1841 / 329 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Grad der Vollkommenheit vielleicht noch nicht erreicht - doch es if | nicht zu zweifeln, daß sîc, wenn man sie kräfttg (Ms R LE Absaß im Auslande sicherte, binnen kurzem si zu O hierfür heben würden. Die Erzeugnisse auf der Ausftellung FETE | den unwiderleglichsten Beweis. Wollenwaaren.

VI, Tuche und andere ' P sehr geblüht; die Häu

Di è bat bei uns lange Zeit i ser U Gimonis hatten ste so hoch eryope, uny art Vg der folgende Verbesserungen balken unsere Tuche threr S Oen Sl a ihrer Haltbarkeit wegen ufer! gesucht gemacht; G e id eis h hat aufgebdrt, ein ziemltc allgemeiner Verfall ist gefolgt - und guch hiervon is der Grund nur in der Abschneidung mehrerer Verkaufs- wege zu suchen. Rußland, Jtalten, Spanten- Frankreich machen die Einfuhr unserer Tuche entweder druch divektes Verbot vder, was das selbe iff, durch übermäßige Steuern unmöglich ; Brasilien - Mexiko, China würden unsere Produkte / welche in keiner Weise die Konkur renz Französischer, Deutscher und Englischer Fabriken scheuten, gern aufriehmen, doch wenige Fabrikanten haben die Mittel, um in so ent legene Reiche Handel zu treiben , wozu ansehnliche Betriebs-Kapitale erforderlich sind. Von Süd-Amerika z. B. weht nur zweimal des Jahres günstiger Wind, so daß der Fabrikant, welcher Tuche dorthin \chickt, gendthigt ist, sechs Monate oder gar ein ganzes Fahr zu war ten, ehe er die Vortheile seines Geschäfts zieht. Wie viele Fabrikan ten wären dies im Stande? Auf diesen Handelsweg, wte er bis 1eßk is, läßt sich demnach nicht bauen. Somit handelt es sth vorzüglich darum, Gelegenheit zum Absay zu verschaffen oder die Verbindung mit entfernteren Ländern bequem zu machen; dies is das einzige Mit- tel, diesem Betriebszweige die alte Blüthe wiederzugeben. Ein zwel- ter Grund des Verfalls is die Umgehung des Zolles, welche, ungeach- tet der darauf gescßten Strafe, noch sehr häufig stattfindet. Die Franzß sischen Tuche, und vorzüglich Beinkleiderstofe, werden in Bel- gien vielfach eingeführt ; der Unterschleif wird dadurch möglich ge- macht , daß die Fabrikanten die Einführung der feinen Spanischen Wolle, die slc aus Frankreich beziehen, nicht sorgfältig. genug über wachett. E ; Die Tuchmacherei is bei uns um so wichtiger, als eine schr große Anzabl von Handwerkern, Frauen und selbst von Kindern, die tn dent Fabriken arbeiten, durch sie ihren Lebens-Unterhalt finden. Die ganze Umgebung von Verviers müßte es als großes Unglück betrachten, wenn dieselbe cinginge. Jn dieser Hinsicht hat fogar die Verwaltung und die Geseßgebung über ihr zu wachen, und es scht zu hoffen, daß sie Mittel suchen wird, dem Verfalle dersclben zu steuern, d. h. daß sie die bezeichneten Ursachen desselben wegzuräumen trachten wird: den Unterschleif und den Mangel an Absah.

Gleichwohl hat sch die Tuch-Fabrication, vermdge der Ausdauer der Fabrifanten , fortwährend vervollklommnet. Wir haben in den Sálen dex Ausfiellung wahrhaft überraschende Arbeiten gesehen.

Lange Zeit sind die Englischen Flanelle ‘berühmt gewesen. üeberall, selbs in Frankreich, wollte man nur Englische Flanelle, heute ist es anders: Verviers hat über England den Sieg davongetragen. Man betrachte die Flanelle, welche Herr Biolley ausgestellt hat, und man sage, ob sie nicht das Vorzüglichste, was uns England ie ge sandt, übertreffen. Wir haben mehrere Stücke gefunden - die allen Forderungen, welche man an Flanelle machen kann, entsprechen. Sämmtliche Produïte Biolley's gber liefern den Bewets - daß scine Fabrik, weit entfernt, still zu stehen, seit der lezten Ausstellung von 1835 die glücklichsten Fortschritte gemacht hat und eine Zierde Bel giens if.

O Silz tus9.

Herr Stembert hat mehrere Stücke Filztuch ausgestellt. Wir glauben nicht, daß diese Erfindung cine Revolution in der industriel Jen Welt hervorrufen wird; so weit man es in dieser Kunsi auch bringt, es wird immer unmdglich bleiben, dem Filztuch die Weich heit und Milde der gewebten Tuche zu geben. Die von Stemdert eingesandten Proben beweisen dies: sie haben bet weikem nicht den Glanz der von Biolley und Stmonts gefertigken Tuche, dazu kommt, daß sie sh schr rauh, derb, grob und steif anfühlen, welches Leßtere ohne Zweifel durch die vielen Apprekuren, die der Filz erheischt, bc wirkt wird. Wir würden uns nicht zufrieden geben, wenn wir ge nöthigt wären, lauter Kleider von diesem Stoffe zu tragen, der, un geachtet sciner Wohlfeilheit, nicht cinmal cine Ersparniß gewährte, denn seine Haltbarkeit muß weit geringer seyn, als die der gewebten Tuche: ije grôber und ftcifer cin Tuch isf, desto leichter zerreißt es. Dies Tuch kann trefflich seyn zu Decken für Tische, Pianofortes u. dal, doch wir glauben nicht, daß es ch zur Bekleidung je mit Vor- theil wird verwenden lassen.

