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denden zu seyn. Das genannte Blatt citirt einen Brief aus Bir- mingham, worin darüber geklagt wird, daß man durch das fort- währende Nothgeschrei nur den Kredit der Gewerbtreibenden ver- nichte, indeß giebt dieser Brief doch zu, daß die Handels-Verhält: nisse in jener Fabrifkstadt schlecht genug ständen
Der Morning P o st zufolge, ist es wahrscheinlich, daß der Graf von Home von den Schottischen Pairs gewählt werden wird, um sie an der Stelle des verstorbenen Grafen von Elgin im Parlamente zu repräsentiren. Zur Beseßung der durch dessen Tod entstandenen Vakanz in der Repräsentation von Southamp- ton rústen sich sowohl Tories als Whigs.
Nach dem Manchester Guardian haben sih in Man- chester Vereine gebildet, von deren Mitgliedern die Berpflichtung ébernommen worden, sich gänzlih des Genusses von Getränken zu enthalten, die von der Regierung besteuert werden.
Hiesige Blätter enthalten nachstehende Vergleichung der Offi- zierzahl der Englischen und der Französischen Marine: England hat 38 Admirale, 51 Vice-Admirale, 64 Contre-Admirale; Frank- reich 2 Admirale, 10 Vice- Admirale, 20 Contre- Admirale; Eng- land 687 Capitaine, 809 Commandeurs, 2822 Lieutenants; Frank- reich 100 Schiffs-Capitaine, 200 Korvetten-Capitaine, 1100 Lieu- tenants und Fähnriche. Die Gesammtzabl der Englischen Marine- Offiziere beträgt also 4471, die der Französischen 1432. Außerdem zählt die Englische Marine noch 456 Masters, welche Offiziere sind, aber nicht zu Ober-Offizieren befördert werden können; dieser Grad besteht in der Französischen Flotte nicht.
Die Brighton Gazette erwähnt in einem Berichte úber die jeßigen großartigen Rüstungen zu Portsmouth unter Anderem auch, daß alle Kriegsschiffe ihre Mannschaften vollzählig haben sollen, um für den Fall plöfßlicher Feindseligkeiten bereit zu seyn.
Der Kaiser von Rußland hat der Universität Cambridae, die ihm {on im Jahre 1817 das Doktor-Diplom überreichte, durch ihren Kanzler ein Exemplar des Werkes der Professoren Postels und Rupprecht „Ueber die Meerpflanzen der nördlichen Küsken des Stillen Oceans“ úberreichen lassenz dasselbe besteht in einem prachtvollen Bande trefflich und treu nach den Original-Pflanzen folorirter Tafeln mit beschreibendem Text in Russischer und La- teinischer Sprache.
Aus Neu-Granada erfährt man, daß Carthagena noch belagert und blokirt war. Es war indessen dem Regierungs-Se- \chwader gelungen, Proviant fúr vier Monate in die Stadt und in das Fort Bocca Chica zu werfen, Die Englischen Kriegsschisfe hatten den Handelsschisfen ihrer Flagge bei der Landung ihrer Proviant - Ladungen Húlfe geleistet. Rio de la Hacha hatte sich zu Gunsten der bestehenden Regierung erklärt. Man hatte einen Bersuch gemacht, den General Carrera, das eigentliche Haupt der Angelegenheiten in Central- Amerika, zu ermorden, Der Thäter war ein Marimba-Spieler, Namens Chepillo Andrade. Carrera wurde bei dem Angriffe leicht verwundet, was ihn jedoch nicht verhinderte, seinen Säbel zu ziehen und den Angreifer auf der Stelle niederzuhauen.
Die Nachrichten aus Lima reichen bis zum 10, Juli. Ge- neral Santa Cruz war von dem Volke und der Armee zum Prâsidenten von Bolivien proklamirt woorden, und eine Deputa- tion war nah Guayaquil abgegangen, um ihn zur Rúckkehr in fein Vaterland und zur Annahme des Ober-Befehls aufzufordern.
Ein Krieg zwischen Peru und Aequator schien unvermeidlich, und man glaubte, daß Bolivien unter der Anführung von Santa Cruz daran Theil nehmen wúrde. Jn diesem Falle würde Peru im Süden und im Norden angegriffen werden, und man hält dann den Fall von Gamarra fúr unvermeidlich.
Niederlande.
Anisterdanx, 30, Nov. (L. A. Z.) Es bildet sich hier, wenn man einem allgemein verbreiteten Gerüchte Glauben schenken darf, eine Art Gesellschaft, die mit der Handels-Maatschappy in Kon- furrenz zu treten bestimmt is. Die vorbereitenden Arbeiten ge- schehen ganz insgeheim. Die Gesellschaft wird anonym seyn, und das Gesellschafts- Kapital 7 — § Millionen Fl. betragen. O Zweckck ist vornehmlich, die Rhedereien und den Privat-Handel nach Oft- und West-Jndien zu befördern. Um ihre Rúkfrachten um so besser decken zu fönnen, wúrde ihr die Regierung in Jndien eine gewisse Quantität Tropischer Waaren ablassen, deren Tota- lität man jeßt an die Handels-Maatschappy abgiebt. Die Ge- fellschaft wúrde auch in Java und Sumatra Ländereien ankaufen, um dieselben für eigne Rechnung zu bebauen. Sie würde Summenauslei- hen, um zu Rhedereien aufzumuntern, und die Fabrikanten und Han- delsleute, die Waarensendungen nach Jndien machen wollten, fonnten, wenn sie dieselben der Gejellschaft anvertrauten, zwei Drittel bis drei Viertel des Werths im Voraus beziehen. Mittels eines Del- credere wúrde die Gesellschaft für Bezahlung einstehen, was in Indien so schwierig is, da man dort die soliden Häuser von de- nen, die es nicht sind, kaum unterscheiden kann, und da selbst in soliden Häusern schon durch den Tod des Chefs die Geschäfte in solche Verwirrung gerathen, daß in Ermangelung eines Nachfol: gers, der jene Geschäfte wohl kennt, oft Jahre vergehen, ehe das Haus seinen Gläubigern Rechnung ablegen kann 2c. Dies Ver: lautet über die Natur und das Streben einer Gesellschaft, die, wenn das Projeft realisirt wird, einen großen Einfluß auf unse- ren Kolonial-Handel ausüben dürfte,
Deutsche Bundesstaateu.
