1841 / 272 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Än dem Gemeinde- Rechnungswesen wurde Ördntng und Spar- samkeit unter der Aufsicht der Staats- Behörden heimisch ; eine Anzahl Gemeinden is dahin gelangt, nicht nur aller Kommun- Umlagen entbehren, sondern auch noch die Staats- Steuern aus dem Ertrage des verbesserten Gemeinde - Vermögens zahlen zu fónnen. Wie sehr die Gemeinden und Amt-Corporationen unter der Regierung König Wilhelm's aufblúhten, fann unter Anderem nachstehende Zusammenstellung beurkunden: “Es betrugen die Umlagen: In dem Etatsjahre für Amtsschaden (Amts-Um- lagen) : Ï eaen ano für Gemeindeschaden (Ge- meinde-Umlagen und Steuern)

1819 20 1837 38 857,674 Fl. 377,481 Fl.

698119 - 826,996 -

1000,93 Bl. L200,/7/ Bi

Es hat mithin die Summe der Amts- und Gemeinde-

Umlagen (Steuern) in Württemberg in diesen 18 Jahren sich um jährlich 352,016 Fl, verringert. Es betrugen die Passivschulden

am 4. Juli 1838

am 14. Juli 1821

der Amts-Corpora- E der Gemein de-Cor- porationen

472A l 7 Kr. 7719035 Fl,

p e I 27,610,841 r 00 Ar. 9,281,600 Fl,

Es sind mithin von den Württembergischen Amts- und Gemeinde-Corporationen in diesen 17 Jahren Pafssiv- \hulden im Betrage von 12,329.481 Fl, 50 Kr. getilgt worden.

Die verzinslichen Aktiv- Kapitalien S102 L 922 417 Fl,

3,361,308 -

e P 402020 s

Juli 1838 601,966 Fl, 4,694,979 -

bei den Amts Corporationen bei den Gemeinden...

4 283,120 Fl. 5,296,945 Fl.

Die Summe der verzinslichen Aktiv-Kapitalien der Amts- und Gemeinde-Corporationen hat also in diesen 16 Jahren um 1,013,220 Fl, zugenommen,

Bedenkt man nun noch die große Zahl von Schulen, Pfarr- hâusern, Rathhäusern, Hall- und sonstigen Gebäuden für Ge- meinde- Zwecke, die vielen neuen oder verbesserten Amts- und VBizinal-Straßen, welche aus Gemeinde- und beziehungsweise aus “mts-Corporations-Mitteln erbaut, die vielen sonstigen Verbesse: rungen (Straßenpflaster, Beleuchtung u, s. w.), welche aus diesen Kassen sonst noch in diesem Zeitraume beskritten wurden, so wird man zugestehen müssen, daß die Gemeinden, die Bürgerstände sich unter der Regierung dieses Königs nicht nur geistig, sondern auch materiell unendlich gehoben haben. Daß auch der Wohlstand der Privaten sich in. diesem Berhâältnisse gehoben, beweisen nicht nur die vielen Neubauten und die bei weitem größe Summe von Bequemlichkeiten des Lebens, welche jeßt allen Ständen zugang- lich sind und von ihnen wirklich genossen werden, sondern auch der Umstand, daß die Fassionen zur K apital-Steuer 1819 —2) die Summe von 129 Millionen, 1839 40 aber 191 Mil- lionen Gulden betrugen, sich also die Privat - Kapitalien in diesen 20 Jahren um 62 Millionen vermehrt haben, Rechnet man auch einen Theil dieser Vermehrung hinweg, weil das Aktiv- Ka- pital eines Württembergers hâusig das Passiv - Kapital eines an- deren is, so wird doch jedenfalls noch eine bedeutende Zunahme sich herausstellen. i E

Die Art der Ausúbung und vorzüglich die Bedingungen zur Aufnahme in das Gemeinde-, Bürger- und Beisiß- Recht sind durch das Geseß vom 15. April 1825, welches im Fahre 1833 revidirt wurde (Geses vom 4. Dezember 1833), geregelt. Die gewerbliche Zurückseßung der Beisißer wurde beseitigt, den Ge- meinden bei der Aufnahme der Bürger geseßliche Garantieen ge- geben und der IWillkúbhr der Ortsbehörden hierbei durch zweck- máßige Bestimmungen vorgebeugt.

Handel und Gewerbe, Württemberg :

Es betrug im Königreich

Nach dem

Stande | n S35[Zunahme. | Abnahme. |

1836,

provisori [schen Ge |werbe-Ka- [von taster von [und | 1821. |

Nach dem l |

M Die Zahl der (ennen: |

digen (etablirten ) Handwerker | 90,000

0/248

Kleinhandler . Handlungen und Fabri-| fen | Múhlen und andere atte is 5,160 Wirth chaften 2,349 | 12,435 Getránf«-+Fabrifen 10,077

3,209

390

erte

| 155,419 | l l l Es hat mithin in diesen 14 Jahren die Zahl der seßhaften Gewerbe um mehr als 26,000, also beinahe um 20 pCt, zuge-

20,210 112

E I T S M I r r

Bekanntmachungen.