Wei enze ug e

VHL

Mir kommen ießt auf einen anderen Gewerbzweig- der cbenfalls von Bedeutung ist und cine ernste allseitige Besprechung verdient, ¿ur Sciden-Fabrication. Jn der Provinz Antwerpen besichen scit lan ger Zeit Seiden-Fabriken : man beschäftigte sich vorzüglich mit Ar beiten in schwarzer Seide. Zur Zeit des Kaiserreiches waren 1500 bis 2000 Stühle im Gang, doch die Ausfuhr hat sich schr vermin dert, scit Frankreich durch sciuc hohen Zôlle unseren Waaren den Zu tritt verweigert; man fürchtete nicht ohne Grund die Konkurrenz unserer \hdnen schwarzen Seidenzeuge- welche in Folge der wicder- holten Verbesserungen, die wir in die Fabrication derselben gebracht haben, ohne Zweifel den Vorzug vor den Französischen Setden er- halten wúrden. Bisher hatte man sich nur mit der Bereitung schwarzer Scidenzeuge beschäftigt , die farbigen sandte uns Lyon,

|

Bekauntmachung.

Dex Laufburshe Fohann Wilhelm Carl Herrmann von Velten ist durch ein rechts- kräftiges Erkenntniß des Königl. Kammergerichts des Adels für verlustig erklärt worden.

Berlin, den 11. Rovember 1841.

Königliches Preußisches Kammergericht.

Veran ntmaGUunáa.

„Fn ihren leßtwoilligen Verordnungen hat das |geber und

„hierselbst, ein Legat ausgeseßt, wovon dieselbe, da| bereits am „durch in Kenntniß gescßt wird.

Königl. Preuß. Kammergericht.

Inhaber von

Einladung zur 9ten Gene! al-Versammlung der

Düsseldorf- Elberfelder Eisenbahn- Gesellschaft.

Die diesjährige General - Versammlung der Düssel- dorf - Elberfelder Eisenbahn - Gesellschast wird

j De Fasbender.

V ilhelmi. berts.

s È . 3 der Bahn und der B ( f dl nn {m d ch U n g L N. sung der noch erforderlichen Betriebsmittel : ) das sìch danach ergebende Vermehrung des Gesellschasts - Kapitals, entwe der durch Ausgabe neuer Prioritäts Actien ode durch eine Anleihe ; o Vorschlag einer tuten wegen des Zinsfsulses ; i) Anschluss der Eisenbahn von Köln nach Minden. |lebendtg erhalten, Gelegenheit zu In den Vollmachten der nicht persönlich erscheinen den Actionaire sind die Nummern del Primitiv-Actien | genau anzugßLZt ben, R L g Bevollmächtigien „verstorbene Fräulein Margarethe von Wildermeth|Zu dem Ende können sich die Bevollmächtigten, s0| ertheilen werden. „hrer Kammersfrau - der unverehelichten Schröder | wie auch die persönlich erscheinenden Actionaire, ; Tage von ¡hre Wohnung nicht zu ermitteln gewesen ist, hier- [der Direction melden , psang Zu nehmen, welche die Zahl dei vertretenen |

Berlin, den 16. Rovember 1841, | Nummern nachweisen werden.

|solche der V rsammlung beiwohnen wollen, erhalten aufs gehörige Legitimation Einlasskarten.

Düsseldorf, den 15, November 1841.

P seifser. Hossmann. Aug. von der

1466

welches zu ällen Zeiten seiner Seidenwaaren wegett berühmt war und uns einen jährlichen Tribut von mehrerea Millionen auflegte.

Es erregt daher allgemeine Freude, zu schen, daß sich in Bel-= gien Manufakturen zur Bereitung farbiger Scidenstoffe gebildet ha- ben, und diese Unternehmen verdienen Aufmunterung. Die Fabrik der Frau de Rest zu Lierre bestand kaum einen Monat, und ste schickte Waaren zur Ausstellung, die um so beachtenswerther sind, je weniger Zeit ihnen zur Bereitung gegönnt war. Wir sind von dev Schönheit derselben wahrhaft überrascht gewesen und versichern, daß fîc mit den besten Stoffen aus Lyon wetteifern kdnnen; wenn Frau de Rest, wie nicht zu zweifeln ist, ihre Fabrik noch noch vervoll kommnet, so kann sie des glücklichsten Erfolges sicher seyn. E

Wir müssen noch guf einen Fortschritt der Belgischen Industrie hinweisen, der bedeutend ist, wir meinen die Bereitung solcher Set denzeuge, die man Plüsch nennt, und die man seit einigen Fahren mit Erfolg zn Herrenhüten verwendet. Diese Belgischen Fabrikate stehen, wenn nicht über denen , die wir bisher gus Deutschland und Frankreich bezogen, doch denselben mindestens gleich. Die diesjährige Ausstellung liefert den Beweis davon; die Hüte haben cin so schdnes Acußere und fühlen sich so weich an, daß wir glauben / die Lyoner Fabriken können uns nichts Schôneres und Haltbareres liefern.

