1841 / 324 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

¿Sie proklamirten die Diftaturx und eine Schreckensregieruttg ; ste proklamiren Wahlversammlungen und] rufen alles Andere an, was/ ihrem Urtheile nach, die Sympathieen ihrer Mitbürger zu Gunsten ihrer Pläne erregen kann. Sie werden ohne Uebereinstimmung wtr- Xen und werden fich vielleicht auf die Unordnung selbst süßen wollen, um einen Triumph zu erreichen, welchen ihnen die dfentliche Met nung, die Moral und die Gerechtigkeit verwetgern. _Sagt mér k Y diejenigen würdig sind, Euch zu regieren, welche die Fahne de! E F Qu erhoben haben und ihrer Habsucht oder threm Epracse ibre theuersten Fnteressen hintanstellen. Prüfet thr dfentliches s Ls i Treue und ihre Ehre uud entrüstet Euch beim Anblick ihrer abge- schmackten Ansprüche.//

Schließlich wiederholt er. noch valtu sagt, versichert Worten, was er oben úber seine Verwaltung g€[aZf, Rebellion daß er nicht von seinem Plaße weichen, sondern Der L eoeuton die Stirn bieten werde, schildert die Grâuel einer Umwälzung und hofft von dem gesunden Sinn der Mexikaner, daß sie ihm treu-

lich beistehen und durch ihr Benehmen die Revolution bald ent- muthigen würden.

Valencia seinerseits hat Heeres“ aus dem Hauptquar Truppen erlassen, welche in

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geor en efäbrten! Fch habe gerade den Zeitpunkt gewählt, um an Euch das Wort zu richten, n welchem man meinerseits keine Schwäche, noch die eigennußige _Abticht etne Partei zu gewtn nen oder aus ciner unedlen Verführung Vortheil zu ztehen, vorausscßen kann. Jh bin der Meinung, daß man zu den Tapferen des Mexikanischen Heeres nicht von Hoffnung und Furcht reden darf, wenn sie cinen Entschluß zu fassen haben , der aus ihrer gewissenhaften Ueberzeugung hervorgehen muß, und daß man es ihnen selbst zu Überlassen hat, die heiligste aller Pflichten zu erfüllen , die Pflicht , welche Über Alles geht, wenn es fich darum handelt, erforderlichen Falls das Schicksal des Vaterlandes zu leiten. Von Zeit zu Zeit wird das Volk durch große Bedrängnisse zu der Ueberzeugung geführt , daß es seinen Zustand nur durch fich selbst verbessern kann, und spricht dann scinen Willen mit einer Ener gie aus, der Nichts widerstehen kann. Da die Volksbewegungen in der öffentlichen Meinung vorbereitet werden, und da der Soldat im mer Bürger ist, so denkt er guch und bespricht sich über Gegenstände, welche die allgemeine Aufmerksamkeit erregen und ihn also wesentlich interessiren.// ;

„Da nun eine Revolution eine Nothwendigkeit geworden ist, weil die Fnstitutionen monsirds sind und die Behörden, welche ste hervorgebracht haben, hartnäckig darauf bestehen, das beizubehalten, was die allgemeine Stimmung verwirft, so muß das Heer den Wi- derstand zu einem regelmäßigen machen, damit nicht die Anarchie sich der Umstände bemächtige und das ganze Land in jede Art von Unordnung und Elend stürze. Jn allen Theilen, in allen Richtun gen hatte die bewaffnete Macht kaum ihren Entschluß ausgesprochett, für cine so edle Sache zu kämpfen, als sie sich vom dankbaren Volke umgeben sah, welches wieder mit Begeisterung das Banner von Vguala (wo Fturbide die Trennung Mexiko’'s von Spanien prokla- mivrte) begrüßte und von neuem den allmächtigen Ruf der Freiheit wiederholte. Daher kommt es guch, daß in Falisco, Aguas Caliecn tes, Guanajuato, in S. Luis Potosi, in Queretaro und tausend an deren Gegenden die Namen derx gusgezeichnetsten Generale der Ar mee sich mit solchen tugendhaften Bürgern vereinigen, welche immer eine cherne Mauer zwischen dem Despotismus und der Freihcit zu seßen wußten. Der verdiensivolle General Paredes in Falisco, der brave General Franco in Zacatecas, der tapfere Covrtazar in Gua naiuato, der unerschrockene Rivas in Santa Anna de Tamauliyas Condelle in S. Luis Potosfi, Juvera in Queretagro und hundert an dere Häuptlinge, welche Euch befannt sind, marschiren {on unter dem Einflusse der Sonne, welche in Tampico leuchtete und icht

la pes agner ila nants ie O aan aues Guan lla lis, Top 1 Sei ley 29 die Unabhängigkeit diefes Lattdes sicherte, der die Macht und die

Tapferkeit des Mexikanischen Soldaten 1838 bewies, der immer nur den Weg des allgemeinen Wohls betrat und dem immer der Sieg voranging, Weshalb verbleibt ihr denn in Eurer Unthätigkeit wo durch Fhr Niemand nüßt, aber Euch selbs sehr s{hadet 7 /

