1841 / 340 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

der Französischen Re- Häuser in Paris, bis infbarem Wasser, und zwar versehen werden sollen. | bei dieser Gelegenheit zwischen ergiebt sich, daß London in welchen 1,146,396 Einwohner leben, 00 Hâuser hat, in welchen 909,126 Ein- so daß im Durchschnitt auf ein Haus und auf ein Haus in Paris etwa Man hat berechnet, daß die Stadt Paris Ter jährlich etwa 4 Millionen Fr. bezahlt, und soll diese Ausgabe, nah dem Anschlage des Herrn Mills, auf | 1,500,000 Fr. beschränkt werden.

Admiral Parseval - Deschène ist zu See - Prâfek- ten von Cherbourg ernannt worden. |

In Coulommiers hat vor einigen Tagen ein Wachtmeister des bten Lanzier-Regimentes, Namens Martin, ein Portefeuille gefunden, welches 34,000 Fr. in Bank-Billets enthielt, sich, seinen Fund einem Notar zu úbergeben, der den Besißer Ein nicht unbedeutender Theil jener Summe der als Belohnung angeboten ; sih aber hartnâdckig, irgend etwas anzunehmen, da er, wie er sagte, nur seine Schuldigkeit gethan hâtte. t Uneigennüßigkeit, Rechtlichkeit und wahrer Sittlichkeit in unserer geldgierigen Zeit! : |

Ein Schneidergeselle, der von Quenisset als bei dem Atten- tate vom 13. September betheiligt denunzirt worden war und sich lange den polizeilichen Nachforschungen entzogen hatte, stürzte sich gestern, als man im Begriff stand, ihn zu verhaften, drei Sto hoch zum Fenster hinaus und blieb auf der Stelle todt.

Börse vom 2. Dezember. {hen Renten dauerte heute fort, und wurden Gründe verschiede- ner Art für diese rúkgängige Bewegung angegeben. Es hieß, das Haus Rothschild würde in der bevorstehenden Liquidation viele Renten liefern, um Geld für die nächsten Termine der Anleihe M Man sprach auch von neuen diplomatischen Zwistig- keiten, die durch die Griechische Frage veranlaßt worden wären, Die 3 proc, Rente fiel von 80.20 auf 79.75 und schloß zu 79. 95.

Der Englishe Ingenieur Mills hat gierung einen Plan eingereicht, wona m dritten Stockwerk hinauf, edeutend wohlfeiler als jeßt, vergleichenden Berechnungen, die London und Paris ange 191,066 Häuser enthält aris nur 40,

stellt werden,

während P wohner leben, etwa 6 Bewohner, Bewohner kommen. fúr trinfbares Was

in London

Der Contre

bald ermittelte. ward dem Finder derselbe weigerte

Ein seltenes Beispiel von

Das Sinken der Französi:

anzuschaffen.

i Dez. Das Journal des Débats be- fampft heute die Kandidatur des Herrn von Lamartine für den Vor- si6 in der Kammer, indem es behauptet, daß dieselbe nur von der Partei des Herrn Thiers ersonnen sey und unterstúßt werde um dem Ministerium gleih mit dem Beginn der Sißung eine Ver- Wir wollen es dahin gestellt seyn lassen in g der Begünstigung der Lamartinischen Kan- didatur durch einige der dem Chef des vorigen Kabinets ergebe: nen Blätter sich rechtfertigen lasse; das Wichtige bei dieser Sache ist, daß die Regierung die Bewerbung des den Prâsidentenstuhl desavouirt, daß sie lung des Herrn Sauzet erklärt, und daß damit eine Veränderung in der Gruppirung der parlamentarischen Parteien, wie sie die unvermeidliche Folge eines Präsidentenwechsels gewesen seyn würde, | aus dem politischen Feldzugsplane des Ministeriums beseitigt zu seyn scheint. | Die Meinung aller der Verhâältnisse Kundigen geht dahin, | daß das Ministerium auch ohne außerordentliche Vorbereitungen auf eine stâtige Majorität rechnen könne, die, ohne sehr bedeutend zu seyn, doch hinreichen werde, um seinen Bestand bis an das Ende der Session sicher zu stellen.

