1841 / 292 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Weise begangen. Die Festrede hielt der Oberlehrer Herr De, Pfarrius; ihr voraus ging eine Antritts- Rede des als Direktor des Gymnasiums von Kreuznach hierher verseßten Herrn Dr. Karl Hoffmeister, in welcher dessen Ansichten über Bildung und Erziehung, Und die Andeutung der Grundsäge, die ihn bei der Verwaltung seines Amtes leiten, mit der Bedeutung des Festes in die geschickteste Beziehung gebracht waren. Das Geläute aller Glocken, Geschüßesdonner, großer Zapfenstreich und Reveille leiteten dann gestern Abends und heute Morgens das Fest der Liebe und Treue selbs ein, Um 10 Uhr wurde im hohen Dome ein feierliches Hochamt mit Te Deum gehalten, um die Fülle des ‘himmlischen Segens auf das Haupt des erhabenen Königs herabzurufen, dessen mildes Zepter Millionen treuer Un- terthanen noch viele Jahre beglücken und unzählige Keime der Bolkswohlfahrt zu Blüthe und Frucht bringen möge! Jn der evangelischen Garnisonkirche fand zum nämlichen Zwecke ein mi- litairischer Gottesdienst statt, dem eine glänzende Parade auf dem Neumarkt folgte.

Mittags versammelten sich die Militair- und Civil-Behörden nebst einer großen Anzahl der hiesigen Honoratioren im Kasino, und die Mitglieder des Freiwilligen-Corps im „Prinzen Karl“ in Deuß zu Festmahlen, deren auch noch manche in anderen Lokalen stattfanden, und bei denen sich die Gefühle des Dankes und der innigsten Freude, die Alle besecelten, in begeisterten Toasten und Liedern kundgaben.

Jhre Königl, Hoheiten der Großherzog und die Großherzo- gin, der Erbprinz und Prinz Wilhelm von Mecklenburg-Schwerin sind gestern Abends hier eingetroffen. Die hohen Herrschaften begaben sich heute auf der Eisenbahn nach Aachen, von wo sie morgen hierher zurükehren werden.

__ Düsseldorf, 15, Okt. (D. Z.) Schon gestern Abend fünbete das Geläute aller Glocken unter dem Donner der Kano nen das heutige Fest an, und heute früh mahnte uns dasselbe feierliche Geläute an den ersehnten 15. Oktober. Um 8 Uhr er- tónte vom Balkon des Nathhauses herab ein, unter Begleitung von Posaunen von einem Sängerchor ausgeführter Lobgesang. Um 79 Uhr fand in der Lambertus- Pfarrkirche, und um 710 Uhr in der größeren evangelischen Kirche feierlicher Gottesdienst âätk, Ui 10 Ube “war Militair - Gottésdienst und Pa: rade, und uni 712 Uhr hielt Herr Professor Hildebrand einen Nede - Akftus in der Aula des Gymnasiums. Um 2 Uhr versammelte sih eine Gesellschaft aus allen Ständen im Breidenbacher Hofe zu einem Festdiner. Der Saal war sin- nig und mit der Büske Sr. Majestät geziert. Herr Geheime Rath Evyersmann brachte den Toast auf das Wohl unseres erhabenen Yandesvaters aus, in den alle Anwesenden herzlich einstimmten

es galt ja einem Könige, den wir Alle den Unsrigen nennen. Nach ihm erhob sich Herr Konsistorial - Rath von Oven, und brachte unserer theuren, tugendhaften Landesmutter ein Vivat, das gleichfalls den begeistertsten Anklang fand. Um 5 Uhr fand im Schlegerschen Lokale eine musikalische Ausführung statt.

Ihre Königl. Hoheir die Prinzessin Friedrich hatte zur Feier

des heutigen Tages auf dem Schloj}se Benrath ein großes Diner veranstaltet. Die dazu geladene Gesellschaft bestand aus der Ge- neralität, den Regiments-Commandeurs und aus den Chefs der Berwaltungs- und Justiz-Behörden. Mühlhausen, 15. Oft, An dem heutigen festli- chen Tage feierte die Stadt zugleich das Fest der Einweihung des für das Gymnasium und die Knaben- Bürgerschule gemeinschast- lich bestimmten neuen Gebäudes, unter zahlreicher Theilnahme úberhaupt und insbesondere auch aller hiesigen Königl. Behörden, Das Fesk-Programm, mit welchem der Magistrat zu dieser Feier- lichkeit eingeladen hatte, deutete den Grund der Wahl dieses Ta- ges durch die Ueberschrift an: „Heil den Schulen unter dem Schuße unseres hochbegabten Königs, der in den Wegen des Va- ters wandelnd, auch dessen heilige Zwecke für eine gleichmäßige, allseitige, ernste und tüchtige Bildung aller seiner Unterthanen zur Förderung des Wohls und Gedeihens seines ganzen Volkes in seine hohe Fürsorge aufgenommen hat,“ Das einfach schóne Gebäude, das eine Ziede der Stadt geworden, hat 150 Fuß Länge, und 50 Fuß Tiefe, und enthält in den 2 Stocken, außer einem großen Festsaal, 14 Zimmer, deren Zahl durch angränzendes skädti- {ches Besikthum für den Fall des Bedarfs leicht noch vermehrt werden fkfann.