Die Fabrication seidener Zeuge findet im Ganzen in unserem Lande wenig Aufmunterung. Doch die Erzeugnisse der inländischen Manufakturen beweisen, daß wir bei der Konkurrenz mit Frankreich und anderen Ländern nichts zu fürchten haben, und wir dürfen uns Glück wünschen zu den Anstrengungen , welche unsere Geschäftsmätn= ner machen, uns von den Tributen zu befreien, welche wir bisher dem Auslande gezahlt. Fhrex Güte nach würden unsere Stoffe sicher den Vorzug vor den fremden erhalten, wenn sie nicht durch den hohen Zoll der Nachbarländer bei uns zurückgehalten würden. Gleichwohl sind die Lyoner Fabriken im Vortheil, insofern se sïch das Material leichter verschaffen können. Es is zu bedauern , daß der Versuch, den man seit einigen Fahren in Belgien gemacht hat, Maulbecerbäume anzupflanzen und Seidenwürmer zu ziehen, nicht den Erfolg gchabt hat, den man hoffen konnte, da es in Deutschland un ter darchaus nicht günstigeren Verhältnissen gelungen is, und es teht zu hoffen, daßman bet der nôthigen Ausdauer es noch durchseßen wird. Gegenwärtig iedoch sind wir noch genöthigt, das zur Beret tung der Seidenzeuge erforderliche Material aus Mailand und Lyon zu bezichen. Dazu kommt, daß dasselbe beim Eintritt in Belgten cinen Zoll von 30 Fr. und mehr für den Ballen entrichten muß, wodurch unsere Fabrikanten noch mehr im Nachtheil sind. Ferner befindet sich in den Ballen roher Seide, die wir aus Frankretch em pfangen , cine ziemliche Masse Abfall / wodurch die Kaufleute an ich bereits cinen nicht unbedeutenden Verlust haben, wenn fie sich dessel ben iedoch entledigen wollen, so müssen sie bei der Ausfuhr wiederum 3 vCt. zahlen. Die Aufhebung dieser verschiedenen Zölle würde un sere Fabrikanten în eine günstigere Lage verseßen, weil sie thnen ge stattete, den Abfall sowohl als das Matertal selbs wieder auszufüh ren, welches thren Bedürfnissen nicht gemäß is. Einen anderen Schutz verlangen sie nicht , dies,- meinen sie, genügt zur erfolgreichen Fortseßung ihrer Fabrication. Wenn es sich so verhält, so zweifeln wir nicht, daß das Ministerium und die Kammern sich beeilen wer den, diesen geringen Schuß cinem Geschäftszwelge angedeihen lassen, der alle Beachtung verdient, indem er vermdge seiner Erzeugnisse ict schon einen so hohen Rang einnimmt und einst eine ergiebige Quelle für den Wohlstand des Landes zu werden verspricht.

SMluUß fdigr,

Meteorologische Beobachtungen.

1811 24 Nov.

Nachmittags Abends Nach einmaliger

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Morgens

G Uhr.

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ar.| Quellwärme 8/2 R, R Bodenwärme 4,1° R, Ausdünstung 0,030 Rh, neblig. Niederschlag 0,049 Rh, NNW. r: Wüärmewechsel + 0, N E

89 pCt. NW.

Luftdruck ...- Luftwärme « « - Thaupunkt „«- Dunstsättiguug 90 pCt.

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Auswärtige Börsen.

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Amsterdam, 21. Norv I Kanz. Bill, 252.

Antwerpen, 20. Nor.

Frankfurt a. M., 22. OVesterr. Met. 212 55% G. 1% 244 Br. Bank-Act. 1914, 1912, zu 500 Fl. 138%. 1385. 100 FI. - Preuss, do. 17 Anl. 1027 Br. Poln. Loose 79 G. Dz Span, Anl 22 o P Holl. 493. 49%.

Eisenbahn - Actien. &St. dé. Lkes s München Dresden 1017 G. Küln- Aachen 987 G.

Ham hu rg 23. Nov. Bank - Actien 1610 Br, Eugl. Russ 1087.

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Paris, 20. Nov. 5% Rente fiu

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und es haben sich die Vollmacht- |chen, und bemerken dabei: daß

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Gusiav Rus, der General- Versammlung bei| Kaufmann,

um die Eintrittskarten in Em-| Grimmaischêë Str. 24. H. A La Mer, | Apotheker, ( welche blols als|Engel-Apotheke am Markt. Mi

Prioriläts - Actien,

Literarische A Rath:

Fuchslus. Gies ntg Eller. Direktor Kameke - Reuscher Bibliotheken -

Verwaltungs Y, De Daum. v, ol Grat v. Dee, Blankarts. Eng. Schmitz. Ruhrmann. Heydt.

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welche Anfang J

Sonnabend den 18. Dezember d. SJ.,

Vormittags 10 Uhr, in dem Schlegerschen Hause am|An die em argen Schüler und Schüle ] rinnen der Leipziger Raths-Frei-S E Le e

: Das auf den 16. Â hs-Frei-Schule. siraße Nr. 10/ zu haben. die Fertigstellung| Jubiläum der hiesigen Raths-Frei-Schule veranlaßte

hiesigen Bahnhose, stattfinden. Hauptgegenstände der Berathung werden seyn: 1) Vortrag der Direction über

gert werden sollen, U, | Auctions-@ommissartus für Berli

pril 1842 fallende 50jährige

lern und Schülerinnen, die entfernt von uns leben und in deren Herzen sich gewiß eben so die Gefühle

zu diejem edlen Zwecke zu verbinden, erachten wir uns fúr verpflichtet, sie hierauf aufmerksam zu ma auszuweisen. | jedem fich Meldenden mit Vergnügen nähere Auskunft

Leipzig, im Oktober 1841.

