1841 / 325 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 23 Nov 1841 18:00:01 GMT) scan diff

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der Egaliai ‘S, eßten haben sogar das e, 1f ird Ra Gla Ks 0 Prokurator von Korsika und wurde wegen eines *Prozesses, den et sich durch eine aufrúhrerische Schrift zugezogen, aus der Kammer

dieses Journals, Herr Savet 1k | dchst Meittelmäßigkeit, den die Juli Revolution zu Aemtern erhob, die x im Jnteresse ]

“e uls hâete balten sollen. Er hatte indeß als Advokat zur Re volution ul e gen des errn Dupont de lSure, damaligen Justiz-Yeini sters, ein hinreichender Anspruch, um_ ihn zu den h Aemtern der Magistratur gelangen zu lassen. Weine Unfähigkeit und seine úble Gesinnung mußten ehr groß seyn, um seine sezung zu einer Zeit i 1 ie Regi _ sich er: gleichen Schritte nur mit ber großten Borst ent\chloß. Deni Cabet war früher der vertraute Freund des Herrn ‘Marast Hauptredakteurs des National; beide lebten mehrere Jahre in ¿ondon, um die Verjährung der gegen hle gefällten Urtheile ab zuwarten. Jhre jeßige Feindschaft beruht auf Meinungs Berschieden- heiten oder vielmehr auf abweichenden Ansichten über die Mittel, welche diese beiden, durch den National und le Po pulaire reprâsentirten republikanischen Nuancen zum Umsturz der Regie rung anzuwenden ge\onnen sind. Eben so verhâlt es sich mit dem

vertrieben l cht : Ade ir glaub an eine moralische Gefahr und an deren zukünftige Folgen, an die Verwirrung der Jdeen, an den unersäâttlichen Wunsch

haften in Verbindung steht, die sich Über ganz Frankreich verbret- |

ten, und deren Zweck der Umsturz der Regterung l E (Wir schließen hier diese die Hauptpunkte des Berichtes n

aushebenden Auszúge, um auf die interessanteren Einzelnheito * T

dann einzugehen, wenn diese bei den offentlichen Perbau! ans

vor dem Pairshofe abermals zur Sprache kommen werden.

Der Bericht des Herrn von Da:

: S L RTID, 16, Mos, sehr großes Licht Uder

stard über den Prozeß Quenisset's haf fein E: aur idre die Organisation der geheimen Gesellschaften ** Weise a. Existenz is gegenwärtig auf eine D m: ov Ce 115 aeben Die Aussagen Quenisset's sind so vollständig, Pim ersten Grade _— L E : i CT A ¿Ul sehen, daß el D C 2 a Reine allein es is leicht zu 1e rautesten Mitschuldi- E “Strapéivuna geblieben und daß feine vertrautesfen Iitschuldi

S A nohrore ‘de Von den \ efs

n Chr wahrscheinlich noch durch mehrere Srade vol den Chefs Ee D lation getrennt sind, lele Legkeren L zwa! alle aGshen Qweck, nämlich die Nivellirung del Reichthumer, {chel Heros ‘erti în ibrer Organisation und in ihren Thatigkeits de N E der abzuweichen. Die republifanischen Jour- I naer abei ena du Peuple Und ale, wie der Nation al, das O E L De n Io ulaire weifen jedes e olidar-Berhaltniß_ zu Jenen G esell- En zurüd; namentlich hat der Jationa l fich sehr E in dieser Beziehung erflart ; allein es ist niVE Wenige! wa 1, daß jene Blätter die Lieblings - Lektüre det Neformisten, der Kommunisten und Jkarier bilden, Die Journal le Populaire förmlich adop der Redacteur desselben, Herr Cabet, war früher General

estoßen, Er hat auch ein politisches Werk unter dem Titel

“Reise nach Jkarien“ geschrieben, und daher is der Itame rier entstanden, die nichts Anderes sind, als Cabekisten, Feinde des National und der nach ihrer Ansicht zu gemäßigten Meinungen

Vabet ist ein Mann von der hochsten der Magistratur und des dffffentlichen An¡(tandes von 1830 beigetragen und dies War [n del AU

höchsten

Ab u bewirken, wo die Negierung fich zu der

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Hauptredacteur des Journal du Peuple, der in den Prozeß

Juenisset verwickelt ist ; auch er is mit demNational entzweik. Es ist gewiß, daß Elemente dieser Art die Ordnung und Sta- F bilität fompromittiren und elne dauernde Ursache zu Unruhen, F

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Emeuten und Attentaten \eyn müssen, J aber die Gesellschaft

wirklich so bedroht, wie das Journal des Débats glauben machen will? Wir denken nicht. Der Zweck der Fomunisten und der anderen republifanischen Sekten if allerdings die Eppropria- tion und die Nivellirung der Zustände. Dies geben wir ohnê

Umstände zu; indeß is Frankreich nicht so wehrlos, daß es sich

nicht gegen 3 E n E, Mord und Raub träumen, sollte vertheidigen können. Mit einem

einige tausend Plúnderer und Mörder, die nur von

orte,” wir glauben für jeßt nicht an die mate fiele Gefahr, an eine Abschaffung des Eigenthums, an das Agrarische Veseß und

E : Ls » e 0 j "allo an Alles, was nothwendig daraus folgen würde; denn in solchen Féllen laßt man den Pexsonen, ‘die man aus ihrem Besißkthum

hat, auch nicht einmal das Leben, Aber wir glauben

nach Genússen. Und alles dies is durch die Revolutionen und

zuleßt durch den Liberalismus hervorgerufen worden.