hat die

Verlín, 19, Oft. Heute Vormittags 10 Uhr (Be-

feierliche Beerdigung des am 15ten d, hingeschiedenen neral - Lieutenants, Chefs der Gendarmerie und Kommandanten von Berlin, Herrn von Loebell, mit militairischen Honneurs statt: gefunden, Die Leichen - Parade kommandirte der Herr General- Major von Knobelsdorff, Commandeur der 2ten Garde-Jnfanterie- Brigade; sie bestand aus einer Eskadron des Garde- Kürassler: Re giments, einer Eskadron des Garde- Dragoner - Regiments, einem Bataillon des 2en Garde - Regiments zu Fuß, sechs Geschüßen von der Garde - Artillerie-Brigade und auf speziellen Befehl Sr. Majestät des Königs, zu Ehren ihres verstorbenen Chefs, aus einem Kommando von 50 Gendarmen zu Pferde, Der Adjutant des Verstorbenen trug auf einem Kissen die Orden des Verstor- benen, während ein Kommando von der Fuß- Gendarmerie den Sarg zum Wagen und nah der Gruft trug. Eine Chaine am- bulante begleitete den ganzen Leichenzug und ward von Mann- schaften des Kaiser Alexander -Grenadier- Regiments gebildet, “Im Sterbehause, wo der Garnison-Prediger Ziehe eine Rede hielt, hatten sich die hier anwesenden Prinzen des Koniglichen Hauses versammelt, Höchstderen Equipagen, so wie der Galawagen Sr. Majestät des Königs dem Leichenzuge sich anschlossen. Der Zug ging über die Schloßbrücke bei der Domkirche vorbei nach dem Ggrnison- Kirchhofe, wo die Leiche, nachdem sie eingesegnet worden, unter den úblichen Salven der Erde übergeben wurde,

BLEFYUNLT M (QUN 6 Das in Folge der Auflösung der Wirthschaft und | Einziehung des Ackers zur Forst überflüssig werdende |5

I8irthschafts- U ( Ster, I doldam, bestehend in Wagen jeder Art, dep Pflügen - Eggen 2c./ 1 Kornfege, Aexte, Sägen, Fetten, Leinen, Betten, Tische, Stühle, Bretter, Bohlen, Latten 2c. so wie das gesammte Haferstroh und Roggen -Krummsiroh aus ber Aerndte des alte fenden Fahres , endlich der Gewinn an rothen und J circa 125 Wispel und 4 ge-

j Kartoffeln von i er un 0 ete ckterpferde mit Geschirr soll dffentlich meist- bietend gegen baare Zahlung versteigert werden.

Hierzu haben wir einen Termin auf den 1. N90- vember dieses Fah

nd Haus-(Geräth auf der Domaine | est:

Sacrow angeseßt \selven mit dem Bemerken ein, daß der Guts - Ad ministrator Zarnack daselbs das spezielle Verzeichniß des zu verkaufenden PHaus- 5 und die Licitations - Bedingungen auf Erfor- vorzulegen von uns angewiesen worden ist,

Potsdam, den 9, Oktober 1841.

Königliche

Citätió i e 1 Auf den Antrag des chemaligen Bäcker-Altmeisters res und folgende Tage, Vor=- Ludwig Haesecke hierselbst wird dessen ältester Sohn,

1296

igung. Jn der Beilage zum gestrigen Blatte der 291, Sp. 3, Z. 72 ist statt : „Folie“ zu lesen: Feile,

Bericht St. Ztg., S. 1

Wissenschaft, unst und Kiteratur.

DerwissenschaftlicheKunst-Verein feierte den Geburtstag Sr. Majestät des Königs, seines erhabenen Beschüßers, und zugleich sein Stiftungsfest am Sonnabend in dem Fagorschen Saale durch eine dfentliche Sißung und ein Festmahl, zu welchem der Geheime Rath und Präsident von Schelling als Ehrengast eingeladen worden war, Professor Zahn legte aus dem unerschöpflichen Reichthume der aus Jtalien und Sicilien mitgebrachten Ausbeute seine Zeich nungen von Terra-Cotten aus Sicilien vor, die er während eines längeren Aufenthalts, nebst den Ueberresten Griechisch-Sicilianischer, Saracentscher und Normannischer Baukunst daselbst zeichnete. Unter den Terra-Cotten, welche bis dahin nie gezeichnet worden, verdienen besonderer Erwähnung die der Sammlungen des Fürsten Biscari in Catania, welcher mit großer Zuvorkommenheit dem Deutschen Künst- ler in seinem Palaste längere Zeit eine gastfreie Aufnahme gewährte, des Canonico Alessi in Catania, der Museen zu Syracus und Pa- lermo und der Sammlung des Baron Pisani in Palermo. Die Sammlung des Leßteren befindet sich jeßt in dexr Großherzoglichen Sammlung zu Karlsruhe.

__Etne in sehr schônen Farben ganz bemalte Vase mit Nosa-Grund, mit der Darstellung einer musikalischen Unterhaltung, bei Centorbi ausgegraben, verdient besondere Aufmerksamkeit, da diese Vase wohl bis Jeßt die einzige der Art ist, welche uns das Alterthum gufbewahrt hat. Mehrere Göôtterbilder, als Juno, Ceres, Venus, Diana u. a. m, so wie Priesterinnen, auch Schauspielerinnen und Tänzerinnen geben uns einen Begriff} von der hohen Kunst - Epoche jenee Griechischen Zeit in Sicilien. Dieses Werk der Sicilianischen Terra-Cotten wird Zahn nächstens publiziren.

