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Flucht zu vernichten vergaß. Unter ihnen befindet sich ein von ihm selbst geschriebener Brief, in welchem er Espartero auffordert, das Land zu verlassen, indem er (Leon) von der Königin Christine um einstweiligen Regenten ernannt worden sey und er ihm, aus Rüefsiche auf ihre frühere Freundschaft, fein hârteres Loos bereiten wolle. Dieser Brief wurde an Espartero übergeben, der seinerseits befahl, den General Leon mit den größten Rüeksichten zu be- Hand falls am Sten wurde der Graf von Requena (ein Sohn des Herzogs de la Roca), früherhin Garde- Offizier und diensk- thuender Kammerherr der Königin Christine bei ihrer Anwesen- heit in Paris im Dezember 1840, gefangen eingebracht und mit ibm der frúhere Chef des Generalstabes von Neu-:Castilien, Qui- roga y Frias. Beide hatten an dem Unternehmen im Palaste Theil genommen. Zu gleicher Zeit fielen die beiden Brüder Ful- gosio, Obersten und ehemals Adjutanten des Prätendenten, den nachseßbenden Truppen in die Hände. Man giebt ihnen (wohl mit Unrecht) Schuld, die Absicht gehabt zu haben, während des im Palast entstandenen Handgemenges die Königin Jsabella und de- ren Schwesker ermorden zu wollen. Ein anderer Ver- schworener, der Brigadier Norzagaray, früherhin einstweiliger Kriegs - Minister, war schon am Abend des 7ten festgenommen worden. Er und der Graf von Requena verwickeln, wie es heißt, durch ihre Aussagen eine Menge Personen aus den höchsten Ständen in den Gang der Untersuchung. Zahlreiche Verhaftun- gen sind erfolgt; viele Personen, auh der Herzog von San Car- los, halten sich verborgen. Der Oberst-:Stallmeister, Marquis von Malpica, wurde seines Amtes entlassen, weil sein Sohn, der Graf von Povar, sich, so wie der Sohn des Grafen von Santa Co- loma, unter den Verschworenen im Palaste befand.
Die Aufregung gegen die Gefangenen war anfangs sehr groß, hat aber etwas nachgelassen, und die Wachen der National-Miliz {chÚßen sie gegen die Dolche der Meuchelmörder. Ein aus den exaltirtesten Generalen zusammengeseßtes Kriegsgericht wird über sie urtheilen. Der zum Präsidenten desselben ernannte General Butron weigerte sich, dies Amt zu übernehmen. „Hätten diese Leute gesiegt,“ sagte er, „so wúrde man sie für Helden, und wohl- verdient um das Vaterland erklären.“ Gestern wurde der Pro- zeß des Generals Leon öffentlich verhandelt. Er selbst nahm zu seiner Vertheidigung das Wort, und erklärte, in den Palast ge- eilt zu seyn, um die Königin zu beschúßen. Die bei ihm gefun- denen Papiere hâtte er, wie er sagte, der Königin Christine, ohne Gebrauch davon zu machen, zurückschicken wollen. Der Fisfkal hat die Todesstrafe gegen ihn verlangt, auf die auch vermuthlich das Kriegsgericht erkennen wird. Die Theilnahme an seinem Schicksal ist aber so allgemein, daß man bestimmt glaubt, der Regent werde sie nicht vollziehen lassen.
Es liegt vor Augen, daß die Verschworenen mit der größten Uebereilung ein sehr gewagtes Spiel spielten, bei welchem, ganz ¿ihrer Absicht zuwider, das Leben der Königin und ihrer Schwester Gefahr laufen konnten. Dagegen erhellt aber auch, daß sié keine móörderische Pläne gegen den Regenten hegten, da sie sonst natúr- lich den Angriff auf sein Haus und erst dann auf das Schloß ge- richtet haben würden. Verschwobrungen sind dem Spanischen Öf- fizier, welchen Ranges er seyn möge, zum Bedürfniß geworden, zumal seitdem Soldaten, die in la Granja der Königin Regentin den Sabel auf die Bruft seßten, glänzende Belohnungen erhielten und an der Seite des Generals Rodil triumphirend hier einzo- gen. Hätten damals die Hellebardiere ihre Pflicht gethan!
: Ebenfalls leuchtet nun ein, wohin die Regentschaft Espartero's binnen einem Jahre geführt hat. Das ganze Land wurde unter- graben, während er auf seinen Lorbeeren schlief, und die Minisker fich darin gefielen, eine benachbarte Macht zu reizen. Jedermann fannte die Verschwörung, nur den Behörden war sie ein Ge- heimniß geblieben.
