß wer eine Stelle von der Krone annimmt, genöthigt ist, sein Vertreteramt niederzulegen; kann aber von demselben Bezirk, den er vorher vertreten, oder irgend einém andern aufs neue gewählt werden. Man glaubt, daß die Vertagung bis zum 2ásten stattfinden werde; welches dann auch für die neuen Minister die Bequem- lichfeit hat, sich in ihren Departements zu orientiren, und sich unter einander über gemeinschaftliche Maßregeln bérathen zu fónnen ; was „ihnen. zum Theil darum um so leichter. werden wird, da die Mehrzahl aus Mitgliedern des Oberhauses besteht mehrere zu den Aemtern zurückedren, die sie in frúheren Zeiten verwaltet, und wahrscheinlich keiner von ihnen, bei seiner Wieder- erwählung etwas zu befürchten hat.
Die, welche zu ihren alten Aemtern zurÜckehren, find Lord Lyndhurst ans Amt des Großkanzlers; Lord Stañnley ans Mini- sterium der Kolonien; Herr Goulburn ans Ministerium dèr Fi: nanzenz Lord Aberdeen an das der auswärtigen Angelegenheiten ; Graf Ripon zur“ Präsidentschaft über-das Handelswesen; Lord Ellenborough zu der. über die Oslindischen Angelegenheiten; Sir Henry Hardingezum militairischen Sekretariat; Sir Eduard. Knatsch- bullzumAmte-des Kriegs-Zahlmeisters. Nur Sir James Graham ist neu in der Stelle des Ministers des Jnnernz; Lord Haddington in dem ehemals von Graham bekleideten Amte “als erster Lord der Admiralität (Minister der Marine); Sir George Murray (ehemaliger Colonial:Minister) in dem des General - Feldjeugmei- sters; der Herzog von Buckingham in dem des Lord Siegelbe- wahrers, Der Herzog von Wellington hielt es nicht für rath- sam in seinen. alten Tagen ein, Amt auf sich zu-nehmen, welches anhaltende Aufmerksamkeit erfordertez er- begnügt. sich also, um nur seinèr Partei den - Einfluß seines Ansehens zu gewähren, mit der Stelle eines Kabinets -Miniskers ohne Amt und ohne Besoldung. Aber auch Peel, wohl theils um das Ganze besser übersehen zu können, theils um noch für einen anderen im Mi- nisterium Naum zu haben, bekleidet fein cigentliches Verwaltungs- Amt, sondern is mit dem Titel des ersten Lords der Schabkam- mer, erster Minister.
Was nun das Berhâltniß zwischen dem Ober- und Unter- hause betrifft, so finden wir in dem Kabinette 8 Mitglieder vom ersteren, und nur 5 vom leßteren. Von diesen ist noch dazu Lord Stanley eines Pairs Sohn und fein Vater so alt und krânklich,
daß er erwarten darf ins Oberhaus übertreten zu müssen, | Der Herzog von Buckingham, welcher fich während seiner i ganzen politischen Laufbahn durch nichts bemerklich gemacht
hat, als durch seine fast s{hwärmerische Anhänglichkeit an das Ackerbau-Jnteresse, dem man den bekannten Zusaß zur Parla- mentsakte verdankt, welche auch den Bauern, die keinen Pacht- brief haben, das Wahlrecht giebt, und wodurch den Gutsherrn ein so großes Uebergewicht in den Grafschafte-Wahlen zugefallen ist, welcher die jeßigen Getraidegeseße immer als das Werk der höchsten Weisheit gepriesen, und den für einen Feind der Guts- herren und Pächter erklärt hat, welcher das geringste daran zu andern vorschlage, dieser ist wirkfüich im Ministerium. Der Her- 3097 von. Nichmond „zwar vicht . CGein Mann „ den man \onsst gern darin gesehen hätte) dagegen aber der Graf Ripon, ein Mann zwar aus der Schule Huskisson’s hervorgegan- gen, und hierdurch vorbereitet von den Tories mit Palmerston, Richmond und Grant an dem Greéyschen Ministerium Theil zu nehmen, aber der in -den leßten Zeiten sich fast ebèn so stark für die Fortdauer der jeßigen Getraidegeseße ausgesprochen, als