Wenn die Oppositions- Journale die Attentate gegen die ‘Per- : Y Kad. CULIT F». son ‘des Königs der unpopulairen Verwaltung der Minisker und

vorzüglich der des Herrn Guizot zuschreiben, so verzichten sie auf

dée Art von Nedlichfel Die Urheber dieser Attentate er

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F E lo 1 ck01! M 5190 ck »i halten Aufmunterung und Beisplele aus elner Bergangenheit

von funfzig Jahren, und aus den Doktrinen, die täglich durch die Blâtter verbreitet werden, die jeder Regierung feindlich gesinnt sind, an der sie nicht theilnehmen, Herr Guizot is hier nicht die Ursache , sondern blos ein Vorwand, Niemand wird ihn für die Unterstüßung, die er früher dem Liberalismus angedeihen ließ, zur BRerantwortlichkeit ziehen ; denn dies 1k elne Kollektiv-Berantwort lichkeit, welche Diejenigen, die ibn heutzutage angreifen, mit ihm theilen. : j : E Man hat nicht genug aufmerksam darauf gemacht, daß die Revolutionen, deren Zweck eine stets unmödgliche Gleichheit is, den Neid erzeugen. So is der Neid in Frankreich ein National: Laster geworden, das sich nur {wer wieder wird ausrotten la sen. Eine große Menge von Privat- Wünschen nimmt jeßt eine politische Farbe an, und wenn Jemand sich nicht so hoch erheben fann, wie sein Nachbar, und dessen Stellung nicht zu erreichen vermag, \o sucht er ihn zu sich herabzuziehen. Dies is eine der Ursachen unserer geheimen Gesellschaften und jener allgemeinen Tendenz, \ih aus dem Zustande, worin man sich befindet, durch andere Mittel, als durch Jntelligenz und ehrenvolle Thätigkeit, zu erheben oder wenigstens ihn zu verändern, Der Neid hat Alles durchdrungen und die Politik hat sich ihm dienstbar gemacht; er bildet die Parteien in der Kammer und häufig, wenn nicht im- mer, die Meinung der Journale,

Jndem das Journal des Débats die Gefahren der ge- heimen Gesellschaften Übertreibt, hat es sich zu einem Manöver des Ministeriums hergegeben, welches der Kammer Furcht einfld- ßen und auf diese Weise sich eine Majorität bilden will. Die Herren Dufaure und Passy verfolgen aufmerksam diese Taktik und entschleiern dieselbe in ihren Journalen, Um diese beiden De- putirten ins Ministerium aufnehmen zu können, hat Herr Gui- zot die Frage wegen der Wahl-Reform im Kabinet zur Sprache gebracht, wo sie in den leßten Tagen erörtert worden is. Man wird also, wie wir bereits früher gesagt haben (\. Nr. 320 der St. Ztg.) in die Erweiterung des Kreises der Kapazitäten durch die zweite Liste der Geschworenen willigen und dadurch den Wahl- förper um 17—18,000 Jndividuen vermehren, Die Herren Du- faure und Passy sind auf ihrerHut und beobachten, wie man im Scherze sagt, eine bewaffnete Neutralität.

Es is noch immer die Rede davon, bei Toulouse oder an der Pyrenäen - Gränze ein Observations - Corps aufzustellen, und die Besorgnisse, welche die Spanischen Angelegenheiten dem Kabinet einfldßen, scheinen noch nicht sobald verschwinden zu wollen, Ueber

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die Stärke und die Zusammenseßung dieser Armee- Corps weiß man noch nichts Bestimmtes; aber die Truppen-Bewegungen deu- ten auf eine Konzentrirung derselben an der Spanischen Gränze hin.

Die Regierung hat durch ihre halboffiziellen Journale ange- zeigt, daß die fommerziellen Unterhandlungen mit Belgien wieder aufgenommen sind, Sie werden einerseits von dem Belgischen Gesandten, Herrn Lehon, andererseits von dem Baron Desfaudis und Herrn Magnier de Maisonneuve geführt. Wir fennen die Prinzipien des Herrn Deffaudis in kommerzieller Beziehung nicht, aber wir wissen, daß Herr von Maisonneuve, ehemaliger Zoll:Di- rektor, früber und vielleicht noch jeßt, lebhafte Sympathieen für dcs Schuß-Systkem hegte. Diese Unterhandlungen sind übrigens das Gewebe der Penelope, und man kann im voraus behaupten, daß nichts Bedeutendes, nichte, was die Handels-Verhältnisse bei- der Länder merklich modifiziren würde, daraus hervorgehen wird,

x Varis, 16. Nov, Die Journale melden heute, daß der von Herrn Guizot zum General - Profurator ernannte Herr QJuesnault, bei der Wiederwahl in Cherbourg, durch den Grafen Briqueville ersekt wurde. Diesem Ereigniß wollen viele eine politische Bedeutung beilegen, und es selbst als ein Vorzeichen für einen unserem Kabinet in der bevorstehenden Session dro- henden Sturm ansehen. Denn sie halten diese Wahl für eine besondere Manifestation eines Wahl-Corps gegen die übertriebene Beförderung zu Wahl - Aemtern. Bun aber is dies jenige Theil, der in dem Programm des Herrn Duvergier de Hauranne vorgeschlagenen Feformen, welchen das Kabinet am meisten zurückweist, Ferner sind die beiden Männer, die sich hier gegenúberstanden, Notabilitäten ganz verschiedener e Qr Juesnault isf einer der vorzüglichsten Führer der konservativen Partei, Das vom 12, Mai attachirte ihn den Vêini sterium des Junnern als General-Secretair. Van vollte durch ihn, wie man sagt, eine Garantie für die Verwaltung des Herrn Ouchäâtel haben, der eben erst die Coalition verlassen hatte, Beim Antritt des Kabinets vom 1. März gab er, als einen Beweis seiner Anhänglichkeit an seine Partel, seinen Posten freiwillig auf, obgleich Herr Thiers ihn gern seinem Ministerium zurückbe halten hâtte. Das Ministerium Soulét-Guizot ertrug ihn aber mals das Secretariat der Justiz, Herr von Briqueville dagegen ift der befannte Deputirte der Linken, derselbe, welcher den Geseßes- Borschlag zur ewigen Verbannung der Bourbons aus Frankreich

Spâter war seine Heftigkeit daran schuld, daß ihn die

von Cherbourg beseitigten, die, wie die Wähler von fasi

llen Französischen Hafenskädten, stets der Regierung zugethan ind. Den Vorzug also, den man diesem anne gab vor einem cinflußreichen Deputirten, sieht man, wie gesagt, als

eine bedrohende Vorbedeutung für das jeßige Kabinet an, Auch bemerken seine Gegner, daß ihm diese Wahl auch noch von einer anderen Seite gefährlich werden könne, Die konservative Partei

wird nämlich Herrn Guizot Vorwürfe machen wollen, daß fie ein 0

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S) { 9 19 4 leo Cola E 011 09° Gas L R C ç Mitglied verloren, welches ihr sehr theuer war, und das Schild ats: welches Herr )uesnaulf ersahren, fonnte leicht Mitglieder, die unter Herrn von Molé glücklich durch d l

e y proben gegangen, fur 1h

viejenigen

d die Wahl

e eigene Zukunft beforglich machen.