Múnchen, 1. Dez. Die Leichenfeier für Jhre Majestät die hochstselige Königin Karoline, welche gestern Nachmittag in der Metropolitan- und in der St. Peters - Pfarrkirche stattfand, be- wies aufs neue wie die Verehrung für die edle unvergeßliche Für- stin, so auch die tiefe Trauer, von welcher alle Klassen der hiesi- gen Einwohner über ihren Hintritt ergriffen sind. Beide Kirchen (die Kathedrale mag úber 3000 Menschen fassen) waren in allen Raumen gefüllt.
: Dem Vernehmen nach sind in den dermaligen Saßungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften einige Abänderungen ein- getreten, denen zufolge der Vorstand der Akademie künftig aus der “Mitte der ordentlichen Mitglieder derselben je für den Zeitraum von drei Jahren nicht mehr von der Akademie gewählt, sondern von Sr. Majestät dem König ernannt wird. Desgleichen behal- ten sich Se. Majestät vor, außer den von der Akademie unter Vorbehalt Königlicher Bestätigung gewählten zwblf Mitgliedern jeder der drei Klassen, noch weiter sechs ordentliche Mitglieder für jede Klasse zu ernennen. Wie wir hören is diese Allerhöchste Ent- schließung der Akademie bereits mitgetheilt worden, und man sicht ihrer Bekanntmachung durch das Regierungsblatt entgegen,
Hannover, 3. Dez, Die zweite Kammer is nach Angabe der Hannoverschen Zeitung also zusammengeseßt :
Mitglieder des Schaß - Kollegiums: Schaßrath Dr. Lang; Amts-Assesfor Schaßrath Krimping. Deputirte von wegen des allgemeinen Kloster- Fonds: Geheime
Kanzleirath Wedemeyer; Ober-Steuerrath Dr, Klenze; Major Lihbemann, Deputirte der Mannösöstifter; Erste Wahl-
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Versammlung, Konsistkorial-Rath Dr. Bauer; zweite Wahl-Ver- sammlung, Pastor Uelzen; dritte Wahl- Versammlung, Pastor prim, Nolte. Universität Göttingen: Kanzleirath Hop- penskedt. Evangelische Konsistorien: Zu Hannover, Schaß- rath Eichhorn; zu Osnabrúck, Ober- Justizrath Jacobi. Dom- kfapitel zuHildesheim: Domdechant Merz. Deputirte der Städte: Residenzstadt Hannover, Hof-Fabrikant Hausmann; Stadt Göttingen, Magistrats : Direktor Ebell; Stadt Northeim, Senator Friese; Stadt Hameln, — (nach dem „H. K.“ Dr. jur. Christiani); Stadt Einbeck, Regierungsrath Hei nichen; Stadt Osterode, Bürgermeister B rehl; Stadt Duderstadt, Ober - Amt- mann Hauß; Städte Moringen, Uslar, Hardegsen, Dransfeld und Hedemúnden, Amtmann Blumenhagen; Stadt Münden, — (nach dem „H. K.“ Bürgermeister Bodungen); Städte Mün- der, Pattensen, Neustadt a. R., Springe, Wunskorff, Eldagsen, Bodenwerder und Rehburg, Kammerrath Bar; Städte Klausthal und Zellerfeld, Ober-Bergrath Jugle r; die Übrigen fünf Bergstädte mit Herzberg, Elbingerode und Lauterberg, HofrathHüpeden; Stadt Lüneburg, — (nah dem „H. K.“ Senator Dr. Meyer); Stadt Uelzen, Prokurator Schul ß; Stadt Celle, Kaufmann Schulß; Stadt Harburg, Färber Bornemann; Stadt Lüchow, Brauer Brün- ger; Städte Soltau, Walsrode, Burgdorf und Gifhorn, —; Stadt Stade, Kanzlei-Prokurator Holktermann; Stadt Bux- tehude, Kaufmann Richter; Stadt Verden, Zoll-:Direktor Nie- meyer; Stadt Nienburg, Senator Quaet-Faslem; Hoyasche Flecken, Dr. jur. Messerschmidt; Diepholzsche Flecken, Gene- ral - Auditeur R einicke; Stadt Ösnabrúck Dr. jur. Droop, (nach dem „H. K.“ is Bürgermeister Dr. Stúve gewählt, Dr. Droop nur Ersaßmann); Stadt Quackenbrúck, Kaufmann Breu- sing; Stadt Haselúnne, Kaufmann Heye; Stadt Goslar—; Stadt Hildesheim, — (nah dem „H. K.“ Advokat Westrum); Stadt Alfeld, Bürgermeister Eggers; Städte Elze, Gro- nau, Sarstedt, Dassel, Bürgermeister Sostmann in Elze; Stadt Emden — (6 dem „H, K“ Senator Sax)z Stadt Aurich, Lieutenant von Suckow; Stadt Norden, C0 dn O Dr, med. Pau) Stadt Leer, Stadtgerichts - Secretair Dr, Siemens; Städte Schüttorf, Nordhorn und Neuenhaus nebst dem Flecken Bentheim, — (nach dem „H. K.“ Bürgermeister Nordbeck). Deputirte der nicht zur Ritterschaft gehörenden Grundbesißer: Der Ka- lenbergschen: Amtmann Reinecke, Bauermeister Niemeyer, Lieutenant a. D. Lauenskeinz der Göttingenschen: Ober: Commissair Luederz; der Grubenhagenschen Ver, jur, Beißen; der Grafschaft Hohenstein: Kanzleirath Wilhelmi; der LÙ- neburgschen: erster Wahl - Bezirk, Oekonom Schmidtz drit- ter Wahl - Bezirk, Vollhöfner Riek; vierter Wahl - Be- ir, Rittmeister Hofbesißer Jäger; fünfter Wahl - Bezirk, hulze Lodders; der Bremen Marschen: Alteland, Hausmann ». Schacht; Land Kehdingen, Osten, Neuhaus, —z Hagen Che, Hausmann Reiners; Land Wursten, Hofbesißer A dies; fúr die Bremensche Geest und Verden: Kaufmann Chlermann, CommissairAssistent Caulier, Grundbesißer Holst; des Landes Hadeln: SchultheißHincke, Schultheiß Mohr; für Hoya und Diep- holz und zwar für die Freien: Amtmann Friedrichs, Gutsbesißer Dörbecker; für die übrigen Grundbesißer: erster Wahlbezirk, Hofbesißker Sieling; zweiter Wahlbezirk, Amtsvogt Meyer; des Fürstenthums Osnabrück: Colon Möllmann, Colon Uhr- bergz für Arenberg-Meppen und Lingen: Hofrath Dr. Serme s, Oekonom Menger; des Fürstenthums Hildesheim: Konsistorial- Rath Werner, Gutsbesißer Meyer, Amts-Assessor Wippern; des Fürstenthums Ostfriesland: Landschaftlicher Administrator Hillingh, Oekonom Kriegsmann, Oekonom Gröóneveld, Ördinair-Deputirter Canfena, Administrator Beseke; der Graf- schaft Bentheim: Schulze zu MNeerlage.