Kriminalgerichtliche Befanntmachutng.

l | | | l

11) 1 Paar schwarzlederne Fraucnschuhe aus dem

zu Dresden ;

1208

nommen. Die Zahl der Fabriken betrug (1835—36) 374 mit etwa 10,000 Arbeitern; die der technischen Gehülfen bei den ver- schiedenen Gewerben 37,839; unter den MÖúhlen befanden sich 1917 Getraide- Mühlen und unter diesen 27 Kunstmühlen mit 154 Mahlgängen, woraus sich die Verringerung bei der Zahl der Müúhlwerke im Ganzen erklärt; unter den Wirthschaften 5339 mit Schild-Gerechtigkeit; unter den Getränke-Fabriken 2205 Bier- brauereien, welche 226,000 Scheffel Gerste jährlich verarbeiten ; unter den Fabriken 66 Papier-Fabriken, 31 Hammerschmied-Werke, 19 Tuch-Fabriken , 15 Wollen-, 4 Baumwollen- Spinnereien, 23 Baumwollen -, 22 Barchent-, 10 Band-, 1 Teppich-Weberei, 12 Taback-Fabriken u. s. w.; zu welchen in neuerer Zeit noch kom- men : die große Leinen - Spinnerei in Urach, Rübenzucker - Fabri- fen u. s. w. Unter den Handwerkern sind am zahlreichsten die Weber (28,844), die Schuhmacher (11,890), die Bâker (7406), vor Allen aber die Bau-Handwerker, Maurer, Steinhauer, Zim: merleute, zusammen 13,546 u. st. w.

Das bedeutendste statistische Ergebniß in dieser Beziehung ist aber, daß gegenwärtig die Hälfte der Bevölkerung des Kö- nigreichs Württemberg etwa 165,000 Familien, sich ven Handel, Fabriken und Gewerben ernährt.

Von den Geseßgebungs - Maßregeln im Jnteresse des Han- dels und der Gewerbe heben wir hier nur die Gewerbe-Or d- nung vom 12, April 1828 und die Revision dieses Geseßes im Fahre 1836 hervor, durch welche zwar die wichtigsten Zünfte in ihrer Wesenheit erhalten, aber ihre Einrichtungen mit dem Prin- zipe größerer Gewerbe-Freiheit möglichst in Einklang gebracht wur- den. Die wichtigste Maßregel zu Gunsten des Handels und der Gewerbe war aber der Zoll-Verein mit Bayern im Jahre 1828 und mit Preußen, Sachsen, Hessen und den Staaten des Thüringischen Vereins im Jahre 1833,

Landwirthschaft und Ackerbau. Ja der Versamm-

lung Deutscher Landwirthe und Forskmänner in Potsdam is aus- gesprochen und allseitig anerkannt worden, daß unter allen Mo- narchen und Regierungen, welche sich die Verbesserung der Ver- hâltnisse der ackerbautreibenden Klassen und die Hebung der Bo- den- Kultur zur Aufgabe machen, König Wilhelm von Württem: berg und seine Verwaltung glänzend hervorleuchten, Die erste Sorgfalt des Königs war der Befreiung des Bodens gewidmet, Schon in den Edikten vom 18, November 1817 zeigte der König seinen Entschluß an, „durch theilweise Aufhebung und Milderung der sogenannten Feudal-:Abgaben die Fesseln zerbrechen zu wollen, durch welche theils die persönliche Freiheit gefährdet, theils die Vervollkommnung der Landes- Kultur gehemmt wird, welche nur in dem Grade blühen fann, als das Grund-Eigenthum frei ist, und als der Landbauer, in seiner Thätigkeit nicht gehemmt, die Frúchte seiner múhevollen Arbeit voll ärndten kann.“ Die Aus- führung dieses fürstlichen Entschlusses hat König Wilhelm treu und unablässig verfolgt. Durch jenes Edikt wurden schon die aus der perfönlichen Leibeigenschaft herrührenden Abgaben auf- gehoben, die sogenannten Küchengefälle in eine billige fire Geld- Abgabe, die Fall-Lehengüter in freie Zinsgúter, die ungemessenen Frohnen für ungeseklih erklärt. Der hohe Wildstand wurde abgeschat, das Schwarzwild ganz ausgerottet, das Rothwild in ein richtiges Verhältniß mit der Waldfläche gebracht, und gegen die unverhältnißmäßige Vermehrung der Hasen durch das Znsti- tut der Kommun-Waldschüken Fürsorge getrossen und damit eine der größten Beschwerden des Landmanns unter der vorigen Regierung beseitigt. Das Schäferei- Geseß vom 9, April 1826 fúhrte den Grundsaß durch, daß die Benußung des Grund- Eigenthums mittelst des Feldbaues durch die Schaafweide nie beschränkt werden dürfe und daß die Uebertriebsrechte ablósbar seyen.

Jm Jahre 1836 famen, nach langen Verhandlungen mit den Ständen, namentlich mit der ersten Kammer und der Ritterschaft, die drei wichtigen Geseze Über Ablösung der Beeden und der Froh- nen und die Entschädigung der Berechtigten für die Aufhebung der Leibeigenschafts-Gefälle zu Stande. Zn der Regel hatten die Beede- und Frohnpflichtigen den 10: oder l6fachen Betrag der Leistung (je nach der persönlichen oder dinglichen Natur derselben) als Ablósung zu zahlen, und die Berechtigten erhielten den 21): oder 2W2’fachen Betrag als Entschädigung, da die Staatskasse den

Unterschied trägt.