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Großbritanien und Jrland.

London, 16, Nov, Ihre Majestät die Königin sich gestern schon so wohl, ein Paar Gânge durch die Zimmer machen konnkte,

Gestern wurde die Geburt des Herzogs von Cornwall von den Kirchspiels-Behörden in die Kirchenbücher eingetragen, Sir James Graham war dabei zugegen.

Auch die katholische Geistlichkeit und die Rabbiner haben Dankgebete für die Geburt des Thronerben angeordnet, welche in vielen Kirchen und Synagogen bereits stattgefunden haben.

Wenn der junge Prinz den im Palast zur Beglückwünschung sich einsindenden angesehenen Personen gezeigt wird, die ihn zu schen berechtigt sind, is er mit einer Purpursammtrobe und einer S pißenhaube mit Rosetten bekleidet.

Der Morning Herald und die Times sprechen sich ge gen eine Jntervention in Spanien aus, Vas erstgenannte Blatt meint, durch Jntervention würde man revolutionaire Tendenzen l Y

9. A ( T A D (CANAN ad. G berdies sey die jeßige Spanische 2

nicht unterdrücken, und ü runa, was man auch darúber sagen mdge, noch immer die stärkste, die seit Ferdinand’s Tode bestanden, und osfenbar ein Schritt zum Besseren. Das andere Blatt nimmt auch fast Partei für Espar tero und behauptet, die ultraliberalen Bewegungen in Barcelona seyen durch das Geld der Königin Christine veranlaßt worden, Jn Portsmouth und den übrigen Häfen dauern die Rüstkun gen fär die Pforte unablässig und thätig fort. Mehrere Blätter namentlich die United Service Gazette, enthalten Bericht nicht nur úber noch bevorstehende Rüstungen in den Kriegshafen,

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ich úber beabsichtigte Vermehrung der Landmacht. Mach Z : b

fondern au N )

Portömouth, Plymouth und einem anderen ostlich gelegenen Ha fen soll Befehle geschickt worden seyn, Alles in Bereitschaft zu sez zen, um eine Anzahl von Linienschissen und Fregatten {ofort auf tafeln zu können, wenn sich dies zeigen sollte. Der Admiral, der an der Spike der Schiffswerfte von Portsmouth steht, hat Be- f:bl erhalten, 00 Anker und Ankerketten auszusuchen, welche nacl) China gesandt werden sollen, um dorf zur Abhaltung der Feuer- chiffe und Brander der Chinesen verwendet zu werden, Das nach China bestimmte 98ste Regiment soll um 120 Mann ver rft werden. Nach dem John Bull stände die Errichtung von ¿vei neuen Artillerie - Bataillonen bevor, und man hatte die Ab sicht, die gesammte Artillerie so umzugestalten, daß sie im Felde fberall mit der Kavallerie agiren könnte.

Auf einer Landpfarre bei Aberdeen in Schottland hat sich am 11ten der dort unerhörte Fall zugetragen, daß ein größten: theils aus Non-Jntrusionisten bestehender Yolkshaufe bei der Ein- führung eines neuen Hülfspredigers in die Kirche eindrang, um dessen Einführung zu verhindern. Die Sheriffs und das Pres- byterium sahen sich dadurch gezwungen, die Kirche zu verlassen, worauf die Einführung im Pfarrhause stattfand. Beim Abgang der Nachricht war die Ruhe noch nicht wieder hergestellt.

Am vorigen Donnerstage empfing der Lord - Leutenanf von Irland eine Deputation der dortigen fatholischen Prälaten, mit dem Primas, Dr, Crolly, und dem Erzbischof von Dublin, Pr, Murray, an der Spiße. Der Lord - Lieutenant nahm sie sehr freundlich und höflich auf. Sie úberreichten ein Memorandum, worin darauf angetragen wird, daß die parlamentarische Bewilli- gung für den Unterricht der katholischen Priesterschaft verdoppelt oder so viel als thunlich vermehrt werde, da die zu diejem Aa huf bewilligte Summe durchaus unzureichend sey. Der a Lieutenant versprach, das Memorandum , mit seinen eigenen h sichten in Betreff dieses Gegenstandes begleitet, an Sir R. Pee zu befördern. „Diese Anforderung,“ bemerkt die Morning Chronicle, welche dies mittheilt, „wird Sir R. E 2 Lage seßen, welche die Aufrichtigkeit seiner Berheißungen, E a: tholische Bevblkerung Jrlands auf eine gerechte Weise zu behan- deln, auf die Probe stellen muß,“

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Jm Allgemeinen haben sich die früheren Munizipal-Corpora- tionen in Jrland den Parlaments - Beschlüssen unterworfen, ohne der Wirksamkeit der neuen Munizipal - Akte Hindernisse in den Weg zu legen. Hiervon hat jedoch die Corporation von Limerick, der dritten Stadt in Jrland, an Größe, Bevölkerung und Han- delsthâtigfeit, eine Ausnahme gemacht. Aus den vom Parlamente angestellten Untersuchungen erhellt, daß dort die Einseßung in alle städtischen Aemter, von der ersten Magistrats- Person herab bis zum niedrigsten Mitgliede der Munizipalität, von den früheren und jeßigen Viscounts Gort usurpirt worden war, die bei der Ernennung zu jenen Aemtern dieselbe Kontrolle ausúb-: ten, als wenn es die Wahl ihrer eigenen hâuslichen Bedien ten betrâfe. Der Einfluß dieser Familie hat sich denn auch bei der leßten Munizipal - Wahl gezeigt, deren Resultat der Sieg der liberalen Kandidaten über die tonservativen im Ver hâltniß von vier gegen eins war. Als nämlich eine Deputation des Stadtraths bei dem Mayor von Limerick, der ein Verwand ter des Lord Gort isk, erschien, um ihn zur Uebergabe der Börse und zur Auslieferung aller Protokolle, Dokumente und alles Cor- porations-Eigenthums, welches sich in seinen Händen oder in de- nen der ihm untergebenen Beamten befindet, aufzufordern, weigerte sih der Mayor, dieser Aufforderung, unter dem Vorwande der Jllegalität der Proclamation und des úbrigen Hergangs bei der Wahl, Genüge zu leisken. Die Folge dieser Weigerung wird seyn, daß man ihn geseßlich zwingen wird, der Aufforderung nachzukommen, Der Globe macht auf diesen Fall aufmerksam, da er zeige, welchen bdsen Willen die öffentlichen Corporationen, selbs noch im Augenblicke ihres Sterbens, äußerten, denen so lange die Erhaltung der offentlichen Ruhe und die Rechtspflege anver traut gewesen sey, und für deren Erhaltung die Tories im Obe! hause, von einem Lyndhurst angeführt, in drei oder vier Parla ments-Sessionen so kensequent und ausdauernd gekämpft hätten.

