1841 / 301 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

then Gebäudes das Dach an mehreren Stellen durchbrochen werden,

Niederlande. - Aus dem Haag, 24. Oft. Se. Majestät der König Wilhelm Friedrich wird, wie man jeßt vernimmt, nicht nach dem Haag fommen, sondern direkt vom Loo aus die Rückreise nach Berlin antreten, ; 4 T s M Die zweite Kammer der Generalskaaten ist jeßt mit Erdorte- rung der Adresse als Antwort auf die Thron - Rede beschäftigt. Die öffentliche Sißbung zur schließlichen Erörterung dieses Gegen- standes ist noch nicht anberaumt.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 19. Oft, Die Staats-Tidning enthält eine wichtige Königl. Verordnung, die Korn - Einfuhr betresfend, welche vom 11ten d. datirt ist. Es heißt darin, der König habe vernommen, daß die Aerndte hinsichtlich der wichtigsten Kornsor- ten, Roggen und Weizen, an den meisten Stellen im Reiche bei- | nahe gänzlich fehlgeschlagen sey, und er habe daher hinrei- | chende Veranlassung zur Besorgniß wegen Unzulänglichkeit des zu | seiner Verfügung gestellten Vorschuß - Kreditivs zur Unterstüßung | in Mißjahren gefunden, um sich bewogen zu sehen, so weit es die Umstände gestatten, den dadurch erzeugten Unannehmlichkeiten ab: zuhelfen, Demzufolge wird verordnet, daß vom 1. November d. J, an bis zum Schlusse des Jahres 1844 die Zoll - Abga- ben von eingeführtem Getraide nach folgendem herabgeseß- ten Tarif berechnet und erlegt werden sollen: Unge- mahlen es Korn, als: Buchweizen, Zollwerth 5 Rthlr., Ein- fuhr-Zoll 1 Rthlr.; Hafer, Zollwerth 3 Rthlr 16 Sch., Zoll 32 Sch.z Weizen, Zollwerth 10 Rthlr., Zoll 2 Rthlr.; Gerste und Malz, Zollwerth 5 Rthlr., Zoll 1 Rthlr.; Linsen, Zoll: werth 10 Rthlr., Zoll 2 Rthlr.; Roggen, Zollwerth 6 Rthlr. 32 Sch,, Zoll 1 Rthlr. 16 Sch.z; Wien, Zollwerth 5 Rthlr. 40 Sch., Zoll 1 Rthlr. 8 Sch.z Erb sen, Zollwerth 6 Rthlr. 32 Sch., Zoll 1 Rthlr. 10 Sch. (alles pro Tonne). Gemahle- nes: Grüße und Mehl wird nach dem oben bestimmten Zoll für diejenige Kornart, woraus dieselben bereitet sind, mit 10 pSt, Zulage verzollt, und zwar so, daß von Weizen 9 Lpfd.,, von NRog- gen und Erbsen 12 Lpfd., von Gerske 10 Lpfd, und von Haser 8 Lpfd, Mehl einer Tonne gleichgeachtet werden, so wie 4 Lpfd. Grüße von Hafer und 8 Lpfd, von anderen Getraide-Sorten einer Tonne Korn derselben Art entsprechen. Jn Zusammenhang hiermit wird ferner verordnet, daß in obgedachtem Zeitraum Ge- traide aller Art zollfrei nach auswärtigen Pläßen ausgeführt wer: den darf.

Deutsche Bundesstaaten.

Haunover, 18. Oft. (A. ZZ) Jn den leßten Tagen wurde hier die Leiche des in Wiesbaden verstorbenen Fürsten von Butera in dem Erb -Begräbniß seiner hiesigen Familie auf dem Friedhofe der Vorstadt beigeseßt. Jch darf bei dieser Gelegenheit Jhre Leser an den ziemlich merkwürdigen Lebenslauf des verstcr- benen Fürsten erinnern. Mit einem Theil der Englisch - Deut- \chen Legion war der Hannoversche Lieutenant Wilding in den Kriegsjahren in Sicilien; dort lernte er, damals faum ein Zwan- ziger, die verwittwete Fürstin von Butera kennen, die an {einer Persönlichkeit und scinem einnehmenden Wesen Gefallen nahm, sich ehelich mit ihm verband und mit Genehmigung des Königs beider Sicilien ihn zum Fürsken von Butera erhob. Einige Jahre nach dem Tode seiner Gemahlin wurde der Fürst zum Sicilianischen Gesandten am Petersburger Hofe ernannt und vermählte fich dort wieder mit einer Erbin aus dem berühmten Hause der Demidosf. Während dieser Zeit wurden des Fürsten Güter durch seinen Bruder, den Hannoverschen Major a. D. Wilding, ver: waltet, Jn Wiesbaden, das der Fürst schon seit mehreren Jah- ren zur Stärkung seiner geschwächten Gesundheit besucht hatte, arb cr im September d. J. ohne Hinterlassung von direkten Erben. Auf den Wunsch seiner Gattin wurde seine Leiche nach Hannover geführt, um neben der der Mutter des Fürsten zu ruhen, Zhm die leßten Ehren zu erweisen, war der Bruder des Fürsten, Major Wilding, so wie der Sohn seiner zweiten Gemahlin aus deren erster Ehe hier anwesend, Durch testamentarische Verfü- gung hat der Verstorbene seinen Bruder zum Universal Erben eingeseßt, und auf diesen wird auch, wie es heißt, der von dem Fürsten von Butera gleichzeitig geführte Titel eines Principe oder Conte di Campo Fiorito übergehen, Die Urkunde sagt nämlich, dieser Titel gehe auf die Successori úber, so daß der Bruder ihn erben fannz hâtte es Descendenti geheißen, 0 wúrden nur legi- time Söhne auf den Titel Anspruch gehabt haben.

