1841 / 310 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

die Bestimmung der wahren Lage des magnetischen Südpols und eine genauere Erforschun der antarfischen Regionen. _ Zugleich waren die Führer der Expedition beauftragt, an verschiedenen Punkten auf ihrer Fahrt magnetische Beobachtungen anzustellen und magnetische Observatorien zu errichten, Die ersten Beobach- tungen dieser Art machten sie auf Madeira, skeuerten dann nach St. Helena und dem Kap der guten Hoffnung, errichteten auf beiden Stationen magnetische Observatorien und ließen daselbst Offiziere zur Anstellung von Beobachtungen zurü. Sodann be- suchten sie Kerguelens-Land und Sabrina, wo sie ebenfalls mag- netische Beobachtungen anskellten, und erreichten um die Mitte Augusts v. J. glücklich Hobart Town auf van Diemens - Land. Nachdem Capitain Roß dort ebenfalls ein magnetisches Observa- torium eingerichtet hatte, schickte_ er sich an, seine Reise weiter fortzuseßen, Es war dies gegen Ende des Oktobers v, J, Ein Schreiben desselben aus Hobart Town vom 7, April 1841 ent- hâlt höchst wichtige Nachrichten über das súdliche Kontinent.

Am 12. Dezember 1840 verließen die Reisenden Lord Auck- lands Jnseln, verweilten einige Tage auf Campbells Insel, um magnetische Beobachtungen anzustellen, trafen, nachdem sie bereits viele Eisberge passirt waren, den Rand des Pakeises *) und úber schritten am 1. Januar 1841 den súdlichen Polarkreis. Sie fan den das Packeis nicht so furchtbar, wie sie nah den Schilde- rungen Französischer und Amerikanischer Seefahrer erwartet hat ten, indeß waren die Umstände so ungünstig, daß fie nicht in das Eis einzudringen wagten; auch trat noch ein heftiger Nordwest Wind ein, der die Operationen für einige Tage unterbrach. Am 5. Januar stießen sie, etwa 100 Engl. Meilen weiter ostwärts, in Lat. 66° 45‘ S. und Long. 174° 16‘ O; Grw., abermals auf Packeis, und es gelang ihnen, ohne die Schiffe zu beschâdi- gen, in dasselbe einzudringen und ihren Weg súdwärts fortzuseßen. In den nâchsten Tagen machten dicke Nebel, leichte Winde, eine hochgehende See und fast beständige Schneeschauer das Vordrin gen schwieriger ; aber ein starker Eisblink *) gegen S. O, ermu thigte sie, nach dieser Richtung vorzudringen, und am Morgen des 9ten, nachdem sie mehr als 200 Meilen im Packeise gesegelt wa ren, erreichten sie völlig freies Wasser und richteten ihren nach dem Magnetpole.

Am 11. Fanuar Morgens, als sie sh in Lat, 70° 11‘ S, und Long. 172° 36' O. Grw. befanden, entdeckten sie Land in der Richtung, wohin sie skeuerten, also zwischen den Schiffen und

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weit von einander entfernten Punkten in cigends dazu bestimmten sogenannten magnetischen Häuschen (an denen, um störende Einwir kungen zu vermeiden, durchaus kein Eisen befindlich if) an gewissen Tagen im Fahre den Gang der Magnetnadel von Stunde zu Stunde zwei Tage hinter einander zu beobachten. Fn Folge diefes Vorschla ges ließ die Petersburger Akademie im Jahre 1830 in Petersburg, Kasan, Rikolajewo und später auch in Sitka und Peking achtmal im Jahre gleichzeitige, zwei Tage hinter einander fortgeseßte Beobach tungen Über stündliche Variationen der Declination anstellen, Außer dem wurden noch in Katharinenburg, Barnagul, Nertschinsk, Tiflis und Helsingfors magnetische Observatorien errichtet.

Im Fahre 1836 forderte Herr von Humboldt den Herzog von Sussex, als Präsidenten der Königlichen Societät der Wissenschaften auf, die Mitwirkung der Englischen Regierung zuv Anstellung gleich zeitiger magnetischer Beobachtungen zu vermitteln. Die Britische Regierung entsprach dieser Aufforderung mit einer bis iebt beisviel losen Liberalität ; es wurde beschlossen, die oben erwähnte Expedition unter dem Kommando des Capitains Fames Clark Noß abzusenden, und die Herren Sabine und Lloyd mußten sich nah Berlin und Göttingen begeben, um mit den Herren von Humboldt und Gauß das Nähere in Betreff der gleichzeitigen Beobachtungen zu besprechen Diesen Konferenzen wohnte, auf Heren von Humboldt: Wunsch, auch Herr Akademiker Kupfer aus Petersburg bei, welcher seinerseits die Mitwirkung der Russischen Observatorien verhteß.

