1841 / 256 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

bungen sich sowohl durch thatsächliche Früchte, als auch durch E Anerkennung belohnt sehen werden,

Großbritanien und Irland.

London, Bildung seines liche Meinung, Partei einen

Ministeriums und in dem Eindruck auf die óffent: den seine Anordnungen bewirkt haben, der Whig- neuen Schlag beigebracht, der vielleicht noch em-

pfindlicher für sie is als die leßte große Niederlage der abgetrete- |

nen Minister im Parlament. Man merkt es den bisher ministe- s

riellen, den jeßigen Oppositions- Journalen an, in welcher Verle-

genheit sie ) De! N Ens P

griffe zU finden. Sir R. Peel steht wie in dem Zenith seines Einflusses und seiner „Macht, und man darf sich nicht wundern, begeisterte Tories zu hóren, welche behaupten, die neue Verwal- tung fónne sich eine Dauer von wenigstens zwanzig Jahren versprechen. Die, Erwartung der Whigs war, Sir Robert Peel werde in seiner eignen Partei auf eine starke Opposition stoßen, und „diese durch den außerordentlich günstigen Aus- gang - der Wahlen für die Tories . so ungeduldig, unlenk- sam werden, daß er, seinen gemäßigten fonservativen Absichten zu- wider, nur ein Kabinet werde zu Stande bringen föonnen, in wel- chem der Geist der férassen Hochkirchlichen und der selbsisúchtigen Monopdlisten- als vorherrschend hervortreten würde, und daß

dann nothwendigerweise schon die bloße Erscheinung. der offiziel: | Kabinets die schlimmsten Befürchtungen in- |

len Liste des neuen i der Nation erwecken und eine kräftige Opposition gegen die neue Gewalt hervorrufen müßte, Allein die Whigs sehen sich in die- ser Hoffnung; betrogen, wie früher in so mancher anderen. Die neue Verwaltung is in Wirksamkeit getreten, Und es zeigt sich fein Bedauern über den Wechsel im Volke, die Gleichgültigkeit

7. Sept. (L. A. Z.) Sir R. Peel hat in: der |

sich befinden, an dem neuen Kabinette Punkte zum An- |

gegen de Fall der Whigs dauert fort, ja der größere Theil der | Nation scheint mit der Veränderung völlig zufrieden zu seyn; | denn man erwartet von der neuen Administration in religiósen | und politischen Dingen einen Fortbestand des Slatus quo, wie | auch die Whigs nach Absicht und Macht nicht mehr gewähren |

fonnten, in finanzieller und fommerzieller Hinsicht dagegen eine sich von den | ì A , 4 _— s . - | Whigs bei ihrer Überhandnehmenden Schwäche nicht mehr hof: | I

Besserung durch einen mäßigen Fortschritt, wie er fen ließ, Niederlande.

Aus dem Haag, 9. Sept. (Handelsbl.) Bei der Prüfung der Budgets für 1842 und 1843 haben sih die Sec- | tionen der zweiten Kammer im Allgemeinen dahin geäußert, daß diesel: | ben feineswégs den Erwartungen entsprächen, die man vonder Œpar-: | \famfeit und Einfachheit der Verwaltung gehegt habe. Man hatte | geglaubt, die Minister würden aus den Bedenken, welche die Ge- | néral- Staaten gegen frühere Budgets aufgestellt, Nußen ziehen; | statt dessén jedoch sey in den Ausgaben der verschiedenen Depar: | tements faum irgend ein Unterschied gegen die

wahrzunehmen. i v. Ueber den von Hamburger Blättern angekündigten Marok- kanischen Kreüzzug hat auch der Niederländische Minister des ‘Aus- wärtigen unterm 2ten. d. M. eine Mittheilung an die Handels - und Marine-Kammern erlassen, worin es heißt : 1 Eingegangenen Berichten aus Tanger vom ólen d. zufolge sind von dem Mäárofkanischen Staat zwet Kriegs - Fahrzeuge (beschrieben wie Nv. 72) auf einen Kreuxzug nach der Portugiesischen Küste, vielleiht weiter, ausgesandt worden. Der Kreuzzug soll blos eine Uebung. für die Matrosen bezwecken und der Befehls- haber Ordre haben, die Schiffe solcher Nationen/ die mit Marokko in Frieden und gúütem Einverständniß find, unmolestirt zu lasset, Miejohl nun feine bestimmte Gründe vorhanden stnd, so welt es die Niederlande betrifft, a Mißtrauen in die Absichten der Marokfa- ichen Regterung zu seßen, ; S ffnet Hut zu seyn, und habe ich deshalb der Kammer (Ge-

Budgets von | 4840 und 1841 und. durchaus feine Spur von Einschränkungen |

a B A ri L

sd scheint doch die Vorsicht zu gebie- |

legenheit geben wollen, von dieser Mittheilung einen paßlichen (Ge- | brauch zut machen und die nah Ostindien und dem Mittelmeer fah- |

renden Schiffer ernsilich zu verwarnen, sich mit den erforderlichen |

Türkenpässen und anderen Papieren zu versehen.//

Belgien.

Brüffel, 10. Sept. Den beiden Belgischen Malern Gal- |

,

lait und de Biefoe, welche in Paris ihren gewöhnlichen Aufent: | halt haben, jedoch gegenwärtig hier anwesend find, wurde vor: |

gestern von dèên hiesigen Künstlern ein großes Festmahl gegeben, |

welchem der Bürgermeister von Brüssel, Herr Wyns de Rancourt, prâfidirte.

fach ausgesprochen,

Belgischen Vaterlande nièmals entfremden möchten.

Es wurde bei dieser Gelegenheit der Wunsch méehr- |

e ; E L e 55 | é d 6 ams e daß sich die beiden gefeierten Künstler ihrem | dem vorigen Jahre durch den Ausbau einer Strecke von 21 Mei-

Der König und die Königin werden am bevorskehenden Sonn- |

abend aus Paris zurückerwartet,_ Belgischen Blättern zufolge, w| des Großherzogthums Luxemburg Alles schon

wird im Deutschen Theile in Bereitschaft ge-

fekt, um den Anschluß an den großen Deutschen Zoll-Verein, der |

am 1, Oftober eintreten soll, zu vollziehen. l ; mehrere Zoll- Jnspektoren eingetroffen, um die Gränzzoll - Aemter einzurichten,

Deutsche Bundesstaaten.