Hildesheim, 1, Dez, (Hildesh. Ztg.) Jn Folge einer heute Morgen zwischen dem Geheimen Rath Grafen von Stol: berg-Sóöder und unserem Dom - Kapitel stattgehabten Konferenz, worin zuvor ein Pôâpstliches Breve erdffnet ist, laut dessen Se. Heiligkeit dem Kapitel gestattet, nschmal zu einer neuen Bischofs- wahl schreiten zu dürfen, hat sich dasselbe hierauf heute Nachmit- tag wiederum zu einer gemeinsamen Sißkung versammelt, und nach gefaßtem Beschluß is nun die Wahl auf den Iten d, M. anbe- raumt worden.
Karlsruhe, 1. Dez. (Oberd. Z.) Se. Hoheit der Prinz Friedrich, welcher seit etwa vierzehn Tagen an den Masern krank liegt, befindet sich nunmehr entschieden auf dem Wege der Besse- rug. Bei Sr, Hoheit dem Erb- Großherzog, den die Krankheit um etwas später heimgesucht hat, is der Berlauf noch weniger weit gediehen; doch sind, nach dem heutigen Bülletin, das Fieber und die úbrigen Zufälle gemäßigt.
Hamburg, 4. Dez. Heute fand der feierliche Umzug der Kaufmannschaft aus dem alten in das neue Börsen- Lokal statt. Die alte Börse war schon von frúh Morgens an mit zahlreichen Flaggen aller Nationen verziert, Zur Zeit der gewöhnlichen Bör- sen-BVersammlung bereitete das von Blase-Jnstrumenten begleitete, von allen Anwesenden gesungene Lied: „Nun danket Alle Gott !“ auf den Abschied von den alten Räumen vor, welche fúr fo viele der Anwesenden mit den bedeutsamsten Erinnerungen ihres Le- bens verknüpft sind. Nachdem darauf von dem Börsensaale herab von der Schäfferschen Liedertafel ein für diese Gelegenheit ge- dichtetes und komponirtes Lied gesungen worden war, seßten sich die anwesenden Kaufleute, Arm in Arm, in Prozession unter feier- licher Musik von den Thúrmern der naheliegenden Kirchen in
| Bewegung. Aber schon lange bevor der Zug seine Bestimmung,
die neue Börse erreichte, hatte der Enthusiasmus der denselben begleitenden Volkemenge die Ordnung zerrissen und in engem Vereine — ein Bild der innigen Verbindung, welche unter den Interessen aller Klassen der Bewohner unserer Stadt ob- waltet, — strômte die Schaar in das neue Börsen-:Ge- bäude, welches ebenfalls, so wie auch mehrere umstehende Hâau- ser, mit Flaggen geschmückt war, Die Ankommenden wurden von einem im Jnnern der Börse aufgestellten Musikcorps mit dem Liede: „Auf Hamburgs Wohlergeh'n“ empfangen, in welches
| Alle einstimmten und die kaum üÜbersehbare Menge trennte sich
darauf unter lautem Hurrah-Rufe, nachdem das Wohl des Han- dels, der Verfassung 1c. ausgebracht worden war.
— — Frankfurt a. M., 3. Dez. Der von den Hol- | ländischen Blättern mit so vieler Bestimmtheit ausgesprochenen | Behauptung, daß die Holländijch-Belgischen finanziellen Differen-
zen auf dem Punkte stehen, ausgeglichen zu werden, schenkte man hier wenig Vertrauen, wie man auch der Angabe, die Holländi- hen Minister des Jnnern und der Finanzen seyen von Mastricht nach Brússel abgereist, gestern keinen Glauben beimaß, obgleich | erst heute die Widerlegung der Holländischen Blätter eintraf, | Nach glaubhaften Mittheilungen stehen die finanziellen Unterhand- | lungen zwischen Holland und Belgien noch nicht auf dem Punkte,
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ihre Beendigung zu finden, und der fortdauernd schwankende Stand der Amsterdamer Börse zeugt auch dafúr, daß man selbsk in Holland fein großes Vertrauen auf eine baldige Besserung der Holländischen Verhältnisse set. Dessenungeachtet fachte die kleine Besserung, welche die Holländischen Jntegralen am 30, Novem- ber zu Amsterdam erfahren, heute die Kauflust in Jntegralen schr an und um so mehr, da sich der Amsterdamer Wechsel-Cours auf 136%; hob. Nächst den Holländischen Jntegralen herrschte heute große Kauflust in Ardoins, da úber Antwerpen aus London eine höhere Notirung derselben eingetroffen war. Die Besißer der Spanischen Papiere úberlassen sih in Bezug der Wiederherstel- lung des Kredites Spaniens den sanguinischsten Hoffnungen und vergessen, daß Spanien nur scheinbar innere Ruhe wieder erlangt hat und niht im Stande is, auch nur das Geringste für seine Gläubiger zu thun, Die starke Kauflust, welche sich in den leb teren Tagen in den Oesterreichischen Fonds zeigte, war zwar heute nicht zu verspúren, doch erfuhren abermals die beiden Lotterie- Anlehen eine Besserung. Dagegen trat heute in dem Course der Taunus-Eisenbahn-Actien eine Reaction ein, sie erfuhren durch viel- fache Verkäufe einen fühlbaren Rückgang, und auch die Dividende war ftarf zu 117 angeboten, während sie gestern 7 pCt. höher gesucht war. Man kennt nicht die Ursache dieser Reaction. Der Geld- stand unseres Plaßes läßt wenig zu wünschen úbrig und der Dis- fonto steht faum 37 — 3; pCt. Jm Waarenhandel ist es fort- während ftille, und auch die herannahenden Festtage úben auf den Detailhandel noch keinen bemerkbaren Einfluß.