Der Wahnsinnige, Charles Mann, der gestern in den Bulk fingham- Palast einzudringen versuchte, soll als Hausfknecht bei NRiscount Hood in Hertfordshire gedient haben und auf der Ei enbabn nach London gekommen seyn, um sein Vorhaben auszu führen. Jn dem Kästchen, welches er unter dem Arm trug, ols man ibn verhaftete, hat man Úbrigens nichts als eine Bibel, und in seinen Kleidungsstücken nichts Verdâächtiges gefunden,

Nach der Times sind bis jeßt etwa für 100,000 Pfd. sche Schaßkammer-Scheine im Schaßamte vorgewiesen und von diesem zurlickgehalten worden. Der Rest befindet sich großentheils in Händen von Jndividuen, die nicht gern Dokumente herausg ben wollen, für welche sie die Valuta bezahlt haben, und die ein Prüfung dieser Dokumente nicht wünschen.

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General - Gouverneur von Kanada, Sir Charles Bagot, hat sich nun in Portmouth am Bord des Zlluskrious nach Quebek eingeschifft. Aus Dublin wird unterm 9. November geschrieben: „O’'Con nell hat im Repeal-:Vereine erklärt, daß er, wenn wieder, wle g {chehen bei seinem Vorübergehen auf der Straße Tumult ent Leute zum Hutabziehen zwinge, fünftig nicht mehr iner Amtstracht, sondern in bürgerlicher Kleidung nach seiner Wohnung gehen werde, da der erste Magistrat nicht Be anlassung zur Emeute seyn wolle. Der Lord - Mayor bemerkt ferner, wie er gehört, daß die Chartistischen Studenten der Uni versität eine Versammlung bei Fackeclschein halten wollten; d Bolk ge durch nicht verlocken lassen, die Behörde aber fberwache diese Umtriebe und werde sle zu unterdrücken wissen.“

Am 12ten ist in Shrewsbury ein großes, lang vorher an actúndigtes, fonservatives Gastmahl gegeben worden, bei dem der Graf Powis prôsidirte. Das anwesende Parlaments - Mitglied Gasfell erflärte unter Anderem, die Regierung werde sich nie zu verächtlichen Konzessionen herablassen, um Unterstüßung zu erlan gen, sie werde nicht dem Beispiel derjenigen folgen, die so viele Jahre hindurch sich auf die Opponenten der Verfassung gestüßt hâtten, noch werde sie sich mit Nepeal- oder Anti-Korngeseß-Be1 einen irgend einer Art verbünden. Auch zweifle er nicht daran, daß die jeßige Regierung fortwährend von der offentlichen Mei nung, von den Wahl - Corporationen, von den großen Jnteressen des Landes, dem Advokatenslande, den Kaufleuten, der Geistlichkeit und den Notabeln und Wohlhabenden unterstüßt werden würde.

Nach Berichten aus Rio Janeiro vom 18. September isk in der Deputirten - Kammer beschlossen worden, das Papiergeld, welches zum Betrage von 50,000 Pfd, alljährlich vernichtet zu werden pflegt, von neuem auszugeben, : |

Die United Service Gazette enthalt ein aus Lima vom 10. Juli datirtes Schreiben, in welchem die BYerhâltnisse der Sid - Amerikanischen Republiken zu einander beleuchtet werden. us demselben geht hervor, daß der Präsident von Peru, General Gamarra, sich nur durch seine Armee hält, und daß der von ihm vertriebene Santa Cruz unter dem Volke immer mehr Anhang gewinnt. Zu Gunsten des Leßteren ist, wie schon berichtet, eine Revolution in Bolivien ausgebrochen, und Gamarra foll daher die Absicht gehabt haben, sowohl Bolivien als Aequator, in wel chem lekteren Staate Santa Cruz eine Zufluchtsstätte gefunden hat, den Krieg zu erklären; da aber beide ihm einzeln gewachsen seyn wúrden, so glaubt man, er werde wohl bei Chili Beistand suchen. Aber auch in diesem Fall wäre es zweifelhaft, ob Gamarra u Lande obsiegen könntez zur See dagegen würden Chili und Peru sicherlich die Oberhand behalten.

Der Morning- Herald sucht nennung des Capitains Elliot zum L welcher Posten jährlich 2000 Pfd, einbringf, obgleich von der Königin bereits unterzeichnet, annullirt e, und zwar, weil der im November v. J. unterzeichnete M8 wegen An erfennung dieser Nepublik, der innerhalb I E ratifizirt werden sollte, noch immer nicht ratifgirt Me _— Ce Uy Bevollmächtigte in England hat_ sich namlich seiner Bollmachten nicht bedienen fönnen, vei Der Sena E neuen Staats bisher noch Anstand genommen, E zu janctioniren, wodurch England das Durchsuchung® Recht übet Schiffe unter Texiani- scher Flagge eingeräumt wird, welche des C Flavenhandels verdäch- tig seyn sollten. Unter diesen Umständen hatte Lord Palmerston sich geweigert, den neuen Staat formell anzuerkennen und dem von Texas hierher gesandten Konsul das Exequatur zu ertheilen, : Aus Falmouth wird gemeldet, daß dort der „Acheron“, eine Korvette Mehmed Ali?s, unter Mohammed Said's Befehlen und

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nachzuweisen, daß die Er General-Konsul in Texas,

ganz mit Aegyptern bemannt, eingetrosfen und unter Quarantaine gestellt worden is, Sie überbringt für des Pascha?s Rechnung 600 Tonnen bestellten Getraides, das, nach den gelandeten Pro- ben zu urtheilen, von ausgezeichnet schôner Qualität seyn soll. Man fürchtet aber, daß die Ladung bei dem lecken Zustande der Korvette in Gährung gerathen sey, und will sie deshalb ausladen.

