s vorgeschlagenen Handels : Vertrags zwischen Frankreich und ngland jeßt entfernter sey als je. S
L N Bettag ven Sussex soll Willens seyn, seine en q Großmeister des Freimaurer- Ordens niederzulegen, und es. ge das Gerücht, daß man dem anbieten wolle,
Prinzen Albrecht diesen Ehrenposten
n Dou Sn Ermangelung wichtigerer Bege-
5 London, 30. Ne trockene Ablehnung des Herzogs benheiten macht die beharrliche n fár die brodlcs:n Arbeiter in von Wellington, die Abge en. Der erzog, qui dem
j 11D en, € ges ch Des Le e Ten Takt, hatte ohne Zweifel erkannt, daß diese Abgeord- neten kaum geschickt worden wären, wenn man nicht dadurch er- wartet hätte, der ganzen Nation den schlimmen Zustand des Fabrikwesens auf eine schlagende Weise vor Augen „Zu bringen. Da aber zugleich jede Klage der Fabrikanten eine Anklage der Aristokratie wegen der Getraidegeseße und des konservativen Mini- steriums in sich schließt , so lâßt sich das Verfahren des Herzogs leicht begreifen. Bielleicht aber fürchtete er auch, von den Abge- ordneten in eine unbequeme Unterredung gezogen und zu Aus- sprüchen verleitet zu werden, welche spater gegen ihn gebraucht wer- den fönnten. ZJndessen will man die Entschuldigung, daß er, ob- gleich Staats-Minister und, wie Niemand zweifeln kann, nächst Peel der Lenker der Kabinetsbeschlüsse, kein Amt bekleide, nicht eben gelten lassen, : | ; :
Dennoch aber gewinnt die Meinung immer mehr Grund, daß das Ministerium eine sehr bedeutende Veränderung vorschla- gen werde, und zwar nicht, wie die Emancipation der Katholiken im Jahre 1829, aus Furcht vor den Gegnern, sondern weil es, wie seine Borgänger, zur Ueberzeugung gekommen seyn soll, daß die Ver- háltnisse des Fabrikwesens solche unumgänglich nöthig mache, und ein längeres Verschieben, den Gutsbesißern selbs tiefere Wunden schlagen wúrde, als ein zeitiges Nachgeben. Wahrscheinlich aber wird man, um nicht allzu infonsequent zu erscheinen und auch um nicht die Masse der Gutsherrn und Pächter gegen fich auf: zuregen, bei der jeßigen Form einer wandelbaren Skala verhar- ren, doch so, daß die Getraide-Einfuhr zu fast allen Zeiten m0g- lich werde. Jndessen is es ohne Zweifel diese herrschend gewor- dene Meinung, welche Lord John Russell in seiner Antwort auf eine ihm übersandte Addresse von einem Theil der Einwohner von Plymouth (welche Sie in unseren Zeitungen von geskern und heute finden), zu dem höhnenden Ausdruck vermocht hat, daß damit die Plâne, welche das vorige Ministerium vorge- schlagen, durchgeseßt würden, es gar nicht nôthig sey, daß das jeßige Ministerinm wieder austrete, indem das Verfahren dieser Partei im Jahre 1829 wohl zeige, wie sie umzusatteln wisse. Man hat den edlen Lord freilich hierauf geantwortet, daß er selbsk in Bezug auf eben diese Getraidegeseße seine Ansichten gänzlich geändert habe, indem er noch vor wenigen Jahren erflârt, eine Perânderung in denselben, welche dem Landmanne den Schuß entziche, den er jeßt genieße, eine Beraubung desselben wäre. Dieses is freilich wahr, ändert jedoch an der Stellung seiner Gegner nichts.
Die Hauptthätigkeit der League isst immerfort auf die Be- fehrung der Chartisten gerichtet, und einer ihrer thätigsten Agenten dabei if der befannte Oberst Thompson, welcher in den Fabrik: Gegenden von Ort zu Ort geht und überall Vorlesungen hält. Die Opposition dieser Republikaner is offenbar nicht mehr o groß, als sie es war, wenn es blos einen Versuch zu gelten schien die Whigs am Ruder zu erhalten. Sie hören nun wenigstens den Rednern gelassen zu, und nur dann und wann tritt Einer oder der Andere, welcher fürchten mag, wenn die Maf: sen sich den Mittelflassen unterordnen sollten, den eigenen Einfluß zu verlieren, hervor und sucht durch mancherlei Fragen und Bemerkungen, die Wirkung der gehaltenen Reden wieder zu zerstören. Dieses war so eben wieder zu Halifax der Fall, und der Standard und andere Toryblätter sind deswegen hoch er- freut und scheinen dafür geneigt, den Chartisten all ihre fonssligen Brutalitäten zu gute zu halten, selbst daß fie die Einweihung von Kirchen oder die Versammlungen zur Beglückwünschung der Mo- narchin stdren. Indessen würde weder die Beredsamkeit jener CThartistenhäupter, noch der Beifall, den ihnen diese Journale zol- len, die Vereinigung der unteren mit den Mittelklassen verhindern, wenn das Ministerium bei der Wiederversammlung des Parla- mentes nicht etwas Umfassendes vorschlägt. Bis dahin bleiben alle Bewegungen nur- vorbereitend.
