1841 / 279 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

bestätigt sich. Wie man hört, wird Se. Majestät im Königlichen Schlosse, beim General, Frei: herrn von Lú6ow, abskeigen, und am 5. Oftober Vormittags úber Grünberg, Frankfurt u. s. w. nach Berlin zurückfehren. Der Magistrat von Glogau hat durch ein städtisches Fest-Comité beschlossen, am Fuße des Glacis vor dem Preußischen APOLE ifi Ehrenpforte, eine zweite vor dem Eingange nach der Preußischen Straße, und auf dem S chloßplabe eine Triumphsaule errichten, auch die Straßen, welche Se. Majestät beim Einzuge berührt, u beiden Seiten mit _Fahnen in den National: und Stadt- Farben shmúdcken zu lassen. Zum Empfange Sr. Majestät wer- den sih bei der ersten Ehrenpforte die Militair-Behörden, bei der zweiten der Magistrat, die Stadtverordneten, deren Stellvertre- ter, die Stadtältesten, der städtische Landtags - Deputirte, die Schiedsmänner, die Stadtpfarr- Geistlichkeit beider Konfessionen und die Vorsteher der jüdischen Gemeinde einfinden. Diesseits der zweiten Ehrenpforte wird ein Musikchor aufgestellt, Längs der Preußischen Straße u. s. w. bis zum Schloß bilden die Búr- ger, Handlungsdiener u. st. w. ein Spalier, an das sich in der Nähe des Schlosses die Bürgerschüßen anschließen. Jeder Bürger trägt um den linfen Arm eine Festbinde in den National- und Stadtfarben; jeder niht im Gewerke stehende Bôürgerssohn eine Binde in den National- und Schlesischen Farben. Bei Ankunft des Kd- nigs wird, nach eingeholter Erlaubniß, mit allen Glocken gelaäutet. Der Bürgermeister Lauterbach begrüßt Se. Majestät bei der zwei- ten Ehrenpforte durch eine ehrfurchtsvolle, kurze Anrede. Dann wird Se. Majestät gebeten werden, bei einer Aufstellung der ge- sammten Bürgerschaft vor dem Rathhause die Huldigung dersel: ben, die ehrfurchtsvollsten Bezeugungen unerschütterlichster Unter- thanen-Treue und Liebe allergnädigst entgegennehmen zu wollen. Mit dem Eintritt der Dunkelheit wird die Stadt allgemein illu- mintrf.

fangen und úbernachten wolle,

Erdmannsdorf, 1. Oft. Am 30, September Nachmit- tags 5 Uhr, ist Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht, von Ka- menz kommend, hier eingetroffen.

Verlín, 6. Oft. Die Geseß-Sammlung (Nr. 18) ent- hâlt nachstehende Allerhöchste Kabinets - Ordre, die Belegung der Sparkassen-Bestände betreffend: e ]

„Auf den Bericht des Staats - Ministeriums vom 9ten d. M. will Fch die Ober-Präsidenten ermächtigen, da, wo die Ortsverhalt nisse es nothwendig machen , die Ausleihung der Sparkassen - Be- tände auch auf eine andere , als die in §. 5 des Reglements Uber die Einrichtung des Sparkassenwesens vom 12, Dezember 1858 vol geschriebene erste Hypothek zu gestatten, wenn nur die zu bestellende Hypothek die erste Hälfte des Werthes des zu verpfändenden (Grund- ückes nicht überschreitet. Das Staats-Ministerium hat diese Be timmung durch die Geseß-Sammlung zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. e

Sanssouci, den 26. Jult 1841, i

C O E An das Staats-Ministerium. // l 5 :

In demselben Blatte der Geseß-Sam mlung befindet sich folgende Allerhöchste Kabinets - Ordre, betresfend die Sportel- und Stenipel- Freiheit der Gutsherrschaften, so wie der Stadt- und Landgemeinden, in Armen-Angelegenheiten: A

„„Einverstanden mit der in dem Berichte des Staats-Ministeriums vom 7ten d. M. vorgetragenen Ansicht will Jch die nach §. 145 des An hangs zur Allgemeinen Gertchts Ordnung, §. 2 Nr. 5 der Einleitung zur Gebühren-Taxe vom 23. August 1815 §. 4 Nr. 2 der Declaration vom 27. Juni 1811 und §. 3 lit. 7 des Stempel-(Keseßes vom 7. März 1822 sämmtlichen Armen - Anstalten in Prozessen und sonstigen An gelegenheiten zustehende Sportel- und Stempel - &Fretheit hiermit aucl) den (Butsherrschaften, so wie den Stkadt- und den Landgemeinden it der gamen Monarchie, für alle Armen - Angelegenheiten bewilligen ; iedoch mit der Einschränkung, daß ste diese Befretung durch Ueber nahme von Kosten und Stempeln, welche nach den bestehenden Vor- schriften den Privat-Personen, mit welchen ste Verträge schließen, zu Last fallen würden, auf die leßteren zu ubertragen, nicht befugt seyt sollen. Diese Bestimmung ist durch die Gescß-Sammlung zur dsfent lichen Kenntniß zu bringe

Sanssouci, den 18, August 1841. i : S O 2ST Ut An das Staats-Ministerium. /

Bonn, 2. Oft. Die beiden Sißungen der Deutschen Phi: lologen und Schulmänner vom 0E eptember und 4. Oftober find nunmehr abgehalten. Jn der Sißung vom li Oftober fand auch noch die Vorlesung etnes Aufsaßes von dem (abwesenden) Práses, Herrn Professor Welker, Uber die Bedeutung der Philo- logie statt. Mancherlei Diskusstonen kamen uber die Wahl des fünftigjährigen Versammlungsortes vor. Elne entschiedene Ma- jorität erklärte sich fúr Ulm, und die Wahl dieser Stadt wurde

proflamirt,

Wissenschaft, unst und Literatur. Göthe.