Das Resultat dieser Besprechungen in Berlin und Göôttinget war nun die Errichtung ciner großen Anzahl magnectischer Obser vatorien in det verschiedensten Gegenden der Erde, so daß nunmehr, mit Einschluß der bercits früher errichteten, an folgenden Punkten dergleichen Observatorien existiren: Fn Europa: zu Berlin, Breda, Breslau , Brüssel , Dublin, Göttingen, Gotha, Greenwich, Ham merfesi, Hannover, Heidelberg, Helsingfors, Kasan, Katharinenhurag, Königsberg, Leipzig, Mailand, Marburg, Nikolajew, Petersburg, Prag, Upsala; in Asien: zu Aden (am Golf von Aden, unweit des Einganges zum Rothen Meere), Barngul (im Nussischen Gouver- nement Toms), Madras (in Ostindien), Nertschinsk (im Russischen Gouvernement gleiches Namens, Gränzort gegen China Peking, Dschemla (im Himalaya-Gebirge), Singapore (auf der Fns\el glei ches Namens am Südende der Halbinsel Malakka), Tiflis in G gien; in Afrika: zu Algier, Kahira, am Kap der guten Hoffnung und auf St, Helena; in Amerika: zu Philadelphia, Sitka oder Neu - Archangel (auf der Insel gleiches Namens in Georgs 111 Archipel) und zu Toronto (früher York, am Ontario-See in Kanada in Australien: zu Hobart Town auf van Diemensz-Land.

__*) Pakeis is eine Masse Treibeis von solcher Ausdehnung, daß das Ende nicht abzuschen is. Das Packcis heißt offen, wenn die Eisstücke, obgleich nahe an einander, sich doch nicht berühren, und geschlossen, wenn die Stücke in vollkommener Berührung mit cin ander sind.

, _*) Bei heiterem Himmel, oft sogar auch bei dichtem Gewdlk, wird die glänzende Eisfläche zu einem Spieacl gegen die Atmosphäre und giebt die Erscheinung des Eisblinks. Unter günstigen Um ständen giebt der Eisblink cine vollständige Karte von dem Eise und dem darin vorhandenen offenen Wasser auf 20 30 Seemeilen in dev Runde, und der geübte Polar-Schiffer is im Stande, die Gestalt und muthmaßliche Grdße sämmtlicher Eisfelder innerhalb dieser Gränzen zu bestimmen. Ein Eisfeld zeigt den hellen Eisblink mit einem An Arich von Gelb ; Treibeis von großer Ausdehnung ein reineres Weiß und neu enistandenes Ers ein grauliches Licht. Fede offene Stelle im is zeichnet sich aus durch ein tiefes Blau oder einen schwarzhlauen Bled Œarry nennt dies a water sky) mitten im Eisblink. Schnee

cdecttes Land verursacht auch einen Eisblink, der jedoch gelber er scheint, als von Eisfeldern. Das Ganze ist offenbar Wirkung einer ungewdhnlichen Strahlenbrechung, welche dur) die Va bat Dn

A er über dem Eise und dem Wasser befindlichen Lufischichten

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Allgemein Bekanntmachungen,

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hat sich freiwillig in die hiesigen Gefängnis liefert, und es wird deshalb der

aufgehoben. otsdam, den 1. November 1841. Königl, Stadtgericht hiesiger Residenz.

Königl,

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Erg Citattott. im

welcher seit 1815 von seinem Leben und Aufenthalt

am 16, August 1842, im Gerichtslokal zu À den und das Weitere zu gewärtige

Der Klempnergeselle Edu ard Magnus S ch midt sungsfalle wird der e a almath: se einge-| und \cin Vermögen bestel end in

i ge Und jein Bermögen, b d in 90 : i ( gegen thn erlassene Geschwisterkindern , auf devên Steckbrief vom 15. Oktober c, als erledigt hiermit ergeht, ausgeantwortet werden Land- und Stadtgericht zu Parchwiß.

B ek Nachdem heute h E 5ahre 1812 mit der Sächsischen Arms d f - Der Schlossergesell Christian Beniamin Engelmann, land ins Feld acdangen unt Kd e U Ui

1813 verschollen ist, n

1374 dem mägnetischen SÜdpol, „Obgleich dieser Umstand“ sagt Ca- pitain Roß in seinem Schreiben, „damals mit großem Bedauern wahrgenommen wurde, da er einen der wichtigeren Zweke der Ex- pedition vereitelte, so verschaffte er doch England die Ehre, das sudlichste bekannte Land entdeckt zu haben, eine Ehre, die Rußland auf jo edle Weise erworben und zwanzig Jahre besessen hatte,“

Das Land erhob sich in mächtigen Pifs von 9000— 12,000 Engl. Fuß (8000— 11,000 Preuß. Fuß) Höhe, die ganz mit ewi- gem Schnee bedeckt waren, Die Gletscher, welche sih von den Berggipfeln herabsenkten, erstreckten sich mehrere (Engl.) Meilen weit ins Meer hinein und zeigten senkrecht abgeschnittene Wände. Als die Reisenden sich einer kleinen Bucht nôherten, um zu lan den, fanden sie die Küste mehrere Meilen weit so dicht mit Eis- bergen und Paeis beseßt und eine so heftige Brandung, daß sie genöthigt waren, ihre Absicht aufzugeben und eine bequemere Stelle aufzusuchen, Sie steuerten deshalb súdlicher, und am 412. “Fanuar Morgens landete der Capitain No6, der Commander Crozier und eine Anzahl Offiziere von beiden Schiffen, um das Land im Na- men Jhrer Majestät der Königin Victoria in Besiß zu nehmen. Die Jnsel, auf der sie landeten, liegt in Lat. 71°" 56! S. und Long. 171° 7‘ O. Grw. und besteht ganz aus vulkfanischen Ge Ifetnen.