Unendlich viel zur Hebung und Verbesserung des Ackerbaues geschah durch die von dem Könige gegründete und mit Liebe ge- pflegte land- und forstwirthschafrliche Anstalt zu Hohenheim. Die große Domaine, welche diese Anstalt bewirthschaftet, dient al- len Landwirthen zum Muster, und durch die Verbindung des theo: retischen und praktischen Unterrichts hat Hohenheim nicht nur Württemberg, sondern ganz Deutschland und vielen anderen Euro- pâischen Ländern, eine Menge ausgezeichneter Oekonomen heran- gebildet, welche den Ruf des Jnstituts verbreitet haben. Eine Schule fúr Ackerbauer bildet jeßt auch Söhne gewöhnlicher Bauern und Männer aus den unteren Ständen zu praktisch- rationellen Landwirthen, Verwaltern und Großknechten,

Das Land verdankt dem Könige die Verbesserung und He- bung der Pferdezucht durch Ankauf vorzüglicher Beschâler und durch Errichtung und zweckmäßige Einrichtung der Gestüte, so wie auch viel für Verbesserung der Schaaf- und Rindviehzucht in in den leßten 25 Jahren geschah.

Das Geburtsfest des Königs wird alljährlich dur:b das land- wirthschaftliche Fest zu Kannstadt, durch ein Yolkefest zu Ehren

dee größten und wichtigsten Landes: Jndustrie, der Landwirthschaft, gefeiert, (Fortseßung folgt.)

Meteorologische Beobachtungen.

1841. 28. Sept. |

Morgens | Nachmittags | Abends | Nach einmaliger G6 Ubr. | 2 Ubr | 10 Ubr. | Beobachtung.

Luftdruck .... | 335,01 g S 336,12 ‘Wué, 336,54 Paxr-| Quellwärme 8,2° m, . | + 9,1°R. | +15,/,1°R. | +10,4° R. | Flusswüärme 12,1° R. Thaupunkt ... | + 8,3°R. |+ 10,4 Pi «fo 054 Me | Bodenwärme 12,2° R. Dunstsättigung | 83 pCt. | 51 pCct. | 73 pCt. | Ausdünstung 0/041 Rh, | | |

Luftwärme ..

Wetter | heiter. | heiter, beiter. Niedersehlag 0.

Wind E E, SW. SW, | Würmewechsel+-15,/3°.

Wolkenzug. - « ms SW. | a | -+- V Tagesmittel: 335,89 Par. + 11,5° R... + 8,s° R... 69 pCt. SW.

Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl. Schuld 51%, 5% do. 101 /-

Ib *

Preuss,

Amsterdam, 25. Sept. Kanz. Bill. 25%. 5°, Span. 19, Präm. Sch. —. Pol. —.

Hamburg, 27. Sept.

London, 241. Sept.

Passive. —. Ausg. —. Zinsl —. Oesterr. —, Bank - Actien 1600, Engl. Russ. 108%. Cons. 3% 892, Belg. 103, Neue Anl. 215.

Passìve 9% Ausg. Seb. 10%, 255% Moll. 51%. D % Port. 30. 3- 18. Engl. Russ. 1125. Bras. 67. Columb. 204. Mex. 25% Peru 155. Chili 69,

Paris, 21, Sept. 5% Reute fiu «our. 111. 70. 3% Reute fin 79.5. 5% Neapl. fin cour. 105. 5 57 Span. Rente 227. 35 Port. —.

Petersbu rg 21, Sept. Poln. à Par. 3300 Fl, do. 500 FL —. do. 200 F1. 254.

Wien, 21. Sept. 5% Met. 1065. 42 984. 32 —. 21 jo Buk Actien 1566, - Anl de 1834 1370 de 1830 LODL

Cuur,

Passive —.

Loud. 3 Met. 39 c . UWamb, 347, Paris 411,

O10

U

Kontigliche Schauspiele.

Donnerstag, 30, Sept, Jm Schauspielhause: Die Ka- detten, Lustspiel in 3 Abth., von A. P. Hierauf: Die Hirtin von Piemont, komische Oper in 1 Akt, nach dem Französischen von Genée, Musik von Schäffer. :

Freitag, 1. Okt. Jm Opernhause: Wallenskeins Tod, Trauer- spiel in 5 Abth., von Schiller.

Sonnabend, 2. Oft. Im Schauspielhause: Werner, oder: Herz und Welt, Schauspiel in 5 Abth., von Karl Gußkow.

Sonntag, 3. Oft. Jm Opernhause: Der Feensee, große Oper in 5 Abth., von Scribe und Melesville, Musik von Auber.

Preise der Pläße: Ein Plab in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr, 10 Sgr. u. s. w.

Im Schauspielhause: Der Bevollmächtigte, dramatischer Scherz in 1 Akt, von Frau von Weißenthurn. Hierauf: Die Schleichhändler, Possenspiel in 4 Aufz , von E. Raupach.

Montag, 4. Okt. Jm Schauspielhause: Zum erstenmale: Die beiden Aerzte, Lustspiel in 3 Abth, von A. Baumann. Hierauf: Der Kapellmeister von Venedig, musikalisches Quodlibet in 1 Akt, von Breitenstein,

Königsstädtisches Theater. Donnerstag, 30. Sept, Der Talisman. Posse mit Gesang in 3 Akten, Lon 5. Mee i: Freitag, 1. Okt. Der Pariser Taugenichts, Lustspiel in 4 Af- ten, von Dr, Töpfer. (Herr Eichenwald, vom Theater zu Pe- tersburg, neu engagirtes Mitglied dieser Bhne: General Morin als Debút.) Hierauf: List und Phlegma. Vaudeville in 1 Att, von L. Angely. (Mad. Beckmann: Adolphine.) Sonnabend, 2. Oft. (Ztalienische Opern - Vorstellung.) [L’ajo nell Imbarazzo, (Der Hofmeister in Verlegenheit.) Opera bufsa in 2 Atti. Musica del Maestro Gaetano Donizetti ANn die Lefer. - Die vierteljährliche Pränumeration der Staats- Zeitung beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour für das Jnland. Bestellungen für Berlin werden in der Expedition selbst ( Friedrichs - Straße Nr. 72) gemacht und jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Pränumerant erhält das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem ange- gebenen Datum, frei ins Haus gesandt. A us- wärtige, des JIn- oder Auslandes, bewirken ihre Be- stellungen rechtzeitig bei den resp. Posk- Aemtern z wer dies versäumt, kann nicht mit Gewißheit die Num- mern erwarten, die vor der hier eingegangenen Anmel- dung erschienen sind. ( e , - S Für einzelne Nummern des Blattes ist der Preis

2 Sal

I 2

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen.

