1841 / 297 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

die Gesellschaft der General - Einnehmer repräsentiren, vereinigt. Diesen Finanz - Mächten hat Herr Humann nachgegeben. Seit langer Zeit belagerten sie den Finanz-Minister und drangen durch zwei oder drei Journale, die ihnen ergeben waren, auf die Ab- schließung einer Anleihe, Hatte man den Rathschlägen des Siècle und des Courrier Françats Gehör gegeben, so ware die Anleihe vor drei Monaten abgeschlossen worden, zu einer Zeit, wo die 3proc. Rente auf 0 Fr. stand und der Verlustk für den Schaß wäre daher noch größer gewesen, wie jeßt. Wenn man dagegen die Finanz-Regeln beobachtet, wenn man nur die Bedurf- nisse des Dienstes zu Rathe gezogen hätte, so würde man noch mehrere Monate gewartet und dann unfehlbar 5—6 Millionen gewonnen haben, wobei den Kontrahirenden immer noch ein be- deutender Gewinn geblieben wäre.

Man ift sehr erstaunt darúber, daß die in London gemachte Eng- lische Anleihe von 525 Millionen nicht völlig zur Ausführung ge- fommen iff. Wir machen hier bemerklich, daß, wenn der Kanzler

Zchaßkammer den Kapitalisten analoge Bedingungen hätte villigen wollen, wie sie Herr von Rothschild erhielt, er leicht

Dovpelte und Dreifache der verlangten Summe hätte erhal- ten fónnenz denn die Englischen Banquiers begnügen sich bei Operationen dieser Art mit weit mäßigerem Gewinn, als unsere Pariser Financiers.

Man fann sich hier, (außer vielleicht in gewissen Kreisen,) nicht erflâren, wie Herr Humann einen folchen Vertrag hat an- nehmen können. Am 46. Oktober stand die 3proc. Rente an der Börse auf 79 Fr. 75 Cent. und es war alle Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß sie noch höher steigen werde. Zwei Tage spater nimmt man für die Anleihe einen Stand an, der um 1 Fr. 29 Cent. niedriger als jener Stand und um 2 Fr. 47 Cent. un-

r dem Course des Tages is, Dies ist noch niemals vorgefom- nen, selbst nicht unter den schwierigsten Umständen. Es is wirk- ih gold daß der Courrier français, welcher mil

großer Energie auf die Abschließung der Anleihe drang,

Operation sehr annehmbar findet und nicht ein

Kritik über die sagt. Hat diese Máßigung nicht darin ihren Grund, daß der Redacteur en Chetk des Courrier auf schr gutem Fuße mit Herrn Aguado, einem der Kontrahenten, steht? Wie dem auch sey, es hat dieser Umstand von Seiten eines Blattes überrascht das gewöhnlich mit einer gewissen Heftigkeit Sparsamkeit und das sets bei Gelegenheit der Diskussion des Budgets Kommentare úber Verausgabungen von 10—12,000 Fr. enthalt; jeßt, wo es sich um Millionen handelt, ist es vollkommen sanft müúthig und ruhig. Das Siècle macht es noch besser; es sagt nicht ein Wort über die Anleihe und begnügt sich mit der einfa chen Angabe der Thatsache. So vertheidigen die Oppositions- Blätter die Jnteressen des Landes!

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Aach o Cace

L Paris, 19. Oft. Die Schwierigkeiten, auf welche die Englische Regierung bei ihrer leßten Finanz - Operation gestoßen, dient den Freunden des Kabinets der Ruilerieen als ein mächti

ges Argument zur Rechtfertigung der drückenden Bedingungen, auf welche der Finanz-Minister gestern das erste Drittheil der ihm von den Kammern bewilligten Anleihe kontrahirt hat. Sollte aber nicht in dem pldblichen bedeutenden Steigen der um 1 Fr. unter dem Course des Tages zugeschlagenen neuen Nente eine ge vügende Entfräftung jenes Arguments und der vollgültige Beweis liegen, daß die Renten des Staats weit unter ihrem, durch den Stand des Geldmarktes bedingten Werthe verkauft sind? Es wird schwer seyn, dem gebildeten Publikum dies auszureden. Noch ehe die Anleihe abgeschlossen war, wurden die von den Unternehmern derselben an Gönner und Gúnstlinge ausgegebenen Promessen zu 80 S, alo Um 1 S, 4/5 Cent,

B Aae Ba Can wpr I, vi (2 ME Bd M O P57 G Ens N 1D U06 TLEEZ E i Pri Lie

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DA af A: Allge

P E Mt + . 4 Bekanntmachungen. E d h 1 Ç [5 ' dem Justiz werder,

Beim

Ste Cte

Ber unten näher bezeichnete Klemvnergeselle Edugrd Magnus Schmidt is von uns wegen Betrugs zur &riminal Untersuchung gezogen - hier entfernt, und es bis jeßt nicht ermittelt worden. alle resv. Militair- und Civil-Behörden, unter Er bietung zu ähnlichen rechtlichen Gegendiensten, hier | durch ergebenst ersucht, auf den gedachten 2e. Schmtdt Preufi, die vigiliren, ihn im Betretungsfalle verhaften und ge

liefern zu lassen. F Potsdam, den 15. Oftoder 1841, i Königliches Stadtgericht hiestger Restdenz, werden, Ge E

E fleiner und \chlanfer Statur

geboren -

rundes Kinn, längliche Gesichtsbildung und gesunde|26. Gesichtsfarbe. | und war sein leßter bekannter Aufenthaltsort Ber lin, wo exr wegen mangelnder Legitimation verhaf- [bende tet, aber wieder entsprungen if.

beraumten

| Birnbaum

Königl, Land

Belanuntmaczung.,

Dex über das Vermödgen des Fabrikant Rudolf Schulze zu Delißsch durch Verfügung vom 12. März d. À. erdffnete Konkurs und ofene Arrest wird hier durch wotedex aufgehoben.