Die Bibliothek des im vorigen Jahre verstorbenen Ober- Medizinal-Raths Stiegliß, werthvoll in fast allen Zweigen der Medizin, soll durch óffentliche Versteigerung zersplittert werden.

asel; 20, Dl (Le 243) Vereine mit dem Bürger- Ausschuß is nunmehr, unserer Stâdte- und Gemeinde - Ordnung, zur Wahl für das durch des unvergeßlichen Schomburg Ableben erledigte Ober-Bür- germeister-Amt geschritten, Jn der Wahl-Versammlung fam vor Allem die Frage zur Berathung, ob_ dem zu Erwählenden die Stelle eines erften Magistrats der Stadt Kassel auf Lebenszeit zu úbertragen, wie bei dem vorigen Ober-Bürgermeisker stattge- habt hatte, oder nur auf einen bestimmten Zeitraum von Jahren. Man entschied sich für das Erstere, weil man bezweifelte, daß sich im entgegengeseßten Falle ein hinlänglich tüchtiger und befähigter Mann finden lassen dürfte, geneigt, sich zu Uebernahme des frag- lichen eben \o wichtigen als beschwerlichen Postens zu verstehen. Die Stellung einer obersten Magistrats-Person der Residenz ist ohne Vergleich \chwieriger, als die eines Vorstandes jeder anderen Ge- meinde, indem sie häufige Berührungen mit dem Hofe mit sich führt, wobei nicht selten die Kollision der Pflichten unvermeidlich.

Der hiesige Stadt-Rath im

| spiel „Money“ von Sir Ed. Lytton Bulwer, welches im vorigen

|

| der Französischen Grânze, und der Moniteur parisien mel:

in Gemäßheit À

Sie erfordert Eigenschaften, die nicht oft bei einem und demsel: ben FJndividuum vereinigt anzutressen sind. Nachdem die Ent- schließung der städtischen Behörden und Repräsentanten der Búür- gerschaft, die Wahl eines lebenslänglichen neuen Bürgermeisters vorzunehmen, die nachgesuchte hochste Genehmigung erhalten hatte, ist nun das Wahl-Kollegium auf Einladung des interimistisch fun- girenden Vice-Bürgermeisters wiederum zusammengetreten und ift die Wahl mit entschiedener Stimmen-Mehrheit für Herrn Wip-

permann ausgefallen,

MARU Ta 25, Oft, Das heute erschienene Regierun gs- Blatt enthält ein Großherzogliches Edikt vom 20. Oftober, wel- ches die Stände des Großherzogthums auf den 1, Dezember ein-

beruft. Detmold, 17. Oft.

1338

men, hat vielen Anklang gefunden und zum Theil sich schon ver: wirkliche. So haben die Rheinlande sich das Schwert, West- phalen sich den Schild erkoren. Schwerdt und Schild! _Welch ein Symbol für die Tage der Gefahr! Rheinland und Weskpha: | len, eine mächtige Schußwehr, ein kräftiges Bollwerk gegen den | ersten Stoß von Westen, wenn man es wagen sollte, den Rhein

j

|

gedehnterem Maße, gestern noch einmal wiederholt. Unter Vor- tragung eines Transparents, welches die treue Gesinnung Triers unter Preußens Adler symbolisch darstellte, begab sich der Zug zu dem vorhin erwähnten Standbilde, jang dort mehrere patriotische Lieder und brachte Sr. Majestät abermals ein donnerndes Lebe- hoch, Und es war in der That nicht hwer, zu bemerken, daß zu überschreiten. Mögen bald andere Stämme sich andere Theile | dieses Lebewohl wirklich von Herzen kam,“

erwählen! Uns dünkt, daß das Hermanns-Denkmal dadurch noch E leuchtender und herrlicher als ein Symbol Deutscher Eintracht hervortrete,

Die vollständige Liste der neunten Ziehung der Prâmien von den fúr dieses Jahr zur AEIISTIOE e E Vräimion-Gcheinen i de utigen Bla »elge\uUgt Worden, Hamburg, 27. Oft. Am 2sten d. M, isk ein neues | Prämien-Scheinen ist dem heutigen Ee Jesus Drama von Pr. Karl Gußkow unter dem Titel „die Schule der | Reichen“ im hiesigen Stadt - Theater aufgeführt worden. Es be- handelt dieses Stück ein ganz ähnliches Thema, wie das Lust-

Berichtigung. Jn der Nr. 300 der Staats-Zeitung ge- gebenen Tabelle úber die „Ausfuhr aus Frankreich nach Preußen im Jahre 1840“ ist in der ersken Rubrik über die Quantitäten- Rerdáltnisse von Nr. 3 bis Nr. 24 nah Kilogrammen gerech

Jahre in London zur Aufführung kam, doch hatte es sich nicht e : : net und nicht nach Litr es.

gleicher Gunst wie das leßtere zu erfreuen. Die ,, Schule der Reichen“ wird hier, nach den Zeichen des Mißfallens zu schließen, die sich im Publikum zu erkennen gaben, keine zweits Aufführung erleben.

I eien tain pez

Die Britische Navigations- uud Haudels - Geseß- gebung. Erfier Artikel.

Desterreich.

Wien, 23. Okt. (Schles. Z.) Mittelst Allerhöchster Entschließung sind von den Kandidaten für die Direktorstellen der Bank die mit großer Stimmenmehrheit wieder gewählten frühe- ren Direktoren dieses Janstituts zu solchen ernannt worden, und zwar, wie ausdrückli bemerkt wurde, als Beweis der Allerhöch: sten Zufriedenheit mit ihren bisherigen Leistungen und des Ver- trauens in ihre Einsicht und ihren Eifer, das wahre Interesse der Anstalt auch in Zukunft zu fördern, Die Beseßung der durch Geymüller erledigten Stelle eines Bank - Gouverneur- Stellvertreters wird erft später erfolgen, N :