Gedruckt in dexr Deckerichen Geheimen Ober - Hofbuchdruckeref.

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten. 3) des Buchdruckers Christian Wilhelm Albert Höber|

Magazin von Leonhardt, große Schloßgasse 8, von hier, durch rechtskräftiges Erkenntniß vom | 30. Funti 1835 füv todt erklärt ;

Nothwendiger Verkauf. Land- und Stadtgericht zu Marienwerder. Die den Kindern des Heinrich Christoph Strübíig

Bei einer vielfach bestraften , über Dresden von{12) 1 Tüllhaube mit blauem Bande; 4) der Wittwe des Tünchers Conrad Seifgrth (auch | gehörige, unweit Marienwerder am Bache Zipelle nahe

Prag hierher gekommenen Diebin sind folgende Ge- (13) 1 Paar braune Glacéhandschuh ;

genflände, als wenigstens zum Theil muthmaßlich ge-|14) 1 Perlenbdrse mit Bronze - Bügel, der Grund weiß , auf jeder Seite vier Tauben, welche aus ) ) : 2 e einem Gefäße fressen, und mit den angestrickten [werden hierdurch nebst ihren Erben oder nächsten Ver- der Papiermühle Wohn- und Wirthschaftsgebäude nebst wandten aufgefordert, sich binnen 9 Monaten und |1 Hufe 21 Morgen 116 (Ruthen kfulmish an Land

stohlen , in Beschlag genommen worden : 41) 1 goldenes Armband mit 3 rothen Steinen und einem daran hängenden Herzen ; 9) 1 goldener Ring mit 5 rothen Steinen ; 1 desgleichen, mit einem Kreuz verziert ;

2) F) „Andenken“;

penséfarbenen Blumen und Capuchon von schwar-

denzeuge beseht; : 6) 4 wollenes Umschlagetuch, groß geblümt ; 7) 41 roth baumwollenes, geblümtes Halstuchz s) 1 weiß leinenes Schnupftuch E. F. 6. gez; 9) 1 Gebetbuh der K. K. Theresianischen Mili- tair - Akademie in der Wiencrisch - Neustadt , in schwarzem Leder mit Gold verziert, goldentem Schnitt, stählernem Schloß und Kreuz,- auf dem Rúcken E. H. in goldenen Lettern gez. ;

40) 1 Dekelforb;

Worten: „Denke mein.“ Die M Sgetmer dieser Gegenstände | spätestens in dem auf

gie t I OS.: werden agufgeforder zu ihrer fostenfreien Verne 4) 1 desgleichen, blau emaillirt, worauf das Wort: | mung in dem guf den E / R O s von 9—41 Uhr,

Berlin, den 22. September 1841 at f

j „den 22. S ] 11. der Bekanntschaft die Herren Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz, |Koch und Justizrath Rötger vorge : melden und ihr Erbrecht gehdrig E sonst rti daß das Vermögen der genannten P | aver zu gewuengen, daß 1 Stet (1210 0,7: O P Uta Dal e nachgenannten Erblasser: S T e i at sd

) des Ernsi August Kerst zu Walschle : am 8. November 1833 en, aegen

2, Dezember 1839;

hiesigen Fusiiz-Kommissarien,

A.

Tam

gesprochen werden wird. Erfurt, am 28. Januar 1841.

—————.

den 29, Dezember c., Vormittags 10 uhr, oi Ee Vormittags|vor dem Deputirten, Herrn Land- a Stangen ate, A 4 j 4 Ce P 1 ; * dem Herrn Kammergerichts-| Rath Lozzen, an hiesiger Land- und Stadtgerichtsstelle an hiesiger Gerichtsstelle verkauf 5 D nmantel mit schwarzem Grund efere us Niogle A mevrgerichts-| Rath Lozzett, alt Hlesigel L l adt ger C 1s erkauft werden. 5) 1 wollener Damenmantel mit schwarz L Aae E a ttalintén Termine, im Kri- | anstehenden Termine entweder in Person oder durch L S Maa he Soi gericht , Molfenmgrkt Nr. 3, Verhödrszi :| ei ersi 6 *chti s der

zem Sammetmanchester/ mit penscfarbenem Sei-|Rr. 16, sh einzufinden, , Verhörszimmer [cinen zulässigen Bt al M Nel Fustiz-Kommissarien Dr. chlagen werden, zu

2) des Hutmachergesellen Christian Bader von hier, RLMA i P BAUd, And Sagen,

| gestorben zu Augsburg am 2, Dezember 1831; Könen.