Die Bundesversammlung wird im Januar unter dem Prà sidio des Königlichen Preußischen Bundestags - Gesandten, Herrn Baron von Bülow, ihre Sißungen wieder aufnehmen, der Her1 Graf von Ménch- Bellinghausen aber schwerlich vor dem Früh jahre hier zurúck seyn. Der Königlich Preußische Resident, Herr von Sydow isk von seiner nach Pommern unternommenen Reise noch nicht zurückgekehrt. S:
Der Königlich Großbritanische Gesandte dahier, Herr W. Th, Fox-Strangways, gab gestern Abend in dem Múlhensschen Hause aus Veranlassung der Geburt eines Englischen Thron - Er ben ein sehr glänzendes Bankett, zu welchem die Einladungen überaus zahlreich ergangen waren. E
Bei der am verflossenen Sonntag im Kaisersaale der Römer stattgehabten 25jährigen Jubiläumsfeier unserer Gesellschaft zur Beförderung nüklicher Künste und deren Hülfswissenschaften, konnte man mit Vergnügen bemerken, daß die Zahl der neuen Kaiser bilder sih immer mehr mehrt und somit bald dieser berúhmte Saal feinen neuen Schmuck vollkommen erhalten wird.
Schon morgen Abend veranstaltet unser Theater eine Fesl vorskellung von „Figaro?s Hochzeit“ wegen des Tags darauf ein tretenden 50jährigen Todestazges Mozart's, während am Sonn tag selbst eine große durch die Liedertafel veranstaltete Sänger Bereinigung stattfinden wird, wozu wenigstens Deputationen de
Säâänger-Vereine aus den nahen Städten erwartet werden,
Defsterreich.
T&ien, 30, Nov. (L. A. Z)Z Freiherr Salomon von Rothschild ist hier eingetroffen, ersehnt von den Direktoren der Nordbahn, und ihren Actionairen ein Hoffnungs-Anker für den Fortbau der selben von Leipnik bis Bochina oder auch des Flúgels nach Prag. Das Steigen der Actien hat seine Ankunft auf gunstige Weise prognostizirtz aber es nicht wahrscheinlich, daß dieser wahrhafte Patron des genannten nationalen Unternehmens, der dafür schon so viele Opfer gebracht, der Sache die Entscheidung wird geben wollen und können. Es if leider nur zu gewiß, daß die Gesell- schaft vorerst, bis nicht weit günstigere finanzielle Zeiten eintreten, bei dem Zielpunkte von Leipnik stehen bleiben muß, weil ihre Fonds mit den paar noch rúdckstândigen Einzahlungen nicht weiter aus reichen werden. Aller Augen sind daher auf die Entscheidung der Staats - Verwaltung gerichtet, inwiefern diese die Bitte um eine Garantie der Zinsen fúr den ferneren Bau der Bahn berúcksich- tigen und, gewahren kann. Nur im bejahenden Falle scheint es für die nächste Zukunft möglich, ein Kapital zusammenzubringen und selbst eine Garantie von 4 pCt. Zinsen wird die Kapitalisten faum sehr zur Subscription der Actien reizen.
iy z S cHiveti.
Genf, 30. Nov. Der Semeur (cin in Paris erschei nendes protestantisches Blatt) enthält Folgendes: „Die politische Bewegung, welche in Genf stattgefunden und mit einer fonsftitui- renden Versammlung geendigt hat, regt eine religidse Frage auf, die frúher oder später gelöst werden muß. Genf is fein pro- testantischer, sondern ein gemischter Kanton; wie soll man also — und der Courrier Suisse hat dies bereits vor uns gefragt — wie soll man die protestantische Akademie und die eigenthümliche Stellung der Geistlichkeit oder der ehrwürdigen Gesellschaft, \o wie sie sind, dem Staate gegenüber behaupten? Es herrscht in dieser Beziehung eine große Zdeen- Verwirrung unter der Bewe gungs - Partei und man scheint bis jeßt nicht an die gegenseitige Unabhängigkeit der Kirchen und des Staats, als das einzige Mittel, „sich aus der Verlegenheit zu ziehen, gedacht zu haben. Dies wúrde die einzige Weise seyn, um allen Junteressen zu ge nügen und Genf würde dadurch vielleicht auch einen Theil jenes alten Ruhmes wiedererlangen, den es der Religion verdankte und der seit langer Zeit aus seinen Mauern verschwunden ist,“
Ey e Spanten.
Madrid, 24. Nov, Der Regent besuchte gestern Abend das Theater de la Cruz, Er befand sich in der Loge des Ayun- tamiento, und wurde mit stürmischen Bravos „Es lebe der Re- gent! es lebe Espartero!“ empfangen. Nicht eine einzige Stimme rief: „Es lebe Jsabella 11,“ Das Orchesker führte nacheinander die Riego -Hymne und die Espartero - Hymne aus, “Blumen und Kränze regneten von allen Seiten in die Loge des Regenten.
Der Regent hat, bevor er nach Madrid zurückehrte, von allen Seiten Petitionen für Amnestie und Begnadigung erhalten. Auf jeder Station, die er passirte, drängte sich das Volk hinzu, um ihn zu begrüßen. Am Geburtstage der Königin hielt er zu Saragossa großen Empfang, und seine Salons waren angefúllt.