Der heutigen Wiener Zeitung liegt etne Uebersicht der im Meilitairjahre 1840 in sämmilichen Oesterreichischen Provinzen Ge- storbenen bei, deren Gesammtzahl 059,840 beträgt und die Qumne der Gestorbenen im vorausgegangenen Zahre 1839 um 9501 über- steigt. Bergleicht man die Zahl der Gestorbenen im leßten Jahre mit jener der Geborenen, so ergiebt sich an leßteren ein Mehrbe- trag von 177,200, um welche bedeutende Zahl also die Bevölke rung des Kaiserskaates in diesem Zeitraume zugenommen hat. Von

dieser Zunahme kommt namentlich auf Oesterreich 3704, Steier-

Der Einfluß, den die Britischen Schisffahrts- und Handels- Geseße auf die Größe, die Macht und den Reichthum Englands ausgeübt, so wie die Rückwirkungen derselben auf die industriellen und kommerziellen Verhältnisse der übrigen Europäischen Lander, sind zu verschiedenen Zeiten, namentlich neuerdings bei Anlaß des Abschlusses verschiedener Verträge zwischen Großbritanien und an- deren Mächten, der Gegenstand sehr lebhafter Erörterungen ge- worden. Indessen wurde einerseits in diesen Debatten hâufig nur das abgesonderte Verhältniß Englands zu irgend einer be- stimmten Macht ins Auge gefaßt, andererseits auch wohl nicht selten aus Leidenschaft der richtige Gesichtspunkt verrückt, aus fal: schen BVordersäßen cine falsche Konsequenz gezogen und gewöhnlich mchr behauptet, als bewiesen werden konnte. l l

Gleichwohl ist der Gegenstand des Streites von so großer Wichtigkeit, daß er wohl verdient, dem Schlachtfelde gegenseitiger nationaler Eifersucht und entgegengeseßter partikularer Znteressen

entzogen und auf das Gebiet ruhiger und vorurtheilsfreier Unter- mark 1908, Böhmen 47,683, Mähren und Schlesien 24,995, Ga: | suchung und Erwägung verseßt zu werden, És is nicht mehr als lizien 57,458, Jllyrien 3381, Lombardie 19,634, Venedig 12,972, | billig, die eigenthümlichen Verhaltnifs\{e Englands, wie Dalmatien 1846 und Tyrol 4019, Unter den ungewöhnlichen | sie sich im Verlaufe der leßten Jahrhunderte entwicelt haben, Todesarten sind 861 Selbstmorde, 53 an der Hundswuth, 473 | mehr ins Auge zu fassen, als bisher geschehen ist; es is zu Ermordete, 5369 Verunglückte und 28 Hingerichtete angeführt, untersuchen, wie und wodurch England angetrieben wurde, das j jeßt so verschrieene System seiner S chifffahrts- und Handels-Ge

| seßgebung zu adoptiren; ob die Regierung, indem sie dasselbe Der Messager publizirt nachstehende telegraphische Depesche | adoptirte, willkürlich in den natürlichen Lauf der Dinge eingrisf, aus Bayonne vom 23, Oktober: „O'Donnell ist gestern um | oder ob sie vielmehr nur der naturgemäßen Entwickelung der a- ° Uhr mit etwa 2500 Mann in Urdax eingetrossen. Die Gene: | tion folgte; durch welche Verhältnisse und Ereignisse dieselbe rale Ortigoza und Jaureguy befinden sich bei ihm, Graf Mon- | bei der Durchführung ihres Syskems begünstigt wurde; ob teron und einige Mitglieder der Provinzial-Deputation sind gestern | diese Berhâältnisse noch existiren; ob das System noch jeßt als in Bayonne angelangt,“ (Urdax liegt auf Flintenschußweite von | unbedingt haltbar erscheint, und auf welche weitere Entwicke- 1 : lung eine ruhige Betrachtung der Vergangenheit und Gegenwart verweist. Untersuchen wir zuerst die Bedingungen, auf welche ge: stúßt England sich die Oberherr schaft des Meeres und das Mo-

Spanítíen.

det, daß O’Donnell unverzüglich auf das Französische Gebiet | übertreten werde.) | nopol des LGLelthandels errang.

Im Anfange des siebzehnten Jahrhunderts, äußert Charles upin, besaß England kaum fahrbare Straßen; es hatte keine Kanäle. Aber die Meere boten Kanäle und Straßen dar, so un ermeßlich wie die Hoffnung und d

Bayonue, 21. Oft, @Whare des Py rén¿es) Gestern Abend sind wichtige Nachrichten aus den Baskischen Provinzen | hier eingetroffen. Die Jnsurrection ist unterdruckt. Die nahe | bevorstehende Ankunft des Generals Rodil, die Anwesenheit des Brigadiers Zurbano fast vor den Thoren von Vitoria hat die Be- wohner dieser Stadt in die größte Bestúrzung verseßt. Das Ayuntamiento versammelte sich unter dem Vorsiß des Marquis von Alameda, General-Deputirten der Provinz Alava, und es wurde entschieden, daß Vitoria sich nicht vertheidigen solle. Die Miliz und die Truppen der Garnison proklamirten die C ontre-Revolu- tion, und Herr Montes de Oca, der Marquis von Alameda, der Brigadier ÉEchaluce, der Oberst Leiba und cinige Andere verließen sofort die Stadt und schlugen den Weg nach Bergara ein, wo Herr Montes de Oca verhaftet wurde (die Hinrichtung desselben ist bereits im gestrigen Blatte der Staats-Zeitung gemeldet wor den). Die Uebrigen begaben sich nach Motrico, wo sie fich nach Frankreich einschissten. h hier angekommen,

(T de

!

die Begierden Englands, Jn den Häfen Großbritaniens fügte damals die Kunsk noch nichts den Geschenken der Natur hinzu; und doch hatte schon die Kv nigin Elisabeth durch die Besieger ganze Welt untersuchen lassen, unter ihrer Leitung war bereits die Ostindische Compagnie gegründet und die Compagnie der nor dischen Meere, bestimmt zur Entdeckung und Erwerbung noch un- bekannter Handelszweige.

