1841 / 280 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

die Gott allein gebühretide welche keine Un-

seinen Mitgeschbpfen sich erniedrigen und Freiheitsdünkel

Ehre irgend einer Kreatur beilegen läßt ; die lebte eta anerkennen will, woraus der fleischliche hervorgeht , der gegen jede Abhängigkeit sch sträubt. : Eine andere Gruppe von Gegensäßen bilden die Bestrebutigen : entweder „die unter den Menschen nothwendig gegründeten Unter- schiede auf eine selbstische Weise zum Nachtheil der Gemeinschaft- für welche die menschliche Natur geschaffen worden, geltend zu machen “/ oder „fle ganz aufheben und Alles einander gleich schen ollen.‘ a A erscheinen weiter in Beziehung auf den Gebrauch der Welt und weltlicher Dinge sich entgegenstchend, zwei Verirrungen; die eine: „die falsche Vermischung mit der Welt//, indem man sich thr dergestalt hingiebt, daß man ihre Güter um ihrer selbs willen und in ihnen das hôchste Gut sucht; die andere: „cine finstere Lossagung von der Welt//, wobei zu Grunde liegt eine Verwechselung des Miß= brauchs mit dem richtigen Gebrauch der Geschöpfe Gottes; ferner, das falsche Streben, als etwas schlehthin Sündhaftes dasjenige zu vermeiden, was man früher, che man die Sehnsucht nach dem hôch- sen Gut gekonnt, allerdings im Dienst der Sünde mißbrauchte; endlich das Aufsuchen der Sünden außer sich, statt sie allein im ci- genen Fnnern zu suchen und zu bekämpfen. Auf welch ein Heilmittel aber weist der Verfasser hin zur Ret- tung aus dem Konflikt dieser streitenden Elemente, welche das le- bende Geschlecht zu keiner Ruhe kommen lassen! Auf dasjenige, welches seine Kraft in allen Zeitläuften bewährt hat. „Das Evan- gelium, erhaben über alle menschlihe Gegensäße, is die einzig wahre Mitte//; das is der Grundgedanke der Schrift, und diefen Saß führt sie auch als Haupttitel an der Stirn. Für das Christen- thum giebt es, nach der Überzeugenden Ausführung des Verfassers, nur Einen unaufldslichen Gegensaß die Sünde: alle anderen Gegensäße außerhalb seiner Sphäre finden in ihm ihre Versöhaung, oder, wie es unsere Schrift schön gusdrückt : j „Das Christenthum sucht nicht aus den Gegensäßen heraus die wahre Mitte und Einheit, sondern es is diese selbsi. //

Insofern aber die Grundlage des Christenthums die Bibel ist, erinnert der Verfasser die Mitglieder der Bibel-Gesellschaft , denen seine Schrift vorzugsweise bestimmt is, daran, daß die von ihm in derselben angestellte Betrachtung dazu dienen mdage, sie den Schaß der heiligen Schrift, deren Verbreitung ihr großer Zweck sey, in scinem ganzen Werthe erkennen zu lassen.

Das Programm schließt mit folgenden kräftigen Gebetsworten : ¡Der Herr wolle das Licht seines Wortes nicht von uns nehmen ; sondern es immer mehr zur Leuchte für unser ganzes Leben werden lassen, daß wir daraus immer mehr die wahre Weisheit schöpfen ler- nen, welche keine menschliche Vernunft uns zu verleihen vermag, daß wir daraus erkennen, was die Quelle aller Uebel und was das einzig gründliche Mittel ihrer Heilung, was Knechtschaft und was Freiheit ist, wie wir jene meiden, diese erlangen, was die Quelle aller Gegensäße, Spaltungen und ZerwüÜürfnisse it und auf welche Meise allein die wahre, Alles ausgleichende Freiheit zu Stande kom-= men kann, die Einheit des Reiches Gottes, welches Ou, o Herr, in uns und in der ganzen Menschheit erbauen mögest. Wir fassen alle unsere Wünsche zusammen in dem einen Gebet, das Du uns beten gelehrt hast, daß Dein Reich kommen möge !//

Wer spräche wohl hiezu nicht freudig Ja und Amen!

Hibßig.

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1246 Meteorologishe Beobachtungen.

Morgens | Nachmittags | Abeuds | 6 Ubr. | De | 10 Ubr.