Indessen hat sich die Regierung ermannt, und vorläufig ha- bent fich die Republikaner, um nicht von dem Ungewitter mitver- \chlungen zu werden, an sie angeschlossen, jedoch mit der Anforde- rung der äußersten Kraftentwikelung. In den Provinzen stellt man die Sache so vor, als ob die Verschworenen die Ermordung der Königin und des Regenten beabsichtigt hâtten. Die Erbitte- rung der friedliebenden AUte Ul daher zu begreifen und macht sich úberall in friegerischen Anstalten Luft, Ganz Aragonien rüstet sich und hat Deputirte an den Regenten geschickt, um ihn aufzufordern, durch einen einzigen Schlag die ganze Bewegung zu unterdrücken. Am 11ten hat man den General Borso di Car- minati erschossen. Gegen den General - Capitain Ayerbe, der von dort nah Navarra marschirt ist, herrscht Verdacht, weil er den Garde-Offizieren, die sich mit O'Donnell vereinigen wollten, Pässe in ihre Heimath und nach Frankreich ertheilte, Die Nachrichten aus Barcelona vom 9ten lassen befürchten, daß das Schreckens-System dort eingeführt worden sey. Eine höchste Bewafsfnungs- Junta ist dort wie in Saragossa uud Burgos, Valladolid, sogleich einge- seßt worden. Jn Estremadura, Andalusien, Valencia, Alt - Casti- lien sind, so viel wir bis heute hier wissen, Truppen und Bürger der bestehenden Regierung treu und ergeben geblieben, Cadix war noch am 9ten ruhig. : ;
Der Regent hat den General Rodil (der keinesweges sein Freund, und noch weniger bei den Truppen beliebt ist) zum Feldmarschall ernannt, und ihm den Oberbefehl über die Truppen ertheilt, die in den Baskischen Provinzen und Navarra operiren sollen, Die Avant - Garde, bestehend aus 3 Bataillonen
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Bekanntmachungen.
Fn der Nacht vom 20/21. Oftober sind in der
troffen sind.
die Vorkehrungs - Maßregeln zur Amortisation ge-
1326
Garde, 3 Bataillonen Soria, 3 Bataillonen Mallorca, 2 Schwadro- nen Garde- Kavallerie und einer Batterie, ist unter den Befehlen des Generals Lorenzo, am 11ten von hier nach dem Ebro abgegangen, Ueber die Stimmung dieser Truppen sind die Ansichten verschie- den. Nur ungern werden die Soldaten gegen ihre Kameraden fechten wollen. Von Badajoz sind 7 Bataillone und ein leichtes Kavallerie - Regiment nach Valladolid aufgebrochen, und binnen furzem werden 30 Bataillone am Ebro stehen. Sogar die Ma- rine ist thâtig, und einige Kriegsschaluppen sollen gegen Bilbao operiren. Uebermorgen denkt der Regent selbst zur Nord-Armee abzugehen und, allem Anschein nach, die wenigen noch hier befind- lichen Truppen mitnehmen, so daß die National-Miliz den Dienst versehen wird. Der General Seoane wird hier erwartet und soll zum General - Capitain von Madrid ernannt werden, Fúr den Augenblick herrscht Ruhe hier, wenigstens eine scheinbare. Mehr als 300 entlassene und höchst unzufriedene Garde-Offiziere verwei- len noch hier, und mit großer Spannung sieht man der Hinrich- tung des, wie ih so eben hôre, wirklich zum Tode verurtheilten Generals Leon, die auf morgen festgeseßt ist, entgegen.
Ueber alles, was jenseits des Ebro vorgeht, shweben wir hier durchaus im Dunkeln, da seit dem 7ten d. keine einzige Post von dorther hier eingetroffen ist. Seit acht Tagen sind wir demnach außer aller Verbindung mit dem Europäischen Festlande. Eine Lage, wie wir sle während der sieben Jahre des Bürgerkrieges nie erlebt haben. Es sleht zu erwarten, daß in Folge der Nach- richt von dem verfehlten Ausgange des hiesigen Unternehmens vom 7ten, der in den Nord- Provinzen eingetretene Zustand bald eine andere Richtung nehmen werde.
Die Regierung hat dem Jnfanten Don Francisco den Be- fehl zugeschickt, unter den gegenwärtigen Umständen seine Reise nach Spanien einstellen zu wollen,
Die Königin und die Jnfantin haben durch die leßten Ereig- nisse, dem Anscheine nach, nicht gelitten und ihre täglichen Spazier- fahrten feinen Tag ausgeseßt. Wäre es den Verschworenen ge- lungen, in der denfwürdigen Nacht vom 7ten bis zu ihnen vor- zudringen, so würde man Zhnen ein Schreiben ihrer Mutter über- reicht haben, in welchem diese sie aufforderte, von den Generalen Concha und Leon geleitet, in ihre Arme zu eilen. :
Nachschrift. Das Kriegsgericht hat den General Leon mit vier Stimmen gegen drei zum Tode verurtheilt, Der höchste Kriegsgerichtshof hat dieses Todes - Urtheil einstimmig bestätigt, und der General wird in diesem Augenblicke zum Tode vorberei- tet. Es steht in der Gewalt Espartero?s, ihn, dem Wunsche der ganzen Bevölkerung Madrids gemäß, zu begnadigen.
Die Zahl der Verhaftungen nimmt zu,
R erliner Bor Den 26. Oktober 1841.
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[V] Brief. | Geld. || Brief. | Geld. A | St. Schuld - Sch, | 4 | 1047 | 103% Brl. Pots. Eisenb. | 5 | 123 | 122 Pr. Engl. Obl, 30. |4 | 102 104 L do. do. Prior. Act. 43| 102: : | — Präm. Sch. der | | | Mgd, Lpz. Eisenb. |—| 109% | atis
Seehandlung. — 4} 80 | 797 do. do. Prior. Act, | 4 | 1025 | 102 Kurm,. Schuldv. [31 1025 | 102 Bel. Anh. Eiseub. |—| 1037 102% Berl. Stadt - Obl. | 4 | 103% 1037 do, do. Prior. Act. | 4 | 102% | — Elbinger do. le. Z| — — Düss Elb, Eiseub, | 5 927 —
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DPOTONEUUN A ea ava id add 000000009050 1 SRBbI.| C Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 22. Okt. Niederl. wirkl. Schuld 517. 5% do. 992, Kans. Bill. 255. 6% Span, 1615, Passive. —,. Ausg. —. Präm. Sch. —. Pol, —. Oesterr. 1045,
Antwerpen, 21, okt. Zinsl. —. Neue Anl. 163. / : :
O C 1 1, B
Frankfurt a. M., 23. Okt. Oesterr. 5% Met. 1063, 1067. 44 98% 6, 9109 55! Br 1% 24 Br. Bank - Act. 1849 Br. Partial - Obl. —. Loose
( 2 S h L: : N ‘500 Fl. 136% Be, Loose zu 100 FI. E Preuss. Präm. Seh. 807 G. do. 427 Anl. 102 G. Polu. Loose 734 G. 55 Span. Aul. 150, 1/5 A5 Halil. 495. 497. .