So war durch das ruhmvolle Regiment der Königin Elisa beth an den Weltverhältnissen zu verschaffen, und Handel so unvergleichliche Lage Großbrita

Sie sind heut fri fahrt

T. I A E S P I F O N A C A L C7 B S I AIRR t I P - A E T P O: A E 5 U A A V M I T P T TCAP I

| machen mußten.

der Spanischen Armada die

Alles vorbereitet, England einen entscheidenden Antheil Es konnte nicht fehlen, daß bei der ersten günstigen Gelegenheit die in Bezug auf S chiff-

| niens, daß seine unermeßlichen Hülfsquellen sich geltend

(Honnov. Z.) Die vom Ober-

Studienrath De, Dilthey zu Darmstadt zuersk angeregte Idee, daß einzelne Stämme unseres gemeinsamen Deutschen Vaterlan: des einzelne Theile des Herrmann-Standbildes für sich überneh-

Ala 9:

Berlin, 29, Oft, Auf Befehl Sr. Majestät des Konigs fand gestern Abend im Theater des Neuen ‘Palais in Potsdam die Aufführung des Trauerspiels „Antigone“ von Sophokles, nach der Ueberseßung von Donner, statt. Es war zu diesem Be- hufe der Bühne eine erweiterte antike Form gegeben, so daß das Proscenium durch eine Treppe mit der Orcheskra verbunden war, in deren Mitte die Thymele stand, um welche sich der Chor grup- pirte. Das Ganze war nach den Angaben und unter der Leitung Ludwig Ticcb's einstudirt, während die Chöre, {o wie die CEinleitungs- Musik, von dem Kapellmeister Dr. Felix Veendelse sohn:Bartholdy konm- ponirt waren. Se. Majestät der König und die hier anwesenden Mit- glieder der Königl. Familie geruhten, der Vorstellung beizuwohnen, zu welcher auch die bekanntesten Männer aus den Gebieten der Wissen- {chaft, Kunst und Literatur die Ehre hatten, geladen zu werden. wirkten bei dieser Darstellung die Damen Crelinger (Antigone), Wolf (Eurydike) und Bertha Stich (Jsmene), die Herren Rott (Kreon), Devrient (Hâmon), Franz (Teiresias), Wauer (2 Z3ächter), Grua (Bote) und Bethge (Diener), so wie im Chore die Herren Bader (Chorführer), Böttiger, Fischer und Mantius mit. Das Ganze machte einen erhabenen, klassischen Eindruck, der den An- wesenden unvergeßlich seyn wird.

Trier, 18, Okt. Nachträglich zu dem Berichte über die hiesige Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs (Nr. 293 der St. Ztg.) ist noch folgende interessante Thatsache zu berichten: „Ein Bürger hiesiger Stadt, der Bildhauer Sums- heimer, hatte zu Ehren des Tages ein wohlgelungenes Stand- bild Sr, Majestät (etwas mehr als Lebensgrdße) aus Gips ge- fertigt und zu dieser plastischen Darstellung den Moment gewählt, wo Se. Majestät bei der Erbhuldigung die rechte Hand zum Schwur erheben, Dieses auf einem entsprechend de- korirten Piedestal in der Mitte des Marktes aufgestellte Stand- bild war der eigentliche Centralpunkt des Festes, Ungeachtet des anhaltend schlechten Wetters umwogte eine froh bewegte Men- \chenmenge dasselbe unaufhörlich, und dahin richtete sich auch am Abend der Fackelzug der Bürgerschaft, wo Unter Absingung vater- ländischer Lieder dem geliebten Landesvater ein dreimaliges Lebe- hoch gebracht wurde. Ja, als könnten sie keine Gränzen für ihre Gefühle finden, \o wurde der Fackelzug, und zwar in noch aus-

In das Centrum der West- Europäischen Küstkenländer gela-

| gert und nach allen Seiten hin durch Flússe und Kanäle durch- chnitten, war England durch die Natur den Ländern des Nor- dens und Ostens, wie des Westens und Südens, mehr als irgend ein anderes Land angenähert, war ihm durch die Natur úberall hin cin unermeßlicher Markt eróffnet, Es war, ganz vom Ocean umflossen, in seinem Verkehr lediglich auf die See beschrankt und mußte daher seine ganze Kraft und Thätigkeit auf die Schifffahrt fonzentriren.

So lange das Mittelmeer der Siß des Welthandels war

und von Venedig und Genua aus großentheils zu Lande die Waaren der Levante dem Norden zugeführt wurden, konnte Groß- britanien von seiner unübertrefflichen Lage nicht den gehörigen Bortheil ziehen, Welt und durch die Auffindung eines direkten Seewoeges nach decn Ländern des heiteren Asiens die dem Atlantischen Ocean zugekehr: Es | ten Staaten Mittel-Europa?s ein naturliches Uebergewicht erbicl: ten und den eigentlichen Schwerpunkt im Weltverkehr auszuma- chen begannen, mußte der Europáische Handel eine gänzliche Um: wandlung erfahren.

Sobald indessen durch die Entdeckung der neuen

Die Länder des Nordwestens traten durch die Natur der Dinge in den Vordergrund, und es mußte unter den Nationen dieser Weltgegend naturgemäß ein XKingen und Kämpfen entstehen, sich gegenseitig zu uberflügeln,. ;

Holland und England waren es vor allen Dingen, welche in Bezug auf kommerzielle Verhältnisse im siebzehnten Jahrhun: dert an einander gerathen mußten, zwischen denen längere Zeit die Zunge der Wage schwankte. :

Die inneren Unruhen, durch welche fast alle Länder Euro- pa?’s in der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts heimge- sucht wurden, und welche auch England bald nach den Zeiten Eli- sabeth's unter der Herrschaft der Stuart?s so zahlreiche und große Leiden bereiteten, bildeten gewissermaßen die Krise. Der Briti: sche Nationalgeist, mächtig angeregt durch diese inneren Kämpfe und durch den Sieg, welchen die Volks-Partei gegen ein verhaß- tes Gouvernement errang, richtete bald seine ganze Kraft und Thätigkeit nah außen, Um Macht und Uebergewicht zu errei: chen, war Reichthum nöthig; als die Haupt-:Basis des leßteren wurde der auswärtige Handel, durch welchen Holland so un: ermeßliche Kapitalien erworben hatte, ward die Emancipation von dem Zwischenhandel anderer Nationen und wo möglich die Erlangung desselben für England betrachtek; um aber in den Be- siß eines ausgedehnten Handels zu gelangen, fehlten bis dahin die

nöthigen Fahrzeuge. Eine Achtung gebietende Britische Marine also mußte vor allen Dingen geschassen werden, Da andere Na- tionen in dieser Beziehung England so weit voraus waren, so konnte dieses Ziel nicht ohne gewaltsame Maßregeln, ja selbsk nicht ohne momentane Gefährdung der staatswirthschaftlichen und finan- ziellen Jnteressen Englands erreicht werden.