Da glücklicherweise die Jnteressen des Volkes und der Soldaten hier gemeinschaftlich sind, so sprechen sie fich übereinstimmend aus un zur Sanctton threr Wünsche bedarf es nur, daß Fhr Euch denselben anschließt. Unkenntniß der Begebenheiten, Ueberraschung und gemei ner Betrug konnten Euch in den Reihen halten, die nicht mehr die der Nation sind; es konnten Kompromisse, welche die Ueberlegung jedes rechtlichen Mannes in Anspruch nehmen , Euch die Augen ver: schließen und veranlassen, an der Hartnäckigkeit Anderer Theil zu nehmen, aber es is der Augenbli gekommen, wo man Euch die Wahrheit nicht mehr verhehlen kann, und Jhr wißt, daß die Revo- lution triumphirt und daß nichts den Fall der Dinge und der Per sonen aufhält, welche seit langer Zeit zwischen Widersyrächen und Gefahren geherrscht haben. ï j __ Jm Namen der Nation rufe ih Euch deshalb zu, auf meine Selte zu kommen, Fhr tapferen Eroberer ihrer Unabhängigkeit und Fretheit: kommt, vereinigt Euer Schicksal mit Euren Kameraden, die Euch nur in etner edlen Laufbahn vorangegangen sind.

Fch hege die Besorgniß, daß, wenn die Truppen, welche die tapferen Generale Paredes und Cortazar absenden, sich dieser Hauvt stadt nähern, Unordnung in die Reihen der Veteranen fomme, de ven Dienste das Vaterland doch noch so sehr bedarf, und daß solche

einmal mit etwas anderen

„als erster General des Befreiungs- tier folgende Proclamation an die der Hauptstadt noch der Regierung

| | |

1442 Regimenter aufgelöst werden, die nur in vielen Fahrén durh Fleiß und Ausdauer gebildet sind. Dies ist die vornehmste Ursache, wes- halb ich an dem Tage zu Euch rede, wo der Triumph der Nation unfehlbar ist, denn nach den Beschlüssen der Vorschung hat iede Sache thr Ende, und so müssen es auch die bitteren Leiden des Mexikanischen Volkes haben. _// Erlauchte Generale so vieler

-& Schlachten, kriegserfahrene Offiziere und Chefs, brave

i Soldaten, die Fhr noch in den Rei- hen der Regierung seyd , ih erwarte Euch mit offenen Armen. Jhr braucht nicht zu fürchten, daß ich cinen Unterschied darin mache, welche zuerst mit mir den Entschluß faßten; es is noch immer die günstige Zeit für einen Jeden von Euch, das Vaterland vor Anarchie zu bewahren, es vom Foche einiger Wenigen zu befreten uud die Nation auf den hohen Standpunkt zu erheben, welchen ihr Gott unter den ausgezeichnetsten Nationen des Erdballs bereitet. Soldaten! Es is nicht mein Name, in welchem ih Euch anrufe es geschteht in dem der souverainen Nation, zu welcher wir Alle ge hören; aber bedenkt, daß, entschieden wie im Fuli 1840, ich nicht weniger großmüthig und eben so sehr als damals Euer Freund bin. „Hauptquartier in der Citadelle von Mexiïo, 13, September 1841. v “e D i Gabriel Valencia. „In Mexiko“ so wird am Schluß der Korrespondenz in der oben genannten Zeitung hinzugefügt „giebt es weder Con- scription, noch besteht der Soldatendienskt aus Freiwilligen; mit Gewalt werden die Jndianer und Mestizen in den Dörfern zu Soldaten gemacht. DieseUnglücklichen, welche in Lumpen und halb barfuß gehen, kaum Sold erhalten und schon seit Jahren sagen, daß nur die Offiziere bei den Revolutionen profitiren, erklârt der General Valencia für múndig, über die politischen Verhältnisse zu urtheilen und das Schicksal des Vaterlandes zu entscheiden, Jm vorigen Jahre, als er gegen Buskamente auszog, sprach er ganz anders. Die Proclamation Valencia?s ist aber jcdenfalls sehr interessant, weil sie einen tiefen Blick in die Zustände und Begebenheiten der Re- volution der ehemaligen Spanischen Kolonieen gewährt. Der Styl is schwülstig, Úbrigens hat bis jeßt noch jeder Pronunciado versprochen, daß er die Leiden der Nation mildern wolle, Bei jedem Pronunciamento erhâlt der úbergegangene Offizier einen höheren Grad, wer nun so glücklich war, immer bei der siegenden Partei zu bleiben, der wurde schnell General. Daher giebt es in Mexiko eben \o viele Generale wie in Frankreich.“

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01.4 9:2

Verlín, 20. Nov. Das in Nr. 20 der Gese8-Samm lung enthaltene Geseß, betreffend den Zinsfuß bei Ausleihung von Geldern der Pflegebefohlenen an Privatpersonen, lautet folgender maaßen : „„Wir Friedrich Wilhelm, Preußen 2c. 2c. haben Uns auf den Antrag Unseres Staats-Ministeriums und nach erfordertem Gutachten Unseres Staatsraths, bewogen gefunden, die Vorschriften des Allgemeinen Landrechts Thcil 11. Titel 18. §. 490 und der Deposital-Ordnung Titel 1. §. 49 in Verfolg der in der Ordre vom 27, Mai 1838 unter 3. getroffenen Bestimmung dahin allgemein abzuändern, daß zur Auslethung von Geldern der Pflegebefohlenen an Pri vatpersonen die Genehmigung dexr, dem Vormundschaftsge richte vorgeseßten Behörde nux dann erforderlich seyn foll, wenn die Ausleihung zu niedrigeren Zinsen, als zu drei und cin halb vom Hundert geschieht. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift beigedrucktem Königlichen Jnsiegel.