Nach dem Sun hat der Türkische Minister der auswärti- gen Angelegenheiten, Rifaat Pascha, unterm 2, Oktober ein Schrei- ben an Admiral Stopford erlassen, worin er ihm nach Glúkwün- schen wegen Lösung der Aegyptischen Frage anfündigt, daß der Sultan fúr angemessen erachtet habe, ihm als Belohnung, die

Decoration des Atischan Jftihar und einen am Griffe mit Dig- manten beseßten Degen zu verleihen. Der Minister seßt hinzu, daß der Admiral diese Gegenstände unverzüglich empfangen werde.

Der neue protestantische Bischof für Syrien, Chaldâa und Aegypten, Herr Alexander, war vor 17 Jahren noch Rabbiner in der Synagoge zu Plymouth, wo er zum Christenthum übertrat, Hiesige Blätter sagen, er sey aus dem Stamm Juda und seine Gattin aus dem Stamm Levi. Am Tage nach seiner Ordinirung gab der Bischof hundert getauften Juden aus den niederen Stän- den ein Festmahl.

Jn Chester hat das Banquierhaus Ridge und Compagnie befannt unter dem Namen „die alte Bank“, fallirt.

Mehrere Engländer, welche kürzlich die Alpen, den St. Bern- hard und das dortige Hospiz besuchten, haben an die dortigen Mönche, die meistens nach wenig Jahren des Aufenthalts in die ser unwirthbaren Höhe von unheilbarer Lungensucht befallen wer den, ein Exemplar des von Dr, Jeffries erfundenen und in Lun- gen- Krankheiten als höchst wirksam erprobten Respirators abge- sandt, von denen sich der Erfinder auch in dieser dhe günstige Wirkung verspricht, da er glaubt, daß der Hauptgrund der diese Mönche regelmäßig befallenden Krankheit die strenge Kälte sey.

MFiederlande. Das Anskerdamer Handelsblad zahlt die Forderungen und Beschwerden auf, welche Holland gegen Luxemburg habe, und sagt unter Anderem: „Europa weiß, daß das Großherzogthum Luremburg in vieler Hinsicht große Beschwerden veranlaßt | Es is allgemein befannt, daß der Streit Uber das Großherz thum eine der hauptsächlichsten Ursachen bildete, weshalb der Strei ber die Belgischen Angelegenheiten so lange schwebte. Streit trägt also großentheils die Schuld, daß Holland alle Yach- theile einer unsicheren Stellung so viele Jahre lang ert mußte. Jener Streit ist die Ursache, daß unsere Schulde so ansehnlich erschwert wurde und daß die Lasken der Staatsbürger demgemásß haben ansehnlich vermehrt werden müssen. Aus Holländi- (chen Kassen wurde die Summe genommen, welche den Agnaten des f l

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Hauses Nassau zugesprochen wurde, von ihren Rechten auf das Großherzogthum abstanden. Es bleibt fraglich, wann und von wem Holland diese Summe zurückerhalte O G E Ot in Abrede zu stellen, daß Holland ganz mit Unrecht mit dieser be deutenden Summe belastet worden is. Nic hat man bisher vergebens erwartet, daß cin Theil der Holländischen Staats chuld auf Luxemburg übertragen werde, den dieses Großherzogthum in Folge seiner funfzehnjährigen Vereinigung mit Holla

dings zu úbernehmen verpflichtet is, da es in großem

theil und Gewinn daraus gezogen hat. Luxemburg

vieler Hinsicht nur Nachtheil und Schaden über Holland

Noch in diesem Augenblicke Hat Holland cine Forderun(

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Luremburg geltend zu machen 2c.“

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( ck . 9 s L 4 Deutsche Bundesstaaten. München, 17. Nov. (Münch. Z) Wie Majeslät der König von Preußen den Sonnabend (21sten) festgeseßt.

Munchen, 17. in einem reichdekorirten aal hochseligen Konigin Karoline, mit Hermelin verbrämtes Kleid, zu ihren Haupten rone, ausgeseßt. Den hohen Katafalk, um welchen aber ihr Licht verbreiten, umgeben die Hofdamen der nen, dann abwechselnd die Fol, Kaner, K und Pagen. In Schaaren strôómt Jung und d einmal die theuern Züge der geliebten Furstin zu schau (ben \o Vielen als rettender und tröstender Engel erschien

Se. Majeskát der Kdnig haben dem Bischof rohannes von Geissel, das Komthurkreuz de vom beiligen Michael, und dem Konlgl, Sachs

S Residenten am h c D Den Von OEO

Nov. (A. Z.) Seit diesem Morgen ist Herzog M

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München, 16, ( digbegrabenwerdens darf, zufolge Königlichen Befehls, #0 wobl in den Civil- wie in den Militair-Krankenhäusern kein Ver- orbener mehr sezirt oder beerdigt werden, ohne daß ein solche! nach der zweiten Leichenbeschau von einem Operations-Kundigen einen Einschnitt in eine Fußsohle erhalten habe, und der Erfolg abgewartet worden sey. Bekanntlich soll ein Scheintodter durch

che einfache Operation wieder zur angeregteren Empfindung und selbst zur Wiederbelebung gebracht werden können, Dieser Allerhöchsten Anordnung gemäß, muß úber jede, bei einer solchen Operation etwa eintretende auffallende Erscheinung sogleich, und nach einem Jahre über alle darüber gemachten Erfahrungen Aller höchsten Orts Bericht erstattet werden, um daraus abzusehen, ob eine solche Einrichtung auch, allgemein eingeführt, für ersprießlich ur Vermehrung der Verhütungs-Maßregel gegen das Lebendig begraben gelten könne. i

Einige Zeit war hier eine Maschine zur Schau gestellt, die wieder als ein wahres Phänomen im Gebiete der Mechanik gel- ten fann. Es if dieses (aus Oesterreich kommend) die S pre ch- Maschine, oder, sprechender gesagt, das Sprech-Jnsru- ment des Herrn Faber, dem es durch jahrelange Bestrebungen