Die Einwohner von Bilbao überreichten ihm eine Adresse, die Gerechtigkeit für den wahrhaft Schuldigen forderte, zu gleicher Zeit aber ihm die Helden in Erinnerung brachte, mit denen er im Bivouac und in der Stunde der Gefahr vereinigt war, und die mit den Worten endigte: „Gnade, Gnade für Bilbao!“
General Alcala hat bei seiner Ankunft in Bilbao den General Zurbano, welcher sich so grausam benommen, abgeseßt, und den von ihm entseßten Stadt- Kommandanten seinen Functionen zu- rügegeben,
© Madrid, 24. Nov. Der Regent is von seinem „Triumph- zuge“ durch die nördlichen Provinzen in unsere Mitte zurückgekehrt. Gestern Mittag war die sämmtliche National-Miliz Madrids von der Puerta de Alcala an úber die Puerta del Sol bis zu dem
Königlichen Palast aufgestellt, und ein Bataillon war bis auf eine
halbe Stunde weit dem Regenten entgegenmarschiert. Das Ayun- tamiento schickte ihm eine Königliche Staatsfkarosse, welche von acht in alterthümlicher Tracht gekleideten Lakeien zu Fuß begleitet war, entgegen und fuhr selbst in zwolf Miethkutschen aus dei Thore, um den Regenten einzuholen, Um zwei Uhr hielt dieser, in der erwähnten Karosse sißend und mit seiner von Gold nnd Sternen blißenden Uniform geschmückt, von funfzig Garde : Gre- nadieren zu Pferde esfortirt, seinen Einzug. Als er bei dem Hotel der Englischen Gesandtschaft vorüberfuhr , stand er in seinem Wagen auf, um die lebhafte Begrüßung des auf dem Balkon befindlichen Gesandtschafts-Personals zu erwiedern, Der Gesandte s{wenkte seinen Hut, und rief mit lauter Stimme aus: „„Viva el ilustre Regente!“ während die anwesenden Damen ihre TÙ- cher flattern ließen. Das unten befindliche Volk stimmte in die- ses Geschrei ein, während sich, vermuthlich wegen der außerst un- gúnstigen Witterung, kaum eine wohlgekleidete Person in den Straßen sehen ließ. So begab sich der Regent nach dem König- lichen Palaste, wo ihn die junge Königin oben an der Treppe empfing. Der Regent versicherte ihr, sie habe von jeßt an nichts mehr zu befürchten, indem er alle Feinde des constitutionellen Thrones zu Paaren getrieben habe, Die Königin erwiederte ihm darauf, wie Augenzeugen versichern, sie sey ihm für seine Diensk- leislungen äußerst verpflichtet, und überzeugt, daß auch ihre Mut- ter ihm sehr dankbar seyn „werde. Der Regent erschien dann, Ihre Majestät an der Hand führend, auf dem Balkon, fand aber, der Jußerst rauhen Witterung wegen, fur gut, sich alsbald wiederzurückzu- ziehen, und sich in seine Wohnung zu begeben, In der Mitte der Straße Alcala, wo diese einen hohen Bogen bildet, war ein Triumphbogen errichtet, und Abends waren alle Balkone auf Befehl erleuchtet. Ein hiesiges Blatt sagt in Bezug darauf: „Das Ayuntamiento freut mit vollen Händen das Geld seiner Glâäuktiger aus, um dem, der einen Spaziergang durch die Provinzen, ohne auf einen Feind zu stoßen, gemacht, Festlichkeiten und Triumphbdgen zu bereiten.“
Die Gaceta von heute enthält ein Dekret, kraft dessen die Hâfen von Orotava, Ciudad Real de las Palmas und Santa Cruz de la Palma auf den Canarischen nseln auf denselben Fuß wie der von Santa Cruz de Tenerife gestellt, nämlich zur Ein- und Ausfuhr mit dem Auslande, Amerika und der Halbinsel er- mächtigt werden.
Das halboffizielle Blatt el Espectador preist gestern die unberehenbaren Vortheile an, welche Spanien aus den mit den reistaaten Ecuador, Chili und Urugay angefnüpften politischen terbindungen ziehen werde, ohne jedoch anzugeben, ob diese Verhältnisse auch auf die neuen Staaten, in welche jene Nepubliken zerfallen dúrften, ¡u übertragen seyen. Dagegen beschwert sich die Negierung bitterlich “ber die Undankbarkeit, welche ihr Mexiko widerfahren lasse. Diese Republik hat nämlich die Einfuhr Spanischer Produkte mit fo hohen Zöllen belegt, daß sie einem gänzlichen Verbote gleich- fommen. Zu bemerken ist, daß der mit dem Mexikanischen Frei- staat abgeschlossene Handels-Vertrag von einem der bewahrtesten & panischen Patrioten, nämlich von Herrn Calatrava, unterzeich- net wurde.