Nach einmaliger

1841. Beobachtung.

7. Oktober,

Luftdruck | 325,51" Par.|326,44” Par.| 328,01” Par. | Quellwärme §,1° R. Luftwärme ... + 7,5°R. | +11,/,3° R. | + 7,0ÔR. | Flusswärme 1F/9° R. Thaupunkt ... |

Dunstsättigung | Wetter

85 pCt, | 79 pCt. 88 pCt. trübe. | trübe, hbalbheiter. wr | W. W, |

Wolkenzug. A | alies | W. | dias |

+ 6,0°. Tagesmittel: 326,65 Par. -+- 8,3° R... + 6,7° R... 84 pCt. W.

Ra 1841.

ene Den S. Oktober

C,

+ 6,1°R. |+ 7/,9°R. | + 6,/0°R.| Bodenwärme 12/2° R, | | Ausdünstung 0/040 Rh,

Niederschlag 0/07 1“ Rb, | Wärmewechsel+-11/4°.

Cour. Pr. Cour.

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Actien, Geld.

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St. Sehuld - Seb. | 4 | Pr. Engl. Obl, 30. /4 | Sch. der |

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Brl, Pots. Eisenb. do. do. Prior. Act.

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Präm. Med. Lpz. Eisenb. | do. do. Prior. Act | Brl. Aub. Eisenb. do. do. Prior. Act, Düss Elb, Eisenb, do. do, Prior. Act, Rhein.

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Ostpr. Pfandbe. 102%

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Eisenb, 1027 e} 1028 1015 —— 102 t

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Kur- u. Neum. do. |25

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Hierauf: Der Plaßregen als Eheprokurator, dramatisirte Anekdote in 2 Abth., von E, Raupach.

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Sonntag, 10. Oft. Der Talièman. Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Müller.

Montag, 11, Oft, (Jtalienische Opern-Vorstellung.) U Bar. biere di Seviglia, Opera buffa in 2 Atti, Musíca del Maestro Rossini,

Die Stumme von : l Musik von Auber. Ein Plaß in den Logen des ersten

Marktpreise vom Getraide. Beclin, den 7. Oktober 1841. Wetzen 2 Rihlr. 15 Sgr., auch 2 Rthlr. 5 Sar

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Zu Lande: i Roggen 1 Rthl“. 17 Sg-.; kleine Gerste 1 Rihle., auch: 28 Sgr 9 Pr. ; Hafe 27 Sg . 6 ?'f.; auch 21 Sgr. 11 Pf. ; Erbsen 2 Rthlr., auch 1 Rthlc. 17 Sg. 6 Pf. ; Linjen 2 Rihlr. 10 Sgr., auch 2 Rthle Eingega.. gen st d 56 Wispel. : e

Zu Wajjer: Wetzen (weißer) 2 Rthlr. 27 Sar. 6 Pf,

2 Mhlr, 25 Sg: und 2 Rhlk. 2 Sgr: 6 Pf.s Maaaen 4 T 19 Sgr. H Tf auch L M, 47 Sgr. 6 Pf große Gerste 1 Nihlr. 5) f.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf. , auch 22 Sgr. 6 Pf. Einge-

Sar 0 gangen sud 712 Wispel 7 Scheffel. Mittwoch, den 6. Oftober 1841.

Das Schock Stroh 9 Rihlc., auch 8 Rthlr.

4 Rihlr. 5 Sgr., auch 20 Sg“. Mar offe Pei

Scheffel Kartoffeln 15 Sgr., auch 10 Sgr.

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Die Aeltesten der Kaufmannschaft.

Der Centner Hen Der

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Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen.

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Sammlung

Pie. 10: Sef

Partitur A

Beilage

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung F& 280.

Großbritanien und KFrland.