Auch legte Professor Zahn das 6te Heft seines Werkes; Orna mente aller klassischen Kunst-Epochen vor, wobet die technische Aus- führung des von Zahn zuerst im Großen angewendeten Oelfarben Drucks in der größten Vollkommenheit geliefert wird.

Vom dritten und vierten Hefte des großen Prachtwerkes von Pompeit, Herculanum und Stabiae legte Zahn auch mehrere Blätter zur Ansicht vor: i; j

Eine Wand mit der Darstellung: Theseus, wie er von der Ariadne den Knäul zum Labyrinth erhält.

Faun und Bacchantin in Farben.

Herkules der die Jole raubt, i

Mosaik-Fußbdden und Kandelaber in Farben.

Der Architekt Herr Bötticher legte das Âte Heft sciner Holz Architekturen, der Kupferstecher Herr Lüderiß die von ihm nach von Klöber’s Amor gemachte Zeichnung vor, welche er für den Verein der Kunstfreunde im Kupferstich ausführen wird.

Herr Kunsthändler Sachse hatte von Wien eine Auswahl land schaftlicher Aquarellen mitgebracht, welche sich dem Besten, was wir in dieser Art von Französischen und Niederländischen Künstlern gese hen haben, an die Seite stellen lassen.

Herr Petitpievre hatte dret Portraits, von ihm selbst ange fertigte Lichtbilder, eingesendet , welche zu dem Vollendeisten gehdren, was bis jeyt durch das Daguerrotyp geleistet worden ist,

Der Vice - Direktor der Akademie, Professor Wa ch, legte dem Verein das so eben erschienene Werk des Professors Berger über anatomische Zeichnung vor und erstattele über den Fnhalt desselben Bericht. Dev Hofrath Dr. F. Förster“ hielt einen Vourtrag über das antike Trauerspiel mit besonderer Beziehung auf „„Antigone“/ von Sophokles, deren Darstellung gegenwärtig auf der Königlichen Bühne vorbereitet wird. Als General- Secretair des Vereins beauf tragt, den anwesenden Ehrengast zu brgrüßen, nahm der Dr, Förster am Schlusse seines Vortrages Veranlassung „über die Ver Dee Co O E O D Dae Gn tg der Uns Und QUANI T2 0 P Es war Schelling//, sagte der Redner, „„ welcher die mit Platon in ein unerreichbares und jenseitiges Reich des Jdeals abgeschiedene Fdee aus jenem Bann erlôste und in die Wirklichkeit zurückführte ; er war es, der Psyche den trüben Nächten der Schattenwelt entriß und sie dem heiteren Tage und der Freude der Gegenwart wiedergab. Durch Schelling ward die Fdee aus den Banden der Abstraction be freit, der Gedanke gewann Wirklichkeit und diese Vereinigung und Fneinsbildung der Nothwendigkeit und Freiheit, des Vernünftigen und Sinnlichen, des Geistigen und Natürlichen, wurde von ihm in dem Kunstwerke erkannt und als das Wesen der Kunst ausgesprochen. ,, Mit Schelling ““ so lautet das Zeugniß Hegel’s, jenes Mei sters der Wissenschaft, welchem die eigenthümliche Stellung zu Theil geworden , zugleich der Nachfolger und Vorgänger seines Lehrers und Freundes zu seyn ,„„mit Schelling erstieg die Wissenschaft ihren absoluten Standpunkt, und wie die Kunst bereits thre eigenthümliche Natur und Würde in Beztehung auf die höchsten Fnteressen des Menschen zu behgupten angefangen halte, so ward jeßi nün auch der Begriff und die wissenschaftliche Stelle der Kunst gefunden und sie in threr höheren und wahrhaften Bestimmung aufgenommen

Die Berufung cines so würdigen Hauptes auf den erledigten Thron der Philosophie hierher in das Reich, in welchem einst ein Kdnig diesen Thron einnahm, in das Reich, in welchem Leibniß, Wolff, Kant, Fichte, Solger, Hegel im Dienste der Fdee, der einzigen Macht, die wir als die absoluitte anerkennen, lebten und lehrten, die Berufung Schelling? s wird von uns mit um so größerer Freude aufgenommen, als wir darin cine neue Gewähr finden , daß der Gentus Preußens sich selbsi nicht untreu werden kann, und daß jenes Wort des Delphischen Gottes: „„erkenne dich selbst !-/ welches gegenwärtig nicht mehr an den Einzelnen, auch nicht an ein beson- deres Volk, sondern an den Weltgeist selbst gerichtet wird , hier bei uns seine Lôsung und Offenbarung finden werde, Herr Geheime Rath von Schelling dankte in einer kurzen und freundlichen Erwiede rung für die ihm erwiesene Ehre und für die herzliche Aufnahme, die er in diesem Kreise gefunden habe, Bei dem Festmahle brachte der Professor Tick dice Gesundheit Sr. Majestät des Königs, des erlauchten Beschüßers der Wissenschaft und Kunst, aus, woran der aus München hier anwesende Professor Maßmann einen poc- tischen Toast anschloß, welcher den allgemeinsten Anklang fand, und auf welchen noch mancher andere Trinkspruch folgte.

des

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 15. Okt. Niederl. wirkl. Schula 514, 5% Kanz. Bill. 25/7, 60% Span. 177. Passive. Zinsl. —. Präm. Sch. —, —, Oesterr, 1057,

do. 993,

Preuss,

Ausg. —,

und

und Wirthschafts- Ge-

in termino

Regierung.