Rikolaistr. Nr. 19. Caroline v. MÚke/ gch. Schmidt,

Verzeichniß der von dem Königl. Wirkl. Geheimen Rath von Stägemann, dem ; und Professor Spillecke, dem Grafen von und von mehreren Anderen hinterlassenen

sollen, is bei dem gerichtl, Bücher-

Petersburg, 16. Nor. Lond. 3 Met. 381}: Hamb, 34 é « Paris 407, Poln, à Par. 300 F1, 70. Wien, 20. Nov. 1% —, Bank-Actien 1586. Aul. de 1834 138 e

do. 500 Fl. 73%. do, 200 Fl AIT, 5% Met 1064, 42.904, 8% -—, 24% —. de 1839 109:

M ac Ii er D Or Den 25. November 1841.

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St. Schuld - Sch, | 4 Pr. Engl. Obl. 30, 4

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Freitag, 26, Nov.

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250 F. Kurz 138: 250 F 2 Mi. 138 300 Mk. Kurz | SUO M E De S | 148!

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I SRbl.| 3 Woch. ;

Königliche Schauspiele.

Jm Opernhause: Ouvertúre. Hierauf

Konzert für Violine (Nr. 2), fomponirt und vorgetragen von Herrn Camille Sivori, Schüler Paganini’s und Mitglied der

philharmonischen Akademie zu Florenz. Domino, komische Oper in

Tuczek: Angela, Kreßner:

Ursula.)

Dann: Der schwarze 3 Abth, Veuft von luber. CDlle. Dlle. Grünbaum: Brigitte. Mad. Pohlmann Und: Thema und Variationen auf der

G Seite (Prière de Moïse), fomponirt von Paganini, vorgetra

gen von Herrn Camille Sivori., Jm Schauspielhause: actes, Par Mr, Souvestre, ville nouveau en 1 Sonnabend,

»

1) Henri Hamelin. comédie en 3 2) Un monsieur et une dame, vaude- ACLE,

O7 I C 05913 4 27 D. Treue Liebe

Fm Schauspielhause:

Schauspiel in 5 Abth., von Eduard Devrient.

Sonntag, 28. Nov. : ) Feensee, große Oper in 5 Abth., Musik von Auber. (Dlle. Grünbaum: Margarethe.)

Hoguek.

Preise der Pläße:

Auf Begehren: Det Ballet von

Fm Opernhause.

Ein Plaß in den Logen des ersken

Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. u, s. w. Jm Schauspielhause: Das Glas Wasser, Lustspiel in 5 Abth., nah Scribe, von A. Cosmar.

Montag, 29. Nov. der Else, Lustspiel 1

Freitag, 26. Nov. rende Posse mit Gesang in 3

von Riotti,

Sonnabend, 27. Nov.

Otello, Maecstro

ciner Erbschaft.

ten, von Schickh.

RYerantwortlicher Redacteur Dr.

Moro (li Rossini, Francesco Ciaffei: Rodrigo,

Sonntag, 28. Nov.

Jm Schauspielhause: Die Herrin von 5 200 Von C DIUNL

Königstädtisches Theater. Der Poffillon von BVogelsdorf. Uktten, von 23. Sich.

Parodi Musik

(Jtalienische Opern : Vorstellung.) Venezia. Opera in 3 Ati, Musîíca del

(Signora Assandri: Desdemona. Signo!

Signor Salvatore Natale: Jago.)

Die Múllermeisterin, oder: Die Folgen

Gemälde aus dem Leben, mit Gesang, in 3 Al Musik von Hebenskreit.

e M Stn Lten

Gedruckt in der Deckerschen (Geheimen Ober-Hofhuchdruckeret

n chemaligen Schü

bare Schul - Anstalt geben, sich mit uns

die Unterzeichneten

ine Kneisel, geb. ¿ce, Stadträthin,-

tterstr. Nr. 36.

nzeigen. idt, dem Prediger anuar 1842 verstei-

n, Rauch, Schüben-

: e Qu Fr mo / 4 ® p

Anzeiger sür die Preußischen Staaten Bahnhöse und die Beschas- die hier lebenden chemaligen Schüler und Schüle [rinnen dieser Anstalt , zusammenzutreten , um diejem Tage cine erhdhte Feier zu geben und wo möglich der Nachwelt cin bleibendes Denkmal ihrer Dankbagrkett

Bei Emil Baensch in Magdeburg ist so eben erschienen und in der Gropius schen Buch und dunsthandlung, Königl. Bauschule Laden Nr. 12/ zU haben : Kirchenhistorische Mittheilungen in der Geschichte des evangelischen Kirchenwesens der Altstadt Magdeburg. Yon Aecmil Funk. L 18 Bogen Okíagv. brosch. 17 Qr,

