1841 / 314 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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(1,170,252 Pfd. St.), 6 Pfandhäuser, 84 Wechselbanken , 2000 Acres Land, 168 weibliche Sklaven.

Vor dem Abgang der Expedition hatte Sir Henry Pottinger den Chinesischen Behörden seine Ankunft durh seinen Secretair anzeigen lassen, aber jeden Versuch derselben, mit ihm selbst in Berhandlung zu treten, zurückgewiesen, vielmehr denselben einen Brief an den Kaiser zur Besorgung übergeben lassen, mit dem Bedeuten, daß er die Antwort in einem nördlichen Hafen abwar- ten werde. Die Chinesischen Behörden, durch ein so entschiedenes Berfahren in Furcht geseßt, hatten nun (\. den Art. England im gestr. Blatte der St. Z.) noch eine Summe Geldes geboten, um die Abfahrt der Flotte zu verhindern, aber ebenfalls vergeblich.

Zugleich mit dieser Notification wurde ein Brief von Lord Palmerston abgedruckt, welcher bestimmt, daß Sir Henry Pottin- ger nur solchen Jnstructionen Folge leisten \oll, die er von Zeit zu Zeit von der Königin oder einem der Staats-Minister erhal- ten werde. Es geht hieraus klar hervor, daß der General-Gou- verneur von Indien in keiner Weise auf die weiteren Unternch- mungen gegen China einen Einfluß ausüben wird.

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_ Koblenz, 6. Nov.

Rath und Ober-Präsident der Rhein-Provinz, Herr \chwingh, ist gestern wieder hier eingetroffen.

Zee. Excellenz der Wirkliche Geheime von Bodel

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Wissenschaft, Kunst Literatur. Die Leipziger Kunst - Ausstellung. 3tq ;10,)

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(Schluß. Vergl. Staats No. Fch gehe nun zu den übrigen Genrebildern fort und hebe das Vorzüglichste von diesen heraus, ohne mich auf eine Beurthetlung oder selbs Erwähnung der minder bedeutenden cinzulassen, weil sonjt diese Ucbersicht cinen allzu großen Umfang erhalten müßte. / Um den Preis im Genre streiten diesmal mehrere Gemälde. Da ist zuerst eine „Dorfschule// von Wal dmüller in Wien, ein kdst- liches Bildchen , reich an launigen Situationen und freundlichen, lachenden Kindergesichtern. Von demselben sind cin paar hêchst liebliche Köpfchen „Kinder aus einem Fenster blickend.// Ein Sei tenstück zu der Dorfschule, der „„Rundgesang// von Hen sch im Dres- den, ift zwar guch nicht ohne Humor, doch mchr karrikirt. Eben falls in doppelter Behandlung vorhanden is ein zweiter S10f, „die Weinprobe.// Das Bild von Schwingen in Düsseldorf, welches die sen Namen führt, stelit eine Scene vor einem Rheinländischen IWeinhaguse dar; um ein großes Faß im Vordergrunde find der Weinküfer, der Wirth und ein paar Gäste versammelt, und der Erste, bequem nachlässig aufs Faß gelehnt, hält das halb gelcerte Glas prüfend vors Auge, während scine Züge das schnalzende Bchagen des Wohlgeschmacks ausdrücken, welches auch von den Nebenstchen den getheilt zu werden scheint. Auf dem zweiten Gemälde, „der Weinprober// von Becker in Frankfurt a. M., sißt ein wohlbeleib ter Herx und kostet, muthmaßlich um einen Kauf zu machen, von dem Weine, dessen Vorzug ihm der Eigenthümer, cin ver schmißt gussehender Weinbauer an den Fingern herzählend anpreist, während hinter scinem Rücken cin paar Knaben sich \spottend seiner Leichtgläubigkeit freuen. Das Bild ift komisch genug, doch absicht licher und darum weniger ansyrechend, als das ersigenaunte. Hdchsi charakteristisch ist der „„Aufschneider// von Ritter gus Kanada (jeßt in Düsseldorf). Die Scene is offenbar in einem Amcrikanischen Shop odex Wirthshause, und man glaubt untex den Anwesenden, welche in verschtedenen Situationen und Stimmungen dem im Vor dergrunde nachlässig hingestreckten und, wie es scheint, mit uner schöpflicher Laune scine Puffs zum Besten gebenden Aufschneider zuhören, die nattionellen Physiognomieen der Franzosen, der Vankees, dex Hinterwäldler u. s. w. wiederzuerkennen, wie ste uns aus Seels- ficld’s Skizzen und Romanen bekannt sind. Fn der gewohnten Alt - Niederländischen Manicr ist der ,, fröhliche Sänger // von H. Schmidt ausgeführt, Sehr ergößlich i der „„NRaturforscyer// von Spißweg in München, mit den auf seiner Müße befestigten Schmetterlingen und mit allerhand anderer Ausbeute seiner, durch Dick und Düänn gehenden Sammlerwanderung beladen, Grotesker ist die „alte Frau, welcher ein Knabe mit dem Blaserohr în die Schüssel plaßt‘/ von Schleiss\ner in München; „Don Quixote, der | sich zu seiner abenteuerlichen Fahrt vorbereitet// von Soltau in Paris, würde vielleicht mehr Glück gemacht haben, wenn es nichts zu schr an ein ähnliches Bild von Schrdder erinnert hätte, welche sF wir auf dex Ausstellung von 1837 sahen, und welches allerdings in Auf fassung und Behandlung origineller und genialer war. i

