1841 / 252 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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zu seyn. Indessen bewährt der Künstler auch hierin nur seine sorg= | fame Beobachtung des rein Historischen, welches, bis in die Accessoirs, | der heutige Geshmack in Belgien als ein wesentliches Element der Geschichts-Malerei betrachtet. Der mehr historische, als ideale Geist, | worin Gallait seinen Gegenstand gedacht hat, verträgt sh vdllig | mit dieser Nachahmung des Gegebenen, ob wir gleih nicht in Ab- rede stellen wollen, daß etne fretere, poetischere Conception möglich und | für den malerischen Effekt vortheilhaft sey. Die beiden Grundsäulen, | auf denen bei Gallait das innere Kunstmoment beruht, sind die zwet | entgegengeseßten Mächte, die zwei Zeiten, die sih ablösen; die eine, | abscheidend, schon dem Fenseits angehörig; die andere, im Begriff | die thr überlassenen Güter dieser Welt zn Übernehmen, jedoch zu= | gleich, denn in diesem Moment anticipirt der Beschauer die ganze | nachfolgende Geschichte, die Elemente ihres künftigen Zerfalles | schon in sich tragend. | ___ Das Motiv, welches im Akte Karls V, sih ausspricht , be- stimmt den Rang, den geistigen Gehalt des Werkes. Wir haben schon bemerkt, daß der herrschende Ausdruck im Antliß des Kai jers ein leidender ist; die That, welche er hier vollzieht, ist | ihm gewissermaßen von außen aufgedrungen; Krankheit, das Er- löschen der praftishen Kraft, nöthigt ihn auch, der äußern Macht zu | entsagen, und die Reiche andern anheim zu geben, welche für ihn keine wahren, keine erwünschten Güter mehr sind. Diese bereitwillige Entäußerung is allerdings eine große und ergreifende That. Noch | tragischer if es, daß die vererbte Gewalt in der Hand des Nachfol- gers, sogar ein verderblicher, zweifelhafter und zerstückter Besiß wer- dent soll, daß der zum Abschied von dem gemeinschaftlichen Herrn ver- sammelte Hof bald in Zwist und Untergang zerfallen wird. So ld- | sen sih die Elemente dieser Begebenheit in Zweifel und finstern Aus-= | sichten auf. Es is wahr, diese innere Vernichtung des Stoffes liegt | nicht unmittelbar in dem Augenblick des dargestellten Faftums; aber sie wird doch nothwendig daraus gefolgert, wenn man das Werk nicht bloß mit dem Blick des Technikers betrachtet dem die sinnliche Ge= | genwart Uber alles gilt. Wo aber sollte der Künstler cinen festen

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sich geltend maht. Doch hat das Bild viel Beschauer ge

, G . un und scheint, den mittleren Kreisen des Publikums tpr A lat ial teressant zu seyn. Die darauf abgebildeten Personen leben im Ge- dächtniß des Volkes; es knüpfen sich viele mündliche Ueberlieferun-

ae A aud das Stü ist verständlih, und wird mit Behagen hbe- Li,

—, Von Wiert in Lüttich befinden sih mehrere Stúke in der Sammlung, von denen jedoch die bedeutenderen schon früher aus- geltellt waren. Der „, Christus im Grabe// ist das beste Werk die- ses Meisters , welches uns bekannt geworden, wir zichen es wenig- stens dem, freilich viel besprochenen „Kampf um Patroklus Leich- nam vor, welches Bild jedoch diesmal nicht miterschienen ist, Die kühne, heftige, oft ausschweifende Manier des Lütticher Mei- sters ist in dem „Christus// gemildert, und so kann ganz die Kunst des Nackten zur Wirkung kommen, worin Wierh, nach den Wer- ken des Ahnherrn der Belgischen Schulen , gründliche Studien ge- macht hat. Wäre nur diesem talentvollen Maler eine größere Er- findung für die Köpfe seiner weiblichen Figuren gegeben ; es is un- ter der Menge derer, welche allein der Genter Salon darbietet, kaum eine weibliche Physiognomie, die niht auf den nämlichen, rundlichen, feurig gerötheten Grund-Typus zurückführte, der, mehr oder minder, fast allen den Anstrich eines shlummernden Bacchan-

ililten » Reizes giebt. „Die von Wierh ausgestellten Stücke sind außer dem oben angeführten, an welches sich auf den Seitentafeln eine „Eva‘/ und cin „Däâmon der Verführung// anschließen , fol-

‘nee 4 L Cu R M _— F , , gende: zwei mythologische Stücke: ein „Satyr mit Kindern//, und

ctne „„Rymphe nebs Kindern//, cine Skizze: i ig j

E h S , etne Skizze: „Einundzwanzig junge Mädchen-/ in allerlei Gruppen, und die „vier Menschenalter/ ein nicht großer Rahmen , von feiner Ausarbeitung.

[n p poltgisCsse I G Fn der religiösen Malerei is uns, außer dem erwähnten Bilde

von Wierb, keine aus vriginalem Geiste entsprungene Leistung vorgekommen. Es is gewiß auffallend, daß in einem Lande, welches wohl mehr als alle Länder Mittel-Europas an der katholischen Ne- ligionsform festhält, und wo die Liebe zu Kirchenbildern traditionell

Haltpunkt für seinen Stoff finden? ; E s i E E SES L bie 4 Wo „sollte er ein dauernderes | und populair ist, so wenig lebendige Erfindung, so wenig schöpferi- L i end omente der Begebenheit, die Dauer | sche Fnspiration für diesen Theil der Malerei sich kund giebt. Seit

eines erhebenden Gedankens hernehmen, um seinem Werke das Leben einer poettschen, sich selbst tragenden Schdpfung einzuhauchen? Hier gab es nur ein Mittel, den freien kräftigen Geist, den ungebrochenen Muth des Fürsten, der sich mit Willen und Bewußtseyn aller Lasten entledigt, durchblicken zu lassen. Dadurch würde, was freilich außer

mehreren Fahren bringen die Ausstellungen nichts, wodurh, wie dies tn anderen Kunstgebieten geschehen , eine eigenthkunliche Rich- tung fich verkündigte. Und doch scht eben das Fach der Religions- Malerei eine große Zahl Arbeiter in Thätigkcit; denn bis in die kleinsten Kapellen und Nischen wird selbst der angehende Kunsischü-

