1841 / 285 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Am 13, Februar, Der General Foy zählt 620,000, t Es is zweifelhaft ob die fremden Truppen mit-

gezählt sind,

Am 12. Mai. i Vom 1. Juni bis zum 16. Juli. Die Linien- Armee betrug 363,000 Mann. Sie hatte 217,000 Mann unter den Waffen, seit der 2ten Restau- ration 277,677 Mann.

Das Geseß vom 10, März 1818 seßte den Frie- densfuß auf 240,000 Mann fest.

Am 23. Oktober. General Girardin giebt an- dere Zahlen an. Der Rapport des Generals Sebastiani (2, Juni 1821) zählt 120,000, wo- von 60,000 Mann faum zu einer Campagne bereit seyen.

Am 17. Augusk. Diese Armeestärke isk durch Ordonnanzen bestätigt, bestand aber in der Wirk- lichkeit nicht.

41808 41812

754,668 880,631 18413

1814 1815

1,087,593 267,411 559,000

118,000

957 000

“5

933,56:

180,000) (390,337

JDoO0 Dry (282,344

231,000

Kriegsfuß } z- Friedensfuß) “‘* V rwoovon 17,800 Offiziere und 60,800 Unteroffi- ziere zu abrechnen, also zwei Kommandirende für einen Kommandirten. Der Spectateur nulitaire Juni 1827 giebt den Friedensfuß zu 235,000 Mann an, den Kriegs- fuß zu 344,000, ohne die Königliche Garde zu rechnen. Diese belief sich auf 21,614. Friedensfuß Kriegsfuß. Die Zahl der Offiziere im Frieden 18,980, im Kriegsfuß 10,009, dies beweist, daß viele Dienstunfähige im Frieden noch geduldet rourden. Der Budgets-Rapport des Ministers (1. Juni) giebt diese Zahl als unter den Waffen besind- lich an. Der Effektiv-Stand auf dem Friedens- fuße war nach demselben Budget 231,957, nach Lamarque 224,714, Die Differenz kommt daher, daß man von einem kleinen oder großen Frie- dens-Etat sprach. i Nach der Entlassung der Schweizer, des Mili- tairstaates des Königs, der Königlichen Garde gleich nah der Juli - Revolution im Monat August blieben, die Algierische Armee nicht mit- gerechnet, faum 60,000 Mann disponibel, Man sche die Rede des Generals Sebastiani hier- über (9, August 1830). Dem Budget zufolge 278,066 Mann Jnfanterie in Frankreich, 38,000 in Algier, 51,276 Mann Kavallerie, 8779 in Algier. Die damalige Stärke des Occupations-Corps in Algier war aber min- der bedeutend.

Im Jahre 1840 blieb die Zahl ungefähr dieselbe, bis der Traktat vom 15. Juli diese Zustände anderte, und Herr Thiers, nicht zufrieden, eine Armee von 180,0UD) Ptleann Zu besiken, dem Könige der Franzosen vorschlug, die Armee guf 639,00 regelmäßi-

ger Truppen zu erhöhen. V

ebruar.

227,169

369,720

14

es me 146. M

281,000

4B 370,12 1

Wissenschaft, Lunst und Literatur.

Das Jahr 1840 als Epo che in der Entwickelungs- Geschichte Preußens. Ein pactriotisches Wort, dem Preußischen Volke gewidmet. Berlin, Verlag von A. Asher und Comp. 1841, gr. 8, 80 S,

Es läßt sich ein Zustand denken, in welchem jeder Bürger des Staats den für seite Fndividualität mdglichst hohen Grad allgemei ner Bildung erlangt hat, Fit diesem Zustande wird jeder seine sämmtlichen Handlungen nicht der plöblichen, in Anschung der Mo tive oft instinktartigen, oder durch den bestimmenden Gedanken fich nicht klar machenden Willenösthätigkeit unterordnen; die Handlung wird thm vielmehr allemal Folge cines Schlusses, oder das Resul tat ciner Kette von Schlüssen „seyn, Es liegt ein gewisser Reiz darin, einen so vollkommenen Zustand sich vorzustellen, Denn die Gegenwart ist, wie die Natur, im ewigen Entwickelungs-Prozeß be griffen, und der Gedanfe und das Bild der Zukunft tit Theil unse- rer (Gegenwart. Der Mensch is ein Samenkorn Gottes, anver traut dem Schoße der Zeit. Nach dem ewigen Ngturgeseß muß er fortschreitend sich entwickeln, um dem Urbilde, nach dem er geschaf fen, so ähnlich wie möglich zu werden, Mit ihm selber sollen sich alle Fnstitutionen, unter ihnen vor allen der Staat, zur möglichsten Vollendung entfalten, Den Zusiand dieser möglichsten Vollkommen heit, das Fdeal des Staats, haben fich aber, wir wissen es, die Phi losophen so verschieden gedacht. Plato und nach ihm Fichte glau ben, dies Fdeal sey zur Wirklichkeit geworden, wenn nach Fenem, alle Negierenden und Regterten Philosophen sind, und nach Diesem, wenigstens die Philosophie die Handlungen der Herrscher unbedingt vestimmt und sie befähigt, durch Beispiel und Lehre dem Volk die eigene Ueberzeugung mitzutheilen. :

Das Alles aber, man begriff es wohl, waren Träume. Man konute sich nicht als möglich vorstellen, daß etwas so völlig Abstraf- tes, wie die Philosophie, jemals in solcher Weise könne Gemeingut werden. Und denkt man es sich als geworden , wie würde sich da das Praktische im Leben wohl gestalten!