Nichts kann den Geist, von welchem die Yegierung geleitet wird, deutlicher ins Licht stellen, als die Haltung, welche sie den Aufrúhrern von Barcelona gegenüber angenommen hat. Von ge- wissen Seiten gerieth man in Besorgniß, daß die Ereignisse von Barcelona von dem erstaunten Europa auf eine Weise ausgelegt werden möchten, die den Wahn, als ob der Regent und feine Mi- nister nicht unter, sondern über den Parteien standen , erschüttern
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dúrften. Es wurde daher der Regierung der vertrauliche Rath ertheilt,
gegen die Aufrührer von Barcelona eine drohende Miene zu machen, um \o wenigstens einigermaßen die rúsichtslose Strenge, mit der die Baskischen Provinzen behandelt werden, zu beschönigen. Daher die Proclamation des Regenten vom Iten, welche nicht nur die Funta von Barcelona für hochverrätherisch erklärt, sondern auch die Beamten der Regierung, welche an den Excessen der Junta Theil genommen haben, mit den hârtesiten Strafen bedroht. Nun enthält aber die Gaceta ein Dekret, in welchem dem Prafiden ten der zunta, der zugleich Gefe politico war, die höchste Zu- friedenheit der Regierung ausgedrückt wird, und der General van Halen erklärte zwar die Stadt, sobald er sie beseßt hatte, für be- lagert, versicherte aber der Munizipalität, es werde alsbald úber alles Borgefallene ein Schleier geworfen werden, und er felbst sey nur der Vollstrecker höherer ihm ertheilter Befehle. Den Mitgliedern der rebellischen Junta war der Rath ertheilt, und die Zeit gelassen worden, sich mit den erpreßten Schäaßen ruhig ins Ausland zu begeben, während Jeder, der nur verdächtig ist, an der gegen die Regentschaft Espartero's gerichteten Bewegung Theil genommen zu haben, außer dem Geseß erklärt ist. Ban Halen lo] drei Bataillone der National - Miliz von Barcelona auf und láßt die Uebrigen, aus Proletariern zusammengeseßten, bestehen. Er lós]t das Ayuntamiento auf und sekt das von 1840 ein, wel ches fich gegen die Königin Regentin auflehnte, und dieselbe Yêi lizen, auf welche sich die leßte Junta stÚßte, organisirte, Er droht denen mit dem Tode, welche scine Maßregeln tadeln würden, und erlaubt den Journalen von Barcelona, ihn selbst für einen Ver- ráther und Espartero fúr einen Tyrannen zu erklären. Wenn Sie mich fragen, wen ein solches Benehmen der Regierung zu- friedenstelle, so muß ich, ohne zu zögern, antworten: Niemanden, selbs die Urheber dieser Maßregeln nicht.
Der Englische Gesandte hatte diesen Vormittag eine lange Audienz bei dem Regenten, und darauf eine noch längere bei dem General Linage. |
Die heute aus Barcelona eingegangenen Nachrichten flößen neue Beforgnisse ein,
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Negypteu.
Sahita, 1! N C 2) Die Cilenbaon na Sue} 1[t von neuem auf dem Tapet, Ein Engländer is hierzu in Dienstk genommen, wir haben aber die Ansicht, daß diesmal ebenso wenig etwas daraus werde wie vor drei Jahren, wo man nicht nur schon die nöthigen Eisenschienen, sondern auch einen Dampfwagen aus England kommen ließ. Zwar hat sich die Jndische Kom- pagnie erboten die Kosken allein zu tragen, und dem Pascha 5 pCt. des Gewinns zu entrichten, allein weder die die Kosten noch der Gewinn waren die Ursache, warum Mehmed Ali früher nicht darauf einging. Das Mißtrauen gegen Englische Vergrößerungs- sucht war damals allein der Grund, und der is jeßt mehr vor- banden denn jemals, E :
Aus Arabien haben wir keine Nachrichten; wir erwarten hier bald die Abyssinische Mission, die vor einigen Monaten nach Rom ging, von dort nach Alexandrien zurückkehrte und sich daselbst nach Syrien einschisfte, um dort das heilige Grab zu besuchen. Der Priester, oder wie man ihn jeßt betitelt Alaka (Gelehrter) Habe- tu - Selasse, wird vielleicht in Habesch noch eine Rolle spielen. Man spricht von einer protestantischen Mission, die neuerdings wieder in dem Reich Tigre sich niederzulassen gedenke, Wir wün-
\chen ihr vor allen Dingen Klugheit, Geschicklichkeit und Men- |
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schenfenntniß, worin die dortigen katholischen Missionaire sie weit úubertroffen haben.
A: B14 809.
Düsseldorf, 2. Dez. Die Frequenz auf der Düsseldorf: Elberfelder Eisenbahn im Monat November betrug im Ganzen 23,142 Personen. Der Güter-Transport is jeßt ebenfalls, jedoch vorláufig nur auf den beiden Hauptskationen, erdffnet worden.
Berichtigung. Der im gestrigen Blatte der St. Ztg.,
. 1508, unter der Ueberschrift „Schweiz“ gegebene Artikel Fre i- . » : e L, J ns
‘g gehört unter die Rubrik Deutsche Bundesstaaten, da
ut r Freiburg im Breisgau gemeint 1k,
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Die Berlin-Stettiner Eisenbahn.
=* Stettin, 1. Dez, Am 3. August 1840 geschah auf die ser Eisenbahn der erste Spatenstich zur Ausführung des Planums bei Neustadt-Eberëwalde, und auch an einigen anderen Punkten der Bahn konnten noch im Jahre 1840 die Arbeiten angefangen werden ; allein die in Beziehung auf den Grunderwerb eintreten den Verzögerungen, so wie sonstige Verhältnisse, veranlaßten, daß das krâftige Beginnen der Arbeiten erst vom Frühlinge 1841 an zu rechnen isk. Die Bestätigung der Statuten ist vom 12, Ofte ber 1840 datirt, die Genehmigung des Bauplans und der Bahn- linie erfolgte Ende Mârz des laufenden Jahres.