Eisenbahn - Actien. St.
Zins. —, Preuss,
Germain —, Versailles rechtes Ufer —,
do. linkes —. Dresden 100% G. Köla- Aachen 967 Ber.
München - Äugsburg —. Strassburg - Basel —, Leipzig« Paris, 21. okt. 5% Rente fin eour. 114. 75, 3% Rente fin cour, 79.5, Aul. de 1841 80, 25, 5% Neapl. fin cour. 104. 70, 5% Span. Renis
207. Passive 45, Wien, 21. ok 48 U. is. 4 — de 1839 108.
L 5% Met. 1057. lag
Bank - Actien 1525. Aul. de 1834 13 pz,
Berlin - Potsdamer Eisenbahn.
In der Woche vom 19. bis incl. 25, Oktober c. sind auf der Berlin - Potsdamer Eisenbahn gefahren:
1) Zwischen Berlin und Potsdam 8294 Personen 2) Zwischen Berlin und Stegliß .…... 66 "r A dete i ERRRS, 6E O45 5 TONINTEN Zusammen 8360 Perjonen.
Meteorologische Beobachtungen.
Abends 10 Ube.
| Nachnuüttags
| Morgens | 2 Uhr |
6 Ube.
Nach einmaliger
1841. 95. Oktober,
Beobachtung.
A +11,/,9° R. | + 7,5° R. | Flusswärme 0,5° R,
+- T4 R. |+ T8 R. | + 6,s8°R. Bodenwärme 7/0" m.
Luftwärme . Thaupunkt ...
Lutltdeacle lag 1‘ Par.i 330,24" Par./| 330,55 ‘Par.| Quellwärme 7,7° R. “P
Dunstsättigung 88 pCt. 78 pCt. 88 pCt. Ausdünstung 0,039 Rh, Wotan» » ss | neblig. beiter, heiter, Niederschlag Ü,
T O SW. SW. SW, Würmewechsel-1-12,4°. Wolkenzug. . . — SW. — -+ 6,1°.
r
Tagesmittel: 330,30 Par. + 9,1° R... + 7/,1° R.,, 85 pct. sw.
Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 27, Oft. Jm Schauspielhause: Die Mäntel, Lustspiel in 1 Aft, von C, Blum. Hierauf: Die Einfalt vom Lande, Lustspiel in 4 Abtheilungen, vom Pr, C. Töpfer.
Donnerstag, 28, Oft, Jm Schauspielhause: Die Brand- schaßung, Lustspiel in 1 Aft, von Koßebue. Hierauf, zum ersten- male wiederholt: Ein Herr und eine Dame, Lustspiel in 1 Aft, frei nach einem Vaudeville des Xavier, von C, Blum. Und: Die Wiener in Berlin, Posse mit Gesang in 1 Akt, von C. v, Holtei, (Dlle, Grünbaum: Louise von Schlingen.)
Freitag, 29, Oft, Jm Opernhause: Der Guitarrespieler, Oper in 3 Abth. Musik von Halevy, (Dlle. Tuczek: Sara de
Villareal.)
5m Schauspielhause: Pour le second début de Mad. Delvil: La première représentation de: Un secret, drame- vaudeville nouveau en 3 actes, par MM, Arnould et Fournier, (Mad, Delvil remplira le rôle de Mad, Darbert.) Le spectacle commencera par: Veuve et garçon, vaudeville en 1 acte,
Die unbekannten Eigenthümer der it 1, August 1840 bis Ende September 1841 in den hiesigen Königlichen Theatern ge- fundenen Gegenstände werden aufgefordert, in dem am 30sten d. M. Vormittags von 11 bis 2 Uhr im Konzertsaale des König- lichen Schauspielhauses anstehenden Termine ihre Ansprüche an- zumelden. Die Verzeichnisse der genannten Sachen sind bei den Kastellanen des Opern- und Schauspielhauses einzusehen,
Königsstädtisches Theater.
Mittwoch, 27, Okt, (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Lucia di Lammermoor. Opera in 3 Atti, Poesia del Sgr, Salvatore Cammarano, Musiíca del Maestro Gaetano Donizetti, (Signora Assandri: Lucia.)
Donnerstag, 28. Oft, (Jtalienische Opern - Vorskellung.) Il Barbiere di Seviglia, Opera buffa in 2 Atti, Musica del Maéstro Rossini, (Signora Forconi, Signori Savio, Rossi, Paslccinieri und Torre werden vor ihrer Abreise nach Kopenhagen zam leßten- male auftreten.)
Freitag, 29, Oft. Zum erstenmale: Der Mulatte. Lustspiel in 3 Akten, nach Melesville und Beauvoir, oon Theodor Hell,
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 25. Oktober 1841.
Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 3 Rtblr. ;
Roggen 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.: große Gerste 1 Rhlr., auch 29 Sgr.
5 Pf. ; kleine Gerste 1 Rthlr., auch 27 Sgv. 6 Pf. ; Hafer 25 Sagr., auch 20 Sgr. 8 Pf. ; Erbsen 1 Rthlr. 25 Sgr., auch 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf.; Linsen 2 Rthlr. — E Zu Wasser: Weizen 3 Rthlr. 5 Sgr., auch 3 Nthle. 3 Sgr. 9 Pf. ; Roggen 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf./ auch 1 Rthlr. 25 Sgr.; große Gerste 1 Rthly, 3 Sgr. 9 Pf. ; Hafer 23 Sgr. 9 Pf, auch 22 Sgr.
6 Pf. y Sonnabend, den 23. Oktober 1841, Das Schock Stroh 9 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 8 Rthlr.
pi
Der Centner Heu 41 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr.
Verantwortlicher Redacteur Dr, F. W. Zinkeisen.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdeuckerei,
I 2 D L s verta c: Jana ane E C E BE T mama a ———
Allgemeiner Anzeiger für die Preuftischen Staaten.
Râähe von Minden mittels gewaltsamen Einbruchs folgende Papiere, au porteur lautend, gestohlen : Düsseldorf - Elberfelder Eisenbahn- Prioritäts - Actien mit Coupons bis 1844, No.2121—2140incl.102—121.4074—4083, 5081—5090, Sma. 60 Stck, à 100 Thlx.
Coupons. Hannoversche Obligationen de 1830 à 5 yCt,
No.156. 251 a.251B.3Stck.à 500 = -= bis 1846.
Preuß. Engl. Obligationen à 4 vCt. de 1830, Nr. 1206. 1212. 1216. 1274. 1277 0 45,344 bis 15,349 mit GUponE, Summa 12 Stk.
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Die Herren Banquiers resp. die Behörden werden ifi. bei Vorkommen dieser Paptere dieselben anzuhalten und darüber, wie über die näheren Um- stände bei der Präsentation, der Polizei-Behörde in
euß. Minden sofort Nachricht zu geben. Ein Jeder wird vor dem Ankauf gewarnt , indem schon
Vünat- Anzetge.
In der General -Versammlung am 24. Oktober ver- anstaltète der Kunst -Verein in Potsdam die Verloo- sung der erworbenen Kunst-Gegenstände, und helen dieselben folgenden Mitgliedern zu:
mann. 7) Herrn Küchenmeister Schröder: ein Dorf an der Aar von Kiesling. 8) Herrn Polizei-Direktor yon Kahlden-Normann: Bingen am Rhein von Kies- ling. 9) Herrn Buchhändler Förstner in Berlin: ein Fuchsbau von C, Krüger. l Meise: ein Genre -Bild yon Meyerheim. 11) Herrn|Ma deburg isl el Lieutenant von Alvensleben LI.: ein Krieger von Mül-|Berltn und Potsdam zu haben : ler. 12) Herrn Landjäger Käaplick: ein Pserde-
Trippel.
1) Sr. Königl, gende Nummern: 9. 637. 504.
r Borchardt in Sentzke: die Heim-
017. 49/..03. 121 ( in)
6) Herrn Ge- Berlin) 598 und 209 (in Berlin).
ein Genre - Bild von Freyhosf,
ein Genre - Bild von Hose-
10) Herrn Kausmann
markt von Rabe. 13) Herrn Àssessor von Strombeck: eine Landschast von Schoenbeck. 14) Frau Rentiere Beringé in Berlin: die Ruine des Klosters Chorin. E 15) Herrn Bäckermeister Milcke: eine Landschast von 16) Herrn Leibarzt Dr. Grimm in Berlin: cine VV inter - Landschast von Wegener. Hoslieserant Nuglisch in Berlin: einen Meeresstrand — von VVegener. Die Kupserstiche etc. fielen auf fol-
(in Berlin) 554 (in Berlin) 377. 4A a! 254. 323
ren (auf Härnekopp) 225. 263. 9507. 429. . 27 Y aren di e in Warschau) 371. 288. (in Ber- 12. 32. 574. 206. (in Stettin) 208. 50. 219, (1m
h len 24. Oktober 1841. | Ge Der Vorstand des Kunst -Vereins,
Literarische Anzeigen. P 9 Fm Verlage der Creuß schen Buchhandlung zu 0 it erschienen und in der Stuhrschen zu
Koch’ s (Reg, -Med.-R,/ Dr.) systematische
Sammlung derPreußischenMedizinal- Geseße,
ji Zweite bis 1841 ergänzte Auflage. T
D: t Nachtrag der Geseße 1833 bis 1841, für die Besißer der ersten Auflage des 17) Frau Hauptwerk. % Thlr.
Bei E. S. Mittler (Stechbahn 3) is zu haben :
: 7. 504. (in a 0 E Ed. Theod. Dechen?s praktische Anweisung zum i i i 7 pl 5 d ° T pf 20 0411. Russisch Holl. Obligationen bei Hope áte Serie à 5 yCt.| Hoheit dem Prinzen Karl: ein Mädchen von Eybel. Be rlin) 992. I (in A) e T Vell 4 237. No. 5380—5388. Sma. 9 Stck, à 500 Rubel, ohne 2) Herrn Predige i 351. 73. 66. 549. (in Berlin) 6418. (1 è | kehr von Bülow. 3) Herrn Buchhändler VVitte: eime L ) Mondschein - Landschast von Burchhardt. No. 30—32. Gma. 3Stck. à L A Coup, |Uosllieserant Rabe: 1 l
5) Herrn Justiz - Aktuarius Neumann in Beelitz: ein __\Mädchen im Walde von Freyhoff. 9996, 10/069, [heimen Revisor Runge :
L’'Hombre- und Tarok - Spiel; oder die Kunst, cin jedes dieser beiden Spiele bin- 976. 590. [nen kurzer Zeit regelrecht und gut spielen zu lernen. 8. geh, 127 Sgr.