Die bevorstehende Wahl eines Professors der Dichtkunsft, oder wie man es in Deutschland nennen würde, der Aesthetik zu Oxford, welche sons außerhalb der Universität unbeachtet geblieben wâre, wird fortwährend in fast allen Zeitungen des Landes besprochen. Sibthorps Abfall und der mit Zuverlassigkeit er- wartete Uebertritt von wenigstens 10 anderen Anglikanischen Geistlichen, scheint die ganze hochkirchliche Partei aufge- stórt zu haben, welche bisher den Puseyitischen Bewegungen gleichgültig zugesehen hatte, oder nur Vortheile für die Kirche da- von erwartete. Sie scheint entschlossen, die Sekte zu unterdruük: fen, indem sie ihr alle Hoffnung zur Beförderung abschneidet, Bekanntlich hat jeder, der den Grad eines Magisters erlangt hat, so lange er seinen Namen in dem Mitglieder - Verzeichniß stehen läßt (was ihn jährlich eine fleine Summe fostet), das Recht, für alle Aemter in der Universität zu stimmen; und man erwartet, daß bei dieser Gelegenheit viele Auswärtigen sich dieses Rechtes bedienen werden. Aber man hat sogar angefangen, die Meinun- gen der Studenten in Beziehung auf die neuen theologischen An- sichten zu beachten; und namentlich hat Dr. Hawfins, der Pro:
vost des Oriel : Kollegiums , zu welchem auch der bekannte New- man gehört, \chon 3 oder 4 das fúr die Erlangung der geistlichen Weihe unentbehrliche Zeugniß verweigert. Ein Haupt : Unterschied der Puseyiten is, daß sie nicht so firenge Sabbathfeirer sind, als die sogenannten Evangelischen, Wer Sabbath ist ihnen ein Freuden - und Festtag; und wenn sie alle andere Tage gefastet haben, so sehen sie an diesem zwischen den Gottesdiensten gern ihre Freunde bei si, zum mäßig fröhli- chen Mahl. Jn Schottland dagegen is die Partei, welche dort die Kirche Úber den Staat erheben mdchte, alt-jüdish streng mit der Sabbathfeier. Besonders is ihnen das Reisen am Sonntag ein Grâuel, und die Kirchen - Bersammlung hat deswegen allen Eisenbahnen den Krieg erklärt, welche an diesem Tage ihre Wa- genzúge fahren lassen. Aber auch in England giebt es viele, die in dieser Beziehung mit ihnen gleich denken, selbst unter Laien ; und man sollte beinahe glauben, eine Partei derselben habe hier und da mit Fleiß eine Menge der Actien gekauft, um diesen Zweck zu erlangen. Mehrere Journale machen es sich zum Geschäft, die Ei- senbahnen zu versreien, auf denen man des Sonntags reisen fannz und der Record z. B, tadelt die Actien-Jnhaber der Bir- minghamer Bahn bitter, und nennt sie Pharisäer, weil sie mit dem Profit der Sonntagsreisen zu Wolverten eine Kirche bauen lassen und einen Geistlichen besolden; was ihnen aber gerade um so mehr Ehre macht, da viele derselben Nonkonformisten sind, die Summe aber mit Freuden votirten, als ein Mittel, eine Masse in Barbarei und
1504 Laster versunkener Menschen, die sich dort in Verbindung mit der Eisenbahn angesiedelt haben, zu vermenschlichen.
Wir haben die Freude, daß, während die regierende Königin und der Kronprinz nicht einen Augenblick unpäßlich waren, die verwittwete Königin sich so weit erholt hat, daß man eine längere Lebensdauer fúr sie hoffen darf.
Ungeachtet der besseren Gestaltung unserer Verhältnisse mit Amerika, dauert der Bau, die Ausrústung und Bemannung von Kriegsschisfen doch ununterbrochen fort. Besonders wird die Dampfflotte immer furchtbarer; und wenn es ja irgendwo mit einer Hauptmacht zu einem Seekrieg kommen sollte, würde die Welt über die Größe und Macht dieser besonderen Waffe, die sich seit kurzem bei uns gebildet, erstaunen,
Niederlande.
Mastricht, 28. Nov. Die Minister des Jnnern und der Finanzen, Herr von Schimmelpenninck und Herr Rochussen, bega- ben sich gestern von hier nach Kerkrade (Kirchrath) an der Preu- ßischen Gränze, um die dortige Kohlengrube zu besichtigen und zugleich das Terrain für die Eisenbahn von Mastricht bis an jene Gränze näher kennen zu lernen. Von Kerkrade sind die Minister uber Belgien nach Holland zurúgekehrt.
Deutsche Bundesstaaten.
Dresden, 3. Dez. Die Leipziger Zeitung plubizirt eine vom Ministerium des Jnnern unterm 20, November erlassene Verordnung, wodurch, zur Erleichterung der Reisen auf Eisenbah- nen, in Gemäßheit ciner mit der Königlich Preußischen Regierung, so wie mit den Anhaltischen Herzogthümern abgeschlossenen Ueber- einfunft, skatt der Reisepässe einfache Paßkarten für die Eisenbahn- Reisenden eingeführt werden. Diese Paßkarten werden immer fúr das laufende Kalenderjahr gültig seyn und nicht mehr als fünf Silbergroschen kosten. Nur gewisse, streng paßpflichtige Jndivi- duen werden auch fernerhin gehalten seyn, sich mit Neisepässen auch auf der Eisenbahn zu verschen.
X Dresden, 30, Nov. Der Verlust, den ih Jhnen in meinem leßten Berichte, (Staats-Ztg. Nr. 32 als unserer Bühne wahrscheinlich drohend bezeichnete, is leider nur zu schnell wirk: lih eingetreten. Unser auf fast allen Deutschen Bühnen rühm- lich bekannter Darsteller der Charakter - Rollen, Pauli, ist am 28. d. M, Nachmittags 3 Uhr nach vorhergegangener längerer Krank: heit an einem nervösen Fieber gestorben, Sein Verlust, vor der Hand für unsere Bühne unerseßlich, wird in engeren, wie in weiteren Kreisen auf das Aufrichtigste betrauert. Sein Talent war ein sehr vielseitiges, denn er war sowohl in seinem eigent- lichen Fache als im Conversationsstück und im Lustspiel stets der entschiedene Liebling des Publikums, das seiner tief- durchdachten Auffassung und Darstellung jeder Rolle ge- rechten Beifall zu zollen gewohnt war. Dabei zeichnete er sich namentlich auch durch tresfliches Memoriren und den unermüd- lichsten Eifer fúr die Pflichten seines Berufes aus, der noch beim fühlbaren Herannahen seiner Krankheit ihn nicht verlassen haben soll, Vorzúgliches Mitgefühl erregt auch das Schisal sei- ner jugendlichen Wittwe, die, aus einer hiesigen Familie von altem Adel abstammend, aus Liebe zu ihm sich dem Loose der Ausschließung aus dem Kreise der Jhrigen unterworfen hatte, und nun schon nach wenigen Jahren den Preis so schmerzlicher Opfer sich entrissen sieht!
