1841 / 327 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

e » i die Stadt gerúckt war, stieg die Aufregung noch Göher ap die Patrioten beschwerten sich, daß man S S E E Geist seße, der sie beseele. Sogleich d ad idr nébeitete Truppen, die Stadt schleunigst zu raume?- Be U Fer Citadelle man Tag und Nacht hindurch an der G n dem Volke und Abends verkúndigte das Auna en atb onehtmit verlangten Amtsentseungen seyen von dem! Sefoblen den Ex-Gou-

. - a M - Î / r é worden, und der General -Capilfaln habe befohle : verneur von Morella zu ersMeb elt, Milizen zu bewegen, sich nach

Am Aten suchte man die National-DEllzen j S 1 el

verfúaen, allein diese seßten compagnieweise neue Petl- Hause zu ads N flárten, nicht auseinander gehen zu wollen, bis Et: ia hee wären. um zwei Uhr hatte die Junta alle a5 b e ° Nun aber drangen die Milizen in Majse in das gen I nd verlangten schleunige Vollziehung aller Verspre- Stadthaus, und verlangten schleunige Dot zlehung (e C hungen, und vor allem die Hinrichtung des erwähnten Ex- Gou- verneurs. Der General-Capitain gab fogleich seine Einwilligung, der zum Tode Beslimmte wurde aus dem Gefängnisse geholt, und Abends 8 Uhr erschossen. Die ganze National-Miliz defilirte vor dem Leichnam und vor dem Palaste des General- Capitains, die- sem ihren lauten Beifall zurufend, und ging darauf endlich aus- einander. Am sten dauerten die Sißungen der Hülfskommission, so wie die Schleifung der Citadelle fort. Abends verlangte eine Compagnie der National - Miliz die Freilassung eines ihrer Öffi- ziere, der sich wegen begangenen Meuchelmordes im Gefäng- niß befand. Die übrigen Compagnieen widerseßten sich jedoch diesem Vorhaben. Am bten dauerte dieser Zustand fort, und nach Privatbriefen, die ich gesehen habe, waren die dortigen wohlhabenden Progressisten in der allergrößten Besorgniß für ihr Vermögen und - e . e selbst für ihr Leben; denn die, welche bisher für Progressisten gal- ten, werden nunmehr schon von dem Volke als Retrograde und Verräther bezeichnet. Unterdessen hat sich der Gefe politico von Valencia nach Abejuela geflüchtet, und er, der selbst an der Spiße der Junta stand, erklärt diese von dort aus für rebellisch und alle ihre Handlungen für nichtig.

Éin solcher Zustand der Dinge seßt natürlich alle Leute, die auch nur etwas zu verlieren haben, in Schrecken, und den besten Maßstaab von dem Umfange dieses Schreckens giebt die Adresse ab, welche die National-Miliz von Madrid vermittelst ihrer Chefs gestern an den Regenten gerichtet hat. Darin werden die von den Junten begangenen Exzesse höchlichst gemißbilligt, „Dergleichen Schandthaten“, heißt es, „die uns vor den Augen Europa's als der Freiheit unwürdig erscheinen lassen würden, fönnen und dürfen auf keine Weise geduldet werden. Wenn es eine Regierung ge- ben, wenn es mit Recht heißen soll, daß wir politische Jnsfstitutio- nen haben, wenn wir als deren würdig erscheinen sollen, so muß die Regierung sich gegen diese neuen Feinde eben so frâftig beneh- men, als sie es gegen die gewesen is, die eine Bewegung in ent- gegengesehßtem Sinne unternahmen.“ Das Organ der Regierung, der Espectador, von heute meint, die National-Miliz hatte sich durch diese Erklärung der Unsterblichkeit würdig gemacht!

Gestern wurden hier zwei Lieutenants vom Regimente la Princesa, die an den Ereignissen der Nacht des 7ten v. M, Theil genommen hatten, erschossen. Da beide nur den Befehlen ihres Regiments-Chefs gehorcht hatten, so war von dem Fiskal nur auf Gefängnißstrafe gegen sie erkannt worden. Der Regent aber ließ den Fisfal beskrafen und verfügte das Todes-Urtheil gegen die Of- fiziere. Beide gingen wie Helden in den Tod. Der Eine, Na- mens Boria, hatte den leßten Krieg als Freiwilliger mitgemacht und drei Schußwunden erhalten. Er befehligte das Piquet, wel- ches ihn erschießen sollte, wie auf der Parade, Énöpfte seine Uni- form auf, rief aus: „ich sterbe unschuldig, richtet euch, legt an, Feuer!“ und fiel getödtet. Auf den Anderen, Namens G ob er- nado, mußte dreimal gefeuert werden, ehe er verschied.

Fn den Nord-Provinzen werden 40 Bataillone, 12 Esfkadrone und 2 Batterieen Feld - Artillerie bleiben. Espartero begiebt sich nach Saragossa, um die Ereignisse von Barcelona abzuwarten. Jn Tudela wird eine Reserve-Armee von 7 Bataillonen und 11 Schwadronen aufgestellt. Das Haupt - Quartier des Regenten wird von dem Husaren-Regiment la Princesa und dem Jnfante- tie-Regiment Bluchana begleitet, Die 16 Kanonen, die von Va- lencia nah dem Norden abgingen, sind zurükbeordert worden.

Nach \chrift. Der Regent is vorgestern in Saragossa an- gekommen. „Die Einwohner“, sagt ein hiesiges Blatt, „sind vor Freude, ihn zu sehen, närrish geworden,“ Die Junta erklärt am 5ten, die Waffen nicht niederlegen zu wollen, bevor sie die Ci- tadelle niedergerissen habe, um einen Plaß zu gewinnen, der groß genug sey, um eine Reiter - Statue des Regenten aufzunehmen, Die Junta demolirt die Citadelle, während der Monjuich, von dem aus man die Stadt binnen einer Stunde in einen Schutt- haufen verwandeln kann, von den Truppen Espartero?s beseßt if, Die Junta errichtet ein Bataillon elfjähriger Knaben, jedoch un- ter der Bedingung, daß sie keine Dienste leisten.

Der Oberst - Lieutenant, Don Damaso Fulgosio, wird morgen hier erschossen werden, Die unglückliche Mutter hat ihre Reise in das Hauptquartier des Regenten vergeblich gemacht.

Aegypten.

Alexandrien, 26. Oft. (A. Z) Nachdem ein guter Theil

der Syrer in ihre Heimath zurückgeschickt is, werden neue Re- ductionen in der Armee vorgenommen, die hauptsächlich die Of- fiziere betreffen. Die Maßregeln, die man in dem Divan des Kriegs vor Monaten debattirte, kommen nun zur Ausführung, der größte Theil der Türkischen Offiziere wird entlassen und den Bleibenden werden vom Ende des Ramadan an bedeutende Ab- zUge am Solde gemacht, Araber und Mameluken werden fünf- tig das Offizier-Corps der Aegyptischen Armee bilden. Achmed Pascha, früher Gouverneur von Arabien, reist im Lande umher, um die Znvaliden auszustoßen und die Regimenter vollzählig zu machen, Zu diesem ; j vertheilt, dagegen bleiben die Cadres dieser drei Regimenter, um später durch Rekruten wieder organisirt zu werden. Mit Konstantinopel giebt sich der Pascha das Ansehen gut stehen zu wollen; vor sechs Tagen ist der „Nil“ mit 5 Millionen Piastern wieder dorthin abgegangen. denen des Pascha geht es gut; die Maßregeln, die er trifft, seine Kassen zu füllen und seine Verluste zu decken, \ind in Erfindun und Ausführung bewundernswürdig und gränzen in der Tf i an das Unglaubliche. „Kein Mensch in der Welt wird eacben Fönnen, wie er es anfängt, um die ungeheuern Verluste in Syrien an Provision und Munition, Kanonen und Gewehren wieder gut zu machen und anderen in die Schuhe zu schieben. Er läßt \ie von der geschlagenen und aufgelösten Armee bezahlen! eine spezifizirte mentern, welche

die Ehre hatten, die Syrische Armee zu bilden übergeben. Die Abzúge,

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Mit den Aegyptischen Finanzen d. h. |

Ó Man hat Rechnung gemacht und diese dann den Regi-

,

die Soldaten und Offizieren gemacht

Ende werden drei aufgeldst und in andere |

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werden, sind ungeheuer, die meisten erhalten gar nichts und födn-

nen noch lange Jahre dienen,

. Man wird eingestehen, d fic in der Geschichte irgend eines Bolkes oder

che sie ihren Gehalt wieder bezie- daß ähnliche Maßregeln wohl schwer- Regenten vorkom-

1456

men. Zbrahim is vorläufig General-Gouverneur Unter-Aegyp- tens; man sagt, Said werde der Ober-Aegyptens werden, Erste- rer hat sich nah Mansura begeben, um die Provinz Scherkie in Ordnung zu bringen und die Schifliks (Domainen) zu vermehren, In Kahira sind alle Schulen aufgelöst und die Schüler wie Leh- rer entlassen worden, Clot-Bey jedoch hat es dahin gebracht, daß ein Theil der fähigsten Schüler wieder zusammengetreten ist und von neuem eine medizinische Schule bildet,

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 1. Nov. Die gewissermaßen neutrale Stel- lung, welche der Präsident Tyler zwischen den beiden Parteien der Whigs und der Demokraten eingenommen hat und zu be- haupten sucht, hat vorläufig dem politischen Thun und Treiben in den Vereinigten Staaten den Stempel der Apathie aufgedrüt, welcher, wie es scheint, auch durch die bevorstehenden Kongreß- wahlen nicht verwischt werden dürfte. Die Whigs sind durch das ihnen unerwartete zweite Veto des Präsidenten gegen die von ih- nen beantragte Bankbill in Unsicherheit Über die von ihnen dem- nächst zu fassenden Beschlússe verseßt, und die Demokraten, von denen dieses Veto gebilligt wird, sehen sich eben dadurch verhin- dert, ihre bisherige Opposition gegen die Regierung, gleichsam ein Erbtheil dieser leßteren aus dem Nachlasse der kurzen Präâsidentur des Generals Harrisson, weiter fortzuseßen. Jm Kabinette des Prâsidenten Tyler scheint mittlerweile große Einigkeit zu herrschen, und selbst der Austritt des in Betreff der Bankbill mit dem Pràâ- sidenten nicht úbereinstimmenden Herrn Webster aus demselben gilt jeßt für aufgegeben, da, wie wenigstens die Regierungsblätter behaupten, in allen úbrigen Fragen die größte Harmonie zwischen dem Prôâsidenten und dem Staats-Secretair stattfindet.

Die öffentlichen Schulen in New-York werden jeßt auf Ko- sten der Stadt unterhalten; jedes Kind is zu dem unentgeltlichen Besuch derseben berechtigt und erhält die nothwendigen Schul- bücher ebenfalls umsonst, Damit der Unterricht den Kindern ohne allen Unterschied der Religion zugänglich sey, wird kein be- sonderer Religions - Unterricht ertheilt, dagegen aber alltäglich ein Kapitel aus der Bibel gelesen. Dieses System nun hat neuer- dings bei der katholischen Geistlichkeit lebhaften Widerskand ge- funden, und sie will, wie schon erwähnt, auf Bewilligung von Geldern aus der Staatskasse zur Errichtung ausschließlich katho- lischer Schulen dringen.

Ueber die Grogansche Angelegenheit erfährt man nichts Neues ; indeß ist aus einem Schreiben des interimislischen General-GBou- verneurs von Kanada, Sir Robert Jackson, an den Gouverneur von Vermont zu ersehen, daß Ersterer die Untersuchung gegen die bei Grogan’s Aufhebung betheiligten Jndividuen fortseßt und ver- sprochen hat, strenge Bestrafung eintreten zu lassen, falls Offiziere oder Soldaten von den regulairen Britischen Truppen dabei be- theiligt gewesen seyn sollten,

Lord Morpeth bereist jeßt die Vereinigten Staaten und hat bereits Boston und Nero-:York besucht; von leßterem Orte will er sich úber Niagara nach Kanada begeben.

Zu Macon im Staat Georgien sind 20 Häuser abgebrannt, und es mußte eine Bank in die Luft gesprengt werden, um die Verbreitung des Feuers zu verhindern; zu Georgetown in Süd- Karolina is der ganze Theil der Stadt, wo die handel - und ge werbtreibende Bevölkerung wohnt, abgebrannt, und der Schade voird auf 500,000 bis 800,000 Dollars berechnet. Auch zu Kingston im Staat New-York und anderen Orten haben Feuersbrünste stattgehabt.

Fanny Elsler if von den Vereinigten Staaten nach Kanada

gereist,

Ula.

Elbing, 17. Nov. Das in England für Rechnung der Eigenthümer der „Schwalbe“ neuerbaute eiserne Dampfboot „Falke“ if den Lten d, hier elngetrossen Bn diesen Jahre wird der „Falke“ nicht mehr fahren; im künftigen Frühjahre aber wird er seine regelmäßigen Neisen zwischen hier und Königsberg beginnen, so daß alödann mittelst beider Dampfböte eine tägliche Commu- nication zwischen den am Frischen Haff belegenen Ortschaften statt- finden wird,

Koblenz, 20. Nov, Die Rhein- und Mosel-Zeitung berichtet aus Mayen vom 15. November. Der hiesige Land- wehr- Verein, welcher aus Einwohnern von Mayen besteht, die unter Preußens Fahnen gedient haben, welcher kameradschaftliches Anschließen im bürgerlichen Leben, so wie die Unterstüßung hülfs- bedúrftiger Vereins-Miktglieder und deren hinterbliebener Familien zum Zweck hat, erhielt auf seinen unterm öten v. M. an des Königs Majestät erstatteten Bericht, mit welchem die Statuten des Vereins eingereicht wurden, folgenden huldvollen Bescheid:

„Aus dem Bericht des Vorstandes des Landwehr - Vereins von Mayen und den eingesandten Statuten des Leßteren habe Jch mit Beifall ersehen, welcher Veranlassung der Verein seine Entstehung verdankt und welche patriotischen Zwecke derselbe verfolgt. Jch danke dem Vorstande für die Einsendung der Statuten und will gestatten, daß Mein Name in das Register des Vereins, dessen Protection ich gern übernehme, aufgeführt werden darf.

Sanssouci, den 30, Oktober 1841, G4) rede Wilhelm, An den Vorstand des Landwehr-Vereins von Mayen.“

Der Vorstand hatte den Geburtstag unserer vielgeliebten Kö- nigin Majestät zur Publication dieser Allerhöchsten Kabinets-Ordre an die zu einer General - Versammlung berufenen Vereins - Mit- glieder gewählt, unter denen dieselbe den freudigsken Enthusiasmus erregte, der sich in lauten und herzlichen Wünschen für das Wohl des Königlichen Schußherrn und dessen hoher Gemahlin aus- sprach.

Berlin - Potsdamer Eisenbahn. In der Woche vom 16. bis incl. 22, November c. sind auf der Berlin - Potsdamer Eisenbahn gefahren: 1) Zwischen Berlin und Potsdam 2) Zwischen Berlin und Steglii Zusammen

aa...

7704 Personen

i ie 23 - S lata ibi V N 7727 Personen.

Auswärtige Börsen.

K Amsterdam, 19. Nov. Niederl. wirkl, Schuld 51, 57 do. 90 c. T n 2D. 6 Span, 202, Passìve —, Ausg, —, Zinsl, —. Preuss,

Präm, Sch, —, Pol, —, Oezsterr, 105%,

Antwerpen, 18. Nov. Zinsl, —, Neue Anl. 207 G,

Frankfurt a. M., 20. Nov. Oesterr. 5% Met. 107 6. 25% 55% G. 1% 244 Br. Bank -Aect. 1897, 1895, zu 500 FI. 1385. 1385. Loose zu 100 Fl. —.

Partial - Obl, —.

Preuss. Präm. Sch. S807;

4% 997 6,

Loose G,

do. 45 Aul. 102% Br, Pola, Loose 7473 G, 5a Span, Aul, 2253. 22%, 25; Holl. 495. 4913-

Eisenbahn - Actien. St. Germain —, YVerzailles rechtes Ufer —. de. liukes Müänchen - Augsburg Strassburg - Basel Leipzig- Dresden 1017 G. Köln- Aachen 987 6.

Paris, 18, Nov. 5% Rente fin eour. 116. 20, 3% Rente fin cour, 80. 15, Aul. de 1841 6n coor. 80, 90, 5 Neapl. 106, 60° 52 Span. Reute 22%. Passive —. D E

W ien, 18. Nov. 52 Met. 1057, 42 _—, 3% e 10 A 1% —, Bauk - Actien 1584, Aul. de 1834 137 Íe de 1839 1082. f

Berl er Bors e Den 23. November 1841. s E Pr. Cour. Aalies. L Pr. Cour. Brief. | Geld. Z Brief. | Geld. | | St. Sebuld- Sch, | 4 | 104% | 103% |Berl. Pots. Bisenb. |5 | 122% | Pr. Engl. 0b1.30./4| 102 | 1017 do. do. Prior. Act. 45] | 102£ Präm. Sch. der | | Mgd. Lpz. Eisenb, l 410 | 109 Seebandlung. |—| 807; | 80! do. do. Prior. Act, | 4 | 102 L Kurm. Schuldv. 35 1024 | : Brl. Anh. Eisenb, |— 1052 | e Berl. Stadt - Obl. | 4 | 103% do. do. Prior. Act. 4 | 1025 | bitio Elbinger do. E eis [Düss Elb. Eisenb. | 5 O27 4] - Danz. do. iu Th. |- 14 | do. do. Prior. Act. | 5 102! | Sli Westp. Pfandbr. 3241| 10214 | Rhein. Eisenb. |5| 942 | Grossh. Pos. do. /4| 1057 105 do. do. Prior. Act. |4 | 101 | Ostpe. Pfandbr, 32 102% 1017 Gold ul E | | | Poum, do, 3Z| 102 101 6 ap E S i a | 13 Kur- u. Neum, do 3; 101 L | 1007 E riedri t M | | 135 | E dl Zi 100: Andere Goldmün- | | | 4 2 zen à 5 Th. | 8% Disconto |— j a 4 Pr. Cour. M ech Cour Thlr. zu 30 Sgr. Brief. | Geld. Amsterdam ¿200 Fl Kurz | 138 z | 1387 do. / ¿: 290: V1, 2 Mt 138 37% Hambura elle Conte 300 Mk. | Kurz - 149% do T «G00 Mk. a Mt, —_ | 1485 TONGON nah esa e G ÓS L LS6 3 Mt. ea 6 195 Paris ei E ¿- 800 Fa. 2 Mt, T8 Wien ln ea airs, 150 FI. 2 Mit. | 10:3 AURIUUE R ape at stat reie o0 O Le C 102 1017, Breslau i ied La 100 Thlr. | 2 Mt, 99 99” Leipzig in Courant im 14 Tul, Fuss.. 100 Thlr. | G Tage 9927 Frankfurt a. M. WZ. 100 Fl, | S Mt | 101 Petersburg . ] SRbl.| 3 Woch I T A

Meteorologische Beobachtungen.

1841.

Morgens | Nachmittags Abends Nach einmaliger 22. Nov, 6 Ubr. 2 Uber 10 Ubr. Beobachtung. Luftdrnck .... 333,11 Par. 332,6 Par. 332,35 Par.| Quellwärme 8,2" R. Luftwärme . ff„. -+ R R. + 9,4°R. -+- 8,29 R. | Flusswärme 2,7° R Thaupunkt .…. | 4+ 4,29R. | + 7,0°R. | + 7,1° R. | Bodenwärme 3,/7° R, Duustsättiguug | 79 pCt. 83 pCt. 8:3 pCt, Ausdünstung 0/029 Rh, E E e 006 | trübe, | trübe, trübe, Niederschlag 0,031 Rh. Wind ces | W. | W. | W, Wüärmewechsel +9,9°, Wolkenzug... | | Wi. | An Tagesmittel: 332,71 Par... + 8,3° R... -+ 6/,3° R.,, 82 pct. wW u. i Königliche Schauspiele. N 4 4 c _— ; s E i; Mittwoch, 24, Nov. Im Schauspielhause: Treue Liebe,

Schauspiel in 5 Abth., von Eduard Devrient. Donnerstag, 25. Nov, Im Schauspielhause:

Trauerspiel in 5 Abth., nach Shakespeare, von Kaufmann. Freitag, 26. Nov.

fomische Oper in 3 Abth. , Musik von Auber.

Angela. Dlle. Grünbaum: Brigitte, Ursula.) : Jm Schauspielhause: actes, par Mr. Souvestre, ville nouveau en 1 acte, Sonntag, 28. Nov. Jm Opernhause. Feensee, große Oper in 5 Abth,, Musik von Auber, Hoguet, y Preise der Plâbe: Ranges 41 Rthlr. 10 Sgr. u. s. w.

1) Henri Hamelin, comédie en 2) Un monsieur et une dame, vaude

König Lear, Jm Opernhause: Der schwarze Domino,

(Dlle, Tuczet: Mad, Pohlmann- Kreßner :

Auf Begehren: Der Ballet von

Ein Plaß in den Logen des ersten

Im Schauspielhause: Das Glas Wasser, Lustspiel in 5 Abth.

nach Scribe, von A, Cosmar,

üönigstädtisches Theater.

Mittrooch, 24, Nov. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Zum i, ODErA bufsa in

erstenmale wiederholt: L’Italiana in Algeri, Atti, Musica del Maestro Rossin1.

Donnerstag, 25. Nov. Der Talisman., in 3 Aften, von J, Nestroy.

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 22, November 18441.

Zu Lande: Weizen

10 Sgr. ; Roggen 1 Rthlr. 22 Sgr fleine Gerste 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.- auch _: ; 6 Pf. , auch 21 Sgr. ; Erbsen 1 Rthlv. 22 Sgr. 6 Pf. Zu Wasser: Weizen

Sonnabend, den 20. November 18441.

Das Schock Stroh 9 Rthlr. 15 Sgr. , auch 8 Rthlx, 15 Sgr.

Der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 21 Sgr. 3 Pf.

Verantwortlicher Redacteur Dr.

I W.. 3 keise.

S *

Posse mit Gesang

3 Rihlr. 17 Sgr. 6 Pf. auch 2 Rthlr Sgr. 6 Pf.- auch 4 Rthlr. 18 Sgr. ; auch 1 Rthlr. ; Hafer 27 Sgr.

3 Rihlr. 12 Sgr. 6 Pf./, auch 3 Rthlr.

11 Sgr. 3 Pf. ; Roggen 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 25 Sgr. ; große Gerste 1 Ntblr. 2 Sgr. 6 Pf, ; Hafer 23 Sgr. 9 Pf./ auch 22 Sgr. 6 Pf. ; Erbsen 4 Rthlr, 25 Sgr.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

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Preußifd)

A nba l

Amtliche Nachrichten. j : / E. Nußlaund. St. Petersburg. Verseßung des ehemaligen Bischofs von Riga.

Frankreich, Paris. Prozeß Quenisset. Disharmonie des Mi- nisteriums. Das Observations-Corps an der Belgischen Gränze.

- Resultate des jüngsten Feldzugs in Afrika. Vermischtes. Briefe aus Paris. (Englands Rüstungen und die Emancipation der Sklaven in den Französischen Kolonieen. Das Ministerium und die Entwaffnungs-Fragez geringe Resultate des Berichts Über das Quenissetsche Attentat.) e E :

Großbritanien und Irland. London. Befinden der beiden Königinnen und Ankunft des Herzogs von Sachsen - Meiningen und der Herzogin von Sachsen-Weimar, Vollendung des Lun nel, Verminderung der Armensteuer. Bazar zur Förderuttg | der Aufhebung der Korngeseße. Vermischtes. Brief aus Lo01-

don. (O'Connell und seine Finanzen; Chartisten-Unfug.) : Belgien. Brüssel. Hochverraths - Prozeß. Katholische Unt versität.

Dänemark. Kopenbagen. Reise des Kronprinzen nach Stralsund,

Deutsche Bundesstaaten. München. Näheres über die Bet- seßung der Königin Karoline. Würzburg Karlsruhe, Die Großherzogin von Baden in Nizza.

Schweiz, Bern. Politische Krisis in Genf. Spanien. Van Halen in Barcelona. _ : Türkei. Konstantinopel. Beschwerden der Pforte gegen Grie

chenland.

eker Bumnasial- Erziehung. (Zweiter Artikel,

Tabelle der Getraide- Preise für Monat Oftober.

Beilage. Die Jnsel St. Vincent, Wissenschaft, Kunst und Literatur. Zur vaterländischen Kunstgeschichte: Sttllfried Alterthümer und Kunf|tk Oenkmale des Hauses Hohenzollern. Die Gesellschaft naturforschender Freunde. Königstädtisches Theater.

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Königl. Hoheit der Prinz August ist von Rheinsberg bier wieder eingetroffen, Der bisherige Ober - Landesgerichts - Assessor Franz is zum \ustiz- Kommissarius bei dem Ober- Landesgerichte zu Htaumburg und zugleich zum Notar in dem Departement dieses Kollegiums bestellt worden,

+5

Dem Königlichen Württembergischen Rittmeister a, D. von ten zu Berlin is unterm 21, November 1841 ein Patent auf eine durch Zeichnung nachgewiesene, für neu und eigenthümlich erachtete Wasserhebe - Maschine, = auf sechs Jahre, von jenem Termine an gerechnet, und für den Umfang des Staats ertheilt worden, Dem Fabrik-Besißer Samuel Dobbs zu Hoerde bei Dort- mund iff unter dem 21. November 1841 ein Patent auf eine durch Elementarkräfte zu betreibende Strumpf: maschine nebst dazu gehörigen Vorrichtungen, so weit die ganze Zusammenseßung dieser Maschine nach den vorgelegten Zeichnungen und Beschreibung für neu und eigenthümlich erachtet worden, E Fahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Um-

auf fünf Monarchie ertheilt worden.

fang der

Angekommen: Der Großherzogl. Mecklenburg-Schwerin- sche Wirkliche Geheime Rath und Gesandte am hiesigen Hofe, Graf von Hessenstein, von Neu-Streliß.

Abgereist: Der Kaiserl. Russische Geheime Rath und Kam- merherr, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minisker am hiesigen Hofe, Freiherr von Meyendorff, nach Schwerin,

Zeitungs -UÜachrichten. Ausland. Nufßland und Polen.

St. Petersburg, 18. Se, Majestât der Kaiser baben den bisherigen Griechisch - Russischen Bischof von Riga, Jrinarch, zum Bischof von Ostrogojsk und zum Vikar der Didzese von Woronesch ernannt,

Y J,

Frankreich.

_ Paris, 19, Nov. Der Pairshof hat sich gestern nach zweitägiger Berathung für kompetent erklärt und dem Requisito- rium des General- Prokurators zufolge, sammtliche Angeklagte, die Su O r Au an dem Attentate, die H der Theilnahme inem Komplotte gegen die bestehende Regie- rung beschuldigt, vor Gericht gestellt. Man ióiltivère sich all: gemein, daß Herr Dupoty, der Redacteur des „Journal du Peuple“, nun definitiv in den Prozeß mit verwickelt worden is da das gegen ihn Vorgebrachte selbst dem Grafen Bastard nicht hinreichend schien, um eine bestimmte Anklage gegen ihn zu be-

e è e , s gründen. Die öffentlichen Debatten werden wahrscheinlich am 6 Dezember beginnen, j

Der Constitutionnel enthält Folgendes: „Es war ¡(gemein das Gerücht von einer Déesorganisation deg riums verbreitet, Es hieß sogar, Herr Humann habe bereits | seine Entlassung eingereicht. Wir wissen nicht, inwieweit diese Nachricht gegründet ist; aber in dem Zustande, in dem sich das Kabinet befindet, werden wir nicht eher an die Entlassung eines |

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gestern | Mèiniste-

2.4.5

SeMmMcine

e n 2Zfien

Ministers glauben, bis wir die Ordonnanz, welche seinen Nach- folger ernennt, in dem „Moniteur“ erblicken. Gewiß scheint es indeß, daß in einem fürzlich gehaltenen Minister - Conseil die Entwaffnungs- Frage zu lebhaften Debatten Anlaß gaben, und daß, troß der hartnâckigen Weigerung des Marschall Soult, Herr Humann die Majorität seiner Kollegen bewogen hat, den Grundsaß einer Reduction der Ausgaben für die Armee anzunehmen. Das Gerücht von der Entlassung des Herrn Hu- mann is neuer als jene Kabinets-Sißung, und wenn der Finanz- Minister also in der That die AbsiGt zu erkennen gegeben hat, sich zurüÜzuziehen, so müßte man glauben, daß der Minister-Rath \ei- nen ersten Entschluß bereut und den Forderungen des Marschalls nachgegeben habe. Uebrigens werden die Verlegenheiten des Mi- nisteriums und die Spaltungen in demselben immer mehr zuneh- men, je nâher wir der Eröffnung der Session kommen,“ _ Ueber den gestrigen Artikel der Presse äußert sich heute das Siécle in folgender Weise: „Wenn das Publikum noch nicht von den Zwistigkeiten unterrichtet gewesen wäre, die im Schooße des Ministeriums herrschen, so würde ein an der Spiße des gestri- gen Blattes der Presse befindlicher Artikel, der absichtlich in verleßenden Ausdrücken für die Eigenliebe des Marschalls Soult abgefaßt worden is, es davon in Kenntniß geseßzt haben, Es if eicht einzusehen, daß, wenn ein Blatt, welches notorisch das Ver- trauen des einflußreichsten Ministers besißt, auf eine fo auffallende und unerhörte Weise das Geheimniß der Conseils-Berathungen verläßt, um den Sieg eines Ministers über den Conseils - Präfsi- denten zu feiern, eine Jntrigue im Spiel is, die durch eine solche Veröffentlichung gefördert werden soll, Welcher Art diese Jn- trigue ist, wissen wir nicht; aber sie kann unmöglich lange ein Geheimniß bleiben.“ : Ueber die Zusammenziehung eines Observations - Corps an der Belgischen Gränze bemerkt der Constitutionnel: „Die Aufstellung eines Observations - Corps an der Nordgräânze verur- sacht in Paris sowohl als in Brüssel lebhaftes Erstaunen. Die Belgischen ministeriellen Journale können es um so weniger be-

greifen, da die vollkommenste Ruhe im Lande herrsche, und da die Verschwörung nur lächerlich genannt wroerden könne. In Paris führen die Vertrauten der Minisker eine ganz andere Sprachez sie behaupten, daß eine große Anzahl

von Offizieren der Belgischen Armee mehr oder weniger in die Verschwörung verwickelt, daß die geheimen und demagogischen Ge- sellschaften Frankreichs bei derselben betheiligt wären, und daß beide Lander in großer Gefahr geschwebt hätten. aber ist es noch, daß in dem Augenblicke, wo die Belgischen mi- nisteriellen Blätter sich úber die Bildung des Observations-Corps beÉlagen, man hier versichert, daß die Regierung des Königs Leo- pold um die Aufstellung desselben dringend gebeten habe. Wir wissen nicht, wann die Auflösung jenes politischen Râäthsels ge: geben werden wird; wahrscheinlich werden nur die Kammern die- selbe erlangen fönnen; man schiebt deshalb auch die Zusammen- berufung derselben so weit als möglich hinaus.“

Nachrichten aus Algier vom 10ten d. zufolge, war der Ge- neral Bugeaud mit seinem Generalstabe wieder in jener Stadt eingetroffen. Ueber die Expedition nach Maskara werden jeßt aus- fuhrlichere Details mitgetheilt, die aber im Wesentlichen nichts Neues enthalten, Ueber die Resultate der Herbst- Campagne in der Provinz Oran âußert sich der General Bugeaud am Schlusse \cines Berichtes in folgender Weise: „Wenn wir auch nicht alle die Unterwerfungen erlangt haben, auf die wir nach den uns von den Stämmen gemachten Eröffnungen rechnen durften, #\o haben wir doch unseren Gegnern einen empfindlichen Streich verseßt, indem wir den Stamm der Hachem vernichtet, Saïda zerstört und an Grânze der Wüste ein Bündniß von Stäàm men gegen ihn errichtet haben, Das Hauptresultat is aber, daß Maskara #0 verproviantirt worden is, daß eine Di- vision den Winter über daselbs zubringen und den Stamm der Hachem verhindern kann, Aerndten auszusäen. Dieser Stamm is derjenige, nach dem sich alle anderen richten, und mit ihm würden sich fast alle Übrigen unterwerfen. Seine Besiegung muß daher der Gegenstand künftiger Bemühungen werden,“ Vor seiner Abreise aus Moskaganem hat der Gene- ral - Gouverneur dem Hadschi-Mustapha-Oulid-Osman-Bey das Patent überreicht, welches ihm die Würde eines Bey?s von Moftg- ganem und Maskara, der Königlichen Ordonnanz vom 5, Sep- tember gemäß, verleiht, Der Bey hat, mit der Hand auf dem Koran, dem Könige der Franzosen den Eid der Treue geleistet.

Der Constitutionnel bestreitet die Angabe der Presse, daß ein Handels - Vertrag zwischen England und Spanien abge- chlossen worden sey. Dem 48sten Artikel der Spanischen Con- stitution gemäß, könne ein solcher Vertrag gar nicht ohne Ein- willigung der Cortes abgeschlossen werden,

Sir Stratford Canning is geskern von hièr auf seinen Botschafter - Posten nah Konstantinopel abgegangen,

Die Gazette des Tribunaux meldet, daß Befehle nach Montpellier abgegangen wären, denen zufolge Marie Capelle ihre Strafe ganz so erleiden solle, wie die Geseße es vorschrieben.,

Börse vom 19, November. An der Börse war heute faum von etwas Anderem die Rede, als von einer angeblich nahe bevorstehenden Aenderung des Ministeriums, so daß die Franzd- sischen Renten wieder sehr angeboten wurden. Es hieß, daß die Herren Molé, Dufaure und Passy heute in den Tuilerieen em pfangen worden seyen, und daß der König die von Herrn Hu- mann eingereichte Entlassung angenommen habe, Die Spanische aktive Rente hat sich wieder etwas gehoben, in Folge der Nach- richten aus Barcelona, welche von sehr energischen Maßregeln, die Espartero ergriffen, Nachricht geben, Zudem war aus Ma- drid vom 12ten eine höhere Notirung eingetroffen,

K ov vel

= Paris, 18, Nov, Es ist bekannt, daß bei uns die Mân- ner, welche Führer der verschiedenen politischen Parteien oder Ver- treter gewisser Prinzipien und Theorieen sind, die im Auslande vor- fommenden Ereignisse nach den jedesmaligen Jnteressen ihrer Partei beurtheilen und demgemäß in ihren Blättern besprechen. Dasselbe findet seine Anwendung in einem heutigen Artikel, welchen das

Auffallender

November

Skaats-Zeitunag.

Journal le Globe enthält, und der ohne Zweifel aus der Feder des Herrn Granier de Cassagnac, des hartnâckigen Vertheidigers des Sklaven - Systems in den Französischen Kolonieen , geflossen ist, Dieser Artikel ist um so bedeutsamer, als das genannte Blätt selten den Jnteressen des Kabinets zuwider ist und auf dien dem Journal la Presse seit einigen Tagen so offen hervortkê- tenden Anti-Englischen Tendenzen hinzuweisen scheint.

Herr von Cassagnac sieht in der fortgeseßten Bewaffnung der Englischen Marine die Rüstung Englands zu einem Kriege mit Spanien, im Falle es sich weigern sollte, die mit ihm ge- schlossenen Verträge zur Abschaffung der Sklaverei zu erfüllen. Das Journal des Débats hat zwar noch unlängst, bei Be- sprehung der vom Ministerium der Marine publizirten Werke, welche die Frage der Emancipation der Sklaven in den Kolonieen behandelten, die zu Gunsten der Emancipation sich herausgestellten Resultate hervorgehoben und demnach die Theorie des Herrn von Cassagnac, im Gegensaß zu dem philanthropischen Prinzipe der Engländer, besprochen, Aber dieser sieht in den philanthropischen “zdeen derselben nur eine berechnete Politif, die zur Absicht hat, die Kolonieen zu Grunde zu richten, die, nach seiner Ansicht, einzig und allein durch die Beibehaltung der unfreien Afrikanischen Arbeiter bestehen fönnen, Er sieht demnach in der Verstärkung der Eng- lischen Flotte nicht die Nústung zu einer Expedition nah China, sondern nah Cuba, Porto-Rico, Brasilien und Neu - Orleans. Da nun die Vereinigten Staaten eben so wie Frankreich dabei interessirt sind, so würden erstere nothwendig zu Gunsten Spa- niens interveniren u. s, w.

