1841 / 257 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Sugden zum Lord-Kanzler von Jrland ernannt sind), und das Parlament hat sich am S8ten, das Oberhaus bis zum 20sten, das Unterhaus bis zum 16ten d. M. vertagt. Jn leßterem ist am

Sten noch die Erlassung der Wahlausschreiben fúr die Mitglieder | der neuen Verwaltung, sieben und zwanzig an der Zahl, ver- |

fügt worden. Ob das Ministerium unmittelbar nach der Wie- dereröf\fnung und ohne vorherige abermalige Vertagung die von ihm beabsichtigten Maßnahmen, welche die gegenwärtigen Um- sâade erfordern, beantragen wird eine Frage, welche Lord Pal- merston am 8ten an einen der Secretaîre des Schaß-Amtes, Sir

George Clerk richtete, beantwortete Leßterer dahin, daß Sir |

Röbert „Peel selbst am 16teèn darüber Auskunft ertheilen werde. Einen längeren Vortrag hielt am Sten im Unterhause Herr Roe- búdck úber einen Artifel der Times, in welchem der von ihm gestellte Antrag fommentirt wurdé, daß die Vollmacht der Armen- Tommissaire auf den Minister des Jnnern Übertragen werden solle, und in welchem erklärt wird, daß ihm, Herrn Roebuck, das Prâdikat „echrenwerth“ nur als Mitglied des Hauses zukomme.

erf Roébuck {loß mit dem Antrage, daß der Drucker der |

Times vor die Schranken des Häuses geladèn werde, und als

diesér Antrag keine UnterskÜßung fand mit der Motion, daß der |

Artikel dèr Times eiten Bruch der Privilegièn dès Hauses in- volvitez aber auch das wurde nicht unterstükt, und die Sachè fiel zu Boden. Herr Roebuck hatte mit vieler Heftigkeit ge- {prochen und unter Anderem durch die Aeußerung, daß man, wenn von dêér Times angegriffen, am besten thun wúrde, den Eigen-

thümer des Blattes, Herrn Walter, durchzupeitschen, bedeutende |

Aufregung im Hause hervorgebracht.

Dié Morning Posk enthält eine Mittheilung in Bezug auf die ihrer Zeit vielbesprochene Wegnahme Englischer Schiffe und Güter zu Portendic an der Afrikanischen Küste, einer Ange- legénhëit, über welche jeßt in Paris von einer gemischten Kom- missión unterhandelt wird. die Entschädigungs - Forderung dem Belaufe nach (100,000 Pfd.) als richtig an, weigert sich aber für einen Theil der weggenon!-

inenen Schiffe Entschädigung zu leisten und sucht, wenn man der |

Morning Poft glauben will, auf alle Weise die Sache zu ver- zögern, 0 daß sie selbst noch feine Erklärung Über den Antrag der Britischen Commissaire, éiner dritten Macht den Schieds spruch zu überlassen, ertheilt hat, Die Britischen Commissaire, Herr Bulwer und Herr Rothery, sollen hun den Entschluß gefaßt ha- ben, ein Ultimatum einzureichen, das jedoch erst der Britischen Règierung mitgetheilt verden soll.

Die bei Lloyd am Montag aus Ostindien eingegangenen De- peschen meldeú, daß die schöne Brigg „Regia“ von 200 300 Tonnen Lask am 20. Juni án der Nordwestküste von Ceylon ein Raub des Feuers geworden is, Sie verließ Kalkutta am 3. Februar, und war mit Vitriol, Weizen, Rum, Schwefel, Theer, | Pech, Salpeter Und Harz beladen. Am 20skten wurde das Schiff | Hon einem furhtbären Orkan befallen, der übér zwei Stunden anhielt. Bald nachdéin die Wuth desselben sich gelegt, bemerkte man einen starken Rauch auf dem Schiffe und fand bei der Untersuchung, daß die | Ladung in Brand stehe, Das Feuer verbreitete sich nunmehr so {chnell, daß die Mannschaft nur eben Zeit hatte, sich in die Böte zu retten und nach einer Stunde war von der Brigg feine Spur mehr z1 sehen. Eines der Bôte, worin sich vier Lasfkaren befan: den, ging unter, die Übrige Mannschaft, aus dem Capitain und sechszehn Matrosen bestehend, erreichte, obivohl im traurigsten Zu- stande, die Küste. Das Schiff und die Ladung sollen nicht ver- sichert seyn.

„Die Bewegungen der Französischen Flotte“, schreibt der Sun, „werden it Paris allgemein mit deni Streite zwischen der Pforte und dem Bèy von Tunis in Verbindung gebraht. England un- terstúßt dén Sultañ, und es scheint eine den Frieden sidrènde Erb- (chaft des gegenwärtigen Kabinets vom Minisker Thiers zu seyn (der Streit der Englischen und Französischen Rivalität in Tunis is viel älter) daß Frankreich den Bey aufreht hält. Frankreich und England fónnen den Streèit leiht durch Unterhatidlungen beilegen, Kann der Bey den Tribut nicht bezahlen, fo ist es besser, ihm Frist zu \chenken, als ihm seine Hauptstadt zu bombardiren und vielleicht eine Kollision zwischèn dén Flotten zweier großer Nationen her- vorzurufen, die fein Recht haben, äls Parteien in einem Streite aufzutreten, der sie so wenig angeht.“

Die liberale Partei scheint es nicht an Anskrengungen fehlen lassen zu wollen, um den neuen Ministern ihre Wiedererwählung freitig zu machen, Unter Anderem ist in Tamworth gegen Sir Robert Peel ein Herr Acland, der sih durch seine eifrige Be: éäampfung der Getraide- Geseke ausgezeichnet hat, als Kandidat aufgetreten; seine Aussichten sind indeß natürlich sehr gering, da Sir Robert Peel schon als Grundbesißer in Tamworth persôn- lich den úberwiegendsten Einfluß auf den Ausgang der Wahl hat; man nennt den Ort sein pocket-borough,

Sir Robert Peel soll in Verlegenheit seyn übér die Verwen- dung des Marquis von Londonderry, dessen Anstellung er nicht abzuschlagen wagt. Lord Stanley soll jedoch gégen jede diploma- tische Anstellung Londonderry?s protestiren,

Es herrscht ein großér Zwiespalt zwischen den liberalen un- abhängigen und den fur die Organe des géfällenen Ministeriums geltenden Blätter über die Art, in welcher die Annäherung der IVhigs an die Radikalen und deren Programin! „Ausdehnung der Wahlrechte und geheimen Wahl-Abstimmung““, geschehen foll.