Nichz mond. Ferner ist unter den fünf Nicht-Adeligen im Kabinette Knatchbull ebenfalls ein ausschlicßlicher Freund des Ackerbaues. Dieses Interesse istalso auf jeden Fall jeßt in sichern Händen, und wenn auch Peel ohne Zwcisel von allen seinen Kollegen das Bersprechen erlangt hat, daß sie sich einer Milderung des Tarifs nicht widerseßen wollen, so ist doch faum zu erwarten, daß er sich in den wenigen Stunden | Welche hinreichend waren sich unter einander zu verständigen, mit | #hnen úber die Einzelpunkte einig werden konnte, worauf doch am | Ænde alles anfommt ; denn wenn die fkfonsumirenden Klassen ja befriedigt werden sollen, so muß eine regelmäßigere Einfuhr möglich gemacht, und die Brodt-Preise müssen merklich herabgebracht wer- den, Solches aber muß den Grundzins vermindern, und dieses ist es ja doch, wogegen die Gutsherren eigentlich anfämpfen. [E Wahrscheinlich wird Peel vor dem Frühjahr keinen Vorschlag deshalb vors Parlament bringen wollen, und seine Absicht is ohne 2weifel, gleichviel was die momentanen politischen Umstände seyn mögen, etwas Erfkleckliches zu gewähren, und hierbei fann er gewiß auf den Beistand der Mehrheit des Kabinettes rechnen. Ob Peel aber eben so viel bei den Bukinghamiten vermögen wird, wird wohl vorzüglich auf äußere Umstände ankommen, d. h. die Brodtpreise und das Benehmen der Nation. - Erstere ge- ben Hoffnung zu fallen, indem das Wetter fortwährend schön, und eine große Quantität auswärtigen Getraides dieser Tage den Zoll gezahlt hat, welches selbst schon die Wahrscheinlichkeit giebt, daß die Spekulanten auf kein weiteres Aufschlagen rechnen, DieNation verhält sich ruhig, ja gleichgültig. Selbst viele von denen, welche am eifrigsten für die Whigs gekämpft, sind es nun zufrieden, daj diese haben austreten müsen, da sie doch keine bedeutende. Maß- regel durchzuseßken vermocht hätten und man überzeugt ist, daf die Konservativen doch Mehreres zum Vortheile der materiellen Anteressen des Bürgers thun müssen, um die Verdrängung der Whigs selbs gegen die Neigung der Monarchin zu rechtfertigen. | Da also durch Handeln jeßt nichts zu fördern ist, so hat man be- # schlossen, in aller Stille zu warten. Es fómmt also darauf an, Kob die außerste Rechte der Gutsbesißer diese scheinbare Gleichgul- [Vtigkeit ‘wird eben so richtig zu erklären wissen, als. gewiß Sir N0: | Hert Peel sie sich und ihnen erklärt. Jnzwischen will doch die | Anti-corn-law-league auch dafür sorgen, daß dieser Punft nicht einmal scheinbar ganz vergessen werde. | Der Beschluß, welcher von den zu Manchester versammelten | Predigern gefaßt worden, den bten d. als einen allgemeinen Buß- | und Bettag zu begehen, wo der Himmel angefleht werden solle, | das Parlament zu erleuchten, damit es durch die Hiniwvegräumung | der Getraidesperre die Noth des Volfes entfernen helfe, ist nicht | zu Boden gefallen, Man erfährt vielmehr von Manchester, däß | | | l
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1500 Prediger ihre Bereitwilligkeit angekündigt haben, in ihren Kapellen diese politisch-religióse Feier zu begehen “ein Treiben, welches, so sehr jeder Billige es tadeln muß, doch gewiß der Feindseligkeit gegen die Aristokratie einen neuen Anstoß geben wird, Auch wird Yoel's Flugschrift: „a Plea for he Poor,“ und eine zweite, welche aus der Konferenz zu Manchester Hervor- gegangen is, zu vielen Tausenden. unter dem Volke verkauft, Die League tritt aber noch entschiedener auf. 04 Bei einer so eben zu Manchester skätkgefundenen vóörläüfigen Versammlung .von Fabrikanten wurde beschlossen, denjenigen Kauf- leuten zu Liverpool, welche bei der leßten Parlaments - Wahl die Vertheidiger der Getraidegeseße unterstüßt hätten, keine Waaren:
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Speditionen mehr zu übergeben, indem. sie nicht gesonnen seyen, diejenigen ferner zu bereichern, welche béschlossên hätten, sie selbsk arm zu_ machen. Und heute \óll eine Versammlung statt- finden, um diesen Beschlusse Wirk sämfkeit zu geben. Diéses isk cin anderer verzweifelter Schrift, welcher als von s\ô reichen und einflußreichen Männexn gethäti, die Beachtung des Staatsmannes verdient. Auch wérden die Radikalen nicht lange Lub Da Lord John Russel sich in Bezug auf ihr eigénthämliches Streben nah Grund-Reformen von ihnen losgesagt. hat, und nicht die geringste Hoffnung vorhanden ist, daß in furzem sich wieder ein Whig-Kabinet bilde, s0 werden dieselben wohl alles Maß, das sie bis jeßt. gehalten haben, überschreiten. Sie werden sich den. Chartisten nähern, und wahrscheinlich das Bindungs- Mittel zwischen diesen-in der League abgeben. O'Connells und feines Anhanges sind fie gewiß, wenn sie ihn bei seinem - besonderen Streben nach der Auflosung der Union nicht . Unterstüßen mögen. Somit dürfté, wenn auch nit der Zahlt nach, eine weit furhtbarere Opposition entstehen, als wenn -die Whigs. die Leitung derselben hâtten. Wenn nun auch sölches--den Konfervatismus beträchtlich verstärken jede N Biele sich añ Peel anschließen würden, die jeßt noch gleichgültig oder selbst feindselig: Zegen ihn gesinnt seyn mögen ; es Was hier: mit immer noch nicht dle Nothwendigkeit beseitigt, den sQwler-- gen Klassen in wenigsten materiellen L eziehungen großèe S fionen zu machen. Und zwar hângt Alles davon ab, daß solche zeitig und ungezwungen gemacht werden; sonst erleben wir gewiß eine zweite viel umfassendere, wirklich revolutionaire Parlaments- Reform, s
Was Jrland betrifft, so ist
auch
es weise von Peel, daß er in den Cords Grey und Elliot zwei Männer für die höchsten Aemter erwählt hat, welche sich durch ihr früheres Benehmen der Majse der Nation nicht verdächtig ader gar verhaßt gemacht hatten. O’Con- nell und Konsorien finden bei ihrerHeftigfeit nur deswegen so vielen {n- flang, weil bei den meisten seiner Landsleute Peel’s Ièame nur als der des Beschüßers und Lieblings ihrer ehemaligen Bedrücker der R gisten im Andenken stehet. Sle fürchten daher L RU - fehr zum Amte, einen Versuch wenigstens ¡us Red) ¡zun alten Dru; und viele Orangisken und deren Organe ha 00G Mühe gegeben, sie in dieser falschen Meinung zu bestar fen. x ( g ing. ¿s der neuen Verwaltung also, diese Täuschung durch ein 1 uges und billiges Verfahren zu zerslreuen, so steht zu hoffen, M sich auch hier allmälig. beruhigen werde, Vie gFEMARRei e regeln gegen O’Connell, welche die Times I, e E C so dringend empfehlen, würden aber gewiß Alles verder L Die Frländer sind zwar aufbrausend, aber N find empfanglich fut BYernunft und beraus danfbar sur gute L ehandlung,
Deutsche Bundesftaaten. C
Dresden, 4. Sept. Sine neue Raffination rücksichtlich des Selbstmordes lernten wir gestern im hiesigen Theater kennen, Im zweiten Akte des Houwaldschen Stückes: „Fluch und Se- gen“, als eben der Amtmann zur Muspfändung schreltenswilk erschoß sich ein junger Mann auf der Nobelgalerie. Der @chuß war vorsichtig und gut; | siben blieb und fein anderer Zuschauer verwundet wurde, auch sofort und ohne allen Blutverlusk (die Kugel durchbohrte das Herz) tödtete.