Bilder, wit ¡der fröhliche Verkehr vor ciner Schente-/ von Gh esquiéère in GentF „der Fischhändler// von L.Quaglio in München; „der kranke Stic® fel// von Pistorius in Berlin; „die Mitgift// von Nordhus in Dresden ; „„ein Landpfarrer, auf dem Wege zum Filial vom Regen über rascht//, von W. Ammon in Berlin; die-„Neugier// von Verheyden in Antwerpen; wenn guch viel gebrauchte Motive von neuem be- nußend, verfehlen doch, bei glücklicher Behandlung, fast nie cines guten Eindrucks und gehören wesentlich zu der für eine größere Ausstellung nothwendigen Mannigfaltigkeit. Auch die kleine Welt des Stuben- (Gelehrten hat ein paar Stoffe zu Humoresken liefern müssen; wir sehen „den Philosophen und seine Familic//, die ihn schr unphilo \ophisch umschwärmt und umlärmt, so daß er sich verzweiflungsvoll beide Ohren zuhält, von Schumann in Berlin, und „Kosaken bei einem Gelehrten einkehrend// von Sonderland in Düsseldorf, cin sehr gut ausgeführtcs Bild, aber nicht originell in der Conception, welche schon früher einmal in einem Nombergschen Kupferstich ganz ähnlich da gewesen ; das kleinsiädtische Soldaten- und Kameraden thum isi recht ergößlich perfiflirt in dem „SchÜßenfest in einem Rassauischen Landstädtchen// von E. Frederich in Düsseldorf, und die ärmliche gufsKleine beschränkte Wirksamkeit eines Duodez-Künsilers in dem Westphälischen Bildhauer-/ von Tillotte in Düsseldorf. L ernsteren Genre is manches Werthvolle vorhanden. Jch im Haag A die „Vorlesung aus der Bibel im Waisenhause Nuinrire6e aut vckhout im Haag , ein mit âccht Nicderländischer i: ergreisender Wahrheit ausgeführies Bild; ferner das ¿Gebet vor dem Eßfen//, von F R 0, Ls y ea / von Franken in DUsseldorfz; die „„Hessischen Auswanderer an derx Rovdsee// von Ad. Ric Ü daselb nd dag treffliche Bild von R ustige die U ichter ebendaselbs E „, Fischerleute , nah ihren G (Be Ueberschwemmung. / Auch die Ein paar rührende Bilder fin es, Musshauend gehdren hierher. Kath im Haag, und „die Wittwe-//¿s Waise am Grabe“, von Ten ; L ak ato Mid e“, von Für tenberg in Düsseldorf. Das „„vergnügte Mädchen//, von Schigvoni in Venedig / ein recht lieblicher Kopf, doch mehr mit dem Ausd Benedige ist zwar als des eigentlichen Vergnügens. Auch die Lad. U oer Nuhe fehlen nicht; von ersteren erwähne ich zwei, don S Otacht{ücke lin; was die lehteren betri}t, \o haben die bean lz in Ber \ 9 le bekannten Schlachten- Maler Heß, Heideck und Schubauer auch diesmal einige aria

Stücke beigesteuert, außerdem aber Altmann gus Münc( ¿ge größere ter-Gefecht. Die beiden Bilder von E. Rahe in Berlin Saa sche Militairs im Felde // und „, die Zusammenkunft Bläciess s Wellington's am 16. Juni 1815//, sind mehr wegen ihrer patrioti schen Tendenz shäßbar, als künstlerisch s{hèn. * i Doch ich verlasse endlich diese Gattung von Bildwerken, um noch úber die Landschafts- und Architektur-Malerei ein paar Worte zu sagen. Jm voraus muß ih hier einer Eigenthümlichkeit Erwäh- nung

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thun, welche mir bei einer großen Anzahl der hier ausgestellten

Landschaften aufgefallen ist, des besonderen Gewichts nämlich, wel- ches neuerdings unsere Landschafts-Maler guf die Slaffage zu legen