Nachdem die ursprünglich gewählte Bahnlinie einige Abkür- zungen erfahren hat, ist deren Gesammtlänge 35,290 Preuß. Ruthen, oder etwa 17,65 Meile; der Gesammtbedarf an Grund und Bo- den beträgt etwa 1305 Morgen. Jhre Stationspläße mit Bahn- hófen zu Berlin, Bernau, Neustadt-Eberswalde, Angermünde, Passowo, Tantow und Stettin, sind sämmtlich etwa 3 Meilen von einander entfernt; zwischen denselben sind noch einige Anhalteplâàße projektirt. Hinsichtlich des Oberbaus is zu bemerken, daß eine Schiene 18 Fuß lang, von 17 bis 17’, Pfd. pro Fuß, in Form der so g. Vignolleschen T Schiene, angewendet wird; daß dieselbe in Entfernung von 2 Fuß 6% Zoll von Mitte zur Mitte, durch fienene Querschwellen unterstúßt wird, welche, rechtwinklich beschla- gen, eine Länge von 75 Fuß, eine Breite von 10 Zoll und eine Stärke von 6% Zoll erhalten; daß an den Stößen der Schienen Querschwellen von 9? Fuß Länge und 12 Zoll Breite, Behufs besse- rer Unterstüßung derselben, verwendet worden; daß die Befestigung er Schienen auf den Querschwellen durch Hakennägel von 6 Zoll Länge geschieht, welche an den Stellen, wo 2 Schienen zusammen- stoßen BVerbindungsplatten zur Unterlage erhalten und an_diesen Stellen ? Zoll länger sind; daß eine Verschiebung der Schiene in ihrer Längenrichtung durch 4 Zoll tiefe Éinschnitte, welche der Fuß der Schiene in der Mitte an beiden Seiten hat und in welche die Nâgel kommen, verhütet wird; daß die Querschwellen einen Einschnitt erhalten, in welchen der Fuß der Schiene und resp. die Verbindungsplatte paßt, indem dadurch zugleich den Schienen eine geringe Neigung nach der Mitte der Bahn zu gegeben wird, welche der konischen Form der Räder entspricht; daß das Pla- num in der Breite der Querschwellen ausgehoben und (nach Be- schaffenheit des Untergrundes) mit einer 6 — 12 Ol -farten Schicht Kies (nöthigenfalls mit Lehm gemischt) wieder ausgefüllt wird, worauf man dann die Schwellen bettet, Jn den Kurven werden, Behufs besserer Abrundung derselben, Schienen von nur 13 Fuß Länge verwendet, auch die Schwellen durch Pfäâhle an ihren Hirnenden vor dem Berschieben nach außen gesichert, Das Planum und auch die Kiesbettung werden festgewalzt.
Das Planum zur Eisenbahn wird in der Krone 14 Fuß breit hergestellt, es wird in der Regel vorläusig nur in dieser Breite, also fúr ein Geleise, angefertigt, doch haben sämmtliche Brücken Ueberbrückungen und Durchlässe die doppelte Breite, und auch das Terrain für ein zweites Geleise ist jeßt schon erworben,
Die stärksten Steigungen der Eisenbahn sind: auf 2850 Ruthen Länge, auf 700 e auf resp. 854 und 300 Ruthen Lânge
Noch einige vorkommende Steigungen sind niger.
Die bedeutendsten Kruümmungen find: 130 Ruthen Länge mit einem Radius von 240 141) : - - 240
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Diese Krúmmungen liegen in der Nähe von Bahnhöfen, alle sonst vorkommenden sind unbedeutend.
Die Schwierigkeiten, welche die Beschaffenheit des Terrains dem Baue in den Weg legt, sind verhältnißmäßig von größerer Erheblichkeit als auf den benachbarten Eisenbahnen. Aufträze und Abtráge von mehr als 40 Fuß kommen auf bedeutenden Längen nicht selten vor; der häufig sich findende Moorboden, so wie die Uebergänge Úber mehrere Flußthäler, (z. B. die Finow und Randow) sind wesentliche Erschwerungen. Mehr als 30 grô ßere Brücken, Uber 200 kleinere Brúcken und Durchlässe, etwa ein Dußend Ueberbrúckungen werden erforderlich. Die Eisenbahn durchschneidet die Berlin-Stettiner Chaussee, zwischen Chorin und Serwesk, vor Angermünde und bei Schünez die Berlin-:Prenzlower Straße bei Pankow ; die Chaussee, welche von Aegermünde nach Prenzlow führt, bei Kerkow.
Einige speziellere Mittheilungen aus dem Quartal - Berichte vom L2ten d. M., werden den Betheiligten und auch dem größe ren Publikum, welches jeßt reges ZJnteresse am Fortschreiten des Eisenbahnwesens nimmt, nicht unwillkommen seyn,
l. Abweichungen von dem ursprünglichen Bauplane,
1) Schon in dem Berichte an die General-Versammlung vom (3, Mai d. J. is die Absicht einer Abkürzung der Bahn Linie zwischen Stettin und Tantow um 1130 Ruthen und zwischen Bruchhagen und Angermünde um 345 Ruthen er- wähnt, Bei der dadurch zu erreichenden erheblichen Erspa- rung an den demnächstigen Betriebs-. Kosten, hat die Mehr- ausgabe von etwa 50,000 Rthlr., welche diese Veränderung ungeachtet der Abkürzung der Bahn verursacht, nicht ab- schrecken dürfen.
2 Durch den Beschluß des Berwaltungs-Raths vom 16, Juni d. J, ist die Verlegung des Bahnhofes bei Stettin in die Festungs-Werke und an das Ufer der Oder genehmigt. Die nöthigen Schritte zur Ausführung dieses Beschlusses sind geschehen; gehaltener Nachfrage zufolge, ist auch von allen dabei betheiligten Behörden das neue Projekt gebilligt, doch liegt dieser Gegenstand gegenwärtig noch Sr. Majestät dem
Könige zur Entscheidung vor, die ebenfalls zu hoffen steht, |
aber abgewartet werden muß, bevor mit der Bau-Ausfúh- rung vorgeschritten werden fann. Der hiesige Magistrat hat zu einer Beihúlfe von 30,000 Rthlr. aus städtischen Mitteln, unter einigen nicht hinderlichen Bedingungen, sich bereit erflärt. ;
3) Durch die Veränderung der Richtungs-Linie zwischen Stettin und Tantow, welche eine Abkürzung der Bahn von 1130 Ruthen zur Folge hat, ist auch die Verlegung des ursprúng- lih bei Radekow angenommenen Bahnhofes nöthig gewor- den, Das Direktorium hat sih fúr die Anlage des Bahn- hofes bei Tantow entschieden, theils weil diese Lage für den künftigen technischen Betrieb der Bahn die vortheilhafteste ist, theils weil dieselbe den Zugang von den Städten Garz und Greifenhagen in gleicher Weise begúnstigt. Dieser Um- stand way um so mehr zu berúcksichtigen, als, dem Verneh- men nach, die Absicht vorwaltet, einen Uebergang úber die Oder bei Greifenhagen anzulegen, um eine Communication ¿wischen dem rechten Oder-Ufer und der Eisenbahn herzu- stellen; auch die Stadt Garz gleiche Wünsche hegt. L
i) Die Entwürfe zu den Bahnhof-Gebäuden sind, nah dem für die wahrscheinliche Frequenz der Bahn berechneten Erfor- dernisse, mit Rücksicht auf thunlichste Kosten-Ersparung aus- gearbeitet; die Vorbereitungen zum Bau derselben haben auf dem Bahnhofe bei Berlin, der Bau selbst auf den Bahn- hófen zu Bernau und Neustadt - Eberswalde bereits be- aonnen,
IL Terrain-Erwerbungen,
Die Erwerbung des erforderlichen Grund und Bodens war cine Zeit lang durch sehr hohe Forderungen vieler Grundbesißer nicht allein erschwert, sondern fast gehemmt ; ein Umstand, der auch dem raschen Fortschreiten des Baues außerst hinderlich gewesen is. Es mußte daher hâusig die Expropriation angewendet werden, und wenn auch gewöhnlich nach erfolgter Abschäßung eine gütliche Einigung zu Stande fam, fo war doch Zeitverlust nicht zu vermei- den, Jebt endlich is die Gesellschaft, mit Ausnahme von etwa 86 Morgen, mindestens in den vorläufigen Besiß des sämmtlichen erforderlichen Terrains getreten. Von dem Gesammt-Bedarfe ad 13047 Morgen nämlich (nicht 1541 Morgen, welche früher der längeren Bahnlinie und anderer Rúksichten wegen veranschlagt waren) sind jeßt als Eigenthum der Gesellschaft zu betrachten 1024 Morgen. Die Eigenthümer von ferneren 195 Morgen ha- ben auch vor definitiver Einigung úber den Ankauf ihrer Grund- úde die Arbeit auf denselben gestattet; es kann daher nur auf obigen 86 Morgen noch nicht gearbeitet werden.