So und zu solchem Endzwecke entstand die Navigations-Akte vom Jahre 1651.

Zwar waren schon ähnliche geseßliche Bestimmungen in frú- heren Zeiten ergangen, unter der Regierung Richards 11, Hein- rih?s VIL, endlich Elisabeth?8. Aber es fehlte damals die ndthige Kraft, denselben Nachdruck zu geben. Jeßt war die Nation er- starft genug, um eine so heroische Prozedur mit Aussicht auf Er- folg durchführen zu fönnen.

Wenn man mit Aufmerksamkeit und Unbefangenheit den Gang der Englischen Geschichte verfolgt, so sicht man bald ein, daß, wie in neuerer Zeit fo häufig geschehen , es durchaus falsch ist: die Navigations - Akte lediglich vom staatswirthschaftli- hen Standpunkteaus zu betrachten, sie als eine für a [l e ZU funft berechnete Maßregel zu beurtheilen, Der politische Cha- rafter dieser Anordnung is vielmehr der durchaus überwiegende ; der Zweck, welcher durch dieselbe erreicht werden sollte, war durch eine ganz bestimmte Zeit, durch eine schr eigenthümliche Entwickelungssktufe gegeben. j

Bon diesem Standpunkte aus wird auch die Navigations- Afte von Adam Smith, obwohl derselbe sonst nur zu sehr geneigt ist, alle Regierungs-Maßregeln dem national-:dkonomistischen Gefichts- punkte zu unterwerfen, beurtheilt, „Zur Zeit, als die Sifffahrts- Akte erlassen wurde“, äußert er, „befanden sich England und Hol: land zwar nicht in offenbarem Kriege mit einander, aber ein feindseliger Haß trennte beide Nationen, Er begann unter der Regierung des langen Parlaments, das den Grund zu jener Afte gelegt hafte, und machte sich Luft in den Kriegen, die unter der Regierung des Protektor’s und Karl's 1, geführt wourden, Es ist daher wohl möglich, daß cinige Bestimmungen jener berühm- ten Akte dem Nationalhasse ihren Ursprung verdanken. Sie sind aber so weise, als ob sie sammtlich von der berechnendsten Staats- flugheit erdacht worden wären, National-Eifersucht zielte zu der- selben Zeit nach demselben Gegenstande, den die Politik empfohlen haben würde, nah Schwächung der Seemacht Hollands, der einzigen Macht, die der Sicherheit Englands Gefahr bringen konnte. Die Schifffahrts-Akte ist dem auswär- tigen Handel und der Vermehrung des Wohlstandes, der daraus CcNtpringt, nie gunstig, Das wahre Jz teresse cines Volkes in seinen Handels-BVerhältnissen zu anderen Na- tionen ist gleich dem eines Kaufmannes zu den verschiedenen Per- sonen, mit denen er in Geschäfts-Verbindungen steht, nämlich: o

1339

des vereinigten Königreichs verführt werden dürfen, Zu allen diesen Bestimmungen kam einige Zahre spâter noch die: daß feinê Einfuhr in Britische Kolonieen solle stattfinden dürfen, als von Britischen Häfen aus und mittelst Britischer, auf geseßliche Weise bemannter Fahrzeuge. s i Ueberblicken wir diese Hauptbestimmungen der Navigations- afte, so leuchtet aus ihnen allen nur ei ne Tendenz hervor: die Erschaffung einer Britischen Seemacht, einerseits um | mittelst der hölzernen Mauern Alt-England und seine außer -Eu- ropâischen Niederlassungen gegen alle Angrisfe zu schüßen, ande- rerseits um andere Nationen zu verhindern, einen zu großen An- theil des Welthandels an sich zu reißen. E Durch die Bestimmungen in Bezug auf die Küsten-Schiff- fahrt und die Fischerei wollte man fich rasch einen tüchtigen Stamm von Matrosen für die Englische Handels-Marine bilden, | welche zu allen Zeiten als die Schule und Basis der Kriegs- | Marine betrachtet worden is; durch die Vorschriften, welche | man zur Regelung des Verkehrs mit den übrigen Europäischen Staaten erließ, wollte man dem Britischen Handelsstande einen Sporn zu größeren, ausgedehnten Unternehmungen, zur Erwei- | terung und Emporbringung der einheimischen Schifffahrt geben. | Dadurch, daß man den Handel mit den außer-Europäischen Län- dern den Jnländern vorbehielt, erzielte man die möglichste Ver- wandlung des Britischen Verkehrs in direkten Handel und die Vernichtung des Zwischenhandels anderer Nationen, namentlich der Holländer, durch welchen bisher großentheils die Bedürfnisse der Britischen Bevölkerung befriedigt worden wa- renz endlich durch die geseßlichen Anordnungen, die man hin- sichtlich des Kolonialhandels traf, sollten die Transatlantischen Niederlassungen Großbritaniens in allen ihren kommerziellen Be- zichungen auf das engste an das Mutterland geknüpft werden, | Jndem man gebot, daß sie nur durch Britische Fahrzeuge sich ihrer Waaren sollten entledigen und von außen her ihre Bedürf: nisse befriedigen fönnen, entzog man dadurch fremden Nationen einen ansehnlichen Markt und wendete diesen gänzlich dem inlän- dischen Handelsstande zu. Der Zweck, den man sich vorseßte: durch künstliche M it- l, die der Regieru zu Ge standen, die natürlichen ) wenig benußt waren, dem Lande zu