Da die Ostküste des Hauptlandes sich hier súdwärts, die Nordküste aber sich nordwestlich erstreckte, so hoffte Capitain Noß, wenn er so weit wie möglich súdwärts steuere, den magnetischen SUdPpol, der sich nach den Beobachtungen, etwa in Lat, 76° S. befinden sollte, zu passiren und dann, durch Einschlagen eines test: lichen Courses, die Umschiffung desselben zu vollenden. Die Rei- senden seßten daher ihre Fahrt längs der Küste dieses Landes fort Und erreichten am 23; Canugr Lat. 74° 15" ©, Es ift dies bekanntlich der südlichste Punkt, den der Britische Capitain Weddell în den Jahren 1822 —1824 erreichte und bis wohin außer ihm noch fein Seefahrer vorgedrungen war.

Unter heftigen Süd-Winden, dichten Nebeln und beständigen Zchneeschauern seuten sie die Untersuchung der Kúske südwärts fort und landeten am 27. Januar abermals auf ciner Jnsel in

, O. Grw., die ebenfalls ganz Als sie am nächsten Morgen Berg, der Flammen

Engl. (12,042

Lal 70 C. und Long,

a feinen bestand. Als weiter \Údwärts steuerten, erblickten f und Rauch ausstieß und dessen Höhe fie zu 12,40 Preuß, Fuß) bestimmten. ) und Long.

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METO, I A 4 O4 & 9 V 9 Sol ld en Vcamen „®Lrevus

weniger hoher, er

O, Griv. erhielt östlich von demselben liegender, etwas loschener Vulkan, den Namen „Terror“ *). Das Hauptland behielt sein südliches Streichen bei, aber dic Reisenden wurden durch eine, in OSO. Richtung sich erstr fende Eisbarriere in ihrem weiteren Vordringen aufgehalten. Die Eisbarricre erhob sich senkrecht mindestens 150 Fuß und rag daher weit über die Mastspiten beider Schiffe hinaus, so d unmöglich war, jenseits derselben etwas zu sehen; nur eine

4H j q schr erblickte man in SSO. Richtung und in Lat 19 S

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9 Februar. zwang sie das Dies gelang

der schmale Wasserweg ( Lane ), dahin vorgedrungen waren, sich schnell mir Eis bedeckte. Ju der Entfernung von Engl. Meile von dem Eiswalle fanden sie auf weichem, blauen Thon grunde eine ‘Tiefe von 318 Engl. Faden (1568 Preuß. Fuß). j Bei einer Temperatur von 28°,s C. (— 23° R.) sich das Eis so schnell an der Oberfläche, daß jede fernere Unter: fuchung unmöglich war; die Reisenden richteten daher ihre Fahrt westwärts, um noch einen Versuch zu machen, sich dem magnetischen Südpol zu nähern. & reichten auch wieder den Parallel von 76° S,., und, obgleich es ihnen gelang, einige hundert Meilen weiter vorzudringen, als bei dem ersten Ver- zwang sle doch das Packeis |

in Lat. 7 12 ©, Und O Or. Nalt u machen, 7

4k 4 Meilen (etwa 24°:

Indem sie dieser Eisbarriere folgten, bruar 1541 Lat, 78° 4 @ en sudlichsken Ae efahrer ¿lm Und Lon, 191° Orr,

liegende Packeis, umzukehren. indeß nur mit Hülfe eines starken Sudwindes, inden Lar auf dem sie bis

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der Barriere

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suche, fo Long. 164! mals 160) netischen (0) M O Sl

Preuß. Meilen) Neigung war 88° 40/ find folglich dem

um einige hundert Meilen naher gekommen, als

Engl, & ud pol,

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Borganger, und bei den zahlreichen Beobachtungen, den ; chiedenen Punkten angestellt lâßt sich die Lage desselben fast cben so genau bestimmen, ste den Pol selbst hatten.

Alle Bemúh Reisenden, die Schiffe aufzufinden, um am 28. age auf allen magnetischen Stationen beobachtet auch rerseits korrespondirende Beobachtungen anzustellen, waren frucht-

einen sicheren Ankerplak

Februar, an welchen wurde, los, denn úberall, wo die Küste Einschnitte zeigte, in denen an anderen Küsten gewöhnlich Häfen vorkommen, fanden sie mehrere hundert Fuß dickes Eis. Sie richteten daher, von einem starken Südwinde begünstigt, ihren Cours nordwärts, untersuchten mch- rere Tage hindurch die westlich streichende Küste, bis sie am 25. Auffinden eines so gewaltigen Feuerberges in so hohen Breiten is gewiß eines der interessantesten Resultate dieser Expedition. Nach den von den Reisenden vorgenommenen Höhen - Bestimmungen stellt sich der Erebus den Riesen-Vulkanen der Andes-Kette in Süd Amerika an die Seite, und zwar nimmt er seine Stelle ein zwischen dem Volcan de Pafto, oder Tuqueres, in der Reihe der Vulkane von Quito (12,600/) und dem Volcan de Antuco (12,000/) in der Vulkan Reihe von Chili, Er ist höher als der Pic de Teyde auf Tenerifa 11/430/), als der Volcan de Colima, der westlichste der Mexikanischen Vulkan-Neihe (11,260/), hdher als der Actng auf Sicilien (10,260- und als der Mouna Wororati (10/,120/) auf Hawai, der größten dev Sandwich-=Fnseln oder des Hawai-Archipels.

