1841 / 283 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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f unserer Mes{e sind die

das Forum eines Amerikanischen Provinzial-Tribunals gehödre vor Gericht gestellt worden sey, involvire die Ehre der Britischen Krone eben so sehr, als wenn er wirflih zum Tode veruxtheilt würde,

Der Nord-Amerikanische Gesandte, Herr Stevenson, verläßt nâchstens seinen hiesigen Posten und kehrt am 23. September mit dem Great Western“ nah Washington zurück, Sein Nachfolger wird gegen Ende des Monats erwartet.

Man bemerkt, daß der neue General-Gouverneur von Ka- nada, Sir C. Bagot, wiederholt Konferenzen im Kolonial -X(mte mit Lord Stanley hat. Es soll sich besonders um die ihm hin- sichtlich dêr Gränzfrage zu ertheilenden Jnstructionen handeln.

Der Bankerott eines der ersten und âltesten Fabrifhäuser zu Huddersfield hat in sämmtlichen Fabrif-Bezirken des West-Riding großen Eindruck gemacht, da sehr viele Häuser mit jener Firma in Perpndung standen; cin einziges Haus zu Leeds verliert 20,0909 Pfd. St.

Das ÜUnglüdck auf der London-Brighton-Eisenbahn hat unter den. Attien-Juhabern dieser Bahn, welche um 2 bis 3 Pfd. St. fielen, große Bestürzung verbreitet; später besserte sich der Cours jedoch wieder, : / e j

Ins Parlament soll sehr bald eine Bill zur Errichtung einer 20! Englische Meilen langen Eisenbahn von Yarmouth nach Yor- wich eingebracht werden. Die Koften sind auf 10,000 Pfd. St. für die Meile veranschlagt, und man rechnet auf 12 pCt, Gewinn,

Am 29sten v. M. fand in der London: Tavern eine außer- ordeutliche General:Versaminlung der Britischen Eisenbahn:Gesell- {chaft statt , um von einem deshalb in früherer Versammlung er- nannten Comité von Eigenthümern den gutachtlichen Bericht dar- úber zu vernehmen, ob die Gesellschaft aufgelöst werden solle, Herr Ricardo verlas den Bericht, welcher nah genauem Eingehen in die Sachlage zur baldmöglichsten Auflösung der Gesellschaft anrâth. Der Bericht wurde einstimmig gutgeheißen und die Er- wägung desselben auf die nächste General-Versammlung anges«6t,

Niederkande.

Aus dem Haag, 0. Okt, Da der Baron van Zuylen van Nyevelt das ißm angebotene Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten nicht angenommen, so ist jeßt, wie Holländische Hläéter berichten, der Hofmarschall Baron Huysen van Kakten dyfe nit der Leitung dieses Départements beauftragt worden, je- doch, wie hinzuügesügt wird, einslweilen nur auf drei Monate,

Deutsche Bundesstaaten, Hanuover, %, SIEE, E Durchlaucht der Herzog von Braunschweig ist heute von hier nah Blankenburg abgereist,

L, A. Z) Auch in der zweiten Woche Geschäste im Allgemeinen mittelmäßig ge- È blieben, Mehrere Sächsische Artikel, namentlich Umschlagetücher,

haben guten Absaß, besonders durch einige Einkäufer aus der Le-

vante, die seit einigen Jahren uns nicht besucht hatten, gefunden, andere dagegen werden den der Jubilate-Vesse nicht erreichen. Fn seidenen und Englischen baumwollenen Waaren ist bis jeßt der

Umsaß nicht sonderlich gewesen, indessen läßt sich daraus noch fein

bestimmtes Endurtheil fällen, da noch mehrere jüdische Einkgufer

furz vor dem Beginn ihrer heute zu Ende gehenden Feiertage ein- getidffen sind und die Größe ihrer Bedürfnisse erst in den nâch- én Tagen zeigen werden, Die nächtheilige Einwirkung der Wie- ner Ereignisse auf unsere Messe offenbart sich bei jeder Gelegen- heit; Geld hat man fast nichf, Kredit woird verlangt wie noch nie.

Leipzig, 9, Oft.

Das Direktorium der Sächsischen Maschinenbau-Anstalt, de- | Pampelona bemächtigt.

NBeräußerung bekanntli von Seiten der Actionaire beschlos: fen worden iff, war bisher, aller] Bemühungen ungeachtet, noch nicht im Stande, einen Käufer für diese Unternehmung zu fin den. Die von demselben bei der Regierung nachgesuchte Erlaub- niß zu einer solchen Abänderung der Statuten, daß die Geschäfke des Direktoriums einer Liquidations - Kommisston übergeben wer- den könnten, wurde abschläglich beschieden, Unter diesen Umstän- den, und da sich jeßt nicht leicht Jemand zur Uebernahme des Direktoriums geneigt zeigen dürfte, beschlojjen die Actionaire in êîner am 7. Oktober hier abgehaltenen General-Bersammlung, zu der sich 43 Theilnehmer mit 3946 Actien und 223 S timmen ein- gesunden hatten, daß die statutenmäßige Erneuerung des Borstan- des unterbleiben, dagegen die bisherigen Direktoren auch fernerhin alle zur Liguidirung des Geschäfts erforderlichen S chritte zu thun ermächtigt seyn sollen. Für die in der Sächsischen Maschinen bau- Anftalt gebaute Lokomotive „Pegasus"“ hat fich noch immer fein Käufer gefunden, obwohl die Zeugnisse verschiedener S ach- verständiger sehr günstig Über deren Brauchbarkeit sprechen,

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Hamburg, 9. Oft. Die Bôrsenhalle enthält nachste- hende Mittheilung, die befannte Differenz wegen der Huller Dampf: \chifffahrc betreffend: „Zn fentli Angelegenheit L2r Hanseatischen Dampfschisse Und ihre Sache vor den l M gezógent worden, Dieses Forum anerfennend, haben die Freunde dieses Unternehmens ihre Ansichten und Meinungen öffentlich mit- getheilt, und ihre bitteren Beschwerden, sowohl über srühere Miß- Präuche von Monopolisten, als Uber die gegenwärtige der acht- baren Kaufmannschaft gegenüber faktidse Opposition, dem Pu- blifum vorgelegt, Ein vereinzelter Bersuch, das Verfahren

der Hullèr Rhedèr zu rechtfertigen, ist wohl unstreitig als ein voll- | Karlisten gemachten