London, 2.Oft. Eine schreckliche Meordthat, die vor etwa einer Woche in einem Wirthshause von Easfcheap, einem Stadttheile von London, begangen wurde, nahm in diesen Tagen die allgemeine Aufmerk- samfeit in Anspruch. Der Schwager des Wirthes Burdon, ein ge- wisserBlakesley, trat namlich spät Abends insHausund in den Schenk- laden, wo seine Frau, die bei ihm feinen Unterhalt mehr finden fonnte und deshalb zu ihrem Bruder Burdon sich begeben hatte, dem sie in der Wirthschaft half, neben der Frau des Lesteren hin- term Schenktische stand, Ohne ein Wort zu reden, versebte Bla- fesley seiner Frau einen gewaltigen Messerstich in den Leib, ver- wundete seine Schwägerin, die ihn abwehren wollte, und HEFIEYTE seinem Schwager Burdon, der auf das Geschrei der Frauen her: beieilte, einen furchtbaren Stich in den Magen, der ihn sogleich todt zu Boden streckte. Hierauf entfernte er sich {0 rasch, daß er, obwohl mehrere Gäste und Aufwärter auf dex Stelle herbeieilten, nicht mehr ergriffen werden konnte, Wle Polizei spúrte ihm un- verzúglich in und außerhalb London nach, während zugleich von den Lords des Schaßamts eine Belohnung von 100 Pfd. St. für seine Ergreifung ausgeseßt wurde. Am 26vsten früh um 1 Uhr über: lieferte er sih der Polizei gleichsam selbst, indem er in der nicht weit von London entfernten Stadt Hitchen auf dem Markte herum- \chlenderte, wo ihn zwei Polizei-Konskabler sahen und der eine ihn mit einer gleichgúltigen Miene anredete, Blakesley, der augen- scheinlich in der größten Scelenangst und wie geisteszerrüttet war, antwortete: „Kon stabler, ih bin fast wahnsinnig!“ Auf die wei- tere Frage, ob er Beistand brauche, sagte er: „Zhr müßt mich in

Haft nehmen“, und bekannte, daß er der Vollbringer des in Lon- i

don verübten Mordes sey. Er ward natürlich festgenommen, und seine erste Frage in der Wachstube war, ob seine Frau noch lebe, Auf die bejahende Antwort stammelte er: „Gott sey Dank !“ Er außerte, daß er seit seiner Flucht aus London in keinem Bette ge- schlafen und sich, wie Zeugenaussagen als wahr herausstellen, von Thür zu Thür sein Brod gebettelt habe; übrigens fühle er sich jebt, da er sein Verbrechen eingestanden, etwas ruhiger, Der Un- glückliche bekannte weiter, daß er blos seine Frau habe ermorden wollen, gegen die er, weil sie ihn verlassen, mit Groll erfüllt ge- wesen sey; nur weil sein Schwager dazwischen gekommen, habe er ihm in blinder Wuth den Stich verseßt, Blakesley wurde noch an demselben Tage nach London gebracht, wo seine Ankunft bald überall ruchbar wurde. Da man vernahm, daß am Montag Bormittag das Verhör vor dem Lord-Mayor erfolgen solle, so waren an allen Eingän- gen des Mansion-House dichte Menschenmassen versammelt, um, in fo weit sie nicht Zeugen des Verhörs seyn könnten, wenigstens den Gefangenen zu sehen. Dieser wurde um 11 Uhr in den dichtge- füllten Gerichtssaal gebracht, war aber so schwach, daß ihn die zu beiden Seiten stehenden Polizei - Agenten kaum aufrecht halten konnten. Die schreckliche Last seines Verbrechens schien ihn ganz niederzubeugen, und er war augenscheinlich dem tiefsten Kummer und den marterndsten Gewissensbissen preisgegeben. Der Polizei- Konstabler, welcher ihn zu Hitchen verhaftet und nach London be- gleitet hatte, machte hierauf seine Aussage, während deren Blakes- ley ohnmächtig wurde und zu Boden gestürzt wäre, wenn ihn die Agenten nicht schnell gefaßt hätten. Mach Vernehmung zweier Polizei - Beamten über die Jdentität der Person des Gefangenen befahl der Lord-Mayor, daß Blakesley ins Gefängniß von Mew- gate gebracht und in der nächsten Sißung des Central-Kriminal: gerichts abgeurtheilt werden solle, Der Gefangene, welcher fein einziges Wort gesprochen hatte, ward hierauf abgeführt. Da die náchste Session der Old-Bailey am 25. Oktober beginnt, so wird mindeskens ein Monat bis zum Urtheilsspruche verfließen,

Ftalien.