edictális

: a s mittags 10 Uhr, auf dem herrschaftlichen Hofe in, der Bäkergesell Fohann Ludwig Haesecke, welcher Beka nntm chungen, |€ laden Kauflustige zu dem-|im Juli 1823 den hiesigen Ort verlassen und seit dem von seinem Leben und Aufenthalte keine Nach- C

richt gegeben hat, so wie dessen etwanige unbekannte|/nen Gebäuden, soll Familien - Verhältnisse halber Erben und Erbnehmer hierdurch aufgefordert , sich sogleich auf 12 Fahr verpachtet werden und kann

am 29, Fult 1842, Vorm. 114 Uhr,

6 vor VT Men Ute t pa o dp As Sa E Morgen Feld (Roggen- \Abthei ir die Bev E ou [sigen Gerichtslokale zu melden, widrigenfalls der| boden), Wiesen 2c. | en "Domiller Car divéften Stenéen, genannte Bâäkergesell Fohann Ludwig Haesece für sten. todt erklärt und sein hierselbst vorhandener Nachlaß| 25 Thlr unter seine nächsten Erben vertheilt werden wird, SMLe Wriezen , den 15. Oktober 1841. Königl, Preuß. Land- und Stadtgericht.

Antwerpen , 14. okt. Ziusl. 45. Neue Aul. 162.

Frankfurt a. Mi, 16. Okt. Oesterr. 5% Met. 1074, 1063, 255 557 Br. 1% 244 Br. Bauk-Aet. 1882. 1880, zu 500 FL 1375, 137 i, Loose zu 100 Fl. —. do. 4% Aul. 102 G. Poln, Loose 735 6. Hell. 504. 50.

Eisenbahn - Actien. sSt. do. linkes —. München - Augsburg —. Dresden 1007 G. Köln- Aachen 97 Br. S Paris, 14. okt. 50% Rente fu 79. 60, : E Neapl. fin cour. 105. 5% Span. Reute 2073. Passive 4%

Wien, 14 Okt V2 Mo 106. 42 081 32 747 3E 1% —. Bank-Actien 1530. Aul. de 1834 137. ae 1439 109. * °

99 6, Partial - Obl. —. Loouse Preuss. Präm. Sch. 807 G, 5% Span. Anl. 18%, E {f Ufer —,

Leipzisg-

Germain —, Yerzsailles rechtes Strassburg - Basel 245 Br,

«our. 115. 3% Reute fiu cour,

Bet Etne r Nus Den 19. Oktober 1841.

a | Pr. Cour. S E Geld,

Fonds.

Brief. Brief.

Bcl, Pots. Eisenb. | x do. do. Prior. Act.

| Med. Lpz. Eiseub. |—|

Seebandlung. | 50) do. do. Prior. Act

Kurm, Schuldv. 1025 | Brl. Aub. Eisenb. |- 102%, Berl. Stadt - Obl. | 103% | 3% 1 do. do. Prior. Act. 4 | 1023 Elbinger do. E 200 Düss Elb, Eisenb. | 93 Danz. do. iu Th. |— 48 do. do. Prior. Act. | © 10:3: Westp. Pfandbr. |32/ 1027 Rhein. Eisenb, |9| 93 Grossh. Pos. do. | 109% Ostpr. Pfandbr. 1025 102% 101? 1015 ,|

S4. Schuld - Sch. (4 | 104 Pr. Eugl, Obl, 30. | 102

Präm. Seh. deer |

102% 1107 102

Gold al mare Pomm, do, h 4 l narco | Friedrichsd’or |—| L L | 13

Kur- u. Neum. do.

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Brief. | Geld

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Amsterdam ...«. R L E 250 F1. | do. I s vie Q PE 12 Mi ä Hamburg ... G00 S E L GSS 300 Mk. Kurz l 147 I 185 A S E L e S M ae Ls 474 Odo oi a ta Ct aR ada L S O E Le 6 181 00 Veo 2 Mi 78277 | 78° O Me 1023 102% S0 L M | 10137 100 Thlr. 2M | 991 O 100 Tulr.| 8 Tage | 99? 100 Fl. | 2 M O: I SRbL| 3 Woch. (1 25 |

138% | 137% |

Kurz

4

Wien in 20 Xr,

Augsburg

Breslau E É Leipzig in Courant im 14 Thl, Fuss.. Frankfurt a. M. WZ..

Petersburg ... a

Berlin -Potsdamer Eisenbahn. In der Woche vom 12. bis incl. 18, Oktober c. sind auf der Berlin -Potsdamer Eisenbahn gefahren: l) Zwischen Berlin und Potsdam 9213 Personen 2) Zwischen Berlin und Stegliß 79 : Zusammen .…... 9292 Personen

Dauer der Fahrten auf der Berlin - Anhaltischen Eisenbahn i 14, Oktober c

1) Zwischen Berlin und Cöthen kürzeste Dauer 4 Stunden 4: lingste - 8 - 12 mittlere 6 27 2) Zwischen Cöthen und Berlin

4 Stunden 50 Minuten lingste D 39

mittlere 5 T

vom 8, bis incl.

3 Minuten »

kürzeste Dauer

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 20. Okt, Jm Schauspielhause: Die beiden Aerzte Lustspiel in 3 Abth., von Baumann, Hierauf: Der Verstorbene Posse in 1 Akt, von Tenéelli. :

Donnerstag, 21, Okt, Jm Schauspielhause: Prinz Frie drich von Homburg, Schauspiel in 5 Abth., von H. v. Kieist,

Freitag, 22, Okt.—.Jm Opernhause: Norma, Oper in 2 Abth, Musik von Bellini.