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n u : Fanuar|Citation bekannt gemacht. auch ein Vermögen von 30 Tha-

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Vormi s ‘, Ansprüche zu haben vermeinen , sie mögen stch nun ‘oder schriftlich 3 Mina haben oder nicht, bei Vermeidung der To- deserkflärung und bei Strafe der Ausschließung so- Engelmann für todt erklärt wohl des Verlustes der Wiedereinseßung in den vori- [und in allen Buchhandlungen is zu haben : Thlrn., scinen gen Stand, vorgeladen worden sind, den 28. Dezbr, Antrag die Citation|1841 an Kanzleistelle zu erscheinen, das Vermögen in Empfang zu nehmen , die Erben und Gläubiger aber, sich zu rechtfertigen und ihre Ansprüche anzu melden und zu bescheinigen, den 8, Febr. 1842 der Afteninrotulation und den 9, März 1842 der Publication eines Erkenntnisses sub poena publicati sich zu gewärtigen, so wird solches mit Verweisung auf die bei hiesiger Kanzlei aushängende Ediktal: t. Auswärtige haben wegen Annahme künftiger Ausfertigungen einen Mandatar

Februar in Lat, 70° 40‘ S. und Long. 165° O, Grw. einen Punkt erreichten, wo die Küste sich plöblich gegen S.W. wen- dete, und Alles, so weit das Auge reichte, sih mit ungeheuren Eismassen bedeckt zeigte, die durch frisch gefallenen Schnee so zu einem Ganzen verbunden waren, daß jeder Versuch, hindurch zu dringen, unmöglih war, Die Reisenden kehrten daher nach vzy Diemens-Land zurúck.

Das große Súdland, welches die unerschrockenen Seefahrer entdeckten und dessen Zusammenhang sie von Lat. 70° —79°" S verfolgten, nennt der Capitain Roß, zu Ehren der Fbnigin von Großbritanien, Victoria-Lan d. R ck.

zan

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger

Beobachtung

1841. 5. Nov.

Abends 10 Ubr.

Nachmittags

Uhr

Morgens 6 Ubr. 2

3 13/31 i Par. 342,84 Par. 3 13,1 bs Par.

t 0/8° R. + 6/5° R. -+ 2,2° R. | Flusswärme 0A” R. -- 2/6 R. -- 14° N | Bodenwärme S 1

78 pCt. 19 pCt. 84 pCt. | Ausdünstung 0/031 Rh

heiter. beiter, heiter.

OSO, OSO, OSO, ODSO, ——

-{- 11°

d ¿ - 0 Luftdruck Quellwärme (4/3

7 pr } Luftwärme ... 5,1 Thaupunkt ...

Dunstsättigunz

Niederschlag (0), | Wärmewechsel +# 6,6" Mi,

R... 70 pCt. OSO

Ip Wolkenzug... E

0

Tagesmittel: 313 08. Par. 1+ 3,2" R... erner Ore Den 6. November 1841.

Ir. Cour. i; A P Actien. : Brief. Geld.

Fonds. Cour.

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BrI. Pots. Eisenb, 5 do. do. Prior. Act Ln Präm. Med. Lpz. Eisenb. N Sechandlungs 79 do. do. Prior. Act, | 4 102% Kurm. Schuldy. 102/ 101% Br. Anb 104% Berl. Oh 10:3 1037 do, do, Prior. Act. 102% Elbinger do. 35 - Düss Elb, Eisenb, 925 ¡ 13 do. do. Prior. Act 102 11 1027 1017 | Rhein. Eisenb. 947 937 1057 104% f do. do. Prior. Act, 102% 101? 102;

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Frankfurt a, L. 9. Nov. Oestors. 9% Met. 256 DO% Dr, 15 24 Act. 15848, 1846, zu 900 Fl. 137. Preuss. Präm, do. E Anl. 1027 B 5 Poln, »}ose 272 U, O Span, Aul, 21 : Holl. 4913- 497

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Hamburg, 4. Nov Bank Engl. Rus

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Sch, Konigliche Schauspiele. 7. Nov. Im Opernhause: Der Feensec

Sonntag, ) : nach Scribe, von Srünbaum. Musik von 7

Oper in 5 Ubth,, Ballets von Hoguet. L

Presse der Plaße Ein Plaß in Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 1c.

Fm Schauspielhause: Herrmann und Dorothea, idyllisches Î i Abth, nach Görhe?s Gedicht, vom Pr. Ein Herr und eine Dame, Lustspiel in von C. Blum, Schauspielhause : Royalisten, (Herr Seydelmann:

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Familien - Gemälde in C Doe Dia l Aft, nach dem Französischen,

Montag, S Veo, Schauspiel in 4 Abth., von E, Raupach, Cromwel.)

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Liomgstadtisches Theater.

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Sonntag, 7. Nov. Der Vater der Debütantin, Posse in 4 Akten, nach Bayard, von B. A. Herrmann. Hierauf: Zum er-

/ 25 s E ad S ) T 2 stenmale: Lmal 1 ist 5, oder: Künsklerlaune. Lust\piel in L ete, für Herrn Just geschrieben, ven Gebhard. (Herr 26. Que: Heiter.)

Montag, 8. Nov. (Jtalienische Opern-Vorstellung): Lucia di Lammermoor. Opera in 3 Alli, Poes1a del Sgr. Salvatore Cammarano. Musiíca del Macstro Gaetano Donizetli, (Signora Laura Assandri: Lucia.)