legenheit zu bereiten. wiefern diese Auslegun

Herrn von Lamartine um . . I: 2 sich für die Wiedererwäh-

fon fl Zwar hört man von die- Seite die entgegengeseßte Ansicht laut werden, und

ser und jener als dem einzigen Rettungs-

der Auflösung der Kammer Kabinets sprechen, allein dies Alles is nur Partei-Tak: tik, Spiegelfechterei, die keinen anderen Zweckck hat, als das Pu- 1 Anhang der Regierung zu verwir- zefahr, der das Kabinet für die näch: , ist die der inneren Uneinigkeit, chwebenden Geschäftsfragen, am Kontroverse zum unheibaren finanzielle Schwie- at, besteht in der Aufgabe, offentlichen Nußen , beson-

mittel des

blifum irre zu leiten und de! ren. Die einzige wirkliche C sten sechs Monate ausgeseßt ist welche durch irgend eine der f leichtesten durch irgend eine Finanz - Ausbruche gebracht werden könnte. Die große rigkeit, welche die Regierung vor sich h die umfassenden Unternehmungen zum ders die den Bau von Eisenbahnen, welche die dffentliche Mei- nung gebieterisch fordert, mit der Fortseß Paris und mit der fortdauernden Unterh §0,000 Mann in Afrika zu vereinigen.

ung der Befestigung von altung eines Heeres von Frankreich hat Kräfte zu großen Dingen, aber zur gleichzeitigen Ausführung dreier Unter- nehmungen, wie die genann anderweitigen kostspieligen und dringenden Staats - lassen ihm wenigstens keine zureichenden Mittel dazu übrig. Nun wird die Regierung um keinen Preis den Pariser Festungsbau sie wird ihn selbst nicht lauer als bisher betreiben wol: len, denn sie fühlt sehr gut, daß die Bollendung dieses Werkes, auf das sie so große Hoffnungen seßt, mit jeder Zögerung proble- matischer wird. Was ferner Afrika betrisft, so hat das Ministe- rium, weit entfernt, eine Verminderung der Occupations- Kosten fúr zulässig zu halten, die Verstärkung der dortigen Armee um 8000 Mann beschlossen, wodurch denn das Afrikanische Budget allermindestens auf jene hundert Millionen gebracht werden wird die der General Bugeaud noch vor drei oder vier Jahren von der Kammer, wie die chimärische Erfüllung einer unerläßlichen Bedingung der wirklichen Besiznahme von Algerien forderte. Was kann unter solchen Umständen für Eisenbahnen und andere dfffent- liche Anlagen übrig bleiben, welche bei dem Mangel an solidem eiste in Frankreih nur auf Kosten, oder wenigstens 1 cklicher Unterstüßung von Seiten des Staats ausge- führt werden können? Allerdings hat die Regierung noch 300 Millionen von der in der vorjährigen Session bewilligten Anleihe ihrer Disposition, aber es is sehr zweifelhaft, ob sich das Ka- fönne, den Kredit des Staats

ten, isk es doch zu schwach, oder seine Bedürfnisse

Associations mit nachdr

inet zum zweitenmale dahin ein

auf schwere Bedingungen hin, für Zwecke in Ans ! 0 Hin, für ; pruch zu nehmen, deren absolute Nothwendigkeit nicht Jedermann als erwiesen er-

Eine der belangreichsten industriellen und nationalwirthschaft-

lichen Fragen, n as M Ah Kammer ieses Mal das Verhältniß des einheimische Kolonialzucker. Alle bisherigen Bersante A E ;