Gdthe's Versönlichkeit. Sitten. d Get um.

Es ist etwas Chagrafteristisches der gegenwärtigen Zeit, daß ste uns \o viele Schriften bringt, deren Fnhalt fein eigentlich {ur sich bestehender ist: nicht einmal Biographie, sondern nur Rai jonnement über menschliche Erschetnungen. Fs es/- weil des Raumes zu Thaten weniger geworden ist, und nun das Seyn an die Stelle tritt? oder weil die Söhne dieser Zeit eine so starke Neigung haben, fich selb|_ zu erhdhen? Hdrt man sie reden, so hängt von dieser oder jener Gestalt, welche ein Träger göttlichen Lichtes scyn soll, das Heil der Welt ab; gus dem Abglanz eines Allgemeinen machen sie sich ci- nen Abgott. Dann verschwindet natürlich über den vielen einzelnen Erscheinungen dem Auge Zusammenhang und Einheit Aller, und das verleitet dann aufs neue, von Personen und Persönlichkeiten solch übermäßig Wesen zu machen.

F Nicht leicht mödchie Uber einen bedeutenden Menschen mehr ge \chrieben seyn in Für und Wider, als über Gdthe, und wenn die oben erwähnte Weise, Menschenseyn zu betrachten, überhaupt eine richtige "S , I aA el f : e ' /

ist, auch mit Fug und Recht. Die kürzlich erschienenen Mittheilungen Über Göthe von Hofrath Riemer enthalten einen reichen Beitrag zur Erkenntniß und zum Verständniß seines Wesens. Das Buch beschäf- tigt sich weniger mit dem Dichter und dessen Schdyfungen im Beson- deren, als mit dem Menschen Göthe im Allgemeinen, dessen tiefe Ei- genthümlichkeit, mannigfaltige und reiche Ausbildung, wie vielseitige Thätigkeit und Stellung gegen die Außenwelt es schildern will. Es giebt durch die Art der Mittheilungen, das in Rubriken gefaßte, halb Polemische, immer auf fremde Ansicht Bezügliche, nicht etwas, das durch Schönheit der Form den Eindruck eines harmonischen Ganzen macht, und als Gestalt vor die Seele tritt; das Buch giebt vielmehr den Eindruck, als stände man vor cinem Schrank, einem Repositorium mit Fächern und Ueberschriften : man sucht nach und zieht heraus, was man braucht. Js diese Form für eine Persönlichkeit wie Göthe's ausreichend? Kann sie überhaupt bei irgend einer lebenvollen , ent-

Fiemer über

Neligiöositaät

viccklungsreichen Gestalt genügen? Fs es möglich, eine solche Gestalt unterschetden, die

zu charakfteristren, ohne die Zeiten und Perioden zu unt ide (Gründe zu suchen, warum dieses h, rvorgebildet, jenes zurückgehal

1238

ten ward, mit einem Wort, ohne eine innere Geschichte zu schreiben ? Wirft man diese Dinge in Eins, so läuft man Gefahr die historische Wahrheit s{hwer zu verleßen. Aber es liegt viel aktenmäßiges Mate- rial mit dem Klang und inneren Zusammenhang der Wahrheit hier vor uns, und Anderes hat der Verfasser vielleicht kaum gewollt.

_ Erwartet man feine Grazie des Styles, keine Zartheit und Un- mittelbarkeit der Darstellung, kein feinfühliges Versehen in fremde Auffassung, Überhaupt keine Feinheit; halten wir dem Verfasser die stärkste Parteilichkeit zu gut, und schen darüber fort, daß er es nicht wohl ertragen fann, auch nur cine Gabe, welche die Natur dem Menschengejchlechte verliehen, seinem Lieblinge fehlend zu denken; gönnen wir es thm, daß die Mängel oder Fehler, welche er nicht hinweg leugnen kann, ihm nur als Bedingungen anderer, jene völlig aufwiegenden Vorzüge erscheinen: o bleibt uns immer noch genug zur reinen Freude an einem so begünstigten Daseyn, als seine Dar- stellung uns zeigt, und eine wohlthuende Aufhellung mancher Schat- tenstriche, welche Klätscherei oder flache Auffassung durch das Bild etnes schônen und großen Menschen 40g.

_ Wir wollen jedoch die Kritik nicht weiter verfolgen, sondern das Bild des Mannes selb st, wie es sich nach Riemer’s Buche darstelit- aufzufassen suchen. ]

__Gôthe war ein vollständiger Mensch: das is die Summa der Riemerschen Mittheilungen; nicht mehr und nicht weniger. Dartu liegt zugleich der Grund, roarum er theils überschäßt, theils thdricht getadelt wurde. Denn es is die vollste Wahrheit, was Riemer (S. 320) sagt: //,,„Kaum, daß man anfängt, einen Mann für groß, für außerordentlich zu ahnen, gleich soll er auch ein Gott seyn und gar nichts Menschliches an sich haben.//// Man gestattet ihm nicht, daß er in den Gränzen seiner Eigenthümlichkeit Ausgezeichnetes leiste; nein, jedes Einzelnen individuellen Anspruch an Größe, Schönheit, Tüchtigkeit soll er genügen , gleichviel, ob ihm die Fähigkeit dazu verliehen, und wenig bedenkend, wie in der begränzten Menjchennatur Dieses können, gemeinhin Fenes nicht vermögen bedeutet. N

Gleich auf den ersten Anblick ahnete man in Göthe's Person lichkeit die mächtige oder zusammengefaßte, sich selbst beherrschende Natur, die cinen jo unerschöpflichen Reichthum von Gedanken und Gefühlen, Wahrnehmungen und Lebenserfahrungen bescheiden und anspruchlos verwahrte. Die Anziehungskraft lag nicht allein in der Ahnung seines geistigen Vermögens, lag auch nicht allein in der Anmuth und Liebenswürdigkeit seiner Sitten, sondern darin, daß man cinen nah allen Seiten hin selbstbewußten und gebildeten Men schen sah, dem man vertrauensvoll sich hingeben mochte, weil thm fein menschliches Gefühl und Geschick fremd seyn konnte, und dessen lebergewicht Niemand beschämte noch kränkte, weil es, mit Milde und Menschenfreundlichkeit gepaart, sich zum Gleichgewicht netgte.