Seyfart, Seifert und Seyfert), Friederike gebornen am Liebefluß belegene Papiermühle nebs Pertinentien, Meidrodt (auch Meidrott), von hier, gestorben am [welche sub No. 4 der einzelnen Grundstücke im hiesi=

gen Hypothekenbuche cingetragen steht und wozu außer

gehören und welche auf 8879 Thlr. 2 sgr. 8 pf. abge- schäßt ist, soll sg M Ds ven o Tantla! 1842, Borm 11 Ubt,

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 25, Mai 1841. Das in der Commandantenstraße Nr, 9 belegette Toussaintsche Grundstück, taxirt zu 19,512 Thkr.

am 8. Februar 1842, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur Uen,

Preußische Staats-

Inhalt.

Amtliche Nachrichten. ; ; a

Nußlaud und Polen. Warschau. Aufhebung des Polnischen Staatsraths und Ober-Tribunals und Erseßung durch zwei De partements des dirigirenden Senats. : / E

Frankreich. Paris. Ministecielle Cirfulare über die Aufrechthal- tung der September-Gescße und die Auflösung der Wahl-Reform Comités. Das Fournal des Débats Úber die Freisprechung des National. Vermischtes. Brief aus Parts. Die oben erwähnten ministeriellen Cirkulare; der Prozeß des Nat tonal.)

Großbritanien und Irland. Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Debaite über die Zurückhaltung des Ministeriums hinsichtlich sciner Pläne. Subsidien Bewilligutg. Gehalt des Rice- Kanzlers. London. Hofnachricht. - Muthmaßung über die Molive des Peelschen Tempovisirens. Gezogene Gränzlinie der Vereinigten Staaten. Brasilianischer Gejeßvorschlag zur Aufhebung der Sklaven-Arbeit. Vermischtes. :

Belgien. Brüssel. Erklärung über die angeblichen Schwierig feiten bei den Verhandlungen mit Frankreich. i E

Deutsche Bundesstaaten. Stuttgarfk. Ankunft der Prinzessin von Oranien. Schillers Denkmal. Dresden. Muúünzge setze. Armen-Steuer. j

Oesterreich, Wien. Meldung des Oesterreichischen Beobachters êber den bereits ecwähnten Unfall Sr. Königl Hoheit des Prinzen von Preußen. Landessprache in Stebenbürgen.

Italien. Ancona. Reise des Papstes. Neapel. Die Unru hen in Aquila.

Spanien. Brief aus Madrid. Preß Geseßgebung und der Parteien.)

NAcgypten. Alexandrien. Auslieferung der Syrischen Solda ten. Einstellung der Expedition nach Arabien. Uneinigkeit der Drusen und Maroniten in Syrien. Strandung der Engli schen Euphrat-Expeditton. :

Chili. Befestigung der Regierung Gamarra's in Peru. Erdf- nung der Chilischen Kammern und Finanz-Zustand. Vermischtes.

Julaund, Berlin. Konsistortal-Verorduung in Bezug auf Kirchen Musifen. Hirschberg. FUril Heinrich LX111, von Reuß +7.

Zur Charakteristik der

Württemberg unter König Wilhelm, (Fortsezung und Schluß.

Amtliche Uachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Königl. Bayerischen Staats - und Finanz - Minister, (Grafen von Seinsheim, und dem Kurhessischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten, von Steub er, den Nothen Adler- Orden erster Klasse; dem Königl. Bayerischen General - Zoll : Ad- ministrator und Ministerial- Rath Bever, dem Königl. Würt- tembergischen Kammerherrn, Legations-Rath und Geschäftsträger in Berlin, Freiherrn von Linden, dem Großherzogl, Badenschen Obersten, Flúgel- Adjutanten und Minister -Residenten in Berlin, von Franckenberg- Ludwigsdorff, dem Großherzogl. Ba- denschen Geheimen Referendair und ersten Rath im Finanz-Mini- sterium, Regenauer, dem Großherzogl, Hessischen Kammerherrn, Oberst-Lieutenant, Flügel- Adjutanten und Minister - Residenten in Berlin, Freiherrn von Schäffer-Bernstein, dem Großherzogl. Hessischen Geheimen Ober-Finanz-Rath B iersack, dem Groß: herzogl. Sachsen-Weimarschen Geheimen Legations - Rath Th on, den Königl, Bayerischen vortragenden Miniskterial:Räthen Klein- {hrod und von Beßtold, so wie dem Königl. AWWürttembergi- schen Ober- Finanz- Rath und Direktor der Zoll - Administration, Schmidlin, den Rothen Adler- Orden zweiter Klasse; dem K0- nigl. Bayerischen General - Zoll - Adminiskrations- Rath Döring und dem Großherzogl. Hessischen Ober-Finanz-Rath Sartorius den Rothen Adler-Örden dritter Klasse; dem Großherzogl. Ba- denschen Kammerherrn und Geheimen Legations-Rath, Freiherrn Marschall von Bieberstein, so wie dem Herzogl. Nassaui- schen Kammerherrn und Ministerial - Direktor, Freiherrn von Dungern, den St. Johanniter-Orden zu verleihen,

Der bisherige Garnison - Auditeur Durre (f Um Just Kommissarius bei dem Land- und Stadtgerichte zu Aschersleben und zugleich zum Notarius in dem Bezirke des Ober-Landesgerichts zu Halberstadt bestellt worden.

Der bisherige Oberlehrer , Professor Dr, Moriß Axt, ist zum Direktor des Gymnasiums in Weßlar ernannt worden,

Angekommen: Der Kaiserl. Russische Wirkliche Geheime Rath und Mitglied des Reichs - Raths, Fürst Drucki-Lubeki, von Aachen.