Delißsch , den 12. Oftober 1841.

Königl. Land- und Stadtgericht. boren am 41.

Oeffentliche Bekanntmachung. | exflären.

dem Kaufmann Winkelsesser in Stettin Kommitssionz-Rath Noth,

K9mmtartus

Mangel hat sich aber von hat der Käufer des verpfändeten Grundsiücks, der if sein teitiger Aufenthaltsort hiesige Stadtrath Hartmann , ] Es werden daher Zinsen im Betrage von 191 L, 23 Car. 1 beim hiesigen Gerichte depontrt,

Die Wittwe Kaldenbach Fohanne Modeste geb. IModeste und Karl Gottlob Kaldenbach haben ihre Ansprüche acn Erstattung der Kosten in unsere Gefängnisse ab- an die Posk ausgegeben.

. Das Dokument i| nicht vorhanden. Das bulat soll gclöscht, die deponirte Summe ausgezahlt | F

; Alle diejenigen, welche an die zu löschende Poll, ckcchmidt ist 19 Fahr alt, in Luckenwalde und das daruber ausgestellte Fnsirument als Etgen hat blonde thümer, Cehstonarten Haare und Augenbraunen , freie Stirn, blaue Au |Briefsinhaber Anspruch zu machen gen , gerade Nase, gewöhnlichen Mund, gute Zähne, hierdurch vorgeladen November c; Die Bekleidung ist nicht bekannt, vor dem Hrn. Ober-Lgndes-Ger.-Assess, Menzel an TDermtne zu : wird mit seinen etwanigen Ansprüchen prä |fludirt und ihm ein ewiges Stillschweigen guferlegt. den O. ult 1841.

G Otti a

Bet dem unterzeichneten Gericht is darauf ange- tragen, den Samuel Rau, einen Sohn des in Klem zig verstorbenen Müller Johann Friedrich Rau, ge

Mai 41786 in Buckow bei Züllichau, | [Behufs der Ausantwortung seines in o-richtlicher

|Yerwaltung befindlichen Vermögens, für todt zu)

Der S amuel Rau odev,/ insofern derselbe gen zu finden (Berlin bei T.

1318

über dem Emissions-Preise, verkauft, und nah Abschluß des Kon- trafts sind sie bis auf 81 Fr. gestiegen. Es ift leicht zu berech- nen, wie viele Millionen die Unternehmer der Anleihe und die untergeordneten Theilnehmer an derselben auf diese Weise gleich in den ersten Stunden ihres Besißes gewonnen haben, Der Verlust des Staats würde doppelt so groß geroesen seyn, wenn sich Herr Humann vor drei Monaten, wo die 3 proc. Rente zwi- hen 76 und 77 Fr. shwankte, die Ausschreibung der Anleihe hâtte abdringen lassen. N Gründe, welche ihn jeßt bestimmt haben, wenigstens einen Theil der Anleihe, die er ganz umgehen zu können hoffte, unter noch immer sehr empfindlicher Beeinträchtigung des Schaßes zu negoziiren, diese Gründe mússen wir auf sich beruhen lassen; nur so viel sey gesagt, daß die Integrität des Herrn Humann in der öffentlichen Meinung zu fest steht, als daß einige auf die Ver- dächtigung derselben berechnete Fnsinuationen den geringsten Eingang beim Publikum finden könnten. Dagegen findet wohl die Meinung einigen Anklang, daß die Ausdauer des Finanz-Mi- nisters durch die von allen Seiten, von der Presse, aus der Finanz- welt und selbst aus der hohen politischen Sphäre kommenden Beskürmungen endlich erschöpft worden, und daß er zuleßt aus Ueberdruß in die Emission der Anleihe gewilligt, ohne person- h von deren Nothwendigkeit überzeugt zu seyn. Wie dem aber sey, der Staatsschaß hat es jedenfalls der Herrn Humann oft vorgeworfenen Germanischen Hartnäckigkeit des Finanz- Ministers zu danken, daß er vorläufig nicht mit 450 fondern nur mit 150 Millionen neuer Renten beschwert ist. ZJndessen wird sich die Finanzwelt den großen Resk der ihr versprochenen Beute ge- wiß nicht lange vorenthalten lassen, ohne ihr System der Recla- mationen in allen Tonarten zu erneuern, Schon jeßt präludiren ibre Organe darauf. Da man die rückständigen 300 Millionen nicht im Namen der Befestigung von Paris zu fordern wagt, und auch die militairischen Verhaltnisse Frankreichs zum Auslande feinen leidlihen Vorwand zur Wervollständigung der von den Kammern bewilligten Anleihe mehr darbieten, so verlangt man dieselbe zum Behufe der Tommunications- wege, hinsichtlih deren Frankreich so weit hinter seinen meisten Nachbarn zurücsteht. | Wenn Frankreich jene 300 Millionen zum Bau von Eisen bahnen verwendet, #0 werden: sie wenigstens gut angelegt seyn ; allein die Art und Weise der Verwendung, wie sie heute das Fournal des Débats in Vorschlag bringt, laßt doch die chwoersten Einwürfe zu. Das genannte Blatt will, daß der Staat bei den anzulegenden Eisenbahnen etwa zwei Drit tel nicht allein dèr Kosten, fondern auch der Arbeiten úbernechme und die Exploitation der Bahnen gleichwohl an Actien - Gesellschaften abtrete, welche woeiter nichts zu überneh- men haben würden, als den Bau der nöthigen Häuser und die Anschaffung der Schienen und des beweglichen Materials. Ein einziger Blick auf dieses Projekt zeigt, welchen unermeßlichen Spielraum die Annahme desselben dem Unkterschleife, der Be- günstigung, der Bestechung u. st. w. geben würde, und man muß daher erwarten, daß es in der dffentlichen Meinung und in den Kammern auf ernstliche Schwierigkeiten stoßen werde, wenn es, wie dies allerdings den Anschein hat, in dem Kabinette Eingang finden oder chon gefunden haben sollte. :