Nach Mittheilungen aus Liverpool werden die Hauser Mo- lyneux und Comp, und Maury und Comp., deren Passiva zusam: mèn 500,000 Pfd. betragen , ihre Gläubiger vermuthlich vollstän: dig befriedigen.

Die bekannten Vauxhall-Gardens sind dieser Tage nebst den daran haftenden Gerechtsamen für 20,200 Pfd. verkauft worden.

5 Loudon, 10 Sept. Das Parlament hat sich nur bis U 16ten vertagt. Die Zahl der neuen Wahlen, welche in die- er Zwoischenzeit stattfinden müssen, ist beträchtlih, und darunter sind zwei, welche der Austritt von zwei Unterstükern des vorigen Ministeriums, und unter diesen der befannte Dr, Warburton, nothwendig macht. Man hort zwar noch nicht, daß irgend eine dieser Wahlen bestritten werden soll ; geschieht dies aber, \o sind auf jeden Fall die Minister ihrer vorigen Kommittenten gewiß, und wenn auch sonst eine Beränderung dabei erfolgen \ollte, so verändert dieses doch jeßt nichts Wesentliches im gegenseitigen Ver- hâltnisse der Parteien.

Dié Franzdsische Regierung erkennt |

Die Konservativen sitzen fest, und nichts vermag sie zu stür-

en als zu großes Vertrauen auf ihre Stärke, und, noch eher,

L erwürfniß unter sich selbs, An diesem kann es freilich nicht fehlen, indem Peel unmöglich alle persönliche Ansprüche und noch weniger die Wünsche und Forderungen aller Koterieen befriedigen fann, die sich unter dem umfassenden Namen von Konservativen gesammelt haben. Schon äußern die Orangisten von Zrland in einigen Blättern ihre Unzufrieden- heit nicht nur darüber, daß so wenige aus ihrer Mitte angestellt worden, sondern auch, daß der neue Secretair für Jrland, Lord

Éliot, mit dem ihnen so verháßten Marquis von Normanby cine |

1144

Zusammenkunft gehabt habe. Wahrscheinlich bezog sich dieselbe

nur auf gewöhnliche amtliche Arbeiten; aber jene Journalisten | rer Abwesenheit hier wieder eingetroffen,

Der Belgische Gesandte, Fürst von Chimay, ist nach lânge-

wollen daraus die Befürchtung ziehen, die neue Regierung gedenke ge- |

| als General-:Profurator und

gen die Katholischen eben so versöhnlich zu verfähreh, als eben dieser Marquis. Zwei Ultra-Protestanten, wie Jackson und Blackburn, Advokat angestellt, geben diesen Herren

| noch nicht Bürgschaft genug für die Sicherheit der Protestanten. Was

| aber diesem Murren zum Grunde liezt is dieses.

| Familien, deren Ansprüche größer sind als ihre Mittel, und welche

daher beständig nach Benefizen für ihre jüngeren Söhne verlan

gen: Kanals. Die Kandidatschaft aber, welche vor der Emanci pation der Katholiken fast ausschließlich auf die verhältnißmäßi wenig zahlreichen Protestanten beschrankt war,

gen, is in Jrland viel beträchtlicher, als diejseits des St. Geor

-

die ganze Nation ausgedehnt worden; und da die alten Gegner

| dèr Katholiken, von den öffentlichen Anstellungen, als ihnen jene neue Konkur “5 ce C p é ,

reñz an und für sih entzogen haben würde. Die Leute alsó heißhungrig nach einträglichen Aemtern, und keine Verwal

j ) auh Gegner der Whigs waren, \o entging | thnen, während der elfjährigen Verwaltung derselben, weit mehr |

ftung würde fie zu befriedigen vermögen, die nicht das Unmögliche

thâte, und ihnen ihr altes Monopol zurúckgábe.

Doch sind es diese nicht, welche Peel ernstlihe Gefahr drö- hen, es sind diè Gutsherren, oder die Kirche, die ihn stürzen fönn-

ten, und ob sie es thun oder nicht, hângt von der Leute Máßi- |

zung und Klugheit ab, worüber noch Niemand ein Urtheil zu fäl len vermag.

Auch weiß noch immér Nièémand (Sir H. Free-

mantle, der einzige Minkhisteriale im Hause, von Lord Palmerston befragt, wollte feine Antwort darauf geben), ob Peel gleich nah | kanntén Deutschen Originals „Strauß und die Evangelien.“ Man

der Wiederversammlung des Parlaments seine Pläne entwoickeln | is sehr gespannt auf den Ausgang.

werde oder nicht. Die vorherrschende Meinung ist, daßer, so sehr auch ein ferneres Stillschweigen seinen Gegnern Gelegenheit geben muß, das

Nolk gègen seine Berwaltung anzuregen, sich bis zum Frühjahr Zeit ge- | Recht nach, exilirt werden,

Dit Zahl der

ist seitdem auf |

sind |

L Belgien.

i Brüffel, 10, Sept, Das seit einiger Zeit verbreitete Ge- rücht von dem Wiedereintritte des Herrn de Theux ins Ministe- rium gewinnt jest an Wahrscheinlichkeit. Herr von Briey würde dann Gouverneur der Provinz Luxemburg werden, Herr Nothomb das auswärtige Departement übernehmen und Herr de Theux Minisker des Jnnern werden, : 2A

Ein Unfall auf der Eisenbahn zwischen Haeght und Mecheln hat die Ankunft des leßten Lütticher Convois in Brüssel um mehr als eine Stunde verzögert, Das Pferd eines Bauern, welches sich auf der Bahn befand, wurde von der Lokomotive ‘eingeholt und überfahren, Durch diesen Stoß geriethen mehrere Waggons

aus den Schienen und es bedurfte einer ziemlichen Zeit, um sie wieder hineinzubringen, Sonst ereignete sich fein Unglúck dabei