Dresden, 10. Sept. (Leipz. Z.) : | Prinz Johann is nach Oesterreich abgereist, um im Verein mit Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen von Preußen das Öeskerreichische Bundes- Kontingent zu inspiziren,

General - Major von Hausen geht zu gleichem Zwecke nah Bayern.

Zur Jnspizirung des Königl. Sächsischen Kontingents wird in diesen Tagen der Kaiserl, Oesterreichische Feldmarschall : Lieute- ñant von Hrabowsfi, der Königl, Bayerische General-Lieutenant von Zandt und der Großherzogl. Hessen - Darmstädtische General: Májor von Stosch hier elatréffen, Die Sächsischen Truppen be- finden sich bereits, wie dies alle Jahre im Monat September der Fall if, in Kantonnirung.

Leipzig, 13, Sept, (L. A. Z) Geslern, am Soùntag Nachmittag, wurde auch hier dem Publikum das Schauspiel des IWasserlaufens oder vielmehr Wassergleitens dargeboten, Der ruhige Spiegel eines Teiches diente zur erstèn Ausführung dieser neuen Erfindung, die übrigens den Erwartungen des sehr zahl: reich versammelten Publikums nicht ganz zu entsprechen schien, da die Mdglichkeit, auf zwei êtwa 5 Fuß langen Kähnen stehend auf dem Wasser zu fahren, Jedem allzu naturlich vorkam,

«aunover, 6. Sept. (Bremer. 3.) Der Stadt - Di- 45 Rumann ; hat eute dem Magistrats- und Bürger - Vörste- her: Kollegium seine esignation angezeigt.

Sannover, 8. Sept, (Hamb, Korr.) Dié Bürgerschaft hat Mern durch eine Deputation, aus ihrer Mitte ¿ewahle, dem

Se, Königl. Hoheit |

Es sind dort bereits |

1140

Stadt-Direktor Rumann den Wunsch und die Bitte ausdrúcken lassen, er möge sein Entlassungs-Gésuch zurücknehmen. Kumann hat die Bitte der Bürger mit Angabe seiner Gründe abgelehnt.

Magistrat und Búrger- Vorsteher haben heute abermals eine |

Sißung gehalten, in welcher ebensowohl wegen der Sicherstellung der Zukunft des bisherigen Stadt-Dixektors, wie wegen der Wie: derbeseküng seiner Stelle, die durch Wahl und Präsentation dreier Kandidaten, von denen der König einen zu bestätigen hat, ge- schieht, vorläufige Besprechungen stattgehabt haben sollen.

Wiesbaden, 11. Sepk.

zuleßt ein Volksauflauf entstand, der sich geskern versuchsweise |

wiederholte. Civilist is bereits gestorben.

Leider fielen mehrfache Verwundungen vor, und ein | ckivi Man besorgt indessen keine weitere | Stdórung der Ruhe, und um so weniger, da in dieser Bundes- |

Festung sets ein gutes Einverständniß zwischen der Garnison und | den Bürgern herrschte. Was nun aber die vorgefallenen blutigen | Exzesse betrifft, so wird die eingeleitéte Untersuchung die Urheber | ermitteln und zur Beskrafung ziehen. Das Gerücht, daß der wacht- |

habende Oesterreichische Offizier auf das Volk habe schießen lassen

sichtig, als unerschrocken und brav.

hannisberg.

Samburg, 30, Aug. das Hanseatische Dampfschiff „Hamburg“ mit voller Ladung nach Hull ab, nachdem es zuvor mit einer gleichen Ladung von Liver- pool eingetroffen war.

tas, Kultus-Minister, von welchem man erwartete, er werde die- sem Beispiele folgen, weil er von Anfang an gleich sich erklärt hatte, nur im Verein mit Maurokordatos wirken zu können, den er als seine einzige Stüte betrachten wúrde, hat ebenfalls ‘seine Entlässung erhalten, so wie er sie verlangte. Was Herrn Melas Justkizz-Minister, betrifft, so wurde derselbe seiner Stelle enthoben, bevor er Zeit gehabt hatte, seine Dimission einzugeben. Herr Christides, bisheriger Minister des Königlichen Hauses und des Aeußern, erhielt das Portefeuille des Ministeriums des Jnnern,

Der Staatsrath im or ichen Dienste, Herr Rizo Ner Fn dem benachbarten | ordentlichen Dienste, Herr Rizo Nerulos, Mainz fam es vorgestern in einem Bierhause zwischen Kaiserl. | | Oesterreichischen Soldaten und Civilisten aus ganz unerßeblicher Ursache zu einem Wortwechsel, woraus ein blutiger Streit und |

erseßt die Stelle des Herrn Christides und versieht provisoriscl & , E d S0 . e 5 ) das Portefeuille des Kultus-Ministeriums. Herr Rally, bisheri-

| ger Präsident des Appellations-Gerichts zu Athen, wurde zum

Justiz-Minister ernannt.“

Der Fall des Herrn Maurokordatos hat nicht die Aufregung hervorgebracht, von der sein Eintritt ins Ministerium begleitet war, Sein zu grelles Partei-Bestreben hat ihm in der allgemei- nen Achtung sehr geschadet, Man spricht auch von der Entlaf- sung des Kriegs - Ministers Metaxas, und bezeichnet fúr diesen Posten den General Almeida, Feskungs-Kommandanten! von Nau- plia, oder den Oberst Rhodius. Eine an das Kriegs-Miniskerium ergangene Königliche Ordonnanz drückt den Entschluß Sr. Maje-

j a) | sat aus, daß, um die Beförderungen der Griechischen Öffüziere wollen, if fals{ch; das Benehmen des Offiziers war eben so um- | [13

zu beschleunigen, die provisorisch im Griechischen Dienst stehenden

| Bayerischen Offiziere ihre Entlassung erhalten sollen, so wie die ¿g De, Durchlaucht der Fürsk von Metternich verläßt Ende der | nâchsten oder gleich anfangs der darauf folgenden Woche den J0o- |

| sollte,

Zeit, für die sie sich verbindlich gemacht, ablaufe, mit Ausnahme derer, deren Gegenwart im Dienske noch absolut nothwendig! seyn Mehrere Stabs- und subalterne Offiziere haben bereits,

| indem sie vor Ablauf ihres Bayerischen Urlaubs auf den Griechi-

(A. Z) Leßten Sonnabend ging |

Einige Tage früher kam auch das zweite |

Hamburger Dampfschiff „Manchester“ von Liverpool an und wird |

im Laufe dieser Woche ebenfálls nach Hull abgehen. Beide Schiffe sind in Bremen gebaut und séhr f{hdónz; die Maschinen dagegen sind Englisch.