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Auswärtige Börsen, Amsterdam, 20. Okt. Niederl, wirkl. Schuld 501, 5% do. 99%, go 64S Len O 4 : 14 . Kanz. Bill, 24 16: D Span 6G ¡6+ Passìve. . MAus@, . Zinsl, —, Preuss, Präm. Sch Pol Oesterr. 104 Antwerpen, 19, okt. Zingl.

. Neue Anl. 167. Hambur L Ga Okt, Bank - Actien 1545 G, Engl. Russ. 108, L 0 nd on, 1 Okt, C'ons. 35 S S. Belg, 1021 ä Neue Anl 19! l G - E E 4+ *

G 2 A D ° D die WVreufti Literarische An

Bat E. S,

QDrandt tin Marten Mittler

der Legitimation der Gläubiger

; obiges Kapttal mit

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ckturzebecher geh. Kaldenbach | 4; Sturzebecher geh. Kaldenbadld Athmen -

Abart

nebs Bemerkungen dieser Krankheiten Fnta- Hetlverfahren. Mitgliede der London

oder sonstige gr, 8, geh,

haben, werden Ou De A

Erben , Vfand

diese in dem daz

Bouvrmtittags

bescheinigen. Der Ausblei “A i

Meme aus dem

und Stadt-Gericht, E : | Herausgegeben C tegcei on. von Friedrich Karl von S Gr. 8, Sauber broschirt: Braunschweig, Oft. 1841,

it , 8rut Tite dey Nu E C N R P i Auf dem Grundstücke der Stadt Birnbaum No. 29. | verstorben ist, scine etwa zurückgelassenen unbekann- Stralse No. 8)

Vol. 32. pag. 313, No. 29, fleben Rubr. Ul, No. 475 Thlr. 13 gGr. gus der Obligation des Friedrich Kaltenbach vom 17. Kaufmann Heinrich Dietrich Affermann in S 2x decreto vom 17. Mai 1806 eingetragen,

Ueber des verstorbenen Gläubigers Vermögen ist| Konkurs erdffnet, und von der obigen Post sind| 132 Thlr. 17 Sgr. wahrscheinlich folgenden Kon fursggläubigern überwiesen,

2.\ten Erben und Mai 4806 f

9) den Erben des Kommerzien-Rathes Sebert, Stettin,

in Hamburg- : 5) L E GiadiuNa von Daedoegen in Altona, 6) den Erben des Kommerzienrathes Stoltenberg

in Stettin,

Christian durch aufgefordert , fic

Stettin odex in dessen Registatur, spätestens aber in dem guf \den 14. April 1842, Vormittagsum10Uhr/ im Gerichtszimmer zu Klemzig angeseßten Termine | zu melden und die weiteren Anweisungen zu erwarten.

Erbnehmer werden demnach hier-| Oktober und

G Preis 25 Sgr.

Ergänzungen Zum Bevollmächtigten wird de-

Eden, O Stechbahn Me nab tigter

. _Uund das Asthma sind heilbar,

Eine Darstellung dieser Krankheit in ihren Grund que [formen , thren verschiedenen Arten und Verwickelun- gen, mit organischen Verleßungen des Herzens, Ka tarrh, Verdauungsschwäche u. #. w. und theoretische Untersuchungen über das kranfkhafte lau erschienen und in allen Buchhandlungen x1 Úber das bei 1 i : besonders

Von Professor Francis Hopkins Ramadge, M. Dr. Königlichen medizinischen Fakultät z1 Oberarzte an dem Hospitale für Asthma, Auszehrung und sonstige Brustkrankheiten 2c. Prets 10 Ga

Qm Belage der Unterzeichneten ir 10 chen er schienen und durch alle Buchhandlungen, in Berlin und Potsdam durch die Stuhrsche, zu beziehen :

: Leben und der Regierung des Königs Karl XlV. Johann von Schweden |[rxichts-Ministerium vertheilten Schrift. Und Irorwegen., |

|

trombeck, | Preis: 4 | Fr. Vieweg &So0hn.| |

f hi 9 D naten d tet November. T. Ï ) binnen 9 Monaten chrtst- 7: e Nas e ur de ; Ce L E E L U | Zwei Räthsel zum 15. Oktober und zum 13. November. Stetein lich oder persdtilich bei dem unterzeichneten Gerichte) Imp.-Quart. Eleg. gedruckt in E. Haenel's Offizin.