Der General - Major und Gesandte, Freiherr von Caniß und Dallwiß, von Hannover.

Zeitungs -Üachrichten. Ausland.

_ RMußsland und Polen. i Warschau, 26, Sept. Die hiesigen Zeitungen enthalten einen Kaiserlichen Ufas vom 18ten d. M, der an den Statthalter ves Königreichs Ri gerichtet ist und durch welchen der Staats- Rath und N F ber - Tribunal dieses Königreichs, welche beide bisher in Warschau bestanden, aufgehoben und dafúr zwei neue Departements in dem dirigirenden Senat des Kaiserreichs für die Angelegenheiten errichtet werden, die bis jeßt vor das Forum jener Behörden gebracht wurden. Die neuen Departe- ments sollen die Warschauischen genannt werden und zusammen eine General- Versammlung bilden, Jn diesen Warschauer De- partements haben die Senatoren Fürst Jablonowski Kaiserlicher Ober-Hofmeister, und der General- Lieutenant Pisarew, Militair- Gouverneur von Warschau, Siß und Stimme erhalten ; folgend

Ne mMetine

S x)

E Teer

ehemaligen Mitglieder des Staatsraths des Königreichs, der Ge- neral der Kavallerie, Graf Ozarowsfki,, der wirkliche Geheime Rath Graf Walewski, der General - Adjutant, General - Lieute- nant Wiodek, und der verabschiedete General - Lieutenant Kur- natowsfi, sind zu Senatoren für die besagten Departe: ments, und folgende, Wyczechowski l, Morawski, Faiz, Graf Potozki, Woyde, Rostworowski, Lubowizki und Wyczechowski 1, so wie die ehemaligen Präsidenten des Ober - Tribu-:nals, Wolizki und Lubieneki, zu Geheime Rathen und Senatoren für dieselben Departements ernannt; endlich sind das ehema- lige Mitglied jenes Staats-Raths, Kossakowski, und die ehe: maligen Mitglieder des Ober - Tribunals zu Wirklichen Staats- râthen des Kaiserreichs ernannt, und sollea die Leßteren auch in den Warschauer Departements des dirigirenden Senats ihren Plaß erhalien, jedoch ohne den Senatoren-Titel zu führen.

Der Kriegs - Polizeimeister der aktiven Armee, General Sto- rozenko, ist gesiern vom Auslande hierher zurückgekehrt.

Frankreich.

Varis, 25. Sept. Die (gestern erwähnten) Cirkulare des Justiz - Ministers an sämmtliche General: Prokuratoren befinden sich heute im Moniteur. Die Journale werden nun nicht mehr sagen können, daß das Ministerium heimlich gegen die Prejfe zu Werke gehe, denn diesesmal is die Warnung, die ihnen zu Theil wird, öffentlich genug. Die beiden Cirkulare lauten wie folgt :

„Herr General-Prokurator. Die guten Bürger sind tief betrübt äber die Kühnheit, mit welcher die Factionen, unsere kostbarsten Frei heiten mißbrauchend, dfenilich unsere Fustitutionen angreifen , das Königthum heleidigen, zum Ungehorsam gegen die Geseße auffordern und Unordnungen anstiflen, durch die fle den Unts&xgang unserer con stitutionellen Monarchie zu bewerkslelligen hofen. Die Gesehe be schüßen indeß die- Person des Fürsten, seine Familie und sein consti- tutionelles Ansehey ; sie vollen nicht, daß mckn die Nechte bestreite, die erdem Willen der Nation verdankt ; sie verbieten jeden Aft der Zustimmung zu einer anderen Regierungsform als derjenigen, welche gegenwärtig be teht, und dulden nicht-daß man sich dent liclMWepublikaner ecxAnhänger der gefallenen Dynastie nennen könne. Die ( eße mÜüssenausgeführt wer den. Wenn die Factionen ihre Thätigkedund ihre Kühnheit ver dovpeln, so müssen die richterlichen Beamten ihre Fesligkeit und thre Wachsamkeit verdoppeln. Wachen Sie über die Anwendung der oben erwähnten Geseße. Wenn Sie dieselben durch Handlungen oder durch Schriften verleßt schen, so zögern Sie nicht , gerichtlich einzuschreiten. Machen Sie Gebrauch von der Seclbsiständigkeit Fhres Wirkens, das ich auf keine Weise beschränken will, und rech nen Sie darauf, daß die Regierung die Anstrengungen unterstüßen wird, welche Sie zur Vertheidigung des Fürsten und der Verfassung machen. Lassen Sie sich auch nicht von gerichtlichen Verfolgungen, wenn Sie Jhnen sonst gerecht und zeitgemäß erscheinen, durch die Besorgniß abhalten , keine hinreichende Bestrafung zu erhalten. Feder Gewalt ihr Werk, Jedem seine Verantwortlichkeit, Thun Sie Jhre Schuldigkeit; das Beispiel Jhrer Treue wird die Gemú ther aufklären und die gewissenhaften Ueberzeugungen befestigen. Es ist dies cine Ehre, auf welche die Französtsche Magistratur immer cifersüchtig gewesen, und ein Erfolg, der ihr selten entgangen ift, Empfangen Sie u. s. w.“

Das zweite Cirkular lautet folgendermaßen :