Ui S)

von Gottes Gnaden, König von

und

Wilhelm. Mühler.

Beglaubigt : von Düesberg,

Friedrich

rh. von Müffling. von Kamps.

Cir Em T

Meteorologishe Beobachtungen. 1841. N 19. Nov.

Abends 10 Uhr.

Morgens Nachmittags

6 Ubr.

Nach cinmaliger 2 Ubr Beobachtung

334,65 Par.| 3: 7,2 Pari 336,45 Par: 0,5" R. “O R 202K: Ll/6°R. B 21!

91 pCt,. S é 91 pCt.

trübe. halbheiter,

Saa nl E ( Luftdruck .... Quellwärme 8,2" R.

Flusswärme 2,0° R, 3/4 Hi AusdünstungÜ,029 Rh. Niederschlag 0,010 Rh. Wind Wüärmewechsel +42 5°, Wolkenzug... -—— 0, 2/2.

Luftwärme ... Thaupunkt .,, ———- Bodenwärme

Dunstsättigunz

Par... Ul R Le R Um 6 Uhr

Mm. rwecmi »l s o » F'agesmiîtel : 950/13 95 pCt. OSO

Abends starker Nebel,

Auswärtige Börsen. u Frankfurt a. M., 17. Nov. Oesterr. 0, Mer. 10/107,

c ( pee ( «C » 2 12 24.1 Br. Bank - Act. 1896, 1891,

25% 997 G. zu 900 Fl. 1384, 1372, O E

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Loose zu Preuss. Präm, Sch, SOZ G,

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do. Aul. 102% Br. Poln, Loose 745 6. Spau. Aul. 225. 227. S 5 Hell. 50, 495-,

Eisenbahn - Actien. sSi. do. linkes —. München - Augsburg —. Dresden 1017 G. Köln- Aachen 975 6.

Hamburg, 18, Nov. Bank-Actien 1605 G, Engl. Russ. 108.

P aris, 15. Nor. 57 Rente fin eour. 116. 50, 3% Rente fin cour, 80. 40. Anl. de 1841 6n cour. S1. 15, 5% Neapl. 106, 55. 5% Span, Rents

225. Passive 47,

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Ufer —, Leipzig-

Germain —, VYersailles rechtes

Strassburg - Basel —,

Bm Fin er- Bsr Den 20. November 1841.

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Pr. Cour. Brief. | Geld.

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Brl. Pots. Eisenb, | do. do. Prior. Act. Mgd. Lpz. Eisenb, do. do. Prior. Act, Brl, Anh. Eisenb, do, do. Prior. Act. Düss Elb, Eisenb, do. do. Prior. Act. Rhein. do. do. Prior. Act.

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St. Schuld - Sch, Pr. Engl. Obl. 30. Sch. der

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Danz. do. Westp, Pfandbr. |32 Grosshb. Pos. do. Ostpr. Pfandbr.

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Paris . . .

Wien in 20 Xr.

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Breslau Ls Ls S Leipzig in Courant im [4 Thl. Fuss. Frankfurt a. M. WZ.

Petersburg

"Tage Mt. Woch

WNATNNIINGS

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 21. Nov. Jm Opernhause: Jphigenia in Tau ris, Oper in 5 Akten. Musik von Gluck. (Frau von Faßmann wird als Jphigenia wieder auftreten.)

Jm Schauspielhause: Treue Liebe, Schauspiel in 5 Abth., von Eduard Devrient.

Montag, 22. Nov. Lustspiel in 3 Abth., von E. Raupach. Hierauf: eine Dame, Lustspiel in 1 Aft, von C, Blum.

Dienstag, 23. Nov. Jm Opernhause: Czaar und Zimme: mann, komische Oper in 3 Abth, Musik von Lorßing. Tanz von Hoguet, i Sm Schauspielhause: Pour le second début de

1) L'hôtel garni, comédie en 41 reprise de: Le chévalier du Guaet., eomédie en prose, par Mr. Lockroy. remplira le róôle de M; Chevalier.)

Mittwoch, 24. Nov. der Else, Schauspiel in 5

Ein Herr und

Mr. Del

Gn Ov VECrsS. «“) La

vil : aclte et en 2 actes el en (Pans la première pièce, Mr. Delvil Gaillard, et dans la Seconde, celui du Im Schauspielhause: Die Hccrin von Abth, voa C, Blum.

Z Konigstädtishes Theater. Sonntag, 21. Nov. Lenore. Melodrama in 3 Abthl Gesang, von K. v. Holtei. Musif von Eberwein E

Montag, -2. Nov. (Jtalienische Opern-Vorstel!-0n9.) Zum erstenmale : L’Italiana in Algeri. Opera in 2 A4 Musiíca del Maestro Rossini, (Signora Carmela Mar», vom Theater zu Benedig: Zsabella; Signor Francesca ch!affei, vom Theater la Scala zu Mailand: Lindoro; Siz-o7a Giuseppina Sori, vom Theater zu Venedig: Elvira, n-4 engagirte Mitglieder der Ztalie nischen Opern-Gesellschafe als Debüts.) }

(Zu dieser VorFaung sind die mit Sonnabend bezeichneten Billets gúltig.)