Ï v Roy c der í Bres rur

ï h (arie E O T s (gin Verlage von G Pin allen Buchhandlungen

d N A : 1 L ae O) Btl meldet, #0 ivo ex fur 1oor erflart N i 2 04 E I A

1) dem Kaufmann Karl Gottlieb Wolf in Breslau, \demnäch| aber \cin Bermbagen den alsdann befann- (zu haben, in Berlin bei Wilhelm Logier, Friec- m l i ten Erben desselben, nachdem sie sich gehörig legiti-

Í s G p -Afsenors Lite 4 , nachdem ste ch gehörig legiti

3) den Erben des Medizinal-Assessors Zitelmann zu es, zugesprochen und zux freien Verfügung

1 S 2 ‘absolgt werden,

4) der Handlung Berendt Rosen Salomons Sohn uen welchen es hier an Bekanntschaft fehlt , der

Justiz-Kommissarius Kdlhe in Vorschlag gebracht.

Züllichau, den 29. Juni 4841. : Das Patrimonial-Gericht über Klemzig.

|drichsstraße Nr. 161, nahe den Linden:

P Ugen der Preußischen Nechtsbücher durch : i N U aUna und Wissenschaft. Unter Be-|Fedor Eugen Freiherr von Hacckewik- nußung der Akten Eines hohen Justiz - Mini- sterii und der Gesecß- Revisions - Arbeiten her- ausgegeben von H. Gräff, C. F. Koch, L. v. Röônne, H. Simon und A. Wenßel,

Passive 4%. Ausg. Sch. 97. 242 Holl 50%; 5% Port. 29. 32 TE Engl. Russ. 112%. Bras. 495. Columb. 187, Mex. 237. Peru 13. Chili 66, Paris, 19. okt. % Rente fin eour. 114. 75, 3% Reute fin cour, 79. 35, 5% Neapl. fin cour. 105. 10, 52 Span, Rente 20%. Wien, 19. okt. 52 Met. 106. 42 985. 3% 745. 17 —, Bavnk- Actien 1533. Aul. de 1834 137, de 1839 1085.

Passive 4 L x A

Meteorologishe Beobachtungen.

j

1841.

| Abends 23. Oktober,

10 Ubr. |

Morgens Nach eivmaliger

6 Ubr.

| Nachmittags 2 Uhr Beobachtung. Luftdruck .….. [334,74 5 Par. 334,21" Par. 333,01“ Par.| Quellwärme 7,8° R, Luftwärme . .. —- 1,2° R. + 85 Mi 4,8° R. | Flusswärme 6,4“ R, Thaupunkt .…. | + 0,A°R. |+ bm. R. | Bodenwärme 7,4° R, Dunstsättigung 74 pCt. TL pCt. Wetter | heiter. beiter, heiter, Wind O. | O. 0SO, | Wärmewechsel +8 Wolkenzug. . ff - C, s + 3/,4°.

Tagesmittel: 333,99 Par. + 5/,2° R... + 2,6° R... 74 pct. os0

Ausdünstung 0,039 Rh Niederschlag O Rh.

Äonigliche Schauspiele.

Montag, 25, Oft. Jm Schauspielhause: Das zugemauerte Fenster, Lustspiel in 1 Aft, von Koßebue. Hierauf zum ersten- male: Ein Herr und eine Dame, Lustspiel in 1 Aft, frei nach einem Naudeville des Xavier, von C. Blum. Und: Drei Genre-Bilder, Scenen in Spanischer, Französischer und Deutscher Sprache, von L, Schneider. 1) Der Spanische Contrebandier und seine Geliebte ; 2) Der Pyrenâäische Gebirgssänger und die Bearnerin; 3) Hans und Grete; ausgeführt in Dialog, Gesang und Tanz von Herrn Schneider und Mlle. Polin. Die Musik if kemponirt und arrangirt von dem Königl, Kammer-Musikus Barnewiß. Tanz vom Königl. Balletmeister Hoguet. |

Dienstag, 26. Okt. Im Opernhause: Der Kapellmeister aus Venedig, musikalisches Quodlibet in 1 Aft. (Dlle. Grün baum: Hannchen.) Hierauf: Liebeshändel, komisches Ballet in Z3 Gemälden, von C. Taglioni.

Fm Schauspielhause: 1) La seconde représentation de:

" comédie nouvelle en 1 acle, 2) La

La paix, ou: La guerre! première représentation de:

1 mOonsieur ei une dame. vaude

Un ville nouveau en 1 acle, 9) La reprise dé: Le capitaine Ro land, vaudeville en 1 acte, Mittwoch, 27. Okt, Im Schauspielhause: Die Mäntel Lustspiel in 1 Aft, von C. Blum. Hierauf: Die Einfalt vom L e

Lande, Lustspiel in 4 Abtheilungen, vom Pr, C, opf r.

Königsstädtisches Theater.

Montag, 25, Oft. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Lucrezia Opera in 3 Atti, Musica del Maestro Donizetti (Signora Forconi, Signori Rossi, Savio, Torre und Bozzi wer den in dieser Oper, vor ihrer Abreise nach Kopenhagen, zum leßtenmale auftreten.)

Dienstag, 26. Oft. Weißbier, oder: Wirkungen und von Hallenstein, Hierauf: Der Doe in L M00 von L, UNgely;

Bor "1A ald

Zum erstenmale wiederholt: Ein Glas Ursachen, Parodie in 1 ft Zweikampf im dritten Sto

O I Ee

Verantroortlicher Redacteur Dr, F. W. Zinkeisen

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckeret

Supplementband

recht, 1e Abtheil.

T {t DaDen: 25 Sgr. |

Schlesisches Archiv fúr praktische Rechts vtssenschaft, herausgegeben van C. &F @ gch Are Band, 2e Q av - ck

zum ar. 8.