„Here General-Prokurator. Es haben sih in mehreren Theilen des Königreichs Comites gebildet, deren anscheinender Zweck darin besteht, zu der Reform des Wahlgeseßes zu gelangen. Diese Comit&*s forrespondiren mit cinem in Paris errichteten Central - (Comité, unter dessen Einfluß sie handeln. Es is dies eine wahrhafte Association, deren Existenz die Regierung nicht dulden kann ; sie kann es nicht geschehen lassen, daß eine Gesellschaft unter dem Vorwande, mittelst Bittschriften die Wahl - Reform zu betreiben, neben der bestehenden Regierung eine Organisation errichtet, die in Zeiten der Unruhen dent Factionen zum Stüßpunkte dienen können. Es würde dies für delt dentlichen Frieden eine wirkliche Gefahr seyn, welche zu verhindern der Hauptzweck des Geseßes vom 10. April 1834 war. Die heilfa men Bestimmungen desselben sind übrigens durch ein Uctheil des Cassationshofes vom ten d. M., welches ein Cassations-Gesuch von Mitgliedern der sogenannten Wahl- Comite?s verwarf, bestätigt worden. Die Pflichten cines Jeden sind jeßt vorgezeichnet. Dis Bürger, welche an jenem Vereine Theil genommen haben, ohne Zweck und Gegenstand desselben richtig zu erkennen, würden ohne Entschuldigung seyn, wenn sie fortführen, daran Theil zu nehmen ; Sie, Herr General-Prokurator, dürfen nicht ansehen, dieselben vor (Gericht zu stellen, Die Wichtigkeit Jhrer Pflichten wächst im Ver hältniß zu der Dringlichkeit der Umstände, Alles deutet darauf bin, daß die Empdrangen, welche das Land betrüben, von unerlaubten Gesellschaften angestiftet worden sind, in welchen die verderdtesten Menschett , indem se die Gemüther exaltiren und die schwachen Charaktere beherrschen, Werkzeuge für die größten Verbrechen fin den und vorbereiten, Angesichts solcher verderblichen Resultate dür fen Sie die Existenz keines unerlaubten Vereins dulden, unter wel chem Vorwande sich derselbe auch bilden mòge, und Sie müssen die Bürger zur sceengen Beobachtung der Gesche anhalten. Jch kann Fhnuen tn dieser Hinskht nicht genug Wachsamkeit empfehlen.

Ueber die Freisprechung des „ational“ gußert sich das Journal des Débats in folgender Welse: e U oen National,“ der beschuldigt war, die Unverleßlichkeit des Konigs beeinträchtigt zu haben , freigesprochen. Wir haben fein Urtheil fiber die Entscheidung der Jury zu fällen; Yiiemand kennt die Beweggründe derselben und Niemand hat das Recht, Beweg- grúnde unterzulegen, welche der Umsturz der Charte und die Ver- urtheilung der Geseke seyn würden, Ein Verdikt der Jury ent: scheidet nur das Eine, daß die angeklagte Person des ihm zur Last gelegten Vergehens schuldig ist, oder nicht, Der König ist unverleßzlich und geheiligt, das ist die Charte, das is der Grund: saß, und er steht heute noch eben so fest als gestern. Die Ge- seße, welche die Angriffe gegen jenen Grundsaß bestrafen, stehen ebenfalls nach jenem Verdikt der Jury noch eben so fest, als vor dem- selben. Die Jury entscheidet úber die Thatsache nach ihrem Gewissen ; sie wendet das Geseß gut oder schlecht an, aber sie schafft es nicht ab. Wir wollen übrigens keine neue Erörterung über den Grundsaß und úber die Bedingungen der Königlichen Unverleßlichkeit beginnen; der Augenblick würde schlecht gewählt seyn. MVêdge es thun, wer da will, oder wer es Angesichts eines sechsten Morversuches wagt. Uns liegt nur daran, unsere Lehrsâße, welche der Vertheidiger des National entstellt hat, in ihrem richfigen Lichte zu zeigen. Es handelt sich nicht darum, zu wissen, wie viel oder wie wenig Ein-

- §

fluß der Köniz auf die Regierung ausúben kann; das hângt au- genscheinlich von der Zeit, von den Personen, von den Umskänden ab. Es hat in England, selbst nach der Revolution von 1688 Köd- nige gegeben, die sich viel, und andere, die sich wenig in die Re- gierung gemischt haben. Aber der Einfluß des Königs, möge er nun groß oder klein seyn, is zweien Bedingungen unterworfen : Der König muß verantwortliche Minister und diese Minister mússen die Majorität in den Kammern haben. Wenn diese beiden Bedingungen genau erfullt sind, wenn der König durch ein Ministerium gedeckt is, das für Alles einfskeht, wenn die Kammern, welche das Recht haben, das Ministerium anzu- klagen, oder es durch Verweigerung ihrer Mitwirkung zum Ab- treten zu zwingen, ihm im Gegentheil ihren Beistand leihen, und seine Politik unterstúken, so heißt es, die Charte verleßen und die Monarchie vernichten, wenn man dem Könige irgend eine Ver- antwortlichkeit aufbürdet. Das if es, was wir behauptet haben, und was wir noch behaupten. Man lcihe uns feine Grundsäße und Ideen, die nicht die unsrigen sind. Wir wollen die constitu- tionelle Monarchie, und diese verlangt durchaus die Unverlekßlichkeit des Königs unter den angeführten Bedingungen.“

Eine aus Montpellier eingetroffene telegraphische Depesche meldet, daß die vollklommenste Ruhe daselbs? herrscht, und daß die Negistrirung ungestört ihren Gang gehe. |