Jm Schauspielhause: Pour le premier début de Mlle, Léo l i 1) La reprise de: L'Odtö- génaire, vaudeville en d Me Bayard, 2) Elle ‘est tolle, drame-vaudeville en 2 actes, par Mr, Mélesville, (Dans la première piece, Mille, L¿onide remplira le rôle d’Adele ot dans la seconde, celui de Nelly.)

Jn Potsdam: Theater - Vorstellung.

nide dans l’emploi des ingénnilés.

acle, par

KÜöonigsstuädtisches Theater. __ Mittwoch, 20, Okt. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Auf Höchsten Befehl; Lucia di Lammermoor, Opera in 3 Atti Musiíca del Maestro Donizetti, (Signora Laura Assandri; Lucia, als Debút.) Donnerstag, 241, Oft. in-3 Akten; von J Nestroy.

Der Talisman. Posse mit Gesang

Verantwortlicher Redacteur Dr, J. W. Zinkelsen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckeret

eFreiguts - Verpachtnng. Ein Freigut an der Berliner Eisenbahn, mit {d-

nach Uebereinkommen mit dem Besißer jeßt gle i h vder später nebst vollständigem Fnventarium und vorhandener Aerndte übergeben werden. Das Gut

Jährliches festes Pachtgeld 500 Thlr. Caution 3 Näheres durch den Ockonom Fried. Herrmann, große Ulrichstraße Nr. 57 in Halle a, S,

Preuß

A [-l.4:6.0t ci n.e

Bexlin. Donner ag. 0.6

AIAnuhalt.

Amtliche Nachrichten. A Nußland und Polen. St. Petersburg. Handels-Statistik. Frankreich. Paris. Die Spanischen Zustände; Auftauchen einer dritten Partei. Vermischtes. / | Großbritanien und Jrlaud. London. Neue Beschung des Postens eines (General-Gouverneurs von Ostindien. Veranlassung der Ankunft H. Bulwer’s von Paris. Streit über die diplomati chen Kapazitäten der Whig - und Tory-Partet. —— Urtbeils dey i- beralen Presse über Capitain Elliot’s Benehmen, Tadel der Pläne in Betreff der Verhältnisse zu China. Vermischtes. Niederlaude. Haag. Schließung der Sesston der Generalftaafett, Deutsche Buudesstaaten, München. Die Lokomotive del Münchener“. Stuttgart. Rúckreise der Prinzessin von Oranien. Dresden. Lutherische Prediger an dev hiesigen reformirten Kirche. Schreiben aus Letpztg. (Univerlitäkl.) - Schreiben aus Frankfurk. (Die Spanischen Ereignisse und die Bdrse; Personal Nachrichten.) Z Oesterreich, Wien. Wien-Raaber Eisenban. e Spanien. Weiterer Verlauf des Aufstandes der Christinos in dent Minulnzè : F ürtei. K onstantinopel. Die Verhältnisse mit Mehmed Ali. Julaud. Berlin, Breslau, Köu| gsb evg- Gr eifswald, Po fen. Nachträgliches über die Feier des 19. Oktober, Dle lau, Oenkmal Friedrichs des Großen. H alle. Bevorstehendes Refor- mations-Jubiläum, Elberfeld. Evangelische Gesellschaft füy Deutsche in Nord Añiétika, K oln. Unfug auf der Köln-Aagch( uer Etsenbahn. e

Schifffahrts-Opposition zwischen Hamburg und Hull,

T\io

ie im Fahre 41840 in Frankreich ausgeprägten Münzett. General-Versammlung des

U tee ou C e Q c Liter r. Wissenschaft, Kunst u. Literatu A Abenbuna Lie Seile dos

Bereins für Geschichte der Mak 15, Oktober.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Kupferstecher Forsker und dem Maler Steuben, beide zu Paris, den Rothen AdlerOrden dritter Klasse zu verlel- Lo . hen; und 7 E |

Den Rittergutsbesißer und Ober-Landesgerichts-Assessor Gam- radt auf Pillupónen zum Landrathe des Kreises C talluponen, im Regierungs-Bezirke Gumbinnen, zu ernennen,

Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen is von IGien hier wieder eingetroffen.

Zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes S L Majestät des Königs wird die Königliche Akademie der Wijsenschaften am Don- nerstage den 21sten d. M., Nachmittags um funf Uhr, eine dffffent- liche Sißung halten, zu welcher der Zutritt auch ohne besondere Einlaßkarte frei steht. :

Berlin, den 16, Oktober 1841, j S Der vorsißende S ecretair der Königl. Akademie der Wissenschaften.

D T Beam aen a

Bei der heute beendeten Ziehung der für dieses Jahr | Ausloosung bestimmten -Seehandlungs -* drâmienscheine fielen die noch verbliebenen Haupt-Prämien bis einschließlich 500 Nthlr. auf Nummer

TTTO Ai

166,179 mit 5000 Réthlr. 59,661 « 1000) V 240/050 ‘« 9500 « Berlin, den A). Oktober 1841. i General - Direction der Seehandlungs - Societät. G) Rae WBengel baer E er Hofjägermeister, Graf von der Asse

burg, nah Meisdorff.

Zeitungs -UÜachrichten. Ausland. Rußland und Polen.