Einige verließen {daher das philosophische Prinzip und suchten nach einem anderen , welches , allgemein anerkannt, den Staat sei- nes vollendeten Entwickelung enkgegen zu führen, am geeignetsten schiene.

zum Despotismus und über die Frage: „in wie weit hier eine Ver

„\wechselung der risilichen Ethif mit der Religion selbs statt habe//,

dürfte lehrreich und anziehend seyn, In der heiligen Allianz ist das crisiliche Prinzip zuer dent lih anerkannt und großartig aufgetreten.

es will uns aber bedúnfen, als ob wohl cine Verschmelzung dieser Elemente möglich fey.

Der Verfasser der kleinen Schrift, welche den nächsten Anlaß zu diesen Bemerkungen gab, hält mit Recht die „Verwirklichung des „christlichen Gedankens im Leben des Staats// für die hdchste Aufgabe

Unter dem -/christlichen Gedanken // versteht der Verfasser

// T6 , Deutlicher ist

die Jdee in der Stiftungs - Urkunde der heiligen Allianz „ausgespro- chen; wo es heißt, daß die hohen Alliirten sowohl „in der Verwaltung „der ihnen anvertrauten Staaten, als auch in den politischen Bezie Z eder anderen Regierung, nichts anderes zur Richtschnur ¿nehmen wollen , als die Gebote des Christenthums, die Gebote derx

der Zeit. ( L S den “Geist der Liebe// im Gegensaß zur Selbstsucht.

¿hungen mit i ‘Liebe, der Gerechtigkeit und des Friedetts.//

Gewiß eine erhabene Jdee und cin göltlicher Vorsaß! Es jet Tr Vebschsebénent Betrachtungen Anlaß, wenn man dies christ- fiche GSotilvertrauen der Aliirten dem Glauben Napoleon's an „seinen

Stern-// gegenüberstellt.

e. Sie fanden es in der Religion. Die Untersuchung über das Verhältniß der Religion zur politischen Freiheit, der Bigotterie

i Es würde zu weit füh- ren, die Bestrebungen neuerer Zeit zu prüfen, welche die Verbin- dung des vreligidsen Elements mit dem vhilosophischen versuchten ;

eine Versdhnung, nie aber

12641

Der Verfasser weiset nah, wie der christliche, der Deutsche und der vaterländische Geist in dem Hause Hohenzollern immerdar mäch- tig gewesen, wie er alle Herrscher dieses Hauses und vermittelst ihrer auch das Volk durchdrungen. Fn der kurzen Geschichte unserer Für- ften läßt er uns erkennen, wie “treu dieselben es stets mit dem Volk gemeint, wie sle sich mit demselben identifizirt, wie aber auch eben nur thre großartige Persönlichkeit den Ruhm und die Macht des Vaterlandes begründet.

Die Geschichte Preußens is rein von Fürsten- und Völker-Ver- brechen, wie die keines anderen Landes. Es war dies nur mdglich durch das lebendige Bewußtseyn der gegenseitigen Pflichten und Rechte in Fürst und Volk. Jn diesem Bewußtseyn, und im gegen- seitigen Vertrauen, in der Ueberzeugung, daß nur das Geseß re- giere und dies allein regieren müsse, liegt die Garantie jeder Ver- fassung. Daher das Paradoxon : nicht das Land sey das glücklichste, welches die beste Verfassung, sondern das, welches die beste Ver- waltung hat.

Die Bemerkung des Verfassers : daß selb ¡der Gegensaß an Be- /-gabung und Neigung , der zwischen Vater und Sohn fast durhgän-

gig in der Reihe unjerer Fürsten sich kund gegeben, zum Segen des ¡Vaterlandes ausgeschlagen sey// ist trefend und wahr. Unter der ge- strengen Zucht Friedrich Wilhelm 1. ward dem Volk ein cigenthümili- cher Charafter aufageprâgt , „das derb-biedre, zuchtstrenge, ehrenfeste, 0b auch steif förmliche, noch heute als Alt -= Preußenthum bezeichnete ¡¡¿Wesen. // ___ Friedrich der Große weckte das Selbstbewoußtseyn des Volks, und schuf den Preußischen Nationalgeist. Friedrich Wilhelm 11. gab der Welt das erhabene Bild eines Vaters des Vaterlandes, und Feiedrich Wilhelm des 1V. begeisterte Liebe für Sein Volk, Seine geistvolle, großartige Persönlichkeit, Sein Deutscher, christlicher Sinn, Sein hocherleuchteter Geist, Scin warmes Herz verbürgen uns eine große Zeit und eine glückliche Zukunft. Das Charakteristische der Ge- schichte Preußens liegt, wie oben erwähnt, eben darin, daß die Per- sonlichkeit seiner Herrscher allein den Staat gebildet und seine Macht geschaffen hat. Der Preußijche Staat is das Werk des Hauses H0o- henzollerin. Weil eben die Persönlichkeit und das Selbstregiment un | serer Fürsten dies bewirkten, und in Wahrheit, man müßte noto- | rische Thatsachen in Abrede stellen, wollte matt’s läugnen so folgt hieraus zweierlei. Erstens: daß unsere Könige in höherem Maße und erhabnerem Sinne, als die Beherrscher irgend eines anderen Landes, die heilige Pflicht ererben, im bewährten und volks1hümlichen Geiste der Ahnen zu handeln, und zweitens: daß das Volk sich der großen Schuld an sein Königshaus immerdar bewußt seyn und lebhaft empfinden muß, wie eben die Bedingung der Macht und Größe des Vaterlan des auf dem kräftigen Selbstregiment unserer Könige beruhe. Wäh rend in anderen Ländern jeder Fortschritt mit Kampf und Gefahr er | rungen werden muß, gewähren unsere Herrscher uns f-eiwillig in stu | fenweiser Entwickelung die liberalsten Fnstitutionen. Es scheint aber, | als ob den Leuten, die sich mit so großer Emphase „Liberale// nennen, | es mehr auf die Form als auf die Sache ankomme. Sie gestehen | zu, daß wir uns liberaler Fustitutionen erfreuen, daß wir fortschrei ten mit der Zeit; allein sle bemängeln und kritteln dies und ienes, nicht so schr, weil es Überhaupt fehlerhaft, sondern weil es nicht unter einer | modernen Staatsform fehlerhaft ist. Denn sie geben alsHeilmittel lediglich | die Veränderung der Staatsform nach moderiten Prinzipien an die Hand. | Würden bei uns einerProvinz Fnstitutionen und Rechte, die so natürlich | und unabweislich scheinen, verweigert, wie Ettgland sie Frland ver sagt , so würde man laut über monarchischen Despotismus schreien. | Ein Beweis, daß der Consiitutionalismus weit leichter als die Sou | verainetät Eigenmacht und Willkür üben kann, weil seine Form sich auf moderne Sympathieen süßr und der Liberalismus sein eigenes Kind zu {mähen erklärlichhen Anstand nimmt.