Eine neue Schöpfung unseres Kapellmeisters Reißiger, die Oper Adèle de Foix, Text in 4 Akten von Robert Blum in Leip- zig, ging gestern zum zweitenmale úber die BÚúhne. Der Beifall, welchen die erste Darstellung, der wir nicht beiwohnten, in reichem Maße geârndtet haben soll, schien gestern schon merklich Baue, Und E GGUBE, Der neuen Op nue bs Schicksal ihrer âlteren Schwestern, nämlich ein nicht allzulanges Leben, prophezeihen zu konnen. Sosehr auch die genaueste Kenntniß der Theorie, die fleißigste Benußung aller Mittel und die vorzüglichste Durcharbeitung diese neue Schöpfung des verdienstvollen Reißiger auszeichnen mag, so mangelt ihr doch zu Hervorbringung ergreifender Wirkung auf die Hörer, ein wichtiges Etwas, der Hauch des Genius, dem allein es gegeben is, das Herz der Menschen zu bewegen. Wir konnten in der ganzen ziemlich langen Oper (sle dauert von 6 bis £10 Uhr) kaum eine Partie von wirklich ergreifender Wir- fung sinden, so sehr auch die Darstellung durch Mad, Schröder- Devrient (Adèle) und Herrn Tichatscheck (König Franz 1. von Frankreich) gehoben wurde. Doch sind cinzelne Schönheiten un- verkennbar, wohin wir namentlich das Duett zwischen dem König und Adèlen (3 Aft Nr. 16) und den Schluß des 4 Aktes sowie die Mehrzahl der Chôre rechnen, Schr lobend is des vorzüglichen Textes, der an einigen Stellen wirklich poetischen Werth besißt,
sowie der glänzenden äußeren Ausstattung zu gedenken,
Hannover, 1. Dez. Die Hannoversche Zeitung ent- hâlt das Programm fúr die am 2ten vorzunehmende Eröffnung der Stände- Versammlung. Man ersieht daraus, daß die Erdff- nung durch einen Königlichen Kommissarius erfolgt, der die An: rede an die Stände sißend abhalten wird.
Hamburg, 2. Dez. (B. H) Wir haben heute zum er- stenmale die Râume unserer neuen Börse gefüllt gesehen. Die Versammlung galt der Feier der Einweihung des Gebäudes, wel: ches die Stelle unserer ehrwürdigen, in ihrer Räumlichkeit aber den Anforderungen der jeßigen Zeit nicht mehr entsprechenden, al- ten Börse zu erseßen bestimmt is, Den Kern dieser Versamm- lung bildeten diejenigen Mitglieder der Kaufmannschaft, welche durch ihre Geldbeiträge den lange projektirt gewesenen Bau des neues Hauses möglich gemacht haben; sie, nebst den Behör- den unserer Stadt und den Mitgliedern des hier residiren- den diplomatischen Corps, waren zu der Feier besonders ein- geladen worden. Außerdem hatte man noch einer zahlreichen Menge mit dem Handelsstande mehr oder weniger in Verbin- dung stehender Jndividuen den Eintritt in das neue Gebäude gestattet, welches indeß eine noch viel größere Anzahl hätte aufnehmen fönnen, ohne úberfúllt zu werden, Die Feier begann mit der Aufführung des ersken Theiles einer von dem Pastor Dr. Freudentheil für diese Gelegenheit gedichteten, vom Musik- Direktor Grund komponirten Kantate. Dann nahm Herr Syn- difus Kauffmann das Wort, um Namens des Senates dem Kommerzium und der Kaufmannschaft, das neue Gebäude zu übergeben, und zugleich eine Uebersicht Úber die Entstehungs - Öt? schichte desselben mitzutheilen, Diese Rede wurde vom 4e G, H, Büsch, dem Präses des Kommerziums, beantwortet, N: cher sich Úber den Geist und das Wesen des Hamburgischen Theil dels ausführlicher äußerte. Den Beschluß machte der r is der Kantate, Die Feier, wélche von 104 bis 12 Uhr G N but dauerte, wurde in allen ihren Theilen auf das würdevo ste de gangen,
Schweiz.
Genf, 24. Nov. Heute Morgen is eine Proclamation et schienen, welche verkündigt, daß innerhalb 14 Tagen ein Wahl: Geseß zur Berufung der „Constituante“ entworfen werden solle. Die Verfassung des Kantons Waadt, bekanntlich eine demokra- tisch-repräsentative, ist in vielen Tausend Exemplaren gedruckt worden. Sie wird, wahrscheinlich mit einigen Modificationen, hier eingeführt werden,
Jtalien.
__ Palermo, 16. Nov. (A. Z.) Noch beglúckt Palermo's Einwohner die Gegenwart der Königlichen Familie. Außer den ceremonienlosen Audienzen, welche Se. Majestät unter freiem Himmel giebt, ertheilt der König zweimal jede Woche öffentliche Audienz und jeden Tag Privat-Audienz im Palaste. Der S ici- lianer ist befanntlih fein Freund der Neapolitaner und erträgt ungern die Herrschaft jenseits des Faro's; die Freundlichkeit aber, mit welcher der König alle Bittschriften empfängt, die Schnellig- keit, mit welcher die meisten beantwortet werden, gewinnt ihm die Herzen in wunderbarer Weise.
— ¿ S Pattiet.
Madrid, 22, Nov. Morgen Mittag um 2 Uhr wird der Regent seinen Einzug in Madrid halten, Unter dem Triumph- bogen, der in der Alcala - Straße errichtet worden is, wird die Kommission des Ayuntamiento?s eine Anrede halten, und von dort wird sich der Regent direkt nach dem Palaste begeben, wo er, in Anwesenheit der Königin, der Jnfantin und des Herrn Arguëlles, die Truppen und die National-Garde vorbeidefiliren lassen wird.
Es war die Absicht der Regierung, am 19ten, als am Na: menstage der Königin, den Belagerungs - Zustand von Barcelona aufzuheben, Wir wissen nicht, ob die Umstände, in denen sich jene Stadt befindet, es erlaubt haben, dieses gute Vorhaben aus- zuführen.