Das vorliegende Werk wird zwar zunächst iedem Magdeburger - der sich für die Geschichte seiner Va terstadt interesstrt , eine willkommene Erscheinung seyn; indeß hat der Herr Verfasser da auch wesent lih den Standpunkt der allgemeinen evangelischen Kirchengeschichte und des protestantischen Kirchenrechis überhaupt im Auge gehabt. Nicht nur die vielfachen für die generelle Geschichte der evangelischen Kirche so wichtigen Momente in der Stadtgeschichte des l6ten und 17ten Jahrhunderts sind hervorgehoben, sondern auch aus der niederen Stadtgeschichte matt nigfaltige Beläge beigebracht für die Art und Weise, in der Preußijche Regenten in ihren Staaten in kirchlicher Hinsicht eingewirkt haben. Endlich ist aber auch die vorzugsweise und aus bisher meist unbenußz ten Quellen behandelte Geschichte der einzelnen Fu [stitute der städtischen Kirchen-Verfassung sehr reich an interessanten Materialien für die Geschichte des evan gelischen Kirchenrehts. Aus allen diesen Gesichts- punkten glaube ich auf das Werk des Verfassers, dem natürlich scine Stellung den Zutritt zu allen Quel

len der Stadtgeschichte verschaffte, aufmerksam machen zu müssen,

Ale meine

Preußische Staats-Zeitung.

Berin E

Inhalt.

Amtliche Nachrichteu, E i : O Frankreich. Paris. Die Presse über die von England in An- spruch genommene See- Polizei, Das Fou rn al des Débats über die angebliche Minister-Krisis. Nachrichten gus Algier. - Bermischtes. Briefe aus Paris. (Politik der Regierung in Bezug auf die Reform - Frage; Düvergier de Hauranne und die Linke; die hevorstehende Session und die nächste Krisis. Der Pro zeß des Herrn Ledru - Rollin) S SUEO Großbritanien und Irland, L ondon. Der iunge Prinz und seine Amme. Streit zwischen Gegnern der Korngeseße und Chartisten. Beitrag aus Amerika für den Repeal- Vercin. Fernere Zeitungs Polemik über die Spanischen Angelegenheiten. Lord Elgin #{. Vermischtes. | , : Belgien. Brüssel. Belgiens Handel im Vergleiche mit dem von Frankreich. Schreiben aus Brüssel. Die Adresse und die Opposition ; die Geistlichkeit und ihre Ansprüche in der Frage über den dffentlichen Unterricht ; die Truppen-Bewegungen an der Fran dsischen Gränze.) Deutsche Bundesstaaten. München, Testament der Königin @aroline. Mains. Rheinflôsse durch Dampf gezogen. Schweiz. Genf und Bevn. Die Wirren in Genf. Spanien. Madrid. Bermischtes. Barcelona. stände. Serbien. Aegypten. Entlassung stungen.

Dortige Zu

Bestrafung der lehten Unruhestifter. : Alexandrien. Freie Schifffahct auf dem der Europäer aus dem Dienste des Paschas.

Nil. RU=-

Die Bevdlkerung von (Sroßbritanien im Fahre 1841.

Die Brüsseler Fndustric - Ausstellung vom Fahre 1841. (Schluß.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Die „militairischen Bricfe cines Verstorbenen. //

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben der verwittweten Hauptmann von Zeromska gebornen von Lettow zu Stolp bei Bütow Allergnädigsk zu geskatten geruht, den Namen und das Wappen des adeligen Geschlechts von Pomeiske ihrem Familien-Namen und Wappen beizufügen und sich in Zukunft: von Zeromska geborne von Lettow - Pomeiske nennen und schreiben zu durfen, A

Der Justiz-Kommissarius Siewert zu Neustadt in Westk: preußen is zugleich zum Notarius im Departement des Ober- Landesgerichts zu Marienwerder ernannt worden.

Erb - Land - Mundschenk des Herzog-

ch9

Angekommen: Der T thums Pommern, von Heyden Linden, von Neu-Streliß,

Der Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmäch tigte Minister am Kaiserl. Türkischen Hofe, Graf von Königs mar ck, von Konstantinopel.

Zeitungs -Uachrichten.

Ausland.

Frankreich.