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scheinen. Es is als ob die Landschafts-Malerei, nachdem sie die Hi siorie und fast auch das Genre verdrängt hat, für ndthig fände, wie- | der ein belebendes Element in ihre Schilderungen der leblosen Natur aufzunehmen. Jch spreche hier nicht von den Viehstücken, welche im- mer cine besondere Zwischen- und Uebergangs-Stufe zwischen der Auf- fafsung des Menschlichen und der blos vegetativen Natur bilden, son- dern von den eigentlichen Landschaften mit einer historischen oder genreartigen Staffage, dergleichen ich diesmal mehr als bei ciner der früheren Ausstellungen zu entdecken glaube. Bei vielen Bildern ge hört eine solche Staffage nothwendig zur Scenerie selbst, z. B. bei JFagdstücken, bei Schiffbrüchen u, \. w., und hier is sie auch von ie- her mit Glück angewandt worden. Wo dagegen cine so unmittelbare Beziehung zwischen l Umgebung nicht stattfindet, da wird leicht das Fnteresse getheilt und erschwert, indem bald die historishe Staffage die Aufmerksamkeit von der Landschaft ablenkt, bald der Anblick diejer uns jene vergessen läßt. Dies Leßtere scheint mir z. B. der Fall zu seyn bei den beiden Ge mâlden: „Genoveva//, von L. Richter in Dresden und ciner „Land- schaft im historischen Charakter//, von Fr. Müller in Kassel, mit ei ner Staffage nach Ariost, „wie Bradamante Rüdigeru stcht.// Doch ich muß, um in der Ordnung zu verfahren, zuerst noch von den Vichstücken sprechen. Die Thier - Malerei hat eben so gut, wie die Darstellung der Menschenwelt, thren Historien-Styl und ihr Genre, und von beiden liefert unsere Ausstellung Beispiele. So 1st z. B. der große Hammel Verboeckhoven's offenbar ein ganz historisches Stk, der Typus eines Hammels, an Vließ/, Gestalt und selbsi an Nase, Stirn und Blick, cin cht klassischer „Führer der Heerde//. Mit glet cher Klassizität sind hehandelt: „das Englische Vollblutpferd/“/ von Ammon in Berlin, ein „Viehsück// von Kunkler in Gnadenberg tn Schlesien „„ein an einem Bgume sich reibender Stier// von van Oosterhout in Dresden ; ein „Stier mit Kühen und Schafen// von van Os in Harlem, cin „Hirtenjunge mit scinem Vieh unter einer Eiche// von Simmler in Geisenheim im Rheingau; „cin Holländî scher Stier/- von Ryk in Gilvensum (schr vorzüglich); „ein Stier und ein Hirt unter einem Baume// von Vol in München u. A. Fn den „kämpfenden Stieren// von Kuny tin Karlsruhe 1st sogar etn episches Motiv sichtbar. Andere Viehstücke, in verschiedenerlei Maß stab ausgeführt, zum Theil auch als Staffage benußt, haben geliefert : Verschuur in Amsterdam, von Klôberin München, Adam cbend.- Camphausen in Düsseldorf, de Cock in Gent, Kun, Kunkler, Habenschaden in München, Loe cbend., Leypold in Oresden, endlich Georgi in Leipzig, dessen „Vieh auf der Alp‘/ als Vich siück wie als Landschafts-Gemälde gleich gut ist. Ein paar niedliche Vich-Genrestücke stnd „die Füchse bei ihrem Bau// von Ulrich in Zurich und die „Kaben-Familie‘/ von Neu in Berlin ünter den Landschaften wage ich keiner den unbedingten Prets vor allen übrigen zuzuerkennen; von der großen Menge vortreflicher Meisterwerke , welche in diesem Fache vorhanden sind, is tedes durch eigenthümliche Vorzüge aguegezecichnet, und chon die Mannigfaltigkeit der dargestellten Gegenden , die verschtedenartige Wahl der Beleuch tung, der Färbung und des Lufttons macht die Entschcidung für das eine oder das andere schwer, wenn nicht unmöglich. Eben diese Mannig faltigfeit aber giebt der Zusammenstellung so vieler Bilder den 10 nôthigen Neiz der Abwechselung und des Kontrastes; von den Schref ken wilder Natur-Scenen, wie sie uns Calame (in Genf) in seinem ,„Bergsturz im Haslithale// malt, erholen wir uns bet der erhabenen Ruhe und den sanften Tinten einer SUd - Amerikanischen Landschaft von Krause in Dresden; und von der grellen Beleuchtung des --bretn- nenden Dampfschisfses// (von Ulrich in Zürich), von dessen Gluthen das Meer weit umher aufzuflammen scheint , wendet sich der geblen dete Blick gern zu dem zitternden Helldunkel einer Mondscheinnachkt- aus deren Schatten der Leuchtthurm am Golf von Livorno mit set nem rôthlichen Lampenschein hervortaucht , cin trefliches Bild von Schdônberger in Amsterdam. Die genannten vier Bilder gehdren un silreitig zu dem Ausgezeichneisten der ganzen Ausstellung; ste find im großartigsten Style gemalt, und die Beleuchtung besondecs is auf allen vieren unübertre}lich \{chdn. Ulrich hat außerdem noch etne Ansicht der Maas bei Rotterdam-/ geliefert, gleichfalls ein schr ge lungenes Bild. Erst in den leßten Tagen wurde noch eine große Landschaft von Dahl ausgestellt, „die Stadt Bergen in Norivegen-/. Dahl’s Virtuosität in der Darstellung der durch thre eigenthümlichett Gehbirgs-Formationen , ihre Vegetation und selbs ihren Luftton aus gezcichneten, aber äußerst großartigen Gegenden seines nordischet Va terlandes ist hinlänglich bekannt. Wenn die bisher genannten Bilder- schon ihres Gegenstandes halber, den stärksten Effekt machten, so san den ihnen an wahrem Kunstkwerth viele andere nicht nach, und mit wetteifernder Meisterschaft brachke Feder der vielen berühmten Land schafts = Maler, deren Namen der Katalog enthält, scine Eigenthüm lichkeit oder die Eigenthümlichkeit seince Umgebungen und setnes Klima?s zur Schau. Schulten in Düsseldorf gab ein paar tiefdunkele Wald-Particen mit gewaltigen Felömassen und prächtigen Bgumgrup pen, von Fagd-Scenen belebt; und in ähnlicher grandidfer Wetse ausgeführt stellten sch dar: „die Gebirgs - Landschaft mit Wasserfall von Dorner tin München; mehrere Landschaften von Bd kin gin Düs seldorf, Bran des in Braunschweig, Breßlauer tnDüsseldorf, Ez dorff in München, Achenbach in Düsseldorf, Heinzmann in München ; drei herrliche Ansichten aus der Umgegend von Berchtes gaden von Nob. Kummer in Dresden; l e vON Sparmann cbend.; ganz besonders endlich guch dite meisterhaften Bilder von Crola. Mehr im heiteren , lieblichhen Charakter stud

gehalten: der „Stavremberger Sce‘/ von Fohr in München; eine ALANDhA von Mob ebend. „Limburg ant der Lao vot

Schönfeld ebend.; zwei Partieen aus dem Bayerischen Oberlande von A. Sprôder in Potsdam; eine dergleichen von Kirner in Mün chen; ein „Sonnen - Untergang// und eine „Mondschein -Landschaft// von Sparmann; der „Magdeburger Don im Mondschein-/ voi Q D E O E ige o ee in Köln; cine „Landschaft in abendlicher Beleuchtung// von Zim mermann in München; cin ¿Schloß bei Abend - Beleuchtung“ von Conrad in Düsseldorf; ¿Schloß Stein im Eëzgebirge// von Müller in Dresden; „Schloß und Kirche Limburg an der Lahn‘/ von Hanckein Düsseldorf ; „Eichen am Wasser-/ von Facobi ebend. 1. A. m. Eine „„Landschaft-/ von Richter aus Dresden, übrigens gut gemalt, ist bemerfenswerth durch den, wie mir scheint, verunglückten Versuch, einen auf die Erde niederreihenden Regenbogen nachzubilden.