Dienstaz, 23. Nov. Zum erstenmale: Künstler{olz und Frauenliebe. ten, von C.

mie

A S. . _Vle LVLette, oder: L © Lebensbild mit Gesang, in Z Al Elmar, Musik von F. von Suppe, Z

—REPGEE B Mt Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen. Gedruckt in dexr Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckcrei

mgs

Aligemeiner Anzeiger für die Preuftischen Staaten.

Literarische Anzeigen. Im Verlage von L. F, Rieger Comp.

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L Bo O8

R Li Ge Werke h, Ueberseßt von Mehreren

Reue Folge erster D L A 5 D De er und zweiter Band. l (Der ganzen gemntug 13ter und láter BandZ|

Tue n Save praBänd. i

3nhalt: Rotre-dame, Bug Jar ì ; By ‘ie : Ug Fargal, Lucvretia Bor-| gia, Marie Tudor, Angelo, der Abniaz Mete De Lomme,-der leßte Tag cines T e well , Han der Jsländer, HeLnant, Ütopatun Philosophie, Oden und Balladen. Aa ile

Der rasch folgenden Fortseßung werden die neue sten Erzeugnisse Victor Hugo's einverleibt und zu|die Besißer gleich billigem Preise berechnet, Alle Buchhandlun- |in di “Be gs Übernehmen Bestellungen auf diese h üb} ch e |in di lusgabe, zunächst die Stuhr sche, Berlin, Schloß- plaß Nr. 2, Potsdam, Hohenwegsir. Ry. 4.

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und Mathematik in Solothurn. | Die Haupt - Rubrikcz

tigung des Meths.

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Frithijiofs Sage von Mohnike. a Ag a he:

Um den vielfachen Aufforderun hahe ich mich entschlossen, von der bei mir erschiene- nen anerkannt trefflichen Ueberseßung der

Esaias Tegnerschen Frithjofs Sage von G. Mohnike, ; nach der vierten verbesserten Auflage,

gen zu genügen,

; 5 Ausgabe ] mit erklärendem Wort- Register in den jeßt allgemein heliebten Schiller -Fo

| is solche für den äußerst billi der gen Preis von 117 Sgr. durch alle Buchhandlungen

des J1- und Auslandes zu erhalten (Berlin bei Be s [fer , Behrenstr. 44).

Die bisher einzeln oder als 3fer Band der sämmt lichen Tegnerschen Gedichte gelieferte Ausgabe in s mit Anmerkungen, is auch ferner für den Preis von Thly. und die einzelnen Gedichte in 2 Bänden für 2 Thlr. 15 Sgr. durch den Buchhandel zu be zichen.

Leipzig, im Novbu, 1841, Carl Cnoblo ch.

Die Verfer- _In der v. Rohden schen Buchhandlung in Lübeck ist erschienen und in Berlin in der Enslin schen Buchhandlung (Ferd. Müller), Breite Str. 23 in derselben in Küstrin, so wie in Ferd, Müller 's Buchhandlung in Stargard, zu haben : i Verhandlungen der Shwedischen Akade mie der Achtzehner in zwanglosen Heften herausgegeben und verdeutscht v. D. W. Dun ckel. 1s Heft. 1, Der Engel des Todes v. Wallin. 2. Die Schlaht am Brunkeberg, Gedicht in 8 Gesängen v. Fry xell. gch. à 12! Sgr.

Nachstehende von der Steyermärkischen Musik-Ge- sellschast mit s0 vielem Beifall aufgesührte Tänze ete. fürs Pste. arr., erschienen s0 eben in unserem Verlage mit Eigenthumsrecht : Ï

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Ecke der Oberwallstr. Buch-, Kunst- u. Musikhdlg,

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Fm Schauspielhause: Der Stiefvater. 1?

ußische Staats-Zeitung.

Anttlic achrichten. E e pre t Fig Pa ris. Näheres Über das an der Belgischen Gränze angeblich zu bildende Observations- Corps. Das „Gerücht Uber die Bildung eines Armee- Corps im Süden erhält sih. Bewe- ungen im Hafen von Toulon. Günstige Nachrichten aus Afrita. Vermischtes. Pairshof. Prozeß Quenisset; Mit- schuldige; Bericht der Jnstructions - Kommission. Brief aus Paris. (Spanien und das Kabinet vom 29. Oktober.) Großbritanien und Jrland. London. Bülletins. Begna- digungen aus Anlaß der Geburt des Thronfolgers. Versuch eines Wahnsinnigen gegen die Königin. Bestellung neuer Ge wehre und Schäßung des Schadens im Tower. Stempel der Schaßkammerscheine. Truppen-Abberufung aus Syrien, Mac Leod’'s Empfang in Kanada. Vermischtes. S Belgien. Brüssel. Erwiederung des Königs auf die Adresse der Repräsentanten-Kammer. . . E 5 Schweden und Norwegen, Stockholm, Die Straußsche Schrift. Deutsche Bundesstaaten, München. Trauer um die Köntgin Karoline. S E Hesterreich. Schreiben E S D / Ätalien. Rom. Verhaftung des Päpstlichen General - Vikars in Bombay. Monstgnor Capaccint. Florenz. Gelehrten Kongreß. Spanien. stand der richtungen. ben aus Madrid. i mung der herrschenden Partet und Zustand der Armee.) Portugal. Finanz - Angelegenheiten. mischtes. J l Vereinigte Staaten vou Nord-Amerika, Bau von Krlegs- Damvpfbdten. Katholisch-politische Bewegung in New- Vork. Vermischtes. La Plata-Staateu, Inland, Kdntgsberg. licher Gnaden-Aft, Reueste Pläne und Aussichten für die gusgedehntere Anlage von Eisenbahnen in Frankreich. B eilag e. Deutsche Bundesstaaten. Baireuth. Jean Pauls Denkmal. Wheaston’s Voltaischer Telegraph. Wissenschaft,

S

Kunst und Literatur. Der wissenschaftliche Kunst-Verein.