Wir erkennen in ihm ein eigenes Herz, etnen sittlichen Charak ter, durchweg auf das Wahre, Rechte, Gute, d. h. auf das Schdne gestellt. Sein eignes Geständniß, daß er berufen sey

,„Welt-Verwirrung zu betrachten Hevrzens-Frrung zu beachten-//

zeigt, wie er, die Zustände der Menschheit zu seiner Aufgabe machend, aus der Krankheit zur Gesundheit, aus dem Ferthum zur Wahrheit, aus dem Häßlichen zum Schönen zu führen trachtete. Dies Ziel konnte er nicht anders erreichen, als indem er uns die Mannigfaltigkeit leidenschaftlicher Zustände, d. h. des Frrthums, aus dem der Mensch sich zu entwirren hat, um zur Uebereinsiimmung mit sich, der Na tur und Gott zu gelangen, darstellt, i

Nicht allein in seinen Schriften, auch im persönlichen und dentlichen Leben, erscheint Göthe als ein voiukommen sittlicher Mensch. Er ist in seinen Schriften nicht immer decent und mora lisch, aber durchweg wahr, und ohne jemals die Gränze der Natur- gemäßheit zu überschreiten.

Er liebt Reinlichkeit, Ordnung, Zucht, Anstand, äußerlich wie innerlich: ihm i Fügung gegen Geseß und Sitte, Mäßigung, Fassung, Ruhe, Geduld, Friedfertigkeit, besonders in späteren Fah ren, Natur. Er haßt alles Unreine, Ungeordnete, was nur unter dem Namen Anarchie sich: begreifen läßt; leßtere in dem Grade, daß er erklärte, ex wolle lieber eine Ungerechtigkeit begehen, als Un ordnung ertragen, und schon in den frühesten Zeiten das Bedürf niß hatte, weil „, „die Gestalt dieser Welt vergeht, sich nur mit dem zu beschäftigen, was bleibende Verhältnisse stnd, um seinem Geiste erst die Ewigkeit zu verschafen.// // : : :

Wie er sich selbs treu war und von seiner Ansicht der Kunst und des Lebens nicht abwich, so war er es auch in seiner Gesinnung; in Treue und Dankbarkeit gegen Freunde und Lebensgenossen ; ein allge- meines Wohlwollen, eine unbefangene Menschenliebe machte die Grund lage sciner Gesinnungen aus. Auch wußte er ste durch unausgeseßztes Streben „den Menschen etwas zu Liebe zu thun //, „ihnen die Welt zu gute zu machen//, „sie leben zu lehren//, so durch Kunstgebilde wie durch Weisheitssprüche, bis in sein spätestes Alter zu vermehren.

Von Göôthe’s Zartgefühl, seiner leichten Evrregbarkeit , gab seine ruhige Außenseite keinen Begriff: dies Zahrtgefühl offenbart sich in der innigen Theilnahme an den Leiden setner Freunde, sowohl in frü heren Fahren als in den spätesten Zeiten, wte dieses seine bereits ver dffentlichten Briefe genugsam kund thun. Wenn sich diese Theil nahme nicht blos als weichliche Nachempftndung äußert, sondern auch als Hinweisung guf jenes erprobte Heilmittel, „daß wir bei dem grdß ten Verluste uns sogleich umherschauen müssen, wgs zu erhalten und zu letsten übrig bleibe“, so bringen die Meisten diese Auffassung mit seiner eigenen bekannten Weise, sich bet tief eingreifenden Unglücks fällen zu verhalten, in Verbindung und deuten sie als ein egoisti sches Abschließen, welches, aus Furcht der Leidens-Empfindung /, den Schmerz fern halten mag, während er doch so gut eine Lebensform und Kraft iff, als das Glück. Aber sie möchten wohl nur auf der Oberfläche bleiben mit ihrer Verurtheilung. Das Abthun eines Schmerzes is nicht allein Entfernung der Unbehaglichkeit, es is Trieb der Lebensfraft, welche das Genommene zu ergänzen strebt, um im mer harmonisch und rüstig schafend zu bletben,

Ein äâtherischer Lethestrom durchdrang mit jedem Athemzuge Göôthe's ganzes Wesen, so daß er skch der Freuden mäßtg, der Leiden faum erinnerte, er nahm Gutes und Schlimmes mit heidnischer Ge lassenheit hin und ließ es Über sich ecgchen, wie Tag und Nacht.