Gestern Morgen is das von der Belgischen Regierung les faufte, zur Fahrt nach New-York bestimmte Dampfvoot British Queen“ in Antwerpen eingelaufen und feierlich begrüßt worden. | Herr Professor Ranke aus Berlin ist hier angekommen und | in unserem Staats-Archive viel mit den Handschriften beschäftigt, welche das Zeitalter der Reformation betreffen,

| | |

Schweden und Norwegen. Stockholm, 31. Aug. (A. Z.) Viel Aufsehen erweckt hier das gerichtliche Verfahren gegen den Herausgeber des sogenannten Strauß’schen Buchs oder der Schwedischen Ueberseßung des be-

] (8gat Es is nicht zu leugnen, daß die Behörde, welche das gerihtliche Verfahren veränstaltete, das Geseß für sich hat, und dér Herausgeber sollte, dem strengen Der Ausgáng hângt indeß haupt:

p ir e . 4 : v L , - —_ « | e , F 2 ben wird. Zwar dauérn die Nüskungen in unseren Seehäfen noch immer | sächlich vom Ausspruch der Jury ab, und es fragt sich, ob man

| fort; doch hât es allenAnschein, daßFrankreich sich zurNückkehr zum Frie-

densfuß verstehet, wélche auch von unserer Seite eine Verminde-

rung unserer Seemacht zuläfßit.

Férner darf er hoffen, däß es

mit den Vereinigten Staaten zum Vergleich komme, und dieser würde ihm weitere Entwaffnung und Ersparniß gestatten. Jnzwi- schen seßt sich auch seine Macht fest, mancher Gegner seiner Maß: regeln läßt sich durch Zureden, mancher durch peridnlic;e Vortheile

beschwichtigen.

die Seinigen verschaffen, indem sle den Uebermuth etwas legen wird, der seit der Erklärung der Majorität von 91 so manchen Konservativen ergriffen hat. Die Opposition aber nimnit immer deutlicher ihré Richtung gègen Monopolien, unter denen man die Getraide:-Geséke vorne anstellt, und das jeßige Ministerium und Parlanient als eine Oligarchie bezeichnet, welche Thron und Volk

| zugleich mit Füßen trete.

Diese Darstellung wurde bei einem Festmahle, welches vot- gestern dem altèn Herrn Byng, als Vertreter der Grafschaft Middlesex zu Ehrèn, gegeben wurde, selbst von diesem Edelmanns-:

| sohne nicht verschmäht, indem èr mit angenommenem Leidwesen | erfklárte, ér habè es erlében müssen, untec einer Oligarchie zu | \hmachten.

Auch wird das Ding wirken. Wo nur einer über den Druck der Zeiten klagt, den wird man nicht auf unglückliche Berhältnisse in der Handelswelt, schlechte Witterung, schlechte Wirthschaft odér dietausend anderen Umstände verweisen, womit durch das Schicksal oder unsere eigene Schuld das Leben getrübt wird, son- dern alles wird der Selbstsucht der' Oligarchie zugeschrieben werden,

| Hierzu hilft denn auch bie Anti-corn-law-league aus Leibeskräften mit.

In den 620 Predigern, welche in Manchester versanmelt gewe- sen, hat sie eben so viele Agenten geworben, die das Volk allenthalben bearbeiten, und durch die Verbreitung der Verhandlungen des Kongresses, welche die Namen der 620 als fo vieler Freunde der Armen durcis Lond verkündigen, werben sle sich beständig neue Arbeiter. Zugleich durchreiscn ihre besoldeten Agenten Stadt und Land, berufen Versammlungen, halten Vorlesungen und Disputa- tionen und bilden, wo es slch nur immer thun läßt, kleinere und größere Vereine, wodurch die Frage in beständiger Anregung erhalten und der Haß gegen die Getraide-Geseße selbst Weibern und Kin- dern eingeimpft wird. So wurden gestern erst in zwei Gegenden Londons Bersanimlungen gegen Monopolien gehalten und bei einer derselben ein Verein junger Männer gegen alle Monopolien ge- stiftet, Einer der oben genannten Agenten, Namens Acland, ist sogar fühn genug, zu Tamworth gegen Peel selbsk als Kandidat aufzutreten. Natürlich hat er nicht die geringste Hosfnung des Gelingens, aber er bringt doch die Frage mündlich und schriftlich zur Sprache, und wenn die Haupt-Wähler des Ortes, welche ganz mit Peel’s Jnteresse verwoben scheinen, denselben nicht ersucht hâtten, sich diesesmal nicht nach Hause zu bemühen, indem fie

ihn auch, ohne daß cr gegenwärtig wäre, wählen wollten, so hätte |

er sogar Peel nöthigen können, dfsfentlich mit ihm über den wich- tigen Gegenstand zu streiten.

Aus unseren Zeitungs - Berichten werden Sie ersehen, daß Herr Roebuck im Unterhause eine heftige Rede gegen die Times und die Frechheit der Zeitungsschreiber überhaupt gehalten, und dadurch nur wenig Mitgefühl im Hause erregt hat. Dieses ge- chah in Folge eines impertinenten Angrisss auf il diesem Blatte erschienen warz und alles, was er durch seinen Ge- genatigri f erlangte, war ein gleichgültiges Achselzucken seiner Kol- legen und ein zweiter noch demüthigenderer Angrisf in der Times. Mañ hat si jeßt so sebr an diè Frechheit der Jour- nale gewöhnt, daß ein fluger Mann gar nicht mehr darauf ach- tet, Man denkt: bei meiner eigenen Partei glaubt man nichts Bôses gegen mich, und die Gegenpartei hält mich alles Bösen für fähig, gleichviel, ob man mich dessen beschuldige oder nicht. Ein wirklich redlicher Mann wird am Ende doch als solcher von allen Parteien anerfannt. Deswegen hätte bier Roebuck von der Sache keine Notiz nehmen sollen, besonders als ein erklärter Re- publifaner. Uebrigens is Niemand in Abrede, daß es eine Frech- heit von dem Journalisten wart, welcher es sich herausnahm, ein Parlaments-Mitglied durch Gepolter und Drohungen zu verhin- dern, einen Vorschlag zu machen, und noch dazu einen, welcher in jeder Beziehung unschuldig war. Der Vorwand, daß der Mann durch Geburt nicht hoh genug gestellt sey, und nicht so vornehme Kommittenten vertrete, um sich hbren zu lassen, macht die Frechheit nur noch größer; eine solche Ansicht von einem Journal aufgestellt, welches sür das Hauptorgan der Konserva- tiven gelten will, fann der Partei beim Volke, das sich so ver- ächtlih behandeln läßt, nur schaden,

Niederlande.