Paris, 21. Nov, Die Presse enthält folgenden Artifel: „Ein hiesiges Journal beklagt sich úber eine ernste Thatsache, die wir nicht ungeprúft übergehen können, und hinsichtlich welcher wir die Widerlegungen oder die Berichtigungen der ministeriellen Four- nale erwarten. J es wahr, wie man behauptet, daß der See- Minister den Englischen Kreuzern an der Afrikanischen Küste das Durchsuchungs - Recht hinsichtlich unserer Handelsschiffe bewilligt habe, und daß dabei die Unterdrückung des Negerhandels zum Borwand genommen worden sey? Wenn dies wahr is, so wún- schen wir zu wissen, kraft welchen Traktats man der Englischen Marine jenes demüthigende Recht, welches Frankreich ihr stets verweigert hat, bewilligt? Wir wußten wohl, daß die Ausübung der See - Polizei, unter dem Vorwande, den Sklavenhandel zu beaufsichtigen, sets einer der gehei- men Zwecke der philanthropischen Meanifeskationen gewesen war, die England seit dem Jahre 1807 kundgegeben hat ; wir wußten wohl, daß es England gelungen war, sich von allen Machten un- tergeordneten Ranges jenes Durchsuchungsrecht einräumen zu lassen; aber wir wußten auch, daß Frankreich einen folchen An- spruch immer auf energische Weise zurúckgewiesen hat. Wir kann- ten die Antwort, welche Herr von Talleyrand im Jahre 1814 auf eine dahin zielende Note des Herzogs von Wellington er- theilte. Wir wußten, mit welcher Festigkeit Herr von Talleyrand spater auf dem Wiener Kongresse dem Lord Casftlereagh abermals erklärte, daß er keine andere See-Polizei zugeskände, als eine solche, welche jede Macht über ihre eigenen Schiffe ausúbte; wir wuß- ten endlich, daß, als England auf dem Kongreß zu Verona mit demselben Anspruch wieder hervortrat, Herr von Chateau: briand denselben mit folgenden Worten zurúckwies: „Wenn die Französische Regierung jemals in das Durchsuchungs - Recht willigte, so würde dies die verderblichsten Folgen haben. Der National - Charakter der beiden Völker widerseßt sich einer solchen Maßregel. Frankreich erkennt die Freiheit der Meere fár alle fremde Flaggen an; es verlangt für sich nur die Unabhängigkeit die es jedem anderen einráumt, und die seiner Würde geziemt.“ Man sieht daraus, daß Frankreich beständig im Namen der Frei- heit gegen jenen Anspruch der listigen Diplomatie Englands pro- testirt hat. Wohlan! Sollte England dasjenige, was ihm Frank- reih in dem gedrücktesten Zustande auf energische Weise verwei- gert hat, seitdem erlangt haben? Wir können es nicht glauben,

Sonnabend den 27sen

aber die Regierung darf in dieser Hinsicht keinen Zweifel bestehen lassen.“

Ueber die Gerüchte, welche in den leßten Tagen hinsichtlich einer Ministerial - Veränderung zirkulirt haben, äußert sich das Journal des Débats in folgender Weise: „Wir kennen in der Welt kein leichteres Metier, als das des Propheten, wenn man so vernünftig is, für Rechnung der Opposition zu prophezeihen. Es giebt augenscheinlich Journale, die ihre Zeit damit hinbringen, Ministerieen zu machen und aufzulósen, ministerielle Krisen zu erfinden, sie als sehr ernst darzustellen und am folgenden Morgen ¡u erflâren, daß die Krisis vorúbergegangen sey, ohne das Mini- erium zu tödten. Wenn die Opposition ihr leichtes Gepäck von deen, ihr Wörterbuch voll Schmähungen erschöpft hat, so nimmt sie die Zuflucht zu ihrem leßten Mittel: sie verkündet, daß das Ministerium sich in einem Zustand der Krisis befindet, Bei die- sen Worten erwacht der Constitutionnel; er bemächtigt sich der Krisis; er schildert ihre Symptome, publizirt Búlle- tins Úber die Verwicelung des Uebels, und dann in dem Augenblick, wo er das berühmte Wort aussprechen will, Nehmet meinen Minister! if er genöthigt, einzuräumen, daß die Krisis beendigt sey. Er entschädigt sich allerdings für dieses Ge- skändniß, indem er dabei bleibt, zu glauben, daß die Krisis nur | einstweilen unterdrückt sey und in der künftigen Woche wieder erscheinen werde. Dies is sein Trosk, und es wäre unmenschlich, ihm denselben zu rauben. Die Opposition hat in den leßten Ia: Ÿ gen einen Feldzug der Art gegen das Ministerium unternommen; | sie hat wieder einmal eine ministerielle Krisis erfunden, indem sie die Thatsachen entstellte, die Gegenstände vergrößerte und der ein- fachsten und natürlichskten Erörterung den Anschein eines hefti- gen Kampfes gab. Dies is weder sehr neu, noch sehr pi- kant. Es if wahr, daß die Minister zusammengetreten waren, um das Budget zu reguliren, Dies isk zu keiner Zeit und in kei- nem Lande ein sehr leichtes Werk, und es hat sich dabei das große Wunder ereignet, daß die Minister 3 Tage lang das Reglement des Budgets erörtert haben. Mehrere Artikel gaben zu ernsten Besprechungen Anlaß; es machten sich entgegengeseßkte Meinun- gen geltend, und daraus schloß der Constitutionnel auf eine ministerielle Krisis.“ (Das Journal des Débats vergißt hier, daß sich nicht darauf, sondern auf den râthselhaften Artikel der Presse, welche laut den Sieg des Herrn Humann úber den Tonseils-Präsidenten verkündigte, die Gerüchte von einer ministe: riellen Krisis gründeten, und dies war nicht so unnatürlich, wie es die Débats jeßt glauben machen möchten.)

Man schreibt dem Constitutionnel aus Algier vom 13, d,: „Wir sind geskern von der dritten Berproviantirung Mee- deahs zurückgekehrt, Der General Changarnier, der uns fom- mandirte, ist so glúcklich gewesen, auf den Feind zu stoßen, und hat ihn die Erbitterung, mit der er uns verfolgte, theuer bezahlen lassen. Das Convoi war glúcklich nach Medeah hineingebracht worden, und unsere Kolonnen traten den Rückmarsch nach Algier an, ohne den Feind gesehen zu haben, aber fest uberzeugt, daß er unserer Spur folge. Unsere Arrière-Garde war so eben vom Olivenge holz aufgebrochen, als etwa 3000 Kabylen, theils Kavallerie, theils Infanterie, sich zeigten und zum Angrisfe bereit schienen, Bald wurde auch das Gefecht durch ein lebhaftes Gewehrfeuer erdff- net und mehrere Stunden mit großer Erbitterung fortgeseßt. Es wurden dem Feinde gegen 300 Mann getödtet und 40 Pferde ab- genommen, der General Bedeau, der die Arri Garde komman dirte, hat sich bei dieser Gelegenheit neuerdings durch seine um- sichtigen Anordnungen das volle Vertrauen der Soldaten er worben,“

Gestern Abend fand eine zahlreiche Versammlung politischer Personen bei dem Grafen Molé statt. Die Straßen, welche nach seinem Hotel führen, waren mit Equipagen angefüllt.