Ss Cp T) 1 T a. Cl, r Q dd 4 V Lange BLrBeL/, durch physische Noth geboten war, zu | ler gerufen, um der gläubigen Gemeinde durch den Reiz sinnli- i er Hand g des Willens, zu einer sich bethätigenden Gegenwart | cher Darstellung zu Hülfe zu kommen, Die Versuche religidser Bil- edlerer, dem bloßen Leiden entsiiegener, Fndividualität. Statt des | der, welche sich i enter S finden , si ähr von de ‘goldbebangenen Gespenttes/ mudee di F SN E E âf, Es A 4 welche L Genter Salon befinden , sind ungefähr von der egorbveyangenen tes“ ; e Herrlichkett der in fich steg- | Urt, rote man fie heutzutage überall in den größeren Ausstellunge Feen Ee Dal Der allet En, über allen Ver antrifft; das religidse Element is entweder 48 ganz idollish 2e. l Besiß, als den Trümmern der irdischen Kämpfe, in verklär worden; die sittsame, aber nicht ehrwúrdig-ernste, die liebliche, aber ter Ruhe schweben. Nur dadurch allein wird in die Thatsache ci ic j Ge M Leutonid ane S Me Mer R Thatsache ctn | nicht himmlische Maria , gewdhnlich eine blonde, fre iche Ge wahrer Zweck und sittlicher Gewinn gelegt. Ohne Zweifel, Kar N ‘igt sich zu \ (uh SHéferdaft: Geltinciln un a t L 2 „stttlich ( G S fel, Karl muß | stalt, neigt sich zu sehe zum Schäferhaft- Senti le Y in diesem Augenblick schon als der drückenden Sorge seines trdische dh i Sbdhdeit Und: Cobabinbete tbeee sem Au: : s es trdischen | nur noch als ein Abglanz der Schönheit und Erhabenheit früher Amtes innerlich entrückt erschcinen; aber die Welt, welcher er : tepochen t men D A A S Amtes ; Welt , welcher er ange Kunstepochen gelten zu können. Diese K E i m L) ANTrUIGt eejcheitten ; aber die Welt, weld Q Kl n n, Diese Kunst ist in den hier be- A N U die unterirdische des, Grabes, sondern eine | zeihneten Werken vòllig auf ein anderes Gebiet E sb here, die Welt der vollendeten Persönlichkeit. Die erstere gehdrt, | sclb| das Mild-Musikalische des Kolorits hat mit dem religidsen A eite ider DAU D N OEeil E sie betäubt und | Gefühl wenig oder nichts gemein. Unter den Darstellungen reli dckt, r s in ein Gefühl des bloß Nichtigen, welches | gidfser Stoffe können noch, als der Aufmerk} it i cchricit/ oder wirst uns in ein Gefühl des _N ( g s der Aufmerksamkeit werth, bezeichne hôchstens als bedingender Gegensayi in die Composition eintreten darf. werden: von Gtslar zu Brüssel, ab ry A S

Vielleicht wird man behaupten, die Anforderung , welche wir an die

lorit des Bildes fällt ins Kreidige; von De Cauwer Noese zu

t vischo Dare R 4 U, t 4 A ; ,

R O N A AR Stgenstandes stellen, | Gent, eine „hellige Familie/ und ein „heiliger Nikolaus‘/; von berjc t nzen ge\cznczllichen Wahrhett. Wir wollen | Wulffaert zu Antwerpen die „F fr ia, Tr Lei

nicht erwiedern, daß diese Frage nach der geschichtlich überlict,, B zu Antwerpen die „Jungfrau Maria, Trost der Leid- a) Crt ( ra ( ich überlieferten | tragenden“/, eine nicht übe ‘dete ars 5 iti i

E 6? O E t n | ( , eine nicht übel angeordnete grdßere Comp

Richtigkeit nur secundair sey, wo es sich um den Gedankengehalt ei solcher Gegenstand verdiente, von einem D Ee met Mie

ner Kunstschöpfung handelt ; wir sind vielmehr der Ansicht, daß die HAiS 4 20 N L ae M M EEN : ch , daß die religids-dog1 cher ‘1 doi Í R a A wahre historische That mit der künstlerischen , im vorliegenden Falle, | dal zu AUII ean sondern als ein erhaben - menschlicher, behan-

Úbereinstimmt. Ein o großer Charakter, wie Karl V., welcher vier- zig J i

ropas festhielt, wird wohl aus dem Schlusse seiner Staaten - Regie- rung mehr als einen ruhigen Schlaf und ein Paar Jahre ärztlicher und priesterlicher Diät erübrigt haben. Wo nicht, so hat der Künst ler das Recht, Über das Krankenlager hinausgehend, cinen Lichtstrahl aus der Sphäre feeter Dichtung, aus einer anderen Wirklichkeit zu

Die übrigen Zweige der Malerei bieten manche erfreuliche Ar

rahre lang an der, von allen Seiten erschütterten, Waage Eu beiten dar. Das Talent, die äußere Natur und Menschenwelt wie- derzugeben, is minder selten; und wenn auch dazu cin ursprüngli- ches Auffassen der Erscheinungen erfordert wird, so ist dies doch eine Gabe, die leichter erweckt und entwickelt wird, weil jag {hon im Leben selbst jeder Mensch genöthigt ist, die Dinge und Personen, mit denen er in Berührung kommt, nach seiner Art und für seine

; trt to ne vorl 6 0 S Vi 0 Pr) 4 M ; d la A I „F , , iel E L P LeLeR A O Frage t (Zeschichte | Zwecke sich anzusehen, ja, t gewisser Weise, sie im Geiste zu repro- nicht, Denn daß hinter dem abgehärmten Angesicht Karls V. ein ge- | duziren. Die Natur und die verschiede ise de Hon S G P 1 x D J E R LEP 20 I Y Ie E, E P tedenen Kreise der menschlichen sunder Geist lebte, sicht man aus dem Verlauf des Entsagungsaftes Gesellscha ‘itc a S «n j E S a i SELE s gsattes, ft, obgleich das alles der cchte Künstler mit de Anb s, wo Karl, dent Vortrag des Staatsrat bs Philibert unterbrechend E 1a N p 4 e Ì (V Ci s . / H 11 er mtf den besond t=- Karl ( s sraths Ph | d/ das | ren ODrganen seines Talentes genießt, und sich zum Besiße mac Wort nimmt, und _in Erinnerung seines thatenreichen Lebens, mit gehören zum Daseyn Aller; jeder selbstthätige Geist E

voller Kraft der Stimme, und wie verjüngt, zu der Vers j n (Ge E e S A „he i / ungt, zu der Versamm nen (KHedanken, und dehnt darüber seine ; 4 G

n Vor C s L z 4 M A ev seine Empfindutrg aut fe lung spricht, Wenn man ferner bedenkt, daß Karl schon sechs | der Historienmaler, hierin dem Dichter Steen, ein L