Der General Zabala is zum außerordentlichen politischen Chef von Barcelona ernannt worden. An der hiesigen Borse dauert das Steigen der Fonds noch immer in gleichen Die aktive Schuld ift heute mit 347 à 35 bezahle worden.
Portugal.
Lissabon, 22. Nov. Am 18ten d. hat die Königin die Session der Cortes mit folgender Thron-Rede geschlossen:
„Señores, die anhaltende und emsige Beschäftigung mit so vielen und mannigfachen Gegenständen, wie sie dieser Session der gewöhnlichen Cortes vorgelegen haben, erheischt gebieterisch eine Zeit lang Ruhe, damit der ermüdete Geist im Stande isk, seine Kräfte wieder zu sammeln und sich auf die Fortseßung so wichti: ger Arbeiten vorzubereiten.“ E
„Jch wünsche Mir mit den Mitgliedern der Legislatur Glück zu dem Eifer und der Sorgsamkeit, welche in dieser verlängerten Session zum Besten des Gemeinwohls gezeigt worden, und zu der
besonderen Aufmerksamkeit, welche dieselben den von Mir in Mei
ner Erdsfnungs- Rede empfohlenen Gegenständen gewidmet haben.“
„Einer der leßteren, und ohne Zweifel der bedeutendste und dringendste, betraf die Fürsorge für den Zuskand der Finanzen, ohne welche es unmöglich gewesen wäre, den Übernommenen viel fachen und seit lange ausstehenden Verpflichtungen zu genügen und die anderen Verwaltungszweige in Ordnung zu bringen,“
„Jch kann nur bedauern, daß die öffentlichen Bedürfnisse und heilige Verpflichtungen, welche der Nation obliegen , die Erhebung einiger neuen Abgaben erfordert haben; Jch bin jedoch Úberzeugt, daß Meine Unterthanen gewiß mit Freuden an jedem Opfer Theil nehmen werden, wenn es sich dabei um die Chre und den Kredit der Nation handelt,“
„Sie haben gesehen, daß die öffentliche Sicherheit im Jnnern des Königreichs sich verbessert hat; die Banditen, welche Algar- bien und cinen Theil von Alemtejo beunruhigten, haben in Folge der vermdge des Eifers der Behörden und der erfolgreichen Mit wirkung der Armee ergriffenen angemessenen Maßregeln sich bedeu- tend vermindert, Diese Angelegenheit wird fortwährend die Auf: merksamkeit der Regierung verdienen,“
„Jch danke der Kammer für die Subsidien, welche sle für die Ausgaben des Dienskes und zur Erfüllung von Pflichten, mit denen der National - Kredit wesentlich verknüpft ist, bewilligt haben. L
„Scdores, das Vertrauen, welches Jch zu Jhrer Weisheit und zu Jhrem wohlbekannten Patriotismus hege, Überzeugt Mich, daß Sie, nach der Rúekkehr in Jhre Provinzen nüßliche Beob achtungen úber die Bedürfnisse und Hülfsquellen des Volkes ein sammeln, úber die Mittel zur Beförderung der allgemeinen Wohl fahrt nachdenken und dann, beseelt von denselben hochherzigen Gesinnungen, von denen Sie bis jeßt geleitet worden, an Fie parlamentarischen Pflichten zurükehren werden, sets das große Ziel vor Augen, die politischen “Jnstitutionen der Monarchie zu be festigen und das Gedeihen der Nation zu fördern,“
„Die Session isk geschlossen.“
Túrkei.
Konstantinopel, 10, Nov. (A. Z.) Zu der nach Adria- nopel beorderten Armee wird auch ein Artillerie-Regiment stopen- Auch spricht man davon, daß die ‘Pforte in allen Haupt-Milital® Positionen Rumeliens kleinere Armee-Corps von 8000 bis ind s Mann konzentriren werde. Hierzu sey der großte L 0 Ap e tolischen Landwehr bestimmt. Als Grund dieser abge D ‘tin man die Mißverhältnisse mit Griechenland an. Adel sollte gr mehrung der Rumeliotischen Armee wirklich L tientér Ee fúr die schnelle Ausrüstung mehrerer hiesigen * Tsatban Ah: da chen scheint, so glauben wir vielmehr, G en A Ru- die schon seit längerer Zeit unter der N de: Sepliae L Aa meliens herrschende Aufregung und die D | di eis S
Die Truppen fehren allmálig aus Kandia zuruck, Schon E e, se (bien gefüllt hier gelandet. sind zwei Dampfböte m Militair - Gouverneur von Diarbekir
Zekeria Pascha, der Sedschi, den Pc H erten,
gie -ch Wedschi, den Pascha von Konia, erseßt. wurde abgesegt und du! / E
Konstantinopel, 8, Nov, Das ZournaldeSmyrne
‘icht si folgendermaßen über die Differenzen mit Griechen- pr V A „Ungeachtet des Ramazan herrscht seit einigen Tagen cine große Thâtigkeit bei der Pforte und es finden fast täglich Berathungen unter dem Vorsißze des Großwesirs statt. Man schreibt dies den Angelegenheiten Griechenlands und dem wenig loyalen Benehmen der Regierung in Athen gegen die Pforte zu, Es läßt sich nicht vorhersehen, wie weit die Dinge gehen werden, aber die Aufregung hat den höchsten Grad erreicht und die täglich aus Griechenland eingehenden Nachrichten sind nicht von der Art, die Gemúther zu beruhigen. Niemand kann wohl die Gerechtig- keit der Beschwerden der Türkischen Regierung gegen den neuen Staat bezweifeln und man könnte die etwa für nöthig erachteten
d
| Zwangsmaßregeln nur billigen. Im Interesse des Friedens dieser
Länder und der Welt im Allgemeinen ist es indeß sehr zu wün- schen, daß diese Angelegenheit auf friedliche Weise beigelegt werde, und daß die Diplomatie es auf sih nehme, die Griechische Re- gierung von ihrem Unrecht zu úberzeugen und sie veranlasse, dasselbe wieder gut zu machen.