Madrid. Espartero’s Politik in Bezug auf den Wider- Provinzen; die JFunten lôsen sich auf; fortdauernde Hin Barcelona. Demolirung der Citadelle. Schret id. (Die Franzöfische Fntervention und die Stim- gegen Frankreich; Bewegungen

= NVet-

Auswanderung.

Fortdauernder Bürgerkrieg.

Polnische Kirche. Münster. Köntg

Amtliche ÜUachrichten.

Kronik des Tages. Se. Majestät der König haben dem Kaiserl, Oesterreichischen Oberst-Lieutenant und ersten Wachtmeister bei der Lombardisch- Benetianischen Adeligen Leibgarde, Ritter von Birago, den Ro- then Adler-Orden dritter Klasse Allergnädigsk zu verleihen geruht,

Se. Königl, Hoheit der Prinz August ist nach Rheinsberg abgereist, E e Angekommen: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Gene- 4 a 2 L J s S h E e h, L E ral der Kavallerie und Botschafter am Königl, Französischen Hofe, Graf von Pahlen, von Paris,

Zeitungs -Uachrichten.

S

Nusland.

Frankreich.

Paris, 16. Nov. Der Commerce erhâlt aus Lille folgende Details úber die Aufstellung des Observations-Corps, welches an der Belgischen Gränze zusammengezogen wird: „Zwei Bataillone des 40, Linien-Regiments sind am 12ten von Dünkirchen abgegangen ; sie wer- den am 15ten in Tourcoing, Mouveaux, Roubaix und Lannoy eintreffen. Zwei Bataillone des 27. Linien-Regiments, von Calais und Boulogne kommend, marschiren nach Quesnoy an der Deule, Bambrechies und Vazemmes, wo sie am 19ten eintreffen wer- den. garnisoniren, werden am 15ten und 106ten in Esquarmes und Moulins eintreffen. Ein Bataillon des 14. leichten Regiments wird, von Arras kommend, am iten in Haubourdin und Loos fantoniren, Vier Schwadronen des 1, Karabinier-Regiments, von Cambray fommend, werden am 16ten und 17ten die Kantonirungen in Carvin, Pont-a-Marcq, Phalempin und Seclin beziehen, Zwei Schwadronen des 2en Dragoner- Regimentes, von Amiens kom- mend, werden am 18ten in La Bassée und Lens eintreffen. Bier Schwadronen des Lten Lancier - Regimentes, von Valenciennes fommend, werden am 14ten in St, Amand, Orchies und Mar- chiennes fantoniren, Zwei Batterieen des 2ten Fußartillerie : Re- gimentes bleiben in Douaiz eine reitende Batterie wird nah Be- thune geschickt, Die zwei Bataillone des 42sten Linien-Regimen- tes, welche nach Avesnes und Maubeuge detachirt waren, kehren am 14ten nach Valenciennes zurúck, Das 8te Kürassier-Regiment begiebt sich von Arras nah Valenciennes, wo es am 17ten ein- treffen wird, Das 10te reitende Jäger-Regiment trifft am 19ten von Maubeuge in Condé ein, Der Train und Artillerie-Park wird am 20sten in Maubeuge, Avesnes und Quesnoy die Kanto- nirungen bezichen, Die neuesten hier eingegangenen Privat-Nach- richten und Journale aus Belgien enthalten nichts, was die mili- tairische Maßregel, deren Zeugen wird find, motiviren könnte.“

Der Constitutionnel erwähnt heute des Gerüchts, daß man im Süden von Frankreich ein Armee-Corps von 62,000

ann zusammenzuziehen beabsichtige, Es würde von den Gene- falen Schneider und Schramm kommandirt werden, und Toulouse

ird als der Ort genannt, wo das Haupt-Quartier aufgeschlagen R foll, eder die hiesigen ministeriellen Journale, noch ‘die Journale aus dem súdlichen Frankreich bestätigen bis jeßt dies Gerücht, P Man schreibt aus Toulon vom Ulten d,: „Seit einigen

Zwei Bataillone des 71. Linien-Regiments, die in St. Omer |

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ontag den 22e November

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Tagen herrscht auf der hiesigen Rhede eine Bewegung, die uns unter den gegenwärtigen Umständen überraschen muß, Wir ha- ben bereics die plókliche Abfahrt mehrerer Schiffe, worunter 2 Linienschiffe, gemeldet, Gestern ist die Fregatte „Medea“ eben- falls abgegangen und es heißt, die Linienschiffe „Trident“ und „Marengo“ hâtten Befehl erhalten, sich schleunigst zur Abfahrt vorzubereiten, Der „Marengo““ hat seine Batterie, Sechsunddrei- ßigpfünder, gelandet, um mehr Leute an Bord aufnehmen zu fön- nen, was genugsam andeutet, daß er Truppen einnehmen wird; er fann dieselben nur aus Afrika holen. Man will also zu Gun- sken der Observations-Armee, welche an den Pyrenäen gebildet wer- den soll, unsere Afrikanische Armee reduziren, Nachschrift: Man meldet uns in diesem Augenblick, daß das Linienschiff „Dia- dème“ und die Fregatten „AUndromeda“ und „Minerva“, welche sich in Quarantaine befinden, den Befehl erhalten haben, so schleunig als möglich in See zu gehen.“