St. Petersburg, 14. Oft. Fürst Konstantin Lubomirski ist auf sein Ansuchen der Functionen eines Adels -Marschalls des Gouvernements Wolhynien entbunden worden.

Ueber die Bewegung des Handels von Skt, Petersburg ent- hâlt bie Handels-Zeitung Folgendes: „Bis zum 25. Sep- tember ergab die Einfuhr im St. Petersburger Hafen im Ver- gleich mit demselben Zeitraum im Jahre 1840 eine Zunahme in Bezug auf Champagner, Zucker, Jndigo, Cochenille, Farbehölzer, «Taback in Blättern und in Stengeln, Cigarren, Mehl, Gerste und Erbsen; eine Abnahme dagegen bei frischen und getrockneten Früchten, Spirituosen und Weinen, Porter, Kaffee, Olivenöl, Salz, roher und gesponnener Baumwolle, wollenen, seidenen und baum- wollenen Zeugen, Haâringen, Steinkohlen und Roggen, Bis zum 28, September 1841 betrug die Ausfuhr an Eisen 564,455 Pud, im Jahre 1840 dagegen 439,243 Pud; an Bauholz im Jahre 1841: 268,486 Stúck, im Jahre 1840: 103,023 Stúck; an Hanf- und Leinól 132,198 Pud, im Jahre 1840| 11,524 Pud; ferner hat noch die Ausfuhr im Jahre 1841 zugenommenen bei verarbei- tetem Leder, Raventuch, Pottasche, S chweineborsken und Lein- samen, Abgenommen hat dagegen die Ausfuhr von Anfkertauen und Stricken, rohem Leder, Flachs, Segeltuch und feiner Leine- wand, Hanf, Talg (im Jahre 1841: 2,510,512 Pud, im Jahre 1840: 2,555,807 Pud), Lichten und Samen verschiedener Art,

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D ] sten

Frankreich.

WVariís, 15. Oft.) Obgleich die telegraphischen Depeschen, welche von der Bewegung in Barcelona Meldung thun, in sehr unbestimmten und unklaren Ausdrúcken abgefaßt sind, (siehe Spa- nien) so stimmen doch alle hiesigen Journale darin überein , daß die dortigen Vorfälle als ungünstig für die Sache der Königin Christine gedeutet werden müssen. Andererseits aber will man die in Barcelona stattgehabte Reaction auch nicht so gedeutet wissen, als ob sie im Jnteresse Espartero's stattgefunden hätte. Die Vorfalle in Barcelona, meint man, deuten eine dritte Par- tei an, welche, aus Exaltirten bestehend, \sich von der vormaligen Regentin und dem jeßigen Regenten frei machen wolle. Man erinnert sich, daß die Yeational-Garde und die Munizipalität von Saragossa kürzlich eine Adresse an Espartero erließen, woorin sie ihm seine Mäßigung vorwarfen und ihm erklärten, daß, wenn er nicht aus seiner Lethargie erwache und einen fräâftigen Streich gegen die Feinde der jeßigen Ordnung der Dinge ausführe, seine Anhän- ger von ihm abfallen und die Constitution selbst in Schuß neh-

men wúrden. Die Empörung zu Barcelona, glaubt man, sey în demselben Geiste geschehen, wie die Drohung der National-Garde von Saragossa; der einzige Unterschied bestehe darin, daß in dem einen Falle der Rath der Ausführung und in dem anderen die Ausführung dem Rathe vorangegangen sey. Sollten sich alle diese Vermuthungen beskätigen, so wäre durch die Bewegung zu Pampelona der Grund zu einer furchtbaren Anarchie in Spanien gelegt worden. Es steht indessen noch zu erwarten, daß das ener- gische Benehmen Espartero?s in Madrid die Gemüther in den Provinzen theils einschüchtern, theils zufriedenstellen werde.

Die in dem geskrigen Artikel des Journal des Débats enthaltene Andeutung, daß Frankreich das größte Jnteresse dabei habe, eine Vermählung zwischen einem Französischen Prinzen und der Königin Jsabella zu Stande zu bringen und jede Vermäh- lung der jungen Königin mit einem anderen fremden Prinzen zu verhindern, giebt mehreren hiesigen Journalen zu ernsten Bemer: fungen Anlaß, Da die Débats allgemein als das Organ des Französischen Hofes betrachtet werden, #0 nimmt man an, daß der geheime Beweggrund der Jntrigue der Chriskinos in der von jenem Journale kundgegebenen Meinung zu finden sey. Der Couretiler francais, nachdem bemerft hat, daß er fein An: hänger Espartero?s sey und also nicht der Parteilichkeit für ihn beschuldigt werden könne, sagt unter Anderem: „Familien-Ber- trâge waren Völker- Verträge zu einer Zeit, als die Könige noch Alles in einem Staate woarenz aber jeßt is dies nicht mehr der Fall, und seit die Könige herrschen, aber nicht mehr regieren, führt eine dynastische Allianz nicht nothwendig mehr eine National- Allianz herbei; und wenn Spanien die Freundschaft mit Frankreich nicht länger zu unterhalten wünscht, so werden durch eine Vermählung mit einem Französischen Prinzen keine andere Gefühle hervorge- rufen werden. Der Gemahl einer Königin ist zu allen Zeiten und in allen Ländern eine Person ohne Einfluß. So lange Jsa- bella solche Minister hat, wie Arguëlles, Calatrava, Espartero und Mendizabal, so lange wird die Spanische Politik nicht Franzo scher werden, wenn auch eine Bermählung zwischen einem Sohne Ludwig Philipps und jener Fürstin skattfände. Was man die Französische Vermählung nennt, fann nur ein Vorwand seyn, um sich Spaniens zu seinem eigenen Nachtheil und zum Bortheil Frankreichs zu bedienen, oder um die Húlfsquellen Frankreichs im Jnteresse irgend einer Hof-Jntrigue zu erschöpfen. Dies Beides werden wir nie gut heißen, Wir Wünschen die Spani- sche Allianz, aber nicht die Eroberung Spaniens, und wenn jene Allianz dauerhaft seyn soll, muß sie freiwillig seyn,“