/ , gewisses Gleichge- weigen der Zucker - Fabrication her- / Ì ¿nugend erwiesen, wenigstens in dem Sinne, daß weder die Westindischen Pflanzer, noch die Franzdsi- en Rúbenzucker - Fabrikanten durch die ergrissenen Maßregeln stellt worden sind, so daß vielmehr beide Theile von der igen Konkurrenz ihren unvermeidlichen olonisten verlangen Gleichheit der Be- odufkte, das heißt mit anderen Worten die n der einheimischen Jndustrie, die Vertre- agegen wollen sich nur mit Begünstigungen Kolonial-Zucker so gut wie ga schließen wúrden. Da sie indessen nicht hof:

wird, isk auch zu beschäftigen haben

wicht zwischen diesen beiden haben sich als ungenu

zufriedenge ortdauer ihrer gegenseit uin erwarten. steuerung für beide Pr vollständige Confiscatio ter des Rúbenzuckern begnügen, welche den zösischen Markte aus

nz vom Fran:

1518

fen dürfen mit solchen Forderungen durchzudringen, so erbieten sie sich, ihre Jndustrie gegen vollständige Entschädigung fallen zu las: sen, und es is gewiß, daß eine große Zahl von Zuckerfabriken schon seit Jahren nur aus Speculation auf diese Entschädigung fortbetrieben wird. Jn der bevorstehenden Sißung der Kammern wird diese Angelegenheit allem Anschein nach zu einer definitiven Entscheidung fommen, Spräche, was gar nicht unwahrscheinlich ist, die Legislatur wirklich das unbedingte Todes-Urtheil Uber die einheimische Zucker- Jndustrie, so würde damit dem Staatsschabße ein neues Opfer von 40 bis 50 Millionen auferlegt. E

Großbritanien und Jrland.

_ London, 1. Dez. Bei dem Lever, welches neulich der neue Vice- König von Jrland, Graf de Grey, hielt, hatten sich einge- funden: 11 Pairs und Herren vom Adel, 11 Bischöfe, 3 katho- lische Bischófe, 35 Sdhne von Lords, 45 Baronets und Ritter, 10 Dechanten, 11 Archidiakonen, 300 Geistliche, 13 Richter, 3 Serjeants, 25 Kron - Advokaten, 14 Generale, 54 Obersten, 40 Majore, 110 Capitaine der Armee und der Flotte, 38 Lieutenants, 22 Mitglieder des Parlaments, 140 Vice- Lieutenants der Graf- schaften, nicht vom Adel; 90 Doktoren der verschiedenen Wissen- schaften, 6 Aldermen; zusammen etwa 1000 Personen. Dabei sind der Hofstaat des Vice- Königs und die Beamten und Pri- vat- Personen, die in jene Klassen nicht gehören, noch gar nicht gerechnet. Die ganze Anzahl soll an 1500 bis 1600 betragen ha- ben, während in früheren Zeiten 600 schon für eine zahlreiche Bersammlung galt.

Die Times hâlt den Whig - Blättern vor, wie sehr sie sich in ihrer Hoffnung getäuscht hâtten, daß Zrland einem fkonservati- ven Ministerium unúberwindliche Schwierigkeiten in den Weg legen würde. „Es würde“, sagt sie, „seine Schwierigkeiten haben, das úbermúthige Vertrauen zu schildern, womit jene Blätter ver- fündigten, daß ein fonservatives Ministerium auch nicht eine Woche lang die Verwaltung in diesem Lande führen könnte. Der Lord von Derrynane (O’Connell) sollte 6 Millionen Repealer nicht gerade unter den Waffen, aber doch mit schr unlenêsamen Gesinnungen zur Disposition haben. Die katholische Geistlich- feit, hieß es, würde einen Donner von Schmähungen erlassen, wie olcher seit Jupiters Zeiten ganz aus der Mode gekommen. Die Orangisten würden solche ausschließliche Borrechte erlangen, und die Vice- Könige würden so fügsam seyn, dieselben zu gewähren, daß das Geseß úber Emancipation der Katholiken zu einem tod- ten Buchstaben heruntersinken würde. Protestantische Unterdrúk- fung, Englische Bajonette, Toryistische Uebergewalt und allgemei- ner Aufruhr wúrden an der Tagesordnung seyn. Mit einem Worte, Jrland würde für Sir R. Peel nicht nur eine unúber- steigliche Schwierigkeit bilden, sondern sogar zu dem Siegeswagen werden, in welchem der Liberalismus wieder zu dauernder Macht emporskeigen würde. Js denn aber nicht wirklich Herr Daniel O'Connell zum Lord-Mayor von Dublin ernannt worden? Was | denken Sie davon? Ja, was denken Sie davon? Was fonnten | wir anders davon denken, als daß dieser verschmißte alte Schau- spieler auf der einen Seite für seinen Mantelsack gut gesorgt und auf der anderen Seite seine politischen Einfaltspinsel herrlich Úberlistet hat. Dadurch, daß er nun seinen Leichnam in seinen búrger- meisterlichen Sammetrock húllt, hat er wirklih eine neue vor: thcilhafte Stellung angenommen, um Aufmerksamkeit zu erregen und die Spenden seiner Landsleute an sich zu zichenz aber was die Ausführung der kühnen Pläne des Liberalismus betrifft, #o hat er sih dadurch in der That wenigstens für zwdlf Monate den Maulkorb angelegt, Wäre dieser geehrte Repealer in einer verhältnißmäßigen Privatstellung geblieben, so wäre sein immer- währendes Keifen und Schelten an der Kornbörse oder anderwarts fúr das Ministerium Sir R. Peel’s eine lästige Unbequemlichkeit gewesen. Aber jeßt hat dieser unglúcksbringende Tiger sich we- nigstens fúr ein ganzes Jahr selbst in Ketten gelegt. Jeßt darf er nicht ein einziges Wort sagen, was die strengen geseKlichen Gränzen Überschritte. Er hat sich feierlich zu einem conventionellen Anstand fúr diese ganze Zeit verbürgt, und dies ist vorzúglich nothwendig, um Jrland an die aufrichtige Verwaltung Sir R. Peel’s zu gewdhnen und die Macht des leitenden Ministers zu befestigen. Verlaßt Euch darauf, wir werden zwolf Monate hin- durch einen erträglichen Frieden haben; und wir sind sehr geneigt, zu glauben, daß am Schlusse derselben, wenn das Arländische Bolk die Wohlthaten einer guten Verwaltung gekostet und sich des Aufhdrens der politischen Unruhe erfreut hat, O'’Connells Ge- werbe am Ende is,“

Die Morning Posk versichert, das Ministerium sey in Begriff, mit dem Römischen Hofe in Unterhandlung zu treten, um eine Englische Legation in Rom einzurichten und damit der Papst einen Gesandten am Englischen Hofe beglaubige. Die Er- nennung O'Connell's zum Lord-Mayor von Dublin foll das Ka- binet zu dieser Maßregel bewogen haben. „Es ist bekannt“, sagt das genannte ministerielle Blatt, „daß der Mangel diplomatischer Verbindungen mit Rom die Ursache vieler allgemeinen und beson- deren Uebelstände gewesen is, und wir sind überzeugt, daß die Wiederanknúpfung solcher Beziehungen viele wohlthätige Folgen haben muß. Wir wissen, daß dies ein Punkt ist, worüber man an die Lärmglocke schlagen wird, allein die Englische Kirche ist zu fest begründet, als daß man noch den alten Borurtheilen und Befürchtungen von der Anmaßung Roms nachzugeben hätte.“

Jn Bezug auf die Verhandlungen, welche zwischen Rifaat Pascha und den Repräsentanten Englands, Rußlands und Frank: reichs úber die Differenzen der Pforte mit Griechenland stattge- funden haben sellen, sagt die Morning Crontcle: De, Wie man behauptet, von Herrn von Pontois gegebene Rath is einer doppelten Erklärung fähig. Er is vollkommen richtig in Bezug auf allgemeine Prinzipien, und es zeigt sich darin ein gewisses Zn- teresse, das mit den Gesinnungen übereinstimmt, welche einen der ältesten Verbündeten der Pforte beleben müssen. Jndeß hat sich Frankreich immer geneigt gezeigt, das Ansehen des Sultans zu schwächen. Es hat längsk feindselige Absichten in Aegyp- ten, an der Küste von Afrika und in Griechenland eoffenbart, und

offenbart dieselben noch jeßt. Wenn nun der Französische Gesandte

der Pforte den Rath giebt, sich gerade der Maßregeln zu enthalten, die Frankreich für sich selbst als dringend ergreift und aufrech

Friedens zu enthalten: dann darf es nicht Wunder nehmen, wenn?

die Osmanische Regierung die Redlichkeit dieses guten Raths in®

Frage stellt und nach Frankreichs eigenem Vorgang ihre Land=

und Seemacht vermehrt und ihrer neuen Macht zur Aufrecht-# haltung der Jntegrität ihres Gebietes vertraut. Wie es scheint leugnet Úbrigens Herr Piscatory, daß er der Urheber eines Bor-

chiages sey, wonach die Pforte, um den Differenzen ein Ende zu machen, Thessalien an Griechenland abtreten sollte; auch isk die Französische Regierung selbsk, wie wir hóren, nicht geneigt, einen solchen Apfel der Zwietracht unter die anderen Máchte zu werfen.

Die Kommission für Untersuchung des Brandes im Tower hat ihren Bericht abgestattet. Ueber das Entstehen des Feuers enthält derselbe auch nur Muthmaßungen, Verschiedene Andeu-

tungen von absichtlichen Brandstiftern waren vorgebracht wörden, aber troß aller Untersuchungen hat man feine Spur einer solchen That entdecken können. Doch fügt der Bericht hinzu, daß bei der Lage der Gebäude ein solcher Frevel leiht zu begehen gewesen sey. Der Bericht tadelt auch, daß zu wenig Wächter angestellt sind, und daß diese nicht von Einer verantwortlichen Person kon- Eben so werden die Lösch - Anstalten getadelt. h Es scheint, daß der Prozeß wegen der falsch | scheine nicht in der jeßt erdffneten, sondern erst in der nächsten | Assisen-Session vorkommen werde. Auf Veranlassung der Beförderungen, welche neulich in der Englischen Flotte stattgefunden haben, enthalten bffentliche Blätter | folgende Erläuterung der England eigenthümlichen Benennungen | Admirale, Vice-Admirale und Kontre-Admirale der rothen, weißen und blauen Flagge: „Jn der Englischen See-Taktik nahm sonsk nach altem Herkommen der Ober-Befehlshaber der ganzen Flotte mit seinen Schiffen seine Stellung in der Mitte der Flotte, im | Mitteltreffen ein und führte, um die Schiffe seiner des Bordertreffens

trollirt werden. en Schaßkammer-

und des Hintertreffens E i i Ee

e Flagge, geviertheilt durch ein Skt. haber, der ihm am nächsten stand, der ordertreffen befehligte, führte eine

zu unterscheiden, eine roth Georgs: Kreuz; der Befehls Vice- Admiral, welcher das V weiße Flagge, geviertheilt durch ein St. Georgs-Kreuz ; de )intertresfen befehligte, der Contre- Admi- viertheilt durch ein St. Georgs- othen, weißen

| fehlshaber, welcher das S ral führte eine blaue Flagge, ge Kreuz. Daher stammen di und blauen Flagge. Flagge-Offizieren der Flotte,

enennungen Xdmiral der r Sie dienten, wie gesagt, Anfangs dazu, unter den | je nah der Wichtigkeit der Stel lung, die ihnen anvertraut war, einen Unterschied zu machen. Später, als man nicht nur Admirale, sondern auch Vice-Admirale und Con- tre- Admirale hatte, führte man unter den Offizieren auch dieser Grade die nämliche Classification nah den Flaggen ein, und diese Abzeichen, welche im Anfange die Stellung im Treffen und den wirklichen Dienst dieser Offiziere bezeichnet hatten, wurden allmá lig nur die Bezeichnung einer Klasse des Ranges, diese Benennungen jeßt durch genaue so múßte man ftatt Admiral der rothen Flagge Admiral erster Klasse, statt Admiral der weißen Flagge Admiral zweiter Klasse u. s. w. sagen, so wie man im Französischen auch Schiffs - Capi- taine der ersten Klasse und Schiffs-Capitaine der zweiten Klasse