—RIERE E T A Verantwortlicher Redacteur Dr, F. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Gehcimen Ober =- Hofbuchdruceret.

er Anzeiger fúr die : Preußisch en Staaten.

Literarische Anzeigen. Bei W. Besser in Berlin (Behrenstraße Nr. 44)

Der 79e Fahrgang des Gothaischen genealogischen Taschenbuchs aur 1642 Mit 7 Vildnissen. Preis 1 Thlr. und der 15te Fahrgang des Genealogischen Taschenbuchs der Deutschen gräflichen Häuser A A S 1849.

ATTWTEr ine

Preußische Staats-Zeitung.

Anhalt.

5 i achrichten. i S E Paris. England und Amerika nah Mac Leod's Fret- prehung. Vermischtes. Brief aus Paris. (Stand der Zoll Verhandlungen mit Belgien in Folge der jüngsten Ercignisse in Brüssel und der Herrn Lehon Bibliotheken.) E : Ï Großbritanien und Jrland, Abschieds-Audienzen der neuen Ge sandten. Näheres Über die Feuersbrunst im Tower. Neue Munizipal - Wahlen. Frankreichs Vermittelungs - Anerbieten in Betreff fernerer Differenzen mit den Vereinigten Stagten. Ver mischtes. Schreiben aus London. (Brand des Tower; zn nehmende Nahrungslosigkeit unter den arbeitenden Klassen und Berhältniß der Aristokratie zu derselben; die Amerikanischen Händel, i : A Belgien. Brüssel. Rückkehr des Köntgs. Noch Einiges über das Komplott. Erdffnung einer neuen Eisfenbahustcecke. Schweden und Norwegen. Chrisitania. Storthings Handels-Verhältnisse mit Spagnien. Gescßgebung in der Juden. Erdfall. Däneunmark. Kopenhagen. ) Deutsche Bundesstaaten. Weimar. Oesterreich, Schreiben aus Wien. Spanien. Madrid. Vermischtes. : Portugal. Geseß úber Aufhebung des Differenz-Zolles. tritt Spanischer Fnsurgenten. Vermischtes. Türkei. Konfiantinopel, Feuersbrunst in Varna. Vereinigte Staaten von Nord - Amerika, Hauptpunkte der Vertheidigung Mac Leod's. Mac Leod?s bevorstehende Abreise. Niederländisches Judien. Schreiben gus Batavia. (Wach sende Macht der Holländer auf Sumatra ; die Sklaverei im Nie- derländischen Fndien ; katholische Kirche zu Padang; Räuberbande im Hochlande von Fava.) L Wissenschaft, Kunst und Literatur, Kuns-Ausftellung iu Leipzig, Königsiädtisches Theater. Ftalienische Oper Parisina onizetti,

Wahlen. Betreff

Hoffeste. Wartburg.

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Amtliche Uachrichten.

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Se. Majestät der König haben dem Kanzlisken R ei ch Polizei-Präsidium hierselbst den Rothen Adle1

Allergnädigst zu verleihen geruht.

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auf drei Tage für die verwittwete Fürstin von Hohen ou ern: Cigmaringen, geborene Prinzessin Sm K vr Dura, an.

Derlin, den 7. November 1841,

von

Der bisherige Land- und Stadtgerichts-Aktuar, Referendarius eidsieck, isff zum Justiz-Kommissarius bei dem Land- und dtgerichte in Rahden bestellt worden.

Nusland.

Frankreich. Paris, Wegen des gestrigen Allerheiligen - Tages sind, mit Ausnahme des Courrier francais und der Ga zette des Tribunaux die biesigen Blätter, heute nicht er- \chtienen.

Der Courrier francais bemerkt, daß durch die Freispre- chung Mac Leod?s noch nicht alle Ursachen zu einem Konflikte zwischen Großbritanien und den Bereinigten Staaten gehoben wären. Es bleiben noch zwei Fragen zu erledigen. Zuerst die wegen der Verbrennung der „Caroline“, ein Unternehmen, dessen Verantwortlichkeit die Englische Regierung auf sich genom- men habe, und wofür sie den Vereinigten Staaten irgend eine Entschädigung schuldig sey. Dann kâme die Grâänzstreitigfeit , die sich allerdings leicht beilegen ließe, wenn beide Theile vernünftig wären, Bis jeßt aber hâtren weder England noch Amerika in irgend einen Vergleich gewilligt. Der König von Holland, der zum Schiedsrichter erwählt worden sey, habe ein Urtheil erlassen, welches durchaus den Charakter der Unparteilichkeit trúge, aber kaum sey dasselbe bekannt geworden, als man von beiden Seiten ves ltlantischen Meeres ein furchtbares Geschrei erhoben hâtte,

J \ dio Nov,

§,

es und keine der beiden Parteien habe sich demselben unterworfen, Der Morning Herald zeige an, daß England jeßt die Ver- mittelung Frankreichs annehme. „Wenn dies wahr ist“, fügt der -ourrier hinzu, „so bekommen wir eine hohe Meinung von dem Muthe des Herrn Guizot, der nicht fürchtet, sich in eine fast unldsbare Angelegenheit einzulassen, und der es unternehmen will, jene beiden Gebirge, nämlich den Britischen Stolz und den Amerikanischen Stolz, zu vereinigen, Wenn wir unsererseits zu elner solchen Vermittelung gerathen hätten, \0 würden wir uns beeilen, diesen Rath zurüctzunehmen, nachdem wir den Mor- nlng Herald gelesen haben, Wer hâtte es in der That denken können, daß die Englische Regierung , statt den Vorschlag Frank- reichs danfbgr aufzunehmen, uns Bedingungen vorschreibt, unter denen allein es in denselben einwilligen könne? England verlangt namlich, daß wir ihm, bevor es uns erlaube, seine Angelegenhei- ten mif Amerifa zu ordnen, in Betreff Spaniens völlige Ge- nugthuung geben, Unter diesen Umständen wird Herr Guizot gut thun, sein freundschaftliches Anerbieten zurückzunehmen und die elufforderungen jenes unersättlichen Ehrgeizes abzuwarten,“ Bon einer anderen Seite wird gemeldet, daß Herr Bulwer, der erske Secretair der Englischen Botschaft, gestern eine lange Konferenz mit Herrn Guizot gehabt habe, in welcher er dem Fran- zdfischen Kabinette den Dank der Britischen Regierung für das Bermittelungs - (nerbieten, welches von demselben bei Gelegenheit der Mac Leodschen Angelegenheit gemacht worden sey, abgestattet und zugleich erklärt habe: daß die Freisprechung des Angeklagten

ertheilten Vollmachten ; städtische j

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Montag den November

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für den Augenbli die zwischen den Kabinetten von Washington und London eingetretenen Differenzen beendige, daß man sich aber für die Zukunft vorbehalte, das Anerbieten Frankreichs anzuneb- men, wenn die Gränzfrage neue Schwierigkeiten veranlassen sollte.

Es scheint gewiß, daß mehrere der Häupter der in Brúissel entdeckten Verschwörung kürzlich in Paris gewesen sind, und daß sie einen Theil ihrer Munition und mehrere Kanonen aus Franf- reich bezogen haben.

Man behauptet, daß das Franz»sishe Ministerium den binetten der Europäischen Großmächte den Borschlag ge habe, einen Kongreß zu eröffnen, um die Angelegenheiten S) zu ordnen. Die Antwort des Lo cingelaufen seyn und sehr ausweichent?

Börse vom 2, November. Die gestern hier eingetrof nen Nachrichten aus den Vereinigten Staaten haben eine große Lebhaftigkeit in dem Geschäfte hervorgerufen. Alle Spekulanten

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ndoner Kabinettes {ol b n

lauten.

a la baisse suchten sich eiligst zu decken, und es trat eine rasche Steigerung in den Renten ein. Die 3proc. Rente ging auf 80,45 und die neue Anleihe auf 81.35, Man úberláßt sich jeßt der Hoffnung, daß die Staatspapiere wieder auf die Höhe ge angen werden, auf welche sie vor dem Juli-Trafktate standen,

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+7 Paris, 2, Nov. Die neuesten Ereignisse in Brúsfsel werden ohne Zweifel den Bestrebungen nach einer möglich engen fommerziellen Annäherung zwischen Frankreich und Belgien einen neuen Anstoß geben. Denn obgleich man hier, zumal in der offi: ziellen Welt, jene Vorfälle scheinbar auf die leichte Achsel nimmt und selbst im Tone des Spottes von ihnen zu reden versucht, so täuscht man sich doch in Wahrheit keinesweges über deren Be- deutung; man weiß sehr gut, daß die entdeckte Verschwbrung auch éin Symptom der heutigen Stimmung des Belgischen Volks ist, das nicht ohne Nachwirkung bleiben dürfte. Daher fühlt man denn guch sehr lebhaft die Nothwendigkeit, den politischen Jnteressen, welche Frankreich mit dem heutigen Belgien gemein hat, durch die Unterstüßung des bedrohten Verfassungs - Prinzips dieses Filial- Staates einen Haltpunkt zu sichern, der ihnen entschlüpfen könnte, Auf diesen Zweck läßt sich natürlich bei der heutigen Lage der allgemeinen Staats-Angelegenheiten nur in mittelbarer Weise hin- wirken, Denn Frankreich, welches zuerst das Prinzip der Nicht- Zntervention aufgestellt und dasselbe mit so vieler Energie verthei- digt hat, Frankreich kann jeßt unmöglich so weit gehen, die bffent- lichen Zustände eines Nachbarvolks direkt gegen innere Revolutionen oder Reactionen gewährleisten zu wollen, Dagegen bleibt es ihm unbenommen, das moralische Schußverhältniß, in welches Bel- gien schon durch seinen Ursprung z 5 | verseßt ist, durch Verengung aller der Bande zu verstärken, welche zwischen zwei selbstständigen Staaten möglich sind.