Eine telegraphische Depesche, datirt aus Mostagenem vom 6ten (Toulon vom 14ten) meldet, daß die Division, die von Oran am 13, September abgegangen war, am 5, November wie- der in Mostaganem eingetroffen ist. Jhr Gesundheits - Zustand ist befriedigend. Sie schlug zweimal die Kavallerie des Emir und mehrere Stämme und lieferte mehrere glückliche kleine Gefechte, Sie zerstörte die Stadt und das Fort von Saida und {loß mit sechs Stämmen der Wüste ein Bündniß ab, deren Reiter drei Tage mit uns zogen und dazu mitwirkten, die Hagem, einen Stamm Abd el Kaders, zu bekämpfen,

Es soll gewiß seyn, daß Herr Humann aus dem Ministerium aus utreten fest entschlossen sey; er soll dem Ministerrathe bereits eit mehreren Tagen nicht beigewohnt haben,

Börse vom 16. November. Die Französischen Renten waren heute an der Börse etwas schwächer, der Umsaß darin aber nur gering. Die Spekulanten fangen schon an, sich mit Eisen- bahn-Projekten zu beschäftigen, von deren Ausführung im nächsten Jahre die Rede is; man glaubt, die Regierung werde so ausge- dehnte Arbeiten nicht unternehmen können, ohne zu einem neuen Anlehen ihre Zuflucht zu nehmen, (Vergl. unten den bes onde- ren Aufsaß úber diesen Gegenstand.)

Pairshof. Sißung vom 15. November, Der Graf von Bastard, Berichterstatter der FJnskructions- Kommission, be- gann heute mit Vorlesung seines Berichtes. Außer Quenisset sind folgende Angeklagte in den Prozeß vèrwikelt: Napoleon Ba zin, gewöhnlich Napoleon genannt, 29 Jahr alt, Gehúülfe eines Kochs; AntonBoggio, genannt Martin, 32 Jahr alt, Schlosser; Jean Marie Boucheron, 36 Jahr alt, Holzschneider; Hein- e BouUze 34 Jabr all, Unser Couaed Dratiert, dénannt Qu, 28 Sat al Ss; Baptise Colombiet, 43 Jahr alt, Weinhändler; Xavier Considère, 34 Jahr alt, Weinhändler und Kassendiener bei den Herren Lafitte und Comp.; Fremont, genannt Dufour (abwesend); August Dupoty, 44 Fahr alt, Haupt-Redacteur und verantrwoortlicher Herausgeber des Fournal du PeUpl& Aléxis Falgetay, 24 ahe ult, Künsttishlet Jean Male Jaa 33 Jahr alt! Jl Laundis, 33 Jahr all, Küpferschmied; Franz Mällét, 37 Jahr alt, Schuhmacher; Carl Martin, 25 Jahr alt, Kunst- E Uu Pete 30 Sab ale Sun tischer ugu ff Prioul, 26 Jahr alt, Tischler. Nachstehendes ist nunmehr der gedräângte Jnhalt des heute verlesenen Theils des Berichtes:

Meine Herren! Es giebt eine Vorsehung, welche über die für Frankreich so kostbaren Leben wacht, Wer unter Fhnen wäre davon nicht Überzeugt, nachdem er geschen hat, wie zum fünften Male das Verbrechen ohnmächtig und die mördertischsien Waffen in den Händen der Königsmörder unschädlich gemacht wurden? Von welcher Be- schafenheit i denn nun aber jene blinde Wuth, welche sich weder durch die Beispiele der unendlichsten Gnade, noch durch die gerechte Strenge dex Geseße besänftigen läßt? Wie können wir es erklâren, jenes Attentat gegen cinen jungen Prinzen, der, 0h- gleich er zu den Mitgliedern der Königlichen Familie gehört , doch so weit vom Throne entfernt ist, und der sich nur dadurch aus gezeichnet hat, daß er an den Gefahren und den Strapazen unserer tapfern Armee Theil nahm? Er war umringt von den Prinzen, seinen Brüdern, und der Gegenstand des lauten Fubels des Volkes, als eine Mörderhand sich gegen ihn erhob. Fn der Unmöglichkeit, die sem neuen Attentate irgend einen begreiflichen Beweggrund unter- zulegen, mußte man sich natürlich erst fragen, ob es nicht eine jener Handlungen des Wahnsinns sey, welche der Justiz nicht erlauben, den Urheber derselben cinen Verbrecher zu nennen. Fn dieser Hinsicht hat indeß die Untersuchung jeden Zweifel gehoben ; ste hat ermittelt, daß es nicht ein vereinzelter Aft, sondern eine moralische Verantwortlichkeit sey, und daß diese Verantwortlichkeit sich nicht blos auf den Thäter beschränkt, sondern auch andere Personen trifft, welche ihn zur That anreizien und Waffen in seine Hände gaben. Man hat sich endlich überzeugt, daß es mit diesem nenen Attentate eben so war, wie mit allen vorhergehenden, von denen nicht ein einziges zufälligen Ursachen oder unvorhergeschenen Umständen zugeschrieben werden konnte, son- dern augenscheinlich das Resultat einer umfassenden und beharrlichen Verschwörung, das Werk jener geheimen Gesellschaften war, in denen die schlechten Leidenschaften gegen die dffentliche Ruhe konspiriren und Alles angreifen, was bisher für das Heiligste gehalten wurde, Wenn eit solcher Krebs in dem Busen der Gesellschaft existirt, so haben die- jenigen, in deren Händen die Justiz des Landes liegt, alle Mittel zu seiner Ausvrottung aufzubieten. Von dieser Pflicht ist Fhre Kommis sion durchdrungen gewesen, und bevor noch dieser Bericht zu Ende gelesen ist, wird man sehen, daß fie dieselbe, so weit es nux irgend in ihren Kräften stand, erfüllt hat.// Der Bericht erwähnt nun zuvdrderst der Unruhen, die unmittelbar vor dem 13, September statt- fanden, der Verhaftungen, die in der Nacht vom 12ten in der Rue St. Denis gemacht wurden, wo man in einem Weinhause eine Ge- sellschaft aufhob, bei der man wichtige aufrührerische Doku- mente vorfand. Quenisset hatte an einer ähnlichen Versamm- lung Theil genommen, welche sh am 13ten Morgens versam- melte. Patronen und Waffen waren vertheilt worden, und die Mitglieder derselben verbreiteten sih in der Rue St. Antoine, dur welche der Prinz kommen mußte. Es scheint uicht, daß die Verschwdrer etwas davon wußten, daß der Herzog von Orleans und der Herzog von Nemours thren Bruder begleiten würden, Aus Allem, was man ermittelt hat, geht hervor, daß der Herzog von Aumale hauptsächlich der Gegenstand des Angriffes seyn sollte. Der Bericht