Reisende war bisher drei Guineen, jékt nur eine Guinee. Wolle, welche bisher 5 bis 6 Schilling Sterl, bezahlte, ist nun auf 1 Schilling vom Centner herabgeseßt worden. Die Engländer ha- ben diesen Schritt gethan und wollten es bei einer kleinen Er- niedrigung nicht bewenden lassen. Man sagt, sie hegen die Ab- sicht 40,000 Pfd. Se. zu dpfern, um das Deutsche Unternehmen zu Grunde richten. Wir wollen hoffen, daß diese finsfern XÆb- sichten der Selbstksucht nicht in Erfüllung gehen werden.

: Héfstérreich. ÆGien, 8 Sept. (L. A, Z,)

G l Seit diesér Zeit ist ein gewaltiger Unterschied in | den Frachtsäßen näch Hull eingetreten. Der Ueberfahrtspreis für |

Die Nachricht, daß die Di- |

réction der Norddaßn, wenn fie die Strécke bis Leipnik und dén | (2 12/1 1923 om oil otet-T Roi In Olmüßer Flügel vollendet haben wird, den Bau einftweilen sifkiren | iei aas cia A bb r G en und durch wolle, hat sich bestätigt, indem bereits aus diesem Grunde Ent- | ieselben 738,654 Morgen völlig separirt, 144,431 Morgen aber

lassungen von Angestellten und Arbeitern stattfinden. Das Mo- |

tiv is die sich dem Ende nahende Verausgabung der disponibeln Fonds, indem nun bereits die zehnte Raten-Zahlung ausgeschrie- ben ist. Die Direction wurde zu diesem Entschlusse, wie es heißt, durch das wiederholte Andringen mehrerer der bedeutendsten Ac- tionaire (worunter der Freiherr von Rothschild aber nicht is) ver- moché, indem diese es unter den jeßigen schwierigen Geld-Verhält- nissen und bei dem niederen Course der Actien für das Râth- liste, und eiñe wéitere Kapital - Aufnahme vorerst nicht für leihe ausführbar hielten. An dem Weiterbaue der Bahn bis zu ihrem Zielpunkte Bochnia is natúrlich nicht zu zweifeln, und derselbe wird aller Wahrscheinlichkeit nach im

nächsten Frúhjahre wieder aufgenommen, Man wird vielleicht eine |

außerordentkiche General:Versammlung der ctionaire (die nâchfte gewöhnliche findet ersk im März 1842 statt) zusammenberufen, um ihr die Mittel zur Entscheidung vorzulegen, durch welche weitere Fonds zu erlangen wären. Vielleicht hofft man, daß bis dahin auch der Staat schon wegen eines Beschlusses Úber die ihn zur Zeit beschäftigende Frage, ob und unter welchen Umständen eine

Zinsengarantiè für die Eisenbahnèn von der Regierung auszuspre- | chen sey? fi entschieden haben und die Hindernisse beseitigen hel- fen werde, Jedenfalls aber macht diese, wenn auch nur zeitweilige Einskellunz des Baues, einen unangenehmen Eindruck im Publi- | fum, und bleibt für die Erträgnisse der Bahn ein Nachtheil, die | so nell wie möglich sich durch die häufigen und ausgedehnten | | értragbaren Strecken zum Endpunkte, oder doch zu den bedeuten:

deren Zwischenskationen durcharbeiten sollte, wie denn auch seit

len, und die Verbindung fo wichtiger Commerz-Punkte, wie Pre- rau und Olmúß, geschehen is. Freilich vernimmt man, daß es nun auch mit dem Baue der Warschauer Bahn ziemlich langsam gehe, und man unsererseits noch früher bis Bochnia gelangen dürfte.

Schweiz. Zürich, 8. Sept, Jm Gegensaße zu der Schwamendinger Adresse hatte hier eine Zahl angesehener Männer, worunter auch der dritte Züricher Tagsaßungs- Gesandte, eine Zusammenkunft,

deren Resultat eine von 23 Männern unterzeichnete Adresse an

den Regierungs-Rath war, in welcher sie unter Anderem ausspre- chen, „daß sle mit Ruhe und Vertrauen und mit fester Bewah- rung der Grundsäße, welche sle 1839 beschworen und mit ihrem

Blute befiegelt hätten, die weitere Entwickelung der Wirren, welche | ringe! A : : | die Hauptpunkte einig seyen und daß es sih nur noch darum

jeßt auf dem weiteren Vaterlande lasten, so viel den Stand Zürich ängehe, seinem großen Rathe überlassen, da sie gewiß seyen, daß dieser weder den Bund verleßen, noch das Jnteresfe der reformir- ten Religion preisgegeben werde,“

Spanien.

Madrid, 2. Sept. Es geht das (Gerücht, die Regierung wolle aus Vorsicht die Residenz der jungen Königin auf einige Zeit nah Andalusien verlegen.

Die zur Feier des gestrigen Tages stattgehabte Erleuchtung der Hauptstadt fiel sehr dürftig aus, und man beméèrfkfte unter An- derem, daß das Hotel des Britischen Botschafters nicht erleuch- tet war.

Griechenland.

Äthen, 27. Aug. (A. Z.) Funfzig Tage nur wirkte oder intrigirte Maurokordatos als Minister-Präsident und Minisker des Innern; er suchte eher die Geschäfte zu hémmen als sie zu för: dern. Der abermalige Ministerwechsel ward am 22sten d. im offiziellen Courrier mit folgenden Eingangswörten angezeigt: „Wir beeilen uns, zur Kenntniß des Landes Ereignisse zu bringen, die im Jühern der Regierung stattfanden und dem Stand der Dinge ein Endè selten, welchet, die Intéressen des Landes kom- promittirend, \elt einiger Zeit die ganze Administrätion lähmte, Maurokordatos hat i ia gut dèm König stine Etitlassurig einzureichen, die äuch älöbald angenommen wurde, Herr Valet:

schen Dienst Verzicht leisten wollen, Se. Majestät den König um ihre Entlassung gebeten.

Vorgestern verließ die Griechische Gabarre „Aris“ den Hafen von Piráeus, um ungefähr 70 Deutsche, die im Griechischen Mi- litairdienst standen, nach Triest zu bringen.