Der Verfasser hat daher Recht, wenn er die ruhige und sittliche Entwickelung der Preußischen Verfassung als glänzendes Muster“ den gewaltsam zerstdrenden Umwälzungen in einem anderen Lande gegen uberstellt. Nur mit der mystischen Ansicht des Verfassers: daß die Französiiche Revolution in der sittlichen Unfreiheit, der Glagubenslo sigkeit und der Selbsisucht des damaligen Frankreich ihren hgupt sächlich sen Grund habe, dürfte zu rechten seyn. Ein sittlich ge sunkenes, ganz enltartetes Volk ist, wie die Geschichte lehrt, in der Regel die Beute fremder Eroberung. Wo aber noch so viele, so tüch tige Elemente der Kraft und Größe sich finden, wie zur Zeit der Ne volution in Frankreich, da is das Volk noch nicht entartet und sitt lich unfrei. Und was die Kraft des (Slaubens anlangt, so war sie am wenigsten wohl in Frankreich mächtig , als es unter Navo- leon den gewaltigen Aufschwung nahm. Damit soll aber die Macht des religiösen (Gedankens nicht bestritten werden. Wohl dem Volk, in dessen Mitte wahres Christenthum seine heiligen Tempel sich auf baute, Heil der Regierung, deren Wahlspruch „Toleranz// if! Toleranz die ganz etwas anders ist, als „Gleichgültigkeit gegen das Heilige.// Und verdanken wir nicht unsern Herrschern auch die Erwek fung uttd Beförderung wahrer Religiotität und Sittlichkeit im Staate ? So nahe der Gedanke licgt, und so groß der Anvciz if, an diesem Ort die Bedeutung und Richtung des Piectismus und Rationalis- mus mit Bezug guf politische Verhältnisse zu erörtern, so verbie- ten dies doch die engen Gränzen dieser Relation; doch möchte die Anregung dkeser Frage zur Besprechung von Sachkundigen an an- gemessener Stelle nicht ungeeignet erscheinen,

Schließlich können wir den Wunsch nicht unterdrücken, daß der Verfasser sein Buch kürzer, in leichter und klarer Form möchte ab gefaßt haben, Ueberall begegnen wir darin denselben Grund-Fdeen, Außerdem is der durchgängig pathetische Ton dey Schrift evmüdend, Ein politischer Schriftsteller muß vor allen Dingen klar sich bewußt seyn, an welchen Theil der vielgestaltigen Masse, Publikum genannt, er sich wenden will. Offenbar hat der Verfasser hauptsächlich zu den Mittel-Klassen reden wollen. Hier wirkt ein klarer, lebendiger, mit- unter zur Wärme des Gefühls sich erhebender Vortrag unleugbar mehr als das Pathos mit seinen hohen Worten und langen Pe- riodett, :

Zum Beleg dieses Tadels sey es erlaubt, ein Beispiel zu geben. Dev Verfasser spricht Seite 31 von Friedrich dem (Großen und sagt:

Als erx schied, der Einzige, entfesselte fich der Sturm, den nur „Er vielleicht zu beschwichtigen vermocht hatte; wohl auch Er nicht! ,¿— denn die Welt stand am Vorabende cines großen Vödlkermor- ¡gens ; doch nicht in freundlicher Klarheit, blutigroth, unheilkün- ¡dend erhob sich die Sonne dieses Morgens in Frankreich, verder- „¡„benschwangeres Gewölk umthürmten ihren Aufgang , die finsteren, „fältenden Nebel dex Glaubenslosigkeit, der Selbstsucht verdunkel- „ten ihre wärmelosen Strahlen, die Stürme der Leidenschaft , dev „Willkür, des Parteienkampfes entzügelten sich, das unglückliche „Land verheerend, mit rasender Wuth; immer düsterer ward der „junge Lag, und statt des Seegens, den er verhieß, entlud sich das | „Dunkel, welches ihn umzog, in einem furchtbaren Unwetter / das | „seine Schlossen verderbend, zertrüummernd auf die Völker schmet- | „terte, die sich beugen mußten dem eisernen Geschicke; doch als | „das Ungewitter geschwunden, als der dämonische Geist / dessen | „Blibe die Wetterschläge geleitet, durch die richtenden Völker an „einen Felsen des Oceans geschmiedet war, da strahlte den Völ- „Fern, uns Preußen zumal, die warme Mittagssonne des neuen, „leuchtenden Tages; nur reinigend , erweckend , befruchtend hatten ¡die Wetter, die Stürme guf die Lande gewirkt, blühend entfaltete ¡sich die Saat der Zeit, cin junges gekräftigtes Leben der Natio- nen, und nur in Frankreich, welches die ersten Strahlen des an- ¡¡brechenden Morgens gesehen, blieb der Himmel von finsterem blißz=- ¡\chwangerem Gewölke umdüstert, und sie wollen es nicht sehen, ¡daß wir den Tagessegen ihres Morgens genießen, daß wir die be- (rechtigten Erben geworden sind der von thnen heraufbeschworenen „Zeit, für deren Licht sie selbs in innerer Entfaltung und Geistes- freiheit nicht reiften, und noch immer wähnen sie in thdrichter