Aus dem Haag, 11. Sept. Jhre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Friedrich nebst Höthskihrer Tochter, der Prinzessin Louise, sind gestern von ihrem Landsiße bei Wassenaar hach Schloß Schildau in der Nähe von Erdmansdorf in Schle: sien abgereist,

U Die Organisation einer fräâftigen Or position, welche noch nicht stattgefunden hat, müßte ihm mehr Gewalt über

| | | \ |

ihn, welcher “in | einer anderen passenden Stelle, vor den Einflüssen der Witterun

| | | Aftonblad gebrandmarkt zu sehen, | |

| | | |

Jury-Männer finden wird, welche Muth genug besißen werden bier ein „Schuldig“ auszusprechen, da der fragliche Herausgeber fein geringerer Mann als der Eigenthümer des Aftonblad if. Nichts fürchtet man hier so sehr, als seinen Namen im | t Die Zeitungen sind in der That schon seit längerer Zeit gewohnt, eine Art von Terro- rismus gegen diè Jurymänner in Preßsächen auszuüben. Jn dem bekannten Crusenstolpeschen Prozeß vor dréi Jahren scheuten sie sich nicht, auf einen Mann, wie Berzelius, Monate lang Schmuß zu werfen, und Niemand würde jeßt ein Besseres zu erwarten haben. Dennoch scheint Herr Hjerta, der fragliche Herausgeber, nicht ganz getrosk auf den Auëgang zu blicken; wenigstens hat ér sich nicht selbst als Herausgeber einstellen wollen, fondèrn einen seiner Schriftseßer, einen géborenen Deutschen, gedungen, daß die- ser sich als Ueberseßer und Herausgeber angebe. “Dies geschah auch wirklich, Man sieht, Herr Hjerta ist kein Held. Der Schriftseker wurde anfangs vom Gericht als der Veranttvortliche angenominen, heute aber, bei der zweiten Sißung des Gerichts, hat der Kläger sich geweigert, gegen den Seßer zu verfahren und sich anerboteñ, mik Zeugnissen mehrerer Buchhändler zu erweisen, daß Herr Hjerta der wirkliche Herausgeber sey. Dieser is jet auch vom Gericht als betheiligt erkannt worden. Jn aht Tagén werden die Buch- händler gehört werden. Uebrigens wird das Buch, des Seque- sters ungeachtet, viel verkauft und viel gelesen. Eine lächerliche Unwissenheit haben die meisten hiesigen Zeitungen bei dieser Ge- legenheit zu ‘Tage „getragen, indem sie diese Compilation, welche in wissenschaftlicher Hinsicht nur ein Machwerk zu nennen if, für das Hauptwerk von Strauß selbst gehalten haben, e

Stocfholum, 7, Sept, Se: Majestät haben unterm 28sen v, M. das bisher bestandene Comité wegen eines neuen Civil- und Kriminal - Vesebbuches aufgelost, und nach dèm Verlangen der Keichsstande eine neue Behörde in dieser Hinsicht zusan:men- Ae À o L O N Cc, Ne j [ gesckt, worin der Justiz-Minister zum Vorsißer und Justizrath Jsberg zum Vice:Präses ernannt ist, 7 v ut S P CET Si t c je Sie In Christiania is am 2ten d. der zur Ausföhrung eines neuen Universitäats-Gebaudes bestimmte Plaß aufs feierliche eingeweiht und der Grundskèin gelegt worden, : / / Man vernimmt, daß einer unserer betriebsamsten und fähig- sten Kaufleute, der Großhändler Liljewalch, unter anderen durch wichtige indufirielle Unternehmungen, Schiffbau c. in unseren

| nordlichsfen Provinzen sehr befannt, mit Familie nah Sydney in

y _— è E ; ; is Neu-Süd-Wales zu ziehen gedenke, wohin zu diesem Zwecke neu- lich schon eine Brigg mit Kolonisten und Erfordernissen fúr eine folche Niederlassung abgegangen ift,

: Dänemark, Kopenhagen, 10, Sept, Se, Majestät haben den Gra- fen F. D. Keventloww zum Gesandten am Königl. Großhritani- schen Hofe ernannt.

Deutsche

Munchen, 7. Sept. burg ist man dort zu dem nen

Bundesstaaten. Nach Privat-Nachrichten aus S alz- „E M0 ort zu Entschluß gekommen , die aufgefunde- Römischen Mosaiken von ihrem Fundort wegzunehmen und an geschÜßt, neu zu legen, Der Plas bliebe demnach, der félberèà Bestimmung gemäß, dem Mozart - Denkmal. Außer dem großen Mosaik : Boden, dessen Zeichnung nur aus architektonischen Zier- rathen und einigem Laubwerk besteht, sind noch zwei fleinere aufgedeckt worden, in denen gleichfalls keine bildlichen Darftel- lungen enthalten sind. Von den Wänden der Zimmer, denen sie alle angehörten, sind noch bedeutende Ueberreste mit den daran befindlichen Malereien vorhanden, Blumen und Ranken in Pompejanischem Styl auf rothem Grunde. Malereien wie Mosaiken tragen das Gepräge des 83ten oder 4ten Jahrhundercs nach Christus. Auffallend is in den fleineren Mosaiken das durch- gehends angewendete Zeichen des Kreuzes, das wohl kaum durch Zufall, nämlich als leere Verzierung an dieser Stelle steht. Einen halben Schuh unter dem großen Mosaikboden zeigt sich ein zwei- ter von feinerer Arbeit, der als der nothwendig âltere von gröfie- rem Interesse zu seyn verspricht, Der Hausbesiter muß irgend eine Ursache gehabt haben, den alten Boden zu úüberschútten ak fd A Hat man einmal den jeßt zu Tage liegenden abge- e ) D 0 ‘oße S iet'igkfei ei a a es feine zu große Schwierigkeit haben, den zwei-

Nürnberg, 11. Sepfk, (Nat, Z) Der Französis - Minisker Thiers besuchte am H aud v ia E versammelté sich eine Anzahl junger Leute vor dem Gasthause zum rothen Roß, wo er logirte, und begann das Rheinlied zu singen. Alsbald erschien die Polizei und untersagte diese Demonstration. S pâter erschietien wiederum Leute vor dem Gasthause, aus deren Mitte sogar einige Steine nach den Fenstern pflogen, sie trafen jedo nur die Wand des Hauses. Einige Verhäftungen fielen vor, Bereits ist eine polizeiliche Untersuchung eingeleitet, die frei:

lich fein besonderes Resultat geben wird. Die Urtheile über die- sen Vorfall sind verschieden, im Allgemeinen wird er hier nicht gebilligt.