So eben ist erschienen und bei Ferd. Dúmm - lex in Berlin, Linden Nr. 19, zu hahen: e O e
G .ù 3te vermehrte Auflage. r. 12. brosch. 2 Thlr. Leipzig, 1, Oft, 1841. Weidmannsche Buchhandl,
Vreußische Staats-Zeitung.
M 299.
Inb alt.
Amtliche Nachrihten. S :
Frankreich. Paris. Aufschlüsse Über die BVissereliz zivischen der Königin Christine und Herrn Olozaga. — Apologie des Fournal des Debats in Betreff seiner Haltung in der Spanischen An- gelegenheit. — Vermischtes. — Briefe aus Paris, (Kritische Lage des Ministeriums vom 29. Oktober. — Wiedergufleben der Zuckcr-Fragez; die Spanischen Händel u. #. w.) i :
Großbritanien und Jrland. London. Weltere Prorogtrung
des Parlaments, — Befinden der Königin. — Foridaueride Rüstun- gen. Ueberschwemmungsschaden. — Neuer Lermin des Mac Leodschen Prozesses und Zeugen-Vorladung. — Amerifanisch-Kanga-
dische Gränz-Zustände, — Dämpfung der Fusurrection in Venezuela. — Gränzsireit zwischen Britisch Guiana und Venezuela, — Bestä- ligung des Secsieges von Montevides. — Vermischtes. i
Niederlande. Schreiben aus dem Haag, (Das Budget: die Opposition.) l
Deutsche Bundesstaaten. Mün chen, Die Bundes-Bevollmäch ligten. — Karlsruhe. Dr, Aloys Schreiber “7. S
Spanien, Telegraphische Depeschen: Allmäliges Erldschen der Fnsurrection in den Provinzen, — Hinrichtung des Generals Diego Leon. — Sprache des republikanischen Huracan über die jungsten Erciguisse, W :
Griechenlaud. Athen, Des Königs Geburtstagsöfeier, — Mauro fordatos.
Türkei. Konsigantinopel. testantischen Kirche in FJerufalem, — Emir Beschir in Konstantinopel. :
Nord - Amerika. Aufregung an der Gränze und Ausdehnung der agitatorischen Vereine. :
Snland. Breslau. Professor Scholbß
Unterhandlungen wegett einer Pi! Truppen- Konzentrirung. —
Statistische Uebersicht der Verwaltung der Civil- und Handels-Fustiz in Frankreich während der Fahre 1837, 1838 und 1839,
Beilage. Großbritanien und Jrland. Vertrag zwischen der Kanadischen Regierung und den Sioux-Fudianerm. — Vermischtes, Deutsche Bundesstaaten. Darmstadt, Das Fallbeil gescß- lich eingeführt. — talien. Florenz. Berichtigung in Betreff der beim Gelehrten - Kongreß anwesenden Deutschen, — Getraide Tabelle für Motiat September. — Königliche Akademie dexr Künste. “Rede bei der Geburtstagsfeier Sr. Majestät des Königs.) — Me- teovologisches.
Amtliche Uachrichten. Kronik des Tages.
Se. Majestät der König haben den Land- und Stadtgerichts- Direktor Kosmann in Lobsens zum Rath bei dem Ober- Lan- desgericht in Stettin Allergnädigsk zu ernennen geruht.
Se, Königl, Hoheit der Großherzog von Meklenburg- Streliß und
Se. Durchlaucht der Herzog Karl von Schleswi g- Holstein- Sonderburg - Glücksburg sind von Deßau hier eingetroffen,
Der Notariats- Kandidat Heinrich Bernhard Eskens ¿zu Dülken ist zum Notar für den Friedensgerichts - Bezirk Weg- berg, im Landgerichts-Bezirke Aachen, mit Anweisung seines Wohn- sies in Wegberg, ernannt worden.
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Zeilungs-UÜachrichten. U US Lan 0.
Frankreich.