Wenn man eichnung erklâren wollte,

Niederlande. Das Journal de la Haye ournaldeLuxemburg gegebenen Nach- richt, daß der König Großherzog die Franzbsische Sprache als amtliche Geschäftssprache des Großherzogthums Luxemburg, mil en Deutschen Bund Bezug haden- as erstgedachte

Aus dem Haag, 2. widerspricht der vom

alleiniger Ausnahme der auf d den Mittheilungen, angeordnet habe. i sichert, es sey keinerlei Beschluß in diesem Sinne gefaßt worden.

Velgien.

0, Dez. Der Fúrsk von Chimay und seine Famis lie sind gestern aus dem Haag hier ang

SmAmi de Ordre lle[E man: [l von einem Umstande unterhält, der mit dem Kom Da die Sache die ist es nicht unschicklich, da nem in der Wohnung ciner der verhafteten Personen aufgefundenem Papiere ergebe man sich im Interesse des Komplotts, in dem an der äußersten Gränze des Großherzogthums Luxemburg, cine kleine Arlon, gelegenen Dorfe Eischen mit Bewaffnungen und 1000 Kilogr. Schießpulver und schon soll eine gewisse Anzahl Zndividuen

Brüssel,

„Es scheint, daß man sich zu Arlon vie plott von Brüssel in Verbindung stehen soll. größte Oeffentlichkeit erhalten hat, so

von zu sprechen. fagt, aus ei

Meile von

beschäftigte. 200 Flinten empfangen haben, angeworben gewesen seyn.“

m 30, November sind der Ex-Capitain im ginient, Jean Bapt. Ghobert, maliger Unteroffizier im 2ten Cui fängnisse gebracht worden. und unter gewissen Umständen Morì Attentats gegen die Person des K Komplotts gegen die Sicherheit des gegen die Person des Haft. Jm Obsfert Verhafteten: „Das G sonen gerichteten Verfolgungen spondenz veranlaßt worden fey, die Person des dieser Brief soll aus Jrrthum an worden seyn, welches den nämlichen N welches der Brief gerichtet war. Brief abgegeben worden, soll geglau der gerichtlichen Behörde mittheilen zu m

5ten Linien- Ke und Franz van Pottelsberg, ehe rassier-Regiment, nach dem Ge Der erste ist beschuldigt : 1) schriftlich èord angedroht zu haben; 2) eines zweite is eines Staates und eines Attenktc Beide sißen in skrenger vateur liest man in Bezug auf die beiden erúcht geht, daß die gegen diese beiden Per durch die Entdeckung einer Korre- worin die Rede von einem gegen Rede war;

Königs angeklagt.

Königs auszuführenden Attentate die cin Jndividuum amen führte, wie jenes, an Die Person, an welche der bt haben, den Jnhalt desselben

1. Nov. Diesen Morgen brach an Bord Dampfschiffs „Brit Durch schnelle Hulse il es ge-

Antwerpen , des im hiesigen Bassin liegenden unter dem Vormast Feuer aus. lungen, sich des Feuers zu bemeistern.

Deutsche Bundesstaaten.

Sibßung der Kammer An der Tages-Ordnung war ntwurfs der Strafp1 November die Einrichtung

ritish - Queen“

Stuttgart, 3. Dez. der Abgeord- neten vom 1. Dezember. seßung der Berathung des E In Folge des in der Auftrags hat dieselbe über lichen, mündlichen Verfahrens Straffällen Bericht erstattet. genden Sißung berathen werden, Berathung auf den ganzen zwe hat, auf dessen dritten Titel, der cinzelnen Untersuchungs:

der Kommi des offent- en freisgerichtlichen ber ersk in der mor rd deswegen , da diese 1 Titel des Entwurfs Beziehung orm und Beschaffenheit Zandlungen, Übergegangen.