Das Journal des Débats meldet, daß Herr von Sal- vandy im Laufe der nächsten Woche auf seinen Posten nach Ma- drid abgehen werde,

Der Moniteur enthält heute eine vergleichende Uebersicht zroi- schen dem Ertrag der indirekten Steuern in den 9 ersten Mona ten d. J. mit dem der ersten 9 Monate des vorigen Jahres. Es ergiebt sih zu Gunsten des Jahres 1841 ein Ueberschuß von 17,402,000 Fr.

Gestern früh drang die Polizei in die Wohnung des Herrn Considère ein, der, wie man sich erinnert, in den Darmès- schen Prozeß verwickelt war, aber von dem Pairshof freigesprochen wurde. Es wurde die genaueste Durchsuchung gehalten, ohne daß man indessen irgend etwas Berdächtiges fand. Nichtsdeskoweniger zog man Considère gefänglich ein. Es scheint, daß diese Verhaf. tung mit dem Quenissetschen Attentat in Verbindung steht.

Der Messager widerspricht heute der von einem hiesigen Blatte ge ebenen Nachricht, daß es die Absicht se), ein neucs Spielhaus zu errichten, welches unter den Schuß der Polizei geskellt werden solle. j

Einer der ausgezeichnetsten hiesigen Chirurgen, der Doktor Cullerier, Mitglied der Akademie, is gestern nach kurzer Krank heit mit Tode abgegangen.

Bôrse vom 15. Oktober, An der heutige! das Geschäft lebhaft und das Steigen der Course anhaltend, Die 3 proc. Nente schloß zu 79.95, Man ist sehr gespannt auf den Zuschlag der neuen Anleihe, welche am 18ten d, M. stattfinden wird; man glaubt allgemein, daß, wie gewöhnlich, Herr von Rothschild das beste Gebot machen und die Anleihe zugeschlagen erhalten werde.

Großbritanien und Irland.

London, 13, Oft, Jn den höheren Kreisen der City is unter Personen, welche mit den JTndischen Angelegenheiten bekannt sind, schon seit einiger Zeit das Gerücht verbreiret, daß morgen dem Präsidenten des Direktoriums der Ostindischen Compagnie eine förmliche Mittheilung von den Absichten der Regierung in Bezug auf die künftige Verwaltung Ostindiens werde gemacht werden. „Man wird vielleicht mit einigem Erstaunen hören“, sagt der Morning Herald, „daß Lord Ellenborough dem Di- |

1 Börse war

E E : ie | *) Auf dem gewöhnlichen Wege Uber Aachen und Köln ist heute | die Französische Post nicht hier eingetroffen, |

ische Staats-Zeitung.

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reftorium als Nachfolger Lord Auland's vorgeschlagen wer- den soll, und daß derselbe, sobald seine Ernennung beskätigt is, seine Dienste als Präsident der Oftindischen Kontrolle mit denen eines General - Gouverneurs von Ostindien ver: tauschen wird, Es dürfte nicht unangemessen seyn, hinzu- zufügen, daß in der City diese Ernennung nicht so viel Beifall findet, als man wünschen mdchte. Man besorgt, daß die Milde und Mäßigung Lord Ellenborough?s, die ihn auf seinem jeßigen Posten auszeichnet, in der so unkontrolirten und für den Ehrgeiz so verführerischen Stellung eines General-Gouverneurs jenes un- g?heuren Reiches, inmitten von tributpflichtigen oder rivalisirenden Fursten, nicht über alle Versuchung erhaben seyn dürfte. Jndeß ist wohl anzunehmen, daß wenigstens die dem neuen General- Gouverneur zu ertheilenden Jnskructionen auf die gerechten und nothwendigen Grundlagen der Sparsamkeit, Vorsicht und Mäßi- gung basirt seyn werden. Wenn Lord Ellenborough diesen Posken erhalt, #0 wird, wie verlautet, Lord Vesey F1ißgerald Präsident der Ostindischen Kontrolle werden.“ |

Die Spanische Regierung soll, dem Mornin g Herald zu- folge, bereits vor einigen Monaten durch den Britischen Gesand- ten in Madrid, Herrn Askon, in Folge von Jnstructionen, die der- selbe vom auswärtigen Amte in London erhielt, davor gewarnt worden seyn, daß in Paris und im nördlichen Spanien Äncri- guen im Gange seyen, um Espartero’s Regentschaft zu stürzen. „Sie konnte daher“, sagt jenes Blatt, „nicht ganz unvorbereitet auf die leßten Vorfälle seyn, geseßt auch, die Madrider Behör- den wären im Uebrigen schlecht unterrichtet gewesen. Die plöbliche Ankunft des Herrn H. Bulwer, ersken Gesandtschafts- Secretairs zu Paris, am Ende der vorigen Woche in Lon- don hat einiges Aufsehen erregt. Man weiß jeßt, daß sein unerwarteter Besuch mit den Spanischen Angelegenheiten in Ver- bindung steht, und in gut unterrichteten Kreisen will man wissen, daß er durch einige merkwürdige Aufschlújse veranlaßt worden, welche der Britischen Gesandtschaft Über den Ursprung der neuen Rebellion in Biscaya zugegangen. Wir können hinzufügen, daß Herr H. Bulwer nicht länger als sechs Monate nach der Ankunft Lord Cowley's noch Secretair der Britischen Gesandtschaft in Paris bleiben wird.“