(

» 1 5

1( Bortheile, die bisher i

sichern, der Britischen Schifffahrt und dem Britischen Han- del eine weite Bahn, ein gesichertes und möglichst abgeschlossenes Feld der Thâtigkeit zu eröffnen, den Antheil der anderen Ya- tionen am Welt-Verkehr, den dieselben theils durch eigene Emsig- Écit, theils durch glúckliche Benußung außerordentlicher Verhält: nisse, theils in Folge des Zurückbleibens der Engländer, errungen hatten, einerseits zu schmälern, andererseits möglichst gleichmäßig | unter dieselben zu vertheilen, damit im Krieg und Frieden sich der

|

wohlfeil als möglich zu kaufen und so theuer als möglich zu ver: | Englischen Seemacht keine andere mit kommerzieller und mariti:

kaufen, Aber die Schifffahrts-Akte, indem sie die Zahl der Ver-

kaufer verminderte, mußte auch nothwendig die Zahl der Kaufer

mer Práponderanz gegenúberzustellen vermöge, wurde vollkommen erreicht. Schon im Anfange des achtzehnten Jahrhunderts hatte

beschränken, und daher fommen wir in den Fall, nicht allein un- | Alt:England alle übrigen Nationen im See-Verkehr überflügelt,

sere fremden Waaren theurer zu kaufen, sondern auch unsere ei: |

Man würde indessen sehr voreilig urtheilen, wenn man die-

genen wohlfeiler loszuschlagen, als bei vollkommener Freiheit des | fen raschen und glänzenden Erfolg lediglich dem Einflusse der ge-

Handels geschehen seyn würde. Da die Sicherheit eines Landes indessen von ungleich größerer Wichtigkeit i, als Neben, (E e S U A Co 2206 (E Gt: leicht die weiseste Verfügung Englands zu nennen,“

Es is demnach die Cromiwellsche Navigations - Akte von 9, Oktober 1651 wesentlich als ein Akt politischer Nothwen- digkeit anzusehen, was am klarsten daraus hervorgeht, daß nach der Restauration die Regierung Karl’'s 11, in der zehn Jahre spâ- ter erlassenen Akte, welche gewdhnlich mit dem amen Charta marilima bezeichnet wird (12 Karl I[. cap. 18), die Prinzipien derselben durchweg beibehielt, wenn auch einige Bestimmungen in ctwas modifizirt wurden.

Nach diesen Prinzipien sollte der Britischen K üsten\chiff fahrt und Fischerei, dem Verkehr Englands mit den Eu- ropâaischen und Außer-Europäischen Staaten, so wie endlich dem Handel mit den Britishen Kolonicen, ein ganz bestimmter Gang, eine streng vorgeschriebene Einrichtung ge- geben werden, ;

Fn Beziehung auf die inländische Küstenschifffahrt ivurde bestimmt, daß zu derselben nur solche Fahrzeuge sollten zu: gelassen werden, die vollständig Britisches Eigenthum, wenigstens zu drei Viertel mit Englischen Matrosen bemannt und von einen Englischen Capitain befehligt seyen, Alles bei Strafe der Con- fiscation des Schisses, wie der Ladung, Auch die Fischerei an den Britischen Küsten, so wie in der Nähe der benachbarten kleinen Jnseln Guernsey, Jersey, Alderney, Sark und Man, sollte nur durch Britische und mit Engländern bemannte Fahr- zeuge betrieben werden dürfen; den Produkten Britischer Fische- rei wurde freie Einfuhr und bei der Ausfuhr in vielen Fällen eine Prämie zugestanden, die Jmportation der Erzeugnisse frem- der Fischerei aber prohibirt oder möglichst erschwert, Jn Be- zug auf den Verkehr mit den úbrigen Europäischen Ländern ward in der Cromwellschen Akte bestimmt, -daß die Einfuhr von Waagren aus denselben nach England hin nur durch Englische Fah rzeuge oder Schiffe der Ursprun gsländer solle ge- \chehen dürfen; später aber wurde diese Bestimmung dahin mo- oifizive, daß fle nur sollte in Bezug auf die Erzeugnijse der Túr- fel und Kußlands und außerdem “hinsichtlich einer gewissen An- zahl namentlich aufgeführter Gegenstande (enumerated arlicles) U M haben, j lle ibrigen Europäischen Artikel ‘dagegen | jollen von jedem Orte und durch jedes Fahrzeug importirt wer- den konnen, wenn auch freilich, falls das leßtere ein nicht-Bri: | tisches war, dieselben einer besonderen Fremden- Beskeuerung un- terworfen wurden, Nur in Bezug auf Holland, von welchem | aus bis dahin ein großer Theil der Kolonialwaaren und der Er- | zeugnisse fremder Länder in etwas veränderter Form eingeführt | worden war, und Deutschland wurde kurze Zeit nah Er- lassung der charta maritima Karls U, besonders bestimmt, daß eine Menge Waaren, die in England vorzüglich begehrt waren, Taba Pen A S D Sas Spezereien, | Dol Aae R 19e, Salz, Pec Y Theer, Harze, Bretter, Zimmer: | {den es A VOIT! YENCA Landern aus weder in auslandi- | ¿cude uad Bf in Britischen Schiffen, bei Verlust der Fahr- | Verkehr A e NB9UngeN, sollte importirt werden dürfen, Der gen! Länder els fremden Welttheilen, sowohl unabhängi- nus Fahrzeu; E tigen „Mitedersassungen von Europäern, wurde sowohl bein alv le Britisches Eigenthum und durch Engländer Bedingung G befehligt waren, und überdies nur unter der Ursprun aftet, wenn die einzuführenden Waaren von dem

P ILorte oder dem ersten BVerschiff splaße ge- holt worden waren, Den F e es chiffungsp ABe De l'onis én adtana en Handel mit den Brit ischen Ko-

H Mnangend, ward festgeseßt, daß bei Verlust von Sch und ‘Ladung derselbe nur G u ol A dei an chiff Britischen Kolonieen ea solle mittelst Britischer oder in den betrieben werden können R und geseßlich bemannter Fahrzeuge nialwaaren von den Britisel erdies sollten die wichtigsten Kolo- reft nah anderen Enali hen Niederlassungen entweder nur di:

glischen Besißungen, oder nah den Häfen

[1 rührten England nicht.