C ‘s Conto S F . S6 ov 5 ° ¿ ai ; “ahre lang vor seiner Abdankung unter den äußersten körper- seyn, nicht bloß andere und wieder andere Figuren und Erfahrungs-

» , Leiden S 4, ch! 9 PAic s Cottt 2 M s 9 4 Sn s E Ex 2 :

liche! Leiden der schweren Pflichten seines Regiments vorzu- | fälle, vor unsere Sinne bringt Unter f

i «eiden et E ees, lents E i / : S gt. iter den folgendet il

stehen vxelmochte, so darf man an einen Maler gewiß die Forde- | werden wir auch cinige fremde erwähnen : die Anirve eibe nere S s j

rung met; daß er in dem Moment der Abdankung nicht bloß | tr

efflichen Holländischen Arbeiten wollen wir als cinen freundlichen

den schon zerfalßenen Leib, sondern auch den steggewohnten Willen, | Erweis des wieder auflebenden Verkehrs der beiden verschwisterte das Unsterbliche dieses Königlichen Geistes, zur Erscheinung bringe. | Niederlande aufnehmen. Zu beachtende Stücke sind: von De C e Zu diesem Grade wahrhaft historischer Kunst hat sih Gal- | zu Brüssel: „der Refrut//, mit derx Aufschrift ‘die in den ‘Mund lait nicht aufgeschwutiagen, o groß auch, in ihrer Art, die Vor- | eines mit dem Ehrenkreux geshmückten Veteranen A 10:

züge seiner Production sind, Wenn wir in den bisherigen Bemer-

¡0 belohnt der Kaiser seine Tapfern ver G 2 ! 4 ; - Ra tin Cum ld d Le : ¿ „_ K lf E L ergiß es nicht !// Y fungen die Aufgabe der historischen Kunst als eine poetische aus- | De Heuvel zu Gent: „Oeffentlicher Ati etaie, R Ds us

sprachen, in strengerer Weise, als es vielleicht, bei Beurtheilung vor- zu Namur: „Fuhrleute aus der Pikardic//, von Verhey den handener Arbeiten , billig erscheint , so geschah es nur, weil wir in | Antwerpen: ein „Bauermädchen//, Überaus alûdliches Gesicht, Corr | Gallait, und in andern Meistern der Belgischen Schulen, ein | eine Rose in der Hand nicht sinnend, sondern schalkl aft für sich zu größeren Erwartungen berechtigendes Talent erblicken, und weil | lahend. Von H. Dillens zu Gent die Vorlesun T vet es ir die Linie bezeichnen wollten, welche die bloß äußerliche Vor- | elegant, buntes Kosiüm des vorigen Jahrhunderts on Wut fs

L C4 5 e T (C Q! 4‘ 4 j 1 dor T ‘l s , , v + +1 [9 4 e Ta E F c . c steiung geschehener Dinge, sey es vermittelst der Farbe oder der | faert zu Antwerpen: „die Nestausnehmer//, bäurish schlau. Von

Sprache, von der Poesie der Geschichte, von der Vergegenwärtigung | Newenham zu London: „ein zur Schlacht gerüsteter Ritter“, mag

ihrer inzeren Größe abscheidet.

leben der „„Träumerci//, einem anziehenden, blühend weiblichen

Cine néht geringe Theilnahme fand „das Kompromiß des | Kopfe von Jungbluth zu Mons, seine Stelle finden. Ein be- Adels im Jahr 1566//, ein Werk des Brüsseler Malers de Biefve. | liebter Gegenstand für heitere Pinsel is auch auf dem diesmaligen

Dies Stück nimmt in der Historie den nächsten Rang nach Gal- | S g Î

lait’s Werken ci. Zwar tritt bei demselben nicht jene Klarheit des Helldunkels, jette fich verticfende Perspektive heraus, wodurch m

bei Gallait die drei Hauptgründe des Bildes vollkommen über- r

alon, das Thema: „Kinder, die Seifenblasen machen//, zu bemerken,

Die Landschaften sind in großer Anzahl vorhanden. Von Schon - an zu Breda: „bewegte See‘/, leichtes, zugleich biegsames und si aubendes Element. Von D ekerre zu Brüffel : „Wald-Landschaft//.

schaulich werden; auch nicht jener Reichthum der Farbe, wodurch | Von Ducorron zu Ath: „Gegend um Rochefort in den Ardennen-/ Gallait es der hinreißenden Kunst von Wappers beinahe gleich | und andere Landschaften. Von Verbeecck zu Antwerpen : „Wasser- gethan hat; doch gebührt de Biefve’s Gemälde in techntsher fall in den Ardennen/ und „Ansicht aus dem Kämpenland// (Cam-

Hinsicht ein ehrenvoller Play unter den gleichzeitigen Kunstproduc- vine). Vo

1 Travenraat zu Rotterdam: „Sturm in den Mo-

+ tionen. Die einzelnen Figuren sind in jedem Betracht fleißig und rästen Hollands//, ängstlich verstörte Züge in Luft, Riedgras und un-

kovreft ausgearbeitet; die Gesichtsformen sprechend, die Stellun- ter dem Geflügel, cine zerfallende Hütte.

gen natürlich * die Bewegungen von der Ar te sie 1 z 53

9, T) le s er Art, wie sie wohl bet | „Ansicht gus der Gegend von YArdenne-/, Von Abels

ev s J : woe 0 S C)T QHS 6 tr : Abels im Haag: einer wichtigen Zusammenkunft konsequenter Männer zu seyn pfle- „Mond - Beleuchtung//, braun und trübe. Von H uy man ju

gen, welche an eine beschlossene That feinen besondere (c Bre 3 3 3 / ; é en besonderen Umschwung | Breda: „Gegend aus Nord-Brahant“/, E. de ç des Gemüthes zu \e A age R n i BEYEND IFUTU=RILNY S. de Vigtié zU Get hak | 9,5 2 ! hes zu sehen brauchen, Die eigentlich dramatische Be- mehrere „Ftalienische Landschaften“ geliefert , naturgetreue T darstel- | Resultate, Lustspiel in 2 Abth., von C. Blum. Hierauf: Fröh-

