1841 / 296 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Willens zu seyn, ihre Herrschaft im Sûd-Osten eben so wie lm Norden von Afrika auszudehnen. Sie haben zwei kleine, bstlich von Madagaskar gelegene Jnsel zu Bourböón geschlagen und schei- nen damit andeuten zu wollen, daß, so wie England es fúr zweck- mäßig gefunden hat, von Botany-Bai aus, - sein Neß allmälig immer weiter übér Australien auszudehnen, Franfreich sich wohl mit der Zeit veranlaßt finden dürfte, {einer neuen Besißung von Nos-Be und Nos-Dumba ganz Madagaskar hinzuzufügen.“

Der neue Lord-Lieutenant von Jrland, Graf de Grey, scheint mit O’Connell und seinen Anhängern schon gänzlich zerfallen zu sevn, da er mehrere Katholiken von angesehenen Gerichtsposten entlassen hât. Man sieht daher wieder einer erbitterten Opposi- fion in ZJrland entgegen. Dagegen schließen sich die vornehmen fatholischen Familien in Großbritanien, namentlich die Talbot's und Howard’s immer mehr der neuen Verwaltung der Konserva- tiven an,

Bon der Ostindischen Compagnie sind wiederholte Beschwer- den und Vorstellungen wegen Aufhebung des Handels mit China eingegangen; den Gewinn, welchen die Compagnie aus dem Han- del mit China zog, {äßte man seither auf 1 Million Pfd. jahr- li. Der Verluft durch den Handel der Compagnie mit Europa betrug dagegen in den leßten Jahren 200,000 Pfd. Jn den oben angedeuteten Vorstellungen ist die Furcht ausgesprochen, daß Enáland, selbst in dem glücklichsten Falle die Erlangung eines vortheilhaften Friedensvertrages, den Handelseinflusse Rußlands in China immer mehr Stärke gewähre, wenn die êAngelegenhei- ten nicht sofort auf die früheren Verhältnisse vor dem Kriege zu- rúdck gestellt würden. es i

Der Globe rúgt und berichtigt eine Angabe des Brigh- ton Guardian, nach welcher die abgegangenen Whig-Minister zusammen 29,000 Pfd. an Pensionen bezogen, und giebt dagegen éine Liste von Tory-Pensionen, nach welcher fünf ehemalige Tory- Minister seit 1822 nicht weniger als 137,333 Pfd. 8 Sh. 6 Pee, an Pensionen bezogen haben sollen.

Der am Freitag bekannt gemachte Vierteljahsbericht der Bank von England ergiebt, im Vergleich zu dem vorhergehenden Bericht, eine Verminderung der Baarschaften um 262,090 und der Depositen um 523,000 Pfd, St. Die Circulation hat um 110,000 Pfd. St. zugenommen. ;

Das General-Post-Amt hat bekannt machen lassen, daß vom 41. Oftober d. F. an Briefe nach Bremen, wenn sie von Ham- burger Pafketbdten oder Privatschiffen mitgenommen werden, ein ermáßigtes gleichmäßiges Porto von 6 Pce. bei 7 Unze Gewicht, von 1 Sh. fúr die Unze und so in progresfivem Verhaltniß, be ¿ahlen Doch gilt dies nur für Briefe nach Hamburg und Bre- nen ; für Briefe auf anderen Routen bleibt es bei der bisherigen Einrichtung, d, h. Briefe, die über Frankreich geschickt werden, zahlen 1 Sh. 10 Pee, für den einfachen Brief, über Holland oder Belgien 1 Sh, 6 Pee. i A

“Hiesigen Blättern zufolge dll der Herzog von Wellington nach dem Attentat auf die Franzdsischen Prinzen einen sehr herz: lichen Brief an Ludwig Philipp gerichtet haben,

5 London, 19. Okt, Mit fast schmerzlicher Begierde sieht man der Ankunft des Dampfschisses „Caledonia“ entgegen, welches die Nachricht vom Ausgange von Mac Leod’s Prozeß bringen soll, Die Angst is um so größer in Folge der Vtachricht, welche wir lesten Sonnabend erhalten, namlich, daß die Anstalten unter den Gränzbewohnern der Bereinigten Stc 1 zu feindfeligen Ein- fállen in Kanada so ernsilich geworden, daß der Prâsident fich be- wogen geschen, eine Proclamation gegen diejelben zu erlaffen ; noch mebr aber die, daß ein Britischer Hauptmann, [Fones, mit 12 bis 15 Soldaten über die Gränze gekommen fey und mit außer: ordentlicher Gewaltthätigkeit einen gewissen Capitain oder Oberst GBrocan verhaftet und gefangen nach Montreal gebracht habe. veßtere beruhete zwar nur auf der Mittheilung ¿(merifanischer Gránblätter, bei denen Uebertreibung und sogar grobe Lügen gar nichts Ungewöhnliches find, Bei allei offenbaren Uebertreibung iedoch, fonnte die so umständlich und von |o vielen eiten her: egmmende Nachricht kaumi erfunden seyn. Doch vermuthen die, welche Kanada genauer kennen, daß dieser Jones fein anderer ist, als ein patriotischer Zimmermann, welcher wegen der 2 ienste, die er bei vorigen Amerikanischen Einfalen geleistet, zum Miliz: Hauptmann erhoben worden und nun diesen kühnen Streich wahrscheinlich auf seine eigene Berantwortung unternommen hat. Denn so ernstlich nicht nur den beiderseitigen Kegierungen, fon: dern auch allèn wohlgesinnten und nüchtern denkenden Bürgern in beiden Staaten daran gelegen ist, den Frieden zu erhalten, so ernflich arbeiten Übelmeinende oder blindeifernde Menschen eben: {alls auf beiden Seiten darauf los, es zum tampfe zu b ringen, “Dle heutige Morning Chronicle enthält den Anfang einer Mittheilung über die große republifanische Berbrüderung egen alles Königthum, aber besonders gegen die Britischè Herr- chaft auf Amerikanischem Boden, welche sich unter dem Namen i Lodges (JZâger-Logen) an der Gränze gebildet hat und