Sißung vom 295,

in den höher E e v Hieruüber #0

(Hannov. Ztg.) heute von der Stände-Versammlung mit hrheit, dem Kommissions-Antrage gemäß, zu ersuchen, zu vermit- 1. Januar 1843 noch im Oldenburg verbleibe, dann ßen Zoll-Berbande sich an- urg diesem nicht beitre-

2: Braunschweig- Mernehmen nach isk hier E bedeutender Stimmennm€ rwoorden: Herz das Herzogthum bis zum „Verbande mit Hannover und n Landestheilen dem gro Hannover und Oldenb

hält, wenn Frankreich der Pforte räth, sich eines bewaffneten beschlossen ogliche Regierung

E ber mit alle Mchließe, auch wenn ten sollten,

Hesterreich.

A, Z.) Auf offiziell nt geworden, Wien und Dresden eine durch das Elbthal führen zu lassen. dieses Planes zu erwar:

Zinsen zu hoffen,

em Wege ist hier höchsten Orts be- Éisenbahn-Verbin-

Prag, 3. Dez. aus Wien jeßt bekan schlossen hat, zwischen dung herstellen und diese sind jeßt alle möglichen ten und auch die Baranti

Begünstigungen e für 4 pCt,

Schweiz.

Zürich, 1. Dez. (O. P. A. Z.) Nach dem Journal de Geneve wird die Stimmung in Genf wieder mißtrauisch und unruhig. Der allzu lange Termin von vierzehn Tagen für die Entwerfung eines Wahlmodus hat diese Felge haben müssen. Man will es vom Staats-Rathe, noch mehr aber von dessen Um: gebungen nicht recht begreifen, daß sie nicht auf Umwegen wieder Einiges gut zu machen trachten sollten. Indessen versichert das genannte Blatt, daß nach seinen F Bare alle diese Besorg- nisse ungegründet seyen; der Staats-Rath arbeite an seinem Ent- wurfe aufrichtig, ohne Ausflüchte; wie auch ein ehemali- ger erster Syndik in der Kommission des Repräsentan- ten - Rathes geäußert habe: man solle sih nur gestehen, daß man das Spiel verloren habe, man solle es sich ganz ge- stehen. Was ferner der Unruhe Nahrung zu geben scheint, ist die dem Vereine vom 3. März von welcher Seite, isk nicht völlig klar gemachte Zumuthung, sih nun aufzuldsen, worin die Bevölkerung vom 22, November nur üble Absichten sähe. Endlich hat Professor Cherbulliez eine Flugschrift herausgegeben, worin er erkflárt, daß das am 22. November Beschlossene durch Gewalt ertroßt worden sey, folglich nicht verpflichte. Dessen unge- achtet wird nichts mehr hindern fonnen, daß die fünstige Verfas: sung in den Händen des Verfassungs-Rathes liegen wird. Auch fin- den wir in den Berichten aus Genf keine Gründe, warum man nicht die Erfúllung aller der Wünsche hoffen dürfte, die besonders die Eid- genossenschaft in dieser Sache haben muß. Wir meinen vor allen den Wunsch, daß nicht nur kein fremder Einfluß die Bewegung selbst vergifte, sondern auch die neue Berfassung und das neue Leben nicht geeignet werden, die Republik fremden Gefahren auszuseßen, Fúürs zweite, daß den volfsthúmlichen Grundsäßen eine volle Anerkennung zu Theil werde; denn gerade die Genfer Ereignisse haben wieder bewiesen, daß ohne dies fein Schweizer- Kanton auf festen Füßen steht. Drittens, glauben wir, muß der Eidgenossenschaft daran liegen, daß die reichen Geiskes- frâfte, die große wissenschaftliche und weltmännishe Bildung, die in Genf sich finden, den lofalen, wie den eidgenössischen Geschäften zugewendet bleiben; es sind dies Kräfte, woran die Schweiz keinen Ueberfluß besißt, und die ihr doch in ein- zelnen Lagen und Fällen zu unschäßbarem Bortheile gereichen fonnen. Die Anforderung des Publikums vom 22, November an den Wahl-Modus des Berfassungs-Rathes besteht vornehmlich in zwei Punkten. Das 21e Altersjahr solle nicht nur zur Theil: nahme an den Wahlen berechtigen, sondern auch wählbar machen. Sodann scheut man die langen Wahllisten, da sie ein Mittel seyen, neben den rechten Leuten auch mißbeliebige zu heben : des- halb wúnscht man theils eine größere Zahl von Wahlkreisen, 0 daß in jedem nur wenige Wahlen zu treffen wären, theils úber- haupt nicht allzuviele Mitglieder, höchstens sechzig; denn fonst wäre man genöthigt, alle tauglichen Männer zu wählen, ohne Rücksicht auf deren Ansichten.