Reschid Pascha, der neuernannte Botschafter der Türkei bei dem Hofe der Tuilerieen , ist in Paris angekommen, Das Journal des Débats bemerkt úber ihn: „Reschid Pascha hat nicht die Bor- urtheile seines Landes; er ist ein Mann unserer Zeit, sowohl durch

S

seinen Geisk, als durch seine Erziehung; er ist erst 38 Jahre alt. Die politische Laufbahn Reschid Pascha?s war schnell und glän- zend. Noch sehr jung machte er sich in Konstantinopel durch Türkische Poesieen bekannt, die dem Sultan sehr gefielen und der Ursprung seines Glückes wurden. Bald darauf in das Ministe- rium der auswärtigen Angelegenheiten berufen, zeichnete er sich daselbst aus und ward in der Folge nach einander zum Botschaf: ter in Paris und in London ernannt. Reschid Pascha is der Urheber des in der Túrkei eingeführten Reform-Systems, und er war der erste Türkische Staatsmann, der die Nothwendigkeit ein- sah, das Asiatische System aufzugeben und in das Europáische Bölkerrecht einzutreten.“

Das Journal des Débats belobt heute Espartero wegen der Energie, die er gegen die Exaltados in Catalonien an den Tag lege, und beklagt es nur, daß er zur Aufrechthaltung Marie Chri- slinens nicht dieselbe Energie gezeigt habe, die er jeßt zeige, wo es seine cigene Existenz gelte.

Aus London wird geschrieben, Lord Aberdeen habe dem Fran- zösischen Ministerium erklärt, daß er zur Bildung eines Kongresses fur Arrangirung der Spanischen Angelegenheiten nicht einwillige, und daß, wenn diese Maßregel von den úbrigen Europäischen Máchten getrosfen würde, er mit aller Kraft dagegen protestiren würde. Lord Aberdeen hat ferner erklärt, daß eine Französische Intervention in Spanien nothwendigerweise eine a ndere zur Folge haben werde.

Der Messager erklärt die von einem Journal verdffent- lichte Angabe für ungenau, wonach neuerlich mehrere Franzosen auf Befehl des General Rosas in der Provinz von Santa- auf willkürliche Weise eingekerkert worden wären.

Das Trauerspiel „Arbogaste“, wegen dessen Aufführung der Verfasser, Herr Viennet, beinahe 10 Jahr lang mit der Direc- tion des Theater français prozessirt hatte, ward gestern zum erstenmale aufgeführt und mißfiel dermaßen, daß der dame des Verfassers nicht genannt wurde. Herr Viennet hat sich diese Ungerechtigkeit des Publikums so zu Herzen genommen, daß | er franf geworden ist, |

November

© Varis, 21. Nov. Es hat sich kürzlich zwischen dem Courrier francais und dem Journal la Presse ein Streit darúber entsponnen, ob die Regierung beschlossen habe oder nicht, die zweiten Listen der Jury den Wahllisten beizufügen und dadurch den Kapazitäten das Wahlrecht einzuräumen. Der Courrier francais behauptete, diese Maßregel sey vom gegenwärtigen Ka- binet als eine nothwendige Konzession, zu Gunsten der Herren Du- faure und Passy, ganz bestimmt adoptirt worden; das ournal la Presse hingegen versicherte, diese Frage sey zu wichtig und dabei nicht reif genug, um von der Regierung unbedingt entschie- den zu werden. Es is der Mühe werth, zu wissen, welches von die- sen beiden Blättern besser unterrichtet ist, denn die Frage, um die es sich handelt, ist eine Lebens-Frage sowohl für die Regierung uberhaupt, als für das gegenwärtige Ministerium insbesondere. Jh sage für die Regierung, weil die Zulassung der zweiten Liske der Jury der Anfang der Wahlreform wäre, mithin des Sieges der Opposition úber die Regierung ; fúr das gegenwärtige Ministerium, weil sie dessen Stellung der Opposition gegenüber bestimmt. Nach dieser Voraus- seßung begreift es sich von selbst, daß die Juli-Dynastie einen folchen Schritt nur in der àußersten Noth zugeben kann und will, und da die persónliche Politik Ludwig Philipp's in jedem Kabinet vorherrschend bleibt, mag dasselbe Thiers, Guizot oder Molé heißen, so ist auch zu erwarten, daß das gegenwärtige Kabinet eben so wenig als der König hierin Zugeständnisse zu machen geneigt ist.