Paris, 22, Oft, Man erwartete allgemein, daß die heutigen Blätter eine Entgegnung des Spanischen Gesandten auf die Er- fláarung des Journal des Débats enthalten würden, Diese Erwartung is getäuscht worden; Herr Olozaga schweigt bis jeßt. Für ihn und wahrscheinlich in seinem Namen nimmt dagegen der Constitutionnel das Wort und Débats und der úbrigen ministeriellen Blätter wegen ihrer Zweideutigkeit an. Wenn man, sagt er, Herrn Olozaga der Un- wahrheit beschuldigen wolle, so hâtte man es auch auf bestimmte Weise thun und sich nicht auf eine vage und allgemeine Ableug- nung beschränfen sollen, Es dürfe sich hier nicht um Wortklau- bereien handeln, sondern diejenigen, die im Namen der Königin das Wort nähmen, müßten diejenigen Punkte besonders, hervor- heben, die man in der Erzählung des Herrn Olozaga für falsch erflâre, „Wir unsererseits“, fährt der Constitutionnel fort, „haben über den eigentlichen Hergang der Sache Folgen- des erfahren: Am Tage nah der Unterredung, über die Herr Olozaga berichtet, hâtte dieser die Worte der Königin Und seine eigenen, wie fie ihm im Gedächtnisse geblieben wären, \chriftlich gufgeseßt und sie der Königin abschriftlich mitgetheilt, die Bitte hinzufügend, ihm schriftlich die Richtigkeit derselben zu bezeugen, Herr Olozaga hätte bei dieser Gelegenheit wiederholt, daß er jenes Gespräch, von der Königin bestätigt, seiner Regie- rung übersenden wolle. Die Antwort ließ einige Tage auf sich warten, und da Herr Olozaga, dem Sprüchworte gemäß, das Still: schweigen für Zustimmung nahm, so sandte er die Depeschen in Be- M wichtigen Unterredung nach Madrid und an den General “caia ao. Jndeß sch{rieb der Privat-Secretair Marie Christinen's endlich, daß Jhre Majestät es nicht für angemessen hielten, zu antworten, und daß die Erzählung des Herrn Olozaga, die er der An Übersandt habe, mehrere Unrichtigkeiten enthiclte, Herr Olozaga erwiederte soglei schriftli, daß er, obgleich ihm sein Gedächtniß, sehr treu sey, doch nicht behaupten wolle, die Worte Zhrer Majestät ganz genau wiedergegeben zu haben, daß er aber den Sinn derselben ganz richtig aufgefaßt zu haben glaube; er
greift die Erflârung der
Allgemeine
«e l dai I
| sey indeß bereit, jede Art von Berichtiäung entgegenzunehmen, | Es scheint, daß Herr Olozaga hierauf ganz ohne Antwort blieb,“ Das Journal des Débats enthält Folgendes: y wenig daran, daß die ‘Fournale, die sich bei uns zu leidenscbaftli- chen Vertheidigern der Madrider Regierung aufgeworfen haben, uns beschuldigen , die Urheber des Bürgerkrieges in Spanien zu
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seyn. Wenn man sie hört, so follte man glauben, wir wären in das Geheimniß der Verschwörung eingewciht gewesen, wir hätten im Voraus Tag und Stunde gewußt, wo sle ausbrechen sollte, und wir verdienten erschossen zu werden, wie der helden: múthige und unglückliche General Diego Leon. Der Be- weis, den sie dafur beibringen, der einzige Beweis, ist der, daß wir unsere Sympathie sür eine Sache nicht verhehlen, die wir für die der Rechtlichkeit gegen Undank und Verrath, fúr die der Monarchie und der Ordnung gegen den revolutionairen Geist und die Anarchie, für die der Freiheit gegen die militairische Diktatur, für die der Französischen Jnteressen gegen ausländische Jnteressen halten. Das ist ihre Anklage, und hier ist die unsrige. Wir klagen jene Journale an, die unverbhohlenen Organe der Par- tei zu seyn, welche in Spanien herrscht und in Paris einen Ge- sandten hat, auf diesem Wege Nachrichten und Noten zu er- halten, die sie mit einem gleichsam offiziellen Charakter publiziren, und die fast immer beleidigend für die Französische Re- gierung sind. Wenn man Beweise von uns verlangte, so würde uns nur die Wahl in Verlegenheit seßen, Aber was uns haupt- sachlich auffällt, ist die belcidigende Ueberspannung jener Noten und jener Artikel, ist der Haß, der sich darin gegen eine verbannte Frau, gegen die Mutter der jungen Königin von Spanien, ge- gen das edle Opfer der Brutalitäten von Lagranga und der Emeute von Barcelona, gegen diejenige ausspricht, welche, indem sie Espartero mit Ehren und mit Wohlthaten überhäufte, dem Throne und sich selbsteinen Beistand zu sichern glaubte, Von Seiten der Partei, welche in Madrid regiert, if dies eine Erbitterung, die sich nur durch die Gewissensbisse erklären läßt. Von Seiten der Franzd- sischen Journale is sie eine Schmach, die durch nichts gerechtfer- tigt werden kann. Was uns betrifft, so werden wir in der Spa- nischen Frage, woie in allen anderen, fortfahren, ein freies Urtheil Uber die Personen und über die Dinge zu fällen. Es ist dies unser Recht. Gewalt und Abfall haben der Königin ihre Macht, aber nicht ihren edlen Charafter und ihren Muth rauben können. Sie ist nicht durch eine legitime Revolution, nicht, weil
angetastet,
sie die Freiheit ihrer Völker und die Constitution sondern, weil sie dieselbe aufs Aeußerske gegen die Enipórung ver- theidigt hat, vom Throne gestürzt, Wir werden uns eben so we- nig vor dem Espartero beugen, der den General Leon wegen des Zerbrechens der Jnsurrectionen erschießen ließ, als wir uns vor dem Espartero gebeugt haben, der mit den Jnfurgenten von Barcelona gemeinschaftliche Sache machte. Unsere Meinungen verpflichten Übrigens nur uns selbsk, unsere Urtheile sind nur die unsrigen, Wir billigen oder wir tadeln die Politik der Negie- rung, aber wir leiten dieselbe nicht und sind nicht dafür verant- wortlich.“
Der Moniteur parisien widerspricht dem von hiesigen Blättern mitgetheilten Gerüchte, daß der Minister der öffentlichen Bauten einen Vertrag wegen Ausführung der Eisenbahnen von Paris nach Lille und einer Abzweigung nach Calais mit einer Englischen Compagnie bereits abgeschlossen habe. Er fügt indessen hinzu, daß jener Minisker jenem Vertrage und den Plänen der Compagnie seine Zustimmung ertheilt hâtte, dieselben lägen jeßt aber erst dem Finanz-Minister vor, und es würde den Kammern nicht frúher ein Geseß-Entwurf Úber diesen Gegenstand vorgeschla: gen werden, bis Herr Humann den finanziellen Theil jenes Pla- nes gebilligt habe.