-Einbildung, ihr flackerndes Frrlicht müsse beglückend und aufflä- ¡rend leuchten über die Völker der Erde, und wollen es nicht schen /-das stille, warme Deutsche Licht; die Sonne der Völkerzukunft !//

Dieser Styl macht die Schrift für den einfachen Bürger und Handwerker unlesbar, Dies is allerdings zu beklagen , da sie des

Guten, Nüblichen und Wissenswerthen für diesen so viel enthält. Es wäre daher ein danfkenswerthes Unternehmen, wenn der Ver- fasser sich entschließen könnte, unter dem Einfluß der von ihm ent- wickelten Ansichten und Jdeen, im leichten , einfachen und anspre- chenden Styl, mit spezieller RÜcksicht auf die Fäbigkeit der Mittel= klassen, eine Geschichte des Hauses Hohenzollern für das Preußische Volk zu schreiben. H. N

Berlin -Potsdamer Eisenbahn. In der Woche vom 5. bis incl. 11, Oftober c. sind auf der Berlin - Potsdamer Eisenbahn gefahren: . 1) Zwischen Berlin und Potsdam 8948 Personen 2) Zwischen Berlin und Stegliß 287 - e PEY E otjammen .…... 9235 Perfonen.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Ube.

Nach einmaliger Beobachtung.

Morgens Nachmittags |

G Uhr. | 2 Uhr |

1841. | 11. Oktober, | | I das Par.|/337/,23 Par.| 337/11 Par.| Quellwärme 8,1° H: 8/,3° R. | +12,8°R. + 7,8° R. | Flusswärme 10,6° R, 7/2" R. |+ 8/3" R. | + T/0°R.| Bodenwärme 12,0° R, T1 pCt. 89 pCt. | Ausdünstung 0,041 Rh, Wetter heiter. beiter, balbbeiter. | Niederschlag 0/013 Rh. Wid a0 SW. SW. SW, | Würmewechsel-+12 9“. Wolkenzug. .. SW. | ait + 6,9°.

Tagesmittel: 337,16 Par. 1-96? R... + 7,5° R... 83 pCt. SW.

Luftdruck .... Luftwärme .…. | +

Thaupunkt ... | +- 88 pCt.

Dunstsättigung |

B erltn eér Boe s e Den 12. Oktober 1841.

Pr. Cour.

Brief. | Geld,

Pr. Cour.

Geld,

Fonds. Actien,

| Brief. | 119 | TIN 102, | 1112 1025

Brl, Pots. Eiseub.

do. do. Prior. Act. |- Mgd. Lpz. Eisenb. |— do. do, Prior. Act

Berl. Anh. Eiseub. 1047 do. do, Prior. Act, 102% Düss Elb. Eiseub, | 93 do. do. Prior. Act. |‘ 103% Rhein, 93%

St. Schuld - Seh, | 4 | 104 Pr. Eugl. Ob1.30. 4 | 102 Präm, Sch. der

Seehandlung. 80 Kurm, Schuldv. 3Z35| 1025 Berl. Siadt - Obl. |4| 103% Elbinger do. 3% 100 | Danz. do. in Th. |— 48 | Westp. Pfandbr. 3 102% | Grossb. Pos. do. | 4 | 105% | Ostpr. Pfandbr.

1032

102 102 103% 997 101 Eisenb. 102! E 1015 | 1002 101?

211 132

Si Zas Gold al marco Z Friedricbsd’or Andere Goldmün- | zen à 5 Th. S Sf | 73

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Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. Brief. | Geld.

1387 138” 2 Mt. 1875 (41974 Kurz | 149 j —_— Mt, S | Mt. 185 6 18? Mí. E Mi, I Va Mt, l LOIE Mit. O A 100 Thlr. | Tage - | 997 LIOO Pi Mt. ; dl S S.

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Amsterdam .... Kurz do, E E 250 Fl. Hamburg -.. …_ 300 k. do, Us Vis ove eide U Me: London E dis | A 300 Fe. | 150 Vi S0 L | 100 Thlr. |

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V s e G C64 Wien iu 20 Xr.

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Frankfurt a, M. Petersburg

Auswärtige Börsen.

Amsterda m, S. Okt. Niederl. wirkl. Schuld 51 2, 59% Jo. 100 2-, Kanz. Bill. 294 En Span. 187, Passìive. —. Ausg. —. Prevss, Präm. Sch. 145. Pol. —. Ooeaterr. 105 k

Antwerpen, 7. Okt, Zinal, 5. Neue Aul, S

Eren a O Doe Obatas D’ Met. 107% 6 Ah 005 Br, L 21S Ge: Bank Act, 1806, 1898 ) zu 900 FI. 137%. 137 S: zu O0 P du. 4% A ul. 1025 G. Polu. Loase T4 G. E Hell. 505. 507.

Eisenbahn - Actien. §St. München - Augsburg —. Köln - Aachen 997 Br, Okt. 0% Reute Gu cour. (15. 10. 3% Rente fin caur. 105. 20, 9% Span. Reute 215. Passive 5% Met. 1065. d 987. 3% 731, O.

Aul. de 18314 6837, de 1839 273%.