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ich. durch j : le Eutdpd yerziveigen soll, deren Mitglieder auf 120, O an- gegeben werden, roorunter 00, D als waffensahig beschrieben wer: den. Wenn guch die republikanische dee nur ein Vorwand isi und Häupter und Glieder vorzüglich durch Liebe zu Abenteuern oder Plúnderungssucht angeregt werden, jo isl doch die Gefahr für beide Länder nicht geringer. 2a, e f gar nicht denkbar, wie dabei für die Dauer der Friede erhalten werden kann. Venn, wenn unsere Regierung sich auch entschlofse, 1mmer gegen die heim- lichen und bfffentlichen Angrisfe cines folchen längs der langen Gränze hin verbreiteten feindlichen Heeres nur vertheidigungsweise ¿u vèérfahrèn, \5 werden die Verschworenen doch dafür forgen, daß ihre Verbündeten, von dem Britischen Gebiete aus, die Yankies so lange necken und reizen, bis diese den Frieden brechen, Aber selbs {chon die guten Britischen Bürger würden ihnen diesen Dienst leisten, indem gar nicht zu erwarten steht, daß ein rohes Volk, wie die Gränzbewohner, auch auf ber Britischen Seite sich werden lange abhalten’ lassen, gegen die VYankies das Vergel- tungsrecht zu üben, Wahrscheinlich wird sichs zeigen, daß ber erwähnte Vorfall von dieser Art war und hat vielleicht bei der Aufgeregtheit, worin die ‘Yankies sich befinden, {on den Wunsch È der Verschworenen erfüllt und den furchtbaren Krieg angefan- È gen, dessen Ende und Folgen nicht abzusehen sind, î Unsere Regierung ist, nah ihren Vorkehrungen zu \ch{licßen, # aufs s{chlimmste gefaßt. Zu f dortsmouth allein liegen nicht weni- : ger als 19 große und kleine Fahrzeuge, größtentheils Dampf: i schiffe, zum Segeln bereit} und suchen nur ihre Mannschaft zu L fompletiren, um sogleich in See zu „stechen, Jn „Kanada selbst * stehen zum wenigsten 20,000 regelmäßige, wohlgeubte Truppen À \chlagfertig; und auf den Westindischen Inseln sind, bei dem guten Géeisk, welcher unter den Negern herrscht, alle ruppen disponibel, und“ es werden, wie ich aus quter uelle weiß, allenthalben schwarze Regimenter gebildet, welche im dothfall in die súdlichen Staaten gervvrfen werden wür R AR ort der Sklaverei auf einmal ein Ende zu machen, Dabei wurde

die ganze Union, die Britischen Besikungen und selbs

[Vhaupteten einige halt bhiesige Journale, daß die

I) {eyen, daß die elgien Bevollmaci tigéen nur einige neue Weit

zug vorzubereiten und nicht sogleich alle Hoffnung nieder

1316

unsere große Flotte auf einmal ihrèé Hâfen sperrén, wo nicht Al: les in denselben zerskdóren, und somit den Kaperkrieg verhindern, womit die Amerikaner bei früheren Gelegenheiten unserem Han- del so nachtheilig gewesen, Sollten sie dabei aber noch immer âllzustark gegen unsere nordischen Besißungen andrängen, so ste- hèn uns alle rothen Männer innerhalb und außerhalb ihrer Gräân- zen zu Gebot, welche so viele Uebel an ihnen zu rächen haben z und die Mexikaner dúrften wohl auch geneigt seyn, die Gelegenheit zu benußen, um den Räubern des Texas ihre Beute abzujagen. Nicht nur der neue Gouverneur, Sir Charles Bagot, sondern selbst das die Post besorgende Dampfschiff „Britania““, ist zurückge- halten worden, damit die Regierung zuerst genau von dem Aus- gange des Prozesses und den leßten Begebenheiten unterrichtet, zu gleicher Zeit ihren darauf zu gründenden Beschluß mit hin- über schicken fönne.

Alles dieses erhâlt inzwischen die Börse in einem beständigen Schwanken und wirkt besonders auf die Baumwollén- Fabriken, welche in so genauen Verhältnissen zu Amerika stehen, höchst nach- theilig, und erleichtert der Anri-corn-law-leaguè ihre Operationen unter den Fabrik - Arbeitern, um sie zur Mitwirkung an sich zu locken.

Stiederlande. _ Aus dem Haag, 19. Oft, Der Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar is vorgeskern aus Manheim hier eingetroffen, sein erlauchter Meffe, der Erbgroßherzog, befindet sich schon seit mehreren Tagen hier, :

Herr Stift ist von seiner Neise nah Deutschland hier wie der angekommen und hat die Leitung der Kanzlei für die Luxem- burgischen Angelegenheiten, die interimiftish dem Herrn Fabricius anvertraut war, wieder Úbernommen. | /

Die zweite Kammer der Generalstaaten hat das bekannte Oppositions-Miéglied, Herrn van Dam van Vssilt, als ersten Kan didaten auf die Prâsidenten-Wahlliste gebracht, Die anderen bei den Kandidaten sind die Herren Snouck Hurxrgronje und Beer, welcher Leßtere in der vorigen Session Präsident der Kam- mer war.

Dem Journal de la Haye wird aus Gràß geschrieben: F Bicomte d’Arlincourt ist hier angekommen. Er befand sich im vorigen Monat in Kirchberg, wo er die Leiden des Herzogs von Bordeaux dadurch linderte, daß er ihm jeden Morgen einige der merkwürdigen Legenden vorlas, die er auf seiner Reise durch Holland und Deufschland gesammelt hatte. Bon Kirchberg begab er sich nach Wien, wo er von der vornehmen Welt eingeladen die ihn zu denselben Vorlesungen aufforderte, Er kommt in diesem Augenblicke von Brunfee zurück, wo seine Kroniken in

wurde, den Soireen der Herzogin von Berry eben so große Unterhaltung aecwähréen, roie früher in denen der Erzherzogin Marie Louise in F{chl, Der berühmte Berfässer des“ „Solitairé“ und der „Zda“ reist nach Art der Troubadours des Mittelalters; er wandert von , von Palast zu Palast, lies Mahrchen in Versen (fabliaux) und Kronifen vor, singt Balladen und Legenden, spricht von Ruhm und Liebe und wird überall gut aufgenommen, wie die Barden der alten Zeit. Er bégiebt sich von hier nah Mün

chen, voo man ihn mit Ungeduld erwartet,“

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Belgien.

Brüssel, 20, Oft. Der Herzog von Ofuma, Grande von Spanien, der (in Folge der leßten Ereignisse in Madrid diese Hauvkstadt verlassen hatte, ist. hier eingetroffen. Er glaubte hier seinen Vater zu- finden, der mit ißm zu gleicher Zeit, aber auf einem anderen ege aus & panien sich entfernte, und ift nun sehr unrubßig darüber, ihn hicht getroffen zu haben.

Zwei Schiffe, die mit Leinsaamen von Niga nach Antwerpen unterweges wat!‘en, der „Delphin“ und der „Fèöederick“, sind unter gegangen. Man fürchtet noch mehrere Unglücksfälle von dieser

Seite zu vernehmen,

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Lf ( v E i F D R L E Ta Li T Vru}et, 19, Okt, Sie werden ‘aus den Tagesblättern haben, daß die Delglschen Kommissare sammtlich von Pa-

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U (e hen

Eris zuruückgekehrt sind. Kurz nach unserem leßten Berichte be-

lb offutelle Fra! zdfIche, fo wie auch mehrere

erhandlungen feineöweges suëpendirt

theilungen und Jnfkructionen erwarteten, um in den Operationen fortzufahren. Es geschaÿ dies aber blos, um allmälig den Rük-

”, .

zuschia en. man, daß die Verhandlungen auf diplomati- c werden; allein es verspricht sich Keiner mehr N | BYerhandlungen

chwierigkeiten

Auch jeßt versichert

{chen H3ege fortgese

davon ein günstiges Resultat. Diejenigen, welche diese etw /

die fich dabei in Frankr ( daß dieselben bei dem Konflikte der Jnteressen und der Parteien

Einige Erleichterungen der Einfuhr

,

her baben verfolgen Tonnen, Fennen dle großen“

(c) Herausgesileut haben, Und wljften auc),

nicht so bald zu heben sind. in Frankreich, welche durch bloße administrative Keglements-Jn- terpretationen zu bewerkstelligen sind, werden wohl, besonders in auf die fogenannten Blondinen unter den Leinwands- allein es wird feine entschiedene Yaß;-

anten, angeordnet ; Pn f f S 5 (01 if 0 | ean hatte von BDelgischer Seite gehofft,

regel ergriffen werd en. 9a ? : 1 daß Frankreich wenigstens die absoluten Berbote in Bezug auf mehrere Artifel (es sind deren gegen 20 mehr oder minder wichtige) aufheben, und skatt deren sogenannte Schußrechte (Iroits yrotecteurs) einführen {nung is fehlgeschlagen. Wan ‘hatte

dagegen Französischerseits eingewandt, daß, wenu einmal der Ein-

würdez allein auch diese L gang erlaubt sey, diese Rechte durch den Zcomuggelhandel illu- forisch gemacht würden und die Artikel, die schon heute der Schmugagler um geringe Kostenerhvhung den Privat - Personen liefert, aledann auch ofen im Laden preisgeboten würden, Es isf dieser Punkt wohl nicht in Abrede zu stellen, wenn die #cchukß- rechte zu hoch sind; allein was soll man von einem Jndusftrie- System denken, welches heute noch wirkliche Verbote nöthig hat, oder fie wenigstens aufrecht erhält?

An Belgien wenden sich jet natürlich die Blicke nach Deutschland und ein großer Theil des Jndusirie: und Handels- standes hat auch nur von dieser Seite wirklich erreichbare Vor theile unter der Bedingung der Gegenseitigkeit erwartet, Es mußte aber die jeßige, freilich ziemlich harte Enttäuschung in Det zug auf Frankreich eintreten , damit nach der anderen Seite auf mehr Freiheit und Entschiedenheit gewirkt werden konnte. Es ist nur zu bedauern, daß die Verhaltnisse der Deutschen ZJndusfkrie zur Belgischen bisher noch nicht der Gegenstand einer iefer ein: gehenden Untersuchung geworden find. Die Regierung wird Jeßt aber jedenfalls die nöthigen Mittel ergreifen, um sich von diesen Verhältnissen noch genauere Kenntniß zu verschaffen. Deutschland hat in der leßten Zeit fein Interesse an der Belgischen Jndustrie hinreichend zu erkennen gegeben. Bon allen Seiten, von Preußen, Bayern, Baden u. st. w., find Kommis: sare abgeschickt worden, um theils von der Jndustrie-Ausstellung, theils von dem Zustande der Jndustrie im Lande überhaupt, durch das Besuchen der Fabriken, genauere Kenntniß zu nehmen,

liane Charlotte zu Schaumburg - Lippe, ¿woe

J

drien abgegangen. den liche Kabinets-Secretair Tewfik Bey, ‘welcher den Auf dem Aegyptischen Statthalter von Seiten des Sultans einen reich mit Diamanten verzierten Ehrensäbel zu überreichen, nach Alexan- drien abgereist.

skatt daß wir von Frankreich feinen von der Regierung abge- sandten Kommissar hier gesehen haben. Außer dem haben sich seit einigen Jahren mehrfache Verhältnisse des Wohlwollens und uneigennükiger nachbarlicher Freundschaft zwischen Belgien und Deutschland angefnüpft, und die Neigung zu Deutschland muß in Belgien in dêmselben Grade zunehmen, in welchem die Hoff- nung auf eine dauernde Verbindung mit Frankreich zu Gunsten der industriellen Jnteressen des Landes schwindet.

Der Minister des Jnnern hat bedingungsweise die Statu- ten der Gesellschaft autorisirt, welche sich fúr die Gründung einer Belgischen Kolonie in einem Landestheile von Guatemala (TLen- tral-Amerika) gebildet hat. Wir werden sie im folgenden Be- richte naher besprechen, Die Untersuchungs - Kommission schi}t sich in diesen Tagen auf einem Staatsschiffe ein. n

Eine große Zahl in Brüssel lebender Deutschen und Preußen hat bei Gelegenheit des Geburtstages Sr, Majestät des Königs von Preußen bei dem Preußischen Gesandten, Baron von Ar- nim, eine Glúckwounsch-Adresse eingereicht. - Die Militairmusik des Régiment des Guides licß sich bei dieser Abend- Feierlichkeit ver- nehmen. :

Deutsche Bundesftaaten.

München, 16. Oft, (A. Z.) Das kolossale Standbild Jean Pauls, bekanntlich die vereinigte Arbeit von Schwanthaler und Stiglmaier, das König Ludwig von Bayern. dem edlen Dichter in seinem Wohnort Bayreuth, wo er von 1804 bis 1825 gelebt, errichtet, ift seit einigen Tagen, nach der Vollendung in Guß und Ciselirung, in der Königlichen Erzgießerei ausgestellt und wird noch im Laufe dieses Monats nach dem Ort seiner Be- stimmung abgehen, um daselbst aufgestellt und am 14, November, als dem Todestag des Gefeierten, unter besonderer Festlichkeit enthüllt zu werden, Und so wird Bayreuth den Mann, der lange Jahre hindurch eine hohe Zierde der Stadt war, als solche in andrer Weise zu einem bleibenden und sets lebendigen Andenken zurüerhalten aus der Hand des Fürsten, der das Große, was die Zeit hervorgebracht, mit den Schriftzügen der Kunst zu ver ewigen weiß. Auf die Werkstätte Stiglmaiers wirft és aber auch für ferne Zukunft gewiß ein glänzendes Licht, daß darin die Ehrenstatuen der größten Genieen der Gegenwart und unse res Volkes gegossen worden, So ist, um nur die Dichter zu nennen, Schiller von da ausgegangen; so wird nach Jean Paul Göthe, dessen kaolossales Thon - Modell unter Schwanthalers Händen rasch der Vollendung entgegengeht, von derselben Stelle ausgehen, Und möge der Vierte in diesem hohen Bunde für den Ruhm und die geistige Erhebung Deutscher Nationen -ihnen fol- gen Herder! Bon den vergoldeten Erz-Statuen, die den neuen Thronsaal schmócken werden, ist die achte, Kaiser Ludwig der Bayer im Kröaungs-Ornat vollendet und in der Königlichen Erz-Gießerei aufgestellt, Jn der nächsten Woche wird die Glyp- tothek den leßten Schmuck érhalten, der zur gänzlichen Vollen- dung des Gebändes bisher noch úbrig war: die sechs Marmor- Statuea namlich in den sechs Nischen an der Vorderseite,

Dresden, 21, Okt. Se. Durchlaucht der regierende Her-

¿0g von Braunschweig ist gestern Vormittags von Leipzig hien angekommen, ¡und hat heute fruh die Reise nach Schlesien fort-

geleBt,

Sigmaringen, 17, Okt. Heute verschied hier im 82fen Lebensjahre die Fürstin Amaliè Zephyrine von Hohenzollern-Sig maringen, geborne Fürstin von Salm - Kyrburg, geboren den 6. Márz 1760, vermählt den 2, August 1782 mit dem damaligen Erbprinzen und nachherigen regierenden Fürsten Anton Alois von Hohenzollern- Sigmaringen, welche Ehe der gerade vor 10 Jah ren, am 17, Oktober 1831, erfolgte Tod des Fúrsten (trennte.

m heutigen Tage is die Vermäh- f

Bückeburg, 16. Oft. F lung Zhrer Duréhlaucht der Prinzessin Adelheide Christine Ju- ite

e r Tochter des regie- renden Fürsten zu Schaumburg-Lippe, mit Sr. Durchlaucht dem

Prinzen Friedrich zu Schleswig - Holstein - Glücksburg hier durch

priesterliche Einsegnung feierlich vollzogen worden.

Luxemburg, 16. Oft. Vierzig Einwohner der Stadt

Grevenmacher, sammtlich aus der Klasse der Handwerfer und

fleinen Ackerbauer, haben bei Gelegenheit der MNichtratification des

Bertrages vom 8, August an den König Großherzog ihre Weh-

Flagen gerichtet. Wir theilen nachstehend diese Bittschrift mit, : :

welche mit den Glückwünschen des Gemeinde-Nathes der nämli-

chen Stadt ganzlih im Widerspruch steht: „SWBrevenmacher, P A í 4 _— 4 IFE, S - L » A 14, Oftober 1841. Sire! Wehmuüthig empfingen die Mofel-Bewoh

ner die Nachricht der Gränzsperre gegen Preußen, welche unsere Gegend seit 25 Jahren in Kummer verseßte Sollte Wirklichkeit in diesem Gerüchte liegen, o dann haben wir vergebens das Wiederaufleben des Handels und der Gewerbe erwartet, und wir werden nach wie vor uns in Elend versekt sehen, Aber Oraniens Wort ist uns theuer und werth, und wird uns in feinen Bersprechunaetr nicht täuschen. Wilhelm Il. hat uns die súße, die schon \o lange erwünschte Hoffnung gegeben, als wir das hohe Glück hatten, Fhn bei uns jehen, daß roir diesem Elende entgehen und unge

bald wieder mit unsern alten Nachbarn vereinigt sehen würden, Air Mosel-Bewohner nehmen dahèr von neuem die Zuflucht zu

Threr Königlichen Majestät und flehen zum Throne um Trost

und Rettung, welche einzig und allein in jenem Handels - Ver: FPAIUCOEE

Sesterreich.

Le JGien, 19, Oft. Den neuesten Berichten aus Kon-

fantinopel vom vten d. M. zufolge, war das Aegyptische Dampf- A _— A r f I F S Ÿ boot „Nil“ mit dem Sohne Mehmed Alis, Sad Pascha, und

dem Ferik Sami Pascha am Bord, am 2ten d. M. nach Alexan- Mit derselben Gelegenheit is der Großherr-

tra g ha l,

Der ehemalige Fürsk der Drufen, Emir Beschir, ist mit sei-

ner Familie und Gefolge auf dem Englischen Kriegs-Dampfboote „Cyclops““ von Malta in Konstantinopel eingetroffen.

Der Königl. Preußische Gesandte bei der hohen Pforte, Graf

von Königemarck, hatte vor seiner Urlaubsreise nach Berlin, am Iten d, M, seine Abschieds- Audienz beim Sultan,

Jn der Nacht vom 5ten auf den bten d. M. wurden zu

Konstantinopel mehrere sehr heftige Erdstöße verspürt, welche an verschiedenen Orten beträchtlichen Schaden angerichtet haben,

JIJíien, 19, Oft, Ueber eine Feuersbrunst, von welcher das

am Fuße des Gräfenbergs (in Oest. Schlesien) liegende Städt: chen Freiwaldau heimgesucht wörden, enthält ein hiesiges Blatt in einem Schreiben aus diesem Orte vom A40ten folgende Details ;

„Gestern in der siebenten Abendstunde brach in Freiwaldau, dem Städtchen am Fuße des Gräfenbergs, Feuer, Und zwar n einer, der nah dem Ringe befindlichen Scheuern, aus. Ungeachtet aller Rettungsanstalten von Seité des Magistrats, der Einwohner der Stadt selbs, so wie der der umliegenden Ortschaften, griff das Feuer, unterstüßt von einem heftigen, anhaltenden Winde, rasch um sich, und 30 Scheuern, meist voll Getreide, so wie die ganze eine Seite der Vorstadt Freiheit, wurde in wenigen Stunden ein Raub der Flammen. Tief ergriffen von dem bedrohlichen Zustande der ganzen Stadt, erschien faum nach dem Ausbrüche des Feuers Nincenz Priesniß, begleitet von vielen seiner zahlreichen Kurgäste, um- zu helfen und zu retten, Schon fingen zwei Hauser am Ringe zu brennen an, als er sich in das ihnen zunächst liegende, dem Bürger Joseph Stephan gehörige Haus begab, und. hier war es, wo er durch die trefflichste mit Lebensgefahr verbundene Húlfe, wobei ihm mehrere Kurgäste würdig zur Seite standen, die Stadt vor dem entseßlichen Schicksal des gänzlichen Unter- gangs rettete. Das Haus war nämlich schon von mehreren Sei: ten vom Feuer ergriffen, wurde aber durch seine umsichtige und energische Hülfe vom Giebel des Daches geleitet, nicht nur unter- drúckt, sondern auch das weitere BVerbreiten desselben verhindert, Nach Aussage aller Anwesenden wurde dadurch die Stadt vor dem weiteren Vordringen des Feuers, da alle Häu{er mit Schin- deln gedeckt und der Wind sich immer noch mehr vergroßerte, ver- \chont.

nichts werden.“

is se C cDWeii. Bern, 15, Oft. Die meisten neuen in Zweifel gestan-

denen Kloster - Instructionen für die nächste Tagsaßung sind nunmehr bekannt. Es werden immen: 1) für Wiederb erstellung sammeélicher Klöster: Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Glarus, Freiburg, Graubündten, Neuchatel, Appenzell F. R,, Basel (10 Stimmen); 2) daß blos die aufgehobenen vier Frauen: Klöster wiederhergestellt werden sollen: Zürich, Geuf und wah! s scheinlich auch Wallis und Schaffhausen (4 Stimmen); 3) für den Neuhaußschen Antrag, sich mit den Aargauischen Kon- ¡essionen zu begnúgen : Waadt, Solothurn, Appen- zell À. R, Tessin, Baselland, Thurgau, St. Gallen und Aargau selbst (§8 Stimmen ). Würden Wallis und Schaff- haufen wiederum auf die Seite der Ur- Kantone treten, 10 würden sie doch dadurch keinen Ausschlag bewirken, weil 127 Stim-

Bern,

men für einen gültigen Bundes - Beschluß erforderlich sind, Eine

ebenfalls nicht hinlängliche Stimmenzahl würde aber auch dann

wieder herausfommen, wollte sich die zweite Minderheit mit 4, der

dritten mit 8 Stimmen (durch Verzicht auf die Nonnen von Her

metschwyl) anschließen, wenn nicht etwa Baselstadt für gut fände,

umzukehren, und die fehlende 7 Stimme darauf anzulegen,

Spanien.

Der M e 10g er publizirt nachstehende telegraphische d (

peschen :

L Perpignan, 15 O Der SLn eal S S Gal:

dant dér Mster Milit: Division gf dén Kriegs - Der Pdbel hat die Druckerei des Globe verwüstet und die Nummer auf dem dffentlichen Plaße verbrannt. Der General-Capitain Seoane hatte am 10ten das Kommando von Valencia übernommen- Es herrschte daselbst große Besorgniß. Jn Barcelona sind 200 Moderados verhaftet worden. Am 12ten war dort materielle Fortwährend wird die

M inistèr. „In Cadix sind Unruhen ausgebrochen,

Ruhe, aber Aufregung in den Gemüthern. Ausfertigung von Pässen nach Frankreich verweigert.

F

d e

Æitucional vom 13ten zeigt Besorgniß Über die Stimmung der

Zoldaten, die jedoch, sagt er, in allzu geringer Zahl sind, um ¿wblf Bataillonen National-Gardiskten zu widerstehen.“

l, Perpignän, 16, O, Deer Generake Commans deur der 2Nsten Militair Don a. den Kult

Minister: „Nach dem Consktitucional vom 14ten hat die

leberwachungs-Junta ihren Entschluß, ein (Zwangs-) Anlehen zu erheben, ausgesprochen. Dieses Journal will, daß diese Auflagen auf die Kapitalisten gelegt werden; es ist billig, sagt es, Anstifter des Krieges auch dessen Kosten bezat;len. Die Ueber-

wachungs- Junta hat die Wiedereinseßung der von der Regierungs- Junta von 1840 ernannten Beamten, welche seitdem ihre Stellen wieder verloren hatten, befohlen. Es herrschte zu Barcelona am 13ten Aufregung ohne materielle Unruhe, und am 14ten wurde ¡u Girona ebenfalls eine Ueberwachungs-Junta ernannt, um die

Provinz zu verwalten,“

a ne, 16 Ol D ber 20A Mir an bel Neg S: Mer, Muñagorri ist zu Goyzneta von El Loria, einem Esparteristischen

Banden-Chef, getödtet worden, S

Ndd

Der General Zurbano hat 7 Mi-

quelets gefangen genommen und erschießen lassen. Die Behörde von Vitoria (die provisorische Regierung) hat als Repressalie einen

Preis auf seinen Kopf geseßt.“

I Bann o Der Unter Pyafett an den Minister des Fünérn. „Madrid war am 14ten ruhig. „Seit dem Sten hatte daselbst ununterbrochen Ruhe geherrscht, Leon is gefangen genommen und zum Tode verurtheilt wor! Fr sollte, wie es heißt, am 15fen erschossen werden. Die 2 haftuungen sind nicht so zahlreich, als es geheißen haite. Es haben feine Hinrichtungen stattgehabt, General Rodil marschirt mit 7000 Mann nach den (nördlichen) Provinzen, Am 15ten war rx zu Castillejo, Die Christinische Bewegung greift um sich in Guipuzcoa.“

V Berin, 47% Qffi

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Der General-Comman-

deur. der 21sten M ilitair-Division an den Kriegs-Mi- |

nister. „Die Ueberwachungs- Junta hat am 13ten Verhaftung und Güter - Confiscation gegen alle diejenigen Einwohner Barcelona's, welche nicht auf der Stelle zurückkehren würden, und dann auch die Aufhebung des Eingangszolls für Mehl dekretirt. Sie hat den Einnehmer ihres Zwaäangsanlehens ernannt. Die Natio- ole Qs von Sarria is entwaffnet worden, weil sie nicht zur LBenUge patriotisch gesinnt erscheint,“

VL Peftpignan, 18. Ot. Der General-Comman- deur der 21skten Militair-Division an den Krieg s-M:i- E „Seneräl Sdeoane ist am 11ten mit drei Bataillonen von Balencia nach ¿lragonien abgegangen. Am 13ten war Aufregung in Balencia, Die Vational- Garde verhinderte die Moderados, die Stadt zu verlassen, Die Ueberwachungs- Junta von Bar- celona hat die Bildung zweier Frei-Bataillons Und einer Sicher- heits-Compagnie (d’ane compagnie de salut public) und die Be- wassnung der Bevölkerungen, welche Vertrauen verdienen, befoh- len. Sie hat 10,000 Flinten vom General - Capitain reguirirt. Sie hat die Bildung einer Ueberwächungs-* gliedern an jedem Hauptorte defretirt, Sie hat dem Klerus, den Konsuln und den Fremden verboten, sich in die dentlichen Ange- legenheiten einzumischen. Sie hat die National-Garde der Mili- tair-Disziplin unterworfen, Die Herren Ros und Torrens, Mit:

Im Ganzen verbrannten 26 Häuser und 52 Scheunen, gerettet konnte aus ersteren sehr wenig und aus leßteren gar

daß die

er General-CTommandeur

| | | | | Junta von fünf Mit- | | j |

1317

glieder der Ueberwachungs- Junta, sind mit der Ausfertigung der Pâsse beauftragt. Die Lage Barcelona’s war vorgestern frúh noch immer die nämliche,“

VITL Bayonne, 418, Oft. Der Unter-Präâfekt an den Minister des Jnnern. „General Alkala war gestern Abend mit seinen Truppen, da er besorgte, durch die Jusurgenten Gui- puzcoa’s abgeschnitten zu werden, nah St. Sebastian zurúckzu- fehren im Begriff. Es heißt, die National-Garde beabsichtige, ihm- die Thore der Stadt zu verschließen und seibst den Plaß zu vertheidigen.“ e

Vil, Bayonne, 18, Oft. Der Unterpräfekt an den Minister des Jnnern. „Die Brief-Touriere von Madrid bis ¡zum 12ten sind uns über Jaca zugekommen, Der Regent hat Rodil zum General-Capitain der Heere und Lorenzo zum Gene- ral-Lieutenant ernannt. Ein permanentes Kriegsgericht ist in Madrid niedergeseßt worden. Der Stadt - Rath verfügte sich am 11ten zu dem Regenten und forderte ihn auf, energische und Ausnahms - Maßregeln zu ergreifen. General O'Donnell hat am 14ten Puente de la Reyna genommen.“

Man liest im Mémorial Bordelais: „Die Gattin Espartero's, die sich in diesem Augenblicke auf einer Reise in An- dalusien befindet, ist in Folge einer Einladung der Britischen Be- hörden von Gibraltar nach diesem Orte abgegangen. Der Gou- verneur dieser Stadt hat große Vorbereitungen getroffen, um die Gemahlin des Regenten von Spanien in seinem Palaste würdig zu empfangen. Er hat ihr ein Dampfboot und eine Brigg der Englischen Marine entgegengesendet; es heißt, daß nichts verab- saumt worden sey, um der Gattin des jeßigen Chefs von Spa- nien zu beweisen, wie sehr England seine Freundschaft zu schäßen wisse. Man fügt hinzu, daß die Veranlassung hierzu von dem Kabinette zu St. James ausgegangen sey.

„Man will wissen, daß die Unruhen in Madrid nach den 9ten wieder ausgebrochen wären; man fügt sogar hinzu, daß das Hotel des Französischen Botschafters bei dieser Gelegenheit nicht verschont geblieben wäre. Gestern verbreitete sich das Gerücht, unter den in Madrid Verhafteten befänden fich die Herzogéè von Cafskroterreno, von San Carloë und von Frias, der Ex-Minister Tfluriß, die Generale Concha und Quiroga und andere Notabili- taten, Man versichert auch, daß der Englische Minister in Ma- drid, so wie das übrige diplomatische Corps sih bei der Regie- rung Espartero’s dahin verwandt hâtten, daß man bei diesen Er- eignissen wo moglich kein Blut vergießen möge. Der Regent hat Herrn Aston am 8ten in einer Privat-Audienz empfangen,“

Man schreibt aus Saragossa, vom 12ten d,.: „Der Gene- ral Borso di Carminati ist um 10 Uhr Abends vor ein Kriegs- gericht gestellt und verurtheilt worden. Er sollte am folgenden T Borso di Carminati is Piemonteser

Tage erschossen werden. von Geburt und trat in vaterländische Dienste, unter dem Ober- sten Pacchierotti, welcher in Turin die Proclamation von 1812 proflamirte, Er floh nach Spanien, stand im Jahre 1823 bei der Fremden-Legion Und schloß sich den Liberalen seines Landes an. Jn dem lebten Kriege zeichnete er sih durch wichtige Dienstk- leistungen und seine Bravour aus. General Oran, dey lange Zeit Chef des Generalstabes Cordova?s und Espartero’s war, gab ihm \eine Nichte zur Frau. Borso, der mit den Parteigängern

| der Constitution von 1812 eng verbunden, und Mitglied eines Karbonari- Klubbs war, galt in der Armee für einen Exal- tirten, Im Jahre 1838 trennte er ftch unter Umständen, die ibm die größte Ehre machen, von seiner Partei. Es hatten sich ihm nach einem Gefechte in Valencia 200 Karlisten auf Discretion er- geben, und er hatte gemeinschaftlich mit dem Obersten Pezuela, ihnen das Leben geschenkt, aber General van Halen, der zum Ge- netral- Capitain von Aragonien ernannt worden wart, ließ sie nie- derschießen. Dies bestimmte Borso und Pezuela, ihre Entlassung einzureichen ; als sie diese nicht erhielten, fuhren sie fort zu dienen, schlugen sich aber zu der Partei der Gemäßigten, der fie bis da- hin eifrig anhingen,“

Man schreibt aus Bayonne vom 14, Oftober: „Eine De- pesche des General Alcala, datirt aus Tolosa den 12ten Abends, enthält Folgendes: „Der General . Pedro Chacon schreibt mir gestern aus Tafalla, daß für Pampelona nur wenig Hoffnung bleibt; der General Ayerbe befindet sich nur 2 Meilen davon in Caparroso. Der General Aleson marschirte auf Vitoria, um

es in Belager

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ungs-Zustand zu verseßen; ihm folgt der Brigadier Zurbano. Alle Spanischen Truppen halten gute Mannszuch(l und bleiben der Regierung treu; die Provinzen im Jnnern sind bereit, die Rebellion aus allen Kräften zurücfzustoßen; überall herrscht die volllklommenste Ruhe. Bei der Abreise des General Lhacon hatte sich der Regent entschlossen, mit 15 Bataillonen und 8 Esfadronen nach den Provinzen zu marschiren, Pampelona hat gestern das von der Citadelle auf die Stadt gerichtete Bom- bardement heldenmüthig bestanden. Heute hat das Feuer um 107 Uhr wieder begontien,“

Man liest heute Abend im Moniteur parisien: „Ein Augenzeuge, der gestern in Paris angekommen if, giebt folgende Details úber die Lage, worin sich Pampelona und dessen Umage- gend am 13ten befand: Der neue Verlust, den die Partei der Bewegung in Madrid erlitten, hatte diejenigen Éeineswezes ent- muthigt, die den ersten Jmpuls zum Aufstande in den Provinzen gegeben und ihr Banner auf der Citadelle von Pampelona aufge- pflanzét hatten ; ihr Muth ift durch diese Hindernisse nur gewach- sen, und sie hängen der Sache, der sie sich weihtea, nur um so wärmer an, Als der General O'Donnell ausmarschirte, um sich mit dem General Ortigoza zu vereinigen, hatte er 2500 Mann Infanterie und 350 Pferde. Er führte überdies 3000 Flinten bei sich, um alle diejenigen zu bewaffnen, die sih fúr die Partei der Königin erkflâren würden, Ueberall sind O'Donnell und Or- tigoza auf ihrem Wege mit den lebhaftesten Beifalls-Bezeugungen empfangen worden, und eine große Anzahl von Land-Bewohnern hat sich ihnen angeschlossen,“

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Vereinigte Staaten von Nord: Nmerika,

Mew - Hork, 27. Sept. Die bereits erwähnte Proclama- tion des Prásidenten der Vereinigten Staaten in Betreff der Wirren und Ruhestörungen an der Gränze von Kanada lautet vollständig folgendermaßen: 1

¡Es ist der Regierung der Veretntgkett Staaten die Kunde zu- gégattgen, daß an der nördlichen Gränze geheime Logen, Klubs oder | Beretne bestchen, daß die Mitglieder dieser Logen durch geheime Eide verbunden sind, daß sie Feuerwafen und Munition gesaninrélt und verborgen haben und endlich, daß sie den Plan haben, durch Einfälle in das Gebiet ciner Macht, mit welcher die Vereinigten Staateit im Frie- den sind, die Gesche ihres Landes zu verleßen. Da es nut bekannt i, daf Fntrigants die von beiden Seiten derGränze köommen,diese Klubs besuchen, die Mitglieder in geheimen Versammlungen häranguiren und fie zu | geseßwidrigen Handlungen aufreizen; tn Erwägung, daß diése Leute | in ihrem JFnteresse Beisteuern von unwiffenden und leichtäläubigen Leuten erheben und so durch die miréchtlichsten Mittel sich berei- chern; in Erwägung ferner, daß die geseßwidrigen Absichten der Mitglieder dieser Vereine sich durch eincit Versuch kundgegeben ha- ben, der zum Zweck batte, das Leben und Eigenthum dex Einwoh-

iter von Tschippewa in Kanada und das dfentliche Eigenthum der Britischen Regierung zu zerstören: thue ih, Fohn Tyler; Präsident der Vereinigten Staaten, allen Fndividuer; welche Schlimmes beabsihfigen, htermit kund, daß fie die verdiente Strafe empfan- gen werden. Die Gesehe ‘der Vercinigtew Staatea. werden mitt Strenge gegen sie in Anweudung gebracht werden, und, welt ile €l-= nen Einfall in Kanada machen und durch die Britischen Behörden verhaftet werden, so wird die Regierung nicht zu ihceit Gunsten ein- schreiten und sie nicht als Amerikanifche Bürger réflamtren. Ich er- mahñe glle gutgésinnten, aber irre geletteten Po welche tin fene Klubs eingetreten find, dieselben, um {were Folgen zu vethüten, Un- verzüglich zu verlassen und an ihrem géheimén Versammlunget oder gejseßwidrigen Eiden nicht länger Theil zu nehmen: Jch hoffe, das die verständiger und loyalen Einwohner diese geschwidrigew Beretne und diese unerlaubten Handlungen bekämpfen und der Regievung bei- sehen werden, den Frieden des Landes gegen die trauxigen Refultate der Handlungew von Uebertrétern der Geseße gufrecht zu erhalten. Gegeben zu Washington am 25, September 1841 und im 66sten Fahre dé! Uuabhängigkcit, Sohn Le

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Berlin, 15. Oft, (Verspâtet.) Am 41. Oktober c. beging der Regiments-Arzt Hartmann vom 2ten Garde: Ulanen - (Land- wehr-) Regiment seine 50 jährige Dienst- Jubelfeier. Dieses sel- tene Fest wurde durch die dffentliche Anerkennung seiner. vielfachen Verdienste, die er fich durch ein langes, thâtiges, der Menschheit heilz und segenbringendes Wirken als Arzt und Menschenfreund, (nx Kriege und im Frieden erwarb, auf eine sehr ehrenvolle Weise verherrlicht, Der Commandeur der Garde- Kavallerie, General: Lieutenant von Brauchitsch Excellenz , überreichte ihm, mit der Versicherung der huldvollen Zufriedenheit Sr. Majestät mit {eiz nen dem Staate geleisteten Diensten, die Jnsignien des Rothen Adler-Ordens dritter Klasse mit der Schleife. Der Comnigndeur des 2ten Garde-Ulanen- (Landwehr-) Regiments, Oberst-Lieutenant von Oftau, in Begleitung Sr. Excellenz und an der Spiße des ganzen Offizier-Corps, verehrte ihm im Namen des leßteren einen reich verzierten, mit mehreren auf diesen Tag bezüglichen Jnschrif- ten versehenen silbernen werthvollen Pokal. Dann erschienen, um ihre persönlichen Glückwünsche darzubringen, seine militairischen Borgeseßten, seine Kollegen, Deputationen der militair-ärztlichen Bildungs-Anstalten, und außerdem úÚberreichten drei der. Herteir Stadträthe ein Gratulations-Schreiben von dem Verein des Jn- stituts für sittlich verwahrloste Knaben, worin der Jubilar feit 16 Jahren als Arzt fungirt, welches Schreiben von dem Staats- Minister Rother Excellenz und den Mitgliedern des Vereins un- terzeichnet war. Auch eine Deputation des Füsilier - Bataillons des 2ten Garde-Jnfanterie-Regiments (früher das von Schillsche Jnfanterie-Corps) brachte dem Jubilar, unter Vortritt des Ma- jors von Renouard, ihre Glückwünsche und erinnerte ihn dadurch lebhaft an die Affaire bei Kolberg, wo er diesem Corps vor, roäh- rend und nach der Belagerung, d wie auch noch späterhin, ange- hörte. Hierauf beehrten ihn noch mehrere Stabs - Offiziere der verschiedenen Regimenter hiesiger Garnison mit Wünschen für sein ferneres Wohl. Nicht minder überrascht und gerührt ward der Jubilar durch den Besuch des zeitizen Dekans der medizini- schen Fakultät der hiesigen Universität, Geheimen Medizinal:Rath Dr, Osann, der ihm Mamens derselben das Ehren - Diplom als Doktor der Medizin und Chirurgie überreichte.

Un 3 Uhr Nachmittags verfügten sich viele hohe Militair-

und Civil-Personen, Militair- und Civil-Aerzte, gemeinschaftlich mit dem Offizier-Corps des 2ten Garde-Utanen- (Landwehr-) Ne- giments, nah dem Jagorschen Saale und nahmen dort, unter Musik und Gesang, ein festliches Mahl ein, das durch allgemeine Heiterfeit und Frohsinn sehr belebt wurde. ___ Wahrend der Tafel übergab der General - Stabsarzt und Geheime Ober-Medizinal-RNath Dr, Büttner, in Begleitung meh- rerer Regiments-Aerzte, dem Gefeierten einen mit Sinnbildern in Beziehung auf sein früheres sehr bewegtes Leben reich verzierten, ebenfalls sehr werthvollen Pofal, welchen die General-Stabsärzte. General-Aerzte und Ober- Militair - Aerzte der Berliner Garnison ihm zu diesem Tage der Weihe mit innigster Achtung und Liebe verehrten,

Moge der Himmel den Jubilar, der in seinem 70sten Jahre noch mit voller Kraft und mit gewohnter Rüstigkeit seinen Ge: {aften vorsteht, noch lange bei froher Laune und guter Gesund=

heit erhalten!

CUNETLTE N IBA T E T O P I n B72 Mid D T TT O T T M E T C E R N E Bre » T éo wn Die neue Französische Anleihe von 1%06 Mil: lionen.

«x Paris, 19, Oft, Die durch eine Königliche Ordonnanz vom 18, September autorisirte Anleihe von 150 Millionen Fran- ken ist gestern einer Gesellschaft von Kapitalisten, an: deren Spiße Herr von Rothschild steht, zugeschlagen worden, Die Mittheil- nehmer sind die Herren Hottinguer, Aguado und die beiden Ge- neral-Einnehmer Baudon und Amédé de St. Didier. Der Cours

des Zuschlags ist 78 Fr. 527 Cent. Jn dem Augenblicke, als dies

Geschäft im Finanz - Ministerium unter dem BVorsiße dès Herrn Humann abgeschlossen wurde, stand die 3 proc. Rente àn der Börse auf 81 Franken. des Zuschlags und etwa 25 Gewinn, der sih nur noch vergrößern wird. durch die Spekulanten à la Baisse herabgedrückte 3 proc. Rente wird nunmehr ihren früheren Stand wieder annehmen und sich in cin naturliches in kurzer Zeit noch um 2—3 Fr. steigen. welche bis zum Augenblicke des Zuschlags durch alle nur denfba- ren Mittel ein Sinken zu bewirken suchten, werden jeßt Alles aufbieten, um ein Steigen zu erhalten. 3

Es fand daher zwischen dem Betrage dem Stande an der Börse eine Differenz von Franken zu Gunsten der Soumissionaire statt, ein Ge- Die seit langer Zeit

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Berhältniß zu der 5 proc. stellen, d, h. sie wird Die Kontrahenten,

Zu diesem Getoinne, der ungeheuer seyn wird, und den man

auf 3 bis 35 pCt, schäßen kann, kommen noch die Zinsen, die für die ganze Summe von 150 Millionen vou 22. Juni an gezahlt werden, obgleich die erste Einzahlung von 75 Millionen Franken erst am 28ften d. M. stattfindet und die Übrigen Zahlungen 0 bestimmt sind, daß die leßte von 15 Millionen erst am 7. Ofto=- ber 1842 geschieht.

Diese Operation is unstreitig in einem ungúnftigen Augen=

blie ausgeführt worden, Die Húlfsmittel des Schaßes ware noch bedeutènd und aus dem leßten Rechenschafts Bank von Frankreich ergiebt sich, daß die Regierung noch ganF vor kurzem die Summe von 120 Millionen Franken in der Bañk liegen hatte, die feine Zinsen tragen und nur der Bauk zu Gute fommen. i renz abgeschlossen worden, denn nur eine einzige Anineldung war geschehen; die Hèrren Gebrüder von Rothschild, L idi guer hatten sich mit den Herren Baudon und Sf, Didier, tvelche

ericht der

Auf der anderen Seite is die Anleihe obne Konkur-

guado und Hottin:

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