Leibzig, 3. Sept. (Leipz. Z.) Der am 9. August skatt- gefundene Hagelschlag hat in einem ziemlich breiten Striche von Freiburg an der Unstrut an, über die Gegend von Leipzig bis nahe an Torgau eine Verwüstung an den Feldfrüchten angerichtet, die obne Uebertreibung an 4 bis 590,000 Thaler geschäßt werden darf. Da ein fo harter Unfall die Umgegend von Leipzig seit Menschen- gedenken nicht betroffen hat, so war es nicht zu B dél gerade hier und im Verhältniß zu anderen Gegenden: sehr wenig Land- wirthe ihre Früchte versichert hattenz bei alledem aber hatten sich in den nächsten Tagen nach erlittenem Unfalle bei hiesiger Hagelscha- den-Versicherungs-Anstalt 58 Rittergüter und die einzelnen Versi- cherten aus 134 Dörfern als beschàdigt angemeldet und wegen der Reife der Früchte um schleunige ae gebeten. Die nun been- digten Abschäßungen der Schäden von diesem Tage allein betra- gen, dem Vernehmen nach, circa 73,000 Nthly,. — sammtliche in diesem Jahre und bis jeßt zu leistenden Vergütungen aber circa
140,000 Rthlr. Versichert sind, wie wir hôren, circa 105 Millio- nen Rthlr.
Leipzig, 6. Sept. Herr Thiers ‘ist am Iten d, M. von Ems fommend durch Würzburg nach Wien gerei, . Der geographische Schriftsteller Dr, Bollrath Hofsmann in
Stuttgart is vor einigen Tagen mit Tode abgegangen,
Braunschweig, 4. Sept. (Magd. D) gestern von einer großen Gefahr bedroht gewesen, welche jedoch, nur einen geringfügigen Schaden verursachend, noch ziemlich glúcklich für die Stadt vorüberging. Jn einem, dicht neben dem ZVachthause des Fallerslebener Thores gelegenen Gebäude, in wel: em ein Artillerie-Laboratorium befindlich ist, war ein Fettérwer- ker mit Anfertigung von Zündröhren- für Perfkussions - Kanonen beschäftigt und bog eben eine solche Zündröhre, als die Mischung explodirte uad: der Funke sich sogleich dem, im ganzen Gebaude verbreiteten Pulverstaube mittheilte. Einen Augenblick ver- (uchte der Feuerwerker, mit seinen Handen den fortlau- fenden Feuerfaden zu ersticken; als dieser sich jedoch dex Thüre eines anderen Gemaches, in welchem ein Vorrath von etwa 60 Pfd. Pulver in 2 offenen Gefäßen befindlich war, mit großer Schnelle näherte, warf sih der Beângstigte instinktge- máß zu Boden und entging so der Gefahr. Durch die sofort in Eurzem Zwischenraume erfolgenden beiden starken Erplosionen wurde das ganze Dach in die Höhe gesprengt und eine Seiten- wand niedergestürzt. Das Schreenvollste dieses Voments lag aber darin, daß in einem anderen, nur sehr wenige Schritte da- von entfernten Gebäude sich noch ein anderer Vorrath Pulver von etwa 6—8 Centnetn befand und cine Explosion auch dieser großen Pulvermasse zu ‘befürchten stand.
Wir sind vor-
Stuktgart, 3, Sept. (Schwäb, M.) Dem Vernehmen nach, versprechen die seit länger. r Zeit zwischen. den Regierungen von Württemberg und Baden über eine Eisenbahn-Berbindung gepflogenen Verhandlungen einen für die Jnteressen Süddeutsch- lands erwünschten Erfolg. Durch eine, von Technikern beider Staaten gemeinschaftlich vorgenommene, vorläufige Untersuchung soll eine den strengeren. Anforderungen genügende Eisenbahn- Linie zwischen Pforzheim uud arlarude ermittelt worden seyn, welche es möglich macht, die bedeutende Stadt Pforz- heim in die Eisenbahn-Verbindung zwischen Stuttgart und Karls- ruhe einzuschließen: Man zweifelt nicht, in- kurzer Zeit den An fang. mit, einem Werk gemacht zu heu das Württemberg in Berbindung mit der großen isenbahn des Rhein-Thales seßen soll, und das in seiner weiteren Entwickelung für den westöstlichen
so nâmlich, daß die Kugel im Körper
| Aufwartung.