DetraNessager enthalt Folgendes: „Einige Journale hat- ten das M: verbreitet, daß unter den Scâmmen in der Nach- varschaft von Bona eine große Gährung herrsche, und daß man sowohl Bona, wie in Philippeville, Erpeditionen vorbereite, um die Empodrung der eingeborenen Völkerschaften zu unterdrücken. Diese Gerüchte waren ungegründet, Den leßten Nachrichten aus Konstantine vom 3ten und aus Bona vom 5ten d. zufolge, is die Ruhe nirgends gestdrt und die Erhebung der Auflage nirgends unterbrochen worden, Der General Negrier war im Begriff, von Konstantine nach Philippeville abzugehen, um die Angelegenheiten der Stämme unter sich zu reguliren.“ 5 Toulonnais vom 21sten d. meldet: „Wir wissen nichts Neues von Tunis, außer daß sich die Nachricht von dem Erscheinen 5 Englischer Linienschiffe vor jener Stadt bestätigt. Man sagte gestern, daß einige Schisfe aus unserem Hafen abge- hen würden, um die Division unter dem Befehle des Linienschisfs- Capitains Leray zu verstärken,“ : :

Bose vom 20. Sétptembes. Nente war heute während der ganzen Börse ausgeboten und das Geschäft sehr unbedeutend, Man hegt Beforgnisse hinsichtlich der bevorskehen- den Liquidation. )

R Vel

S % Ÿ ck P

. 14 Paris, 25, Sept. Obgleich die heute im Moniteur veröffentlichten beiden Rundschreiben des Justiz - Ministers schon vor ihrem Erscheinen bekannt und mehrfach besprochen waren, so erregen fie doch bedeutendes Aufsehen. Darin, daß der Minister die Staats - Anwalte dringend mahnt, úber die Handhabung der September : Geseße zu wachen, sieht man die Kundgebung des formlichen Planes, einen Kreuzzug gegen die Presse zu beginnen, der wohl gar die Tendenz habe, úber die bestehenden Geseße hin- auszugehen, den Kreis der Disfkfussions-Freiheit noch mehr zu ver- engern. Noch wichtiger aber erscheint das Cirkular, welches die Bereine für Wahlreform als unerlaubte Verbindungen bezeichnet welche die Behörden in den Formen Yechtens zu verfolgen haben.

die Reform- Comit©s haben seit drei oder vier Jahren ungestört bestanden und gehandelt, und fie werden sich jekt wohl schwerlich in Folge des ministeriellen Rundschreibens verpflichtet glauben, aus einander zu gehen. Daher denn leicht eine Menge aufregender Prozesse, deren Ausgang immer zweifelhaft is, entstehen könnten, Man kann fasi mit Gewißheit voraussehen, daß das Pariser Central- Comité, an dessen Spiße die Herren Laffitte und Arago slehen, es seiner Ehre und Stellung schuldig zu seyn glauben “wird, der in dem Cirfulare enthaltenen Drohung Stand zu halten, und die Geseßmäßigkeit seiner Exiskenz auf rechtlichem Wege zu bewei sen. Dieser Konflikt läßt unangenehn tvarten, welche die Regierung wohl ger! Die Niederlage, welche gierung in dem vorgestrigen Prozesse des Na tional erlitten hat, wird von den Freunden des Ministeriums der Unfähigkeit des Staats-Anwalts zugeschrieben, der das Wort gegen das angeklagte Blatt geführt hat. Jn die- sem Urtheile spricht mehr der Unmuth, als eine gerechte Kritik denn diese würde nicht úbersehen haben, daß der National von einem der augsgezeichnetsten Advokaten von Paris vertheidigt wurde, und daß es gerade fein Vorwurf ist, von Herrn Marie an bestechender Beredtsamkeit Überboten zu werden. “Die ministe- riellen Blätter suchen alle politischen Folgerungen zu beseitigen, die man aus der Freisprechung des National ziehen könnte, und he- ben namentlich hervor, daß der Ausspruch der Jury nichts Anderes Beweise, als die Schuld oder Unschuld des Angeklagten. juristisch genommen, allerdings wahr, aber unglücklicher Weise be- Urtheilt die öffentliche Meinung Dinge dieser Art nicht nach Rechts- Prinzipien. Inzwischen hat die Regierung bereits Maßregeln er griffen, um durch wirkfsamere Mittel die gefährliche Doktrin zu entfräften, welche die Opposition auf die Freisprechung des Na- tional zu gründen sucht; sie hat diesen wegen der in seinem Berichte Uber den Prozeß erneuten Angriff auf die Unverontwort- lichkeit des Königs von neuem mit Beschlag belegen lassen, Dies ist, der Sache nach, nichts Anderes, als die Appellation von dem Ausspruche des einen Geschwornengerichts an den Ausspruch des anderen; aber eine solche Berufung is in dieser Form dem Geiste

1e Auseinandersebungen er: 1 vermeiden möchte. die 9 l

e vVAICY i

A As iff,

nicht minder als dem Buchstaben des Geseßes entsprechend. Es steht nicht zu bezweifeln, daß die Regierung diesmal allen ihr auf

die Zusammenseßung des Geschwornengerichts zustehenden Einfluß anwenden werde, um ihrer Sache die vorläufigen Garantieen zu geben, die bei dem vorigen Prozesse, dessen schlimme Wendung nicht voraus zu sehen war, einigermaßen vernachlässigt worden u seyn scheinen. L L s Ae Ae Französische, so klagt auch die Spanische Presse bitter úber die willkürliche Beschränkung der Preßfreiheit. Der Correo nacional hat eine Supplik an die Regierung gerichtet, in welcher er es sich als eine Gunst erbittet, unter Sensur gestellt