„Alles gaben Götter, die unendlichen, Fhren Lieblingett gattt,

Alle Freuden, die unendlichen,

Alle Schmerzen, die unendlichen ganz.“/

Er fand in vrasiloser Thätigkeit, in schneller Anwendung seines heilkräftigen Talents etwas, das ihm durch alle Zustände, über Schmerz und Verlust hindurch half, und wofür er Gott nicht genug danken konnte: „Denn wo der Mensch in seinem Gram verstummt,- gab mir ein Gott, zu sagen, was ich leide. : A

Er wußte es, daß etwas im Menschen ist, das alle irdischen Be gebnisse überschwebt und also überschweben kann, wenn ev sich nicht felbst aufgiebt ; darum vermochte er, der so Viele Uberlebt hatte seinen Fceunden, seinem Fürsten, zuleßt noch seinem einzigen Sohn _ das energische Wort der Zeit gefaßt und muthig zuzurufen : „Und so über Gräber, vorwärts! / e : i ;

Zu dieser Fassung hatte Göthe sich aber erst hingearbeitet, denn der Nuhe heiliges utterschdpftes Gut lag ursprünglich nicht in set- nem ungeduldigen, lebhaften, für Alles empfänglichen , leidenschafl- lichen Wesen; aber das dunkel gefühlle Bedürfniß nach ihr stand wte ein leßtes Ziel all’ dieser Bewegungen in seiner Seele; er suchte die göttliche Ruhe in sich herzustellen so ging sie aus setnen Herzen in die Schöpfungen seines Geistes über. Wir sehen Göthe ferner uneigennüßig, dankbar, wohlthätig, und die Ausstellungen oder Vor würfe Einzelner fallen, vor dem Eindruck seines Wesens und Ver- | haltens, wie es uns der Verfasser in allgemeinen Umrissent giebt, in | Vichts zusammen. : ; ; | Viel mangelhafter ist Riemer's Beweisführung in Beziehung | auf Gbthe's Religidsität ; insofern er sie nämlich als eine christliche | bezeichnet, oder doch sie von dem Vorwurf reinigen will, als sey sie | vleses nicht. Hier bewegt sich die Darstellung in beständigen Wider

E

sprüchen , indem ex einerseits beweist, wie thdricht der Anspruch,

Göthe soll ein Christ seyn, is; und anderérseits doch Jeden \cilt, ihn nicht dafür gelten läßt.

Man hat gerade in diesem Punkt durch unkritische Manier úber Göthe sehr viel Unhaltbares geschrieben. Um ihn zu einem Christen zu machen, haben viele das Christenthum zu der Göthischen Sphäre herabgezogen, andere ihn auf den wächsernen Schwingen einer ver= fehlten Exegese sciner Schriften zu demselben aufsieigen lassen wol len. Hier sind seltsame Künsteleien zu Tage gekommen. War Göthe ein Christ? welcher Göthe? der jugendliche Freund Stilling’s, Lava- ters, der Stolberge und des Klettenberg? oder der Reisende in Ve- nedig und Rom? oder endlich der, welcher den 2ten Theil des Faust mit einer so seltsamen Erlôsungs-Theorie beschloß? Will man Frag- mente aus diesen sehr verschiedenen Perioden zusammenwerfen, so hat man endlich einen gemachten Göthe in der Hand, cine Fiction ohne Wesen. Ferner: wer is Überhaupt cin Christ? schon der, welcher zwar Einiges aus der heiligen Geschichte für historish hält, Ande- res gleich stark Verbürgtes nicht; der das Christenthum als etwas Obieftives faßt, mit dem man sich gern befreundet, wenn seine Er scheinung schön is oder nur der, welcher ergriffen von Glanz und Wahrheit der Erscheinung, wie die Psyche des Plato von den himm- lischen Urbildern, es sich hier unten nicht mehr wohnlich machen fann, sondern beflügelt durch alle Sphären auffahren möchte, dem Urbild nach? Diese leßte Ansicht meint nicht, daß das Christen= thum cine Erscheinung sey wie die anderen, um objektiv daran vor=- überzugehen, sondern wahrlich um dem Menschen unter allem Suhb- jeftiven das Subiektivsie zu werden. So lange man aber nicht fest- stellt, was ein Christ sey, und wann Gdöthe es gewesen seyn solle, läßt sich im Spiele der schwankenden Begriffe nichts flar erkennen.

(Höthe war, sagt unser Verfasser, kein Atheist; er glaubte an etnen Gott, es war aber sein Gott, wie ein Feder seinen eige- nen hat; und er war ihm nicht außer der Natur, sondern der Kern der Natur. Gott war ihm keine Person, wie er ihm auch keine (Ge= stalt verleihen konnte. Er war nicht nur religidôs, er wav quch fromm : : ;

„Fn uns’res Busens Reine wogt ein Streben Sich einem Hdhern, Retnern, Unbekannten Aus Dankbarkeit freiwillig hinzugeben, Enträthselnd sich den ewig Ungenannten Wir heißens Frommseyn.“/

Die Frömmigkeit aber ist ihm nicht Zweck und Mittel, um durch die reinste Gemüthsruhe zur höchsten Kultur zu gelangen. Die höchste Kultur is ihm Weisheit, die Weisheit is nur in der Wahr- heit, die Wahrheit is Gott! l

Riemer sagt ferner: „Göthe war demnach auch Christ, wenn auch kein kirchlicher// dies Christenthum (selb| nach Riemer’s Schil- derung) besteht aber nur in dem Glauben an das historisch Wahre in dem Wohlgefallen an dem ästhetisch Schönen der geistigen Ge- stalt Christi; seine Liebe für die erste christliche Kirche in der Freude an dem ¿Reizenden was jede Religion in ihrem Werden für ihn hat.-- Er is der Meinung, die Verbreitung der Bibel sey {ädlich in dogmatischen Sinne; es giebt für ihn nur zwei wahre Religio= nen, die eine, die das Heilige, das in und um uns wohnt, ganz formlos, die andere, die es in der s{chdnsten Form anerkennt und anbetet; und Alles, was dazwischen liegt, i|t Göbendienst. Er i unendlich glücklich, am Ende seiner Tage von einer Sekte, der Hyp- sistarier, zu erfahren, daß diese das Beste, Vollkommenste was zu th rer Kenntniß gelangte, zu schäßen, zu bewundern, zu verehren und, insofern es mit der (Hottheit in nahem Verhältnisse stechen müsse anzubeten sich erklärten, Er fühlte, daß erx Zeitlebens getrachtet habe, zum Hypsistarier sich zu eignen. |

Wir verweilen bei dem Kapitel der Religiösität nicht länger: es ist das schwächste des ganzen Buchs. Der Verfasser hätte fühlen sollen, daß fich in unserer Zeit dergleichen Dinge nicht mehr mit 60 grobem Pinsel behandeln lassen, i

Meteorologische

Beobachtungen.