erwähnt nun der näheren Umstände des Attentats und der Verhaftung

Quenisset's, die aus früheren Mittheilungen hinlänglich bekannt sind, und fügt hinzu, daß man 2 Pistole am Boden liegen fand, wovon das eine abgefeuert, das andere aber noch geladen war. Quenisset erkannte das erste als dasjenige an, womit er geschossen hatte, das ¡weite als dasjenige, was er einem seiner Mitschuldigen gegeben hatte. Ucher die früheren Lebens - Verhältnisse Quenisset's werden ebenfalls die bereits befannten Details gegeben. Er war früher Soldat im 15ten Jnfanterie - Regimente und ward wegen Fnsubordinatton zu dreijährigem Gefängniß verurtheillt. Rach 2 Jahren entwischte er aus dem Gefängnisse und fam unter dem Namen Pappart nach Paris, wo er ein Verhältniß mit einem Frauenzimmer, Namens Leplatre, anknüpfte, die ein Kind von ihm hat. Fn Folge einer Prüúgelei ward er unter dem Namen Pappart zu einer Gefängnißstrafe verurtheilt, und in Saint Pelagie machte erx die Bekanntschaft Brî- oul’s, der ihn zuerst in politische Fntriguen verwickelt zu haben scheint, und der ihn später in die Gesellschaft der Travailleurs egali- taires einführte, Fm ersten Augenblicke seiner Verhaftung schien Quenisset bei einem tückischen Stillschweigen beharren zu wollen, aber nach 2 Tagen ging sichtlich eine Veränderung in ihm vor; er sah das Ungeheure feines Verbrechens ein und schien es sich ange- legen seyn zu lassen, durch die Aufrichtigkeit seiner Geständnisse Reue an den Tag zu legen. Alle Thatsachen, die er angab, und die verifizirt werden konnten, erwiesen sih als vollkommen richtig. Am 15, September ward er von dem Fnstructions-Richter/ Herrn Perrin, verhört, und zu der Zeit hatte sich scine anfängliche Aufregung schon sehr gelegt. Er schien gern die Namen seiner Mit=- schuldigen angeben zu wollen, aber er zoögerte damit, bis ihm die Versicherung gegeben werden konnte, daß scin Kind und die Mut- ter desselben gegen die Rache der von ihm Denunzirten beschüßt werden würden. Nachdem er diese Versicherung erhalten hatte, ließ er sich auf eine Erzählung aller der mit dem Attentate in Verbin- dung sichenden Umstände ein. Hier giebt der Bericht die Aussagen Quenisset’s, wie er dieselben zuerst vor dem Fnstiructions-Richter ab- gelegt, und dann in dem (weiter unten folgenden) Verhôr vor dem Kanzler wiederholt hat. Bevor dex Berichterstatter das Verhör Quenisset’s giebt, schaltet er eine Rede cin, die August Petit in ci- ner Versammlung der Verschwörer gehalten hat, und auf welche in dem Verhdre Quenisset’s angespielt wird, Sie lautet folgender- maßen :