gelungen ist, damit die fast unglaubliche Aufgabe zu lósen, die menschliche Sprache, das Reden in artikulirten Tönen, aus Leb losem hervorzubringen. Jn dieser Maschine sind die menschlichen Sprach-Organe in ihren richtig functionirenden Verhältnissen nach einer strengen physiologischen Auffassung eigenthümlich nachgebil- det. Der Mund, die Zunge und Luftröhren sind aus elasti- schem Gummi geformt, durch welche ein Blasgebälge, das hier den Athmungs-Prozeß verrichtet, die Luft treibt, Soll die Maschine sprechen, so spielt Herr Faber wie auf einem Klavier auf eigens kFonsiruirten Klaviaturtasten, wovon jede einen Buchstaben deutlich repräsentirt, die artifulirten Tdne des Sprechens, und zwar mit einer besonderen Fertigkeit, fask eben so schnell, als man gewöhn- lich spricht. Die Stimme der Maschine kann vom stärksten Laut, selbst Schrei, bis zum shwächsten Lispeln modifizirt werden, je nach Behandlung jener flappenartigen Vorrichtung, welche die S timmriße vorstellt, Ja selbst singen kann die Maschine einfache Themata, wie zum Beispiel die Melodie „Gold save the king.” Hat diese Maschine auch bis jeßt keinen anderen Nußen, als eine bewundernswürdige Erfindung zu seyn, so steht doch zu erwarten, daß sie für den Sprach - Unterricht der Taubstummen von hoher Bedeutung werden könnte, : Die Universität hat in diesen Tagen ein Ministerial-Resfript erhalten, durch welches die Studirenden von dem Studium der Medizin wegen Ueberfüllung aller Pläße abgemahnt werden. Dieser Tage wurde ein neuer Geschichtsthaler ausgegeben, der dem Gedächtnisse des Enthúüllungs- Festes der Jean - Paul- Statue zu Baireuth, das vorgestern skattgefunden (Nr. 324), ge-

widmet is, Er is von vorzüglicher Schönheit und mit der Ab-

xburg die Leiche der

gehüllt in ein s{hwarzsammtnes

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bildung jenes Standbildes und dem Brustbilde des Königs ge- hmúdckt. Eine einfache Umschrift giebt seine Bedeutung an.

Leipzig, 21. 3ov. Gestern Abend traf Ludwig Tie, auf der Eisenbahn von Berlin fommend, hier cin. Seine hiesigen Freunde hoffen, daß er sich einige Tage hier aufhalten werde, ¿he er nahDresden zurúckéeßr.

Luxemburg, 13. Nov. Hier is folgende Königlich Groß- herzogliche Verordnung, welche die Sonskitution der Stände ent- hâlt, verbffentlicht worden:

„Wie Wilhelm 2c. Da Wie in Unserem Großherzogthum eine dauerhafte und seiner Lage und seinen Bedürfnissen angemessene Ver waltung einführen wellen, und da Wir wünschen, Unseren Luxem

¡chen Unterthanen ein Pfand Unserer Zuneigung zu geben, ha-

ei r beschlossen, ihnen eine Stände - Constitution, die mit den Statuten des Deutschen Landes im Etuklange steht, zu bewilligen. Demzufolge haben Wir beschlossen und beschließen, was folat: Kavitel 4. Von der Bildung der Stände, thren Bex Berathungen,

g etne Stände Vel-

sammlungen und der Weise ihrer 1) Es giebt in dem Herzogthum Luremb sammlung. 2) Die Stände bestehen aus den in den Kantonen durch die als Wahl-Kollegien versammelten Wähler gewählten Deputirten ; diese Wähler werden felbs durch dicjentgen ernannt, die etn Recht zu votiren haben. 3) Um berechtigt zu seyn, zu \ muß man : 1. geborener und naturaltstrter Luxemburger seyn ; die bürgerlichen und volitischen Rechte genteßen: 3. tn dem Kanton wohnhaft seyn, wo man zu diesem Ende Domizil! f Vâtt A; üunfundzwvatn ï Tabre a (evt: 5. M de - E - r Patente m A dem vorhergehenden Artikel zwanzig Flortns direkter Steuern 5) Man kain nur tit etitem wusüben oder Wähler scyn. 6 * oder ngturalifirter Luxemburger hen Rechte genießen, volle fünfundzwanzig Fah 3 während eines Fahres vor der Wahl tim Lande gewohnt haben. 7) Es können weder das Recht zu vottren haben, noch Wähler noch wählbar seyn, die zu Leibes- oder entehrenden Strafen Verur! heil ten, dieieniget, die sich im Zustande etties erflärten lliments5 oder eines i befinden, dietenigen, welchen ein gerichtlicher Nath ernannt dicientgen, welche thre Güter abgetreten haben. 8) Mitglteder l icht scyn : die Mitglieder der Rechnungskammerc die rechnungspvflichtigen Agenten des S DIE irfs-Commissaire, die Militaire untec dem C der Primairschulen , endlich dte \ Mitglieder der Stände. 9) ©O att roclche fähig sind, zu voliren -, und ernennen zu den Stellen, die darin erl WahlkoUegten hen aus einer, nach der Bevölkerung, in dem Ver hältnisse eines Wähl 500 Einwohner wenigstens, festgescizte! i l) Die Wahler werden, um zu vottren, 1m Kantons versammelt. 12) Die Zahl der Deputirten * Bevölkerung, in dem Verhältnisse Eines guf fünftgu nter, festgestellt. Die Feaction von dretiausend und dar 3 voll gezählt. 13) Die Milglieder dec Stände, o wote die Wöhler werden für sechs Fahre ernannt. Sie sollen zuc Halfte alle drei Fahre nah der Ordnung der S erien, welche durch die Wahl Yerordnung von diesem Tage bestimmt if erneuert werden. OD tretenden Mitglieder sind wieder wählbar. 14 Bis dahin, daß der @dnig Großherzog anders darüber verfügt haben wird, werden die Stände des Großherzogthums ohne Unterschied der Ordnung agcbildet. 15) Die Versammlungen der Stände werden tn dem Refsidenzorte der Berivaltung des Großherzogthums gehalten werden. 16) Die Versamm lung prüft die Vollmachten ihrer Mitglieder und schlichtet die Strei tigkeiten, die sich in dieser Hinsicht erheben. Sle kann nicht berathen, wenn mebr als die Hälfte der Mitglieder nicht anwesend ist. 17) Die Mitglicd i Stände leisten, ehe sie in Functton treten, 1edes nach dem Ritus seines Kultus, folgenden Eid: „Jch schwdre Treue dem Könta Großherzog. Fch schwöre, die Bestimmungen der Constitution de zu beobachten und alles, was von mir abhängt, zu thun Wohlfahrt des Landes zu vermehren. So wahr mt: Gott 18) Die Stände versammeln sich jedes Fahr am ersten des Juni in gewöhnlicher Session : die Sesston wird durch den ia Großberzog in Person, oder auch tn setnem Namen durch ettten u diesem Eide Bevollmächtigten , eröffnet und geschlossen : dieser gewdhnlichen Session kann der Köntg Großherzog die Stlä in einer außerordentlichen Session zusammen berufen Oer! Großherzog kann die Stände vertagen und aufldsen, unbeschadet Haliung einer jährlichen gewöhnlichen Sesston, für welche, in Auflôsung, neue Slände in den durch die Stände Constitut durcl die Wabl-Verordnung bestimmten Formen gewählt wer müssen. 19 Die Dauer der gewöhnlichen Session ist funfzehn Tage ; ste kann nur durch eine gemeinschaftliche Uebereinkunft zwischen den Ständen und dem Gouverneur verkürzt oder verlängert werden. Jn feinem Falle kann sie länger als einen Monat dauern. 20) Ote cktände werden durch den Gouverneur 1 der Iedoch darin nicht das Necht hat, seine Sttmme j Mitglieder der Slälide votiren tndividuell, ohne Mandat 1d ohne da L alt tre Kommittenten zu berichten keine andere Auge haben, als die allgemeinen Futeressen des Gt 99) Die Mitglieder der Stände ziehen kein Gehalt; es wtrd thtet jährlich, als Schadlozhaltung für die Verscßung, auf den Schaß des (Großl gthums eine Summe von funfzehnhundert Fl. bewilligt ; diese Summe soll nach einem Reglement, welches die Stände selbst feststellen, vertheilt werden. 23) Jeder Beschluß wtrd mit der -abso luten Stimmen-Mehrheit gefaßt; die Theilung zieht die Verwerfung nach sich. 24) Die Sißungen der Stände sind nicht dfentlich, indeß fann ein Bericht darüber vermittelst der Presse verdfentlicht werden; dieser Bericht wird alsdann unter der Aufsicht einer aus dem Gou verneur und zweien durch die Stände gewählten Mitgliedern beste henden Kommisston abgefaßt werden, 25) Die Mitglieder der Stände die während zweier gewöhnlicher und nach einander folgenden Ses sionen darin ohne rechtmäßige Verhinderungs- Gründe, worüber die Stände zu urtheilen haben, nicht erscheinen würden, sollen am Ende der zweiten Session threr Rechte verlustig erklärt werden.