Die Holländer haben, wie gewöhnlich, tüchtige Seeslücke, Winter Landschaften und Aehnliches acliefert. Fch erwähne vorzugsweise eine „„Marine/‘/ von Sch otel in Medemblik; „Niederländische Kriegöschisfe heim Sturm in der Nordsce// von Demselben; zwei „Marinen// von F, van den BVlyke in Dordrecht; einen „Fluß mit Fischern, beim Lachsfang beschäftigt//, von Abels im Haag; ein „Gemüseichiff guf der Fnsel Merken// von Portmann in Amsterdam: cine „Ansicht von

der Maas// von Kleyn im Haag; eine „Holländische Land haft mit einem Flusse// von van Deventer im Haag; meh- rere „„Winter-Landschaften// von van der Eyken in Antwerpen ;

Mocrenhout im Haag; Moermann in Gent; eine schr vorzügliche von de Klerk in Dordrecht, welcher auch noch eine gidere Landjchaftk geliefert hat ; eine von Kleyn, guf deren Vordergrunde die Mühle sichtbar ist, wo Rembrandt geboren ward; ferner cine „„Strand-Ansicht bei Scheveningen// und eine „Fluß-Ansicht in Gelderland/“/ von Troofi im Haag; eine „Landschaft von van derSternen in Gent, „das Dorf Allaserden, vorn cin Schiff mit Musikanten// von de Koningh in Dordrecht ; endlich eine „größere Landschaft mit Kühen und Schafen-/ von van den Sande Backhuyzen im Haag und cine dergleichen von Q uisyel in Dordrecht. Doch sind guch in diesen Stoffen , für welche die Holländer von jeher gewissermaßen ein Mo nopol gehabt, einige Deutsche Maler als Nebenbuhler derselben nicht E Erfolg aufgetreten. Achenbach?s „große Holländische Marine“ e O ton mit den besten Werken der Niederländer messen; eben id. Auch ura uburgSeesturm/und Herdorff's(ebend.),See- Schier in R oprbe, erer ein „„Sceslück au der Englischen Küste“ ne Vote Statten emei /¿Seesturm / L, Herrm ann in Berlin haben wir einige gelu der Küste der Rormandie//, Nicht minder

gelungene Winter-Landschaften von Deutschen Künst-

den menschlichen Figuren und der natürlichen | Eine gestrandete Brigg an der Englischen Küste-/.

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| lern aufzuzeigen , z. B. von Wegener in Potsdam, von Hilgers | in Düsseldorf; die in Perspektive und Beleuchtuug vortreffliche Ansicht „eines Klosterganges im Winter-/ von Hasenpflug in Halberstadt u. dgl. m. Dagegen ist auf dem Bilde, „„Schmuggler// von W. Krause in Berlin, die Beleuchtung des Schiffes und der Wellen wohl allzu grell roth. Aus der Französischen Schule erhalten wir einige gute Stücke, sg von [Watelet eine „Landschaft//; von le Poitevin eine ,„Küstenge | gend//, von Gudin cine schr hdne „Marine//, von Rogers eine eben 10 gelungene „Schiffbruch-Scene an der Nordtüste von Schottland/-/, von Roqueplan einige Ansichten aus „der Umgegend von Paris/-; von Hildebrandt in Paris ein großartiges Gemälde: „Große Marine gestrandet Von FJtalienischen Landschaften is wenig da: ein paar Ansichten von bel in Mún chen, von Faber in Hamburg, von Reinhardt in Rom u. s. w

Unter den architeftonischen Bildern möchte ih „das Jnnere des Nonnenklosters zu Salzburg“ von Ainmüller in München fúr das gelungenste halten. Den Klostergang von Hasenpflug erwähnte ich schon oben. Sehr schön is auch „das Jnnere einex Kirche// von Hauschild. Außerdem sind von A. Hekrmann in Dresden wei Ansichten von Ftalienischen Kirchen, von Vermersch in Brüssel cine Ansicht des Doms in Aschaffenburg, von Stock in Beclin eine „Aus sicht auf die St. Marien-Kirche în Danzig// ausgestellt. Die „Kirche Uspensfkfi in Moskau// von Ed. Gärtnert inm Berlin, interessirt wenigstens durch ihre fremdartige, fast orientalische Bauart.

Auch an Frucht- und Blumenstücken, an Stillleben und leckeren Schaugerichten, mit saftigen Orangen und appetitlichen Krebsen, per lendem Champagner und s{hwellenden Trauben is kein Mangel; Holthausen und Lehnen in Düsseldorf, Schartmann, Brasch und Hoppe in Berlin, Fakob ans Berlin, gegenwärtig in Paris, Obermann in Amsterdam, Wenb el in Dresden, Po t= ter in Wien haben dies Genre kultivirt, welches zwar auch ciner großen Vollkommenheit fähig, aber doch nach meiner Ansicht , eines der undankbarsten is. i |

Von den Zeichnungen sind bemerkenswerth cinige schr gelungene Genrestücke, z. B. „das Bergmannsleben// von Th. von O ev, „Deutsch land tn den neunziger Fahren“ von Richter aus Kanadaz „Scene it cinem Bayerischen Wirthshause// (aquarell) von Gonne in Dresden ;: ¡der Pater Kellermeister// (aquarell) von O. Wag ner inDresden u. \. w., Landschaften von Abels im Haag und Retnhardt in Rom; „siebet Marinen-// von Schotel; ein Kupferstich „Fischerleben// von L. Rausch; mehrere wohlgetrofene Portraits von August Böhme in Leipzig; Thorwaldsen's Portrait von Gertner in Kopenhagen ein junges Madchen tn Aquarell, von Frau von Loqueyste in Dresden u. A. m. Endlich erwähne ich noch ein Porzellan - Gemälde von Scholz in Bunzlau, „die heilige Câcilie// nach Carlo Dolce, ein Glasgemälde von Vörtel in München, eine „Madonna// nach H. Peß und einige plastische Werke von Cauer in Kreuznach und Knaur îên Leipzig.

Meteorologische

TIMEDENE 7 CMTL E Tr GAR. T ELO S NO U AOROETT E C M geEO

Beobachtungen.

1941 9, Nov.

Abends 10 Ubr

Morgens G6 Ubr.

339 148 Par. 355 82 Far,

Nach einmalige

Nachmittags

2 Uhr

Beobachtun

Quellwärme G n

Luftdruck ....

Luftwärme .., i 1,9 R. + 0/4 Ri L 0/0 R Flusswärme 3,8" R,

I haupunkt 6 S 7, i l R -+- ] R Bodenwärme O-€

Dunstsättigcunez 91 pt. T3 pt *;1 pt Ausdünstunzg0/,031 Rh

Wetter E bezogen. halbbeiter, trübe, Niederschlag (0?