Hesterreich.

z7 Wien, 10. Sept. Herr Thiers is gestern Morgens úber Prág hier angekommen und im Gasthofe „zum Erzherzog Karl“ abgestiegen. Er besuchte bald nach seiner Ankunft das Bel- voedere und andere Bilder- Gallerieen, auch die St. Stephans- Kirche. Heute Morgens fuhr er nach dem Leopolds-Berge, von wo er sich wahrscheinlich zur Besichtigung der Schlachtfelder von Aspern und Wagram nach dem Marchfelde begeben wird. Herr Thiers scheint nur kurze Zeit hier verweilen zu wollen,

Spanien.

e Madrid, 3. Sept. oran Hofz Es enthalt da Hende (bereits erwähnte) Amnestie-Dekret? . .iforische Re- steh Breest von Ene) Sescanmmge/ welche die rovi entichaft des Königreichs bewogen, am A0, Rövemder. L e Nei ie- Dek n derjenigen Spanter zu erlassen, res cin Amnestie-Dekret zu Günsten erien L tendenten zu Folgen ; E A hatten. E gecommen ist, m cinen neuen Akt dec Überzelgl, DaB Ler erieni «hen, die in dem 2. Art. desselben Milde n Be H 0 Ja en deten bie Einen sich als Ge- Dekrets mit einbegriffen sino U. E O e Celcnden, d se dèn fangene in Spanten/- die Anderen im Auslande befinden, wo sie den Mugenblid der Rückkehr in thr Vaterland abwarten ; mit dem Wuñ {che endlich, in der hohen Stellung, zu der die Stimme des Volkes mich berufen hat, dem in mich geseßten Vertrauen zu Me e auf alle Weise zur Vertilgung der Ueberreste unjerer bürger ag Zwietracht beizutragen, habe ich, als Regent des Kdnigreichs , wäh rend der Minderjährigkeit der Königin Dona Jsadella 11. gee in ih rem Königlichen Namen in Uebeceinstimmung mit dem Minister Sonsei dekreltiren beschloßen : S M A a von der provisorischen Regierung des Kbnigreichs in ihrem Dekrete vom 20, November v. F. bewilligte gat S auf alle Individuen dersentgen Klassen ausgedehnt - die ntg en Art. 2 desselben Dekrets dieser Wohlthat beraubt waren - qute p) ns- nahme derjenigen, die als Obersten, Brigadlers - Generale oder Beamte gleichen Ranges unter den Truppen des Ex-Fnfanten Don “arlos gedie en, M i r E der in vorstehendem Artikel bewilligten Gnade theilhaflig zu werden, müssen diejenigen, auf E Me Anwendung findet , bevor fle den Boden Spantens, etreten / L Eid der Treúe und des Gehorsams gegen die Königin „sabella ven gegen den Regenten , der in ihrem Namen regiert und Dts Verfassung der Monarchie in die Hände des Spanischen Konsuls T 3. Alle diejenigen, welche der durch das Dekret bewilliglen Wohlthat theilhaftig werden , dürfen nux, über Canfranc/ La JuUn- quera oder Feun und nah Vorzeigung “einex von einem Spanischen @onsul ausgestellten Bescheinignng, daß sle den im vorhergehenden Artikel vorgeschriebenen Eid geleistet haben, nach Spanien zurüdtch- ren. Die Gouverinteure von Jaca und Figueras und der Milttate- Kömmandant vóôn Frun O ai sich Meldenden aunfzeichnen und i Pässe in ihre Heimath ausstele. j a E Bestimmungen der Artikel 6, 7, 8, 9 und 10 des erwähnten Dekrets bleiben in Kraft und finden ihre Anwendung guf die durch das gegenwärtige Dekret Amnestirten. Z | E Art. 5. Da, dem vorhergehenden Artikel gemäß, die Artikel 6 und 7 des Dekrets vom 30. November auf die Neu-Amnestirten An wendung finden, so können sie keinen Grad, weder tn der Armee, noch in der Verwaltung des Staats, beibehalten. Gegeben zu Madrid, den 30, August 1841, : i i (Gez.) Dev Herzog von Vitoria.“

Griechenland. Athen, 28. Auz. (L. A. Z) Die Verwirrung steigt hier jeßt mit jedem Tage. Die Griechen beweisen fast ohne Ausnahme eine wahre Wuth gegen die Ausländer. In einigen Monaten werden wir kaum noch einen if | | hier haben, Die Zeitungen scheuen sich nicht, ganz osen von einer Sicilischen Vesper zu reden. Jedes Dampfboot nimmt eine An- zahl unserer Landéleute mit weg; und unser König {sk hier jeßt fast alleîn dem Griechischen Parteigeiske preisgegeben. ; Die Fa: lissements in Triest, besonders aber der Sturz cines mit Franzd- sischem Gelde errichteten Banquierhauses BRegny, haben noch dazu eine Handelsfrisis herbeigeführt und die ohnedies geringen Sum- men des hier umlaufenden baaren Geldes so vermindett, daß alle Geschäfte stocken und schon manches Unglück eingetreten ist,

s nach-

A ULAND,

Domanze,

/ |

10. Sept. (Schles. Z) Se. Majestät der |

hohen Gâfte harren,

| 237,658 Rthlr. 26 sgr.

- L Â 1145 die mit dem erlauchten Königspaare morgen in unseren Mauern einziehen werden. Unter denjenigen festli chen Monumenten, welche von Seiten des Magistrats aufgeführt wurden, zeichnen sich besonders die große, im Gothischen Styl errichtete Ehrenpforte am Schweidnißer Thor, die höchst elegante Halle im Krollschen Wintergarten, wo Zhre Königlichen Majestä- ten das Dejeuner einnehmen, und vor Allem die eben so geschmack- volle als passende Ausschmückung des Blúcher-Plages aus, Der alte Wahlstatt - Marschall, dem das Wort „Vorwärts“ auf den Lippen zu schweben scheint, ist von vler \chlanken Säulen umge- ben, deren Kapitäler mit Blumenkränzen und den Bannern des Reichs geschmüt sind,

Berlin, 15. Sept. Das Militair-Wochenblatt ent- hâlt die von des Kbnigs Majestät unterm 22sten v. M. verfúgte Ernennung des Oberst-Lieutenants von Rudloff beim Allgemei- nen Kriegs-Departement zum Obersten.

Trier, 10, Sept. Der Schaden, in welchem der hiesige Regierungs-Bezirk durch den Hagelschlag in der Nacht vom 26, auf den 27. Zuni betroffen worden, betragt nach einer durch die Königliche Regierung im Amtsblatt veröffentlichten Zusammen- stellung 1 Million 75,089 Rthlr. 8 Sgr. 6_ Pf. Der Kreis Saarburg hat am meisten gelitten. Der Schaden in diesem Kreise is auf 341,438 Rthlr, 8 Sgr. 9 Pf. abgeschäßt worden; im Kreise Wittlich 333,054 Rthlr. 18 Sgr.; im Landkreise Trier 9 pf.;z im Kreise Bernkastel 145,417 Rthlr.; Kreis Bitburg 17,520 Kthlr. 15 Sgr,

Erfurt, 19. Sept. Jn Verbindung mit den Miétgliedern des seit dem Jahre 1838 in Érfurt bestehenden Gartenbau-Vereins hat sich in diesem Jahre ein neuer Verein in Erfurt gebildet, wel- cher zum Zweck hat, die Berschdnerung der öffentlichen Promena- den und Pläße der Stadt und ihrer nächsten Umgebungen durch Untersiúßkung und Selbstbeschassung von Anlagen, welche dieser

| Absicht entsprechen, so wie durch Entfernung aller Gegenstände,

welche denselben hinderlich sind, allmälig vorzubereiten, Bereits is seit diesem Frühjahr durch diesen aus sehr achtbaren Männern bestehenden Verein, dessen Protektorat des Prinzen Karl Königl.

| Hobeit anzunehmen geruht haben, die am Abhange des nahen

Deutschen Beamten oder Offizier |

| |

König haben heute Allerhdchstihr Hauptquartier hierselbsk genom- |

men und trafen nach beendigtem Mandver hier ein. Allerhöchst: dieselben gaben große Tafel, zu welcher alle Diejenigen geladen wurden, welche gestern in Kohlhbhe zugezogen zu werden die Aus- zeichnung hatten, so wie mehrere Zittergutsbestßer des hiesigen Kreises, wodurch sich die Zahl der Anwesenden auf beinahe 109 Personen steigerte.

Breslau, 12. Sept. (Bresl. Z.) Während der König mit Seinen hohen Gästen den Kriegs - Uebungen des fen und 6ten Armce-Corps beiwohnte, war die alte Hauptstadt Schlesiens, waren König Friedrich Wilhelms treue Bürger mit Vorbereitun- gen beschäftigt, um dem erhabenen Herrn und der geliebten Köù- nigin auf würdige Weise für das Glü zu danfen, welches durch die Anwesenheit der geheiligten Person des Monarchen ihrer Stadt widerfährt. Der König beweist cs uns durch Scinen Einzug in Breslau, daß Er die alte Oder-:Stadt liebt, daß ‘Er die Huldi- gungen Seiner Unterthanen gern annimmt, und auch wir werden das Glück haben, dem Könige ju bezeugen, wie tief und innig die Gefühle für Seine erhabene Person und wie fest und Unzerrelß- bar die Bande sind, die uns auf ewige Zeiten an das erlauchte Haus dér Hohenzollern binden, Schlesien is eine der edelsten Perlen in dem fkrahlenden Diadem der Preußischen Königs- fronez unsere Provinz is es, die schon der große Kdnig mit Vor- liebe besuchte; Friedrih Wilhelm der Gerechte hielt Schlesien hoch vor Allen, und auch Sein erhabener Sohn hat unseren blühenden Gauen und unseren Städten aufs neue die Zusicherung Seiner Gnade ertheilt, Wir fühlen es, daß der König mit Schlesiens Bevölkerung zufrieden ist, und fúr Breslau ist es gewissermaßen eine Ehdrensache geworden, allen Enthusiasmus, alle Liebe, allen Glanz der Provinz in seinen Mauern zu konzentriren. Die Stadt hat fast ein neues Gewand angezogen; die alten Häuser, die Zeu- gen der glücklichsten und schmerzlichsten Tage der Monarchie, schmücken sich mit duftenden Blumen - Festons; die ehrwürdigen alten Gebäude, unsere Kurie, die Tempel der Gottesverehrung ohne Unterschied des Glaubens, die zahlreichen gelehrten und wohl: thätigen Jnstitute umgürten sich mit Kränzen und Festanstalten eine frdhlîiche Volksmenge drängt sich schon jeßt durch unsere Stra- ßen, aus allen Provinzen dauert - das Zustrómen von Gästen fort, die erstaunt den großartigen Festschmuck betrachten und der

| |

Steigerwaldes gelegene Friedrih Wilhelmshdhe im gewähl- ten Geschmake wiederhergestellt und die Umgebung durch Anle- gung bequemer und passender Spaziergänge in parkähnliche An- lagen verwandelt worden.