Nachmittags

2 Uhr

1841. 5. Oktober.

Abends 10 Ube.

Morgens

G6 Uber.

Nach eiumaliger

Beobachtung.

329,21 Par.|329,75" Par. --11,4°R.| +16/,3°R. | + 9,7ÔPR. + 8/3 R. | + 9/1°R.| + 90°R. 79 pCt, 61 pCt 91 pCt, balbhbeiter, heiter, neblig. SSW. SSW. SW, SSW.,

Luftdruck 329,01 Par.

Luftwärme .

Quellwäeme 8,2" R.

12,9° R, 13,3" K Ausdünstung 0,041 Bh

Flusswärme Thaupunkt Bodenw arme Dunstsättigung Wetter

Wind

W olkonzug

Niederschlaz 0/070 Bh

Wüärmewechsel+16 E.

—__ O

Tagesmittel: 329/32 Par. + 12/,1° R... + 8,8° R... 79 pct. sw. Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 2. Okt. Kanz. Bill. 2577. 0% Span. 19%, Präm. Sch. —. Pol. Oesterr.

Antwerpen, 1. Okt. Zinsl. Neue Anl. 19% 6.

Hamburg, 4. Okt, Bank-Actien 1605 Br, Engl. Russ. 108?

Paris, 1. Okt. 5% Rente fiu «our. 114, 80. 3% Roaonte n 79, 40, A cour. 105. 20, D Span, Rente 237. 3 é Port. —-,

Petersburg, 28, Sept. Lond. 3 Met. 39.

Poln. à Par. 300 FI. 69%, do. 500 Fl. —. do, 200 FI. 25 i

Wien, I. okt. 5% Mei. 106 Ce 4 i 987. de R 21

12 —, Baok- Áctien 1565, Aul. de 1831 —, de 1839 BIOR.

Niederl, wirkl. Schuld 912, 52 do. 100 :

V. Lat E 7 L rp. Passive. D7. Ausg. Zinsl, —,

Preuss,

Our

}

Neapl. fin Passive 5

D 113 i; Hamb, 3-4 5. Vatis 412

g “s

Königliche Schauspiele. Donnerstag, 7. Okt. Jm Opernhause: Auf Begehren: helm Tell, Schauspiel in 5 Abth., von Schiller. D

Jm Schauspielhause: Pour lPouverture du théâtre francais et la premitère représentation de Pabonnecment, 1) Henri Ha melin, comédie en 3 actes, du théâtre du Gymnase, par M. Souvestre, 2) Le tyran d’une femme, vaudeville nouveau en 1 acte, par M, Bayard,

Freitag, 8 Ol J OP@nbause: Ove fn Me Sotane De Gon Tuczek, vom K. K. Hof - Operntheater zu Wien: Wagon wird hierin in einem Pas de deux mit wieder auftreten,

Sonnabend, 9, Oft, Jm Schauspielhause: Zum erskenmale : Die beiden Aerzte, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von A. Baumann, Hierauf: Der Empfindiiche.

IGil-

D,

Die Nachtwandlerin, Bellini. (Dlle. Amine.) Dlle. Herrn Reichner

Königsstädtisches Theater.

Donnerstag, 7. Okt. Der Wollmarkt, oder: Das Hotel de Wibourg. Lustspiel in 4 Akten, von Clauren. (Neu einstudirt.) (Herr Rode, vom Theater zu Breslau: Fürst von Wibourg, als Gask.) Hierauf: List und Phlegma, Lustspiel in 1 Aft, frei nach Patrat, von L. Angely. /

Freitag, 8. Oft. Eulenspiegel, oder Schabernack úber Scha- bernack, LLiener Lokal - Posse mit Gesang in 4 Akten, von J. Nestroy. F

Sonnabend, 9, Oft, (Jtalienische Opern - Vorstellung.) Il Türco in Italia, (Der Türke in Jtalien.) Opera buffa in 2 Atti. Musica del Maestro Rossini,

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkcisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober -= Hofbuchdruerei,

Preußische Staats-

f u Lf

Amtliche Nachrichten, E z

Frankreich. Paris. Die Belgischen Unterhandlungen nicht ab- gebrochen, sondern blos aufgeschoben. Die Vorstellung des Engli schen Kabinets wegen Tunis ungegründet. Noch Einiges zur Ent scheidung dec Frage über die Geseßlichkeit der Regisktrirung. Lord Cowley. Vermischtes. i: : j

Großbritaunieu und Jrlaud. London. Rückkehr der Herzogtt von Kent. Pairs -Kreirungen der Whigs. Personalitäten des neuen Ministeriums. Ausrüstung von Schiffen. Bau-Projekte und Finanz-Vorschläge für Kanada, Bestimmungen der Blokade von Cartagena. Fortschritte der Kolonisicung Neu-Seelands. Vermischtes. Schreiben aus London. (Fabriknoth und

"Stocken im Handel; Vermischtes.)

Niederlande. Haag. Generalstaaten, Entlassungs Präsidenten der Handels-Maatichappy. F

VBelgieu. Brüssel. Die Kdnigl. Familie nach Antwerpen gereist.