F109 Verkehr die gleiche Bedeutung fómmé.
— — Féautfurt a, M., {l Sept.
ju. gewinnen verspricht, welche der Rhein-Thal-:Bahn für den Verkehr zwishen Süd und Nord zu-
Herzog Béruhard von Sachsen-Weimar ist in unserer Stadt ân-
gekommen, wo auch noch Se. Hessé vêrtweilf. j
Königl. Hoheit der Kürfürskt von
Die Barone Salomon und James von Rothschild sind von Wien und Paris hier angekommen und machèn heutfèé mit dem
Familien- Chef, dèm Baron A.
laucht dem Fürsten
Durchlaucht béi eine Festlichkéit zu veranstalten. ren Nachrichten zufolge, d. M. den Johannisberg
indessen einige Hdfe besuchen, Es treffen täglich
vielè ausgezeich:
Sé, Höheit dér |
|
M. von Rothschild, Sr, Durch- | von Metternich auf dem. Johannisberg ihre | Baron A. M., von Rothschild béabsichtigt, Sr, seinem démnächstigen Besuche in ünsérer Stadt = E e Pa , 6 Der Herr Fürst wird aber, siche: schon gleich. anfangs der zweiten Hälfte verlassen, Lor dex Rükkéhr nach Wien
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4‘ 0000.5
Bt A A Klöster (Teke e Jüdische Häuser ......:......... 1500 Synagogén eee ceor eor e SUdIEeT S aS blt aer 108 E
Bahäuser und Mühle...
e000) ‘
Griechische Häuser............. 157 Griéchishè Schulêtt .….......... E “ Armenisch e Hâlfer .…..... L E Buden (Kauftäde) «¿e-m aa 2847
Zusammen... 7284
Das genannte Blatt bemerkt ferner; „Der gesammte Berluft wird zu 125,850,000 Piastern: (ungefähr. 19 Millionen | Thaler) angegeben: Wir glauben jedoch, daß diese Summe, viel | zu hoch ist; da es auch bei dem größten Eifer und der größten | Umsicht, doch bisher durchaus an Zeit gefehlt hat, um die fo | schwierigen Berechnungen mit der erforderlichen Genguigkeit anz | zustellen, Wie dem aber auch sey, der Verlust, den @myrua er-
nete Gâste auf dem Johannisberg ein, die auf dem Schlosse nicht | A ; lg) WEnias ermeßlich und unerseblich und alle Raum finden fónnen, sondern im nahen Orte untergebracht | litten, ist darum nicht weniger un glich ut seblich
werden müssen. Jü den ersken Tägen ertvärtet man dort auch |
| den Kaiserl. Oesterreichischen Botschäfter zu ‘Paris, Grafen Apony. | Der Bundes - Präsidial : Gésandte, Héèrr Graf von Münch: | Bellinghausen, ist hierher. zurückgekehrt; gestern reiste der Königl,
| auf ein gúnstiges Resultat derselben alle Hoffnung auf,
| sets im Auge zu behalten und die erforderlichen i Lösung derselben vorzunehmen,“ Jn der nachsten Zeit zu erwarten, dén Ungewiß ist noch, ob
Preußische Bundestagë-Gesandte, Herr hier
Baron von Bülow, von nach Berlin ab und kehrt érsk in einiger Zeit hierher zurü,
Was man àucch in dèn bsfentlichen Blättern sagen mag, unsere Herbstmesse is bis jeßt noch sehr ill, und man gibt
Dié
Bóörsen- Geschäfte sind ziemlich lebhaft und die Fonds fesk, Der Königl. Preußische Hofschauspieler Herr Nokt hat sich von hier nach Neannheim zum Gastspiel begében. Er arntete hier in seinen
leßteren Gastrollen, als Richard IIT, namentlich, man gewann durch diese
viel Beifall und
Rolle die Uebérzeugung, daß er aller-
dings den ersken dramatischen Künstlern beizuzählen ist,
Schweiz, Zürich, 30. Aug.