Tommen mißlungener anzuschen, und dies fühlend schroeigt 11an seitdem bescheidentlich, Zhizwischen ruht die Opposition des-

Halb nicht, ind man versuchte vergeblich in Manchester mit den |

Twist- und Manufaftur-Verladern, was hier bereits von den 5Woll:-Verladern mit Entrüstung zurückgewiesen worden; ähnliche Zumuthungen riefen dieselben Resultate hervor, man hat von

Manchester geantwortet, wie es sich gebührte, und die Huller den ersten Rüschritt zu thun, und von solchen Forderungen förmlich abzu- stehen, die sie als unerläßlich, diktatorisch niedergeschrieben hatten, Sie werden indessen gewiß fortfahren, jedes Mittel zu versuchen, der Hanseatischen Dampf: \chifffahrt zu erschrecken und zu entzweien , und beginnen jeßt

ettvas Ungewissem,

Rheder haben sich bereits entschließen müssen einen

um die Freunde und Beförderer

damit, ihnen eine gewisse Furcht vor

| anhaltend | ctien

| schon mit mehr als 1/7

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| ihm angeschlossen haben,

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dás in der Zukunft liegen soll, einzuflößen. Dieses wird hier oft in mystkeridsen Worten angedeutet, wenngleich es eben so

erfolglos fich zeigt, wie der Besuchsskunden der Zwecke ) Tasche klopfen und von bend, man Fönne Veanner,

olchem Verfahren gegen cer sih die Direction der l schaft qui Zen K ferner vorbereitet, von der öffentli ] Anzabl Dampfschiffe zu bauen und Segelschisfe zU

die wiederholten Borlesungen während Börsen - Halle, von eigends zu diesem eschriebenen Briefen Huller Rheder, die sich auf die ihren Reichthümern schwaßen , glau- die friegsgerüstet da stehen, durch ein Gespetst im weißen Kleide, durch Ammen-Mährchen erschrecken. | Die National - Miliz aber bi über, erscheint die stille Würde, mit wel- | Aufruf, worin sie diesen General für

Hanseatischen Dampsfschisffahrts-Gesell- um so trefflicher sie wird, ¿n Meinung unterslúßt, fortfahren, die nöthige miethen, und

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in unseren öffentlichen Blättern is die | daß die Partei, welche 1 vielfältig besprochen, | ihre Verbündeten unter den S chuß der Richterstußl der öffentlichen Meinung | SGenusses der bürgei

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das begounene Unternehmen zum Nugen und zur Ehre aller Be- | theiligten durchführen.“ |

Franffurt a. M., s. Oft. Die. starke“ Geld- Abondanz, welche sih in der verflosfenen Woche an unserer Börse zeigte, aber durchaus feinen merfklichen Einfluß auf das Steigen der Fonds übte, hak in dieser Woche nachgelassen. Das Geld zeigt sich weniger abondant, der Diskonto if auf 34 —35 pCt. geftiegen, und in den meisten Fonds herrscht wenig Umsaß bei flauer Stimmung der Course. Doch liegt nicht in den Geld- Berhältnissen des Plakes allein die Ursache der ungünstigeren Hal- tung unferer Börse in dieser Woche, fondern es fehit an einem Jmnpuls von den auswärtigen Börsen. Itamentlich sind die Hol: ländischen Fonds gedrückt, und die Spekulanten sehen, näch den Amsterdamer Briefen, cher einem weiteren Fallen derselben, als einem Steigen entgegen. - Man glaubt auch in Amsterdam nichf, daß die Generalstaaten das Budget für 1842 und 1843 in dem eñorm hohen Ansaß vou beinahe 145 Millionen Fl. annehmen werden, und eine Ablehnung wixd, wenigsiens momentan, ihren Einfluß an der. dortigen Börse üben, Die Oesterreichischen Fonds haltea sich im Allgemeinen fest, doch sind die Wiener Bank-Actien

im Weichen begriffen, Die Taunus - Eisenbahn- gehen auch langsam im Course zurück, da die nun minder flarfe Frequenz der Bahn, so wie auch der Geldstand unseres Plaßes die Kauflust darin wenig ermuthigen, So viel ist iadessen do nun mit einiger Sicherheit anzunehmen, daß die Taunus - Eisenbahn - Actien einen Cours von 3/0 Fl. also 120 Fl. Agio behaupten werden, da die nâchste Dividende Tl, bezahlt wurde. Es if nur zu be- dauern, daß der Güter-Transport auf der Taunus-Eisenbahn im- mer noch nicht in Gang fommen fann, denn bei mäßigen Tra G7 port- Kosien wird der Bahn dadurch eine bedeutende Mehr - nahme werden, H

Ihre Durchlauchten der Herzog Ferdinand und Prinz Leo

pold von Sachfen - Koburg haven bereits unsere Œtadt wiede

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verlassen,

Gestern traf hier, vom Nieder-Rhein kommend, der Franzo: sische Marschall, HZe! ch Graf ard, I Begleitung tener Familie ein: er ist auf einer größeren Reise in Deutschland b

Rückert ist, wie man hóôrt, vorgestern hier angekommen, Es ist allerdings der Wahrheit gemaß, daß die erfi Kurzem bei

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Sauerländer dâhier erschienene Auswahl seiner Gei ichte in

Exemplaren fchon vergrisfen ist.

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vor

Kiel, 5. Okt. Heute trafen dîe Inspections- Generale für das Holfstein-Lauenburgische Bundes - Kontingent, der Preußische General-Lieutenant Graf von Dohna und der -Major Freiherr von Prehn, nebst dem Preußischen Artillerie

Nassauische Gend Va Oberst-Lieuténant von Leo und ihren Adjutanten hier ein, um das Lauenburgische Jäger - Corps zu inspiziren. De fommandirende General in den Herzogthümern, Prinz Friedrich von Auguslen- bura, langte ebenfalls hier an, um der Jnspection beizuwohnen, welche heute Mittag ihren Anfang nehmen wird,

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Spañtietn,

VRaris, 6, Oft,” Der Méssager enthält heute folgende voichtige Mittheilung, die muthmaßlich eine neue Phase in den Angelegenheiten Spaniens bezeichnen wird:

„Nachrichten aus San Sebastian zufolge, ist in Navarra eine Jnsurrection ausgebrochen, General O'Donnell hat sich an der Spike von zwei Bataillonen der Citadelle von General Nibero hielt sich noch in der Stadt mit 300 Maun und der National-VBarde, Einige ge- gen O'Donnell abgeschickie Truppen sollen zu ihm übergegangen {Cn 2 t S -

Der Moniteur parisien enthôlt über denselben Gegen- stand Folgendes : erfahren dutch Briese aus San Seba- stian, daß in Pampelona eine Bewegung zu Gunsten der Köni- gin Jsabella und ihrer Mutter ausgebrochen ist. (Beneral O'Donnell, an der Spike von zwei Bataillonen, bemächtigte fich der Citadelle. Einige gegen ihn abgeschikte Truppen sollen sich Man fügt hinzu, daß ein Kavallerie- Corps von Pampelona abgesandt worden, um die Umgegend zu durchziehen, die sich zu Gunsten der Bewegung ausgesprochen hakt, Der General Ribero befand sich noch in der Stadt mit 300 Mann und der ihm treu gebliebenen National-Garde. Man furchtete, daß diese Jnsurrection eine allgemeine Bewegung zur Folge ha- ben werde. Jn San Sebastian herrschte die größte Aufregung,“

Die Presse fügt den obigen Mittheilungen noch Folgendes hinzu: „Gut unterrichtete Personen versichern, daß auch der Ge- neral Narvaez eine Bewegung versucht habe, die gelungen sey,“

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© Madrid, 29. Sept. Zur Bestatigung der Thatsache,

he vor einem Jahre die Gewalt erlangt, nu Gesel É geftellt, und des zerlichen Rechte für fähig gehalten wissen will, liefert jeder Tag neue Beweise. Ein feierlicher, von der Jeation mit unermeßlichem Jubel aufgenommener Vertrag hatte das End des Bürgerkrieges herbeigeführt, und den Parteigängern des Don Carlos, welche jenem Bertrage beitraten, waren, wenn nicht Bor tbeile, doch bestimmte Ansprüche zugesichert worden, Öbgleich in Betracht der Hülselosigkeit des Landes, die den übergetretenen \prechüungen nur langsam theiliveije

ihrerseits ru-

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erfüllt werden konnten, so verhielten diese sich doch hig und suchten in ihrer traurigen Lage keineswegs den Borwand zu offen ausgesprochenen Klagen, L Der General Aymerich, der unter Ferdinand ŸVU, für elnen | Verfolger der Liberalen gegolten hatte, und späterhin als Anhänger | des Don Carlos gefangen gehalten wurde, verweilte seit einem | Jahre ganz ruhig in Valencia, als der ihm von der Regierung | angewiesenen Garnison, Zufällig traf ihn die Reihe, einem | Kriegsgerichte vorzusißen, gerade an demselben Tage, an welchem | ein dem Vertrage von Bergara beigetretener und _Jebt in der | Armee angestelltèr Oberst, Itamens Sgula, ben Dienst hatte. | Dieses Zusammentreffen wurde von der National - Miliz von | Balencia für eine absichtliche Begünstigung der Ey - Karlisten Berleßung der Rechte der Patrioten auf- | dem General Aymerich, dem Obersken Eguia, und vorzüglich dem fommandirenden General Salcedo, | welcher jene Ernennungen, der Ordnung gemäß, getroffen hatte, | mit dem Tode, und als leßterer sich herabließ, durch eine gedrudckte Bekanntmachung sein Benehmen zu rechtfertigen, richtete das Ayuntamiento von Valencia eine Adresse an den Regenten, mit dem Verlangen, den General Salcedo seiner Stelle zu entjeßen. l erlies ebenfalls einen gedruckten einen Verräther er- flârt, und laut den Saß ausspricht, die früheren Kar- listen seyen nur als Râuber und Mörder, als Faktiosen und Berbrecher zu betrachten, gegen welche endlich der Zorn der Pa- | trioten geltend gemacht werden müßte, „Will nan,“ heißt es in

| ausgelegt, und, als eine genommen, Man drohte

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diesem Aufruf, „unseren Behauptungen die Gültigkeit des Ver- trages von Vergara entgegen seßen, so wenden wir dagegen ein, daß Ferdinand VII, 1823 ebenfalls mit den Liberalen Ueberein- fünfte \s{hloß, und sie alsbald bra.“ Diese Adresse shickte der Chef der National-Miliz von Valencia nicht nur der Regierung, sondern äuch dem Generàl Maroto in vier Exemplaren mié der Post zu Maroto, der wohl zu bemerken einer der ersten Generale war, welche die Junta von Madrid vom vorigen September für gültig anerkannten, ließ darauf vorgestern in die hiesigen Blätter ein an die National - Miliz von Valencia gerichtetes& chreiben einrúcken, worin es unter Anderem heißt : „Wenn man Personen in die Nothwendigkeit verseßt, sich täglich gegen Beleidigungen zu vertheidigen, weiche ihr innerstes Ehrgefühl an: greifen, ihre Rechte verleßen, und ihnen die Mittel, anständig in ibrem Vaterlande zu leben, entreißen, so wäre es besser und menschlicher, ihnen ein- fúr allemale zu sagen: entfernt euch, oder ergebt euch darein, mit der Demuth der Sklaven zu leben. Die Regierung Ferdinand’'s VII, brachte die Partei des Don Carlos hervor: gebe Gott, daß die gegenwärtige Negierung und die Grund- (aße unedler, ungroßmüthiger und kopfloser Menschen, welche zum Unglúck vorherrschend sind, nicht eine andere Parctei hervorbringen, weiche cines Tages denen, die sich heute für Sieger und die ein- zigen ausschließlichen Zwoingherren des Landes halten, feindlich

entgegen trete!“ : Z Die Regierung sieht diefem Unwesen, welches seine Früchte tragen wird, mit Stillschweigen zu und verkündigt mit Triumph, daß es in Valencia am Ende doch nicht zu Thâtlichkeiten gekom- men sey. Die Blâtter aber, welche die Regierung untersiüßzen, geben der National-Miliz von Valencia Recht und sagen laut, die Zeit, den vórmaligen Karlisten Rechte zuzugestehen, sey noch nicht eingetreten. Der Vertrag von Vergara is demnach keine von zwei Theilen geschlossene Uebereinkunft; er if eine über die Par vert niederlegte, ausgesprochene Achts - Er-

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tei, welche 7 fiarung. Zu gleicher Zeit hat die Regierung beschlossen, weder dic vorstehende Versammlung der Cortes, noch das Eintreffen der Bevollinächtigten von Biscaya und Guipuzcoa abzuwarten, um Fueros dieser Provinzen aufzuheben und die Zolllinie an die Gränze zu verlegen. Die Einleitungen dazu sind getroffen. Die Foral-Behörden haben sich geweigert , die desfallsigen Befehle zur Bollziehung zu bringen, und die Einwohner find in großer Aufre- gung. Unterdessen erklärt das republikanische Blatt el Huracan den Obersten eines hier garnifonirenden Regiméntes, der seit dem Beginne des Bürgerkrieges in der Armee der Königin diente, für einen Karlisten, der verdiene, „daß sein Regiment gegen ihn auf ehe und ibn aus der Welt schaffe.“ Da der beleidigte Obersi bei der Regierung keinen Schuß findet, so haben sämmtliche Offi ziere seines Regimentes einen sehr energischen Artikel in die hies! gen Blätter einrücken lassen. : L as aus dlesen Elementen hervorgehen? Lassen Sie, siatt meiner, hierauf ein hier erscheinendes Blatt antworten, das die September-Zevolution nie bekämpst hat und also für unpar teiisch gelten kann. Darin heißt es (el Cerresponfal vom 2%6sten d.): „Unter uns ist der Wunsch nach Ruhe und Wohlseyn vorhanden. Aber diese schöne Stimmung wird erstickt durch die Furcht vor der Unduldsamkeit einer Gewalt, welche kraft des Er oberungsrechts handelt, welche die Aemter und Gerichtshofe mit Sturm einnimmt, welche die ihr voraufgegangene verhöhnt, die Insurrection heiligspricht ünd belohnt, nur im Namen einer Par tei und für eine Partei regiert, kurz nicht die erste Bedingung einer Regieruna, die der it hat, Denn wenn man diese

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Stabilität unermeßliche Schaar von Unzufriedenen, diesen Zustand des Kampfes betrachtet, so kann man nicht umhin, eine neue Reaction und eine neue das Eigenthum erschütternde Umwälzung zu befürchten. Muß man nicht auf eine Umwälzung, die die Partei, welche zu- leßt gesiegt hat, niederschmettere, gefaßt seyn? Die Regierung selbst fürchtet sie und kündigt ste an, indem sie von Verschwörun- gen spricht. Allein die Verschwörungen sind nicht länger gehässig, seitdem die Regierung selbst als Grundsaß aufgestellt hat, daß ein siegreicher Aufstand einer ganz besonderen Belohnung würdig sey. Daß die Partei, welche jenen bewirkte, dies geglaubt habe, war in der Ordnungz aber daß die Regierung als Partei verfahre, if

ein unbegreiflicher Selbst

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Portugal. )

Lissabon, 27. Sept. Die Deputirten - Kammer hat sich in den leßteren Sißungen hauptsächlich mit der Diskussion über “den Justiz-Minisker Herrn Costa Cabral wegen gewisser a cher Berfa{sungs-Verleßungen erhobene Anklage beschaftigt. Am Schlusse dieser Verhandlungen wurde der Antrag des Comit®s u Gunsten des Ministers mit 58 gegen 12 Stimmen genehmigt.

Mangel an Fonds hat die Regierung veranlaßt, 15) Arsenal: rbeiter zu entlassen, da sie die Kosten des Tagelohnes, welche im Ganzen 11,500 Pfd. Set. monatlich betragen, nicht mehr zu be- reiten vermochte. Die Arbeiter versammelten sich nun, um eine Henfkschrift an die Cortes aufzuscßen, und man fürchtete Unruhen, indeß reichten die getroffenenen Vorsichts-Maßregeln hin, die Ruhe

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erhalten.

Fn der Handelswelt macht Hauses Corpas, Garcia und Compagnie mit Pasfivis zum laufe von 4&0Contos (120,000 Pfd.) viel Aufsehen. Wahrscheinlich werden Baumwollen-Fabrikanten in England den Hauptverlufk zu leiden bhabèn. Man giebt die Aktiva des Hauses zwar auf 504 Contos an, dech sollen davon nur 280 Contos in guten Schul- den bestehen. Das Haus hat den Gläubigern etnen Vergleich von 50 pCt., in vier Jahren zahlbar, im ersten Jahre nichts, im zweiten 25 pCt., im dritten Und vierten 124 PCO _angebo- ten, der aber verworfen worden is. Darauf erfolgte ein Aner- bieten von 50 pCé. in anderen, billigeren Terminen ; jedoch fchit die Garantie fúr die Leistung, und es erscheint daher zweifelhaft, ob die Gläubiger auf diese neue Proposition eingehen werden, was sich morgen entscheiden foll. L, N

Mit Spanien ist die Portugiesische Reglerung von neuem in gespannten Verhältnissen. Der Spanische Gesandte hat nam- lich bereits vor cinem Monate verlangt, daß die Portugiefische Regierung die an der Gränze offenbar zur Förderung des

Schmuggelhandels angelegten Waaren-Depots von dort entfernen lassen solle, was aber die Negierung verweigerte, Noch ist keine Antwort auf diese Weigerung eingegangen, indeß wird behauptet, die Spanische Regierung wolle von ihrer Forderung in Betreff der Depots Britischer Waaren abstehen, nicht aber in Bezug auf Portugiesische Waaren, besonders Salz und Taback, Außerdem besteht noch eine Differenz mit Spanien uber die Kosten der nach Spanien beordert gewesenen Portugiesischen Hülfs-Legion, welche 800 Contos betragen, von denen 400 Contos, einem dem Marquis von Saldanha geleisteten Versprechen der Spanischen P eerlno gemäß, bezahlt werden sollten, was aber noch immer nicht ge:

u die Zahlungs- Einstellung des

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schehen ist,

Túrktei.

Konstantinopel, 22. leßte aus Smyrna angekömtnene erfreuliche Nachricht erhalten, daß wièedér flott gemacht Rhede - angelangt

Dampfboot hat man die Oefterrêichische worden und be- wär. Folgendes Abend des 27

das die trtarte Mee reits auf der dortigen sind die näheren Details hierúber: Am Lr August war der Kaiserl, Königl, Contre - Admiral, Freiherr von Bandiera, eben gesonnen, auf der Rhede von St. Jean d’Acre Anker zu werfen, als die Fregatte plößlich auf einer Un- tiefe srandete, welche sich auf feiner Karte angegeben findet. Mit Múhe verschaffte sich Baron Bandiera aus Stk. Jean d’Acre ei- nige Barken, die ihm zur Ausfchiffung der Effekten dienen, konn- ten, die aber nicht ftark genug waren, um die Last der Schisss- Artillerie tragen zu können, so daß er gendthigt war, die ganze Batterie über Bord zu werfen, doch auf eine Art, daß er dieselbe leicht wieder aufnehmen konnte. Da am 28sen, ungeachtet der vielen Gegenskände, von deren Last die Fregatte befreit worden war, dieselbe noch immer nicht flott wurde, sah sich Baron Ban- diera veranlaßt, einen Expressen nach Beirut abzusenden, um den Englischen Commodore Mansell zu ersuchen, ihm einige Húlfe zu senden z doch zur allgemeinen Freude wurden die außerordentlichen Anstrengungen der Mannschaft der „Venere“ noch an demselben Abende mit dem glücklichsten Erfolge gekrönt, indem die Fregatte, ohne fremde Beihülfe flott gemacht, und sogleich an einen besse- ren Ankerplaß gebracht wurde, wo alle Effekten, namentlich die ganze Batterie, wieder eingeschifft wurden. Am 30sen Morgens fam das vom Commodore Mansell gesendete Dampfboot „Phd- nix“ und einige Stunden später das Linienschiff „Cambridge“ an. ‘(m 31sten ankerten auch die Französische Corvette „Creole“, fo wie die Fregatte des Türkischen Commodore neben der „Venere““, welche indessen keiner Hülfe mehr bedurfte, so daß der Contre- Admiral nur den Kommandanten dieser Fahrzeuge für ihre freund- liche Bereitwilligkeit zu danken hatte, Aus Vorsicht ließ anfang- lich Baron Bandiera, auf Antrag des Kommandanten des „Tam- bridge‘, die. 2 ' durch Dampfboot „Phönix“ ins Schlepptau nehmenz da er sich jedoch bald überzeugte, daß die Fregatte, troß der bewegten See, kein Wasser aufnahm, so se er die Fahrt nah Smyrna allein fort, wo er, wie oben erwäh bereits glücélich angekommen ist,

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Konstautinopel, 14, Sept. (Malta Chronicle.) Ne- cid Pascha wird sich nicht über Malta und Marseille, sondern die Donau hinauf nach Paris begeben; er vermeidec dadurch die Quarantaine auf Malta, Es begleiten ihn zwei seiner Söhne, und Nedim Efendi als erster, Bahir Efendi als zweiter Gesandt- schafts-Secretair. Er hat bercits die meisten Abschieds - Be gemacht,

Das Damÿpfboot „Mil“ is am 10ten nach Alexandrien ab- gegangenz nach seiner Rückkehr werden Said Pascha und Sami ‘Pascha, die Enkel Mehmed Ali?s, sich am Bord desselben nach Aegypten einschisfen. Es heißt, das Dampfboot werde eine Summe Geldes von Alexandrien mitbringen, die Mehined Ali noch vor der Abreise seiner Enkel von Konstantinopel dem Sultan zu zah- len wunscht. :

Am vorigen Freitag früh kam der Kapudan Pascha in der \choónen Dampf-Jacht des Sultans, „Nessiri Bahri“ hier an und hatte sogleich eine Audienz beim Sultan, der ihn sehr freundlich einpfing, Nach dem Besuche des Sultans in der Moschee hatte Tahir Pascha eine lange Unterredung mit dem Großwesir.

Lady Ponsonby is ernstlich krank gewesen und mußte drei- nial zur Ader gelassen werden; doch befindet sie sich jeßt auf dem Wege der Bejserung. Dieser Umskand har die Abreise des Lord Ponsonby noch verzögert. Wan hofft indeß, daß Lady Ponsonby in etwa acht Tagen so weit hergestellt seyn wird, um au Bord des „Acheron“ die Reise anzutreten.

Herr von Pontois wird, dem Vernehmen nach, im nächsten

Dezember Konstantinopel verlassen.

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Aegypten.

Alèrxaudrien, 24. Sept. (L. A. Z) Am 19, September hat jeßt auch die Vorstellung des Russischen General-Konsuls statt- gefunden, und gleich nach dieser Ceremonie verkündigten Artillerie- Salven von der Festung die Abreise des Vice- Königs. Doch auch in Kahira wird Mehmed Ali den Verlegenheiten nicht ent gehen, denen er durch scine Entfernung entfliehen wollte, denn die Konsuln wollen ihm nachfolgen, Schon trüben sich die Bezie- bungen zwischen diesen Herren und der Regierung. Oberst Bar- nett hat den Anfang gemacht, indem er in einer Note Erklärun- gen verlangt über die Fortdauer der Kriegsrüstungen und das Fortbestehen der Monopole. Obgleich dieser Konsul eine Antwort vor der Abfahrt des Französischen Paketboots verlangte, hat man sie ihm doch nicht gegeben, und in Folge dessen hat er eine lange und sehr lebhafte Unterredung in der Nacht vor der Abreise des Bice- Königs mit diesem gehabt, in welcher Mehmed Ali viel versprochen und beide Theile sich endlich ziemlich versdhnt getrennt haben. England braucht übrigens nicht unzufrieden mit dem Pascha zu seyn. Nach vielen Bitten und wohl auch Drohungen hat es den Transit seiner Waáren über Suez mit einer Abgabe von 7 pCt. des Werthes erlangt. Zwar verlangte Lord Palmerston noch die Errichtung mehrerer Englischen Comtoirs auf verschiedenen Punk- ten Aegyptens, doch hat der Vice-König davon nichts hören wol- len, und bis auf neue Ordre, oder so lange als die Umstände ihn nicht nöthigen, auch hierin nachzugeben, werden Aegyptische Agen- ten allein den Tranfit Englischer Waaren beaufsichtigen,

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Alexandrien, 16, Sept. Die hier wohnenden Britischen Kaufleute haben auf die von ihnen an Mehmed Ali gerichtete Adresse folgendes Antworkschreiben erhalten :

,„An die Englischen Kaufleute in Alexandrien.“ ¡De Unkerzeichnete ist beauftragt , den in Aegypten wohnenden Englischen Kaufleuten von Seiten Sr. Hoheit des Vice-Königs die besondere’ Zufriedenheit desselben über die ihm gestern überreichte Adresse bie Cn, Se, Ge begreift sehr wohl die Freude, welche die C Engländer dgrüber empfinden, daß die Britische Flagge Schékes Vieben Freie weht und daß ste sich thres nationalen in. Der 00 P L LLER da der Friede die Quelle alles Guten T Vie en Vorfällen bewilligte unbegränzte Schuß IULDE „znbegränztes Vertrauen aufgewogen, und die Wachsamkeit der Negierung fand eine nüßliche Mitwirkung in dem geregelten Benehmen dev Britischen Einwohner, cinem Be- nehmen, das auch in Zukunft dazu beitragen wird, ein freuhndihaft- liches Vernchmen zwischen den Fremden Und der ‘eingeborenen t vôlferung/ zu deren Verbesserung es auch beitragen muß. herbei) u- führen, Fndem Se. Hohcit dén Dank und die guten Ktinsche, welche in der Adresse ausgesprochen wbrden, anninmnit, erktärt Der selbe, daf setne Gesinnungen gegen die hier wohnenden En tischèn Kaufleute sth niemals ändern werden. Jndem der Uheevzulehnere sich des ihm gewordenen Auftrags hiermit entledigt, schäßt ev sich

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| nischen Neger im Felde sehr

Sept. (Oesterr. Beob.) Durch |

| Washington sind wieder einmal ârgerliche Auftritte vorgefallen,

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Vereinigte Staaten von Nord-Nmerita. New-York, 16. Sept, Zm Hause der Repräsentanten zu

Bei der Diskussion úber eine Bill griff ein Mitglied, Herr Stan: ley, ein anderes, Herrn Wise, scharf an, worauf dieser, als der Erstere zu reden aufgehört, auf ihn zuging, ihn Lügen strafte und ihm einen Schlag verseßte. Es entstand zwischen den beiden Her: ren ein Kampf, der bald allgemein ward, indem sich diè Miktgliec- der von den entgegengeseßten Parteien mit der größten Erbitte- rung untereinander angriffen und sich bei den Kehten paten. Endlich ward die Ruhe wiederhergestellt und der Streit zwischen den beiden Herren, der mit einem Duell zu enden drohte, freund- | schaftlich beigelegt. Für künftige Fälle solcher Art sind Vorkch- | rungen empfohlen worden. Nachrichten aus Tampico vom Auguft zufolge, soll Santana Anstalten treffen, ers Tobasco und Yucatan, dann Texas

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| anzugreifen.

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HDfstindienn. Bombay, 1. September. Schach Sudscha?s Truppen ha- | ben, §800 Mana stark, unter Anführung Britischer Öffiziere ein | aufrúhrerisches Afghanenheer von 6900. Mann vollig geschlagen. Den Aufrührern wurden 300, Schach Sudscha?s Truppen nur 12 Mann getodtet. : : Nussir-Chan hat sih am 25. Juli in Kelat unter Englischen Schuß genommen worden. Nach Berichten aus dem Pendschab ist No- Nehal - Sing's Wittwe, deren Sohn die Engländer bekanntlich als rechtmäßigen Erben gegen den jeßigen Beherrscher zu unterstüßen geneigt wa- ren, von einem todtgeborenen Knaben entbunden worden. Der Krieg zwischen Siam und Cochinchina dauert fort. Die Siamesen hatten ein Truppen-Corps der Cochinchinesen umzin- gèlt, und dieses hatte sich auf das Versprechen, daß die Soldaten in ihre Heimath entlassen werden sollten, ergeben; der König von Ziam verwarf aber diese Bedingung und wollte Überhaupt per-

sonlich Cochinchina bis zur Vernichtung bekämpfen.

eingestellt und if

Itiederlándisches JYudien. Go Natawin ) o. aravia, 9,

4 | Juni. Da die seit den leßtverflossenen zehn Jahren auf Java angelegten Thee- Plantagen den Erwar- tungen entsprechen uyd nicht nur die auf dieselben verwendeten Capitalien gut verinteressiren, sondern auch ein gutes Produkt lie- fern, so iff man auf dieser Jnsel jest hauptsächlich mit der An- iaze neuer Thee - Plantagen beschäftige. Wie die Erfahrung ge- lehrt, gedeiht der Thee im hiesigen Hochlande besser als in dèn Ebenenz weshalb man denn die neueren Thee- Plantagen nur in den höher gelegenen Gegenden angelegt hat, und noch immer das auf den hohen Gebirgen wachsende Alangalang (ein schilfartiges Rohr) niederbrennt, um für neue Thee-Anpflanzungen Plaß zu gewin- nen, Bor Allem lassen sich mehrere hier reich gewordene Chinesen den Theebat auf Java sehr angelegen seyn, da ihrer Meinung nach der soge- nannte schwarze Thee auf den hohen Bergen Java?s eben #o gut als in China gedeiht. Der Britisch-Chinefische Krieg tràgt na-

türlich nicht wenig dazu bei, deú Theebau auf Java zu vermch-

ren; denn erstlich find mehrere hiesige sehr reiche Chinesen dadurch

verhindert worden, mit ihren Schäßen nach der Heimath zurúck-

zukehren, und diese haben nunmehr ihr Geld zur Anlegung von Thee- | Plantagen benußt; und zweitens ist der Thee seit dem Anfange | jenes Krieges hier immer theurer geworden. Durch die hier seit | kurzem erst angelegten und noch immer sich vermehrenden Thee- | Plantagen wird hoffentlich Java in wenigen Jahren im Stande | seyn, den Theebedarf für ganz Europa zu erzeugen.

Im Javaschen Hochlände werden jeßt fehr viele Truppen an- geworben, die man alsdann eiligst erst nach Samarang und von da nach der Westküste Sumatra’s befördert. Allem Anscheine nach ist der Friede auf Sumatra nicht mehr von langer Dauer; denn das Gouvernement von Batavia kann die Absicht, seine Herrschaft bis an die Ufer des Jndagriri-Stromes ausdehnen zu wollen, nicht mehr verbergen. Mit verschiedenen kleinen Fürsten im Znnern Sumatra?s sind jeßt Unterhandlungen eingeleitet, die nichts Geringeres bezwecken, als jene jeßt noch unumschränfkten Fürsten in salarirte Vasallen der Holländer umzuschassen, Ge- lingt dies nicht mit Güte, alsdann wird Waffengewalt in An- wendung gebracht, und auf diese Art wird das Protektorat des hiesigen Gouvernements sehr bald úber alle Gauen Sunatra's ausgedehnt werden,

Zu Saladiega, auf Java, haben die Afrikanischen Neger wie- der drei Europäer ermordet, Die den Neger-Compagnieen des zu Galadiega garnisonirenden 9ten Jnfanterie-Bataillons zuge-

theilten Europäischen Offiziere und Unteroffiziere haben sich des- hald mit der BVitte an den General-Major Cochius getoendet, sle bei anderen Compagnieen zu placiren, indem bei der gegen- ivartigen üblen Stimmung der dortigen Neger der Europäer dort seines Lebens nicht mehr ficher sey. Uebrigens sollen die Afrika- tapfere Soldaten seyn und bei Er-

| stürmungen sich durch fein feindliches Feuer im Vordringen ab-

halten lassen. Nur hören fie bei dergleichen Asfairen auf kein Kommando ihrer Offiziere, und dringen gewöhnlich mit wildem Geschrei und in ungeregelten Haufen vorwärts,

Da die hiesigen Holländischen Besißüngen seit einigen Jah-

I

| ren bedeutend vergrößert worden sind, und în den neuertvorbenen

\ | | | | j

glücklich, diese Gelegenheit benußen zu können, um den Engli Kaufleuten seine tiefste Hochachtung auszudrücen, G Boghos Jussuf,/

Ländern meist die Favaschen Reformen eingeführt Und deshalb neue Kollegien und Aemter dort errichtet werden, die man groß: tentheils mit SEuropaischen Staats-Beamten beseßt, so ist gegen- wärtig das Avancement bei den Civil:Beamten im Niederländischen Zndien sehr gut, und unsere Regierung is sogar häufig in Verle- genheit, um die vakanten Stellen mit fähigen Subjekten beseßen zu foúnen. Es werden daher sehr oft Militairs, ohne Ansehung ihres Ranges tind Alters, aus dem Kriegsdienste in den Civildienst verseßt, wenn fich namlich dieselben damit einverstanden erklären, und für die Vakanzen im Civil- Staatsdienste qualifiziren, Nicht selten geschieht es daher, daß hier ein Soldat als Klerk (Kanzellis) in irgend einem Kollegium der Regierung angestellt wird und binnen kurzer Zeit im Civildienstke avanrt, \o daß derselbe schon in 1—2 Jahren zum Registrator, Postmeister, Secretair 1c. befördert wird, in welchem Falle er dann einen höheren Gehalt als ein Capitain oder Major bei der Armee genießt. Unterdessen wird dás betreffende Jndividuum in seiner früheren Militair- Charge, bei seinem Corps, auf der Kontrolle, unter der besonderen Rubrik „voor memorie““ immer noch geführt, obschon dafselbe von seinem Corps weder Gehalt noch Kleidung erhâlt, und hâufig mehr als 100 Meilen weit davon entfernt ist. Allein es kommt doch auch, und zwar nicht selten, vor, daß ein sdleher auf der Ar-

|

| pitain Elliot eine Proclamation,

mee- Kontrolle voor memorie geführter Civil-Staatsdiener, wenn man seiner im Civildienske nicht mehr bedarf, nah seinem Corps zurückgesendet wird, wo derselbe nun seinem Militäïr-Range nach entsprechende Dienste thun muß,

,_ Der Mangel an Europäischen Damen is auf Java noch recht fühlbar; denn în den meisten Gesellschaften machen bieselben kaum

| l | | 24ge |

| | | \ l | | | den, Wird die verlangte Summe nicht binnen sieben | | | |

angegeben, Befehlshaber der Flotte, Sir J. Sen

seyn, 15

den zehnten Theil aus, und die Männer sind im Niedepländi Jndien meist gendthigt, in eine hier úbliche Ehe mit Malayischen Frauen zu treten, in welcher fich nur die Frauen als rech ige Gattin: nen betrachten, von Seiten ihrer weißen Máânner aber nur als Konkubinen angesehen werden: Man wünscht er hier allge- mein, daß junge heirathslustige Damen aus Europa hierher auswandern möchten, wo heirathslustige Männer welche grob: tentheils Staats- Diener sind, und deshalb eine sichere AB ns

| haben ihrer harren. Uebrigens sey hierbei auch erwähnt; da

die hiesigen, der weißen Race angehörenden Damen meist nur ihrem Vergnügen leben, und es hier nicht gebräuchlich ist, daß sich dieselben um die Wirthschaft bekümmern. Auch verlangt man nicht, daß weiße Frauen oder Jungfrauen auf der Straße zu Fuße gehen, denn hier zu Batavia fahren fie sets, und es gehört zu den Seltenheiten, eine weiße Dame auf der Sträße ge- hen zu sehen.

j

| e.

T China.

| le gestern nah der Leipz. Allg. Zeitung gegebene Nach-

| richt Tf a j 9. D g C richt aus China erweist sih als authentisch; sie ist in einer in Zournal des Debats vom 6. Oftober mitgetheilten telegra- phischen Depesche aus Malta vom 30, September enthalten, die

| wörtlich folgendermaßen lautet: „Der „Oriental“ ist heute früh unr

| 10 Uhr, mit dem Capitain Brown am Bord, der Depeschen für

| die Königin von England úberbringt, hier eingetrofsen. Die Eng-

OD “Je

| länder haben die Vorposten von Canton in den Tagen vom | bis zum 27, Mai forcirt, Jn dem Augenblick, wo sie Canton | selbst angreifen wollten, fapitulirten die Chinesen. Diese haben 6 Millionen Dollars (32,400,00 Fr.) bezahlt, und die Tatarische Garnison hat am 5. Juni die Stadt geráumt. Die Englis en Streitkräfte sind nach Hong Kong zurückgektehrt. Am 18. Zuni langte der Kommodore James Bremer in Macgo an und ertheilte sogleich den Befehl zur Abfahrt des Geschwaders nach dem Nor- den, um, wie es hieß, Emoy anzugreifen. | Die näheren Nachrichten über obige Ereignisse sind aus Makao | vom 19, Juni datirt und melden Folgendes: „Wie schon beim | ¿bgange der vorigen Post bekannt war, hatten die Chinesen sich | im Mai eifrig gerüstet und eine große Anzahl von Brandern in | Bereitschaft geseßt, um die Englischen Schisfe zu vernichten, Am | 21. Mai waren diese Maßregeln so weit gediehen, daß Capitaîn | Elliot es ndthig fand, an alle Ausländer, die sich in den Fakto- reien zu Canton aufhielten, die Aufforderung zu richten, daß sje vor Sonnenuntergang diese Stadt verlassen möchten. An demselben T traf das Britische KriegLschiff „Blenheim“ unter Capitain Senhouse, der während der Reise Sir J. Bremer's nach Kal- futta die Flotte befehligte, von einem Dampfschiffe gezogen, etwa | 6 Englische Meilen von Canton ein, Jn der folgenden Nacht | bemühten die Chinesen sich, diese Schisse durch Brander zu zerstbdren, was ihnen aber nicht gelang. Am 23. Mai waren \ammtliche Kriegs- und Transportschijfe an derselben Stelle eingetroffen. General-Major Sir Hugh GBough und Sir F. Senhouse bega- ben sich nach Canton, um die Stellung der Chinesen zu refognos- | ziren, Um 11 Uhr Nachts wurde eine passende Landungsstelle | gefunden. und sogleich begann man alle verfugbaren Streitkräfte auszuschiffen. Diese bestanden aus etwa 1000 Mann Marine- | |

|

Truppen und Matrosen und 2223 Mann Land-Truppen. Nach verschiedenen Gefechten waren am 27. Mai alle Außenwerke von Canton von den Engländern eingenommen und die Tatarischen Truppen nach Canton hineingetrieben. An diesem Tage sollte eben die Stadt selbst erstürmt werden, als Capitain Elliot einen Waffen- stillftand anorduete, indem die Chinesen Friedens-Anträge gemacht ha:- ten, Aus diesen Unterhandlungen ging eine Convention hervor, die | von den Engländern in folgender Weise mitgetheilt wird: „Ver- trags-:Bedingungen, die den Chinesischen Beamten in Canton am 27. Mai bewilligt worden find: 1) Die drei Kommisfare des Kaisers müssen mit allen Truppen, die nicht der Provinz angehd- ren, binnen sechs Tagen die Stadt verlassen und sich mindestens 60 Englische Meilen weit entfernen, 2) Binnen steben Tagen müssen 6 Millionen Dollars, und zwar 1 Million am 27. Mai vor Sonnen-Untergang, bezahlt werden. 3) Einstweilen bleiben die Britischen Truppen in ihrer Stellung. Auf beiden Seiten durfen feine weitere Vorbereitungen zu Feindseligkeiten skättfin- E E ; s D 2 S 4 Tagen be- zahlt, fo steigt sie auf 7 Millionen, geschieht die Bezahlung nicht binnen 14 Tagen, fo steigt sie auf 8 Millionen, und nach 20 Tagen auf 9 Millionen. Jf Alles bezahlt, so ziehen sich die Britischen Trup- pen zur Bocca Tigris zurück; Wangtong, so wie die Übrigen Festungewerke am Flusse werden den Chinesen übergeben und dúr- fen ausgebessert, aber nicht wieder mit Waffen versehen werden bis die Angelegenheiten zwischen beiden Nationen vollständig de schlichtet find. 4) Binnen sieben Tagen müssen alle Verluse welche im Jahre 1839 durch Plünderung der Faktorien und durch die Zerstdrung einer Spanischen Brigg verursacht tvorden, erseßt werden, 5) Der Kwvoangschufu muy mit genügender Vollmacht zum Abschlusse dieses Vertrags von den drei Kommissaricn den General der Tartarischen Garnison, dem General-Gouverneur und dem Fugun von Kwangtung versehen seyn.“ Die verlangte Bollmacht wurde in folgender Weise ausgestellt: „Dischan Generalissimus, Lungwan und Yang-Fang, Mit: Kommissare ‘At- fingan, General der Garnison, Kekung, Gouverneur der beiden Ktoang, und Eliang, Vice- Gouverneur von Kwantung, erlassen hiermit Inftructior en an den Kwangschufu. Da der Bevollmäch- tigte der Englischen Nation jeßt geneigt ist, Waffenstillstand zu beobachten und Friedens-Anstalten zu treffen, so wird der Kwang- schufu die Einzelheiten der friedlichen Vereinbarung und Vice digung anordnen. Unter keinem Vorwande darf er sich en‘- ztehen. Dies sind seine Jnskructionen.“ Am 5. Juni erließ Ca- worin er ankündigte ; Can- ton von der Tatarischen Besaßung geräumt wérden L bereits 5 Millionen Dollars baar Und für die noch übrige 4 Mill. Doll, Bürgschaften empfangen häbe. Da die Sea Mie Verpflichtungen also erfüllt hatten, kehrten die Britischen Streit- faafte wieder nah Hong - Kong zurück. Tros dieses Verlustes den die Chinesen erlitten haben, scheint die vollständige Crledigung des Zwistes doch noch so fern zu seyn, wie nur je. Schon am 10, Juni erließ Capitain Elliot eine Proclamation, worin er ér- lâfrte, daß es für Britische Handelsschiffe sehr gefährlich sey, in den Cantonfluß einzulaufen, Später brachen die Chinesen den abgeschlossenen Vertrag, indem sie im Widerspruch mit demselben an der Wiederbewaffnung der zerstörten Forts zu arbeiten began- nen, Jett rüsten sich daher die Engländerzur Erneuerung derFeindselig- fciten, Auch ist gerade geftern Sir J. Bremer aus Ostindien zurück è kehrt, und man glaubt, daß derselbe sogleich nordwärts segelnund die Znsel Emoy ‘einnehmen wolle, Der Verlust der nauer bei dem Angriff g egèn Canton wird auf 15 Todte und 112 Verwundete Am 14. Juni starb außerdem der einstweilige Ober: ouse, am Fieber. Sir H. der befkanntlih an des abberufenen Capitains Elliot Denallmem taten in China ernannt ist, soll Zslerage illionen Dollars als Entschädigung für das Opium,

)ottinger, telle zu