«Iz

S Pwertraft seine Aan welthe den „ganzen Menschen, die ganze lungen, welche mit den gewöhnlichen Niederländischen Landschaften zu einem derartigen Stdf nicht L e Spiel scht, läßt sich bei sehr kontrastiren, um nicht das Auge des Beschauers auf sich zu zie- aus einer modernen Stände - Versamml Es sind da Gruppen wie | hen. Der bald ins Blaue, bald ins Röthliche shlagende Grundton beit zu einer interessanten Combira(gmmlung (1 welche wohl Gelegen- | der meisien unter diesen Stücken zeigt uns die südüiche Landschaft LeRE, Aen, fv Deli währen Ame Tes Portraits und Situationen | unter dem leuchtenden Schleier der Atmosphäre; es sind dies Licht- | der Kunst unfruchtbar bleibt. Effekte oder, so zu sagen, Stimmungen der Luft, nicht bewegt genug, | Werner, oder Herz und Welt Schauspiel

P c F;

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wei Gruppen sind es vor i G D. 1 : i ( D 1gen Det Pit Cs Lins nue czwecde in dem Kompromiß die Auf- | um, wie im Sturm, für sich allein hinlänglich zu interessiren, Zu ung / freistehend, zeigt | einem solchen Schauplaß gehört eine Handlung , es ist dies der paß- |

sich Brederode, zu der Versammlung redend; ! Miti

des Bildes sind Mehrere vom Adel beschäftigt, bi UMderi e L kräftige Gestalt des Grafen von Horn, welcher ben ganz gelaßen seinen Namen seßt, macht sich vortheilhaft bemerklich; Graf Ea- mont / eine stattliche populäre Figur, ein Mann, wie der Rieder lánder seine Herren liebte, nimmt rechts im Vordergrunde cinen Sessel cin, den Worten des Redners am anderen, oberen Ende ru-

umfaßt halten, und welche eins als Opfer fúr die Freiheit ihres

\chäftigt, die Freunde zur Unterzeichnung herbeizuziehen, Dies ganze

lichste Boden für die historische Landschaft. Soll das Land als sol- ches ein Vorwurf des Malers seyn, so ist die klare, alle {chdnen For- men potenzirende Luft des Südens das beste Medium. Die „„Winter- | Landschaft// von Roosenboom aus Amsterdam is ein sehr gelunge- nes Stück, Links ein Eisylan, rechts ein hochstämmiger Wald, wo- durch ein bräunlich betupfter Weg führt; der neblige, blauduftige |

: 7 «2 l | Frost durch die feinen Wipfel und die strafen, von kei s : hig gespannt zuhörend. Unter der Menge der anwesenden Perso- | heschwerten î ps rafen - einen Blâältern

nen bezeichnen wir noch als besondere Gruppe drei Brüder, die sich | reiften W

Zweige ist zart genug, um eine tiefere Aussicht in denëbe- ald zu gewähren, Von van Eykhaute zu Gent:

Ansicht aus der Gegend von Gent--. Von Verveer aus dem

de t F Heerde in Ruhe“, an den Ufern der Maas. Zum Schluß nennen

|

i

DBaterlandes fallen sollen; und eine jugendliche Gestalt, lebhaft be- | Haag : Gegend um Dordrechcht7, Von de Cock zu Gent: „eine | . S u FP:

Stück hat etwas búrgerlih Genrehaftes; die beiden Haupthand- lungen stdren sich nicht, weil keine davon recht prononcirt ist; sie er-

wir noch das ausgezeichnetste S1 in der Thier - Malerei: etne

gânzen sich aber auch nicht, weil keine als allgemeines Centrum | Súase in Bu G. Verbdckhoven zu Brüssel; diesmal sind die

nd die Grupye wird nun um so gemüthlicher,

| Das Talent dieses Meisters ist bekannt genug, es bewährt sich auc

auf Bde Vans pon gun Se TRAIE, luch unter der Menge hier niht erwähnter Arbeiten wird der kunstliebende Besucher, je nah Geschmack und Vorliebe, manni fach zu näherer Beschauung eingeladen werden. Wenn die diesjährige Sammlung einen gZeringeren Beitrag zum Fortschritte Belgischer Kunsi liefert so dürfen wir um so mehr cine reihere Auswahl für o nächste Jahr erwarten, in welchem die Früchte der Malerei in T Hauptstadt ausgestellt werden. Möge diese Gelegenheit, welche den Sp werken ein größeres Publikum bietet , auh zu einem weite- g: Gene mit benachbarten ändern Veranlassung geben. Daß das m unf ne Sprache mit Belgien nah verwandte Deutschland sich ¡ck) würdig vertreten lasse, ist ein Wunsch, dessen Verwirklichung die

Leichtigkci ; ; é l E e Transports und die Fruchtbarkeit der Deutschen Ate-

Dauer der Eisenbahnfahrten am 8. Sept. 1841.

Abgang Al R. »ck) Zal . Lf Zeitdauer s bid 18 Zeitdauer

V TA St. | M. Potsdam St. | M.

Um n Ubr Morgens. o o [atm 43 f Um 65 Ubr Morgens... | 42 - 5 - Vormittags . _— 42 - 97 - Vormittags. | 40 - s - Nachmittags 42 e Z - Nachmittags | 40 - z - Nachmittags _— 40 - 45 - Nachmittags | 40 bs A - Abends....| 40 - T4 - Abends ...| 52 - - Abends....| 53 - S7 - Abends .…..| 5:3

Meteorologische Beobachtungen.

L N E Q | Nach einmaliger | Ï A ur, Ubr. Beobachtung. Luftdruck „…. . |335,22" Par. |335,44" Par. [336,72 Par. | Quellwärme 8.9 K Luftwärme . .,. + 94° R. 1e 15,4 n +- I S R. n kes 14 e R Thaupunkt. ..| +4 L R. |+- O8 R. +- S R. [Bodenwärme I i ÿ? R Dunstsüttigung N89 pCt. 68 pCt. 80 pCt. Ausdünstung 0 042” Rb Wetter 044 trübe, halbhbeiter, heiter, Niedersechlag 0,01 e Rh E w. P, , : e

e i L l'agesmittel: 335,79 Par. + 121° R... -+ 9,3 ° R... 79 pci. w.