In unserem Kanton hat am gestrigen
Sonntage bei dem Dorfe Schwamendingèn eine Velksversamm-
lung staltgefunden, béi welcher sich an 20,000
Menschen (nach
anderen Berichten jedoch nur an 10,000) befundèn haben sollen. Die Redner, der im Jahre 1839 gestürzten Partei angehörend,
sprachen in der Freude, sich wieder vor einer solchen Volksmenge |
zu sehen, unter jubelndem Zuruf auch von Vergessen der fanto-
nalen Zwietracht. Jedoch wurden nur folgende,
serfrage beziehende Anträge vorgelegt und angenommen.
sich auf die Klo-
Ie
Bersammlung beschließt: 1) Eine Adresse an dèn großen Rath
des Kantons Zürich zu richten und in dersellen
das ausdrúckckliche
Gesuch auszusprechen, daß der große Rath des Standes Zürich scine Gesandtschaft dahin inskruiren moge, sich mit deni von dem großen Räth
des Kantons Aargau unterm 19, Juli gefaßten Beschluß, betresfend die
Aargauschen Klöster, zu begnügen und jede Zntervention in die innern
Anzelegenheiten des Kantons Aargau abzuweisen,
vielmehr Aargau
in feinem Recht zu unterstüßen. 2) Eine Adresse an den großen
Rath dés. Kantons Aargau zu erlassen,
in welcher die lebendige
Theilnahme des Züricher Volkes ausgedrückt wird. 3) Eine Adresse in dem in Art, 4 bezeichneten Sinn an die Tagsaßung zu richten,
15 Dr
hung dieser Beschlüsse beauftragt, und werden eingeladen,
Unterzeichner des Züricher Zurufes seyen mit der Vollzic-
die Aar-
gausche Angelegenheit auch als Angelegenheit des Züricher Volkes
friedigender haben wir nun die Versuche der Gegenpartei Eindruck dieser Versammlung auszulöschen. der große Rath dieser gewaltigen Demonstration
Schritte zu be:
weichen, und ob
dieselbe namentlich zu einem Wendepunkt in unseren. kantonalen
Kämpfen sich gestalten werde.
Gewisser wird das Ereigniß auf
| die Entschlússe mehrerer anderea Kantone seinen Einfluß ausüben,
| Z0u eus
Beru, 31, Aug. (Schweizer -Bl,)
Tagsaßung vom
| Hauptbericht der Kommission in der Aargauischen Kloster - Ange-
legenheit verlesen.
Dieser Verlesung folgt die des Minderheits-
| Gutachtens des Herrn Schultheiß Neuhaus, der darauf anträgt: sich befriedigt zu erflären und die. Sache aus dem Abschied fallen zu lassen; die des Minderheits-Gutachtens der Hrn. Schmid
und Rúüttimann auf Wiederherskellung aller
Klöster; die des
Minderheitë-Gutachtens der Hrn. Baumgartner und v. Maillar- doz, unter sich wegen des Kloskeits Hermetschwyl uneinig, bean- tragend die Herstellung von Muri, Fahr, Mariatronung und des Kapuzinerkloskers von Baden; endlich die der Hrn. v. Mu-
ralt und Druey, welche Muri und Wettingen
opfern, hingegen
Herméetschwyl und das Kapuzinerkloster von Baden Hergestellt
wissen woellen, stattfinden.
Italien.
Non, 23. Aug.
verlassen und eine Neise nach Ancona antreten.
Die Discussion wird Donnerstag oder Freita g
Der Papst wird am 30sken d. M. Nom
Auf dem Wege
nach dieser Stadt wird Se. Heiligkeit bis zum 13. September in dem Wallfahrts- Orte Loretto verweilen. Die Stadt Ancona bereitet große Feste vor, und hat sih zu diesem Behufe unter An-
deren von der Stadt Venedig den vergoldeten „V
gebeten, Spanien.
Sucentaur“ aus:
Madrid, 26. Aug. Die Herren Altecoa und Santa-Anna,
Commissaire der Baskischen Provinzen fúr die
Regulirung der
Fueros- Frage, sind in Madrid eingetroffen, Niemand jedoch glaubt
an eine baldige Lösung dieser Frage.