M Erbatbéliéten
Bis zum 1. November waren an Erdarbeiten vollendet 19,934 laufende Ruthen; in Arbeit standen 3540 laufende Ruthen. Da nun auch hiervon etwa zwei Drittheile als vollendet zu betrachten sind, so beträgt jeßt die Länge der beschafften Planum- Arbeiten 24 000 laufende Ruthen oder 12 Meilen von der Gesammt-Länge ad 35,290 Ruthen. / _ Unter den vollendeten und in Arbeit begriffenen Planums- Strecken sind einige der bedeutendsten Arbeiten mit enthalten, als die Schúttung durch das Schwärzethal, 49 Fuß hoch, welche vol- lendet is, die Schúttung durch das Finowthal, 42 Fuß hoch, bis auf 40 Ruthen Länge beendigt; die Schüttung durh das Bruch an dem falten Wasser, ganz vollendet; die Schúttung des Dam- mes am Pechbach von 57 Fuß Höhe, bis auf 25 Ruthen Länge vollendet ; so wie die Schúttung durch die Brúche bei Chorinchen, bei Serwest, bei der Bruchhagner Múhle, bei Kerfow, durch das Randowthal, am Buckowgraben und bei der Ziegelei vor Stettin die theils begonnen, theils ansehnlich vorgeschritten sind. Î
Auf der Strecke von Berlin nach Pankow wird Nlag- num in der Breite für 2 Geleise, also 26 Fuß breit, a E weil hierdurch bei den ganz geringen Aufträgen nur unbedeutende Kosten erwachsen; ein Gleiches geschieht an mehreren andern Stel-
Im Ganzen sind bis jeßt 1900 laufend® Ruthen Doppelt-
ollendet, Die Bahnhöfe bei Neustadt und Angermünde lanirt, derjenige bei Wendemark (Passow) is bis zur te cingeebnet.
e Erdarbeit wird bei der jeßigen Jahreszeit fortgesest und soll auch während des Winters überall da, wo Auf- und Abtrâge die Arbeit bei Frostwetter gestatten; ununterbrochen fortgeseßt wer- den, An den Punkten, wo bedeutende Erdmassen auf größere zu transportiren sind, werden dazu temporaire Bah- nen angelegt und Eisenbahn-Transportwagen benußt, Diese Ein- richtung besteht gegenwärtig zunächst bei Chorinchen, bei Anger- múnde, bei Kerkow, an der Bruchhagner Mühle, bei Schbnow bei Petershagen auf zwei Punkten, am Buckowgraben und an der Ziegelei bei Stettin, und foll auch in der nächsten Zeit an 6 an- deren Punkten eingerichtet werden, Die Transportwagen dazu sind vorhanden und die erforderlichen Schienen werden gelegt.
) IV, Befestigung der Böschungen.
Fnffernung
Die Befestigung der Böschungen wird überall gleichzeitig mit dem Planum da ausgeführt, wo es die Beschaffenheit des Pla- nums gestattet, d. h. also da, wo feine zu hohen Aufschüttungen vorkommen, welche ein nachträgliches Sacken befürchten lassen. Es sind im Ganzen nach dem Rapport pro September c. von den auszuführenden 115,400 Quadratruthen 26,342 Quadratru- then gefertigt und bezahlt,
V, Bau der Brücken und Dur Glase.
De vet at R E Durchlässe ist auf allen Z Bau- Abtl gen Yange Und find dabei auch schon wesentliche Fort schritte gemacht worden, wie sich aus Folgendem ergiebt: (Es sind namlich bis 1. November d, J, vollendet (0 Brucken, Doppel-:Durchlässe, einfache Durchlässe, Seiten-Durchlässe, Brücken durch Seitenwege, Lot Ueberbrückungen von Communications-Wegen, In Arbeit sind genommen 7 Brücken, 9 einfache Durchlässe, 2 Seiten-Durchlässe, 4 Ueberbrückungen von Communications-Wegen, die ebenfalls bald vollendet seyn werden. Unter den vollendeten Bauwerken befindet sich eine der gróß- ten Brücken, diejenige über die Schwärze nämlich, welche 470 Schachtruthen Material erforderte. i i Jn Arbeit sind gleichfalls die größten Bauwerke dieser Art, nâmlîich die Brúcke über die Finow, von 48 Fuß lichter Weite und 42 Fuß Höhe, die Brúcke úber den Pechbach und die über den Buckowgraben bei Stettin, leßtere deshalb so bedeutend, weil die Dammschüttung die Hbhe von 40 Fuß erreicht und weil ne-