Neueste Zählenverhältnisse der Shenu im Preußischen Staate. (Schluß. Vergl, St. Z. Nr. 256.) Das Verhältniß der Anzahl sämmtlicher Einwohner zu der

Zahl der gleichzeitig unter ihnen bestehenden Ehen ist in den ein-

| zelnen Regierungsbezirken zum Theil erheblich verschieden: wie sich

dasselbe in Folge der Zählungen am Ende der Jahre 1840 und 1837 ergab, zeigt nachstehende Uebersicht, woraus auch hervorgeht,

ob dies Verhältniß in den leßten drei Jahren steigend oder fal- lend war. ]

Unter hundert Tausend gleichzeitig lebenden Einwohnern je- den Alters und Geschlechts befanden sich durchschnittlich:

i Stehende Ehen, |Also im ersten Jahre. In den NRegierungs- Bezirken.

Mehr. | Weniger.

1840, 1837.

18,406 17,614 17,344 17,138 16,960 16,941 16,844 16,838 16,7598 10091 16,493 16,469

18,451 20 17,603 17/905 17/707 9569 742 1582 16,999 58 17/7370 526 47,019 181 17,9895 ¡ 17,042 16,938 16,823 16,840 15812 16,702 15,895 16,155 16,402 16,205 15,858 15,806 16,1553 15,824 46 5

53

T E , Frankfurt D ONMRUSEPUII L S 5, Ekfuürxt

. Breslau

. Oppeln

, Stettin

9, Minden

. Gumbinnen

. Köslin

2, Marienwerder

A A da A e . Bromberg „P 16,299 O U2SO V 102483 U 4 10208 Koblenz 16,181 Arnsberg 16,035 Münster 16,028 Danzig 15,810 G O O 23. Potsdam mit Berlin} 15,727 20 U 15,416 i 25, Kb E

5m ganzen Staate

wie bereits oben ange- geben worden .

Ih

16 7 18. 19. 2 21! O

hi e

I, d ck f ‘3,4

16,970 16,707 187

Die Regierungsbezirke sind vorstehend nach der Reihefolge geordnet, worin sie am Ende des Jahres 1840 mehr oder weni: ger stehende Ehen unter 100,000 Einwohnern durchschnittlich hat- ten. Diese Reihefolge würde sich bei den meisten Regierungsbe- zirfen theils gar nicht, theils nur sehr unerheblich verändern, wenn der Zustand am Ende des Jahres 1837 dabei zum Grunde gelegt würde. So behält Liegniß den ersten, Köslin den elften, Brom- berg den vierzehnten, Stralsund den funfzehnten, Achen den vor- leßten und Köln den lebten Plaß in beiden Reihefolgen; nur um eine Nummer auf - oder abwärts wechseln ihre Pläße Frankfurt, Oppeln, Stettin, Marienwerder, Königsberg, Düsseldorf, Münster und Potsdam mit Berlin; um Zwel Nummern dagegen Magde- burg, Merseburg, Erfurt, Gumbinnen, Koblenz, Arnsberg und Danzig. Größere Aenderungen kommen nur vor bei Trier um drei, bei Breslau und Posen um vier, und bei Minden um fün Nummern, Der Grund dieser Aenderungen liegt úberall in der größeren oder geringeren Verschiedenheit der Zunahme, welche sich während des dreijährigen Zeitraums zwischen beiden Zählungen sowohl bei dèr Anzahl der Einwohner als bei der Anzahl der ffe- henden Ehen ereignete, Nur in sechs Regierungsbezirken wuchs die Zahl der sehenden Ehen verhältnißmäßig \ärker, als die Zahl der Einwohner: erheblich war der Unterschied dieses Wachs-

hums besonders in der Provinz Posen, wo die Zahl der durch: spniedlich anti 100,000 Einwohnern bestehenden Ehen im Regie-

| unmittelbar an einander grènzen, doch sehr verschieden in

| Zahl der unter 109,000 Einwohnern bestehenden Ehen in | fer nur um wenig mehr | nahe 7 pCt.

rungsbezirke Bromberg um beinahe 3/7 und im Regierungsbe- zirfe Posen um 22 pCt. während des dreijährigen Zeitraums zwi- schen beiden Zählungen wuchs. Sehr viel uner eblicher war der- selbe in den Regierungsbezirken Münster und Düsseldorf, die war uU@=- Gleichzeitig wuchs die chzeitig Mün;

als ein, in Dússeldorf sogar nur um Ganz unerheblich und nur für bloß zufällig zu hal- ten, war in den Regierungsbezirken Frankfurt und Danzig der Unterschied in der Zunahme der Volkszahl und der stehenden Ehen. In den übrigen 19 Regierungsbezirken nahm die Zahl der stehen- den Ehen langsamer zu, als die Volkszahl, Der Unterschied hierin war jedoch sehr unerheblih in den Negierunsbezirken Liegnit, Breslau und Potsdam mit Berlin: die Zahl der unter 100,000 Einwohnern bestehenden Ehen hatte sich in dem dreijährigen Zeit- raume zwischen beiden Zählungen im Regierungsbezirke Potsdanx noch nicht ganz um 2, im Regierungsbezirk Breslau nur um 5 und im Regierungsbezirk Liegniß gar nur um 7 pCt. vermindert. Merklich größer, doch auch noch wenig erheblich war diese Ver-

siht auf gewerbliche Verhältnisse sind.