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96) Das vorläufige Gutachten der Stände ist im Allgemeinen für jede legislative Verfügung erforderlich, Die Stände werden na mentlich gehört, wo es sich handelt: um die Abfassung von (Gesetzen, welche bürgerliche Rechte zum Gegenstande haben ; um die Errichtung und Verbesserung dfentlicher Anstalten: um den Bau von Straßen, Ka nälen und andern ösfentlicheu Werken: um Erwerbungen, Veräußerun gen und Austausche von Staatsgütern; um Veränderungen, welche für die Umgränzungen der Bezirke, der Kantone und der Gemein den, so wie für die Feststellung der Hauptorte vorgeschlagen werden ; um die Ausführung von Vertragen - welche Gebiets - Abtretungen oder Gebietstausche zum Gegenstande haben. 27) Die Zustimmung der Stände is erforderlich für jede in den Kriminal-Gesckßen , in den Steuer - Geseßen und in dem Douanen - Tarif cinzuführende Veränderung, mit Ausnahme, insoweit es die Tarif-Geseße angeht, jener Veränderungen, welche in Folge eines von dem Könige Groß- herzoge abgeschlossenen Handels-Vertrags oder einer derartigen Uc- bereinkunft nothwendig werden sollten. 28) Die Stände votiren auch die Civilliste für die Dauer der Regierung (des Königs) und die nöthige Summe, um einen Palast zur Verfügung zu stellen, der zum Wohnsiße des Königs Großherzogs oder seines Stellvertreters bestimmt is. 29) Endlich is die Mitwirkung der Stände zur Fesi- stellung des Staats-Budgets nothwendig. 30) Das Budget, welches ohne Unterschied alle Einnahmen und Ausgaben begreift, ist in zwei Theile gesondert; der erste enthält die gewdhnlichen und unverän-

derlichen, aus dem natürlichen Gange der Dinge hervorgehendett Einnahmen und Ausgaben. Diese Einnahmen und Ausgaben werden in der ersten Stände-Session geregelt und nur dann revidirt, wenn die Umstände eine Veränderung nothwendig machen, in welchem Falle der König Großherzog die Stände dazu herbeizieht. Der zweite Theil enthält die außerordentlichen und veränderlichen Mittel und Ausgaben, welche ciner jährlichen Fesistellung unterworfen sind. 31) Keine Ueber- tragung von Ausgaben aus einem Abschnitte des Budgets in den an- deren fann ohne Autorisation der Stände und Gutheißung des Königs Großherzogs stattfinden. Das Regierungs-Conseil kann jedoch Ueber- tragungen des Ueberschusses aus einem Artikel auf den anderen vor- nehmen, unter der Verpflichtung, dieselben vor den Ständen zu reht- fertigen. 32) Die Stände haben das Recht, Verwaltungs-Vorschrif- ten zu erlassen, welche, bevor sie zum Vollzuge gelangen können , der Gutheißung des Königs Großherzogs unterworfen sind. 33) Sie ha- ben ein Recht der Ober - Aufsicht übec die Gemeinde - Fnteressen. 34) Sie entscheiden, vorbehaltlich der Genehmigung des Königs Groß- herzogs, Über die Ansuchen der Gemeinden, welche die Errichtung, die lufhebung , die Veränderungen von Messen und Märkten des Lan=- es bezwecken. 35) Sie regeln definitiv den Antheil der Gemeinden an dent Ausgaben, welche durch die Bewahrung dürftiger Geisteskran- n verursacht werden. 26) Sie entscheiden über die Ausführung von ‘beiten, wobei mehrere Gemeinden zugleich betheiligt sind. 37) Die von den Stäuden abgefaßten, vom Könige Großherzoge genehmigten Vorschriften bestimmen die Ausübungsöweise der ihnen Ubertragenen Befugnisse. 38) Die Stände können cines oder mehrere ihrer Mit- glieder beauftragen, an Ort und Stelle die Aufschlüsse einzusammeln, deren ste im Kreise threr Befugnisse bedürfen ; sie können mit den ein- gesehten Behdrden Briefe wechseln, um eben diese Aufschlüsse zu er- langen. 39) Ste wachen darüber, daß der Einfuhr, Ausfuhr und Durchfuhr von Getraide und Waaren keine anderen, als die kraft der Gesehe festgestellten Beschränkungen entgegentreten. Sie können die Fnteressen der Luxemburger bei dem Könige Großherzoge vertreten, und ihm Vorschläge von allgemeinem Fnteresse Übergeben. 40) Die legislativen Verfügungen werden durch den König Großherzog in der jeßt üblichen Form veröffentlicht. 41) Keine Verfügung kann _werden, welche zuwider is: 1. der Gleichheit der Luxtemhbur- ‘dem Geseßze, ohne Unterschied der Religion, des Ranges und rt; 2, der Freiheit der religidsen Meinungen und der Aus- Gottesdienstes; 3. der persönlichen Freiheit, die in dem »eder verf , noch verhaftet, noch seinem natürli- ‘den, außer in den vom Gesetze festgestell- lle en; 4. der Unverleßlichkeit der Wohnung, die vom Gesetze vorgeschenen Fälle ausgenommen ; 5, dem friedlichen Be- siße und Genusse des Vermögens , jedoch ohne Benachtheiligung der Bestimmungen über die Expropriation zu Zwecken des dentlichen Nutens; 6. der ausschließlichen Zulässigkeit der Luxemburger oder deo ihnen Gleichgestelllen zu dentlichen Aemtern.