Herr Berryer hat vor einigen Tagen dem Prinzen Ludwig Napoleon in Ham einen Besuch abgestattet.
Dose vom 22, Ottober Da die Consols heute U pCt, höher kommen, so hoben fich auch die Course der Renten wieder um etwas. Die Iproc. Rente schloß zu 79,40 und die neue Anleihe zu 80,55. Auch die Spanische active Schuld war zu höheren Preisen gesucht, da die Nachrichten aus Spanien die Insurrection als beinahe völlig gescheitert darstellen,
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m Paris, 22 Dl, Der CoUupvler de la Gironde, das Organ der provinzialen Presse für die konservative Partei, râth Herrn von Salvandy ab, unter den gegenwärtigen Um- skánden nach Spanien zu gehen. Auch versichern heute mehrere Journale, daß die Reise des neu ernannten Gesandten aufgescho- ben sey, Ueberdies treffen mehrere Umstände zusammen, aus woel- hen man wahrnehmen will, daß das Kabinet in der öffentlichen Meinung jeßt nicht mehr eine so gesicherte Existenz hat, wie noch vor wenigen Monaten, roo es, gestüßt auf ein moralisches Be- wußtseyn und das Bestreben der Konsolidirung des Landes, getrof? dem Zusammentritt der Kammern entgegensehen konnte, Was man früher für ein Zeugniß seiner moralischen Kraft hielt, daß es im Grunde nicht ein einziges Blatt hatte, welches seine Sache vertrat, darin will man jeßt gerade cine Art Schwäche desselben erfennen. Selbst das Journal la Presse scheint sich nach der Rückkehr des Herrn von Girardin von dem Kabinet getrennt zu haben, da es offenbar mit demselben in der Angelegenheit der An- leihe in Widerspruch steht. Auch erwähnt dasselbe Blatt mit kei: nem Worte der Avancements der Herren Quesnault, Meilheurat und Debelleyme, lauter Freunde des Grafen Molé, die das Ka- binet für sich zu gewinnen hoffte. : ;
Hat für die Regierung auch die „Spanische Angelegenheit in der dffentlichen Meinung eine ungünstige Stimmung fúr sie hervorgebracht, so hat sich gerade, begünstigt durch dieselbe Spa- nische Sache, das radikale Blatt, der National, von seiner Niederlage und aus seinem total verlassenen Zustande wieder er- hoben, Man bemerkt nämlich zu seinen Gunsten eine große Einigung unter den Journalen der Opposition, die heute sammt- lich an die Jury, welche in dem Prozeß des genannten Blattes entscheiden soll, eine Aufforderung ergehen lassen, was bei der Lage
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der Dinge dem National wohl zu Gute kommen fann, Unter solchen Umständen nun, besorgt man hier, fönnte das
Oktober 1841.
Englische Kabinet die augenblicklihe Verlegenheit des unsrigen benußen, um dasselbe zu Konzessienen zu veranlassen, auf die es unter anderen Umst nden wohl {werlih eingegangen wäre. Dem- nach wollen schon Einige wissen, daß die häufigen Unterredungen, welche zwischen dem Minisker der auswärtigen Angelegenheiten und dem hiesigen Englischen Botschafter stattfinden, die Frage der Entwaffnung der Flotte betreffen. Diese Frage ist um so wichti- ger für unsere Regierung, als die dfentliche Meinung durchaus Zegen die Entwaffnung zur See ist und das fernere Fortbestehen des Kabinets leicht davon abhängen könnte.
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e Moris 2 O, Die Zuer-Frage, die man
4 s _ m d A p S s . e in der leßten Session, wenigstens für einige Zeit, gelöst zu haben glaubte, taucht von neuem wieder auf. Der
Handelsffand von Havre hat dem Handels-Minister eine
Petition überreicht, die, wenn man ihr Folge gäbe, die ganze
bestehende Geseßgebung umgestalten würde. Die Kaufleute von
Havre verlangen entweder die Unterdrüfung der inländischen
Zucker - Fabrication oder die Gescßlichkeit des Zolles von 49 Fr. 50 Cent. für 100 Kilogrammes auf beide Zuckerarten, Zur Un- terslúkung dieser Forderung führen die Bittsteller an, daß der Kolonial:Zuer allmälig auf 52 Fr. 50 Cent. gefallen sey, und daß in diesem Augenblicke 24,000 Tonnen Zucker in Havre vor- handen seyen, die, wenn man sie zu jenem Preise verfaufte, fúr jeden halben metrischen Centner einen Verlust von mindestens 9 Fi. ergeben würden, Von den beiden vorgeschlagenen Mitteln scheinen die Kauf- leute von Havre der Unterdrüc{ung der inländischen Zucker-Fabrication den Vorzug einzuräumen. Das is sehr begreiflich, denn auf diese Weise wären sie und die Kolonisken, welche dieselben FJnteressen haben, der Runkelrúbe, die ihnen seit 5—b6 Jahren so große Un- ruhe macht, für immer entledigt, und sie würden dadurch die Faf- toren und Zwischenhändler für allen in Frankreich verbrauchten Zucker, Um ihr Projekt annehmbar zu machen, stellen sie folgen- des Raisonnement auf: Die Consumtion übersteigt nicht 125 Ki- logrammes; die Kolonieen sind im Stande, 80 Millionen Kilogr. zu liefern, es Lleiben mithin 45 Millionen Kilogr. für den Run- felrüben-Zucker. Diese 45 Millionen Kilogr. bringen dem Fiskus, bei einer Steuer von 27 Fr. 50 Cent., für 100 Kilogr. 12,375,000 Fr. Erseßt man sie durch dieselbe Quantität Zucker aus Brasi- lien, Cuba, Puerto Rico und Jndien, so würde sie, bei einem Zolle von 60 Fr, 50 Cent., 27,225,000 Fr., d. h. 14,850,000 Fr. mehr einbringen, als der Runkelrüben-Zueker.