Deutsche Bundesstaaten. München. Rückkunft der Königl. Familie. Ernennung des Ober-Bauraths vou Gärtner zum Vi reftor der Kunst- Akademie. Bayerische Lokomotive. Stutt gart. Fürst Metternich. Steine zum Kölner Dombau. Hannover. Ankunft des Herzogs von Braunschwetg. K ase. Truvpen - Musterung. Weimar. Jispection des Bundes-Kon tingents, i E L

Spauien. Schreiben aus Madrid. (Einige Aufklärungen Ubei die Rückkehr des Fifanten Don Francisco de Paula; Herr von Salvandy als Französtscher Botschafter ; Vermischtes.)

Anlaud, Glogau. Verwellen Sr. Majestät am 4. Oktober.

* Grünberg. Durchreire Sr. Maletlät, Breslau, Bekannk machung des Ober-Präsidenten, etn huldreiches Schreiben S Ma jestät enthaltend. B reslau, Vorlesungen au der Universität. Stettin, Unglücksfall auf der Oder. E

WWisseuschaft, Kunft u. Literatur. Riemer über Gdthe, (Schluß.)

(Gesuch des

Pa GAAG

pes 2

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigsk geruht : Den Appellationsgerichts - Assessor Pr. Heimsoeth zum Ztaats-Prokfurator in Trier; Den bisherigen Regierungs-Assessor Valentin in Bromberg zum Regierungs-Rath zu ernennen; un Der Sängerin Amalie Hähnel den Titel einer Kammer

Zalfowsfki d

sângerin zu verleihen.

\hre Königl. Hoheiten die Prinzen Wilhelm Adalberk und Waldemar sind von Schloß Fischbach in Schlesien hier eingetroffen.

Dem Kaufmann Ferdinand Gropius in Berlin is un ter dem 4. Oktober 1841 ein Patent auf eine neue Conskruction von Polsker-Waaren der davon deponirten Zeichnung uf Fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet und fur den Um der Monarchie, ertheilt worden.

nach

fang Dem Maschinenbauer Martin Hirß zu Berlin ist unte! dem 4. Oftober 1841 “ein Patent auf die durch Zeichnung und Beschreibung dargelegten an den Streckwerken und Drathziehmaschinen angebrach ten Vorrichtungen zum Erwärmen des Zinks wahrend der Verarbeitung desselben zu runden Stangen und Draht fr den Zeirraum von Fünf Jahren, von jenem Tage an gerech net und den Umfang der Monarchie, ertheilt worden,

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Nath, General Gd E C S Schleften. : Í : :

Der Hof-Jägermeisker, Major Graf von Kleist vom Loß,

Yèniar L IDN,

von Deeuzelle. : Der Kaiserl. Russische Geheime Rath, außerordentliche Ge

sandte und bevollmächtigte Minister am Kaijerl, Türkischen Hofe, von Butenieff, von Frankfurt a. WVe,

Zeitungs-UÜachrichteu. Ausland.

Fraukvreich.

Paris, 2, Oft. Der Moniteur parisien enthält fol: gende Erklärung: „Mit Unrecht haben einige Journale gemeldet, daß die Unterhandlungen mit Belgien in Betres eines Handels - Traktates abgebrochen worden wären. Man ij nur von beiden Seiten zu der Ueberzeugung gelangt, daß eine umfa}sendere Pru- fung nothwendig sey.“ Die D M bemerft hierzu: A Moniteur parisien hat recht: die Belgi\chen und Franzofischon Kommi\sarien haben nicl-t mit einander gebrochen; aber die Ld- sung aller ihrer Prúfung anvertrauten Frag°n is verschoben wor- den. Die Reclamationen Belgiens bezogen sich auf die drei wich- tigsten Artikel unserer Tarife: auf Eisen, Kohlen und Leinenzeuge. Es fehlen nun aber genaue Angaben, um auf eine bestimmte Weise die gegenwärige Lage der verschied nen Jnduflrieen fesk: zuseßen, welche bei jener dreifachen Frage betheiligt sind. So sind ¡. B. die Fabrications-Preise des Eisens in beiden Landern noch proble- matisch. Die Einen behaupten, daß Belgien uns sein Eisen sehr billig liefern könne; die Anderen bestreiten diese Behauptung und versichern, daß die Französischen Hüttenbesißer noch hinlänglichen Vortheil Haben würden, selbst wenn sie die Preise herabseßten, Wie soll man bei so widersprechenden Behauptungen das Wahre ermit- teln? Es bleibt nichts úbrig, als genaue Untersuchungen anzu- siellen, Es scheint daher, daß die beiden Regierungen jeßt vor-

Ar

Allgemeine

Dri: Mere ita

E E A R R Lc S E E Se

S E F

laufig fompetente Männer zu Ratke ziehen wollen; die dffentliche E t o E ( : 5 f s Erörterung wird eroffnet, Dokumente werden gesammelt werden,

und man wird sich von beiden Seiten bemühen, Lage der gegenüberskehenden Jnteressen festzuseßen. Zu diesem Ende sind die Unterhändler Übereingekon | men, ihre Konferenzen einstweilen einzustellen. | niß betrifft, daß die Belgische Regierung dasjenige, worauf Fran reih warten läßt, von Deutschland verlangen werde, halten wir dieselbe für grundlos. Wir haben dazu mel rere Gründe. Zuerst hat Belgien selbst durch seine Kommissaric die Nothwendigkeit einer Vertagung anerkannt; dann ist es zwe felhaft, ob Deutschland die Vorschläge Belgiens annehmen würd denn es hat seinerseits auch Juteressen , die berüsichtigt werde mússen. Drittens begreift Belgien sehr wohl, daß es bei eine: solchen Arrangement, wenn es zu Stande käme, mehr verliere als gewinnen wúrde. beläuft sich der Handels-Verkehr zwischen Frankreich und Belgie auf 120—125 Millionen und zwischen Belgien und Deutschlan | nur auf 50 Millionen. An dem Tage, wo sich Belgien von un | entfernen und fich Deutschland näher anschlißen würde, dürfte

die gegenseitige auf eine bestimmte Weise

Is

Was die Besorg:

F- ô s n [7 n I n

In dem gegenwärtigen Zustande der Dinge

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wir ihm durch die Erhöhung unserer Tarife einen Schaden zu-

fügen, der seine Finanzen auf das empfindlichske treffen wrd Belgien würde daher einen wichtigen Abzugsweg verlieren, ohn dafür in Deutschland eine ernste Enschädigung zu finden.“ | theilten) Angabe einer Londoner Korrespondenz, wonach Aberdeen sich mißbilligend Über die Einmischung Frankreichs i! die Tunesischen Angelegenheiten geäußert habe. Es sey, bemerk der Moniteur parisien, an der ganzen Mittheilung des Lon doner Korrespondenten nichts Wahres.

Der Königliche Gerichtshof von Rionm hat die, Gazette d’Au

\

» -

Der Moniteur parisien widerspricht der (gestern mitge- Lord

I [

vergne“ unter der Anklage, zum Ungehorsam gegen die Geseße

aufgereizt zu haben, vor den Assisenhof gewiesen. Diese Entschei dung wird von mehreren Oppositions - Journalen lebhaft ange griffen, indem sie behaupten, daß die Aufforderung zum Wider

stande gegen die Registrirung keine Aufreizung zum Ungehorsam gegen die Vesebe sey, die Presse sagt in dieser Beziehung: „Es

r

fommt darauf an, ob die Registrirung geseßlich oder ungeseblich

ist? Wenn sie geseßlich is, so leidet es man zum Widerstande gegen die Registrirung auffordert,

Ungehorsam gegen die Geseße reizt und man wegen dieser That der Gerichts U

diejenigen vor die

sache bestraft Werden fan. Hun hal! B C Non [O Ur Mle strirung ausgesprochen, er Assisen vei weifen, wel:be Widerstand gegen gepredigt hatten. Man seßt seiner Entscheidung eine Chifane entgegen. Die „Gazette d?Auvergne““, sagt man, hat

jene Geseßlichkeit der Registrirung bestritten und zum Widersta

ls Ui

Gesekmäßigkeit der Nec

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gegen dieselbe aufgefordert, weil sie sie für ungeseblich hielt. Das l

i in der That eine wunderbare Logik, mit Hülfe welcher es in mer möglich seyn roûrde, zum Ungehorsam gegen die Gef reizen, wenn man die Vorsicht gebrauchte, ihre Existenz und Anwendung zu beskreiten. Uebrigens kann dieser Zwischen neue Phase in jener großen Angelegenheit der NRegistrirung twe! den. Nach den General - Conseils nehmen jeßt die Gerichtshvfe Partei für die Geseßlichkeit jener Königlichen Gerichtshbfe, welche sicherlich in Sachen der Gesek lichkeit die fompetenteste Autorität sind. Jeßt haben

die Kammern auszusprechen, deren Entjicheidung,

zweifeln, in demselben mne ausfallen wird. Möge nu die Jury freisprechen oder urtheilen, die Erklärung des Gerichtehofes von rage wegen der kann nicht mehr umgestoßen werden. ESie isk wort auf fo viele und verderbliche Declamationen.

Die ministeriellen Blätter bestätigen heute die Courrier françcais gegebene Nachricht von Des Lot ) zum Englischen C, Var E Dee bai 1 einmal Ministerium des Sir Robert Peel im Jahre 18 Botschafter in Paris fungirt. Es is ein verskänd und loyaler Mann, dessen Haltung i [Ser sich an der Spiße der Britischen Botschaft [Wender seyn fonnte. Es boten sich dem Londo

Beseßung jenes Postens viele Kandidaten dar, dankt der wohlbeïa

für ihn den Vorzug, den er vor allen

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Der König ist | Paris eingetroffen. Der Temps versichert, daß der auswärtigen Angelegenheiten vom Spanischen Kabinette einige Mittheilungen erhalten habe, welche zu einer ziemlich heftigen Korrespondenz An laß gegeben hätte, in Folge sen worden daf

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ge welcher beschlossen sey, dâß [FHerr von Salvandy sich nicht eher auf seinen Posken nach drid begeben solle, bis diese Schwierigkeiten beseitigt waren. (Vergl, unten Schreiben aus Madrid.) | Es zeigen sich wieder Symptome von Handwerker -Coalitio | nen. Gestern sollen sich gegen 2000 Arbeiter aus verschiedenen Tapeten-Fabriken entfernt und sich in Menilmontant versammelt haben, um úber cine Erhbhung ihres Arbeitslohnes zu berathen. Ein hiesiges Journal will wissen, daß Herr Thiers sich | gleich nach seiner Núckkehr folgendermaßen gegen seine Freunde geaußfiert hâtte: „Wir werden aus der Anarchie im Znnern und | aus dem Mißéredit im Auslande nur durch eine neue parlamen- &# tarische Coalition herausfommen. Wenn die Herren Dufaure und j Passy, unabhängig von dem Kabinet vom 29. Oktober, ein Mini | \ |

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fterium bilden wollen, so muß man die Hand dazu bieten; ein fol: Eches Ministerium wird immer besser seyn, als das jeßige, Jch

verde gern im Hintergrunde bleiben und jene Combination unter-

*) Lord Cowley if der jungere Bruder des Herzogs von Wel

| lington, Der Marquis von Wellesley - âlterer Bruder des Herzogs,

ist jeßt 81 Fahr, der Herzog selbsi 72 Fahr und der Lord Cowley

| 68 Jahr alk. Der Leßte ist ebenfalls Pair von Großbritanien, wie scine Brüder; er hat den Baron-Titel,

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keinen Zweifel, daß, wenn man zun

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ußen , Jeldst wenn der Marschall Soult im Besiß des Ministeriums bliebe.“

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Dem errn Serrurier, Pair von Frankreich, if der Grafen: titel verliehen worden.