Die Unterhandlungen wegen des Anlehens von 60 Millionen
Realen sind noch nicht zum Schlusse gekommen.
Herr Olozaga trifft Anstalten, um auf seinen Posten als Ge-
sandter am Franzöbsischen Hofe zurückzukehren.
Briefe aus Valladolid melden die Empörung einer Bri- gade Galeeren - Sträflinge, die bei den Straßenbauten von Ol-
medo verwendet witirden.
Vierzig Galeeren- Sträflinge bemäch-
tigten sich der Waffen und Pferde der sie esfortirenden Truppen, und nachdem sie ihre Kameraden ihrer Fesseln entledigt hatten, flüchteten sie sämmtlich, etwa 200 an der Zahl, nach den Gebir: gen, ohne daß man ihnen irgend Widerskand leisten konnte.
Türkei.
Sumhruna, 44. Aug, Das Journal de Sm yrne giebt nathstehende- Uebersicht vôn den abgebrannten Gebäuden, deren
Zahl sich auf 7284 beläuft; nämlich:
Türkische Häuser ............... 3050
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Moscheen.…. S{hulén. eer oacer ea ooooo Karavanferäis. erer ron out teen
42 27 15
Von Herrn .Landammann Baumgartner wird der |
|
wir werden nicht ermúden, die Aufmerksamkeit der Regierung und | der theilnehmenden Menschen allex Länder; allex Religionen darauf | zu lenken. — Die Kommission läßt in: ihrem menschenfreundlichen | Eifer nicht nach und beschäftigt sich fortwährend aufdie lobenswerth?sie | Weise mit den zweckmäßigsten Mitteln zur Unterstüßung der großen | Anzahl UnglÜlicher, deren Elend sie zu erleihtern übernommen | hat. Jhre Vorsorge erstreckt sich úber den gegenwärtigen Augen- | blick hinaus, und sie hat weislich daran gedacht, den Unglúlichen | auch Schuß gegen die strenge Jahreszeit zu verschassen. Zu diez | sem Zwee sollen die Summen, die von den in Smyrna und Könstantinopel gesammelten Beiträgen übrig bleiben, so wie das, was später von außèrhalb noch eingeht, verwendet werden. Die bisher täglich ausgetheilten 6780 Brot - Rationen \ind daher auf diejenige Zahl reduzirt worden, die fúr den Unterhalt der Kran- fen, Wittwen und Waisen unumgänglich nothwendig ist.“
| Vereinigte Staaten von Nord- Änunerika. Netv - York, 15. Augusk, Der Mac Leodsche Prozeß soll bekanntlich am 19, September vor sich gehen Und der Staatsse- cretair Webster scheint die weiteren Verhandlungen mit England wegen des Dampfboots „Caroline“ bis zur Erseßung des Hérrn For durch einen anderen Gesandten verschieben zu wollen. Herr Éverett ist statt des Herrn Stevenson nah London, Herr Jeni- fer nah Wien bestimmt. Der Russische Gesandte, Herr Bo- | disco, is áus Washington abberufen, der Oesterreichische, Freiherr | von Marschall, kehrt nach seiner Heimath zurúck. | Der Prinz von Joinville wird mit der ,„,Belle:Poule“ zu | |
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New-York erwartet,
Die Hândels-Nachrichten lauten ziemlich günstigz gutès Pa- pier wird ohne Schwierigkeit diskontirt, Hexr Jaudon \foll wie- der zum Agenten dèr Bereinigten Staaten -Bank in London ex- nännt seyn.
Verdient die Zehntheilung des Groschens wirklich den Vorzug vor der Zwölftheilung.