| Preise des Arbeitslohnes stiegen, die entwickelte

nannten Regierungs-Maßregel zuschreiben wollte. Da dieselbe in

einem passenden Zeitpunkte angeordnet wurde, so wirkte sie na-

türlih mit, den für England günstigen Gang der Ereignisse zu | beschleunigen; aber sie würde allein und an und für sich nicht | 1m Stande gewesen seyn, leßteren hervorzurufen,

(Es iff, wie gesagt, bei Beurtheilung der Wirkungen der Na vigations-Akte niemals aus den Augen zu lassen, daß England bei der im siebzehnten Jahrhundert hervortretenden Rivalität der westlichen Mächte ein sehr bedeutendes Ucbergewicht durch feine Lage hatte. Die mit England rivalisirenden Staaten waren wegen ihrer geographischen Stellung häufig nach anderen Seiten hin in Anspruch genommen, sie wurden nicht selten durch die Heere der Nachbarn überschwemmt, ihre Kräfte für Organisirung und Erhaltung großartiger Vertheidigungs- Anstalten in Anspruch genommen, fle wurden nicht selten durch Siege eben so sehr geschwächt, wie durch Niederlagen. Alle dergleichen Dinge be-

Bom Meere umflossen, blieb es 3 halb des Kreises der Kämpfe und war deshalb im Stande, sich durchaus der Entfaltung feiner natürlichen Anlagen und Kräfte zu widmen. Und indem ihm dies vergönnt wurde, konnte es zweien Bestrebungen mit Erfolg nachgehen, erstens: der langung des Uebergewichts zur See; zweitens:

chen Einwirkung auf die Politik der Kontinental j

welche seine Gegner von ihm abgehalten wurden. Die Bort! welche dergestalt England nah und nach im Stillen erlan konnten ihm nicht gut entrisse! folchergestalt immer mehr verstärkten und konzentrirten, ohne große Mühe die Britische Gewerbsamkeit mächtig empor

auße

1 r

i werden. Und da dieselben

tonnte

| Fommen, da der von Tage zu Tage wachsende auswärtige Handel,

die fortroährende Ausdehnung der Schifffahrt und die Anhäufung bedeutender Kapitalienmassen unaufhörlich zur Entwickelung der- selben anregten. Demgemäß war England im Stande, eben so wohl sich unermeßliche Märkte zu erobern, wie dieselben zu be haupten; je mehr es diese aber außerhalb erweiterte, um so mehr famen ihm daßeim als Allürte sein Eisen und seine Steinkohlen, fam ihm die Kunstfertigkeit der Bewohner und später, als die i Maschinenkraft zu Hülfe.

Blicken wir nun aber von England nah Holland hinüber, wie ganz anders gestalteten sich hier die Verhältnisse! Die Kriege eben so wohl, welche dieses Land von der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts zu führen gezwungen war, wie die Friedens-Trak- taten, welche es damals schloß, trieben es ungaufhaltsam zu einer übermäßigen Benußung seines Kredits. Das unter solchen Uni- ständen sich entwickelnde komplizirte Holländische Anleihe-System, so wie die seit Einführung desselben so unerhdrt anwachsenden Schulden, steigerten das Abgabenwesen zu einer ungeheuren Höhe, Die Vermehrung der Steuern hatte aber nothwendigertweise ein schr merkliches Steigen des Preises des Arbeitslohnes zur Folge, und der vertheuerte Arbeitslohn legte der Jndustrie drückende Fesseln an und brachte sie, im Verhältniß zu früheren Zeiten und fremden Völkern, immer mehr herab, Namentlich vertheuerte die Erhdhung des Arbeitslohns beträchtlich den Schiffs: bau, was natúrlich auf den Holländischen Transport - Handel die verderblichste Rückwirkung äußern mußte; denn die Konkurrenz wurde dadurch den Holländischen Rhedern gegen früher sehr erschwert.

Unter folchen Umständen erscheint es durchaus natürlich, daß Holland, anderen Nationen gegenüber, die ebenfalls mit Waaren- Berkehr und Fracht-Handel sich beschäftigten, namentlich wenn denselben, wie den Engländern, in so hohem Grade der Vortheil der geographischen Lage zu Gebote skand, mit dem Ende des siebzehnten Jahrhunderts allmälig in den Hintergrund trat, Wenigstens erscheint so viel als gewiß, daß das Sinken der Macht Hollands und das Emporkommen Englands eben #0 sehr den Krebsschäden, an denen jenes Land schon so lange Zeit litt, und der natürlichen und festen Basis des leßteren zuzuschreiben

seyen, als der Cromwellschen Navigations-Akfte und den Britíz hen Prohibitiv : Geseßen. England, kann man behaupten, stieg empor und mußte emporsteigen, weit mehr, troß der von ihm eingeführten Beschränkungen und Prohibitionen, als unter denx Schube und durch die Unterstúßung derselben! (Fortseßung folgt.)

Meteorologische Beobachtungen.

1841. | 28. Oktober,

Nach einmaliger Beobachtung.

Nachmittags | Abends 2 Ubr | 10 Ubr.

Morgens | 6 Uhr. |

334/19 ‘Par. 3395/4 s Par. 335,33" Par.| Quellwärme Ta R. + T,1°R. | + 2.62 B | -j- 8,4° R. | Flusswärme T R, +- 5,/,8° R. + T4 K, | + 7,0° R. | Bodenwärme 8/3", R.

ZLPCE 4 | | Ausdüostung 0/039 Kb. halbbeiter. | Niederschlag O,

j Wärmewechsel-+12,7°,

| + 65,8°.

Par. 4+ 9/6° R... + 6/,7° R... 70 pct. 080.

Luftdruck ..,., Luftwärme . Thanpunkt ..,. Dunstsättiguug Wetter

Wind Wolkenzug... | ü,

"Tagesmittel: 331,9 “S

57 pCt. beiter, OSO, |

81 pCt, heiter, 080,

O0SO. | ——

Ber line V s De 29, Oktober 1841.

Fonds.

Pr. Cour. Pr. Cour.

| Geld.

|

Actien, |S|

Brief. | Gela.