Zwischen dem Courier und der Morning Chronicle hat sich ein Streit úber Werth und Verdient verschiedener Di- plomaten der Whig- und Tory-Partei erhoben. Der Courier veranlaßte diesen Streit durch geringschäßige Aeußerungen Úber die diplomatische Thatigkeit Lord Clarendon’s in Madrid, des Mar- quis von Clanricarde in Stk. Petersburg und des Gesandtschafts: Secretairs Herrn Henry Bulwer in Paris. Die Mo rning Chronicle entgegnet, Lord Clarendon’s Tüchtigkeit sey vom Her- zog von Wellington fell anerkannt worden, der ihn im Jahre 1835 auf feinem ‘Posten belassen habe, Lord Clanricarde habe in der vorjahrigen Europäischen Krisis seinem Vaterlande die besten Dienste am Nussischen Hofe geleistet; Herr Bulwer aber habe seine diplomatischen Fähigkeiten schon so vielfach und auf so vielen Gesandt- schaft-Postenbewährt, daß auch der Pariser Korrespondentder Times nicht umhin gekonnt habe, dessen Verdienst anzuerkennen. Dar auf erwiedert der Courier, jene Maßregel IWellington?s sey ein bloßer Aft der Höflichkeit gewesen, denn in Voraussicht der fu: zen Dauer des Tory-Ministeriums von 1834 35 habe er úber- haupt keine diplomatische Aenderungen vornehmen wollen; Lord Clanricarde betreffend, so habe nicht er den Juli: Traktat zu Stande gebracht, fondern dieser sey in London eingeleitet und ab: geschlossen worden; Herrn Bulwer?s Lob in einer Toryi sischen Zeitungs - Korrespondenz aber beweise nichts, denn Herr Bulwer befolge von jeher die Taktik, sich mit den Herren von der Presse auf guten Fuß zu seßen. Die Morning Chronicle vers. Bt hierauf wieder, wenn, wie der Courier behaupte, die Torh- Partei so viele aus zezeichnête Viplomaten zähle, daß ESir K. Peel hinsichtlich der Auswahl sich in wahrer Verlegenheit be- sinde, so sey es zu verwundern, daß man so wichtige Botschafter: Posten, wie den in Sk, Petersburg, Leuten angeboten wie dem Herzoz von Beaufort, welchen Sir R. Peel doch nicht einmal zu der Stelle eines Ober-Kammerherrn für tauglich erachtet habe, nicht zu erwähnen, daß Sir Stratford Canning bei der vom » ourier selbst eingestandenen schwächlichen Hiße seines Tem- peraments durchaus nicht nach Konstantinopel passe.

Capitain Elliot’s Benehmen in China wird auch von dem liberalen Sun eben so heftig angegriffen, wie von den Torvbläe- tern. „Müssen wir denn“, sagt jenes Blatt, „die Schmach auf uns laden, ein Krämervolk, ja eine Nation von Bukkanieren zu heißen, die nur zu dem Zwecke Krieg führen, ihre Kassen mit dem den Reichen und Schwachen abgeplünderten Raub zu füllen? Capitain Elliot war so ingeduldig, Canton wieder zu räumen, daß er nicht einmal die Erfüllung eines einzigen der Bertrags- Artikel abwartete, Die drei Kaiserlichen Kommissarien, so war stipulirt sollten sich 60 Englische Meilen von Canton zurück ziehen ; Elliot ivar damit zufrieden, daß zwei von ihnen sich vor die Mauern der Stadt verfügten, Der dritte hat Canton nie verlassen. Die Truppen foll- ten auf gleiche Entfernung zurückgehen, aber Canton wurde ge- raumt, ehe sle 5 Englische Meilen von der Stadt entfernt wa- ren, und wenige Stunden nach dem Abzug der Engländer kamen sie zuruck, Die 6 Millionen Dollars bleiben unter dem Betrag Le an Ses Dritischen Kaufleuten seit 1839 gezahlten Konsu- elbgade, welche die von anderen mit China handeltreibenden Völ- kern entrichteten Zölle um mehr als jene Summe überstieg. Diese Zolle beliefen sich am 1, Mai 1841 auf 1,888,888 Pf. St., so in Wahrheit Capitain Elliot nicht eine einzige Millon Tha- r für die Raumung Cantons empfangen hat! Und nach einer allgemeinen Ansicht in Macao, war das von den Chinesen ge- zahlte Silber größtentheils so sehr mit schlechtem Metall legirt, daß es wenig werth war.“

Die Instructionen, welche das vorige Kabinet dem neuen Britischen Bevollmächtigten, Sir Henry Pottinger, in Bezug auf die Regulirung der Chinesischen Differenzen ertheilt haben soll, werden vom Spectator schr getadelt. „Nicht zufrieden“, bemerkt dieses Blatt, „mit Oesterreich, Rußland und Preußen in Compagnie zu treten, um die Türkei zu regieren, steht die Britische Regierung

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