Zinsl. —,

0 G1 - 4°, 99! 6, Partial - Obl. —, Loose Preuss. Präm, Sch. 80% G, Spau, Aul. 201. A L

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Loose

Versailles rechtes Strassburg - Basel 245 Br,

Germain —, Ufer —, do. liukes —. Dresden 100 Í G. Paris, 7 7970: D Neapl. fiu Wien, 7. 0ki. L —, Bänk - Actien

Leipzig-

Cour,

Konigliche Schauspiele.

Mittwoch, 13, Okt, Jm Schauspielhause: Die Vertrau ten, Lustsp, in 2 Abth, von Müllner. Hierauf zum Erstenmale wiederholt : Die beiden Aerzte, Lustsp, in 3 Abth., von A, Baumann.

Zu dieser Vorstellung sind Schauspielhaus-Billets, mit Don- nerstag bezeichnet, gültig,

Donnerstag, 14, Okt, Jm Schauspielhause: Werner, Schau: spiel in 5 Abth., von C. Gußkow.

Zu dieser Vorstellung sind Schauspielhaus-Billets, mit Mitt- woch bezeichnet, gültig.

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 13. Oft, (Jtalienische Opern- Vorstellung.) Auf höchsten Befehl: Lucrezia Borgia, Opera in 3 Atti. Musíica del Maestro Donizelli,

Donnerstag, 14. Oft. Schauspiel in 2 Akten, nach Bayard. Nacht, Pose if 1 At,

Die Vorleserin,

Zum erstenmale : : Mitten in der

Hierauf:

Marhlitpreise vom Getraide. Berlin, den 11, Oftober 1841. Zu Lande: Weizen 2 Rthly. 25 Sgr., auch 2 Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Nthlr. 16 Sgr. / auch 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr,; kleine Gecüe 28 Sgr. 9 Pf., auch 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf., auch 20 Sgr. ; Erbsen 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf.- auch 1 Rthlr, 16 Sgr. 3 Pf. Zu Wasser: Weizen 3 Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rihlr. 27 Sgr. 6 Pf. und 2 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf. ; Roggen 1 Rthlr. 20 Sgr. , auch 1 Rthlr, 17 Sgr. 6 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf.- zud: 22 Sgr, 6 Pf.; Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf. Sonnabend, den 9. Oktober 18441, Das Schock Stroh 8 Rthlr. 22 Sgr, 6 Pf., auch 8 Rthlr, 15 Sgr. Der Centner Heu 1 Rthlr, 5 Sgr., auch 20 Sgr.

————— 20A ——————— Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei,

Preußisckch

M 259.

Ah alt.

Amtliche Nachrichten. L | Frankreich. Paris. Notizen in Bezug auf die Fnsurreection vot Pampelona. Die Opposition ber die Haltung der ministeriellen Presse hinsichtlich der dortigen Ereignisse. Das Fourn al des Débats über die Adresse der JFnsel Bourbon. Vermischtes. Großbritanien und Irland. Parl. Oberh. Thron - Rede und Prorogirung des Parlamentes. Unterh. Erklärung über die Petitionen gegen Prorogirung des Parlamentes. Berichti- gung hinsichtlich des Budgets. Anzeige einer neuen Reformbill, London. Ueber die Thron-Rede. Allgemeiner Tadel der Elliotschen Politik in China. Cap - Petitionen. Fristung der Fnsurrection in Rio Grande, Lord Sydenham (Poulett Thom- son) +. Prinz Joinville in New-York. Briefe aus London. (Widerruf des Herzogs von Wellington; die Bittschriften an die Königin ; die Thron-Rede bei der Vertagung des Parlamentes ; die jüngsten Ereignisse in China. Vermischtes.) Ä Niederlaude. Generalstaaten. Verwerfung des Budgets füx die auswärtigen Angelegenheiten. Deutsche Bundesstaaten. Speyer. Provinzial-Synode an den König. Altona, rung in Rendsburg. . Desterreich, Schreiben aus Wien. Prinzen.) j : E - Schweiz, Zürich. Bericht des Deputirten von Zürich über sein Votum in der Aargauischen Kloster-Angelegenheit. Türkei. Konstantinopel. Zur Sitten-Geschichte. Negypten-. Alexandrien. Tributzahlung an die Pforte. Neuere Nachrichten über Malta. 5 5 Ostindieu, Angebliche Unterwerfung Herat's unter Persiens Ober- Hoheit und Vertrag Lord Auckland’'s mit Schere Sing im Pendschab. China, Detail-Bericht über den Angriff auf Canton. Beurthei lung der Elliotschen Uebereinkunft und neue Feindseligkeiten der Chinesen. Chinesischer Bericht an den Kaiser. Pottinger und Parker werden erwartet. : : JIulaud. Berlin. Schinkel’s Beerdigung. Königs berg. Universität. Geheimer Justizrath Herbig *. Breslau. Neu bauten in dieser Hauptstadt. Trier. Der Hagelschaden vom 8, Juni. Köln, Dombau.

Adresse der protestantischen

Truppen-Fuspizi

(Anwesenheit der Königl.

Amtliche UÜachrichten. Kronik des Tages. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Den Ober - Landesgerichts-Assessor Karl Heinrich Frie- |

drih Wilhelm Schulß genannt Vödlcker zu Ratibor zum Land- und Stadtgerichts-Rath beim Land- und Stadtgericht zu Görliß; und E

Den Superintendenten Falk in Breslau zum Konsiskorial- Rath und Mitglied des dortigen Konsistoriums zu ernennen.

Der Land- und Stadtgerichts-Rath Hülsen in Samter is zum Juskiz- Kommissarius bei dem Kammergerichte und zum No- tarius in dem Departement dieses Kollegiums vom 1. Januar k. J, ab, mit dem Charakter als Justizrath, bestellt worden.

: Der Notar Johann Kaspar Laymann zu Wermels- firchen is zum Notar für den Friedensgerichts- Bezirk Koblenz, mit Anweisung seines Wohnsißes in Koblenz, der Notar Joseph Bruno Wolff zu Koblenz dagegen zum Notar für den Frie- densgerichts-Bezirk Wermelskirchen, im Landgerichts-Bezirke El: berfeld, mit Anweisung seines Wohnsißes in Wermelskirchen, be- stellt worden.

Königliche Bibliothek.

Wegen der längeren Vauer der baulichen Einrichtungen im Fnnern der Königlichen Bibliothek kann dieselbe ers am 4. No- vember d. J. fúr das Publifum wieder gedbffnet, und es können tis dahin nur in dringenden Fällen Bücher aus derselben verab- folgt werden.

Berlin, den 12. Oktober 1841,

Angekommen: Se. Durchlaucht der Prinz Viktor zu Hohenlohe-Schillingsfürsk, Herzog von Ratibor und Fúrst von Corvey, von Breslau.

Zeitungs - Üachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 8. Okt, Obgleich gestern, wie man weiß, telegra: phische Depeschcn aus Bayonne eingegangen sind, so publizirt doch der Messager keine von den auf diesem Wege eingetro]fe- nen Nachrichten. Man folgert daraus, daß die Jnsurrection in Navarra feine gúnstige Wendung für Marie Christine nehme. Der Moniteur parisien spricht davon, daß die Verbindungen zwischen Bayonne und Madrid nicht mehr frei zu seyn schienen, Dasselbe Blatt sagt ferner: „Man glaubt, daß die lebten Ereig- nijse in Spanien die Abreise des Jnfanten Don Francisco de Paula, welcher Bordeaux am óten d, hatte verlassen wollen, ver- zögern werde.“

Auf einigen Punkten an der Pyrenäen - Gränze sollen \eit einiger Zeit Werbungen im A D e As ffen betrieben werden. Auch werden auf Französischem Gebiete, wie

( - , es heißt, Depots von Waffen und von Munition errichtet, Der Spanische Gesandte, Herr Olozaga, soll gegen dergleichen Umtriebe auf das lebhafteste bei Herrn Guizot protestirt haben.

Der Constitutionnel sagt: „Die Journale deg Ministe- . 1 e , , e - riums thun ihr Möglichstes, um alle die Vorwürfe zu begründen die man der Regierung über ihre schlechte Politik in Bezug auf Spanien macht. Sie rücken mit O’Donnell ins Feld und be- gleiten die Jnsurgenten von Pampelona bffentlich mit ibren Wünschen, Das Eine seßt die Rechte Christinens auseinander,

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vertheidigt dieselben, und erneuert gegen Espartero alle die Angriffe, welche die ministerielle Presse seit einiger Zeit gegen ihn schleudert ; das Andere arbeitet daran, die Jnsurrection in der Spanischen Armee zu verbreiten, und ihr den General O’Donnell als Anfüh- rer zu empfehlen, Mit einem Worte/ das Journal des Dé- bats und die Presse übernehmen in Paris fár Marie Chri- stine die Rolle des Moniteur von Gent. Den Angriffen fügen sie den Hohn hinzu. „Spanien“, sagt die Pre (se, „is un- ser Berbändeter, und wir dürfen nichts thun, um die Ruhe, de- ren es so sehr bedarf, zu stóren.“ „Das Ereigniß von Pampelona“, sagt das Journal des Débats scheint uns nicht geeignet, einen neuen Bürgerkrieg in Spanien herbeizuführen.“— Und die Presse | unterstüßt die Fnsurrection mit ihren Wünschen und ihren Argumen- ten! und das Journal des Débats schildert die ganze Spa- | nische Armee als bereit, dem in Pampelona gegebenen Zeichen zu folgen. Wie soll unser jeßiger Botschafter in Spanien mit alle l

dem zurecht fommen? Man ruft die Moral gegen Espartero zu Hülfe! Freilich giebt es nichts moralischer, als das Benehmen einer Regierung, die Herrn von Salvandy absendet, um ein gu- | tes Bernehmen mit dem Regenten zu unterhalten und die öffent- | lich mit Wunschen für die Jnsurgenten hervortritt, welche den | Regenten stürzen wollen. Die Deputirten - Kammer hatte in ih- | rer leßten Session das Ministerium gezwungen, aus dem Adreß;- | Entwurfe einige Ausdrúcke streichen zu lassen, die verleßend für die Spanische Regierung waren, Herr Guizot giebt heute das | Maaß seiner Achtung für die Jntentionen und die Wünsche der | Kammer. | Das Jo urnal des Débats beleuchtet heute in einem län- | geren rtikel die Adresse des Kolonial: Conseils der Insel Bour- | bon gegen die Abschaffung der Sklaverei, (Vergl. Staats. - Ztg. Nr. 282) Es schließt den Artikel mit folgenden Worten: „Möd- gen die Kolonisten nur davon völlig uberzeugt seyn, daß binnen hier und wenigen Jahren die Emancipation der Sklaven stattge- funden haben wird; und nun mögen sie an alles das Gute und an alles das Nachtheilige denken, was sie sich selbst, durch eine ofene Mitwirkung, oder durch eine beharrliche Feindseligkeit zu- fügen konnen, Sie mögen einen Blik auf die emanzipirten | Englischen Kolonien werfen, und an alle die Uebel denken, die aus | dem bösen Willen und der unpolitischen Erbitterung der Englischen | Pflanzer hervorgegangen sind. Jhr Schicksal liegt in ihren Hän- | Die Emancipation, ohne idre Mitwirkung vollbracht, wird

den. voller Gefahr und voller Hindernisse seyn; durch ihre loyale Mèit- wirkung aber können dieselben zum Theil beseitigt werden, Was uns betrifft, so werden wir dem Geseße der Civilisation und der Menschlichkeit treu bleiben, welches erklärt, daß die Neger Men- schen sind, wie wir, und daß es ihre Bestimmun: ) ewige Zeiten in einem Zustande erhalten zu werden, der dem des Thieres gleichkommt.“