Die Französischen Kolonieen haben sih in ihrem leßten an das Ministerium gerichteten Bericht bekanntlich entschieden, ja mit einer gewissen Bitterkeit, gegen die Emancipation der Sklaven ausgesprochen, (Vergl. Staats-Ztg. Nr. 282) und Herr von Cas- sagnac läßt, wie wir sehen, keine Gelegenheit vorübergehen, die Nicht -Emancipation zu vertheidigen; aber dessenungeachtet wer- den die gesammelten Dokumente, die, wie gesagt, zu Gunsten der Freilassung der Sklaven zeugen, als Grundlage bei der der Kam- mer vorzulegenden wichtigen Frage dienen und dürften dann, un- terstüßt durch die Macht der Jdeen unseres Jahrhunderts, bei- tragen, die Theorie des energischen Vertheidigers der materiellen Interessen der Kolonieen zu stürzen, | «« Paris, 19, Nov. Wir hatten Recht, wenn wir vor kurzem sagten, daß die Einigkeit im ministeriellen Lager nicht lange

herrschen werde, und daß der eingetretene Waffenstillstand nur [cheindar sey, Heut if es die Entwaffnungs - Frage, welche das

Kabinet entzweit, Marschall Soult will nicht davon sprechen höd- ren; man muß indeß sagen, daß die Triebfeder, welche ihn be- wegt, nicht allein in ißm selbÆ zu suchen if, Daß Herr Humann die Entwaffnung verlangt, ist begreiflih. Er befaßt sich wenig mit der Politif, und namentlich interessirt ihn die auswärtige nicht im Entferntesten; er will Ersparungen machen, und bei seinen Berech- nungen geht sein Blick nicht über das Budget oder, genauer ge- sagt, nicht uber das Normal-Budget hinaus, welches er für das „ahr 1843 vorbereitet, Die Mehrzahl der Kollegen des Herrn Humann sind seiner Meinung; allein ungeachtet der Niederlagen die Marschall Soult in den Berathungen der Minister erleidet, giebt er nicht nach und Æußt sich dabci hauptsächlich auf die neue- ren Ereignisse in Spanien und Belgien, Wenn Marschall Soult auch als Conseils-Prâsident Herrn Guizot bedeutenden Einfluß ge- : - - é . - L A L stattet, so besißt er dafür die persónliche Zuneigung des Königs in besonderem Grade.

Marschall Soult hat übrigens seit dem Jahre 1830 stets dieselbe Rolle gespielt; seine Präsidentschaft war fas immer einem ein- fachen oder doppelten Einflusse unterworfen. Es ist bekannt, daß die schwierigsten Gegenstände der auswärtigen Angelegenheiten von dem Könige selbs erledigt werden. Dem Minisker der auswärti- gen Angelegenheiten verbleiben die kurrenten Angelegenheiten, die in dem Bereiche der Journale und des Publikums liegen, und die er dann so viel wie möglich ohne die Theilnahme des Mar- schalls Soult abzumachen sucht. Dieser Umstand macht es be- greiflich, daß in dem Kabinet die Uebereinstimmung in Gesinnun- gen und Handlungen überhaupt s{hwer zu erhalten is.

__ Es giebt wenig Personen, die den geheimen Gedanken des Konigs kennen und in den Gang seiner persönlichen Politik ein- geweiht find. Unter denen, die sein volles Vertrauen besißen, nennen wir die Marschälle Sebastiani und Gérard; auch der Marschall Mortier gehörte zu dieser Zahl. Seine Freundschaft und Zuneigung gegen die meisten anderen Perfonen ist mehr vorUübergehend; Beweise davon sind die Herren Lafitte, von Broglie, Thiers u. A. Ein Umstand, worauf man nicht genug geachtet, is, daß die Entlassungen der Minister sehr häufig ihren Grund nicht im Schoße des Kabinets selbst haben. So i Herr Thiers gefallen, weil er eine Armee geschaffen hatte, die man ‘ver- langte, und die man jeßt von gewissen Seiten beizubehalten wünscht. Man wußte im voraus, daß jene Schöpfung des Herrn Thiers seinen Sturz herbeift f)

uhren werde, und dennoch ließ man ihn bis zum Abfeuern der Kanonen gewähren, Das Ministerium des Herrn Thiers war nicht stark, aber es war sehr homogen ; es is durch eine Anklage gestúrzt worden, die man in gewisser Hinsicht auch gegen das gegenwärtige Kabinet, welches nicht ent- waffnet, geltend machen könnte, und gleihwohl hat das Mini-

sterium den Beifall der Kammern gehabt. Das liegt in der

l . e 4 D Eigenthümlichkeit der constitutionellen Regierung. i Der Bericht des Herrn von Bastard über das Quenissetsche Attentat hat nicht alle diejenigen Aufschlüsse gegeben, die man er- wartete, Man weiß um nichts mehr úber die Organisation der geheimen Gesellschaften, und ungeachtet der vollständigen Aus- sagen des Haupt-Angeklagten beschränken sich die Aufschlüsse gänz lich auf die untere Abtheilung der Verschworenen; die Hände, welche das Komplott geleitet haben, bleiben unfsihtbar. Was Herr von Bastard úber die Zahl und den historischen Zusammenhang der geheimen Gesellschaften sagt, war längs? befannt, und der Pro- zeß Blanqui?s hatte bereits ähnliche Andeutungen geliefert. Die Gesellschaften der Menschenrehte und der Jahreszeiten wollten, eben wie die der Egalitairs und der Kommunisten, die Abschaf:

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