Brl. Pots. Eisenb. | ( 122 do. do. Prior. Act. Mgd, Lpz. Eisenb. |— | do. do. Pr ior. Act, | 4 Brl, Anh. Eisenb. |— do, do. Prior. Act. | 4 | fai Düss Elb. Eisenb. | 5 | 91 5 | 5 4

St. Schuld - Sch. Pr. Eng!. Obl. 30. Präm. Sch, der

Seehandlung. - -— 792 Kurm,. Schuldv. 102 Berl. Stadt - Obl, 1037

Elbinger do S E

1037; 1012 E 108% 1027 102%

1

| \ |

Dauz. do. in Th. [m | do, do, Prior. Act.

Westp Pfaudbr. |-3 102 161 ; Grossh. Pos. do. 105% do. do, Prior. Áct. TOLZ F: S I Pomm, do. « L )2Z | : Gold al marco El

i Friedrichsd’or | Eve Loe

Kur- u. Neum. do. |35 Ls | ——— f | | ch Andere Goldinün-

Rhein, Eiseub,

Ostpr. Pfandbr.

Sechlesische do, iz | zen à 5 Th. ¿l 8:

Disconto j | S

Börsen. wirkl. Schuld Ausg. 107.

Auswärtige

Niederl,

Passive. 9.

Amsterdam, 25. Okt. Kanz. Bill. 25 ic 5% Span, 17 S i Präm. Sch, Pól, Vesterr. 105,

Antwerpen, 24. Okt. Zinsl. —, Neue Anl. 175.

Frankfurt a. M., 26. Okt. Oesterr. 5% Met. 1065 G. 4% 98% 6,

10 & 1 c » e a 212 55% Br. 12; 2417 Br. Bank -Act. 1852. 1850, Partial - Obl —. Looss 1363. Prouss. Präm. Scb. 30% G,

zu 500 Fl. 1362. Loose zu 100 Fl. —. do. 4% Anl. 102 G. Pola. Loose 73% G. 5 Span, Anl. 195. 197; 255 Holl. 49-, 49%. Eisenbahn - Actien. St. do. linkes München - Augsburg —. Dresden 100 G. Köln - Aachen 967 Br, Hamburg, 27, Okt. Bauk- Actien 1550 Ber,

SLi, 5% do. 997,

Zinsl. —. Preuss,

Ufer —., Leipzig»

Germain —, YVersailles rechtes

Strassburg - Basel —,

108.

Eng!, Russ

Konigliche Schauspiele.

Sonnabend, 30, Okt, Fm Schauspielhause: Maria Stuart, Trauerspiel in 5 Abcth., von Schiller.

Jn Potsdam: Die beiden Aerzte, Lustspiel in 3 Abth., von A. Baumann. Hierauf: Drei Genre-Bilder, Scenen in Spani- scher, Französischer und Deutscher Sprache, von L. Schneider. l) Der Spanische Contrebandier und seine SVeliebte, 2) der Pyrenäische Gebirgssänger und die Bearnerin, 3) Hans und Grete.

Sonntag, 31. OP E O Bb; und Delavigne.

Prinzesfin.)

Oft, Jm Opernhause: Nobert der Teufel mit Ballets, nach den Französischen des Scribe Musik von Meyerbeer. (Dlle. Tuczek: Die Im Schauspielhause: Der Stiefvater, Lustspiel in 3 Akten,

Raupach. Hierauf: Ein Herr und eine Dame, Lustspiel in 1 Aft, nach einem Vaudeville des Xavier, von C, Blum.

von T.

Lönigstädtisches Theater.

Sonnabend, 20, Okt. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Otello, il Moro di Venezia, Opera im 3 Atti, Musica del Maestro (Sgr. Assandri: Desdemona.) /

Posse in

KRossint.

Sonntag, 31. Okt, Der Vater der Debütanktin. 4 Akten, nach Bayard, von B, A. Herrmann. Hierauf: List und Phlegma. Vaudeville : Posse in 1 Akt, frei nach Patrat, von L. Angely.

Montag, alienische Opern - Vorstellung.) Auf vieles Begehren : Lucrezia Borgia, Opera n 3 Aiti. Ï

A 5 z O Ë a 0 Musiíca del Maeslro Donizetti, (Gignora Forconi, Signori Rossi, Sa- vio und Torre werden vor ihrer Abreise nach Kopenhagen zum

S E lektenmale auftreten.)

1. Nov. (Jtalienische

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 28. Oktober 1841. Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 10 Sgr. , auch 2 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. ; Roggen 2 Rthlr. 1 Sgr. 11 Pf, auch 4 Rthlre. 19 Sgr. 6 Pf. ; große Gerste 1 Rhlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr.; kleine Gerste l Rihly. 1 Sgr. 3 Pf., auch 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 25 Sgr., auch 20 Sgr. ; Erbsen 2 Rthlr., auch 4 Rthlx. 20 Sgr. ; Linsen 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. auch 2 Rthir. 22 Sgr. 6 Pf. Eingegangen stud 117 Wispél. 7 5 Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rthlv, 10 Sgr., auch 3 Rthlr. 5 Sgr. und 3 Nthlr. 3 Sgr. 9 Pf. ; Roggen 1 Rthlr. 25 Sgr. , auch 1 Rthlx. 22 Sgr. 6 Pf.; große Gerste 4 Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf. ; Hafer 22 Sgr. 6 Pf. , auch 21 Sgr. 3 Pf. Eingegangen sind 203 Wispel 13 Scheffel. Mittwoch, den 27, Oktober 1841, Das Scho Stroh 9 Rthlr., auh 8 Rthlr. 10 Sgr. Centner Heu 4 Nthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr. Kaärtdff¿éle VEEIE Dex Scheffel Kartoffeln 15 Sgr., auch 7 Sgr. 6 Pf. Branntwein-Preise. (F Die Preise von Kartoffel-Spiritus in der Zeit vont 21. bis incl. 28. Oktober d. F. waren: 15;— 155 Rthle. pro 200 Quart à 54 pCt. oder: 10,800 pt. nah Tralles. Korn-Spiritus ohne Geschäft.

Berlin, am 28. Oktober 1841. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zénk ctsen. Gedruekt in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckeret,

Der