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Vie elften in Betreff des Cassations-Gesuches, welches M a- dame Laffarge gegen das Urtheil des Tribunals von Tulle ein- gereicht hat, sind bei dem Greffier des Cassationshofes eingetrof- fen, e Le aint:Laurent, Rath aim Sg lationsbofe ift zunz Ves

richterftatter ernannt worden.

Kriegs-

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Sroßbritanièn und Jrland.

Loudoun, 2, Oft, Die Herzogin von Kent is gestern früh

von Ostende in England eingetroffen; Jhre Königl. Hoheit hielt

fich in_ London nur kurze Zeit auf und begab sich dann fogleich

nach Schloß Windsor.

Der Courier wirft den Whigs vor, daß

ren nicht weniger als 89 neue Pairs (38 unter Lord Grey?s und

51 unter Lord Melbourne’s Verwaltung) kreirt hâtten, während

aus dieser großen Zahl nur zwei, die Lords Brougham und Cot- n, auf eine solche Auszeichnung wirkliche Ansprüche gehabt

sle seit zehn Jah-

Der Globe greift neuerdings zwei untergeordnete Mitalie-

des neuen Ministeriums heraus, Herrn William Eroard Giad- one, Vice- Prâsidenten der Handels - Kammer und Münzmeister, und Herrn Manners Sutton, Unter- Staats - Secretair des Jn- nern, um an ihnen zu zeigen, daß Sir R. Peel in der Zusam- menseßung seiner Berwaltung weder die ihm nachgerühmte große Menschenkenntniß, noch die zarte Rücksicht auf gute Sitten be- „Herr Glad- „der Sohn eines reichen, int

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wiesen habe, mit welcher die Tory - Partei prunke. stone““, sagt das genannte Blatt, Wahlumtrieben wohlerfahrenen LGestindien-Kaufmanns in Li verpool und einer von den Ernennlingen des Herzogs von Newcastle fúr seinen Familien-Wahlflecken Newark, hat sich sehr berühmt gemacht durch seine theologischen Schriften, in de- nen er die Lehrsaße der Puseyschen Schule und die verkehrtesten Thesen zu Gunsten der hochkirchlichen Geistlichkeit verficht. Mach Herrn Gladskone?s volumindsem Buch úber diese vielbesprochene Frage ist die apostolische Nachfolge der Kirche von England ganzx flar nachweisbar, und der Klerus dieser Kirche besikt sofort ein ausschließliches Recht, Gottes Wort zu predigen, die Safkra- mente zu spenden und Geistliche zu ordiniren, Die Geistlichen aller anderen Bekenntnisse sind bloße Prätendenten, sie und ihre Heerden sind Betrüger und Betrogene, schuldig der Sünde des Schisma, und die wahre und einzige Kirche, die Anglikanische, darf dieselben jederzeit strafen als Abtrünnige vom Geisk. Bei diesen Ueberzeugungen is Herr Gladstone nur fonsequent, wenn ene del ganzen Sevolterung des HNUVS ana meiene Kirchen - Ausdehnung als gebieterische Staatspflicht dem Parla mente ans Herz legt. Aber was wird der Premier-Minister mit dieser in Berlegenheit seßenden Frage und ihren lâstigen Wori führern anfangen? Dieser Herr Gladstone nun is einer von den euen ZMdministi ! wie nach dem SprÚchwort

1z verstecckt, so steht dicht ne-

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"0 O ) 1101s , j N00 - , á 4 : bahnen für Zimmerholz und andere Strombauten am Ottawaz Erbauung eines Hafens und med!1ere

. Vis a 19 T N L r Leuchtthürme am Erie-See und Lerbejserung des Hafens der L

1 uriington-Bay; Anlegung grokier Straßenlinien von O uebeï nach Amhurstburgh und Port Sar# und von Torontó nach dem Huron-See., Die große Schwierigkeit der Ausführung dieser riesenhaften Pläne liegt nur in der Äufbrin- gung der nöthigen Fonds, „Jn dieser Hinsicht“, sagt die M or ning Pos, „macht der Gouverneur fehr kluge Vorschläge: namen! lich um für die Zinsen dey Kolonialschuld zu sorgen, welche jekt sehr hart auf die Kolonisten drücken und den ganzen Ueberschuß des Einkommens verschlingen, empfiehlt er die Konversion der

Schuld, dazu Yiegelung der Zölle und die Errichtung einer Bank.

die Bortheile der leßton Maßregel würden darin bestehen, daß die Geschäfte der jeßigen Privatbanken in Einem großen Matio nal: Jnsktitut aufgingen und das Necht der Emittirung von Pa plergeld, welches jeßt Jndividuen und Privatbanken ausüben, auf eine Quelle beschränkt würde. Der Grundsaß, nur Eine Emitri: rungs-Bank zu habén, der in England so oft debattirt worden, scheint nun in Kanada auf dem Punkt der Anerkennung zu se hen, und die in den Vereinigten Staaten gemachte Erfahrung möchte allerdings dafúr sprechen.“ ; Gia

Die Hauptbestimmungen der von der insurrectionellen Regie= rung des Neu-Granadischen Staates Manzanares gegen Cartagena angeordneten Blokade, von der man übrigens nicht weiß, ob sie

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