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Paderborn, 28. Nov. (Weskphâl. Merk.) Ueber die in unserem gestrigen Blatte gemeldete Bischofs-Wahl kommen uns noch mehrere Details zu, aus welchen wir Folgendes nach- tragen: Die Wahl des hochwürdigen Herrn Weih-Bischofs und Domprobstes Dammers (Vr. Correlius Richard) erfolgte dem Ver- nehmen nach sogleich im ersten Skrutinium. Nach geschehener Wahl wurde dem Programm gemäß der von Sr. Königlichen Majestät abgeordnete Wahl- Kommissarius, Se. Exzellenz der wirk- liche Geheime Rath und Ober-Präsident, Freiherr von Vincke, in die Kapitular - Versammlung eingeführt, und erklärte derselbe so- fort die Königliche Zustimmung. Hierauf begab sich ein Dom- Kapitu- lar, in Begleitung des Justitiars der bischöflichen Behörde, des Notars und der Zeugen, aufdas hohe Chor der Domkirche, und verkündete dort dem versammelten Klerus den Ausgang der Wahl, welcher sodann am Eingange des Corps feierlich proklamirt wurde, Nach abgehalte- nem Tedeum, welchem der Königliche Bevollmächtigte unter dem Baldachin skehend, ihm gegenüber der Gewählte mit den Beamten der bischöflichen Behörde beiwohnten, wurde der neue Bischof von Paderborn von einigen Dom-Kapitularen, unter dem Gedränge und dem Zujauchzen der Menge, nach seiner Wohnung geleitet, — Herr Dammers ist hier am 25, März 1762 geboren, im Jahre 1/781 wurde er Kanonikus am Kapitel zum Bußdorf hier; von 1782 bis 1785 studirte er Jura, zuerst auf der Universität zu Heidelberg, dann zu Göttingen; 1786 wurde er zum Priester geweiht ; 1790 trat er als Assessor bei dem hiesigen Offizialate einz 1799 wurde er Offizial, 1803 General-:Vikar, 1823 Vicarius apostoli cus und Dom-Probstk; 1824 wurde er zum Bischofe von Tiberias kfonsefrirt, Sein Kirchlicher Sinn, seine Amts-Thätigkeit waren stets ausgezeichnet, Als General:Vikarius und Vicarius apostoli cus hat er vorzúglich bewiesen, daß er befähigt is, am Schifflein Petri das Ruder mit zu führen, und da seine Geistesfräfte noch rüstig sind, fönnen wir mit Zuversicht alles Gute von seiner Ver- waltung der Didzese erwarten. Der noch einzuholenden Pàäpsk- lichen Bestätigung dürfte wohl gar kein Zweifel entgegenstehen,
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Die SHandels-FKanmmer vou Bordeaur und der Fran- zösisch-Belgische Zoil-Verband.
«*« Paris, 29, Nov. Die Handels-Kammer von Bordeaux hat dem Handels-Minister ein Schreiben in Bezug auf den mit Belgien abzuschließenden Vertrag übersandt. Das Schreiben ist ziemlich lang, und es werden darin die wahren oder angeblichen Bortheile beleuchtet, die für beide Länder aus einer Handels-Ver- bindung entspringen würden, möge sich dieselbe nun auf einen Zoll-Berein oder auf eine einfache Herabseßung der beiderseitigen Zoll - Tarife gründen. Das erske Projekt scheint der Handels- Kammer von Bordeaux den Vorzug zu verdienen; da aber die Nealisirung mehrere Schwierigkeiten darbieten würde, so verlangt sie fúr jeßt nur die gegenseitige Herabseßung der Zoll-Tarife, mit dem Vorbehalte, später zu einem Zoll-Vereine zu schreiten.
In beiden Fällen müßte man, der Handels-Kammer zufolge, damit anfangen, die Tarife beider Länder auf denselben Werth zu bringen, Die Gewerbtreibenden Belgiens und Frankreichs wúrden fúr die Rohstoffe, und die zur Verarbeitung derselben nöthigen Stoffe, wie Eisen, Maschinen, Brennmaterial u. s. w. auf gleichen Fuß gestellt. Man múßte außerdem die Zölle in bei- den Königreichen so einrichten, daß der Handels - Vertrag in Frankreich nur für Belgien, in Belgien nur für Frankreich vor- theilhaft wäre. Ein einziger Tarif an der Gränze beider Länder würde diesen Zweck erfúllen. Durch Annahme eines solchen Sy- stems, sagt die Handels-Kammer, würde man vermeiden, daß der exceptionelle Tarif auch anderen Nationen Vortheil brächte und man würde sich allmälig und ohne Erschütterungen der gänzlichen Aufhebung der Zoll- Linien zwischen Frankreich und Belgien nä- hern, einem Zustande, der für beide Völker sowohl in politischer, als in ófonomischer Hinsicht gleich wünschenswerth sey.
Dies Projekt ist nichts weiter, als eine Erweiterung des Pro- hibitiv-Systems. Die Belgischen Tarife sind gegenwärtig bei wei- tem niedriger, als die Französischen. Nun will die Handels- Kammer von Bordeaux sie erhöhen und auf diese Weise Belgien von den benachbarten Nationen, mit Ausnahme Frankreichs, noch mehr ifoliren, als es dies bereits ist, Dies ist, man muß es be- kennen, ein eigenthümliches Verfahren für Kaufleute, die zu allen Zeiten sich für die Handels - Freiheit erklärt haben. Aber was Belgien von Seiten Frankreichs gewönne, das und noch mehr wúrde es von Seiten Englands, Deutschlands und Hollands, und im Allgemeinen allen Nationen gegenüber, mit denen es gegen- wärtig in Handels- Beziehungen seht, verlieren. Um konsequent zu seyn, müßte die Handels-Kammer von Bordeaux die Annahme des Belgischen Tarifs in Frankreich vorschlagenz dies wäre besser in Uebereinstimmung mit der Einleitung des Schreibens, die ein radifales Glaubensbekenntniß zu Gunsten der Handels - Freiheit ist, Es isk schwoer zu begreifen, wie man, nach einer solchen Ein- leitung, fúr ein benachbartes Land einen Tarif verlangen kann, den man im eigenen Lande als wesentlich mangelhaft und nach- theilig anerkennt.
Die Einfuhr Belgischer Erzeugnisse in Frankreich würde un- streitig für die Bewohner des neuen Königreichs sehr vortheilhaft seyn, aber dies múßte nicht unter der Bedingung geschehen, seinen Handel mit den anderen Völkern zu schwächen, wie es der Fall Ln würde, wenn man die Vorschläge der Handels-Kammer von Dordeaux annähme. Heutzutage kann man nicht mehr durch An- wendung eines Ausschließungs-Systems zu seinem Zwecke gelan- gen, Wenn die Freiheit des Handels zwischen Belgien und Frank- reich für beide Länder gut und vortheilhaft ist, warum soll Bel: gien sich dieselben Vortheile in seinen Beziehungen mit Deuktsch- t England, Holland u. s. w. dadurch versagen, daß es an den Gränzen gegen diese Länder den Französischen Tarif annimmt, der in vielen Fällen ein wahrer Prohibitiv-Tarif ist. Daran hat die Handels-Kammer von Bordeaux nicht gedacht und ihr IGunsch Belgien in politischer und kommerzieller Hinsicht mit Frankreich zu vereinigen, hat sie in die sonderbarsken Combinationen verfallen lassen, die der Handels-Minister bei seinen kommerziellen Unter- handlungen anzuführen, wohl unterlassen wird. - ¿ 5 Die Handels-Kammer von Bordeaux wünscht ferner, daß der Vertrag zu Gunsten unserer Jndustrie für folgende zwölf Artikel abgeschlossen werde: 1) Batist; 2) wollene, seidene, baumwollene
Strumpfwaaren; 3) Getränke (Wein und Branntwein); 4) Kry-
1505
stall- und Glaswaarenz 5) verarbeitetes Kupfer, Bronze u. {. w.; 6) neue Kleidungsstücke; 7) Olivenöl; 8) keinere Gegenskände zu weiblichen Handarbeiten (Mercerie); 9) Möbel; 10) Modewaa- ren ; 11) Porzellan; 12) wollene, baumwollene und seidene gefärbte und bedruckte Zeuge. Endlich wäre auch der Belgische Nachdruck zu unterdrúcken, oder man sollte wenigstens stipuliren, daß ein Wiederabdruck nur stattfinden dürfe, wenn die Belgischen Buch- händler den Eigenthümern Französischer Werke eine Abgabe zahlten.
Wir sind in der Anfertigung der aufgezählten Manufaktur- Artikel den Belgiern unbestreitbar überlegen; dennoch haben wir bei den meisten dieser Artikel einen Konkurrenten an England, und wenn Belgien sie von den darauf bestehenden Zöllen befreite, so würden seine Verbindungen mit England unvermeidlich abnehmen. Dies ist Übrigens die Ansicht der Handels: Kammer von Bor- deaux, und wenn man ihr Schreiben liest, so wúrde man sagen, daß der Handel der einen Nation nur in dem Untergang des Handels einer anderen Nation sein Gedeihen finden könne.
In Bezug auf die Einfuhr unserer Weine scheint uns das Problem fask unlósbar. Der Zoll beträgt nur zwei Franken für das Heftolitre; hebt man ihn gänzlich auf, so gewährt man un- seren Weinen keine merkliche Erleichterung. Die Accise beträgt 33 Franken ; würde man ohne Nachtheil diesen Zweig der bffent- lichen Einkünfte antasten und das System der indirekten Steuern modifiziren können? Dies berührt die finanzielle Organisation des Landes weit mehr, als eine bloße Verminderung der Zölle, Sodann kommen die Stadtzólle, zu deren Herabsezung der König der Belgier nicht ermächtigt is, Er kann nach der Constitution die Kommunal- Budgets nicht reformiren; diese Budgets werden ihm nur zur Genehmigung vorgelegt und diese Genehmigung fann er nur dann verweigern, wenn sie Aenderungen enthalten, von denen er glaubt, daß sie dem allgemeinen Jnteresse des Lan-: des oder dem besonderen Jnteresse einer Stadt zuwiderlaufen. Wenn daher die Städte ihre Zolle so lassen, wie sie sind, so wer- den sie immer die Bestätigung ihrer Budgets erhalten. Nun be- tragen die Stadtzólle auf den Wein in Brüssel 24 Fr. für das Hefktolitre, in Ypern, Teremonde, Ostende, Antwerpen, Gent, Brügge, Tournay und Tongern 12 bis 15 Franken. Die Prúfung dieser Ziffern zeigt, daß der Stadtzoll für die Consumtion Französischer Weine in Belgien skets ein großes Hinderniß seyn wird, und daß die Zugeständnisse für diesen Artikel fast unmöglich werden, weil die Herabseßung des Stadtzolles nicht von der Regierung abhängt.
Belgien seinerseits verlangt eine Verminderung der Zölle auf folgende 20 Artikel; 1) Leinene Gewebe aller Art, namentlich Leinwand, Zwillich und Tischzeug; 2) Tuch und wollene Zeuge; 3) Fußteppiche; 4) Stab: und Roheisen; 5) Maschinen; 6) Stein- fohlen;z 7) Jagd- und Luxus - Waffen; &) Baumwollen - Zeuge ; 9) gegerbte und zugerichtete Haute; 10) Glas- und Krystall-Waga- renz 11) Fayence und Töpfer - Waaren; 12) Schlachtvieh und Pferdez 13) fette Saamen-Oele; 14) Hopfen ; 15) Alaun; 48) Nâ- gel; 17) Messerschmied- Waaren; 18) Kupfer und Zink in Plat- ten und verarbeitet; 19) gerodhnliche Krämer-Waaren ; 20) Mar- mor in Platten.