Diese Rechnung kann, vom rein fiskalischen Gesichtspunkte aus, und wenn man nur den gegenwärtigen Augenblick berücksich- tigt, sehr richtig seyn; allein wenn man nur ein wenig das Jneter- ejse der Konsumenten und die Zukunft des Schates in Erwägung zicht, so wird man finden, daß das von den Kaufleuten in Havre vorgeschlagene Auskunftsmittel schlecht ist. Wollte man die in- ländische Zucker-Fabrication unterdrücken, so mÚúßte man ihr eine Entschädigung von 50— 60 Millionen Franken zahlen. Man müßte diese Summen durch Anleihen oder durch Steuern erbeben, und beides wäre unter den gegenwärtigen finanziellen Umständen gleich schwierig, Die Erhöhung der Zölle auf fremden Zucker würde die Consumtion vermindern, und die fiskalische Einnahme würde stationair bleiben. Bei dem Runfkelrúben-Zucker hat man dagegen die Aussicht auf einen unbegränzten Debit, und obgleich derselbe nur mit einer Steuer von 27 Franken 50 Cent. für 100 Kilogramme belegt is, so glauben wir dennoch, daß er dem Schaße eben so hohe Einnahmen gewährt, als wenn man 45 Millionen fremden Zucker einführte. Die De- partements, welche Zuker- Fabriken besißen, tragen in der That verhältnißmäßig weit mehr zu den indirekten Steuern bei, als die anderen Departements und zwar ersk seit der Anlegung jener Fa- briken, Es is Úbrigens leicht zu begreifen, daß eine neue Jndu-
| strie von so bedeutendem Umfange, die neue Reichthümer erzeugt, zugleich auch den Ertrag der Steuern vermehrt. Unabhängig davon fann die Runkelrüben-Zucker-Fabrication, wenn sie nicht zu sehr durh Steuern gedrückt wird, sich in so großem Maßstabe entwidckeln, daß der Verbrauch desselben in wenigen Jahren auf das Doppelte und Dreifache steigen kann,
Die Rheder von Havre und die Pflanzer auf den Antillen beabsichtigen nur Eines, nämlich den Ruin oder die Unterdrúckung des Runkelrúben-Zuckers durch alle mögliche Mittel. Das Jn- teresse der Konsumenten kümmert sie sehr wenig; sie wollen vor allen Dingen als Commissionaire den Zucker von Bourbon und den Antillen verkaufen, den der Staat durch eine Nachsteuer von 11 Franfen gegen den fremden Zucker schüßen muß. Da
| aber jene 80 Millionen Kilogr. für Frankreich nicht hinreichen, so sind sie erbdôtig, den zur Befriedigung der Consumtion noch erforderlichen Zucker in ihre Niederlagen aufzunehmen. Sie betrachten diesen Gegenstand, wie man sieht, nur aus dem Standpunkte ihres eigenen Jnteresses und sind uicht einmal konsequent; denn für alle andere Waaren, die in Frankreich ein- geführt werden, verlangen sie eine Herabseßung der Zölle, und nur mit dem fremden Zucker machen sie eine Ausnahme. Die Regie- rung ihrerseits hat nur das fiskalische Jnteresse dabei im Auge und sucht ets diejenige Combination, welche ihr unmittelbar das meiste Geld verschaffen fann, Dies sind die Haupt-Ursachen, weshalb diese Frage bis jeßt noch nicht auf eine die allgemeinen Jnteressen befriedigende Weise gelöst worden is.
Bei der Nachricht von den Schritten, welche die Kaufleute von Havre bei dem Handels - Minister gethan, haben die inländi- schen Fabrikanten sich sofort in Arras versammelt und find in diesem Augenblicke damit beschäftigt, eine Petition an die Regie» rung zu entwerfen, worin sie den Zustand ihrer Jndustrie und die Uebertreibungen in den Forderungen ihrer Gegner schildern, Dies Aktenftúck ist noch nicht bekannt, aber es giebt das Zeichen zum Beginn eines neuen Kampfes, in den sk die Regierung E mit Bedauern einmischen wird. Diese Zuer- Frage hat dieselbe reits sehr große Schwierigkeiten verursacht, s ete Hme so in diesem Jahre wieder in den Kammern due C agde
Í Geses- Entwurf über die Sklaven - Smancipa- Augenblick von einer Kom-
würde sie mit dei Cd rger tion zusammentreffen, der in diese L D mission bearbeitet ivird, deren Präsident der Herzog von Broglie is,