Ma... NW. NW. NW, Wüärmewechsel -1-5,6

Wolkenzug N W. 2/1 Tagesmittel: 338,91 Par. +44 R... + 2/1 R... 89 pCt, NW

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 6. Nov. Niederl. wirkl. Schuld 51%, 5? do. 99: Kanz. Bill. 2927, De Span 207, P assive Ansæ&. Zius1. I ï Präm. Sch è Po!, Oesterr

Antwerpen, 9. Nov. Zins —, Neue Anl. 207 G6

Hamburg, 7, Nov. Bauk- Actien 1550, Eugl. Russ. 108!

Dondon 0 N Co S e O0 e ckA8SSIVe 17, Ausg. Sch. 10. 25 L Holl, 51 c 0 K Poel 297 DA 18 Engl, Russ 113 Bräs, ITE, Columb. 19, Mex, 29. Peru 137, Chili 60

P a 1a, 9, Nov. 57 Rerte fiu vour 16. t), L Renuie fin couus S0, 60, Aul. de 1541 Gn cour. 81, 40, 9%; Neapl., 106, ] Span. Route 22%. Passive 9,

Petersburg. 2. Noi Lond. 9 Met. 338%, Hamb. 34 L, Dar i) Poln. à Par. S0OO0 Fl, G82. do. S000 FL 795, doc 200 Fi, 25%

Wien, 9 Nov. O4 Me 100 7. 42 982. 32 910 ——, Bank - Actien —. Aul, de 1831 6815. de 1839 270

Komgliche Schauspiele.

Donnerstag, 11. Nov. Im Opernhause: Die Zerstreuten,

Pose in 1 Ut, Hierauf! Dle Wiener (n Berlin, Posse mit

von Schlingen.) att, von Hoguet. début de Mi

cométdie E

Gesang in 1 Akt. (Dlle, Grünbaum: Louise Und: Der Polterabend, komisches Ballet in 1 om Schauspielhause: Pour le Delvil: D La cebrve de: Le

actes et en vers, Par Molicre. 2) La reprise de

i j premiei

depit AMIOUTEUX, ) L’hóôlel arn, comédice en 1 acte et en vers, Les vieux péchés ,

(Dans [a premié re piece

| ÿ ; ar Mr. Desau iers, I) 1,2 T6

par Mr,

prise de : vaudeville en 1 acte. remplira ic

Mélesville, Mr. Delvil rôle de Grosrené et dans la seconde celui de Mr. Galllard,)

Freitag, 12, Nov. Jm Schauspielhause: Ein Herr und eine Dame, Lustspiel in 1 Akt, von C. Blum. Hierauf: Der reisende Student, musikalisches Quodlibet in 2 Abth. (Dlle. Grünbaum: : Hannchen.)

Sonnabend, 153, Im Opernhause. Zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Jhrer Majestät der Königin: Ouver ture von L. van Beethoven. Hierauf: Rede, gedichtet von Fr. Förster, gesprochen von Mad. Crelinger, Und: Orpheus und Eurydice, Oper in 3 Abth, von Moline, aus dem ‘Französischen überseßt von Sander, Musik von Gluck, Ballet von Hoguet, (Neu cinstudirt.) y

Im Schauspielhause: Ouvertüre, von B. A. Weber, Dani: Rede, gedichtet von Fr. Förster, gesprochen von Frl. Ch. v. Hagn, Hierauf: Zum erstenmale: Treue Liebe, Schauspiel in 5 Abth, von Eduard Devrient,

Y 6 JCOV,

Königstädtisches Theater. Donnerstag, 11. Nov. Der Talismann, Posse mit Gesang (G M, Von S), Deo

Freitag, 12. Nov. Zum erskenmale wiederholt: Die Müller meisterin, oder: Die Folgen einer Erbschaft, Gemälde aus dem Leben mit Gesang in 3 Akten, von J. Schickh. Musik von He benskreit.

Sonnabend, 13, Nov. Zur Feier des Allerhöchsten Geburts: festes Jhrer Majestät der Königin: Zum erskenmale: Das Herz des Preußen-Landes. Alegorisches Feskspiel, von Bernhard Gör: vis, Hierauf (Ztalienische Opern - Vorskellung.): Gemma di Vergy. Opera in 3 Ali, Musica del Macsto Donizetti, (Sig nora Laura Assandri: Gemma.)

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen. Gedruckt in dexr Deckerschen Geheimen Ober - Hofhuchdruckeref,

Be e BAW A-

Preußische Staats-Zeitung.

Anhalt.

Amtliche Nachrichten, Nußlaud und Polen. St. Petersburg. quatur für den Britischen Konsul. ; ; E Frankreich. Paris, Der Constitutionnel über die Frage der Fukfompatibilitäten. Quenisset's Mitschuldige. Minisle- rielle Blätter leugnen die Entwaffnung zur See. Vermischtes. - Brief aus Paris. (Duvergiers de Hauranne Coalittons Plan und das Minisierium; Espartero und sein jüngsies Walten in den Provinzen. ) E : Großbritauien und Zrlavd. London. Abreise Lord Burghersh?s. Lord Ellenborough’s politisches Programm als General-Gouver neur von Ostindien. Noch einige Notizen Über den Towerbrand. Torvistisches Uriheil über O'Connell's Wahl zum Lord-Mayor und dessen versdhnliches Benehmen. Verhdr der bet der Fäl schung von Schaßkammerscheinen betheiltgten Personen. BYer mischtes. A . Niederlande. Haag. Herr Duijardin, rius vom Könige empfangen. e Belgien. Brüssel. Verschiedenes. Brief aus (Noch Einiges über die jüngst entdeckte Verschwdrung ; nabme der Zoll-Verhandlungen mit Frankreich.) Deutsche Bundesstaaten. München. Hof-Theater. dungs-Patente. Stuttgart. Zwetle Kammer. Outtlingers Nachfolger an der Universittät. Detmold, Anschluß. Hesterreich.

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Warschau.

als Belgischer Kommissa Brussel Wiederauf

Erfin N PCTD Lg,

30ll

(Die neue Kettenbrücke.)

Brief aus Prag. ( besteht auf Schleifung

Spanien. Die Funta von Barcelona l i der Citadelle. Schreiben aus Madrid. (Fortdauernde Verfol gungen unter den offenen oder angeblichen Christinos namentlich der höheren Stände; der Fufant Don Francisco de Paula ; Diffe renzen der Regierung mit dem Fronzöstschen Geschäftsträger; mi litgirische Maßregeln zur Sicherung des Landes im ÄFnnern und nach außen ; Plan zur Mobilisirung jämmtlicher National-Milizen ; Einberufung der Cortes.)

Türkei. Konstantinopel. Sm

Ostindien. Bescßung von Schirkapore. Erstürmung Arabisc Forts bei Aden. S

China. Wortlaut der Pottingerschen Notification und der Palmer stonschen Fnfstructton. Muthmaßungen über die Operationen der Rord-Erpedttion. Neue Rüstungen 1n Canton. :

“nland. Pleß. Fürst Ludwig von Anhalt-Côthen-Pleß 7

IBisseuschaft, Kunst und Literatur. Rückert.

Beilage. Großbritanien und Zrland. Schreiben aus Lo n- don. (Kirchliches.) Deutsche Bundesstaaten. Hannover. Bittschrift aus Osnabrück, den Anschluß an den Deutschen Zoll-Ver cin betreffend. Jtalien. Rom. Herrn Capaccini’s Mission in Holland. Portugiesischer Gesalidte. Asien. Misstons Angelegenheiten. Protestantismus in Kurdistan und Katholizis nus in Cochinchina, Wissenschaft, Kunst und Literatnr. Mustkalisches aus Leipztg.

Konflikt der schismatischen Armenier. er

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Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

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Majestât der König haben Allergnädigsk geruht: Dem Haupt-Amts-Assistenten Hecht in Salzwedel zu gestat- ten, die dem Könige von Hannover Majestät ihm verliehene, am 11, Vat dieses - für das Jahr 1813 gestiftete Kriegs Denkmünze anzulegen; so wie Den bisherigen Ober - Landesgerichts - Assessor R och oll zum Ober-Landesgerichts-Rath und Mitgliede des Ober: Landesgerichts in Hamm, und Den bisherigen Superintendenten in Stolp, Dr, Siedler, zum Konsistorial-Rathe bei dem Konsistorium und zum evangeli- schen geistlichen Rathe bei der Regierung in Posen zu ernennen.

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Angekommen: Der Kaiserl. Russische Kammerherr und TBirfliche Staatsrath, außerordentliche Gesandte und bevollmäch- tigte Minister am Königl. Württembergischen Hofe, Graf von Medem, von Weimar.

Abgereist: Se. Erlaucht der Graf Alfred zu Stolberg Stolberg, nach Stolberg.

Zeitungs -Üachrichten. Ausland.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 5. Nov. Am 30, Oktober is der Kriegs - Minister, Fürst Tschernyschef, von Petersburg nach der Preußischen Gränze abgereist, ]

«Am 16ten v. M. trafen die Frau Großfürstin Helena Paw- lowna und der Herr Großfürst Michael Nikolajewitsch in Char- tov ein und reisten am 19, Oftober nach Moskau weiter.

Æarschau, 7. Nov. Der Vice- Kanzler des Reichs hat dem Fürsken Statthalter angezeigt, daß der Obers? Du Plat der turzlich in Warschau angekommen, von Sr. Majestät als Groß- britanischer Konsul für das Königreich Polen anerkannt worden.

Frankreich.

Paris, 6, Nov, Ueber die Frage wegen der Jnfkompatibilitäten die jeßt wieder an der Tagesordnung ist, äußert sich der Con stitu- tionnel in folgender Weise: „Das Wahlgeseß enthält einen Artikel der eine gewisse Anzahl von administrativen Functionen fúr unver- träglich mit der Deputation erklärt, Jede Function, die den Auf- enthalt fern von Paris gebieterisch verlangt; jedes Amt, welches

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den Besißer solidarisch mit der ministeriellen Politik verpflichtet ; jede Stelle, die dem, welcher sie ausfúllt, nicht die Unabhängigkeit und Freiheit des Geistes lassen fann, welche nothwendig sind, um als Deputirte die Handlungen der Regierung zu kontroliren und die Geseße zu votiren, schließen von der Wählbarkeit aus, Dies ist der Grundsaß, der in dem Geseße auf eine mehr oder vollstandige angewendet worden iff, Der hat nicht Alles dem Ermessen des Wahlkörpers überlassen wollen. Er hat gewisse Bedingungen gestellt, die zum Zweck ha- ben, nicht allein die Aufrichtigkeit und Freiheit der Wahl, sondern auch die Aufrichtigkeit und die Freiheit der Repräsentation zu sichern. Jene Beschränkungen haben noch cinen j

weniger

C pi, t Co ckÎy 0, else (Beseßgeber

Bortheil ; sie zwingen eine gewisse Anzahl von Beamten, ihre ganze Zeit und ihren ganzen Eifer der d ffentlichen Verwaltung zu widmen. Das

GBeseß sah voraus, daß in einem demokratischen Lande, wo die

großen Vermögen selten find, und wo nach den Stellen geftrebt wird, zu befürchten sey, daß die Verwaltung in die Kammer und die Kammer in die Verwaltung eindränge. Was haben nun meh rere Deputirte und die Kammer selb unter 3 verschiedenen Mi- nisterien offenbar gewünscht? daß man an die Stelle des gemà ßigten Prinzips, welches sich in den Geseßen befindet, ein absolu- tes Prinzip aufftellt? daß jeder Beamter, selbs vom höchsten Range, von der Kammer ausgeschlossen werde? daß man der vor handenen Gefahr noch eine andere Gefahr hinzufüge? Davon ist durchaus nicht die Rede, sondern man verlangt nur, daß die in dem Wahl -GBeseß aufgezählte Anzahl von Jnkompatibilitäten in cinem billigen Maße vermehrt werde. Es is also darauf ab- gesehen, das Prinzip, welches sich schon in dem Gesete befindet, auf eine wirkffamere Weise in Anwendung zu bringen.

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Hoffen wir etwa, daß eine solche Maßregel die Bestechung für immer un- möglich machen, Herrn Guizot jedes Mittel rauben werde, die Stim- men zu verhandeln, die Deputirten durch seine Gunstbezeugungen zu fompromittiren? Auch dies nicht. Wir überlassen uns nicht einer solchen chimärischen Hoffnung, und wenn das Journal des Débats uns verfichert, daß man doch immer Mittel fin:

Lv den werde, den Ehrgeiz der Deputirten zu reizen und zu befriedi- gen, so wollen wir ihm das aufs Wort glauben; aber das Uebel

wird geringer seynz einige Theile der Verwaltung werden geschüßt, einige Stellen mehr werden dem natürlichen und regelmäßigen Avancement vorbehalten werden, und die legislative Gewalt wird den Ministern und den Wählern eine nübliche und moralische Lehre gegeben haben.“

Die Zahl der als der Mitschuld an Quenisset?s Attentat ver- dâchtigten und verhafteten Personen beläuft sich auf 19 oder 20, Man glaubt aber, daß in der Anklage- Akte 13 bis 14 derselben außer Verdacht werden gestellt werden, so daß nur 4 oder 5Mit- schuldige in den Prozeß verwickelt werden durften. Die Lebteren follen zu der Zeit, als das Attentat begangen wurde, bewaffnet in der Rue Traversière gewesen seyn, um gleichzeitig mit Quenisset zu schießen; sle sind auf Denunciation desselben verhaftet worden.

Nachdem man seit einiger Zeit \o viel und mit \o großer Bestimmtheit von der Entwaffnung der Flotte gesprochen hat, wird dieselbe jeßt pldblich, und zwar durch cin Organ des Mi nisteriums, in Abrede gestellt, Die Presse, welche selbst früher den Entschluß des Ministeriums, eine Entwaffnung eintreten z lassen, verkündet hatte, erklärt jeßt, daß die Regierung durchaus nicht an eine solche Maßregel denke, Man habe allerdings 2090 Matrosen verabschiedet, aber dieselben hätten ausgedient und wür- den sogleich durch neue Rekruten erseßt werden.

Während eines Theils der vergangenen Macht war die hie- sige Polizei auf den Beinen, und heute, bei Anbruch des Tages, begaben sich 4 Kommissarien, von der bewaffneten Macht unter Ußt, nach verschiedenen Wohnungen, um Verhaftungen vorzu nehmen, die, wie es heißt, mit der in Brüssel entdeckten VerschwÖ rung in Verbindung stehen sollen, will wissen, daß alle Personen, gegen die Mandate erlassen waren, sich der Verhaftung durch die Flucht entzogen haben.

Der Russische Botschafter, Graf von Pahlen, steht, wie es heißt, im Begriffe, einen ihm ertheilten mehrmonatlichen Urlaub zu einer Reise nach St. Petersburg zu benußen.

Mehrere legitimistische Journale erscheinen heute, als am To- destage Karl’s X, mit einem Trauerrande, und in mehreren Kir- chen wurden Seelenmessen gelesen.

Am 11ten d. M, wird der Prozeß Laffarge (Diamanten - Diebstahl) vom Cassationshofe wieder aufgenommen werden.

Die Schwesker Marat's isk hier vor einigen Tagen im tief: sten Elende gestorben, Dieses Mädchen, deren stark ausgeprägte Zúge an ihren Bruder erinnerten, war in ihren Sitten, in ihrem MWesen, in ihren Arbeiten und selb in ihren Vergnügungen durch- aus männlich. Lange Zeit lebte sie von der Verfertigung von Uhrzeigern, eine Arbeit, in der sie ausgezeichnet gewesen seyn foll, sie war vollkommen geubt in der Lateinischen Sprache und blies ziemlich gut die Flöte. Sie hat ein Alter von 83 Jahren erreicht.

Börse vom 6, November. Obgleich die Englischen Fonds fortfahren zu steigen, so war doch heute zu Anfang der hiesigen Börse die Französische Rente sehr schwach. Man schien sh über die Nichtpublizirung der gestern abgebrochenen telegraphischen De- pesche zu beunruhigen, und es hieß, daß in Barcelona sehr ernste Ereignisse stattgefunden hätten. Die Spekulanten schienen außer- dem eine nahe bevorstehende Veränderung des Ministeriums zu gewärtigen. Es wurde indeß von mehreren Seiten Alles aufgeboten, die Renten zu halten, und von 3 Uhr an trat eine Steigerung in den Coursen ein Na.ch- schrift. 45 Uhr. Es verbreiten sich, nachdem die Börse ge- schlossen ist, Nachrichten sehr ernster Art, von denen einige Ein- geweihte, die bedeutende Verkäufe gemacht haben, schon vor meh- reren Stunden unterrichtet gewesen seyn sollen. Man versichert, daß Unruhen in Barcelona ausgebrochen wären, daß der Pöbel das Hotel des Französischen Konsuls gestürmt und ihn persönlich insultirt habe. Man fügt hinzu, das Ministerium habe bereits Befehle abgesandt, um eine glänzende Genugthuung von Espartero zu verlangen, und mehrere Schiffe hâtten bereits die Weisung er- halten, vor Barcelona zu kreuzen. Diese Nachrichten sollen schon gestern durch den Telegraphen hier eingegangen seyn, s

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Man

November

s von Herrn Duvergier de Hau-

T7 Parts, 6. Nov. D ranne aufgestellte Programm fúr die bevorstehende parlamentarische Sißung findet bei allen constitutionellen Parteien lebhaften An- klang, und es ist beinahe wahrscheinli, daß es die Grundlage

einer Coalition werden könnte, der sich das Ministerium wohl an- schließen múßte, wenn es nicht von ihr gestürzt werden will. Schon jeßt zeigt sich die Regierung geneigt, den von Herrn Duvergier de Hauranne formulirten Jdeen einige Zugeständnisse zu machen. Man versichert, daß in einem gestern gehaltenen Kabinets - Rath unter dem Vorsiße des Königs über die Erweiterung des Wahl- korpers durch die Ertheilung des Wahlrechts an die zu Siß und Stimme im Geschworenengerichte befähigten Bürger verhandelt worden, und man zweifelt kaum, daß sich das Kabinet úber einen in diesem Sinne abgefaßten Geseß - Vorschlag verständigen

werde. Dagegen will Herr Guizot, wie es scheint, nicht von der Vermehrung der Jnkompatibilitäten reden hören 5 auch zeigt er sich eben \o wenig geneigt, auf eine Ver- anderung în den September - Geseken einzugehen, denn

er befürchtet, daß eine erste Lücke in diesen, in ihrer Gesammtheit für unentbehrlich erachteten Geseßen, den Eifer ihrer Gegner nur anfeuern und ihnen die weiteren Eingriffe in dieselben auch ob- jektiv erleichtern werde, Dieser Widerstand ist natürlich für die Urheber und Anhänger des Duvergiershen Programms ein Grund mehr, auf ihrer Forderung zu bestehen, denn es ist ihnen, wie man leicht errâth, weit weniger um die Transaction zu thun, 2