Die Handels - Kammer von Bordeaux sucht darzuthun , daß wir fúr die meisten dieser Artikel mit den ähnlichen Belgischen Erzeugnissen rivalisiren, und wenn eine Differenz im Preise zu Gunsten der Belgischen stattfinde, so komme dies hauptsächlich da- her, daß die Rohstosse in Frankreich mit sehr hohen Steuern be- legt sind. Frage betheiligten Gewerbtreibenden werden sie nicht zugestehen, sondern ihre Genauigkeit bestreiten. Namentlich würde die Herab- seßung der Zölle auf Stab- und Roheisen, Steinkohlen, Maschi- nen, Tuch und Wollenzeuge großen Widerstand finden. Schlacht- vieh und leinenes Garn würden gleichfalls ernstliche Schwierig- keiten darbieten, : j
Die Handels - Kammer verlangt eine Herabsezung des Zolls auf Belgisches Eisen um 5 pCt,; er beträgt gegenwärtig fúr plat- tes und rundes Stabeisen 15 bis 44 Fr. für 100 Kilogrammes, in Belgien dagegen für dieselbe Quantität nur 12 Fr. 72 Cent. In Betreff der Steinkohlen verlangt die Belgische Hiegierung die Aufhebung der Zölle auf der Landgränze, dagegen die Beibehal tung des Tarifs für diejenigen Steinkohlen, welche zur See von Dünkirchen bis St. Malo eingeführt werden, gischen Kommissarien anfangs diese Anordnung vorschlugen, hat- ten sie dabei den Zweck, die Englischen Steinkohlen von unserer Consumtion auszuschließen, oder wenigstens die Einfuhr derselben zu vermindern; dies scheint indeß von unserer Regierung nicht angenommen worden zu seyn. Wir glauben hier, mit der Han- dels- Kammer von Bordeaux, die für diesen Artikel auf ihr Aus schließungs-System verzichtet, daß man die Zölle auf alle Stein: Fohlen, gleichviel woher dieselben kommen, aufheben müsse, wenn man die Französische Jndusirie wahrhaft befördern wolle.
Wir wollen uns auf diesen Gegenstand nicht weiter einlassen. Die Schwierigkeiten, welche wir mehrmals hervorgehoben haben, sind noch vorhanden und twoir glauben nicht, daß die Combinatio- nen der Handels-Kammer von Bordeaux mehr Chancen des Er- folgs haben, als Alles, was bisher vorgeschlagen ist. Belgien will fich nicht durch Frankreich abforbiren lassen; es fühlt schr wohl, daß es anderswo als bei uns kommerzielle Erfolge finden kann, und daß es, wenn es z. B, unseren Zoll-Tarif annähme, sich mehrere große Márkte verschließen und seinen Austausch mit den vorzüglichsten Han dels-MNationen vermindern würde. Man wünscht hier ungemein die Abschließung dieses Traktats und wir sind sehr beunruhigt durch den Gedanken, daß Belgien uns entschlúpfen könne, indem es sich dem Deutschen Zoll : Vereine anschlösse, Aber noch einmal, die Hindernisse sind zahlreich und die rivalisirenden und ähnlichen Jn- dustriezweige wenig geneigt, Zugeständnisse zu machen,
Indem die Bel
Die Eisenbahnen Deutschlands und der Nach: barstaaten.
Etstéb AL til el, Deutschlands Eisenbahnen.
Der rasche Fortgang welchen das. Eisenbahnwesen in unserem Vaterlande genommen hat, seit dem Regierungen und Privaten deren Nothwendigkeit erkannt haben, macht wünschenswerth, daß von Zeit zu Zeit eine kurze übersichtliche Darstellung vor Augen bringt, was bis dahin vollendet, was begonnen, was beab: sichtigt und was zu hoffen ist. Weil aber die mehrsten der- artigen Anlagen, mindestens in ihrem demnächstigen Zusammen- hange, auf den großen Verkehr berechnet sind, so wird erforder- lih, daneben die derartigen Arbeiten und Projefte der Nachbar- länder zu berühren, um auf diese Weise genügender zu beurthei- len, auf welche Weise die großartigen Erfolge súr den Verr, welche England und die Vereinigten Staaten uns zeigen, auch für Deutfchland zu erlangen sind. y
Diese Bemerkungen sind richtig, aber die bei dieser
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Einsender glaubt zur Rechtfertigung dieses Versuchs bemer- fen zu mússen, daß er nicht nur seit fast 9 Jahren Alles, was úber Eisenbahnen verbffentliht wurde, möglichst vollständig sam: melte, sondern auch fast sammtliche Deutsche Bahnen aus eigener
| Anschauung kennt und die Nachbarstaaten wenigstens theilweise
besuchte.
I, Die wichtigsten Verhältnisse der vollendeten und im Bau begriffenen Deutschen Eisenbahnen.
1) Die Kaiser Ferdinands-Nordbahn zieht sich von Wien úber Gänserndorf, Lundenburg (Seitenbahn nach Brünn, 8 Preußische Meilen lang), Hradisch, Nagagedl, Prerau (Flügelbahn nah Ollmúß, 3 Meilen lang), Leipnick, Weis- firhen, Ostrau, (Zweigbahn nah Troppau, 35 Meilen), Freistadt, Podgorze (Krakau) nah Bochnia. Sie hat noch eine Flúgelbahn, welche in der Richtung von Linz bis Stok- ferau (2% Meilen) vollendet is, Die Gesammtlänge der Hauptbahn beträgt etwa 60 Meilen, wovon ungefähr 26 bis Leipnick vollendet sind; die Flügelbahnen sind zusammen etwa 20 Meilen lang (eine dergleichen nach Preßburg ist nur noch Projekt), und außer der Stoerauer, ist noch die nach Brünn und die nah Ollmú6 vollendet. Die 23 Mei- len Haupt- und Zweigbahn nah Brünn haben 3,765,000 Nthlr. gekostet. Die erske Strecke dieser Bahn bis Wa- gram wurde am 23. November 1837 erdffnet, die Zweig- bahn nach Ollmúß am 17. Oktober 1841.
Bemerkungen über Steigungen, Krümmungen, beson- dere Bauwerke u. dgl. zu machen, enthalte ih mich für jekt um die Gränzen dieses Aufsaßes nicht zu sehr auszu- dehnen; Uber Tarifsäße, Personen: und Waaren - Verkehr werde ih vielleicht weiter unten allgemeine Zusammenstel- lungen liefern.