Diese meine Behauptung beruht auf Erkundigungen, die von Personen herrühren, deren Stellung es ihnen möglich macht, die Absichten der Regierung ziemlich genau zu kennen. Man ver- sichert auch sogar, daß das Kabinet so wenig daran denkt, auf die obenerwähnte Zulassung der Jury-Listen cinzugehen, daß es weit lieber wünscht, die Kammer aufzulosen, wenn die Opposition stark genug werden sollte, es mit Nachdruck während der nächsten Ses: üen zu verlangen. Die Auflösung der Kammer ist aber unter den gegenwärtigen Umständen ein so gewagter Schritt, daß Mie- mand das Resultat davon im voraus berechnen kann. IGenn es also schon #\o weit gekommen ist, daß die Regierung vorzieht , zu neuen Wahlen, die eben so leicht für sie als gegen sie ausfallen konnen, zu schreiten, anstatt den Wahl-Reformisten die fraglichen Zuge- ständnisse zu machen, so muß man annehmen, daß von der Zulassung der zweiten Jury-Listen im Kabinet nie ernstlich die Rede feyn fonnte, und daß demnach die Oppositions-Presse zu fröh ihr Sic gesgeschrei darüber erhebt. Wie es heißt, rechnet das Kabinet in

ieser Angelegenheit ganz vorzüglich auf die Unterstüßung des rechten Centrums und der konservativen Partei uberhaupt, da die beiden Häupter derselben, Graf Molé und Herr von Lamartine, die um ihre Meinungen daruber befragt wurden, den Ansfich- ten der Negierung beipflichten. Dagegen haben diese beiden Chefs der Konservativen erklärt, daf, wenn die Proposition Remilly neuerdings wieder vor die Kammer gebracht werden follte, sie einen Geseßentwurf wegen Ausdehnung der Jnkompati- bilitäten zu unterstüßen bereit wären, da die täglich fich vermeh- rende Anzahl öffentlicher Beamten in der Kammer der Regierung mehr zum Hinderniß, als zum Nußen gereiche, Also kein Zuge- fándniß in Bezug auf die Wahl-Reform, aber Bereitwilligkeit, die Zahl der dentlichen Beamten in der Kammer einzuschränken, ist das Programm der Regierung und der Konservativen fúr die nâchste Session.

Andererseits betrachtet man den leßten Artikel des Herrn Duvergier de Hauranne als das eigentliche Programm der Lin- fen. Jch für meinen Theil glaube, daß man diesem Werk des Herrn Duvergier eine Bedeutung giebt, die es nicht hat. Dieser gewesene Doctrinair kann niemals das Organ der Linken

weil es zu notorisch i, - daß er ne den Mehrzahl seiner Partei, sondern nur seinen

eigenen firen Jdeen folgt, wodurch mehr seinen Freun- den, als seinen Gegnern schadet. Herr zier ist cin Mann, der von der Leidenschaft sich hinreißen lâßt, mithin, wenn seine Sympathieen auf ein res Ol ch wenden, heute mit Füßen tritt, was er gestern erhob, Von ihm soll einst Herr Guizot g Beide noch auf cinem freundschaftlichen Fuß mit einan „C’est un ami bien

qu’utile,““

A L d l

plus emhbarrassant

Fch bin fest ul gt, daß die Linke ihren Angriffsplan noch lange nicht entworfen hat. Sie rechnet zweifelsohne auf die Un- È terstúßung der Herren Dufaure und Passyz aber es cirkulirt hier È| seit einigen Tagen cin Brief des Herrn Dufaure an seinen Schwie: F gervater, worin Leßterer ersucht wird, allen chrgeizigen Projek- | ten und feindlichen Absichten gegen das Kabinet, die dem Herrn Dufaure von der Pariser Presse zugeschrieben werden, aufs be- immteste zu widersprechen. Jch höre zu gleicher Zeit, daß das Ministerium die Kandidatur des Herrn Sauzet als * Jrâsidenten der Kammer, wie vor einem Jahre, unterstüßen wird. Wenn niht unvorhergesehene Ereignisse eintreten, so dúrfte die nächste Session, von der man schon so viel prophezeit, eben so ruhig als die leßte vorúbergehen. Alle Konservativen haben das größte Interesse, das gegenwärtige Kabinet nicht der Personen, sondern ihres Prinzips wegen, nah Kräften zu unterstüßen. Bleibt das Kabinet wie es is, während der nächsten Session, so hat die Regierung die nöthige Zeit, ihre Versichtsmaßregeln für die náchsten Wahlen mit Erfolg zu treffen, um dadurch dem fonserva tiven Element in der neuen Kammer die Oberhand zu sichern. Wir náhern uns vielleicht der stärksten Krisis, die je die Juli: Dynastie seit 1830 zu bestehen hatte; denn als solche kann man das Resultat der nächsten Wahlen ohne Bedenken bezeichnen. Bleibt dabei das konservative Prinzip vorherrschend, so if die Macht der Opposition auf immer gebrochen, und der traurige Kampf, welcher bis jeßt die Regierung an einer durchgreifenden Reform in der Staatsverwaltung hinderte, beendet; Frankreich geht dann einer gesicherten, besseren Zukunft entgegen.

ck= Paris, 21. Nov. Bekanntlich hat der Gerichtshof von « - d s Pod jeh = K ATTZ . q Angers den Herrn Ledru- Rollin wegen feine! vor den Wäblern von Mans gehaltenen Rede angeflagë. Der Ausgang agi nt r0z zesses, welcher den 23sken vor dem Assisenhof O wird, if für die Regierung von Bedeutung. Daß die Herren Arago,

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