: Der Moniteur parisien widerspricht der von einigen Blättern gegebenen Nachricht, daß die Kammern schon im No- vember zusammentreten würden, Das genannte Blatt sagt, daß man dle Session erst in den leßten Tagen dieses Jahres erd nen weide,

__ Der Staats-Rath arbeitet in diesem Augenblicke einen Gesekt- Entwurf von großem Jnteresse für die Aerbautreibenden aus; er bezieht sich auf die Austrocknung der i |

l Sümpfe.

Nach der in den Büreaus des Journal du gestellten Durchsuchung ward der verantwortliche Herausgeber dieses Blattes, Herr Dupoty, auf Befehl des Herrn Pasquier Prôsidenten der Pairs- Kammer, verhaftet und nach der Concier- gerie gebracht, wo er sogleich verhört und dann in geheimes Ge- wahrsam gebracht wurde. ;

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)rsa s rde. Die Oppositions - Journale erhoben naturlich ein lautes Geschrei úber diese Maßregel. „Welchen Verbrechens“, sagt der Courrier fra nçais, „iff Herr Dupoty angeklagt ? Der Kanzler der Pairs- Kammer hat sich geweigert, darúber eine Erklärung zu geben. ) :

Da es aber der Pairshof nur mit dem Attentate des Quenisset zu thun hat, so muß man ver- muthen, daß Herr Pasquier den Nedacteur des Ua Ou Peuple als einen Mitschuldigen jenes Mörders hat verhaften lassen, Wenn dies in der That der Beweggrund der Berhaftung ist, so fónnen wir nicht lebhaft und nicht laut genug gegen die Beleidigung protestiren, die man dadurch der Presse zufúgt. Schon im Jahre 1835 hatte der Pairshof versucht, Schriftsteller in das Verbre- chen des Fieschi zu verwickeln, denen ihre Gegner selbs die Achtung nicht versagen konnten, aber jener Versuch, der so unglÚcklich ausfiel, hâtte, dâchten wir, diejenigen, die sich zu einem solchen Mißbrauch der Gewalt verleiten ließen, entmuthigen mússen. Wir theilen die politischen Ansichten des Herrn Dupoty nicht; aber man muß die Augen dem Lichte verschließen wollen, um zu glauben, daß ein Schriftsteller, der zur Verbreitung seiner Jdeen úber ein so mâch- tiges Werkzeug, wie es ein Journal ist, verfügt, demselben frei- ivillig entsagt, um mit Mördern gemeinschaftliche Sache zu machen, Herr Dupoty is außerdem ein Mann von sanften Sitten, von strengen Grundsäßen, und der leßte, dem man vernünftigerweise eine solche Jdee unterlegen könnte, Was bedeutet úbrigens, wenn Herr Dupoty in dem Prozeß des Quenisset verwickelt ift, die Be- schlagnahme der bei ihm gefundenen Petitionen in Betreff der Wahlreform? Vorausgeseßt, daß man auf ein Vergehen gegen das Associations-Geseß schlósse, so hâtte der Pairshof mit einer solchen Sache nichts zu thun. Wir können die Verhaftung des Herrn Dupoty nur als eine Episode jener Verschwörung gegen die Presse betrachten, in die das Ministerium sich bemúht, die Staats- gewalten hineinzuziehen.“

Das Cassations - Gesuch der Madame Laffarge wird in der

| nächsten Woche zur Verhandlung kommen,

Der Freiherr Alexander von Humboldt wird am 15ten d. die Rückreise nach Berlin antreten,

Börse vom 8. Oktober. An der Börse hatte man heute feine neueren politischen Nachrichten, und die Renten hielten sich daher unverändert auf den gestrigen Coursen,

Großbritanien und Jrland,

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus, S ißung vom 7, Oktober, Nachdem noch einige Bittschriften übergeben

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Skaats-Zeituna.

1841.

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worden waren, erschienen die Königlichen Kommissarien mit der Thronrede zur Schließung der Parlaments-Session, die Gemei- nen wurden an die Barre des Hauses geladen, und der Lord- Kanzler verlas die Rede, die folgendermaßen lautete:

„Meylords und Herren.

_ Ss is uns von Jhrer Majestät befohlen, Jhnen anzuzeigen, daß es Jhrer Majestät rathsam scheint, die jeßige Parlaments - Sesfion zum Schluß zu bringen.“

(„Dem Rathe ihres Parlamentes gemäß und in Folge der erklarten Absichten Jhrer Majestät, hat hre Majestät die erfor- derlichen Maßregeln zur Bildung einer neuen Verwaltung getrof- fen, und die Anordnungen zu diesem Zweck sind von Jhrer Ma- jestät vollständig beendigt.“ 5

, erren vom Hause der Gemeinen,

Zhre Majestät hat uns befohlen, Ihnen fúr die Subsidien zu danken, welche Sie Jhrer Majestät fúr diejenigen Zweige des dfffentlichen Dienstes bewilligt haben, für welhe von dem vorigen Parlament noch nicht vollständige Borsorge getroffen war.“

„(Die Maßregel deren Annahme angemessen seyn wird, um die offentliche Einnahme und die jährliche Ausgabe auszugleichen, und andere wichtige, mit dem Handel und Gewerb-Verkchr des Landes in Verbindung stehende Gegenstände, werden Jhre Auf- merksamkeit nothwendig sehr bald nach Ablauf der Prorogation beschäftigen müssen.“ j