Berliner Bör wee, Den 9. September 1841.

L A ( bd ch Pr. Cour. Brief. | Geld. Brief. | Geld. St. Sechuld- Sch. | 4 | 1043 1047 Actien.

Pr. Engl. 0bl.30.| 4 102 101 f Brl. Pots. Eisenb.| 5 1255 —— Präm. Sch. der do. do. Prior. Act. 43 _— 1022 Seebandlung. |— 79 L Mygd Lpz. Eiseub. |— 112% Kurm, Schuldv. 34 102% 102f do. do. Prior. Act. | 4 —_ 102 Berl. Stadt - Obl. | 4 | 103% 103? Berl. Aub. Eisenb.|—| 1047 m Elbinger do, 37 100 991 do. do. Prior. Act. | 4 102 L —- Danz. do. in Th.| 48 Es Düss. Elb, Eisenb.| 5 914 L 93! Westp. Pfandbr. 35 102 {i 101 K do. do. Prior. Act. | 5 103 103 : Grossh,. Pos. do.| 4 106 Rhein. Eisenb. 5 97 L 962 Ostpr. Pfi e SR E L E Éi do S O uar O S E Kur- u, Neum. do. 3 L 102 L P 4 Lo Al n ? Ha

Sehlesische do. ZL 102 L de E 2 is zen à 9 Th. -—— 81 8 Disconto -— I E 4

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S E 250 Fl. Kurz 1381 139 E 250 Fl. | 2 m. 1372 | 1372 L ote cs GDOO N Kurz f L1G 7 ] do. S 300 ux. | 2 Me. E l 4 O ; y ) 7 : 15 E : I LSt. 3 Mt. 6 187 [6 18% aris aare ce E U N 2 Mt. T 77 Ie In 0 ec a 150 FI. 2 Mt 103 » D: ‘ri L 150 FI. D "lt. N EI enan E 100 Tblr. | 2 Mét. 9g! G Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss.. 100 Thlr. | 6 Tage s Q D F E N 100 FI. 2 Mét. 1013 9 PELOFSDUNE e e L C E L I SRblL.| 3 Woch. |1 91 F “49 E

250 00 0 T1 2A 5 #26 909 Be, 1% 445 Ber. Bank-Aot. 1915, 19138 Parla L P 5 ce . 1:3, ar C E zu 900 FL 1372. 13872. Loose zu 100 Fl O do. 47 Anl. 1022 6 Poli Toi "r 4 O q Anl. 1025 G. . Loose 74 G. 52 Sp: 901 901 i Holl 5013: 502, 0 Span, Anl. 203, 207. L

do. linkes —. München - A ugsl ) J J : &gsburg —. Strassburg - Basel 215 Bs Dresden 1007 G. Köln- Aachen [1001 G, i: ; M

E R O E i S L L5H D Neapl. fin cour. 104. 70. 5% Span. Rente 23%.

Von Bovie zu Brüssel: | (

Gußkow,

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 5. Sept. 52 Span, I Antwerpen, 4. Sept. Zinsl. 57. Anl 197, E S 57 Met. 1075 G. 98% g ¿ 98% G, Loose Preuss. Präm. Sch. S0 G.

Eisenhb: - Acti y Ï j : 4 uin - Actien. St. Germain —, YVersailles echts Ula ——

Leipzig E am bu N 1 SEHE Bank - Actien 1595, Engl. Russ. 10S? aris, 4: Soul 52 » @ . Ds S, ep 95 Reute fin ¿our. 116. 90, 3% Rente fin cour.

Port s Passive Di.

„Wien, daepb 0h n 1074142004: 06 Quo 17 —. Bauk - Actien 1572. Aul. de 1834 1357, de 1839 108. ay

Königliche Sch auspiele. d

Freitag, 10. Sept. Jm Opernhause: Der Poftillon von

Lonjumeau, komische Oper in 3 Abth., Musi M

u, Q 9 Mbth., Musik von A, Adam Mlle, Kunth, vom Kaiserl. Hof-Theater zu Petersburg : e dalene, als leßte Gastrolle.) E A al

Sonnabend, 11. Sept. Jm Schauspielhause: Erziehungs-

lich, musikalisches Quodlibet in 2 Abth. (Dlle. Grünbaum: Anna.)

Sonntag, 14. Sept. Jm Opernhause: Der Verstorbene,

Posse in 1 Aft, von Tenellîi. Hierauf: Der Seer A0 | bes Ballet in 3 Abth., von P. Tal del, gro

Montag, 13. Sept. Jm Schauspielhause : Zum erstenmale - in 5 Abth., von K.

: Königsstädtisches Theater. Freitag, 10, Sept, Der Vater der Debüctantin. Posse in

1 Aften, nach Bayard, von B. A, F Male as , D. «4, Herrmann, Vorher: Nu - 777, Posse in Aft, von Lebrún. herz Nummer

Sonnabend, 11, Sept. (JZtalienische Opern - Vorstellung.)

E E , A j La Proya di un Opera seria, Opera buffain 2 Atti. Musica del Maestro Francesco Gnecco,

Sonntag, 12. Sept. Der Talisman. Posse mit Gesang

in 3 Aften, von J, Nestroy.

Verantwortlicher Redacteur Dr, F. W. Zinfeisen,

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofhuchdruckerei,

&nhbalt.

AÄmtliche Nachrichten. Nufßland und Polen.

reichischen Gesandten Frankreich. P E Ei erald è rd l / fe Silvio Pellico f. Gerüchte wegen ‘icgs\chif} in Kronstadt.

St. Petersburg. Audienz des Oester

von Woyna. Ï Eisenbahn von Paris nach der Belgischen des Kultus-Minister wegen Reisen muthmaßlicher Gesandter am Fran- Ueber die Angelegenheit der Fregatte „„Victorieuse.// Yermischtes.

Prinz Albrechts Er- Der neue General - Postmeister. Jahrhundert. Die Tory- Frankreich.

zbsischen Hofe.