Am näâchsten liegt hier natúrlih das Streben nach der Her beifúhrung einer gewerblichen und Handelegemeinschaft, deren Zdee ohnehin in Frankreich bei der großen Menge sehr populair ist, und die auh in Belgien, in Folge der leßten Ereignisse, manche neue Anhänger unter denjenigen gewinnen dürfte, welche die Unabhängigkeit ihres Vaterlandes lieber von Súden aus bloß: gestellt sehen, als dessen Wiedervereinigung mit den Schwester- Provinzen des Nordens zugeben wollen, Auf der anderen Seite ist es indessen möglich, daß sich ein anderer Theil des Belgischen Bolks mit dem Gedanken einer Nestauration leichter befreunden konnte, seitdem ihm dieser durch einen zwar mißlungenen Bersuch näher gelegt worden ist, Gewiß ist es, daß die Ueberzeugung von der Unhalt- barkeit der jeßigen Lage Belgiens immer mehr Boden unter dem Bel- gischen Bolke gewinnt, daß man immer deutlicher und immer allge meiner die Nothwendigkeit einsicht, die gegenwärtige Jsolirung des Landes um jeden Preis aufhören zu machen. Es ist wahr, daß ein um fassender Handels-Vertrag mit einem der drei Länder, von dene! Belgien eingeschlossen ist, hinreichen würde, um ihm den zum Le- ben und Gedeihen nothwendigen Spielraum zu geben; allein es fragt sih, ob Belgien von einem dieser Nachbarn einen \olchen Traktat auf Bedingungen erlangen kann, die ihm zusagen und für seine Trennung von Holland hinlänglichen Ersaß geben. Auf jeden Fall läßt sich, in Bezug auf diese Frage, eine Spaltung der Mei- nungen in Belgien voraussehen,

Das Bróússeler Kabinet \ in seinen neuen, dem Grafen Lehon gegebenen Jnfstructionen fúr die Zoll - Berhandlungen schon Rücksicht auf diese Gestalt der Dinge genommen zu haben ; denn es bevollmächtigt darin seinen Gesandten zu den bedeutendsten Zugeskändnissen. b

u dem mächtigen Frankr

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Belgien erklärt sich bereit, das Tabaks-Monopol einzuführen, um Frankreich gegen den Schmuggel zu sichern, un ter welchem der Fiskus am empfindlichsten leidet; es erbietet sich, nicht nur den Eingangszoll, sondern auch die Accise auf Französi sche Weine beträchtlich herabzuseßen; es will endlich auch seinen Machdruck zum Opfer bringen , nämlich insofern derselbe Frank- reich benachtheiligt, und vorbehaltlich der Entschädigungen, welche es in der Ausbeutung der Deutschen und Englischen Literatur finden fönnte. Dagegen verlangt Belgien hauptsächlich die Zu- lassung seines Eisens auf den Französischen Markt, verzichtet aber für jeßt auf die Begünstigung seiner Steinkohlen. i

Es fragt sich nun, ob die Französische Regierung auf diese Grundlage hin einen Traktat abschließen kann; denn daß sie sehr geneigt dazu seyn werde, läßt sich nicht bezweifeln. Die Schwie- rigkeiten, welche ihr entgegenstehen, fommen nicht aus der offent- lichen Meinung, die im Gegentheil in diesem Punkte mit der Re- gierung völlig einverstanden ist, sondern aus der reichen Jndusftrie, welche die Belgische Konkurrenz zu fürchten hat. Der Wider- stand der Jnduftrie ist, vorzüglich des parlamentarischen Einflusses wegen, durch den er sich geltend machen fann, von Bedeutung, und man muß in diesem Augenblicke doppelte Rücksicht auf den- selben nehmen, weil man am Vorabende der Eröffnung einer Session steht, in welcher das Ministerium ohnehin nicht auf eine zuverlässige Majorität zählen kann. Dazu kommt dann aber noch der Umstand, daß die Auflósung der Kammer und neue Wahlen nach dem Schlusse der nächsten Sißung bevorstehen, ein Umstand, welcher der Regierung die möglichste Schonung aller der Einflüsse, von denen die Zusammenseßung des Parlaments für die nächsten fünf Jahre abhängt, zur unerläßlichen Pflicht macht, Wie lebhaft also auch in Paris, nicht weniger als in Brússel, der

1841.

T S S E T A

Wunsch und das Jnteresse einer Steigerung der zwischen Frank- „Und Belgien obwaltenden Solidarität sey, es ist immerhin zweifelhaft, ob irgend ein wichtiger Schritt zur fommerziellen Gemeinschaft zwischen beiden Ländern gethan werden könne, und die Lage der Sache verbietet keinem Dritten rechtmäßige Hoff- nungen,

Eine auf Vortrag des Ministers des öffentlichen Unterrichts erlassene Königliche Ordonnanz hat vor einiger Zeit die Abfassung und den Druck eines Katalogs aller in den städtischen Bibliothe- des Landes befindlihen Handschriften verordnet. Dieses Un-

von dem man sich besonders für die einheimische Ge- chste Ausbeute versprechen darf, wird mit großer keit unter der Leitung von Männern, wie die Herren Libri betrieben, und es steht zu erwarten, daß binnen fur- Dand des Katalogs wird erscheinen fönnen,

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Großbritanien und Jrland.

Loudon, 2. Nov. Die Königin befindet sich jeßt vollfom- men wobl und giebt fast täglih den Ministern und anderen Per- sonen Audienzen. Heute haben sich die neu ernannten Botschaf-

: ord Cowley, Sir Stratford Canning und Sir Robert Gordon, und der Gesandte am Berliner Hofe, Lord Burghersh, Zhrer Majestat beurlaubt. erste Nachricht von dem rande im Tower erhielt die Königin durch den Herzog von Wellington; der Ober- Kammerherr besichtigte dann auf Zhrer Majestat Befehl die Brand-Ruinen und stattete der Königin dar- er Bericht ab. Die Königin Wittwe befindet sich noch unwohl

in Sudbury-Hall, doch ift auch sie in der Besserung. Aus den nâheren Berichten úber den großen Brand im Tower ergiebt sich, daß zwar nicht die ganze Masse der Gebäude, aus denen derselbe besteht, aber doch das bedeutendste derselben, welches unter dem Namen „das große Magazin und die kleine Rúftkam- lammen geworden ist, Jn

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mer“ befannt war, ein Raub der F

diesem Arsenale befand sich außer einer greßen Menge von Tro- phâen aller Art, den Zeugnissen der Siege Großbritaniens in allen Meeren und Ländern, ein Vorrath von 200,000 Flinten, welcher gänzlich zerstört ist, so daß sich der durch das Feuer an- gerichtete Schaden, wie schon erwähnt, auf 1 Million Pfd. Stk.