Ein Rescript des Königlichen Miniskeriums des Jnnern for- dert auf, mit Eile die Justitution der Nationalbank zu betreiben, indem gegenwärtig die Mittel dazu bereit liegen. Der Bau des Palais für den König, der während des Sömmers beinahe gänz- lich ruhte, wird nächstens wieder mit voller Thätigkeit begonnen werden,

F mw ba w- di

a

_ Königsberg, 10. Sept. Die in Nr. 246 der Preußischen Staats-Zeitung (nach der Königsbergër Zeitung) gegebenen Notizen

| Uber die Erfolge der Auseinandersezungen im Departement der

Königlichen Regierung zu Königsberg, enthalten eine wesentlich unrichtige Angabe. Es is dort nämlich gesagt: daß in den Jahren

ohne vollständige Separation von Grund - Gerechtigkeiten befreit, E nts also 883,085 Morgen Gegenstand der Gemeinheits- Theilungen gewesen sind. Dies if aber lediglich das Resultat der in den Fahren 1835 bis 1840 bewirkten 723 Gemeinheits - Thei- lungen. Die Summe der, durch die in den Fahren 1817 bis 1840 realisirten 1383 Gemeinheits-Auseinanderseßungêèn, völlig separirten und von Grund - Gerechtigkeitèn befreiten Grundstücke beträgt : 2,615,569 Morgen Preußisch. :

Breslau, 10, Sept. Diesen Abend ist Se, fürsterzbischöf- liche Gnaden der Fürst: Erzbischof von OlmÜß hier eingetro}fen und hat sich sofort auf den Dom begeben, y

Welche Schwierigkeiten stehen den Französifc{h- Belgischen Zoll - Verbande entgegen?

« « PavLis, 9, Sept. Die Handels-Politik der Europäischen Staaten ist im Begriff, sich binnen kurzem zu modifiziren. Sehr viele Regierungen suchen seit dem Frieden durch Handels - Ver- trâge und durch Conventionen, welche die Schifffahrt und den Transport erleichtern, den Austausch zwischen den Völkern zu er- weitern, Von allen großen Ländern if Frankreich vielleicht das- jenige, welches in dieser neuen Laufbahn den geringsten Erfolg gehabt, und obgleich sein auswärtiger Handel seit fünfundzwanzig Jahren unaufhörlich zugenommen hat, so sind scine Fortschritte doch hinter denen der Vereinigten Staaten und Englands zurúck- geblieben. _

Die Handels-Verträge zwischen Frankreich und den fremden Mächten haben im Allgemeinen nur eine sehr geringe Wichtigkeit, und sind, einige Ausnahmen abgerechnet, hach veraltetén Formeln abgefaßt, welche zwar die Gegenseitigkeit zugestehen, aber einé Gegen: seitigkeit, die mit so vielen Beschränkungen belastet ist, daß sie dem Handel vielmehr hinderkich als förderlich is, Der leßte Vertrag

| mit Holland is eine Abweichung von diesen Gewohnheiten, weil

er fo ernstlichen Widerskand in der Kammer fand.

Der mit Bélgien projektiïte Traktat würde auch auf neuen Grundlagen abgeschlossen werden, wenn man eine baldige Ab- schließung hoffen könnte; aber schon erheben sich zahlreiche Schwie- rigkeiten und die Unterhandlungen zwischen den drei Belgischen Kommissarien und einem Theile unseres Ministeriums haben ge- ringen Fortgang. Man hatte gesagt, daß die beiden Mächte über

handle, sich úber die Details zu verständigen, Wir wissen nicht, was man hier unter Hauptpunfkten versteht, aber es scheint uns, daß bei Veränderungen der Tarife die Details auch ihre Wich: tigkeit haben und jene verwickelte Diskussionen herbeiführen, die oft das Abbrechen der Unterhandlungen zur Folge haben, Dies scheint jekt der Fall zu seyn. Das Eisen und die gewebten Stoffe, für welche die Belgischen Kommissarien eine Herabseßung des Eingangs-Zolles wünschen, sind Artikel, welche durch eine große Anzahl Organe einèn starken Schuß verlangen. Hat man nicht in der lezten Session den Zoll auf leinene und hanfene Garne und Gewebe erhöht, und wurde diese Erhöhung nicht durch den drohenden Untergang dieser Industrie motivirt? Die Frage wc- gen des Eisens is von ganz anderer Wichtigkeit, namentlich in einem Augenblicke, wo es mit dieser Jndustrie den Krebsgang geht und sie wirkliche Verluske erleidet. Es handelt sich hier nicht nur um die Eigenthümer von Eisenhütten, sondern auch um alle d Waldbesißer. Die größte Quantität unseres Eisens wird kanntlich noch mit Holz und auf ganz veraltete Weise fabrizirt, Die Einführung des fremden Eisens würde natürlich auf die ins ländische Fabrication von Einfluß seyn, und die Waldbesißer wúr- den dadurch ihren Absäß verihindert sehen, Es giebt noch viele andere Artikel, Úúber die es schwierig seyn wúrde, ch zu verstän- digèn. Wenn diè Vortheile, welche Belgien darbietet, denen zum Nußen geèreithtèn, welche von unseren Könzessionen zunächst be: ruhrt werden würden, so wäre die Sache weit einfacher; aber man

wenn die Belgier unsere Weine, unsere

ult, daß selbst dann, nie fo Le Pariser Artikel“ gegen sehr miâßige

S-iden- Waaren und unsere

Zölle zuließen, dies fein Ersaß wäre fúr unsere Eisenhütten- und |

Wald-Besißer. Da diese nun eine skarfe Partei in der Kammer bilden , so glaubt die Regierung sie schonen zu müssen, RÜcksich- ten dieser Art sind es übrigens im Allgemeinen, die allen Ver- besserungen, welche man mit unseren Zoll - Tarifen vornehmen fónnte, entgegen stehen. Es giebt in Frankreich ein zwar instinkt- artiges, aber doch unbestimmtes Gefühl, welches uns sagt, daß, um

unsere Handels-Berhältnisse mit dem Auslande zu verbessern, wir | unsere Eingangs - Zölle herabseßen müssen ; sobald man indeß zur |

Anwendung dieser Maßregel schreiten will, mehren sich die Hin- dernisse und die Regierung hat die größte Mühe von der Welt, um die geringste Verbesserung durchzuseben.

Mit festeren Prinzipien, _umf senderen dfonomischen Kenntnissen wúrde man ohne Zweifel leich: ter zum Ziele fommen. Die Unterhandlungen mit den fremden

; i . 9 e o Ländern würden leichter, die den Kammern zur Unterstüßung der | neuen Projekte vorzulegenden Argumente würden N |

Leider exi- |

úberzeugender und von weit größerer Autorität seyn. tirt von allem diesem nichks; wir haben feine hinreichend genaue Doktrinen, wir haben keinen Sinn für unsere kommerzielle Zu- funft, r , 2 lie es uns noch an thâfigen Mánnern fehlen, die zur Ausführung geeignet wären. Unser Handels-Minister, Herr Cunin- Gridaine, der nebst den Herren Humann und Guizot beauftragt ist, den Handels - Vertrag mit Belgien abzuschließen, is ein ehemaliger Tuch-Fabrikant aus Sedan, der bei der im Fahre 1834 angestell-

ten Untersuchung behauptete, daß das Französische Tuch bei einem | Zolle von 40 pCt. nicht hinreichend beshüßt sey und daß, um |

den Untergang der Tuchfabriken durch die Konkurrenz mit dem

Auslande zu verhindern, j | Er ist úbrigens ein Mann, dessen Absichten die redlichsten sind, der aber in der Europäischen Handels: Diplomatie noch etwas fremd, in den Geschäften gewissermaßen Deuling ist und in der Mátional-Oekönomie nihé eben gründliche Kenntnisse be-

sißt. Herr Humann hat naturlich vorzugsweise den Vortheil des Tisfus vor Augen und eine Herabseßung des Tarifs erscheint ihm | ] Rechte des Schaßes, wenn gleich | indirekt das |

¿r von Seiten der Zölle verldre. | fa L een ahren : B e Es múßten also, wenn inzwischen fein Abgang erfolgt

als eine Beeinträchtigung der ( al

eine Erweiterung des auswärtigen Handels diesem , , e

wieder einbringen würde, : der 3

Herr Guizot hat keine eigene Meinung úber diese Gegenstände,

die weniger in seine Sphäre gehören; er wird die Jnstructionen

befolgen, die man ihm giebt und sich im Allgemeinen nach dem | f entfernt er sich davon, so ist seine |

Rathe seiner Kollegen richten ; Pl fich davon, Opposition eine Folge parlamentarischer Schicklichkeit oder der

inneren Politik.

Es ergiebt sich hieraus, daß man unter diesen Umständen von | dem Traum eines Zoll: Vereins- zwischen Frankreich und Belgien |

noch weit entfernt is, einem Traume, den man übrigens auch

längsk aufgegeben hat. Yeichts | ere „dee / Schwierigkeiten geben, die sich in Frankreich der Abschließung eines

England, Sie wurden wiederholt abgebrochen und wieder aufgénommen, bis

man endlich im Mai 1840 förmlich ankündigtè, daß Alles been- digt sey, und daß wir einen Handels - Traktat mit Großbritanien

haben würden, der beiden Ländern die größten Erleichterungen ge- | währe. Davon geschah indeß nichts; Alles war abgebrochen, selbsk | Es if allerdings wahr, daß, | wenn Frankreich durch die angeblichen Jnteressen des Eigenthums |

vor der Convention vom 15. Juli. und dét Júidustrie auf dem Wege der kommerziellen Verbesferun- gen gehemmt wird, England denselben Widerftand von Seiten der Z t “S E Gi e fniiMe erfábr angeblichen fiskalischen Bedürfnisse erfährt. verhindern.

der Erschútterting des alten Handels - Gebäudes theilnehmen, es

wird nothwendig den Neuerungen seiner Nachbarn folgen, es wird | sich der Bewegung: hingeben Diner -œlisflich 2 s H anna aan | folgendermaßen dar. Jn dem dreijährigen Zeitraume zwischen den üdlichen geogr en Lage |

seines reichen Bodens und seiner ichen verlieren will. Unsere Regierung fühlt dies sehr wohl, und daher

die zahlreichen Versuche, neue Absaßwege fúr uns zu erdóffnen, da: | her der Wunsch, unsere Nachbarn în den Kreis unseres merkan- | wir wiederholen es, so lange | i i

| das ist um mehr als 1%; pCt,

tilischen Verkehrs zu ziehen, Aber,

man unsere Lage nicht besser begreift, so lange man nicht be-

stimmtere Ansichten, richtigere Prinzipien und eine größere Kennt- | niß von den Angelegenheiten geltend machen kann, um von Seiten | | S chlussedes Jahres 1837 noch 16,757, am Ende des Jahres 1840 aber | | nur noch 16,570 stehende Ehenz so bleibt doch auch die leßtere

des Ministeriums in den Kammern Ueberzeugingen vertreten zu sehen, so lange werden unsere Versuche stets scheitern oder wir werden nur unvollständige und unfruchtbare Conventionen erlangen,

bestimmteren Ansichten und umfas- |

| im Jahre 1840 betrug sie nur 25

und wenn wir däs Eine oder das Andere hätten, #6 würde | derselben; das ist von 250 Frauen war nur Eine an einen

Nichts kann eine bessere Jdeé von den |

S | so hatte sich die Zahl der stehenden Ehen in diesem drei: Handels-Traktates entgegenstellen, als unsere Unterhandlungen mit | so e sich die Zahl der stehenden Ehen in diesem drei Diese Unterhandlungen hatten im Jahre 1833 begon- |