Kapitel 3. Von dem Régierunds-Conseil/ dém Gols verneur und dem Geitéral- See Letit

i2) Das Regierungs - Conseil besteht aus dem Gouverneur und vier vom Kdnig Großherzoge ernannten Mitgliedern. 43) Diese kön- nen nicht zugleich Vorsiände oder Beamie einer Verwaltung seyn. Der Kdnig Großherzog scht ihr Gehalt fes. Das Conseil kann nur rathschlagen, wenn mindestens drei seiner Mitglieder anwesend sind. Wenn fie zu Vieren Sitzung halten, so hat der General -Secretair berathende Stimme. 44) Jm Regierungs-Conseil präsidirt der Gou- verneur oder derjenige, welcher ihn in diesen Functionen erseßt; der Präsident hat berathende Stimme. 45) Das Regierungs-Conseil ver- waltet das Land , indem es sich nach den Gesehen und Vorschriften richtet. Es wird in kurzer Frist dem Köntge Großherzoge ein Regle- ment über die Weise, setne Befugnisse auszuüben, \o wie über die Eittrichtung der Büreaus vorlegen. Das Reglement wird die Bera- fungsfälle an den Kdnig Großherzog feststellen. 46) Das Conseil wird alljährlich den Ständen cine Auseinanderseßung Über die Lage des Landes und der Gemeinden, in administrativer, kommerzteller und induftrteller Beztehung, übergeben. 47) Der Gouverneur if mit Ausführung der durch den Köntg Großherzog, die Stände und das General Conseil getroffenen Verfügungen beauftragt. Er wacht über die vorläufige Fnstruction der Angelegenheiten, welche den Ständen oder dem Conseil unterstellt werden. Er leitet und überwacht die Arbeiten der Büreaus; der General -Seccetair und die Büreau - B,e= amten stehen unter seinen Befehlen ; er ecnennt die Leßteren und seBt sie ab. 48) Der General - Sekretair der Stände wird durch den Kt tg Großherzog ernaunt; er erfüllt gleichzeitig dieselben Functionen bei dem MNegierungs- Conseil. Er wohnt den Sibßungen der Stände und des Conseils bei und ist speziell mit der Redaction der Protokolle

ftragt. Er hat die Obhut der Archive und der Siegel der Ver-=

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llgemeine Bestimmungen. Z3roßherzog kann sich durh einen Prinzen von t vertreten lassen, welcher den Titel: „„Statthal-= thren und im Großherzogthume residiren wird. 5 : der gewöhnlichen Residenz des Königs Großher- ¡ogs eine Kanzlei unter der Leitung eines Staats-Kanzlers für die Angelegenheiten des Großherzogthums, 51) Die Justiz wird im Großherzogthum durch die gegenwärtig cingescßten oder durch das (Seseß und gemäß den in Kraft befindlichen Geseßen künftighin ein- zuseßenden (Gerichtshdfe ausgeübt. 52) Um die Organisation des Landes zu vervollständtgen, werden die Stände, sobald dies thunlich ist, zu Geseß-Entwürfen und Reglements über folgende Gegenstände herbeigezogen werden: Gemeinde- und Bezirks-Organisation; Forst- Reglement; Organisation der Brücken und Wege, wie der dfentli= chen Arbeiten im Allgemeinen; Geseß über den Unterricht, worin das Recht bestätigt werden wird, seine Studien im (Sroßherzogthum oder im Auslande zu machen, unbeschadet der Bestimmungen über die Bedingungen der Zulassung zu Aemtern oder zur Ausübung ge- wisser Professtonen ; Geseß wegen der Peustonen; Geseh wegen der Expropriationen zu Zwecken von dfentlichem Nußten. : l Das gegenwärtige Geseß soll nicht anders als mit Einwilligung des Königs Großherzogs und der in doppelter Zahl versammelten Stände abgeändert werden können. | Im Haag, det 12, Oktober 1841.

i T Ei Lesterreich.

17, Nov. (Wiener Ztg.) Se. Majestät der ( eneral der K L N E Mckibs Gi, E 4 n es Allerhöchste Handschreiben, gelange lasse U Wi h: mes

l 5 Ic en gelangen laffen :

__ „Lieber Graf Hardegg! Jch finde Mich bewogen, Seiner Königl. Hoheit, dem Prinzen von Preußen, das Jnfanterie-Regi- ment Benczur zu verleihen; wornach Sie das Nöthige zu verfú- gen haben. S

Schönbrunn, am 10, Oftober 1841. (Gez.) Ferdinand,“ E A Inhaber dieses Regimentes, Han: Mlèrbbesten Bande R D enczur h haben Se. Y tajestât mittelst U en Handschreibens zum zweiten Jnhaber zu bestimmen

Italien.

Neapel, 6. Nov. (A. Z.) Jhre Majestäten der König und die Königin befanden sich bei dem lebten fúrchterlichen Sturm gerade auf dem Meer, um von Trapani nach Palermo zu geben, und erreichten leßtere Stadt glúcklih, doch_ nicht ohne Gefahr (ebenso waren die beiden Dampfschiffe „Francesco L“ und Charlemagne auf der Ueberfahrt von Livorno nach Civi- távecchia in jener Schreckensnacht in größter Gefahr), Die

Königlichen Wagen und Fourgons, die, den Majestäten fol: