1841 / 328 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

bie S Ee ader enann

fort aus Syrien zu entfernen, habe mittheilen lassen, falis 28 mich verpflichtet, Jhnen zu erklären, daß das Beträget ieden, ziere und Mannschaft, aus denen jene Dra h N dp während ihrer Verwendung in Syrien nach de! « N e auswärtigen Departements, der Art gewesen f ee e P fommene Billigung der Regterung Ihr M Offi p ‘dabin vielem Vergnügen habe ih den fommandirende E

inskruirt, eine Mittheilung vorstehender Art an die Offiziere und Mannschaft unter seinem Befehle gien, E aa Nachricht gegeben, daß ich eine ähnliche E ung an das Feld: zeug-Amt gelangen lassen werde. A t E. Fn Mancherskter hat vorgestern cine Bersammlung von eéwa 4120 Deputirten aus verschiedenen Theilen des Reichs stattgefun- den, in welcher mehrere Beschlüsse, die Abschaffung der jebigen Korngeseße betreffend, gefaßt wurden, Unter den Petitionen, die zu diesem Behufe empfohlen wurden, waren auch solche, welche die Frauen des Königreichs überreichen sollten. Ï M

Die Untersuchung Über den Ursprung des Feuers im ‘Tower

ist noch nicht beendigt und die eigentliche Ursache desselben bis jeßt och nicht ermittelt,

E E Mo wurde eine Versammlung von Whigs in Ply-

mouth gehalten, um dem Ex-Ministker Lord John Russell, der sich

in der Náhe befindet, eine Adresse zu úberreichen. Die Versamm-

lung, obschon von den Chartisten und Tories gestört, votirte die

Adresse beinahe einstimmig.

An die Stelle des zum Bischof von Jerusalem ernannten Dr. Alexander, ist der Dr. Mac Caul zum Professor der hebrâi- schen und rabbinischen Literatur am King's College zu London ernannt,

In den diplomatischen Kreisen herrscht noch immer große Unbehaglichkeit wegen des Benehmens von Frankreih in Bezug auf die Spanischen Angelegenheiten, und ungeachtet des sehr aufrichtigen Wunsches von Seiten des gegen-

Il. London, 19, Nov,

wärtigen Miniskeriums, die Einigkeit und das gute Bernehmen

zwischen beiden Ländern wiederherzustellen, haben doch die geheime Politik der Tuilerieen, die auffallende Begünstigung der Umtriebe Y

der Königin Christine und der tiefe Haß gegen Espartero von F

Seiten des Königs neue Veranlassung zur Entfremdung gegeben. F r ] ( n del A s p E » E fen, mindestens ungenau sind, und daß selbst diejenigen, welche

S einzelnes Wahre enthalten, doch größtentheils daneben auch positiv M irrige Angaben oder falsche Vorausseßungen bringen, Jn diesem

Die Englische Regierung is, wie man Grund hat, anzunehmen, im Besiß genügender Beweise von der Theilnahme Frankreichs an den neueren Ereignissen, welche die Ruhe der Halbinsel ge- stdrt haben. Diese Beweise werden wahrscheinlich niemals ans Licht kommen, wenn nicht ein offener Bruch zwischen Frankreich und der gegenwärtigen Regierung in Spanien unvermeidlich wird, Es is jedoch einleuchtend, daß das Kabinet der Tuilerieen nicht geneigt ist, die Bemühungen des Kabinets von t. ames zur Wiederherstellung der Ruhe in S panien zu untersküßen, und daß diese Wunde am äußersten Ende Europa s so lange offen erhalten werden wird, als es den Zwecken Frankreichs entspricht, die mo- dernen Leidenschaften des Volks im Dienste der alten Vorurtheile der Nation und der alten Ansprüche des Hauses Bourbon an zuwerben, Velgien.

Brüssel, 19. Nov. Man vernimmt, daß die leßten finan ziellen Differenzen, die durch den Friedens: Traktat noch unerledigt geblieben, nunmehr ihrer völligen Erledigung entgegengehen, Bon beiden Seiten wird jeßt ein definitives Uebereinkommen vorbereitet. In einer Kohlen-Mine im Hennegau hat sich am 16. d. M, ein furchtbares Unglück zugetragen , _indem in einer Tiefe von 1450 Fuß eine Gas - Explosion stattfand, durch welche 99 Arbeiter verschüttet wurden. Beim Abgange der leßten Nachrichten war man noch mit Arbeiten beschäftigt.

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Schweden und Norwegen. Stoholux, 16. Nov. Wie man jeßt vernimmt , is die Freisprechung der ofterwähnten, die Straußischen Saße betreffen-

: / i _ (c y C v Ln den Schrift in der Jury mit 4 gegen 5 Stimmen, also durch eine Minorität erfolgt, welche nach dem bei uns in solcher Beziehung geltenden Geseße zu einem solchen Resultate hiarelcht. Seit dem 12ten d, haben wir scharfen Frost und S chlitten- bahn. | : E H L Von der halbamtlichen Nachricht aus Christiania, daß Se. Majestát gegen Ende dieses Monates dort eintreffen wurden, hat man hier bis jeßt nichts vernommen,

Dánemark. Die Dânische Kanz-

Kopenhagen, 30. Nov, (Alt, M.) Di d. M. erwiedert, es

lei hat auf geschehene Anfrage unterm ten M. sey nach der Verordnung vom 13, August d, "5. nichts dagegen zu erinnern, daß die Bekenner des mosaischen Glaubens zu Mit- gliedern sowohl der Kirchspiel-Vorsteherschaften als der ‘lmtsraths Behörden gewählt würden, daß dieselben jedoch an den Berhand- lungen úber Schul-Angelegenheiten, wie das chon in der Verord- nung vom 29, Juli 1814 §, 37 begründet sey, nicht theilnehmen fönnten. : S

Am 14: Mârt v, J. sbte. die Land-Haushaltungs-Vesellschaft für Ausarbeitung einer populairen Schrift, die „Friedrich N als Freund des Bauern“ in ferniger und würdiger Sprache schilderte, wie früher erwähnt, einen Preis aus. _ In Folge davon erhielt die Gesellschaft 8 Schriften, wovon indessen nach dem Ur- theil der Kommission derselben nur drei in Betracht kommen konnten, feine aber die von der Gesellschaft gewünschten Eigen- schaften besaß. Der Verfasser einer dieser Schriften, Etatörath Thaarup, hat nun seine Arbeit, nachdem er sie mit Rücksicht auf die Bemerkungen und Erinnerungen, die von Seiten der Gesell- schaft gemacht waren, revidirt, theils in der „Zeitschrift für Land- Oekonomie“, theils in besonderen Abdrücken unter dem Litel: „König Friedrich V1, als Geseßgeber und Regent, der Freund der Bauern“, herausgegeben, S

Deutsche Bundesf\taaten. Múnchen, 20, Nov. (A. Z) Se. Majestät der König

von Preußen, der sich wieder in erfreulichem AVohlseyn befindet, ist diesen Morgen / Uhr nach Tegernsee abgereist, von wo er heute Abend wieder hier erwartet wird. Die Abreise der Preußischen Herrschaften soll, wenn nicht anders beschlossen wird, nächsten Montag stattfinden, die Reise wird, wie es heißt, über Dresden gehen, woselbst Jhre Majestät die Königin einige Zeit verweilen dúrfte. 7 i E L Das Teskament der. Hochseligen Königin ist zur Stunde noch nicht eróffnet, da noch einige Vollmachten hoher Interessenten feh: len sollen, die zur Vornahme dieses Aktes nothwendig sind.

Wie man vernimmt, haben Sé, Majestät der König von Preußen geruht, dem Kabinets-Prediger der Hochseligen Königin, Ministerialrath Dr. von Schmidt, die, Decoration des Rothen Adler-Ordens zweiter Klasse, mit einem Überaus huldreichen Hand-

schreiben, zu ertheilen, Dieser würdige Greis, einer der ersten

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Kanzelredner seiner Zeit, genoß einige 40 Jahre hindurch, und bis zu ihrem Ableben, das besondere Vertrauen der Verewigten,

Nachstehendes is die (kürzlih erwähnte) vom Ministerium des Junnern unterm 10, November an die Senate der drei Lan- des-Universitäten ergangene Entschließung :

„Auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Königs ward bereits durch Ministerial - Entschließung vom 2. März 1839 auf das große Mißverhältniß aufmerksam gemacht, welches zwischen der Zahl der geprüften Stagtsdienst-Adspiranien und jener der Anstellungs-Gelegen heiten dort schon sich offenbarte. Ungeachtet dieser allgemein verdfent- lichten Erinnerung vergrößert sich dieses Mißverhältniß fortschreitend bei jenen Jünglingen, welche sich dem Sludium der Medizin widmen. Wahrend in dem Königreich, außer den acht Kreis Medizinal-Raths stellen und den Lehrstellen an den verschiedenen ärztlichen Unterricht s- Anstalten, nur 285 Physikate und beiläufig 150 ärztliche Stellen im Militairdienste bestehen, während bei vorhandener Uebersczung der zur Ausübung der Praxis gebildeten ärztlichen Distcikte ein nicht ge ringer Theil der praktischen Aecrzle mit Mangel und Noth zu kämpfen hat und die Zahl der geprüften, größtentheils auf Anstel lung harrenden Aerzte dermalen schon über 700 beträgt, hat sich der Andrang zu dem Studium der Medizin noch immer nicht vermindert. Je größer gber die Anforderungen sind, welche an Jeden, der diesem Studium sich ergiebt, in Beziehung auf Talent, Fleiß und Mittel gestellt werden müssen, und je mehr auch bei dem bereits in die Praxis Übergetretenen Arzte durch Mangel und Noth die in ununterbrochener wissenschafilicher Fortbildung ruhenden Bedingungen gedeihlichen Wirkens gänzlich aufgehoben werden, um so nothwendiger erscheint es, alle jene Fnländer, welche an die Hochschulen bereits übergetreten sind oder ait dieselben überzutreten in Begriff stehen, auf die oben erwähnten Verhältnisse warnend und belehrend aufmerksam zu machen, damit sie noch rechtzeitig einem anderen, günstigere Ausfichten gewäh renden Beruf sich zuwenden können. Der Königliche Universitäts Senat hat desfalls in angemessener Weise das Weitere zu verfügen.

Braunschweig, 21. Nov. (L. A. Z.) Ueber den Stand unserer Verhandlungen wegen des Beitritts zum Zoll - Vereine bringen die Zeitungen seit einigen Wochen zum Theil sehr ver schiedene Nachrichten, Sollte ich auch nicht im Stande seyn, die Zahl der fkursirenden Neuigkeiten zu vermehren, so halte ich doch e meine P bnen que far Quelle U Mud; daß fast alle jene Berichte, besonders so weit dieselben die bishe- rige Theilnahme der Stände-Versammlung an der Sache betref:

Augenblicke hat die ständische Kommission ihren Bericht noch nicht

abgestattet, man erwartet denselben aber in den nächsten Tagen. Daß das Herzogthum überhaupt dem Deutschen Zoll-Verein an- geschlossen werden wird, steht außer allem Zweifel, und zwar nicht nur nach dem von der Regierung gefaßten festen Entschlusse, son- dern auch der im Allgemeinen fast einstimmigen Ansicht der Mit- glieder der Stände-Versammlung, und was das Gerücht in dieser Hinsicht von Meinungs-Verschiedenheiten erzählt hat, betrifft kei fondern nur die Modalitäten d

nesweges die Sache selbst, ér

Ausführung,

Sondershausen, 18. Nov, D he Ver- ordnung vom 24, September wird eine Trennung der Rechts- vflege von den úbrigen Geschäften der Staats-Verwaltung vor- bereitet. Mit dem 1. April 1842 sollen die beiden Regierungen zu Sondershausen und Arnstadt ihre Rechtsgeschäfte an ein zu Arnstadt zu errichtendes Landes-Justiz-Kollegium abgeben, welchem die Justiz- Aemter untergeordnet 'werden. Das Justiz- Kollegium soll als Spruch- Kollegium in allen bürgerlichen Rechtssachen nur in der Appellations - Jnstanz erkennen, in Kriminalsachen aber in allen den Fällen die erske Entscheidung ertheilen, in welchen die Unter - Behörden zeither die Akten an die Regierungen einzusen- den hatten,

Hamburg, 23. Nov. Der Hamburger Korre Do enthält folgende Beschreibung des eben vollendeten neuen, pracht vollen Börsen - Gebäudes: „Es nimmt einen Flächenraum von 249 Fuß Länge und 178 Fuß Breite ei Stadttheile, auf der Stelle, wo ehemals | and. Das große, ein lângliches Viereck bildende Gebäude ge währt an sich von außen einen imposanten Anblick, der sich aber für jeßt noh nicht geltend machen S liegenden Baulichkeiten, als einem der âltesten Stadtviertel und einer fernen Vergangenheit angehorend , denselben beein trâchtigenz doh nicht gar lange wird es währen , und Hamburgs stattliche Börse wird eine ihrer würdige Umgebung erhalten: dies bezeugen die schon rings um dieselbe begonnenen denen Häuser im edelsten Geschmack er-

in einem der altesten Maagadalenen-Klofter

zahlreichen Bauten, aus stehen. Die Fronte der Börse is dem Adolphs-Plabe zugekehrt ; hier is der Haupt-Eingang, zu dem eine breite, bequeme Treppen- stiege von fünf tufen führt. Ein offener Korridor führt zu den in Fronte liegenden fünf Hauptthüren, die mit Glas scheiben versehen sind; an den beiden Seiten befinden sich zwei MNeben- thúren zur Verhütung der Zugluft, Auch an den drel anderen befinden sich ähnliche geräumige Eingänge zu dem dessen Fußboden s{ nur 2 6 Zoll úber das Niveau der

Ge

Seiten Gebaude, :

) Gasse erhebt, Die eigentliche Halle liegt in der Mitte des Gebäudes und ist 127 Fuß 5 Zoll lang, 69 Fuß 9 Zoll breit und 76 Fuß hoch; ringsum befinden sich drei Reihen 25 Fuß“ hoher Bogengänge, die von viereckigen, sehr massiven Säulen getragen werden. Dieser zur Aufnahme des Böbrsen-Publifums bestimmte Raum ist im Ganzen 28,000 Ouadratfuß groß. Ningsum, und mit den Arkaden in unmittel- barer Verbindung stehend, zählt man 21 Makler - Comtoire und Geschäfts - Zimmer , jedes für sich abgeschlossen, nämlich 12 von 102, 5 von 200 und 4 von 500 Quadratfuß Große. Die große Halle mit den umliegenden Saulengängen er- hált das volle Tageslicht von oben durch 25 große, auf: recht stehende Bogenfenster. Der Fußboden dieses großen Rau- mes ist mit Oel-Cement überzogen und von Säule zu Saule in Quadrate getheilt, in deren Mitte sich ein großes Auge von dickem gegossenem Glase befindet, durch welches das Licht in die verschie- denen Abtheilungen des großen überaus massiven Souterrains falle, Mit Ausnahme der Nebenzimmer und Comtoire wird Alles durch cine dem Boden entstrómende Luftheizung erwarmkt. Gleich beim Eintritt in den Haupt-Eingang, unter den vorderen Ar- faden, befinden sich zwei aus Eisenstäben gebildete Paniers, E deren Boden die warme Luft emporsteigt; aus Scheindfen, mit Oel-Cement überzogen und an verschiedenen Stellen des Gebäudes angebracht, entstrômt dieselbe ebenfalls. Damit aber eine gehörige Circulation der Luft stattfinde, befinden sich zu Füßen der Saulen der Haupt- halle vergitterte Oeffnungen, die mit der äußeren Luft forrespondi- ren und somit eine angenehme, weiche Wärme vermitteln, S beiden Seiten der auf der Frontseite des Gebäudes befindlichen Arkaden führen zwei sehr bequeme, mit gu zeisernen Ge- ländern versehene Treppen, deren Stufen ebenfalls mit Oel - Cement überzogen sind, zu der oberen Etage, die aus vielen Sälen und Zimmern und einem rings Unm die

Haupthalle laufenden, nah dieser Richtung offenen und 14 Fuß breiten Korridor oder Gallerie besteht. Eine Zeituhr isk zwi- schen den Säulen der vorderen Seite, eine Winduhr, deren Na- del die Bewegung der auf dem hohen Dache des Gebäudes be- findlichen Windfahne andeutet, zwischen denen der hinteren Seite angebracht. Ueber dem Haupt - Eingange erblickt man erst den großen schönen Versammlungs-Saal mit fünf hohen Fen- stern nach der Fronfseite, der 70 Fuß lang und 41 Fuß breit isf, Von hier gehen wir den Korridor zur Linken entlang und bemerken den Börsensaal, mit daran stoßendem Salon und Konferenz - Zimmer, drei Zimmer für den Cafetier kon- men sodann, Die ganze Núckseite des Gebäudes in der oberen Etage wird von der Bibliothek des Kommerziums, dem Biblio- thekar- Zimmer und dem Bibliothek - Lesezimmer ‘eingenommen und hier führen zwei Nebentreppen zu dem großen Versamm lungssaal hinab. An den Korridor zur Rechten stoßen das Kom- merz - Comtoir, das Makler-Zimmer, das Sekretariat der Kom merz-Deputation, das Sißungs-Zimmer derselben, zwei sehr große Zeitungs- Lesezimmer mit einem Nebenzimmer. Der Fußboden des Korridors ist ebenfalls mit Del-Cement überzogen, und dessen Oeffnungen zwischen den Saulen der Haupthalle sind mit geschmacf- vollem gúßeisernen Geländer verschen. Das ganze Gebäude wird späterhin mit Gas erleuchtet werden, zu welchem Behufe bereits überall die Röhren gelegt sind. Einen sehr imposanten Anblick gewährt es, wenn der Beschauer zwischen einer der Säu- len-Deffnungen des oberen Korridors Posko faßt und hinab in den großen Versammlungsraum sicht; aber wie viel imposanter wird es seyn, wenn ersk die Tausende in der Eile des wichtigen Ge schäftsbetriebes dort versammelt sind! Am 2, Dezember wird das neue Börsengebâude durch cine würdige Feierlichkeit eingeweiht iverden und am 6, Dezember das Börsen-Publikum sich zum er stenmale in demselben versammeln,“

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d . Spanien.

Saragofsa, 9. Nov. Der Regent hat nachstehendes (gestern bereits erwähntes) Manifest an die Spanier erlassen:

„Spanier! Am 18ten vorigen Monats habe ih mich mit dem ganzen Herzen eines Soldaten und als erster Beamter, dem das Glück, die Wohlfahrt und die Fretheiten Spaniens anvertraut sind, an Euch gewendet. Fch zeigte Euch an, daß ich die Hauptstadt verlassen hätte, um eine vercätherische und betrügerische Empödrung, die uns zu ver nichten drohte, im Keime zu ersticken. Der Patriotismus der Armee der National-Garde und aller Spanier, die sich dieses Namens wÜr- dig zeigen, haben meine Expedition in einen Triumphzug verwandelt Ote Komplotte der Feinde des Vaterlandes werden an Eurem Multhe und an Eurer Loyalität scheitern. Es lag kaum ein Augenblick zwi schen der Empdrung und dem Siege. Diejenigen, welche sich auf dem Ruin der Natton zu erheben dachten, sehen sich unter ihren ei getien Nutnen begraben. Spanien begrüßte mit Enthusiasmus jenen Lag des Triumvhs, es gab sich der erfreulichen Aussicht auf die Be festigung eines sets ersehnten Friedens hin, die ich auch erlangt ha- ben würde, als von neuem die Tône der Zwietracht unser Ohr er reichten, als ein Angriff gegen die Geseße und die Würde der Regi rung seine Bitterkeit in die süßen Täuschungen mischte.

Eine Handvoll unruhiger, der dffentlichen Ordnung feindseliger Personen hat in Barcelona eine gewaltthätige, durch die begleitenden Umstände verabscheuungswürdige That verübt. Man hat, mit Ver achtung der Geseße, ein öffentliches Werk, ein Eigenthum der Nation zerstòrt: man hat das Vertrauen gemißbraucht, womit man der Na tional-Garde die Bewachung der Mauern anvertraute, die fie nun mehr zersidrt haben, Man hat die Stimme der Militair - Behdr verachtet, die verlangle, daß man sie respektire. Man hat das \chän liche Beispiel gegeben, durch die rohe Gewalt über Dinge zu ent scheiden, die nur durch die Berathung der Cortes und der Regierung entschieden werdet können,

Die Cifadelle von Barcelona bedrohte weder die Freiheiten, noch das Eigenthum dieser so gewerbfleißigen Stadt. Mußte man der ge genwärtigen Regierung mißtrauen, deren einziger Zweck die Befol qung der Gescßze ti? War jene Festung nicht dem Patriotismus der National-Garde anvertraut? War es edel, auf solche Weise die Abi seheit der tapferen Truppen zu benußen, die ausgezogen waren, um ihr Blut gegen die Feinde des Vaterlandes zu vergießen? Spanier! Diese Handlung if mit anderen Gewaltthätigkeiten verbunden gewe sen, wodurch eine sogenannte Stcherheits- und Ueberwachungs-Junta sich des Eigenthums bemächtigte, sich eigenmächtig zur Herrin Schicésals einer ganzen Provinz machte und sich die Functionen der Staatsgewalten anmaßte, während die Regierung mchr als jemals über der Erhaltung der Geseße wachte.

Diese Vorfälle sind in ganz Spanien mit der entschtedensten Miß billigung aufgenommen worden. Der Regent würde seine Pflicht gegen die Nation, gegen die Gerechtigkeit verleßen, wenn so eine gewalt same Verachtung der (esebe, wenn die Haupt-Urheber derselben un gestraft blicben und die Leßteren dadurch ermuthtigt würden, neue Unordnungen zu begehen. Habet Vertrauen, Spanîier, zu der Ge rechtigkeit einer Regierung, die sich auf die Geseße slüßt. Die Hand welche sets bereit ist, die Constitution und die dentlichen Freiheiten «u vertheidigen, wird alle Exzesse, die der Mißbrauch der Freiheit herbeiführen könnte, zu unterdrücken wissen,

Saragossa, den 9, Novemhcer 1841. Hevzog von Vtitoria

Evariste San Miguel,

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Madrid, 12, Nov. Gestern Abend begaben sich die De putirten und Senatoren zum Conseils: Präsidenten, der sie mit großer Freundlichkeit empfing. Sie úberreichten ihm eine an den Regenten des Königreichs gerichtete Petition, um denselben in Bezug auf die leßten Ereignisse in Barcelona zur Milde zu be wegen. Es wurde sofort ein Courier mit diesem Aftenstúke in das Hauptquartier des Regenten abgesandt, Auch die Kommi| sarien des constitutionellen Ayuntamiento von Valencia versUgken sich heut zu dem Conseils -Präsidenten, um die dort stattgehabten Exzesse in milderem Lichte darzustellen und zugleich die Versicherung , p Kas Kis ili M d Nrovintial -Behörden der Ne zu geben, daß die Munizipal- und Provinzl( Mg _Ré gierung alle Unterstúßung und den ihr gebührenden Gehorsam zu leisten entschlossen seyen.

Madrid, 13. Nov. Die Berichte aus den Provinzen lau- ten ganz beruhigend. Man zweifelk nicht daran, daß die Ord nung und die Herrschaft der Geseke in Valencia und Barcelona baldigst wiederhergestellt seyn werden, j |

Die Zusammenberufung der Cortes auf den 20, Dezember ist noch nicht offiziell beschloffen, Man besorgk, das Ministerium werde mit einer starken Opposition zu kämpfen haben,

Man bemerkt seit einigen Tagen, daß die Communicationen zwischen dem Conseils- Präsidenten und dem Französischen Ge \chäftsträger wieder häufiger und freundlicher sind. Nachschrift, 10 Uhr Abends. Die Sturmglocke wird gezogen; im nördlichen Theil der Stadt soll ein heftiger Brand ausgebrochen seyn,

© Madrid, 12. Nov, Gestern erhielt der Französische Geschäftsträger, Herr Pageot, einen außerordentlichen Courier aus Paris, nach dessen Ankunft er eine Konferenz mit dem Minister- Präsidenten, Herrn Gonzalez, hatte. Personen, die im Ministe- rium Verbindungen haben, versichern, daß der Geschäftsträger Leßterem eine Depesche des Herrn Guizot vorlas, in welcher die-

ser seine vollfommene Billigung darüber ausdrückte, daß Herr Pageot die von Seiten des Spanischen Minister - Prâfidenten in Betreff der telegraphischen Depesche vom Sten v. M. erhobenen Reclamationen mit Nachdruck zurückgewiesen hatte. Herr Gon- zalez soll darauf aufs neue Beschwerden erhoben, Herr Pageot aber sich darauf bezogen haben, daß es ihm in derselben Depesche des Herrn Guizot untersagt worden sey, fich mit dem Spanischen Ministerium in Contestationen über eine Frage einzulassen, in Betreff deren er nur feiner eigenen Regierung Rechenschaft abzulegen verpflichtet sey. Die Uble Laune des Minister-Präsidenten soll sich noch vermehrt haben, als er erfuhr, derselbe Courier habe dem Herrn Pageot den Befehl überbracht, auf seinem Posten für jebt hier zu verbleiben, indem dieser durchaus durch einen Mann von Geschicklichkeit und festem Charakter beseßt seyn músse und die Abreise des Herrn von Salvandy auf unbestimmte Zeit verschoben sey. Jn dieser Verfügung will das Spanische Kabinet, das auf die Abberufung des Herrn Pageot mit Zuversichr gerechnet zu ha- ben scheint, die Absicht der Französischen Regierung, eine un- freundliche Haltung anzunehmen, erblicken. Uebrigens tragt die Spanische Regierung kein Bedenken, auch ihrerseits ihre Berstimmung gegen die Französische Botschaft an den Tag zulegen. (Das Hotel depselben, der Púlasl des Srafen von Chinchon, bildet die Ee eines Plaßes und der Straße del Barquillo, in welcher fast nur Diplomaten wohnen. Seit einigen Abenden isk auf dem Plabe ein Piquet Soldaten aufge: stellt, das seine S childwvachen bis vor die Thüre _ des Botschafts- Hotels vorrückt und alle Personen, die in die Straße del Bar quillo gehen wollen, anhält, in ein benachbartes Haus führt und nach ihrem Namen, wohin sie gehen, und dem Zweck ihrer An- wesenheit befrägt. Als der Franzöfische Geschäftsträger sich Auf: flârung Über diese lästige Maßregel erbat, erwiederte ihm der Minister-Präsident, man habe in Erfahrung gebracht, daß einige Uebelwollende das an das Botschafts-Höôtel stoßende Gebaude in Brand skecken wollten, und deshalb diese Vorsichts - Maßregel getroffen. Sie werden demnach sehen, daß das, was ih hnen in Betreff dieses Planes schrieb, begründet war. Die Negierung erreicht auf diese Weise drei Zwecke zugleich: fle verhindert die Ausführung der Mordbrennerei, sie belästigt den Französischen Geschäftsträger und nimmt endlich Kenntniß von den Perfonen, die sich zu diesem begeben. Früherhin bewilligte d

Capitain von Madrid eine Eskorte für die Couriere der fremden Gesandtschaften, so oft jene verlangt wurde. Man sagt, der Fran- zosische Geschäftsträger hätte in Erfahrung geb ; einen von ihm vor aht Tagen abzufertigenden Courier überfallen wolle, um ihn seiner Depeschen zu berauben. Er wandte sich deshalb an den General:Capitain mit der Bitte um eine Eskorte; dieser aber ließ ihm sagen, er fönne ihm ohne ausdrücklichen Be- fehl der Regierung keine verabfolgen lassen. Herr Pageot wandte sich darauf an den Minister-Präsidenten und erhielt zur Antwort, man músse sich schr wundern, daß er eine Esforte verlange, jeßt, da die Wege sicherer wären, als jemals. Herr Pageot erklärte demnach, daß, falls sein Courier beraubt würde, die Verantwortlichkeit auf die Spa nische Regierung fiele, weil sie die Esforte verweigere, Der Marschall Saldanha verweilt noch immer hier,

vill behaupten, er habe der hiesigen Regierung die

7 Portugals angeboten, um ihr die Anerkennung Nordischen Mächte zu verschaffen. Gestern wo!

Don Damaso Fulgosio e

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»berst-Lieutenant schossen ; nicht ganz dieselbe Fassung, mit der storben waren. Nächste Woche wird Kriegsgerich Garde: Offs gehalt, die all Zie 9, M. die Wah [i Königlichen Schlosse hatten. Sieben derselben sind jedoch entflohen. Daneben laufen von allen Seiten Adressen ein, welche einen kfaum glaubhaften Blutdursk athmen. S einer Adresse des Ayuntamiento mehr, erlauchtester Regent: : Schuldigen auf dem Bis der wird, U f, Fspartero’s die Freunde | L hriftine, den wichtigsten Dienst erroies

, s r Lr 50 Al sin durch eine Art von C tudentenfskreic)

promittirten und dagegen dem am Rande des Abgrundes genten Gelegenheit verschafften, als unbesiegbarer Held mit 1 pránge aufzutreten. Und nicht weniger leisten aufrichtigsten Freunde Espartero's, die Patrioten Barcelona deren Schultern er vor anderthalb Jahren zur Regentschaft vorstieg, diesem die úbelsten Dienste. Denn was er nun thun mag, immer erscheint er als ihr alter VerbÜndeter, sie sich selbst berufen. Laßt er das Juntenwesen bestehe! scheint er in den Augen der Nation und Europa?s als ein cher Parteimann, der nah der einen Seite hin, blind ge en alle Gebote der Menschlichkeit und gegen den Geist des Zeitalters, sein Schwert in dem Blute seiner persönlichen Geg ner tránft und dagegen den von dem verworfensten Gesindel b gangenen Grâäueln mit wohlwollendem Auge zusieht, weil der Name der (entweihten) Freiheit sie rechtfertigen soll. Macht er den Junten im Namen und mit der Kraft des Geseßes ein Ende, \0 beraubt er sich fúr künftige Fälle der einzigen Stube, auf die er bisher rechnen konnte, Zwischen Moderirten und Eraltirten wird er in der Luft schweben, denn eine wahrhaft consiitutionelle Partei giebt es in Spanien nur auf dem Papter. Tndessen haben die himmelschreienden Erzesse der Junta von Barcelona und selbs die Besorgniß, von dem Auslande nicht mehr neven Napoleon gestellt zu werden, den Negenten gendthigt, gegen jene Leute eine zornige Miene anzunehmen. Das Armee-Corps von Navarra unter Ayerbe und die in Tudela zusammengezogene Re- serve haben Befehl erhalten, auf Catalonien zu marschiren, und seit dem 8ten befindet sich Espartero selbst in Saragossa, um von dort aus das Weitere gegen Barcelona zu verfügen. Jn Sara gossa sang man im Theater ein Lied vor ihm, in welchem fol: gende Strophe vorkömmt, die er wiederholen ließ: Si algun dia la faccion De los tiranos se goza Por desgracia en la nacion, Venid Duque á Z.aragoza l Y sereis Rey de A ragon, (Wenn einst die Bande der Tyrannen zum Unglúck in der Na- tion aufkommen sollte, {0 fommt, Herzog, nach Saragossa, und ihr werdet König von Aragonien seyn.) i Die oberste Sicherheits-Junta von Barcelona hatte sich frei- lich, dem Anscheine nach, aufgelost, aber nur um am óten als De- molitions- Kommission wieder aufzutreten und durch neue Geld- Erpressungen und Gewaltthaten den Befehlen des Regenten Hohn zu sprechen. Man fuhr mit Schleifung der Citadelle forc, so daß, wie der halb-offizielle Espectador von heute bemerkt, der Schutt dem General van Halen, der mit einer Armee in der Nähe stand,

in die Augen fiel,

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der Muth gesunken zu seyn, denn sie fertigten zwei Deputirte nach Saragossa an Espartero ab, um ihm die Schuldlosigkeit der | Junta vorzustellen und um Nachsicht für das Uebermaß ihres | Eifers zu bitten. Allein der Regent erkannte daraus, daß Furcht | und Schwäche eingetreten waren, und entließ die Deputirten mit | harten Worten. Am Iten erklärte er sogar in einer an die Spanier gerichteten Proclamation, daß er seine Pflichten ge- gen die Nation und gegen die Gerechtigkeit verlegen würde, wenn er die in Barcelona begangenen Verleßungen der Geseße unbe- straft ließe und die vornehmsten Urheber und Vollstrecker derselben aufgemuntert würden, neue Zügellosigkeiten zu begehen. Diese Proclamation hat das Mißfallen der Republikaner und der exal- tirten Partei gleih sehr erregt, wenngleich jene es lauter als diese zu erkennen geben. Ehe diese Proclamation hier bekannt wurde, hatte der Correo Nacional nur leise anzudeuten ge- wagt, daß die Regierung den Gräueln von Barcelona Einhalt thun músse, und sogleich beschuldigte die progressistische Presse jenes Blatt des Hochverrathes. Noch heute sucht das Eco del Comercio die Junta von Barcelona durchaus zu rechtfertigen und spricht die Hoffnung aus, daß die Drohungen des Regenten nicht vollzogen werden würden, Die hier anwesenden Deputirten Cataloniens richteten vorgestern Abend eine Bittschrift zu Gunsten der Junta an den Minister-Präsidenten, die dieser sogleich durch einen Courier an den Regenten beförderte, Freilich befindet sich die Regierung in einer seltsamen Lage. So lange ihr Triumph Uber die Ofkftober-Bewegung nicht entschieden war, ermächtigte sie selbst die Errichtung von Junten und belobte sie wegen ihres Eifers, Nun spricht sie die Ansicht aus, daß alle Behörden, die nicht ver- mittelst der Constitution eingeseßt wären, verfassungswidrig und hochverrätherisch seyen. Der Regent sagt als Rechtfertigung seines Entschlusses, Barcelona zu bestrafen: „Eine sogenannte Sicherheits- sunta machte sih zur Herrin des Eigenthums, richtete sich als Berfügerin über die Beamtenstellen einer Provinz auf und maßte sich die Befugnisse der Staatsgewalten an.“

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Die im Monat August d, J. in Brüssel erdffnete ¿lusftellung ha ( sich gezogen, Sie war gewissermaßen das Vorspiel zu handlungen, die darauf in Paris begannen, und d auch nicht eine Verschmelzung, doch mindestens eine be Annäherung der gewerblichen Interessen beider Länder, reichs und Belgiens, zur Folge haben sollten. Jn der That wa- ren auch Abgeordnete des Französischen Gouvernements nach Brüssel gekommen, um sich mit den Leistungen der ZJndustrie des Belgischen MNachbarlandes bekannt zu machen und nach den hier gewonnenen Resultaten einen Bericht über das Verhältniß dieser Fndustrie zur Französischen zu erstatten. Etwas Aehnliches hatte früher die Belgische Regierung veranlaßt, indem sie einen scharfsinnigen Beobachter, Herrn Jobard, nah Paris sandte, der über die große Französische Gewerbe - Ausstellung eine Reihe- folge reichhaltiger Berichte erstattete, die zuerst im M

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èoniteur B elge abgedruckt wurden und alsdann gesammelt als besondere Schrift erschienen, welche selbst in dem gewerblich vielgeroandten England als eine Quelle vielfacher Belehrung bezeichnet wurde, Jedenfalls is es auch wohl in einer Zeit des Friedens, wie die unsrige, eben so interessant und wichtig, die gewerblichen Verhält- nisse der Europâischen Nachbarländer zu studiren, wie es zur Zeit des Krieges von der höchsten Wichtigkeit war, die Kräfte zu fen- nen, auf denen diese Länder ihre Vertheidigungs- und Angriffs- mittel basiren. Darum wollen wir es hier versuchen, nach den zahlreichen Berichten, welche die Brüsseler Blätter Über die Aus- stellung der Belgischen Gewerbs-Erzeugnisse lieferten, eine Ueber- sicht zu geben, die unsere Leser mit dem Zustande derselben, fo viel man ihn aus einer nicht immer unparteischen und noch viel weniger die Sache erschöpfenden Zeitungs - Kritik kennen zu lernen vermag, befannt machen sollen.

Die Ausstellung von 1841 war, nach einstimmigem Urtheil, die reichhaltigske, die in Brüssel seit 1830 geschen wurde, in wel- chem leßteren Jahre die damals noch vereinigte Holländisch - Bel-

Indessen scheint den Helden von Barcelona | gische Jndustrie die größten Anstrengungen gemacht hatte, um ihre |

Kräfte zu zeigen, Allerdings hat Belgien seitdem durch den Ver [ust der Niederländischen Kolonieen seine besten Absaßwege verlo? ren, und es sah sich eine Zeit lang genöthigt, einen Theil seiner gewerblichen Kraft unbenußt zu lassen, Nach und nah haben sich jedoch die spekulativen Kaufleute und Fabrikanten des kleinen Landes neue Abzugs- Kanäle zu verschaffen gewußt, und wenn, wie aus den nachstehenden Bemerkungen zu ersehen is, auch in ein- zelnen großen Gewerbzweigen immer noch die Nachwirkung der Ereignisse von 1830 in sehr empfindlicher Weise sich wahrnehmen läßt, so hat doh die Jndustrie im Ganzen eine noch viel größere Ausdehnung erlangt, als sie frúher jemals gehabt, Wir lassen nun die Urtheile Belgischer Berichterstatter über einzelne Artikel hinter einander folgen :

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Früher bildeten die Gerbereien in Belgien, und vorzüglich in Flatt- dern, einen hôchst bedeutenden Erwerbezweig. Die anerkannte Güte des in Belgien gegerbten Leders sicherte ihnen einen ansehnlichen Absaß, und die Kuntt selbst, dadurch angetrieben, erhob sich mit jedem Tage zu größerer Vollkommenheit. Heut ist es anders geworden ; die Bel- gischen Gerbereien treiben nur noch im Fnnern des Landes Handel, einige beschränken sich auf ihre nächste Umgebung ; die hohe Besteue- rung des Auslandes nôthigt uns hierzu; man gerbt niht mehr, als der Bedarf des Landes erfordert, und hierbei noch thut uns das ein- geschmuggelte Französische Leder Abbruch. Doch wie sehr dieses Ge- werbe auch gegenwärtig eingeschränkt is, wenn es gelänge - neue Märkte für unsere Produkte zu gewinnen, so würden sich die Bel- on Gerbereien ohne Zweifel rasch wieder zu dem alten Ansehen erheben.

…_ Bei Erwägung der Hemmnisse, welche diesen wichtigen Jndu- \triezwetg in seiner Fortentwikelung aufgehalten haben, würde man es naturlich finden, wenn derselbe auch im Fnnern Rückschritte ge- macht und die Erzeugnisse an Schönheit und Güte verloren hât- ten; dies is jedoch nicht der Fall, das Leder auf der diesjährigen Ausstellung beweist das Gegentheil, Wir haben Stücke von selte- iten E cchönheit gesehen, welche allen Anforderungen in Bezug auf Stärke und Haltbarkeit entsprechen, Früher gerbte man fast aus- schließlich Häute von Buenos-Ayres ; heut hat das rein inländische abrikat dieselben fast ganz verdrängt; dieser Fortschritt ist nicht zu ‘scheu, da er beweist, daß es gelungen if, das inländische Leder cfelben S der S theit und Güte zu erheben, welche das * mit großen Kosten einführte.