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beláuft. Das abgebrannte Gebäude lag nördlich von dem soge- nannten weißen Thurm, war von Mauer- und Quadersteinen schón erbaut und ; g bei 60 Fuß Breite; der Bau war Unter dex Regierun obs I, begonnen und unter Wilhelm lll, Westlich neben diesem Ge- bâude ard I, erbaute Peters - Kirche in offlih d neu Crritcd ( tuwelen - Thurm, in welchen die Kegalien und Kron- Juwelen aufbewahrt werden. Das Feuer, durch welches das Gebaude zerstört wurde, brach am 30, Oktober um halb 11 Uhr Abends aus und wurde zuerst durch die vor dem Juwelen - Thurm aufgestellte Schildwache bemerft; leßtere gab durch einen Schuß Allarm, und alsbald sammelte sich das Bag- taillon des Schottischen Füsilier - Garde-Regiments, welches Jeßt die Besaßung des Tower bildet, Wenige Minuten darauf schlu- gen die Flammen mit großer Gewalt aus den Fenstern des {oge- nannten runden Thurmes hervor, Die Soldaten schaften die Tower - Sprißen, neun an Zahl, herbei, aber theils wegen augenblicklichen Mangels an Wasser, theils wegen der ßen Hohe des Thurmes konnte nur tvenig aus- tet Mittlerweile war das Feuer von dem elegenen Tower - gesehen worden, es strömten Tausende censchen herbei, unt n erschienen aus allen Ge- s d ; erst nach einigem Verzug in das Thor , da der fommandirende Offizier gen schien, ob dies scinen Jnstructionen ge- en kfonne, Um 11 Uhr war der runde Thurm usgedrannf, und man hoffte, das Feuer werde nicht wei- ich greifen, indeß bald bemerkte man, daß es sich bereits Dach der anstoßenden Rüstkammer verpflanzt habe, und chte nun wenigstens so viel wie möglich von den in dersel- Waffen - Vorräthen zu retten, Als die Mitte des Gebäudes stehenden Glokenthurm gewaltigen Höhe senkrecht in die Luft zen Horizont, so daß die Bewohner der / i ßte Besorgniß geriethen. Menschenmenge drângte sich dabe t an die Thore des ower hinan, daß man chten mußte, sie gesprengt zu sehen, daß daher ein 400 n starkes Bataillon des Füsilier-Re- cic on werden mußte. Um halb l Uhr war das Feuer von dem oberen Stockwerk des Gebäudes hindurch in das untere Stockwerk gedrungen, wo der Artillerie- Park und zahlreiche dem Feinde abgenommene Geschüße standen. Bon diesem Moment an nahm das Feuer ungeheuer zu, und man begann zu fürchten, daß ganze Tower demselben werde zum Opfer werden; die Hiße war so groß, daß man es auf dem brei- ten Wege zwischen der Rüstkammer und dem weißen Thurm nicht auszuhalten vermochte, und ehe es möglich war, die Feuersprißen von dort hinwegzuschaffen, waren bereits mehrere derselben angebrannt. Um 1 Uhr brach der Glockenthurm mit fürchterlichem Geprassel zu- sammen, und die Flammen wandten sich darauf nach dem weißen Thurm zu und später nach der Kirche und dem Juwelen-Thurme, Leb- terer wurde daher erbrochen, und die Regalien und Kron- Juwelen wurden in das Haus des Gouverneurs gebracht. Um 2 Uhr hatte das Feuer seine hochste Höhe erreicht, und erst nach 3 Uhr begann es ganz allmälig abzunehmen, so daß die Sprißbenleute sich wieder näher heranwagen und ihre Anstrengungen mit größerer Wirk- samkeit auf das brennende Gebäude richten konnten. Kurz vor 9 Uhr fiel ein Theil des ausgebrannten runden Thurmes zusam- men und zerschmetterte das Dach der unter demselben liegenden Kaserne, jedoh ohne Jemand zu beschâdigen. Das Feuer brannte im Jnnern des zerstörten Gebäudes noch vorgestern, Sonntags, den ganzen Tag úÚber fort; alle Gegenstände, welche es enthalten hatte, waren indeß völlig zerstört, und von allen Trophäen er- blickte man nur den ungeheuern Anker eines der in der Schlacht von Camperdown eroberten Holländischen Schiffe, welcher auf der linken Seite der großen Treppe des Gebäudes aufgestellt war. Unter den zerstörten Gegenständen befanden sich mehrere zur Zeit

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keine Nachricht gegeben, so wie scine unbekannten lern verlassen hat, ingleichen alle die, welche im Preis 15 Thlr.

p p i; ier oder in der Nähe zu bestellen. Erben, werden gufgefordert, sich Falle scines Todes als Erben, Gläubiger oder fonfi hier oder in der Nâhe zu bestellen

Justiz-Kanzlei Königsbrück, am 3, August 1841,