- Franzdsisches Ki Großbritanien und Jr ‘inen Hofstaat. O inisterwechsel in diesem 3 Verhältniß zwischen England und

flärung an se Englische M Presse Úber da Yermischtes. Niederlande. zosen an den Kön! Deutsche Bundesstaaten. Rückkehr der Großh - der Königin von Griechenland, an (Fürst Metternich. Ankunft des Fürsten Ergebnisse der Herbsi-Messe. s und Schissffahrts - Convention Hamburg, Lübeck und Bremet. 6 Kaiserlichen Majestäten. l-Konsul in Syrien. Kalse

Aus dem Haag. Geschenk des Königs der Fran- dnig der Niederlande. :

i Dresden. Artillerie-Musterung. Großherzogin. Oldenburg. Fran fk-

Weimar. Ri vfang und Aufenthalt

Lîc din) Anffsel. p entar - Handels zwischen (Kroßbritanten,/ Oesterreich. Oesterreichischer Genera Nordbahn. Tagsaßung. Frage. Angeblich en Türkei. Konstantinovel. Mehmed Alis te! Flotte vor Betrut.

und Rußland. rischen S Auckland und Dost

Verhandlung über die Aargauische Kloster- tdeckte Verschwörung in Fretburg.

Reschid- und Riza - Pascha. Verhalten nah der Herabschung des RNückkchr der Konsuln Mission Mustapha

Aegypten. c Tributs. Englische von Oesterreich, England Pascha’s wegen

Ojtindien. Lord Au Gilzies. Krankheiten Vermischtes.

Mohammed. Niederlage der unter den Fndisch - Britischen Truppen.

Königliche Ge- Ankunft der Königin. vollendeten Berlin-Anhaltischen Eisenbahn. Fränckelsche Stiftung. Aachen. Aachener Eisenbahn. E

Görliß. Ober -Lausißzische -- Dobberan. Fernerer Bericht andwirthe. Das akade-

Fhrer Majestäten. schenke. Manòdver. Domanze. Erdffnung der voll Näheres über die Oeffentliche Befahrung der Köln Wissenschaft, Kunst u. Liter (Gesellschaft der Wissenschaften. - über die Versammlung der Deutschen L mische Kunst-Museum zu Bonn.

Breslau.

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

essin Karl und Höchst:

» Königl. Hoheiten die Prinzes\ | 1st i , sind von hier nach Wei-

deren Tochter, die P rinzessin Louise mar abgereist.

Der Königl. Sicilianische außerordentliche

ommen: id | | n hiesigen Hofe, Freiherr

bevollmächtigte Minister a1

Gesandte und q Magdeburg.

von Antonini, von

Zeitungs -Uachrichten. Ausland. Rußland und Polen.

St. Petersburg, 1. wurde der Oesterre jor Graf von von Zarskoje-

| | | | | | | in Grenoble für ungegründet. | | | | | |

Sonntag, den 31. August, rordentliche Gesandte, General-Ma- tajestât dem Kaiser im Palaste n und darauf Jhrer

chische auße WWoyna, von | : Sselo in einer Audienz empfange Majestät der Kaiserin vorgestellt. Frankreich. Der König, begleitet von dem Herzoge

Marschall Soult, dem General-Lieutenant Dode

besichtigte gestern zum drittenmale die Forti- „Es scheint

Paris, 9. von Orleans, dem de la Brunerie u. A., | Arbeiten um Paris. Der Monite daß bei Erdffnung der ff des Baues e n Kammern vorgele ert : z sem Augenblick in Brüssel, um sich mit

Direktor der Sociélé générale, wegen einer Compagnie zu beschäf: Bahn der Privat-Jndustrie Compagnie, welcher das

enthält Folgendes: _{ \chsten Session ein Geseß-Ent- iner Eisenbahn von Paris nach der gt werden wird.

Ur parisien

wurf in Betre| Belgischen Gränze den von Rothschild is in die dem Herrn von Meeus, ! der Mittel zum Behuf der Bildung Man versichert, falls diese den würde, werde der ein Zinsfuß garantirt werden. en Zulassung der Hälfte der Andererseits heißt es, daß

anvertraut wer Unternehmen zufiele, die Rede von der frei erforderlichen Schienen. L in Betracht der politischen Wichtigkeit dieser rung derselben der Regierung anzuvertrauen j Für diesen Fall wäre schon ein Geseß-Entwurf ganz vorbereitet und fónnte den Kammern ohne Verzug vorgelegt werden.“

Der Moniteur parisien bestätigt die bereits von mehre- ren Blättern mitgetheilte Nachricht, daß der Minister der Kulten vor furzem durch ein Cirkular den Bischöfen bedeutet habe, ihre re-

7 \peftiven Didzesen nicht ohne Erlaubniß der Regierung zu ver-

r für diese Linie die Kammern Linie die Ausfúh- vorziehen dürften,

Nach den heute aus London eingetrosfenen Privatbriefen Sir Robert Peel's für die neue Beseßung des ns am Französischen Hofe- auf den Lord Fißge- von gemäßigterer Meinung sey, als Lord Loa- n dem zuvor die Nede gewesen.

‘seiller Semaphore dem Tode Silvio Pell

wúrde die Wahl Hotschafter-Poske rald fallen, donderry, v0

Dem Mart

* Nachricht von

ufolge is aus Jtalien die co's eingetroffen,

All &emtine

Preußishe Staats-Zeitung.

Das legitimistishe Journal la France erzählt Folgendes :

„Lord Palmerston hat vor einiger Zeit dem Herrn Guizot eine

Note zustellen lassen, in welcher das Englische Kabinet erklärt, daß es gegen jede Einmischung der Französischen Regierung in die Streitigkeiten zwischen dem Sultan und dem Bei von Tu- nis protestire. Der Bei stehe in einem Abhaängigfkeits-Verhältniß zu der Pforte, welches die Einmischung einer fremden Macht nicht erlaube. Jm Fall Frankreich sich dennoch in diese Sache mischen und eine Flotte nah Tunis senden werde, \o würde England sich der Sache des Sultans annehmen. Hierauf ist die Französische Expedition, welche nach Tunis beabsichtigt war, und deretwegen man schon Befehle nach Toulon ertheilt hat, aufgege- ben worden.“ Der Courrier français bemerkt hierzu: „Es is sehr wahr, daß die Angelegenheit wegen Tunis eine ernste Meinungs - Verschiedenheit zwischen den Kabinetten von London und Paris hervorgerufen hat; wir glauben aber nicht, daß Dro- hungen an Frankreich gerichtet worden sind.“ :

“Die unter dem Kommando des Vice- Admirals Hugon se- hende Mittelländische Flotte soll aus feinem anderen Grunde nach Toulon zurúckbeordert worden seyn, als um zum größten Theil sofort entwaffnet zu werden.