Florenz, 22. Sept. Die verschiedenen Sectionen des hier versammelten Gelechrten-:BVereins haben nach der am 1öten d. M. stattgefundenen General: Versammlung täglich ihre Sißungen in den geräumigen Sâlen des naturhistorischen Museums fortgeseßt. Die in Anregung gebrachte Frage, ob es, aus den zu berüsich: tigenden verschiedenen Gesichtspunkten, „anzurathen E, «dén Uns bau des Reises in den Toskanischen Sümpfen (Maremmen) ein- zuführen, gab in mehreren derselben Anlaß zu lebhaften und interessanten Erörterungen, Der Großherzog und die Frau Großherzogin haben vielen Sißungen persönlich beigewohnt. Die Stunden, welche die Naturforscher nicht im Museum zubringen, sind dem Besuch und der Besichtigung der öffentlichen Anstalten gewidmet, worunter besonders die großarti- gen Hospitäler und reichen Bibliotheken zu nennen sind. Natür- lih ziehen aber auch die in religidser, geschichtlicher und künsftleri- her Hinsicht merkwürdigen Gegenstände, an denen unsere Stadt so reich is, die Aufmerksamkeit derselben auf sich, Als Beweis, wie sehr die Theilnahme an diesem Gelehrten- Kongreß in Jtalien chon in den wenigen Jahren zugenommen hat, mag dienen, daß die Anzahl der bis jeßt hier Anwesenden auf 704 gestiegen is,

während vor zwei Jahren in Pisa nur 422 gegenwärtig waren,

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wissenschaft, Kunst und Literatur. Epigraphisches.

Libellus aurarius sive tabulae ceratae et anti- quissimae et unicae romanae in fodina aura ria apud Abrudbanyam, oppidulum Transsyl- Vanum, U Per r:C pertae, 4 As WUUILG Prim uS enucleavit, depinxit, edidit J,F, Massmann.— In- sunt plurimae figurae et lithographicac et xylographi- cae, Lipsiae ap. Weigel, 1841,

Fn dem vor Alters so berühmten Goldbergwerke von Abrud- banya in Siebenbürgen wurden zwei antike Schreibtafeln, eine von Fichtenholz, die andere von Eichenholz, aufgefunden und ge- langten in neuerer Zeit in den Besiß eines Ungarischen Gelehrten, des Heren Nikolaus Fanfkowich de Wadaß in Pesth. Die inneren Seiten diesee Schrebtafeln sind mit Wachs Überzogen und mit Schriftzügen bedeckt, das Wachs is nicht dick aufgetragen und E Lin shwärzliche Farbe angenommen: nur einem g!ücklichen bie: Mi zuzuschreiben, daß es niht mehr Schaden gelitten hat. Durch die Verdffentlichung dieser Wachstafeln hat sich Herr Maß- me sehr verdient gemacht : es sind die âltesten, die sich echalten p E D sogenannte Triptycha oder doppelte Schveibtafeln, d. 5 "Ei OES it in klein Oftav, von denen vier Seiten beschrieben in mi te i e als man sie auffand, an einer Seite durch metal- Va R AUT A t welche jedoch, von Rost zerfressen, bald abfielen. di Privat 1 PeRCLON enthält die Abschrift eines Lateinischen von U UIT fie Sd S pdergelegten Protokolles in Kurstvschrift, und zwar, wie gus dem Schlusse deutlich hervorgeht (Imp. L. Aure- lio Vero IIL et Quadrato Coss.), gug dem Jahr 167 unserer Zeit-

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rechnung. Eine besondere Evidenz der Entzifferung gestattete der Um- ftand, daß das Protokoll auf den vier Seiten des Triptychon zweimal gleichlauiend geschrieben ist. Die doppelic Abschrift 1äßt sih aus der Sitte erklären, die cine Abschrift zu verstegeln, um dadurch den auswärtigen Behörden Gelegenheit zu geben, stch erforderlichen Falls von der Richtigkeit des Wortlautes durch Erbrechung des ver- siegelten Erempylars zu Überzeugen. Bemerkcnsroerth ist, daß die Ab- rift beidemale guf der zweiten Sette beginnt und guf der ersten abschlicßt, und daß die Namen derer, für welche die Abschrift ge- macht wurde, nur der einen Copie am Raùde beigefügt sind. Das Futeresse dieser Entdeckung in antiquarisch-diplomatiicher Hinsicht ist unverkennbar. Einmal bietet sie in Beziehung auf Römische Antiquitäten und auf Topographie von Dacien interessante Séet- ten der Betrachtung dar, und dann gewährt sie Überraschende Aufschlüsse Über den Gebrauch der Römischen Kurfivschrift,

Weniger entschieden is der Werth des anderen Triptychon, Auf der ersten Seite steht oben an in ziemlich junger Griechischer Kurstvschrift der erste Hexameter des in dem pseudo-platonischen Dialog (Alcibiades il. p. 143) gufbewahrten Gebetes, und dann folgen acht Zeilen in unbekannter Kapitalschrift, von der Rechten zur Linken zu lesen. Nuf der zweiten Seite lies man oben untcr anderen verwischten Zügen derselben Griechischen Kursivschrift «svwvarar êzer (d. h. „es ist unmöglich‘) und darunter den Namen „Aristobulos//, etwas tic fer folgen dic Worte: Eco (Lev 8V Na TONA Ava Ka x O8 U T L LT A. ANN% TAQO0VTOG Sud TNV GUVT Ou Av (D. h, „cs giebt nun zwar noch viel (@Xck%ckæ 179%ckXæ) Nothwendiges und Merkwürdi- ge5z; aber gegenwärtig ) wegen der Kürze‘/ —). Der Schreiber scheint hier selbst abgebrochen zu haben. Auf dev dritten Seite wiederholt sich das obige Gebet in gleicher Schrift vollstän- dig, nur daß in beiden Hexametern Mehreres verwischt i\t. Auf der vierten Seite endlich steht in derselben Kursivschrift der Anfang ci- nes ebenfalls befannten Hexameters, womit das Orakel dem König Philippos foil angedeutet haben, daß er durch Verrath Herr von Allem werden wtirde (Diogenian. Centus. Il. 81.). Dex Schreiber hat sich offenbar allerlei aufzeichnen wollen, und eine Erkiärung namentlich des auf der zweiten Seite Geschricbenen , wie ste Herr Maßmann versucht hat, il höchst bedenklich. Ueberhaupt scheint Herr Maßmann mit zu großer Zuversicht anzunehmen, daß die Griechische Kursivschrift, die wir hier finden, dem zweiten Fahrhundert unserer Zeitrechnung zugewiesen werden könne. Daß sich auch im Griechischen frühzeitig cine Art Kurstvschrift festge- scht hat, läßt sich allerdings nachweisen. Uebergänge sind tn den Aegyptischen Papyrusrollen (seit 146 vor Chr.) sichtbar, fo rote in einem alten Goldblättchen von Kanopos. Spuren von späterer Kurstvschrift erkennt man in den Krigzeleien auf den Pompejanischen Säulen (Murr. specimina antiq. sCrIpt. B Uls, ggE 1792); allein die Griechischen Worte sind hier zu unbedeutend, als daß man vicl daraus ersehen könnte. Eine freiere Kurstvschrift findet sich in dem von Schow pu- blizirten Papyvrus (charta papyracea Musei Borgiani Ÿ elitris cet. 1788), welcher nicht über das dritte Jahrhundert unserer Zeitrechnung zu- rücckgeht. Aber auch hier finden wir den alten Haguptcharafter der Griechischen Kursivschrift wieder, nämlich die Verschlingung der Buch- fiaben, und zwar solcher Buchstaben, welche in ihren variirenden For- men feine Aehnlichkeit mit den Schriftzügen unserer Wachstafel ha- ben. Mit diesen kann nur der 1743 an einer Mauer zu Rasing ge- fundene Vers des Euriyides verglichen roerden, von dem es jedoch aus- gemacht ist, daß er in neuester Zeit eingegraben worden. Die Schrift unserer Wachstafel und jenes Verses is dieselbe, welche stich seit dem 10.—14. Fahrhundert entwickelte und in Handschriften der folgenden Jahrhunderte nachgewiesen werden kann. i

Wir können daher unseren Zweifel Über das Alter des zweiten Triptychon nicht unterdrücken. Wäre es wirklich so alt wie das an- dere, fo müßfite man annehmen, daß es erst in ganz später Zeit Griechisch beschrieben wurde. Aber daß heide zusammengehdren und aus einer Zeit stammen, ist Überhaupt ein Schluß, der guch durch die Art ihrer Auffindung wenig begünstigt wird. Das Lateinische Trivtychon wurde, wie der Besißer Heren Maßmann versicherte, 1790 in dem alten Goldberg- werke vor Abrudbanya entdeckt, während die andere Wachstafel 1807 in dem Toroczkoischen Bergwerke 4 bis 5 Meilen von Abrudbania gefunden wurde. Es steht nun dahin, ob es gelingt, die unbekannten Züge der Haupt-Fuschrift zu entziffern; vielleicht führt die Lösung dieses Räâthsels cine Entscheidung Über das Alter der Wachstafel her- bei. Wir können jedoch hier diese Frage nicht weiter verfolgen und müssen uns begnügen, auf eine interessante Entdeckung aufmerksam gemacht zu hahen, bei deren Verdffentlichung Herr Maßmann eben so viel Fleiß als Gelehrsamkeit an den Tag gelegt hat.

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(TAC0V70CIG)

Cóômpagnon du Tour de France Par

Paris, 1841.

Die Fabel des unter obigem Titel schon vor einiger Zeit erschie- nenen Romans der geistreichen Mad. Düdevant beruht, scinem wesent lichen Gehalte nah, auf einer der bemerkenswerthesten sozialen Er scheinungen, nämlich den in Frankreich seit alten Zeiten weit verbrei teten Handwerker - Verbindungen. :

Pierre Huguenin, der Held des Romans, is von Hause aus zwar nux ein Handwerker, cin Tischler, aber er ist ein Weiser im Schurzfell; erv is, könnte man sagen, ein Philosoph von Geburt und ein Tischler von Erzichung. Fn seiner Brust glüßt ein Funke des ewigen göttlichen Geistes; er is einer von den wenige! Auserwählten, in denen die menschliche Natur in ihrem reinsten und edelsten Ausdrucke erscheint, frei von aller entstellenden Leidenschaft und angelerntem Vorurtheile, Die reinste Liebe zur Menschheit hat jede eigennüßige Regung in ihm erstikt; er kennt nur ein Leid, das Leiden sciner Brüder, der Menschen; er hat nur cinen Wunsch, ste Alle glücklich zu wissen. Unser Held will keine po litische Revolution, sondern eine durchgreifende sociale Reform: wir sehen ihn deshalb auch alle Aufforderungen zu den Vershwörun- gen, welche damals den Boden Frankretchs unterwühlten , der Noman verseßt uns in die Zeit der Französischen Fnvafton in Spa- nien entschieden von derx Hand weisen. „So lange noch mensch- liche Wesen im Schmußze des Elendes schmachten, helfen Eure Ver schwdrungen, Eure bürgerlichen Charten zu nichts//, erwiedert er einem Emissaire der Carbonaris. Auch gehört er selbst schon einer größeren und älteren Verbindung an: er ist Mitglied der Handwerker-Verbindun- gen. Da diese cinen sehr bedeutenden Raum tn dem Romane cin- nehmen, und da ihr Bestehen und ihre Organifation erst durch die- sen allgemeiner bekannt geworden sind, fo möchten wohl einige Be- merkungen über dieselben zunächst an der Stelle seyn. ;

Diese Handwerker-Verbindungen (Comnagnonnages oder Deyoirs), die úber den größten Theil von Frankretcy verbreitet stnd, und die, wenn auch von den Gesehen nicht gestattet, doch von der Polizei geduldet werden, haben einen gewissermaßen freimaurerischen Cha- rakter. Wenigstens legt die Annahme von Symbolen, dessen vorzüg- lichstes der Tempel Salom: is und die Ermordung Hieram'’s is, diese Beziehung ziemlich n..he, Ursprünglich mochten denselben ve- ligiòse und andere Lehren z1 Grunde gelegen haben, doch läßt sich wohl behaupten, daß sie jeh“ kein anderes Prinzip mehr haben, als das der bloßen Association. Jm Laufe der Zeiten sind mehrere der Devoirs Devoir {f hier synonym mit Doctrine zu Grunde gegangen; dagegen sind aber auch neue seit der Fratzd- sischen Revolution hinzugekommen, welche die Gebräuche und äußeren Abzeichen der alten angenommen haden. Doch werden ste von den älteren, welche cin ausschließliches Recht auf die ruhmvollen Fnsig- nien des Ordens zu haben glauben, nicht anerkannt. Aber auch die älteren Gesellschaften sind unter einander verfehdet und in tödtlichem Hasse entbrannt, obschon sich Über die Ursachen dieser Feindschaft nichts Bestimmtes sagen läßt, Den beiden ältesten nämlich,