Allg. Land 58 Bog. 3 Thlr

lz S

Oder praktische] So eben i bet Fosef Max u. Comp. in Bres

t jeder ben, in Berlin în der Plahn'’schen Buchhandl1 anwendbare (L. Nibß e), Jägerstraße Nr. 37:

Borschlag uno Pian einex außern und tnnern Vervollständiguttg : der . arammatitali\Gen Lehrmethode, zunächst für die Lateinische Prosa entwickelt von Dr. Gunst Uta,

Fm Anhange: Beilage zu den Loci Memoriales a S 1841 247 ogen S elegant gcorutck! | 1 Obl 10 Qu . | Vorstehendes is die erweiterte Umarbeitung einer lim Fahre 1839 unter ähnlichem Titel als Manu |[sfript gedruckten und von dem hohen Königl. Unter

C ha h | 4

15 "E

O

| Darauf bezichen sich die bereits im vorigen Fahre [erschtenenen | Loc1i memoriales

5 Bogen. Schreibpapier 67 Sgr.

Thlr. 10 Schüler-Exemplare à 4 Bogen Druckpagpier 4 Thlr

So eben ist erschienen und in allen Buchhandlun-| Bei E. S. Mittler (Stechbahn 3) erschien so eben:

[l'rautwein,

L Hand u s der Laon bearbeitet innerhalb der Grenzen, ; welche durch die allerhdchsten Bestimmungen

0 Li C N,

das Ottilie s Eamen der Fnfanterie und Kavallerie

in der Königl, Preuß. Armee fesigestellt sind. Ges Von Lieutenant im Kaiser Alex. Grenadier-Regt.

2te verbesserte Aufl. Pr. 2 Thlr.

Allein

Preußische Staats-Zeitung.

Amtliche Nachrichten. , u L, j

Frankreich. Paris. Die Anleihe. Tunis. Schreiben des Herrn Olozaga über das Verhältniß der Königin Christine zu der Insurrection in Navarra. Vermischtes. Briese aus Paris. Die Politik der materiellen Interessen und ihre Schattenseiten. zunehmende Lauheit der ministeriellen Blätter in Bezug auf die Spanische Jnsurrection ; die Operation des Schielens im vorigen Fahrhundert. Nachrichten aus Afrika) e j

Gèoßbritanien uud Irland. London. Heftige Erflärung mt misterieller und liberaler Blätter gegen die Spanische Jnsurrec tion und die Französische Regterung. Lord Ellenborough zum General - Gouverneur von Ostindien bestätigt. Miß- billtgung der Verhaftung des Amerikaners Grogan. Zunahme der Bevölkerung Englands. Sturmfluth. Vermischtes. Rückkehr der Königin nach London, Diplomatische Ernennun- gen. Vermischtes. Abermaliger Aufschub des Mac Leodschen Prozesses. Schreiben aus London (Haltung der Englischen Presse in Bezug auf die Ercignisse tn Spanten ; irrthümliche An- scht von der Englischen Handels Pott -

Niederlande. Haag. Herr van Dam van Jsselk zum Präsidenten der zweiten Kammer ernannt.

Belgiem. Schreiben aus BrUf} E direnden. E i: E i

Deutsche Bundesstaaten. Mün hen. Abreise der Köntgin von Griechenland. Darmstadt. Feld - Strafgeseß. Schreiben aus Frankfurt.

(Preis-Aufgabe für die Stu

(Besorgnisse und Hoffnungen in Bezug auf die Spannung zwischen England und Nord Amerika ; Bdrse. Luxemburg. Schretben der Minorität dex Handelskammer an den König-Großherzog.

Hesterreich. Wien, Olmüyper Eisenbahn. Pesth. nium von Siebenbürgen. :

Schweiz. Neuchatel. Feter des 15. Oktober. E

Sypaniem. Telegraphsche Depeschen. Diego Leon erschossen. Biographisches über ihn, Der Namenstag der Königin; Espar tero’s Unerbittlichkeit.

Portugal. Reactions- Versuche. Konversion der auswärtigen Schuld, : i S

Türkei. Konstantinopel. Handels - Deputatton beim Groß Wesir. Neuer schismatischer Armenischer Patriarch. Erdbeben.

Tod des Lieutenants Falk. j

Nord - Amerika. Attentat gegen zwei Britische Dampfschiffe. Grogan’s gewaltsame Entführung nach Kanada.

uland. Posen, Steigender Wohlstand. Aerndte

Näherer Bericht Über die Einweihung der Kaiserl, Reskript an das Guher

Oefonomie. Plan wegen

Amtliche Uachrichten.

(S) * 6 C s Kronik des Lages. Se Majestät der König haben Allergnädigst geruht: “Den Wirklichen Geheimen Ober-Finanz-Rath Thoma zum Mitgliede des Staats B L E : ‘Den Ober-Landesgerichts-2lssessor v0n Ko hr bei dem Ober Landesgerichte in Frankfurt a, d. Ò,, zum Nath bei demselben Gerichtez #0 wie S | E Den Land- und S tadtgerichts-Assessor Haberskrohm beim Land- und Stadtgericht zu Görliß zum Land- und Stadtgerichts- Rath zu ernennen,

Oer:

Der Ohor-Landesgerichts-Assessor Bin cen z De Ms zu d ât-Anwalt beim Königl. Revisions é ernannt worden.

tin is zum tionshofe h

Die Erneuerung der Loose zur bevorstehenden 5ten Klasse ¡Aster Königl, Klassen-Lotterie, welche bis zum i. November d, "5 bei Verlust des Anrechts dazu geschehen muß, wird hiermit in Erinnerung gebracht. j Berlin, den 25. ODftober 1841. Königl. Preußische General-Lotterie-Direction,

der Kaiserl, Russische General

Ab gereist: Ce, Ercellenz N 4 : Fürst S cha

der Infanterie und Mitglied des Reichs - Rathes, fowsfoy, nach St. Petersburg.