Die Touloner Journale vom 2ten d. beschäftigen sich sämmtlich mit der unerwärteten Rückkehr der Flotte auf die Rhede von Toulon und mit den verschiedenen Gerüchten , zu denen diese Rúkehr Anlaß gegeben hat. Man glaubt dort allgemein, daß die Flotte nach den Balearischen Jnseln bestimmt sey, um die Kor- vette „la Victorieuse“’ von den Spanischen Behörden zurück zu verlangen. Die Sentinelle de la Marine vom 2ten d. ent- hâlt Folgendes: „Eine telegraphische Depesche kefiehlt den Linien- schiffen „Jena“, „Suffren“, „Jupiter“, „Marengo““, „Triton“ und „Scipion““, sich zur Abfahrt nah Brest bereit zu halten.“ Aus Barcelona schreibt man vom 28. August: „Alle Schiffe der Französischen Station haben unerwartet den Befehl erhalten, in See zu gehen, ohne ihre Bestimmung zu kennen; die Capitaine dúrfen ihre Depeschen erst in See eröffnen.“ i: :

Der Messager giebt einen ausführlichen Bericht Uber die Ankunft der Fregatte „Danaë“ in Kronstadt, welche bestimmt ist, den Herrn von Barante nach Fränfreih zurüczubringen, Die „Danaë“ ist seit 17 Jahren das erske Französische Kriegsschi}, welches vor Kronstadt erschienen is. Der Capitain, Herr Olivier, ist von dem Kaiser von Rußland auf das huldvollste aufgenom- men und zur Kaiserlichen Tafel gezogen worden. ,

Die Oppositions - Journale haben die Gerüchte von Aende- rungen des Kabinets heute endlich wieder fallen lassen. Die Or- gane des Kabinets hatten nicht einmal für nöthig befunden, den- selben zu widersprechen. | E S

Das Journal des Débats berichtet, daß die Preußische Negierung den General von Holleben beauftragt habe, sich nach Frankreich, ins Lager von Compiegne, zu begeben. Mehrere Preu- ßische Offiziere würden den General auf dieser Mission begleiten.

Nach der Emancipation von Toulouse stände eine Ver- ringerung der Garnison dieser Stadt auf ihren früheren Nor- malstand bevor. Es wáre dies ein vollgültiger Beweis, daß die Gemüther keinesweges mehr durch die Zählungsfrage aufgeregt werden.

Der Courrier de Lyon vom 3ten erklärt das am Tage zuvor dort verbreitete GerUc

Gestern hatte eine Sißung des Minister- Conseils statt, um

tber die fommenrziellen Jnteressen Frankreichs und Belgiens Be- L ; dr (A i a ° S rathung zu pflegen. Die Belgischen Commissaire waren in dieser

länder, und wir haben nit das geringste Verlangen danach, daß der Englische Charakter sich dem unserer mächtigen Nachbarn nähere. Dabei können wir aber als gute Freunde leben und ge- genseitig unsere löblichen Eigenschaften achten, ohne darum in allzu enge Vertraulichfeit zu gerathen. England und Frankreich werden sich, wie wir hoffen, in diesen Gränzen halten und gemeinsam, je-

| des auf seine Weise, die großen Europäischen Ziele Frieden und Verbesserung erstreben. Jn dieser Hinsicht halten wir die

fonservative Verwaltung für sehr ersprießlich, insofern sie Sicher- heit gewährt, daß eine feste Politif, ungestört durch erbitternde Berleßungen, obwalten wird.“

Am vorigen Montag ging in York die von Seiten der Char- tisten, welche größtentheils von Leeds herbeigekommen waren, an- gekündigte Festlichkeit zu Ehren der Freilassung des bekannten Feargus O'’Connor aus seiner Haft in Ordnung und ohne Ex- cesse vor sich. Bor den Thoren des Kastells bildete sich der Zug 5 ein von sechs Pferden gezogener Wagen, den drei Posftillone in grünen Jacken und Mükten leiteten, fuhr vor, und Feargus O’Connor nahm den darauf errichteten, mit grúnem Sammt über- zogenen Ehrensessel ein. Nachdem er in einer furzen Rede seinen Anhängern die Nothwendigkeit, den Frieden nicht zu stören und ein ordentliches Benehmen zu beobachten, eingeprägt hatte, bewegte sich der Zug, den 400 Chartisten mit zahlreichen Fahnen und Bannern bildeten, unter Musikklang durch die Hauptjiraßen nach einem freien Plaße, wo etwa 1009 bis 1200 Personen, und dar- unter viele Frauenzimmer, versammelt waren. Hier wurden eine Anzahl Reden gehalten und drei Vivats für Frosf, Williams und Jones, die bekanntlich als Deportirte in Australien sind, für Fear- gus O’Connor und für die Volks-Charte ausgebracht. Um sechs Uhr war große Thee-Versammlung, wobei eine Menge Chartisti- scher Abgeordneten Herrn Feargus O’Connor Glückwunsch-Adressen úberreichten. Gegen Mitternacht ging die Gesellschaft nach meh- reren in Thee getrunkenen Toasten ruhig aus einander.

Der Globe bemerkt, daß die neueste Anzeige der Banf von England in Betreff ihrer Darlehen auf Wechsel sehr gelegen fomme, da das Geld âußerst selten und insbesondere deshalb schwer zu finden sey, weil viele Banguiers und Kapitalisten mit ihren Baarschaften zurúzehalten hätten, um für den heutigen Zahl- und Abrechnungstag gerüstet zu seyn. Das genannte Blatt wieder- holt bei diesem Anlasse seine Warnung an die Englischen Kapita: listen vor der bevorstehenden Französischen Anleihe.

Niederlande. Aus dem Haag, 5. Sept. Heute is eine von dem Kö- nige der Franzosen zum Geschenke fur unseren Konig bestimmte

fostbare Porzellantafel aus der berúhmten Fabrif in Sèvres hier angetommen.

Deutsche Bundesstaaten.

Dresden, 7. Sept. (L. Z.) Se. Königl. Majestät ließ am heutigen Morgen das Artillerie-Corps auf dem Ererzier-Plaße bei Dresden die Revue passiren und bezeigte über die damit ver- bundene Uebung im Schießen und Werfen dem Corps-Komman- danten besondere Zufriedenheit.