Und dies wird sets |

Neueste Zahlenverháältnisse der Eheu im Preußischen Staate. Die Verhältnisse der Anzahl stehender Ehen zu der Anzahl

der Einwohner sind nach Ort und Zeit veränderlich, Diese Ver- | änderungen sind zunächst abhängig von dem sittlichen und gewerb- | lichen Zustande, worin sich die große Masse der Bevölkerung be- | findet. Treten auch diese Beweggründe zu Veränderungen hierin | selten so flar und bestimmt hervor, daß nicht eine Verschiedenheit | der Vorstellungen davon sehr gewöhnlich bliebe: so kann doch | | heirathung vor erlangter Volljährigkeit von der bffentlichen Mii- | nung fehr allgemein gemißbilligt; deshalb erfolgt sie eben so sel:

diese Unvollkommenheit des Ergebnijses jener Zahlenverhältnisse nur Veranlassung geben, sie schärfer aufzufassen, nicht aber die Betrachtung derselben als ein gehaltloses Spiel mit Zahlen zu

verwerfen, Sehr allgemein wird die Anzahl der jährlich neuge- | y ge! | Lebensalter: so wie die Múndigkeits-Erklärung nach Vollendung

schlossenen Ehen bekannt; dagegen mangelt es mehrentheils an

einer Kunde von der Anzahl der jährlich durch den Tod oder durch Scheidung getrerinten Ehen. Auch im Preußischen Staate | wird die leßtere nicht jährlich aufgenommmenz; doch ergiebt sich

dieselbe, zwar nicht ganz genau, doch wohl für den hier beabsich: tigten Gebrauch nahe genug, für jeden dreijährigen Zeitraum, der zwischen zwei polizeilichen Zählungen der Einwohner liegt. Es wird U bei diesen Zählungen auch die Zahl der in der Ehe lebenden Personen beiderlei Geschlechts besonders verzeichnet, und R, die Zahl der zur Zeit der Zählung wirklich bestehenden Ehen gefunden, So weit die Veränderungen dieser Zahl nicht durch Einwandern oder Auswandern von Ehepaaren entstehen, fónnen sie nur aus in der Zwischenzeit erfolgten Verbindungen und Trennungen hervorgehen, Dié Veränderungen der Anzahl im Staate bestehender Ehen durch Anziehen gänzer Ehepaare von Aussen her, oder Abziehen derselben nach Aussen hin, sind gewiß sehr unbedeutend, da die große Masse der neuen Ansiedler Úberall aus jungen noch unvetrheirätheten Leuten besteht; es wird daher fein érhéblichèr Fehler begangen, wenn diese Veränderungen gänz unbeachtet bleiben, Die neue Ehévberbindungen, welche im Lande selbsk geséhlossèn werden, sind dagegen vollständig und genau durch die Register bekannt, welch? die Behörden über die vor ihnen

| wirken. | nahe ein Drittheil aller Lebenden verheirathet; wie bedeutend die- | ses is, ergiebt nachstehende Vergleichung der Einwohnerzahl nach

‘dessen mißbilligt die Sitte frühere keinesweges.

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vollzogenen Trauurigen führen: die Vergleichung! dieses Zugangs

" mit dem durch Zählung gefundenen Bestande ergiebt nun den unentschieden? bleibt, welchen Antheil einer- |

Abgang, wobei jedoch ] j (eles Todesfälle, anderseits gerichtliche Scheidungen daran haben,

| Die polizeilichen Zählungen ergeben niemals eine gleich große | Anzahl der in der Ehe lebenden Personen für jedes der beiden | Geschlechter besonders, | theten Frauen.

sondern sets eine Mehrzahl von verheira- Der Grund dieser Ungleichheit liegt darin, daß einestheils Männer sehr ; f in ihren Geschäften außerhalb des Preußischen Staats leben, und daß anderntheils Männer auch sehr viel dfter als Frauen sich veranlaßt finden, ihre Verheirathung zu’ verheimlichen. Nament- lich ergeben die statistischen Tabellen für das Ende der Jahre SB7, 1840. In der Ehe lebende Frauen 2,362,445 2,470,100 Dagegen nur Männer .…..-- 2,460,094 Also Frauen mehr 8,992 10,006 So bedeutend auch diese Minderzahl der Männer in den vorste- henden Zahlen erscheint; so is sie doch nur gering im Verhältniß gegen die große Zahl der in der Ehe lebenden Frauen. Selbst oder sehr wenig über * pCtf,

in die polizeiliche Zählung: entweder als abwesend gar nicht, oder

| doch irrig als unverehlicht aufgenommenen Mann verheirathet. Die

Zahl der verheiratheten Frauen ergiebt hiernach die Zahl der wirk- lich bestehenden Ehen sicherer als die Zahl der verheiratheten

| Männer, und es ist dieselbe daher in den nachstehenden Betrach-

tungen auch ausschließlich hierzu gebraucht worden. Dies vor- ausgeseßt, ergiebt sich nun für den Zeitraum vom Anfange des Jahres 1838 bis zum Schlusse des Jahres 15840 für die acht

die Fortdauer des Verbots ndóthig sey. | Provinzen des Preußischen Staats zusammengenommen nachskehen- | des Verhältniß der in der Anzahl der bestehenden Ehen vorge- |

| fommenen Veränderungen.

Am Endé des Jahres 1837 waren vorhanden stehende Ehen. 2,302, (45 Hierzu kamen neugeschlossené Ehen im Fahre O i Sdo L RO et At P Sa abi ie T0 rie 123,644

180) U, ee C O A A6 128 676 132,281

di j 4

Zusammen in diesen drei Jahren 384 601

wáâre, am Ende des Jahres 1840 vorhanden gewesen

viel ófter als Frauen auf längere Zeit |

Bezug auf ihr Lebensalter verheirathungsfäßigen! Personen weib: lichen Geschlecßts 53,834 wirklich in! der Ehe lében. Das ist al: lerdings nur wenig úber die Hälfte, oder schr nahe 7: #& daß also 2 der im heirathsfähigen Lebensalter stehendew weiblichen Personen sich entweder noch unverheirathet, oder bereits verwitt: wet befinden. Dieses. anscheinend ungünstige Verhältniss entsteht indeß nur daraus, daß sittliche und gewerbliche Verhältnisse deim männlichen Geschlechte die Verheirathung viel später gestattet, als deni weiblichen. Aus den statistischen Tabellen! ergiebt sich“ die Zahl der volljährigen Männer nicht unmittelbar, wohl aber eíne derselben sehr nahe liegende, nämlich die Zahl aller Männer, welche das fünfundzwanzigste Lebensjahr bereits vollendet haben, ebenfalls bis zum höchsten Ziele des Lebens hinauf. Sie betrug

| nach der Zählung zu! Ende 1840 überhaupt 3,215,348, D nun

die Zahl der in der Ehe lebenden Männer gleichzeitig 2,460,094 war, und diese, seltene Aúsnaßnien abgerechnet, wohl als überfünf- undzwanzigjährig- zu betrachten sein dürften ; so folgt hieraus, daß von 100,000 nach dieser Ansicht heirathsfähigen Männern 76,512 wirklich in der Ehe lebten, Das ist úber F oder nahe 2, und es wäre hiernach unter den über fünfundzwanzigjährigen Männern noch nicht ganz { entweder noch unverheirathet, oder schon wieder verwittwet. Zugegebew mag hierbei wohl werden, daß die für das männliche Geschlecht hier geführte Berechnung nicht so skreng mit den wirklich bestehenden Verhältnissen Úbereinstimmt, als die wei- ter oben für das weibliche Geschlecht angestellte; denn es unter- liegt feinem Zweifel, daß die Zahl der Männer, welche vor Voll- endung des fünfundzwanzigsten Lebensjahres heirathen, wenn auch verhältnißmäßig gegen die Zahl aller verheiratheten Männer nur gering, doch bei weitem größer isf, als die Zahl der vor Vollen- dung des sechszehnten Lebensjahres bereits verhéiratheten Frauen.