Zeitungs -Uachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 20. Okt. Von allen hiesigen Journalen E e Presse fast das einzige, welches dem Finanz-Minister ernste Dok: wúrfe wegen der Bedingtingen macht, unter denen er die neue Anleihe abgeschlossen habe. Das genannte Blatt wiederholt im Wesentlichen die Einwendungen, die bereits mitgetheilt worden sind, (siehe die beiden Schreiben aus Paris in dem gestrigen Blatte der St. Ztg.) und fúgt dann folgende Bemerkung hinzu: „Der Cours von 78 Fr. 525 Cent., zu welchem die Anleihe abgeschlossen wurde, ist so niedrig, und die Kontrahenten wissen dies so wohl, daß fle, weit davon entfernt, eine Hausse zu befördern, vielmehr alles aufbieten, um die Course vorläufig zurückzuhalten, damit der über- triebene Gewinn, den sie machen, nicht ein allgemeines Geschrei veranlasse. Jn Folge dieser Taktik ist den Journalen, die ihnen als Werkzeuge dienen, aufgegeben worden, mit großem Geräusch eine andere Anleihe von 300 Millionen anzuzeigen, welche zur Ausführung eines umfassenden Eisenbahn - Systems abgeschlossen werden dürfte. Ohne diese Taktik würde die zu 78, 52% gusge- gebene Anleihe schnell den Cours von 85 Fr. erreicht haben. Und warum sollte dem nicht so seyn? Stand die 3proc. Nente nicht im Juli v. J. úber 86 Fr. ? S tehen die 3proc. Consols nicht noch in diesem Augenblick 88 Fr. ? Und wet wollte behaupten, daß un- ter den gegenwärtigen Umständen der Kredit Frankreichs nicht

und Cassa-

26a Oktober

mindestens auf gleicher Höhe mit dem Kredite Großbritaniens stehen músse?“ :

Man schreibt aus Toulon vom l5fen d: „Wir erfahren aus Tunis, daß die Division, unter den Befehlen des Capitain Leray, die aus 4 Linienschiffen und 1 Fregatte besteht, nach To lon zurücfehren wird. Hier ist man allgemein der Meit daß die Türkische Expedition gegen Tunis nur aufgeschobe und daß sie im Frühjahr stattfinden werde. Man glaubt auch daß das Französische Geschwader im Mittelländischen Meere nicht dislocirt werden wird, fondern nur in tern foll.,“

e

Toulon überwin-

Man erinnert s A en machte, als der hiesige

Herr ga, der Konigin Chrissine am

Namenstage der Königin lsa seine Aufwartung machte. Durch ein Schreiben, welches liziret

1

11 7 k

1

Herr Olozaga jeßt publiziren läßt, und welches an den General - Capitain der Baskischen ‘Provinzen gerichtet ist, befindet sih eine Stelle, welche über jenen bisher ‘athselhaften Schritt näheren Aufschluß giebt. Es heißt nämlich arín: „Die Empörung, welche durch die angeblichen Vertheidi- * der Regentschaft der Königin- Mutter hervorgerufen is, hat L den vielen Uebeln, die sie anrichtet, doch wenigstens den Rortheil, daß man die erbittertsten Feinde des Vaterlandes ken- nen lernt. Um ihre Plâne besser zu enthúllen, und um meiner- seits dazu beizutragen, den wahrhaften Zustand der Dinge aufzuklären, hielt ich es als Repräsentant der Spanischen Regieruug für meine Pflicht, mich an Jhre Maj. die Königin Marie Christine zu wenden, um zu erfahren, ob der General O’Donnell und die anderen Chefs, welche fich in Navarra und den Baskischen Provinzen für Agenten der Köd- nigin ausgeben, wirklich von Zhrer Majestät ermächtigt sind, sich Fhres Königlichen Namens zu bedienen, Die Ankunft eines Englischen Couriers, der in der Nacht vom Z3ten zum {ten d. aus Madrid abgegangen war, und der mir 6 Briefe von Zhrer Ma- jestät der Königin Jsabella und Jhrer Königl. Hoheit der Jn- fantin, fúr ihre erhabene Mutter úuberbrachte, verschaffte mir eine so gunstige Gelegenheit, wie ich sie nur wünschen fonnte, Bon meiner Negierung beauftragt, jene Korrespondenz zu überreichen, hatte ich die Ehre, Ew. Majestät aufzuwarten, und genoß die be- sondere Auszeichnung, daß sie mich sogleich empfing, obgleich viele angesehene Spanier, aus Anlaß des Namenstages un/{erer Konigin, oder aus irgend einem anderen Grunde, in dem Hotel der Königin ver: sammelt waren, und auf dieselbe Ehre warteten. Diese Auszeichnung ward sicherlich nicht meiner Person, die bisher Jhrer Majestät fast unbekannt war, sondern meinem Charakter als Spanischen Gesandten zu Theil. Jndem ich Zhrer Majestät die sehs Briefe Jhrer erhabenen Töchter überreichte, gab ich ihr zu erkennen, daß ich ihr ein großes Bedenken vorzuétrac welches, meinen Instructionen gemäß, der Ueberreichung der Korrespondenz voran Fehen sollte; da es aber mein Wunsch wäre, daß die Erflârung Fhrer Majestät nicht Folge irgend einer Aufregung oder irgend einer moralischen Gewaltthätigkeit sey, so nahme ich feinen An- stand, zuvörderst die Briefe in ihre Hände niederzulegen, welche eine zärtliche Mutter zu besißen natürlich wünschen müsse. Als hre Majestät die Briefe genommen hatte, theilte ich ihr den Wunsch meiner Regierung mit, «eine j