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ius Nob aare,

Die Bereitung der aus Roßhaaren gewirkten Stoffe hat seit einigen Fahren bei uns große Fortschritte gemacht. Die bedeutendste Fabrik ist die des Herrn Hanssens-Hap zu Vilvorde, dexr mehrere an Glanz und Welchheit wahrhaft ausgezeichnete Arbeiten aus- gesteüt hat. Auch dieser Erwerbdszwecig könnte bedeutend werden, wenn ihm nicht, wie allen anderen, die Gelegenheit des Absatzes fehlte; der Französische Zoll macht die Einfuhr unserer roßhaarenen Stoffe unmöglich, und dies ist um #\o mehr zu beklagen, als, bet der Mangelhaftigkeit der Französischen Stoffe dieser Art, die unseren, ihrer Schdnheit, Feinheit und Geschmeidigkeit wegen, sicher den Borzug erhalten würden; die Gewebe, welche Hanssens-Hap gus- gestellt hat, zeugen von der Vervollkommnung dieser Kunst und stehen hinter dem Betten, was darin bisher geleistet worden, nicht

._ Die gus weißem Roßhaar gefertigten Sopha-Besähße mit blauem, gelbem und scharlachrothem Muster sind fein gearbeitet und Y (Geschmack, Auch sind die schwarzen Damast-Zeuge nicht zu die brillant und fein gewirkt sind und die mannigfaltig-

M, Parfümeérleen und S eisen

Die Seifenstederei is dieses Jahr würdig vertreten; Herr Stoefs Brüssel hat eine Menge Seifen von bester Qualität und dem feinsten Wohlgeruch gesandt. Wir haben nicht mehr nöthig, zu den Parfumerie-Händlern aus Paris zu gehen, um die durchsichtigen, wohlricchenden, ambraduftenden Seifen zu bekommen, welche für die Totlette so unentbehrlich sind. Herr Stoefs kann, um der Vor züglichkeit seiner Erzeugnisse willen, mit den berühmtesten Pariser 5 wetteifern, deren Namen wir an den Gläsern aller Coëfeure ctt - Händler sehen. Weshalb sollten wir aus Paris * für denselben Preis, wenn nicht besser, doch eben

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chen Arbeiten , welche die Kd-

rnay zur Ausstellung geliefert

diese Manufaktur eines Europäi-

ett, sle verdient ihn. Fn die-

les, was ste bisher geleistet

| ; wir glauben nicht, daß

überhaupt Größeres leisten läßt. Ungeachtet der Schwierigkei-

mit welchen dieser Findufstriczweig zu kämpfen hat, hat er doch

ungemeine F »rischritte bei utts gemacht. Vor 1828 wurden die Tey-

piche und vorzüglich die Mokaden (moquettes) von Tournay nach

Franêretch ausgeführt, wo ste ihrer Güte und Billigkeit wegen sehr

ing kamen. Doch in dem genannten Fahr wurde der Fran-

infuhr-Zo ( 20 pCt. auf 44 erhöht und dieser

j dadurch abgeschnitten. Mit Hülfe dieses Tarifs und

} für den Handel mit gewöhnlichen

1 Yortheil ist, haben sih zu Raubaix Ma-

nufaktuven det, welche gegenwärtig mit Wollenwaaren Handel

nach Belgien treiben, die man sonst nach Frankreich ausführte, Die

Belgische Steuer beschränkt sth auf 6, höchstens 8 pCt., und man

führt nicht blos Französis sondern auch Englische Teppiche ein,

welche den schr schaden. Daher geschicht es

nur durch fortgesebßte urch großen Kosten - Aufwand in

Betreff der Besoldung der Zeichner und durch stete Opfer, wenn die

Königliche Manufaktur zu Tournay den hohen Ruf noch behauptet, dent fte sich früher erworben hat.

Dieser Betriebszweig verdient somit die höchste Beachtung der Regierung und der Kammern, damit ihm wenigstens der Handel im Fntern des Landes nicht geschmälert werde; es gilt , hohe Steuern auf die fremden Teppiche zu legen, vornehmlich auf die sammetar- tigen Englischen, welche zu Antwerpen oft unter dem Preise, zu welchem sie im Fnlande hergestellt werden können, verkauft werden.

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Y Por Fei e

S Ote Porzellan-Manufaktur gewinnt in Belgien täglich an Um- fang; es is zu bedauern, daß diese Erzeugnisse von Frankreich so un gemein hoch besteuert werden ;. diese Steuer is einem Verbote gleich zu achten. Früher fand das Porzellan. von Tournay reichlichen Ab saß. Gegenwärtig hat das Belgische Porzellan noch mit dem Eng- lischen Fayence zu kämpfen, welches man zwar nachzuahmen gesucht hat, doch der Schuß von Seiten der Zoll - Verwaltung is zu unbe- deutend, als daß die Einführung des fremden unmöglih gemacht würde; der ganze Centner Englisches Fayence zahlt beim Eintritt in Belgien nux 15 Fr.

_Nur durch Anstrengung und Ausdauer erhalten sih unsere Fa- briken. Das feine Porzellan von Tournay is sciner Haltbarkeit we- gen mit Recht berühmt, doch es is etwas shwerfällig, weil die Stücke zu dick sind, und es hat stets cinen bläulichen Schimmer, det zu vermeiden bisher noch nicht gelungen is. Das grobe Jens hat man erst 1725 in Europa zu bereiten angefangen und if sett 1e- ner Zeit in der Kunst seiner Bereitung stets fortgeschritten. „Die Kd nigliche Manufaktur zu Seires, die in ganz Europa so berühmt ift, hat die Bereitung des feinen Porzellans ganz aufgegeben, fte fertigt

ch sarkes, so 2 Gbinesishes, welches in der ganzen nur noch starkes, fogenauntes Chineti) / i j Welt gesucht ist, Unsere Belgischen Fabriken haben den hdchsien