Sollte die Rechnung für beide Geschlechter durchaus gkleihförmig

| geführt werden; so dúrften nachstehende Betrachtungen dazu die-

nen. Daß Personen männlichen Geschlechts, welche selbst das zwanzigste Lebensjahr noch nicht vollendet haben, bereits verheira-

| thet sind, is jedenfalls wenigstens ebenso selten, ‘als bei dem weib-

| Jahre.

lichen Geschlechté die Vêérheirathung vor vollendetem sechszehnten Ueber zwanzigjährig bis zum höchsten Lebensalter hinauf

| waren nach der Zählung zu Ende des Jahres 1840 überhaupt

3,905,952: da nun in dieser Anzahl die 2,460,094 verheirathete | Männer mit durchaus unerheblichen Ausnahmen ganz enthalten | find; so folgt mit voller Sicherheit, daß von 100,090 Männern, | welche das zwanzigste Lebensjahr vollendet haben, doch 62,983 in

Durch die Zählung wurden aber damals nur gefunden .… 2,470,100 | f Ara ita 24 I Purdd C ARB A A der

Der Abgang in dem dreijährigen Zeitraume betrug also... 276,946 Dieser war, sofern Ein- und Auswanderungen unbeachtet bleiben, nur durch Todesfälle oder Schei- dungen entftanden. Da inzwischen gleichzeitig nue Ehen geschlossen wor-

den waren 384,601

jährigen Zeitraume überhaupt vermehrt um handen gewesenen Anzahl. E f Diese Vermehrung erscheint an sich so beträchtlich, Gewerbe anzustellen, noch immer der Leichtsinn, womit

tung geschlossen werden. Allein bei Betrachtung aller hier zu

beachtenden Verhältnisse erscheint dieser Vorwurf durchaus unbe- |

gründet. Jn demselben dreijährigen Zeitraume wuchs die Bevöl-

wi i ad P | ® F O (Un E G L Ci A 3/747 046 | der Ehe leben.

r : Das is doch noch immer etwas über 7; und es würden hiernach ziemlich nahe die noch unverheirathet Gebliebenen, oder schon wieder Verwittweten, im männlichen Geschlechte drei,

| im weiblichen vier Achttheile der wegen ihrer Altersverhältnisse

heirathefähigen Personen sein, wenn bei jenen die Vollendung des zwanzigsten, bei diesen die Vollendung des sechszehnten Lebensjah- res den Anfang dieses Lebensverhältnisses bezeichnet. Lâge der beträchtliche Unterschied, welcher sich in dieser Beziehung zwischen

| beiden Geschlechtern befindet, hauptsächlich darin, daß die Zahl der

107,655 | i vegon: | dgs ist sehr nahe um 4 pCt. der zu Ende des Jahres 1837 vor- | nen, und damals fam Dr, Bowring zum erskenmale nah ‘Paris. | s seh ? s P z V

Es war |

demnach die gefundène Vermehrung der stehenden Ehen nur eine |

i E i z | Folge des Zuwachses an Einwohnern, und es geht vielmehr umge: | Man fann es sich indeß nicht verhehlen, Franfreih wird an | Folge bes ZUwa®] ) s geht vielmehr umge

beiden leßten Zählungen wouchs die Zahl der Einwohner von 100,000 auf 105,738 der Ehen 100,000 « 557

104,557 leßtere also weniger fúr.. 100,000 um 41,181

Zahl noch immer ansehnlich genug, um die Besorgniß zu entkräf: ten, daß Mangel an Erwerb oder Unsittlichkeit sich im Zunehmen befinden, und die bemerkte Verminderung der stehenden Ehen be- Ueberhaupt war am Ende des Jahres 1840 noch bei-

den verschiedenen Geschlechts- und Altersklassen mit der Anzahl der wirklih in der Ehe Lebenden. Nach den Vorschriften des Allgemeinen Preußischen Landrechts, Th. 11, Lit, 1, §. 37 ist die Verheirathung in Bezug auf das Lebensalter den Männern nach vollendetem achtzehnten, den Jungfrauen nach vollendetem vier- zehnten Jahre gestattet: die Sitte beschränkt indessen hierin mehr

als die Geseßgebung, Im männlichen Geschlechte wird eine Ver-

ten vor Vollendung des vierundzwanzigsten Lebensjahres, als die Boll jährigfkeits - Erklärung vor diesem geseßlich dazu bestimmten

des achtzehnten Jahres zwar statthaft ist, aber doch nur als sel: tene Ausnahme wegen besonderer Verhältnisse vor dem vierund-

zwanzigsten Jahre zugelassen wird; so sind auch Verheirathungen |

der Männer vor vollendetem 24sten Jahre nur seltene durch be- sondere Verhältnisse bedingte Ausnahmen. Der größte Theil der Männer heirathet sogar ers in der Nähe des dreißigsten Lebens: jahres. Im weiblichen Geschlechte werden die meisten Heirathen erst nah Vollendung des zwanzigsten Lebensjahres geschlossen : in- í tur Rüksichten auf förperliche Reife treten hier beschräânfkend ein, und gestatten im mittlern Europa nur in den seltensten Fällen die Verheira- thung einer Jungfrau vor vollendetem sechszehnten Lebensjahre. tach der am Ende des Jahrés t + agu Zählung enthielt der Preußische Staat úberhaupt 4,988,393 Personen weiblichèn Geschlechts, welche das secszehnte Lebensjahr vollendet hatten, bis zum höchsten Ziele des menschlichen ebens hinauf. Nach vorstehenden Bemerkungen sind die gleichzeitig als in der Ehe le: bend verzeichneten 2,470,100 Frauen ganz Meter begriffen , da die Zahl der noch vor Vollendung des ¡cchszehnten Jahres Ver- heiräthetèn gewiß völlig unbedeutend ist; und es ist hiernach an: zunehmen, daß unter 100,000 Übersechöszehnjährigen, folglich in