" A ihr habt längs wahrgenommen , daß wir schr \chlecht regiert werden, daß Tyrannen an der Spiße des Staates stehen, daß nur die Polizei und die Justiz im Stande sind, Geld zu verdienen, daß wir einen König haben, dem wir jährlich 24 Millionen geben, und außerdem von einer Menge von Leuten gedrückt werden , die, gleich ihm, Geld erhalten, um nichts zu thun. Fhr schet, daß Bauern, die weniger aufgeklärt find, als wir, Muth genug haben, Revolutionatire zu werden. Wir, die wir mehr oder minder ctvilisirte Arbeiter sind, müssen im Stande seyn, zu fühlen, daß jene Tyrannen uns unterdrücken; und wir sind hier versammelt, um Zeugniß für dies Gefühl abzulegen. Fch erkläre euch, daß ih und meine Mit- bürger Revolutionaire find; nicht solche Revolutionaire, welche die Unterdrückung , sondern solche, welche die wirkliche Wohlfahrt aller Arbeiter wünschen; denn ich erfläre euch, daß wix ouvriers egalitaires sind, Einige vont euch wissen, was diese Worte bedeuten, aber Andere verstehen dieselben nicht. Fch will es daher mit kurzen Worten erklären, Es wird darunter verstanden, daß wir nach dem Umsturz des Thrones Nattonal - Werkstätten, gegenseitige Unter- rihts- und andere ähnliche Anstalten errichten werden. Fn jedem Departement wird eine National -Werkstätte errichtet werden. Die Arbeiter werden nicht länger mehr um Arbeit besorgt zu seyn brauchen ; sie werden einen durch das Geseß bestimmten Lohn erhalten, der weit hoher seyn wird, als der jeßt bestehende, und dabet werden wir nur 8 Stunden des Tages zu arbeiten brauchen. Was denft ihr, Bürger, vot diesen National-Werkstätten ? (Hier, sagte Quenisset, der diese Rede gus dem Gedächtnisse angegeben hat, erwiederten alle Anwesenden : excellent!) Was die gegenseitigen Schulen betrifft, Bürger, so will ich euch deut- lich sagen, wie dieselben zusammengeseßt werden müssen. Die Lehrer werden von dem Comité oder von der Regierung bezahlt, und den Aeltern kann für den Uuterricht ihrer Kinder kein Geid abgenommen werden. Die Kinder des Arbeiters und die Kinder des Prinzen wer- den mit gleicher Sorgfalt erzogen werden; denn viele von euch, BÜür- ger- haben Kinder, welche nicht dazu geboren sind, in der Unwissen- heit zu bleiben , sondern welche vielleicht dazu bestimmt sind, große Männer zu werden, aber aus Mangel an Geld hinter dem Pfluge bleiben müssen. Es bedarf, um unsere Zwecke zu erreichen, nichts weiter, als Festigkeit. Laßt uns den Thron umstürzen, und thr wer- det schen, daß für Alles im voraus gesorgt worden ist; die Geseße sind bereits entworfen, und es ist nihts zu thun, als unser System an die Stelle desjenigen zu seßen, welches wir über den Haufen ge- worfen haben werden. Es wird ungefähr so seyn, als wenn wir \ag- tent: ///,Der König is 1odt! Es lebe der Köntg!// Wer unter euch möchte sich wohl weigern, Mitglied unserer Gesellschaft zu werden ?//

Nachstehendes ist nun das Verhör, welches der Kanzler von Frank- reich am 22, September mit Quenisset anstellte :

Frage. FJhr gabt zuerst einen falschen Namen an?— Antwort. Fa, Fr. Warum thatet ihr das? Antw. Weil ich Deserteur war und meinen eigentlichen Namen vor der Polizei verbergen wollte

Fr. Jhr wart es, der am 13ten d. M. cin Pistol auf die Prinzen abfeuertet, als dieselben an der Spiße des 17ten Linien-Regimentes in Paris einzogen? Antw. Jch war es, der ein Pistol auf die Spibe des vorüberzichenden Zuges abfeuerte, Fr. Es fonnte euch nicht unbekannt seyn, daß der Herzog von Aumale an der Spite seines Regimentes ritt? Antw. Entschuldigen Sie, ih wußte nicht, daß es der Herzog von Aumale war ; ich kannte ihn nicht ;ih wußte, daß ein Prinz dabei war, aber nicht welcher. Fr. War nicht eine Per- son bei euch, die euch den Herzog von Aumale bezeichnete? —A nt w. Man zeigte mir, wohin ich schießen sollte, aber ohnemir den Namen der Person zu bezeichnen. Fr, Wie lange gingt ihr schon mit jener schlechten Handlung um? Antw. Sie war nicht vorher überlegt; aber in die Verschwörung war ih 6 oder 8 Wochen früher eingeweiht. &r. Was war der Zweck iener Verschwörung? Antw. Der Zweck wav, eine Revolution zu bewirken und den Thron umzustür- zen, Fr. Wer verleitete euch zum Eintritt in die Verschwörung? Antw. Der Schlossergeselle Martin. Fr. Hatte die Gesell} schaft, in die ihr eintratet, einen Namen? Antw. Sie nannte sich société des Ouvriers Egalitaires, Fr. Wo fam fie zusammen? Antw. Gewöhnlich bei dem Weinhändler Colombier it der Rue Traversïère Nr. 21. Es wurden zuweilen anderswo Versammlungen abgehalten, wenn irgend etwas Geheimeres abzubhatdeln war. Fr. So wurdet ihr also bei Colombier eingeweiht? Antw. Nicht bei ihm, aber in demselben Hause, in dem, Zimmer des Paul Launois, wo die Rede gehalten wurde, die iy Laut es mir möglich war, wiederholt habe. An demselben Abend leistete ei- ner meiner Kameraden, Namens Morand Durville, den Eid, unten in einer kleinen dunklen Stube, die Colombier gehörte, Mir wur=