ragen hatte,

Srflârung daruber zu erhal- ten, ob dasjenige wahr sey, was in Pampelona und an anderen Orten der Baskischen Provinzen über Zhre Königliche Person und úber Jhre Plâne gesagt wúrde. Jch bat Sie, mir die Wahr: heit über diese Thatsachen zu sagen, damit ich meiner Regierung darúber berichten und diese entscheiden könne, in welcher Art von Beziehung ich fúnftighin mit der vormaligen Regentin Spaniens treten dürfe, hre Malestat ger ¿U erwiedern, daes falsch sey, daß sie den neral O'Donnell den Tite eines Königs von Navarra und General-Ca pita - Baskischen Provinzen, den er sich beilege, ertheilt habe: daß es falsch sey, daß man weder die en Che No rgend ene NAndereên eln Un lehen verliehen habe, welhes Jhre Majestät selbsk nicht be (aße; daß lies, was Jene GOenerare unternähmen, fr ihre eigene Rechnung geschehe. Jhre Majestät wie- derholte ihre Aeußerungen mehrere Male; sie fugte hinzu: „,,„Möd gen sie mir das Gegentheil beweisen, wenn ste konnen“ “, und êr: mächtigte mich, ihre Erklärung, so wie ihre Wünsche für das Glúck und die Ruhe der Spanier der Regierung zu übersenden,

Paris, 10, Oktober 1841.

(gez) Salustiano von Olozaga.

Das Journal des Débats erfklâàrt die gestern von dem

Courrier francais gegebene Nachricht, daß sich das Ministe

rium mit einem Geseß-Entwourfe hinsichtlich einer Schärfung der September - Geseße beschäftigte, für völlig grundlos,

Börse vom 20, Oft. Heute, bei Eröffnung der wurde das Gerücht ausgesprengt, die Regierung habe auf telegra vhischem Wege die Nachricht erhalten, zu Liverpool sey ein Schif mit der Meldung eingetrosfen, daß Mac Leod zum Tode verur- theilt worden wäre. Nach eingezogenen Erkundigungen ergab sich indeß, daß das Ministerium keine Depesche der Art erhalten hatte, Fnzwischen veranlaßte jenes Gerücht und die niedrigeren Notirun- gen aus London skarke BRerkâäufe in den Franzöfischen Renten. Man wollte ferner wissen, daß Herr von Rothschild seinen An theil an der neuen Anleihe unter der Hand bereits vollständig ver- fauft habe, und daher nichts thun werde, um eine fernere C fel: gerung dieser Fonds zu veranlassen "). Die neue IProc, HKente ging demzufolge auf 80,30 zurü, (S, oben den Artikel der Presse,

*) Diese Nachricht ist um #o wahrscheinlicher, da den Berliner Kapitalisten durch Agenten Französischer Häuser Zusicherungen hinsichtlih ciner Betheiligung an der neuen Anleihe gemacht worden waren, die sich ießt, da die Course derselben gleich anzogen, sich mit der einfachen Erklärung begnügen mußten , daß von jener Anleihe nichts mehr vorhanden sey. Dieses Mandver , welches sth in der neuern Zeit so oft wiederholt hat, und deutlich beweist, daß man die fremden Kapitalisten nur in dem Fall zu gebrauchen denkt, wenn die Sachen schief gehen , sollte dieselben endlich veranlassen, jede Theilnahme an dergleichen fremden Unternehmungen von vorne herein zurückzuweisen,

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Böù lse

* . Paris, 20. Oft. Die Einseßung der gegenwärtigen Dynastie und der gegenwärtigen Regierungs - Form sollte haupt- sächlih den Bedürfnissen und Interessen der Mittelklassen abhel- fen, die heutiges Tages die offizielle Gesellschaft bilden. Die moralischen Fragen und die traditionelle Politik der Rechte und der Legitimität haben bei uns den Fragen úber die materiellen Jn. eressen Plaß gemacht, auf welche sich seit zehn Jahren die ganze Aufmerk- (amkeit zu fonzentriren scheint. Denn es is wohl zu beachten, daß es in Frankreich jeßt nur noch eine defensive Politik giebt; man weicht den widrigen Ereignissen lieber aus, als daß man sie bekämpft, man umgeht die Schwierigkeiten, statt ihnen gerade entgegenzutreten, und man vermeidet sogar núßliche MNeue- rungen, die Erinnerungen zurücckrufen könnten, welche der gegenwärtigen Regierungs-Form wenig günstig sind. Bei einen fo beschränkten Wirkungskreise, bei der Verpflichtung, zahlreichen Bedürfnissen zu genúgen und die Mittelklasse in eine Art Arisko- fratie umzuschaffen, blieb der Regierung kaum ein anderes Mit- tel úÚbrig, als die Entwickelung des Reichthums zu begünstigen. Daher jene umfassende Entwürfe zu bffentlichen Arbeiten, jene außerordentlichen Budgets und jene Hunderte von Millionen, von den Kammern fúr Landstraßen, Häfen und Kanäle vo- wurden. An diese Operationen knúpften sich so viele Jnter- daß sie bis zu einem gewissen Punkte als ein Band zwi- chen der Regierung und der Nation betrachtet werden konnten.