Uebersichtlich in |

| den Ehestand bei

daß sie | leicht eine Wiederholung des gewobhnlichen Vorwurfs veranlassen | e beer ei E L / i tónnte: es roachse, befonders seit Erweiterung der Befugniß, neue | tigkeit dfter einen Ersaß dafür zu leisten vermag, daß es sich

Ehen ohne | licksicht auf hinkänglichèn Erwerb zum Unterhalt einer Haugshal: | y ; e R E i ; ; Rücksicht auf h gliche j ) (e PALSIAE | bezeichnete Verhältniß liegt sehr viel weniger in der Anzahl der

ferung des Preußischen Staats noch schnéëller, als die Zahl der | größer is als die Zahl der Wittwer.

3 r, | | darin bestehenden Ehen, nämlich um beinahe 5? pCet. eine Herabseßung der Zölle auf unsere Weine und Branntweine | id pon ® M Os

unverheirathet bleibenden Jungfrauen größer wäre, als die Zahl der unverheirathet bleibenden Männer: #0 wäre das weibliche Ge- chlecht um so mehr hierbei im Nachtheile, als das Eintreten in demselben noch viel unbedingter zur Er- füllung seiner Bestimmung gehört, als bei“ dem männ- lichen Geschlechte, welches in einer höhern óffentlihen Thà-

den Pflichten des häuslichen Lebens im Ehestande entzieht. Allein der Unterschied beider Geschlechter in Bezug auf das vorstehend

unverheirathet Gebliebenen, als in der Anzahl der Verwittweten, Es if ganz außer Zweifel, daß die Zahl dèr Wittwen sehr viel Da die Féauet in grôße- rer Anzahl ein höheres Lebénsáltér erreichen als dié Männer, und doch auch mehrentheils früher heirathèn als diese; s müßte schon unter úbrigens gleichen Verhältnissen die Zahl der Wittwen

fehrt aus der Vergleichung beider Verhältnisse hervor, daß die | größer sein als die Zahl der Wittwer, weil die Dauer des Witt-

| Vorsicht bei Schließung neuer Ehen zunehme.

enaueren Zahlen stellt sich die Vergleichung beider Verhältnisse 7 D j genaueren. Zah lel. i) die, SergleiGuug Hebel CAMEQUIE: | Ehe zwischen dem fünf und vierzigsken und sechszigsten Lebens- | jahre durch den Tod getrennt wird, sehr viel seltener

wenskandes durch beides für dieselben verlängert wird. Aber es besteht auch in sofern ein ungleiches Verhältniß, als Frauen, deren

tren , j eranlassung haben, oder Gelegenheit finden, sich wiedêèr zu verhelrathen, als

| Mânner, welche bei gleichem Lebensalter ihre Frauen verlieren, | Zählungen, wonach das Verhältniß der Anzahl der Wittwen zu | der Anzahl der Wittwer bestimmt angegeben werden könnte, sind 1 | bisher im Preußischen Staate nicht angestellt worden,

Kamen nun in Folge der vorstehenden Vergleichung auf | 100,000 gleichzeitig lebende Einwohner des Preußischen Staats am |

Ueberhaupt liegt in der Kenntniß des Lebensalters, worin Ehen geschlossen werden, ein reicher Stoff zu sehr wichtigen Fol- gerungen in Bezug auf Sittlichkeit und Volkswirthschaft: denn

| von deni Lebensalter der neuen Ehepaare hângt wesentlich ab, was

dieselben für Familienglúck und für dffentliches Wohl durch Er- zeugung und Erziehung von Kindern zu leisten vermögen, Es wäre nicht zuviel gefordert, wenn die Bevblkerungelisten in die ser Beziehung für jedes der beiden Geschlechter fünf Altersfufen unterschieden, nämlich für das männliche Geschlecht Verheirathun- gen vor vollendetem 24sten, Z0sen, 45sten und 60sten Lebensjahre, so wie endlich nah Vollenduug des Leßteren; für das weibliche Geschlecht aber dasselbe, doch so, daß fúr die erste Abtheilung das 20e statt des Msten Jahres als Grenze anzunehmen wäre. Da jedoch jede dieser fúnf Abtheilungen des einen Geschlechts mit jeder der fünf Abtheilungen des andern Geschlechts in eheliche Verbindungen treten kann; so würden überhaupt fünf und zwanzig befondere Kolumnen fúr diese Darstellung des Altersverhältnisses erforderlich sein. Bei dem geringen Antheile,

| welchen die große Masse der Geschäftsleute an der Nichtigkeit

der von ihnen aufzustellenden Nachrichten nimmt, is aber sehr zu besorgen, daß eine so große Kolumnenzahl zu vielfältigen Ver- wechselungen, und demnach zu sehr unzuverläßigen Angaben ver: anlajsen würde. Die Preußische Verwaltung hat sich daher be- gnúgt, für jedes Geschlecht in Bezug auf das Altersver altniß, worin Ehen geschlossen werden, nur drei Stufen zu unterscheiden: nämlich für die Männer das unter 45jährige, unter und über 60jáhrige, fúr die Frauen aber das unter 3Üjährige, unter und über 45jährige Lebensalter, Der Grund e Eintheilung liegt darin, daß Männer, welche vor vollendetem 4östen Jahre heiratheñz gemeinhin noch die Aussicht haben, Kinder nicht bloß ge erzeugen, fondern auch wenigstens Sdhne bis zur Wahl eines Standes oder Ve- werbes, und Töchter bis zur Verheirathung zu erziehen ; jenseits d 45sten Jahres und bis zum 60sten werden oft genug noch K. erzeugt, aber die Hoffnung, sie noch groß zu ziehen, verschWw mehrentheils ; Úber 60jährige Männer zeugen überbgus H ten noch Kinder, Bei den Frauen tritt das Lebensalter, t sie aufhóren gebärungsfähig zu sein, wen 90 40 l ) des 45sten Jahres ein, und spätere Geburten zu den seltensten Ausnahmenz die Vollendung des ann aber fast allgemein als die betrachtet werden, Die neun H welche die Verbindung z er hend bezeichneten Alteröstufen erg