Wien- Raab Eisenbahn von Wien úber Baden, Neu- stadt bis Neukirchen auf 8 Meilen vcllendet ; projektirt von Wien über Bruck und Poßbneusidl nach Preßburg 9 Mei- len, und von Poßneusidl über Wieselburg nah Raab 9 Meilen. Die 10 Meilen bis Gloggniß, worunter 6% Mei- len bis Neustadt Doppelbahn, follen 4,550,000 Rthlr. kosten. Sie ist bis Meidling im März 1841, bis Neunkirchen am 24. Oktober 1841 eröffnet. Budweis- Linz 17 Meilen, von da bis Gmunden 114 Meilen, (Pferde-Transport), hat 1,680,000 Rthlr. gekostet. Eine Strecke ist bereits 1828, die Fortseßung bis Linz 1832, die Abtheilung nah Gmunden 1836 eröffnet. Prag-Pilsen 14 Meilen, ist nur bis Lana auf 65 Mei- len Lânge vvllendet und hat 210,000 Rthlr. gekostet (Pfer- de-Transport). Berlin-Potsdam 35 Meilen lang, ist mit einem Kosten: aufwvande von 1,378,000 Rthlr. eingerichtet und wird seit dem 30. Oktober 1838 befahren. Berlin-Anhalt über Wittenberg und Dessau nah K0- then führend, etrva 20 Meilen lang, hat einen Kostenauf- wand von 4,200,000 Rthlr. verursacht. Die erste Strecke ist am 1. September 1840, die ganze Bahn am 10, Sep- tember 1841 eröffnet. Berlin- Frankfurt a. O, auf 105 Mille Lasge und 2,200,000 Kthlr. Kosten berechnet, ist noch nicht vollendet, scheint jedoch bis Ende 1842 dem Verkehre übergeben wer- den zu können. Berlin-Stettin, im Bau begriffen und 1843 auf gan- zer Lânge vollendet, if 18 Moilon lang und máchto otma 3,028,000 Réthlr. kosten. Magdeburg-Leipzig, über Köthen (Anschluß an die Berlin-Anhalt-Bahn) und Halle sich hinziehend, ist bis zur Sächsischen Gränze 147 Meile lang und hat 3,020,000 Rthlr. gekostet, Die Strecke bis Schönebeck ist am 30, Juni 1839, die ganze Bahn im August 1840 eröffnet. Die Ober-Schlesische Eisenbahn beginnt bei Breslau und führt úber Ohlau, Brieg, Oppeln u. s. w, nach Neu- Berun an der Weichsel, woselbst eine Verbindung mit der Kaiser Ferdinands-Nordbahn beabsichtigt wird. Sie wird eine Gesammtlänge von etwa 28 Meilen erhalten, ihr Bau bis Oppeln hat bereits bedeutende Fortschritte gemacht, und diese 107 Meilen sind zu 1,467,000 Rthlr. veranschlagt. Die Rheinisch e Bahn, von Köln úber Düren bis d 9. von da zur Belgischen Grânze 12- Meile lang, hat bis Aachen eine Ausgabe von etwa 5,000,000 Rthlr. verursacht. während deren Fortseßung noch 1,507,000 Rthlr. kosten soll, Jhre erste Section wurde am 2. August 1839, die ganze Strecke bis Aachen im September 1841 eröffnet.
dorf- Elberfeld, 35 Meilen, mit einem Kosken-
e von 1,620,000 Rthlr. hergestellt, ist bis Erkrath
vezember 1838, auf ganzer Länge im September net.
i ‘g-Fürth 1 Meile lang, hat 124,770 Rthlr. ge- kostet und wird seit dem 7. Dezember 1835 befahren. München- Augsburg hat bei 85 Meilen Länge, 2,334,000 Rthlr, Kostenaufwand erfordert; ist bis Lochhausen am 1. Sep- tember 1839, bis Augsburg am 4. Oktober 1840 eröffnet. Sâächsisch-Bayeri sche, von Leipzig Úber Altenburg, Krim- mißschau und Plauen zur Bayerschen Gränze bei Hof sich ziehend und bis dahin 19 Meilen lang, erhält von Werdau aus eine 1 Meile lange Zweigbahn nah Zwickau. Sie wird eifrig bearbeitet, soll etwa 6,000,000 Rthlr. kosten und demnächst über Lichtenfels, Bamberg nach Nürnberg ver- langert werden.
Die Lei pzig-Dresdn er Bahn, úber Wurzen, Oschak und Nies e v mit ihrer Verlängerung zur Preußischen Sränze, wc e die Magdeburg-Leipziger Bahn berührt, 17 Meilen; hat einen Kostenaufwand" von etwa 6,000,000 Rthlr. verursacht und ist theilweise im Mai 41837, gänzlich im April 1839 erdffnet. E Die ai Tg Bs Sans soll Mannheim und Basel als Endpunkte habe ‘ift E diele a0 A flas Bruck sal Paeiacie g O MEE ege L LetY
)sal, Karlsruhe, MKastadt, Oos, Appenweier (Seiten- bahn von 1,94 Meilen Länge nach Kehl) Offenburg, Ding- lingen (Lahr), Kenzingen, Freiburg, Müllheim und Lörrach.
Der Kostenanschlag für die Gesammtlänge von 37 Meilen ist, mit einem Geleise 9,698,000 Rthlr., mit zwei Geleisen 13,138,000 Rthlr, Die am 13, September 1840 erdfnete 2,5 Meile lange Strecke zwischen Mannheim und Heidel- berg, hat 693,000 Rthlr. gekostet. :
Die Taunus- Eisenbahn, welche Frankfurt a. M. über Kastell mit Wiesbaden verbindet, hat eine Zweigbahn für Pferde-Tranéëport na Bieberih, Der Baukosten- Aufwand für diese etwa 55 Meilen lange Bahn, beträgt 1,831,000 Rthlr.; sie ist bis Hattersheim am 11. September 1839, auf ganzer Länge am 13, April 1840 eröffnet. Braun sch weig-Ha rzbu r9 úber Wolfenbüttel und Vie-
nenburg 55 Meilen lang, mit Flügelbahn von Vienenburg