Es sind leider Zwischenfälle eingetreten, welche die Wirkungen dieser Combination zum Theil wenigstens zerstört haben. Wan hat die bewilligten Summen nicht nach einem vorherbesktimmten Plan ausgegeben, man ist bei der technischen Ausführung der Arbeiten nicht von allgemeinen Gesichtspunkten ausgegangen, man hat das Ganze úber den Details vernachlässigt, und statt Frank- reih zu befriedrigen, hat man eine fleine Anzahl Ortschaften zu- frieden gestellt. Bei der Verwendung der zu öffentlichen Arbeiten bestimmten Summen hat man parlamentarischen Einflüssen den Einflüsterungen gewisser Deputirten nachgegeben, die, unter An- drohung eines feindseligen Botums, einen Kanal, eine Landstraße für ihr Departement verlangten. Auf diese Weise wurden die bewilligten Summen zersplittert, {o daß nichts Großes ausgeführt werden fonnte und alle Arbeiten von einiger Wichtigkeit unvoll- endet blieben. Daher kommt es, daß wir noch keine Eisenbahnen haben, außer einigen furzen Strecken, die mehr bloße Proben sind, als wahrhafte Communications-Mittel zum Nußen des Handels und der Jndustrie. Man hat folglich diese materiellen Interessen, denen die neue Politik so große Versprechungen macht, nicht be friedigtz die auf einander folgenden Kabinette haben sich des Bud- gets der dffentlichen Arbeiten zum Theil mit als eines Mitteis, ihre Existenz zu verlängern, bedient, Bei der Vertheilung der Fonds nahm man nicht auf die Dringlichkeit oder NÜblic! ‘eines Kanals oder einer Landstraße Rúksicht, sondern auf die Wünsche des Deputirten, der sie verlangte und der mit seiner Coterie ein Ministerium halten oder stúrzen fonnte.

Mach diesen ufschlússen darf man sich niht mehr Über die unvollständige Beschaffenheit der Communications-Wege in Frank- reih wundern; Jedermann kennt und begreift diesen Zustand. Die Jndustrie und der Handel erschlaffen aus Mangel an Trans6- portmitteln, und ungeachtet der ungeheuren Lasten, welche das VolE zu tragen hat, bleiben wir in dieser Beziehung hinter allen ande- ren benachbarten Nationen zurü. :

Die aufeinanderfolgenden Kabinette fühlten schr wohl diesen Vorwurf; auch erschienen sie bei Eröffnung jeder Session mit großen Entwürfen und Versprechungen, welche die parla- mentarische Habgier und der Bezirksgeist fast skets vereitelten. Noch in diesem Jahre hatte der Minister der dffentlichen Arbei ten einen Plan entworfen, wonach etwa 600 Lieues Eisenbahnen hergestellt werden sollten, Die Kosken sollten gemeinschaftlich vom Staate, von den Departements, welche von den Li- nien durchschnitten würden und von den Gesellschaften getra- gen werden, Die Departements sollten das Terrain hero,eben, der Staat die Erdarbeiten und endlich die Gesellschaften die Ausfüh- rung des Schienenweges übernehmen. Die Koßen für eine Lieue von 4000 Metres wurde zu L200,00 O Fr. veranschlagt. Davon wurden 7 für das fur die vom Staate und die noch übrigen für die von den Gesellschaften zu Übernehmenden Arbeiten gerechnet, Der Anfang sollte mit den Bahnen von Mar- seille nach Arles, von Paris nach Valenciennes und von Corbeil nach Chalons sur Saone gemacht werden, und man würde somit

/ d aus Eisenbahnen und Schifffahrts- Straßen be-

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eine abwechselnd stehende gemischte Linie von Süden nach Norden erhalten haben.

Wir wiederholen, daß dies alles nur Projekt is und daß wir nicht eher an die Ausführung desselben glauben, als bis die Kammern sich ausgesprochen haben. Aehnliche Pläne sind mehr als einmal in dem Palast der geseßgebenden Versammlung ge- scheiterte und wir wissen nicht, ob es bei dem gegenwär tigen Zustande unserer Finanzen leicht seyn wird, so bedeu- tende Geldbewilligungen zu erhalten, wie sie für die An- legung #0 ausgedehnter Eisenbahn - Linien nothwoendig sind. Es is dies schwierig, aber nicht unmöglich; es bedarf nur der Festig- feit und der Ausdauer, um sich den parlamentarischen Einflússen, den Forderungen der Koterieen und den übermäßigen Ansprüchen der Finanz-Leute zu entziehen. :

Marschall Soult ift krank und sehr shwah. Man sagt, er bestehe darauf, aus dem Ministerium zu treten. Js dies gegrün- det, so dúrfte das Ausscheiden des Conseils-Prâäsidenten leicht eine Umgestaltung des Kabinets zur Folge haben.

Die ministeriellen Blätter werden

T L París, 20, Oft. vert der Unterstüßung des Christi-

von. Tage U Tage Uer nishen Aufstandes, der alle Chancen des Gelingens verloren zu haben scheint. Die Königin Christine hat dem Spantz schen Gesandten, Herrn Olozaga, auf dessen Bitte um Aufschluß, erflárt, daß sie bei dem Unternehmen «VDonnell's und seiner Gefährten nicht betheiligt sey, und daß die ganze Verantwortlich- feit fúr dasselbe auf jene Männer zurüdckfalle. Obgleich R N Erklärung nicht jeden bisher ber diesen Punkt gehegten Be inie entfráften wird, so muß sie doch auf der anderen Seite nothweuzz