„Es ist uns von Jhrer Majestät der Befehl geworden, den Ausdruck ihrer tiefen Bekúmmerniß úber die Noth, welche eine geraume Zeit in einigen der Haupt-Fabrif-Distrikte geherrscht hat, zu wiederholen und Jhnen zu versichern, daß Sie bei allen Maß- regeln, welche nach reiflicher Erwägung als am besten dazu ge- eignet erscheinen möchten, die Wiederkehr solcher Noth zu verbin- dern und den großen Zweck aller Wünsche Jhrer Majefkàt, die Wohlfahrt und Zufriedenheit ihres Bolkes, zu befördern, auf die herzliche Mitwirkung Jhrer Majestät rechnen können.“

Unterhaus, Sißung vom 6, Oktober. Sir R. Peel erklarte an diefem Abend noch ganz bestimmt auf eine an ihn ge- richtete Frage, daß das Ministerium auf die Bitten der zahlrei- chen an die Königin beförderten Petitionen, das Parlament nicht zu prorogiren, bevor nicht eine Modifizirung der Korngeseße statt- gesunden oder dem Elende in den Fabrik : Diftrikten abgeholfen wäre, nicht eingehen werde. Zugleich zeigte indeß der Minister des Jnnern, Sir James Graham, an, daß er alle jene Pe- titionen ohne Ausnahme an die Königin befördert habe. Eine dieser Petitionen, die mit 200) Unterschriften aus Tamworth welches bekanntlich Sir Robert Peel repräsentirt, eingesandt wor: den war, erregte einige Diskussion, indem Herr Ward sich be- schwerte, daß dieselbe gegen allen früheren Brauch zur Verifizi- | rung der Unterschriften nach Tamworth gesandt worden sey, was | Indeß Sir James Graham dadurch rechtfertigte, daß eine | Menge der Unterschriften notorisch falsch sey. Hierauf provozirte

der fruhere Kanzler der Schaßkammer, Herr Baring, eine Er- klârung seines Machfolgers, des Herrn Goulbur n, daß die von dem Herzoge von Wellington in einer der neuesten Sißungen des Oberhauses gemachte Bemerkung, es existire noch eine große An- zahl von Ausgaben, welche in das Budget nicht aufgenommen seyen Und die daher das Defizit noch úber sein angegebenes Maß von 2,000,000 Pfd, anschwellen wúrden, auf zu erwartende und nicht auch schon gemachte Ausgaben zu beziehen sey, also feinen Borwurf der Unrechtlichkeit gegen Herrn Baring in sich schließe. Außerdem ist noch eine Anzeige des Herrn Wakley zu erwähnen, daß er in der nächsten S esston eine förmliche neue Reform-Bill einz bringen wolle; sle soll auf Reform in dem Wahl-Systeme, Aus- dehnung des Wahlrechts, geheime Abstimmung und Abschaffung der siebenjährigen Dauer der Parlamente antragen. (

L Loudou, 6, Oft. Die Morning Chronicle spricht sich schr leidenschaftlich Uber die Thronrede zum Schluß des Parla: mentes aus, „Hler ift dieses Dokument“, sagt fie, „das possen:- haft lächerlich seyn würde, wäre es nicht schamlos unschiccklich Man zeigt an was? Einen großen Wechsel in der Handels- Politik, einen großen Plan über National - industrie, eine grofe Erleichterung der Leiden von Millionen Menschen? Nein! eine Berânderung des Ministeriums, und daß diese vervollständigt sey U einer zahlreich besuchten liberalen Versammlung der Haupt- fadt ist bereits der Beschluß angenommen worden, daß diese Rede, welche das Parlament schließe, ehe die Erd ffnungsrede in Betracht gezogen worden, öffentliche Mißbilligung verdiene.“ Der Morning Herald findet dagegen die Thronrede ausgezeichnet durch ungewöhnliche Offenheit Und Einfachheit, während alle liberale Blâtter natürlich cinstimmig in dem bittersten Tadel béta selben sind. H 4 i Die hiesigen Zeitungen beschäftigen sich vorzugsweise mit den ihnen ge[lern zugegangenen neuesten Chinesischen Nachrichten mit deren Details sie ihre Spalten füllen. Fast ohne Ausnahme außern sich diese Blätter aufs höchste erbittert über ‘bié Sons dung, welche die Dinge durch den Capitain Elliot erhalten haben. Selbst die Morning Chronicle, die bisber die Politik in China unbedingt belobt hat, äußert, die Capitulation zu der sich Capitain Elliot verstanden habe, scheine wenig Zufrieden: heit zu erregen. Der Standard geht in seiner Bitterkeit so weit, zu behaupten, die Ehre der Britischen Waffen sey durch die Capitulation verleßt und die Eppedition zu einer Räuberbande her- abgewürdigt, denn Canton sey ganz einfach um 6 Millionen Dol= lars beraubt worden, es sey mit Zerstörung bedroht, und man habe erlaubt, daß es sich durch jene Summe losfaufe. Als einen Piratenstreich schildert auch die Times die Bewilligung der Ca- pitulation, während Morning Herald und Morning Pos sich hâuptsächlich damit beschäftigen, die Vortheile darzulegen, welche Capitain Elliot dadurch aufgegeben habe, daß er den Sturm auf Canton hinderte,

tach Berichten vom Cap vom 1. August war man dort be- schäftigt, Petitionen an das Parlament zu sammeln, um Begún- stigungen für den Weinhandel der Kolonie, einen besseren Münz=z fuß und eine Nepräsentativ-Verfafsung zu erhalten,