| minderung in den Regierungsbezirken Arnsberg, Stettin und Er-

furt, wo die Zahl der unter 100,000 Einwohnern durchschnittlich bestehenden Ehen innerhalb des hier betrachteten dreijährigen Zeit- raums nur um wenig úber ein pCt, abgenommen hatte; und in den Regierungsbezirken Magdeburg und Koblenz, wo die eben erwähnte Abnahme 12 und 12 pCt. betrug. Eine schon merklich beträchtlichere Berminderung der Ehen zeigte sih in den Regie- rungsbezirfken Köln, Achen und Marienwerder, worin die unter 100,000 Einwohnern durchschnittlich bestehenden Ehen sich wäh- | rend des dreijährigen Zeitraums zwischen den zwei lebten Zählun- gen nahe um 2-/- pCt. oder sehr wenig mehr vermindert hatten - der Regierungsbezirk Trier mit einer gleichzeitigen Verminderung | von 2” pCt, {ließt sich diesen zunächst an, Jn den Regierungs- bezirken Stralsund, Köslin, Gumbinnen und Königsberg war die | Abnahme der Ehen noch etwas größer: es hatten sich nämlich die unter 100,000 Einwohnern durchschnittlich bestehenden Ehen unx 2! bis 27 pCt. vermindert, Am meisten war die Zunahme der Ehen im Verhältnisse gegen die Zunahme der Bevölkerung zurückgeblie- ben in den Regierungsbezirken Oppeln, Merseburg Und Minden: es zeigte sich däher cine Verminderung der unter 100,000 Einwoh- nern durchschnittlich bestehenden Ehen in Oppeln um 3, in Merse- burg um 3! und in Minden sogar um wenig unter 45 pCt. „Jur | Allgemeinen kann die Zahl der stehenden Ehen sich nur voruber- | gehend nach einem andern Verhältnisse ändern, als die Zahl der Einwohner überhaupt. Nähme die Zahl der stehenden Ehen im- merfort langsamer zu als die Zahl der Einwohner, o mußte fich endlich auch die Zahl der neugebornen Kinder merklich vermindern, und es würde dann die stärkere Zunahme der Volkszahl nur in | sofern noch fortdauern können, als entweder auch die Sterblichkeit | beträchtlih abnähme, oder sehr bedeutende Einwanderungen von Aussen her anhaltend erfolgten, Das Leßtere ist in den bereits | dichtbevblkerten größeren europäischen Staaten nirgend mehr | wahrscheinlich: das Erstere nämlich diè Berminderung der | Stèrblichkeit seßt eine Vermehrung der Wohlhabenheit und | Sittlichkeit voraus, neben welcher eine fortdauernde Berminde- rung des Verhältnisses der stehenden Ehen zu der Einwohnerzahl anhaltend nicht bestehen fann. Auch kann die Zahl der stehenden Ehen nicht fortdauernd schneller wachsen, als die, Bevölkerung überhaupt. Derselbe Wohlstand, welcher die Gründung vieler neuen Haushaltungen möglich macht, erzeugt auch bald eine be- tráchtliche Vermehrung der Einwohnerzahl sowohl durch den Ueber- {uß der Geburten über die Todesfalle, als durch Anlocken von Einwanderungen. Die bemerkten Unterschiede zwischen den Ber- änderungen in der Zahl der stehenden Ehen und in der Gesammt: zahl der Einwohner dúrften daher wohl größtentheils nur in schnell vorúbergehenden Veranlassungen zu suchen sein. Es deutet im Allgemeinen auf einen sichern wohlgeordneten Zustand, wenn die Zahl der stehenden Ehen beinahe gleichmäßig mit der Bevölkerung zunimmt. Jn diesem Falle befanden sich wahrscheinlich alle die- jenigen Landestheile des Preußischen Staats, worin der Unter- schied dieser Veränderungen während des ganzen dreijährigen Zeitz raums zwischen den beiden leßten Zählungen nicht úber andert- halb pCt. im Mehr oder Weniger betrug. Eine große zu- (ammenhängende Fläche bilden in den öftlichen Provinzen die Re- gierungsbezirke Breslau, Liegniß, Frankfurt, Potsdam, Srèttin und Magdeburg, welche zusammengenommen am Ende des Jah: res 1840 auf 1676,63 geographischen Quadratmeilen 4,909,564 Einwohner hat, und worin der hier betrachtete Unterschied úberall unter 15 pCt, blieb, und großentheils noch feby viel unerheblicher war, Beinahe in demselben Falle besin- det sich der größere nördliche Theil der westlichen Provin- Le / » t o "E E i p Fry zen, namentlich die Regierungs-Bezirke Münster, Arnsberg, Düssel- dorf und Koblenz, welche zusammenhangend eine Fläche von 480,24 geographischen Quadrat-Meilen mit 2,230,034 Einwöhnern bilden. Ein erhebliches Uebergewicht der Zunahme der stehenden Ehen úber die Zunahme der Bevölkerung zeigt sich nur in der Provinz Posen von 536,51 geographischen Quadrat-Meilen mit 1,233,850 Einwohnern, wo zunächst das Auf blühen eines ver- besserten Boden-Anbaues das Ansftellen neuer Haushaltungen hbe- gúnsligt, Dagegen bleibt die Vermehrung der stehenden Ehen wes sentlich zurúck gegen die Vermehrung der Volkszahl in dey Proz vinz Preußen, mit Einschluß des angrenzenden Regierungs:Bezir- | fes Köslin, das ist auf einer Fläche von 1436,59 geographischen Quadrat-Meilen mit 2,703,254 Einwohnern, Eine Ungleichför- migkeit scheint zwar hier in sofern zu bestehen, als die Vermeh- rung der stehenden Ehen im Regierungs-Bezirke Danzig sogar noch, wiewohl ganz unbedeutend, größer gewesen wär, als die Zu- nahme der Bevölkerung: allein die leßtere war hier dürch eine sehr große Sterblichkeit außerordentlich zurückgehalten worden, und dieser Umstand begründet mehr als das Verhältniß der während des hier betrachteten dreijährigen Zeitraumes neugeschlossenen, und dagegen wieder aufgelbsten Ehen die hiernach nur scheinbare Aus- nahme. Jn den westlichen Provinzen bilden die Negierungsbe- zirfe Kbln, Aachen und Trier eine zusammenhängende Fläche von 279,18 geographischen Quadrat-Meilen mit 1,303,269 Einwohnern, worin die Zahl der stehenden Ehen langsamer wuchs, als die Ge- sammtzahl der Bevölkerung. Der äußerste nordöstliche und der äußerste súdwestliche Theil des Preußischen Staats Ffamen dem: nach bei so großem Unterschiede der geographischen Lage, der Dicht- heit der Bevölkerung, und der Gestaltung der Gewerbsamkeit doch darin úberein, daß während des hier betrachteten Zeitraums die Zahl der stehenden Ehen verhältnißmäßig langsamer zunahm, als die Zahl der Einwohner: und es bestätigt sich demna: ch hier

au eine schon oft vorgekommene Bemerkung, daß aus sehr vers eig denartigen Verhältnissen doch in gewissen Beziehungen go as tige Zustände hervorgehen können, und dahèr aus der ( ne der Erscheinung keinesweges unbedingt auf Ds E ed Ursachen derselben zu schließen ist. Ein besonders G K Pera ewicht der Zunahme der Bevöblkexung úber bie B s d fe: henden Ehen zeigte sich auch noch an dem súddstlichen es