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die sie zu ihrer Devise gemacht haben, als darum, den erschlafften

Geist der Opposition zu ftâarfen, um dieselbe mit frischer Kraft gegen das Ministerium führen zu konnen, Daß dies der eigentliche Zweck der ganzen Machination sey, wird schon durch den Umftand deutlich, daß Herr Thiers die Fä-

den derselben hinter den Coulissen führt; Herr Duvergier de Hauranne für seiné Person mag bis zu einem gewissen Punkte guten Glaubens seyn, und mon darf sich nicht darüber wundern, daß er, nachdem er seine naive Bewunderung geistiger Ueberlegen- heit von Herrn Guizot auf Herrn Thiers übertragen, in den ge- wandten Händen dieses Mannes zum Werkzeuge eines Plans individueller Selbstsucht wird, während er der Verfassung und dem Landeswohle zu dienen glaubt.

Man wartet hier mit Spannung auf den Erfolg der beiden großen Maßregeln, welche Espartero fast gleichzeitig gewagt hat, die Auflosung der in Catalonien, Valencia, Aragonien und ande- ren Provinzen aufgetretenen Junten und die Aufhebung der Bas- kischen und Navarresischen Fueros in mehreren ihrer wesentlichsten Bestimmungen. ZJndem das den leßteren Gegenstand betreffende Dekret die bisherige Gemecinde- und Provinzial - Verfassung der Baskenländer umstößt, beleidigt es freilich nur die Interessen eines wenig zahlreichen Patriziats, dessen Privilegien es zum Vortheile der Wahl-Freiheit u. s. w. der Masse der Búr- ger umstöfit; allein neben diesen Verfügungen steht die Einfúh- rung der Grânzzolle, die den Basken für eine unerträgliche Be- druckung gelten, und denen sie sich nimmermehr ohne Vorbehalt für die Zukunft unterwerfen werden. Von dem Tabacks- und Salzmonopol und von der Einführung der Conscription ist dies- mal nicht die Rede, aber man darf mit Gewißheit voraussagen, daß alle diese Dinge den ersten glücklichen Versuchen zur Gel- tendmachung des gemeinen S panischen Rechts in den bisher be-

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vorzugten Provinzen bald nachfolgen werden. Das Dekret, in welchem den Junten befohlen wird, sich aufzulösen, da das rasche Ende des Aufstandes die Gründe ihres Zusammentre- tens alle beseitigt habe, if allerdings weniger bedenklich, allein man darf gleichwohl befürchten, daß es wenigstens in Barcelona LWiderstand finden werde, wo die Gemüther durch den verwege- nen Entschluß, die Citadelle eigenmächtig abzutragen, in einen Zu-

1 stand hoher Exrxaltation verseßt sind.

ärland. neue Gesandte nach seiner Bestim-

Großbritanien und

London, 6. Nov, Großbritaniens am Berliner Hofe, ist bereits mung abgegangen.

Lord Ellenborough hat nur die neuesten Nachrichten aus China und Ostindien abgewartet, um sich auf seinen Posten als General- Gouverneur von Ostindien zu begeben, Von seiner Verwaltung verspricht man sich bessere Folgen, als von der des Lord Auckland. Borgestern gaben die Direktoren der Compagnie ihm ein Abschieds- Diner, bei welchem er eine Rede hielt und es sich zur Aufgabe stellte, den Krieg in China auf eine für England ehrenvolle Weise durch einen dauerhaften Frieden zu beendigen und die Ruhe auf beiden Seiten des Jndus herzustellen, so wie die Finanzen zu re- guliren und die Uceberschüsse zu öffentlichen Arbeiten und zur Ver- edlung der Eingeborenen zu verwenden. Jn leßter Beziehung stellte der neue General-Gouverneur den Saß auf, daß seine erste Pflicht jeßt nicht die gegen England, sondern die gegen Osftin- dien sey.

Außer dem Zeug - oder Rústhause und dem runden Thurme sind im Tower noch drei andere große Gebaude gänzlich nieder- oder doch ausgebrannt, nämlich der sogenannte Schenkenthurnm, welcher viel größer als der runde Thurm isf, und zwei Magazin - Gebäude von 30 und 60 Fuß Länge zu beiden Seiten des run- den Thurmes, welche Waffen-Vorräthe für die Marine enthielten. Bis vorgestern Abend spät brannte noch das ganze Jnnere des Zeughausesz von Zeit zu Zeit brachen noch Flammen hervor, während die glühende Kohlenmasse die Nuinen fortwährend beleuchtete; ein Theil der noch stehenden Mauern, welche jeden Augenblick den Einsturz drohten, ist durch Balken gestüßt worden. Dem großen Eingange gegenüber erblickt man noch die Ueberreste der großen Treppe, ei: ner der prâchtigsten in Europa, Oben auf derselben befand fich eine große Trophâe, die aus alten und neuen Waffen von fast 200 Gattungen bestand, welche sämmtlich in Form oder Mo- dell abwichen. Jm Mittelpunkte derselben stand auf einer Halb- sâule die Marmorbúste Georg’s IV., welche im Zahre 1830 bei seinem Besuche im Tower von ihm geschenkt und dort aufge- stellt wurde. Die Trophâe ruhte auf einer Plattform, die von

Lord Burghersh, der

acht bronzenen, bei Waterloo erbeuteten Kanonen getragen ward. Die Pauken in der Trophâe hatte Marlborough bei Blenheim