Dâás súdliche Deutschland theilt in Zroßer Allgemeinheit, und seit einér langen Réihefolgé vôn Generationèh die Einheit, wönach es rechnèt, den Gulden, in sechzig Kreuzèr. Der Kreuzer bézeichnet einen zu kleinen Werth, als daß ein Bedürfniß vorhanden seyn fönnte, ihn weiter noch andèrs als in halbe zu theilen. Jm hörd- lichen Deutschlande herrscht keine gleih ällgemeine Uebereinkunft in der Eintheilung der Münzeinheit:. die Febräuchlichske ist zwar der Thaler, aber èr wurdè schon seit Jahrhunderten theils in vièr und zwanzig, theils in dreißig Groschen getheilt. An dén Küsten der Nord- Und theils auch der Ost-See rechnete man ge- wöhnlicher nach Marken zu sechzehn Schillingen ; an dèr Nieder- ländischen Grènzè nah Gulden zu zwanzig Stüvern: insofern | dort drei Marken, hier drei Gulden einem Thäler gleich kamen, waren die Schillinge eine Verdoppelung der Vierundzwänzig- theilung, nnd die Stüver eine Verdoppelütng dét Dreißigtheilung, indem Von jenen 48, von diesen 60 auf den Thaler gingen. Neben diesen bestanden noch Eintheilungen des Thalèrs. in 36 Marien: groschen und in 72 Gröotz; érstere in Niedèrsachsen, leßtere an der unteren Weser; jene war das aänderthälbfache, diese das drei- fache der Vierund;wanzigtheilung. Kürhèssen theilte den Thaler in 32 Albüs; die Vierundzwanzigtheilung ging hier in eine Zivei- unddreißigtheilung über, wie dies gewlssermaaßen auch bei der Rechnung nah Groschen geschehen war, insofern nämlich in Län=z | dern, worin der Konventionsfuß neben der Hechnung in Thalern | ju 24 Groschen bestand, dieser Thaler nur eine Be entge war, das wirklich ausgeprägte Spôèzies: Thalerstück aber 32 solche Groschen galt. Der Groschen bedurfte nöch iner Unteräbthci-
lung, und diese war sehr allgemein zwöblftheilizg. Der Thäler | ivurde hierdurch béi der Vierundzwanzigtheilung in 288, bei ber | Dreißigtheilung in 360 Pfennige getheilt. Außerdem “bestanden, besonders weskwärts der Weser, noch männigfaltige Münzeinthei- lungen, welche Landstrichen zum Theil sogar mur von geringem Umfange eigenthümlich, und meist nur ih Marktverkehr des Volkes üblich waren. Je mehr Gewerbsämkeit und mit ihr Verkehr und Wohlstand fich verbreiteten, deskò fühlbarer ward die Unbe- quenilichkeit diesér mannigfaltigen Münzeintheilungen. FJndessen ward doch erst in dein lätigen Frieden, welcher dem Revölutions- Kriege folgte, das Gefühl dieser Unbequemlichkeit mäthtig genug, um die vieljährigen Gewohnheiten zu besiegen, und Einheit ‘dèr Muünzeintheilungèn in dem bei weitem größten Theile des ndrdli- chen Deutschlands hervorzubringen, Durch das Mühzgeseéß vonn 30, September 1821 führte die Preußische Regierung im ganzen Unifange des Staats die Theilung des Thalers in dreißig Gro: schen zu zwölf Pfennigen ein. Fast zwei Jahrzehende später ha- ben Handver, Braunschtveig, Kurhessen und Sachsen, der Groß herzog von Sachsen: Weimar, die Sächsisthen Herzoge Ernéftini- scher Linie, und die Regierungen der zwischèn den genannten Staa- ten ‘eingeschlóssenen Gebiete deutscher Bündestnitglieder itit det Preußischen Thaler auch déssen Einthéilung in g Groschen angenommen. Znsfoweit -beskeht keine Verschiedenheit der Arisich- ten mehr darúber, daß die Dreißigtheilung der Vierundzwänzig- theiltiag vorzuziehen sey; dagegen scheint die Meinung noch initter zwischen der Théilung des Gröoschens in zehn dder Le Tie nige zu schwanken: namentli haben die Stände des Königreichs Sachsen sich für die Sn entschiéden, und auf dém neue: sfèn Landtage der Preußischen Rheihprovinz ist deren Annähine statt der Zwbiftheilung empfohlen worden. L Auth ‘die Preußische A im_Juh theilung des Groschèns ‘in zehn Pfênn ‘ents Bis dahín wär in den Provinzen, worin der Thal i Groschen énthiëlt, dieser Qr sen I R theilt wordèn, ; F le een Cos 0 Ld trt; lern Zu 30 Silbêrgn en von 12 Denär geführt;