Weimar, 7. Sept. Die Frau Großherzogin ist am 5ten

ficht von dem Ausbruche von Unruhen | d. M. hier wieder eingetroffen und an dem Erholungs - Gesell- | schaftshause vor der Stadt von den versammelten, Bürgern und

Einwohnern feierlich empfangen worden; der Großherzog hat sich noch nach Karlsbad begeben. Der Erbgroßherzog hat den Weg zu Lande über Warschau gewählt und hat sich von da nach Schle:

Sißung zugegen. Es is zwar außer Zweifel, daß der Französische | sien begeben.

und der Belgische Douanen- Tarif in Bezug auf diese beiden Lân-

der Modificationen erfahren wird. Es wird indeß versichert, daß |

die Ansprüche Belgiens, was eine Verringerung des Französischen Tarifs betrifft, bereits um Vieles herabgestimmt worden sind,

Großbritanien und Jrland.

London, 4. Sept. Prinz Albrecht soll den Herren seines Hofstaats, welche Mitglieder des ‘Parlaments sind, erklärt haben, daß er zwar den Verlust ihrer Dienste schr bedauern würde, daß aber diejenigen von ihnen, welche ihre Hof- Stellen beizubehalten wúnschten, sich entweder aus dem politischen Leben zurücfziehen oder dem neuen Ministerium ihre parlamentarische Unterstüßung gewähren müßten, u 5 : A j Lord Lowther, der sich durch seinen Eifer bei der Einführung des neuen Briefporto?s hervorthat, soll, als nunmehriger General: Postmeister, nächstens zum Pair erhoben werden. E

Im Laufe dieses Jahrhunderts haben bis jeßt in England 14 Ministerwechsel stattgefunden. Als das Jahrhundert begann, war seit dem 27. Dezember 1783 William Pitt Premier - Mi- nister. Nach einer Amtsdauer von 17 Jahren und 80 Tagen wurde am 17, März 1801 Herr Addington (nachmaliger Lord Sidmouth) sein Nachfolger; dann folgte am 12, Mai 1804 wie- der William Pitt, am 8 Januar 1806 Lord Grenville, am 13,

Spencer Perceval, am d.

Lord Goderich, am 25, 7 ton, am 22.

Melbourne, am 16. 9 von Wellingt ruder úbernahm, am 21, 10096 am 31. August 1841 wieder Sir R. Peel.

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welches sich zwische

wünschen nichts weniger a tracht, welche zehn Zahre lang

revolutionairen Geistes mi

Márz 1807 der Herzog von Portland, am 23. Juni 1810 Herr | 3, Juni 1812 der Graf von Liverpool, am 11. April 1827 Herr George Canning, am 10, August 1827 Januar 1828 der Herzog von Welling- 99 November 1830 Graf Grey, am 11. Juli 1834 Lord dovember 1834 nur provisorisch der Herzog on, bis am 8, Dezember Sir R. Peel das Staats: April 1835 wieder Lord Melbourne und

Die Morning Post giebt ihre Ansicht von dem Verhältniß, n dem konservativen LOiner und der Franzd- ea A No As In f 5 + Vioise Ée ck11. Wir ischen Regierung bilden dürfte, in folgendei Welse zu erfennen: „Wi 9 y / ls das Wiederaufleben der innigen Ein: zwischen England und Frankreich » ir tragen kein Verlangen nach einem Bund des bestanden hat. Wir tragen kein Berlang ( em V | / it dem Geiste des Gehorsams und der erhaltenden Grundsäße, von welchen die Dauer einer Regierung und die Ruhe der Yéation abhängen müssen. Der Charakter der Franzosen is überdies wesentlich verschieden von dem der Eng:

Hldenburg, 5. Sept, (Br. Z.) Seit acht Tagen weilt die Königin von Griechenland zu Rastede im Kreise der Jhri- gen. Das ganze Oldenburger Land jubelte Jhrer Majestät bei

| ihrer Wiederkehr das herzlichste Willklommen entgegen und empfing

sie aller Orten im festlichen Schmucke, mit Ehrenpforten und Blumenkränzen. Reiterzúge, Griechische und Oldenburgische Far- ben tragend, gaben das Geleite, und die Residenzstadt war am Abende der Ankunft, am 29sen v. M., prächtig illuminirt, nicht minder der kleine Ort Rastede, und die Wegstrecke von Oldenburg bis zum dortigen Schlosse, 13 Meilen lang, war mit Fackeln er- leuchtet, Unter dem Gefolge Jhrer Majestät der Königin macht das Hoffräulein Bozzaris, Tochter des unsterblichen Helden von | Agrapha, durch ihre Anmuth und Schönheit überall den ange- nehmsten Eindruck. 3 Als Tag der Abreise Jhrer Majestät von Rastede wird schon der 1lte d. M. genannt, und 14 Tage später wird, dem Ver- nehmen nach, Hdchstdieselbe ihre Rükreise nach Griechenland an- treten. Ein unverbÜrgtes Gerücht spricht von der nahe bevorstehenden Ankunft Sr, Königl, Hoheit des Kronprinzen von Bayern.

Frankfurt a. M., 7. Sept. Se. Durchlaucht der Fürst Metternich wird heute vom Johannisberg hier eintreffen, bei dem Baron A, M, von Rothschild diniren, aber wahrschein: lich noch heute nach dem Johbannisberg zurückehren.

| Fürst Felix von Lichnowsky is seit kurzem von Tepliß hier

| her zurückgekehrt. : E l

Die Mekßgeschäfte haben heute in der ersten Meßwoche mit mehr Lebhaftigkeit begonnen.

Kassel, 7. Sept. Eben so wie zur verflossenen Frähjahrs- Messe, war die Zufuhr von Waaren zu der nun deendigren Herbstmesfe bedeutender als im Jahre 1840, und wenn auch das Ergebniß des stattgehabten Verkehrs sich nicht HERDEL AUBJer | zeichnet hat, so is es im Allgemeinen doch nicht Ung na Ju | nennen. Große Lebhaftigkeit bemerkte man m ndel, obgleich grdßere Leder- Quantitäten als voriges adr sich a dem Plake befanden, diesmal ungew bn R

abgemacht war, so dafi in einigen Sorten s arf nie gänzlich befriedigt werden konnte und mehrece Einkäufer