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dem Meister Jakobs, oder mit anderen Namen den Garots und Devorants oder auch dem De voir schlechtweg und dem Dexoir de Liberté, dtent der Mord Hieram's, den sich beide gegenseitig zuschieben, als Vorwand zu den ârg- sten Anfeindungen. Im Namen Hieram's, der nah der Tradition eine unzufriedene Hälfte der Arbeiter ermordet und unter den Schutt des Tempels begraven haben soll, führen beide Gesellschaften einen Krieg auf Tod und Leben gegen cinander. Die Ursprünge dieser beiden Gesellschaften sind ebenfalls in Dunkel gehúllt. Die Einen führen die Stiftung ihres Ordens auf den Untergang des Templer- Ordens zurück, und dieser Meinung zufolge wäre der berühmte Ober-Zimmermcister beim Tempelbau, Meister Fakob, Niemand at- ders als der Großmeister Jakob von Molay. Eine andere Vermu=- thung sucht den Grund der gegenseitigen und unauslöschlichen Feind=- schaft in dem Hasse der vertriebenen und verfolgten Stämme des Südens gegen ihre Unterdrücker und die Fnquisition der Domini- kaner. Die Ursache ist längst vergessen, adex der Haß der Unter- drückten hat sich von Generation zu Generation fortgeerbt. Das Deyoir und das Devoir de Liberté find unbedingt die ältesten Ver- bindungen; aus bciden oder wenigsiens aus einer von ihnen is eine dritte hervorgegangen, die gegen ihre beiden älteren Schwestern eine feindliche Stellung einnimmt. Es ist die der „Union-// oder „„Fn- dependenten//, auch die „„Revoltirten// genannt. Dieselbe wurde 1830 in Bordeaux gebildet. Eine vierte ist die des Père Soubise, auch die Devorante genannt. So erhalten wir vier Gesellschaften- deren jede wieder aus mehreren Handwerker - Corps besteht. Jede der Gesellschaften, die alle unter dem gemeinsamen Namen der Compagnons du Tour de France zusammengefaßt werden , zat thr besonderes Geseßbuch. Auch die sonstigen Bestimmungen weicher von einander abz cinige haben vier Grade, andere zwei und so mit allen Übrigen Förmlichkciten. Die Handwerker-Verbindungen sind, besonders in der Provinz, Über den größten Theil des Landes ver- sireut, aber mit Ausnahme ciniger Städte, die verschiedenen Devoirs zugänglich sind, hat jede ihr bestimmtes Gebiet. Tritt in ciner Stadt Ueberfüllung cin, so müssen die älteren „Compagtons// detr später Hinzukommenden Plaß machen. Erhebt sich Über die Rechts- Ansprüche zweier Gesellschaften an cine Stadt Streit , 0 giebt es noch ein anderes Mittel als die Geroalt, denselben auszumache!t. Die Stadt wird dann auf eine gewisse Reihe von Fahren ausge- spielt, und die verlierende Partei muß dieselbe räumen. So wird das Beispiel angeführt, daß die Stcinschneider Salomonis vor 110 Fahren die Stadt Lyon gegen die Steinschneider Meister Fakob's auf 100 Jahre verspielten und ihre Verpflichtungen aufs gewissen= hafteste erfüllten. : | ;

So schen wir unseren Helden als Mitglied einer weit verzwetg- ten Gesellschaft, die sich aber, threr ganzen Natur nach, als ungeeig- net erweist, den höheren Zwecken der Menschheit zu dienen, ia sogar als unfähig, ihr eigenes Fnteresse zu fördern. Auch bleibt Pierre die Unzulänglichkeit und Unfähigkeit der Verbindung, der er angehôrt, nicht lange verborgen. Und eigentlich liegt die Zeit, wo er ihr mit ganzem Herzen anhing, schon hinter uns. Er hatte cinen Tour de France schon beendet und war zu seinem Vater tin sein Dorf Villepreux zurückgekehrt. Bedeutende Aufträge, wclche dem alten Huguenin im Schlosse des Grafen ertheilt werden , und roelche die Anwerbung neuer Arbeiter nothwendig machen, führen den jungen Mann in den Kreis der alten Verbindungen zurück. Aber Studium und Nachdenken haben scinen Gesichtskreis bedeutend er- woeitert, und an die Stelle einer beschränkten Verbindung ist in seinen Gedanken die ganze menschliche Gesellschaft getreten. Er hat sich zu der Ansicht erhoben, daß es cinen größeren Meister gebe, als den des Tempels und alle Könige von Jerusalem, nämlich Gott, und eine edlere Verbrúderung als eine in Mysterien nnd Allegorieen gehüllte, nämlich die Verbrüderung aller Menschen. Die Fabel vom Tempel Salomon's erscheint ihm als ein kindisches Mährchen und eine grob gesponnene Allegorie, so wie die Errichtung willkürlicher Schranken eine Barbarei; denn als hôchstes Ziel der Zukunft schwebt ihm die Vereinigung der verschiedenen Offenbarungen der ewigen Wahrhett zu ciner, obwobl mannigfah geglicderten Einheit vor, Fndeß will

s ihm nicht gelingen, diese Ueberzeugung seinen Kameraden mitzu- theilen und ste aus der Beschränktheit ihres Kastengeistes und ihrer kleinlichen Rivalität zur Höhe seines Humanitäts-Enthustasmus em- porzuheben. Vermag er doch nicht einmal, die verschiedenen, durch einen grundlosen Haß getrennten Gesellschaften zur Einigung threr Kräfte und zu gemeinsamem Wirken zu bewegen. Seine bestgemein- ten Vorschläge werden verkaunt und lassen seine Gesinnung sogar tn cinem zweideutigen Lichte erscheinen. Fa, ex hat sogar den Schmerz, dem Hasse der Gesellschaften unter einander blutige Opfer fallen zu schen. Tief betrübt, fedoh ohne an der Sache der Menschheit zu verzweifeln, kehrt er mit einem Freunde, „dem Korinthier“/, in das Vaterhaus und zu den angefangenen Arbeiten zurü. Hiermit scheiden wir von dem Handwerkerleben und den Handwerker- Berbindungen , offenbar der gelungensten Partie des ganzen Werkes, wo das gefsialtende Talent dex Verf. in seiner ganzen Kraft erscheint.

Wir treten nun in eine andere Sphäre, wo wtr unsere Hand- werker in Berührung mit den hdheren Ständen gerathen und die wahre Humanität und den echten Freiheitssinn dem Schein-Liberalis= mus und der Schein - Humanität gegenübertreten sehen. Die lehte- ren Eigenschaften werden vom alten Grafen von Villepreux reprä- sentirt, der, nachdem er die Stimme der Revolution und die Ruhs mes-Periode der Napolconischen Zeit durchgemacht, zwar nicht in den Hafen der Ruhe, aber doch in den jener bequemen Lebensweise eingelgufen, welche in der Anerkennung der Thatsachen und in der Unkerwerfung unter das nicht zu Aendernde besteht. Er hat sih auf die liberale Scite geworfen und steht mit den geheimen Gesellschaf- ten in Verbindung.

Wie sich uns in dem ersten Theil die Beschränktheit der Hand- werker - Verbindungen ergab, so zeigt sich hier die Unfähigkeit und Gewissenlosigkeit des gewöhnlichen Liberaltömus, der tn seinen eng- herzigen Zwecken befangen ist, um das Wohl des Volkes, das er nur als Mittel braucht, in Wahrheit sich aber wenig kümmert. Eben so wird die falsche Humanität, deren Repräsentant der Graf von Ville- preux ist, agufgedeckt, als Fseult, seine Enkelin, welche die Worte thres Großvaters für baare Münze nimmt, dem Tischler ihre Hand reichen will. Hier könnte es scheinen, als ob wir auf dem Punkte angelangt seyen, wo etne ernste Verwickelung nicht zu um- gehen sey. Doch werden wir im Grunde um dieselbe herumgeführt. Pierre entsagt freiwillig, weil er bei näherer Prüfung sich nicht hin- länglih zum Genusse des Reichthums und des Besißes vorbereitet glaubt. Als Jdealitäts - Mensch wagt er nicht, festen Fuß in der Wirklichkeit zu fassen. So sichen wir am Schlusse eigentlih ohne Resultat ; die beiden entgegengeseßten Lebensansichtent , die eine Zeit lang neben einander hergingen , scheiden friedlih von einander und ohne in einen ordentlichen Konflikt zu gerathen. Keiner if es ge- lungen, die andere zu sich herüberzuzichen oder zu Überwältigen. Selbst in dem Helden würde sich nicht cinmal ein Entwickeluttgs- Prozeß nachweisen lassen; er steht von vorn herein fertig vor uns. Und wenn sich auch nicht verkennen läßt, daß die Zeichnung seines Charakters mit einem verschwenderischen Aufwande der länzendsten Rhetorifk ausgestattet ist, so vermißt man doch die künstlerische Ab- rundung, für welche allerdings der Stoff zu sprdde war, Es war der Verf. um eine Verkörperung ihrer sozialett Ueberzeugungen zt thun, während fie uus zwei luflige Fdeale geschaffen und S fe nur in den untergeordneten Figuren den Bewets egeben e s noch im Besiße threr Meisterschaft in der Chara L E °

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dem Devoir Salomons und