talien.

Neapel, 21. Nov. (A. Z.) Se. Majestät der König befindet sich fortwährend in Palermo, woselbst man seine Anwe- senheit zu benúßen sucht, um ihn zu bewegen, den auf den Schwe-

fel geseßten Ausfuhrzoll von 8 Tarj per Cantaro (=1 Fl, 36 Kr.), |

der vom 1. Januar 1842 an in Kraft treten foll, aufzuheben, und eine freie Ausfuhr dieses Artikels zu gestatten, die zunächst allein im Stande ist, die so mißliche Lage dieser Jnsel in etwas zu lin- dern und Tausenden brodloser Menschen ein Unterkommen zu verschaffen. Se. Majestät wird von allen Seiten her mit Bitt- schriften in diesem Sinne bestúrmt, und so hofft man, daß der junge Monarch am Ende doch noch dem allgemeinen Wunsch ent- sprechen wird. Das Elend in Sicilien ist in der That furchtbar: große bewaffnete Banden zu Fuß und zu Pferd durchstreifen in allen Richtungen die Jnsel und verlangen oft nichts Anderes, als Brod und Arbeit. Eine davon hat sich sogar an den Pferden und dem Gepäck Sr. Majestät selbst vergriffen, nach erfolgter Aufforderung jedoch Alles wieder zurückerstattet.

Florenz, 27, dov. Den von Neapel eingelaufenen Nach- richten zufolge, verfügte sich Se. Kaiserl. Hoheit, der Großherzog von Toscana, am 23sten d. nah Palermo, um dem dort anwe- senden König und der Königin beider Sicilien einen kurzen Be- such abzustatten, worauf derselbe, so viel man vernimmt, sogleich die Rúckreise in seine Staaten antreten dürfte.

- : Spanien.

Madrid, 25. Nov. Heute um zwei Uhr begab sich das Offizier-Corps der National-Garde, seinen Kommandanten, Gene- ral Ferrer, an der Spiße, zum Regenten. Der General úbergab im Namen der National-Garde dem Herzog eine prachtvolle in Gold ziselirte Dose, in welcher eine schr {dne Decoration vom 7, Oftober mit einer Adresse der National-Garde an den Regen- ten enthalten war. Dieser heftete sogleich das Kreuz an seine Brust und sagte, er wäre um so glücklicher und um so stolzer, sich mit dieser Decoration zu schmücken, als sie ihm von denjeni- gen geboten würde, die sie am meisten verdient gehabt. Espartero mischte sich hierauf unter die Masse der Offiziere, die seinen Salon anfüllten, und unterhielt sich lange Zeit freund- schaftlich mit ihnen. Das Kreuz vom 7. Oktober besteht aus vier Hellebarden, in deren Mitte sich das Constitutionsbuch, auf wel- chem die Krone Spaniens liegt, befindet, ein Lorbeerzweig flicht von der einen Seite und ein Olivenzweig von der anderen Seite die Hellebarden in einander; das Band is roth, wie das der Ehren - Legion, mit zwei kleinen weißen Streifen. Diesen Abend waren der Triumph-Bogen und eine große Anzahl Häuser wieder illuminirt und im Theater forderte das Bolk mit großem Unge-

stúm die „Espartero - und Riego - Hymne“; nach dem Theater |

spielte die Musik der National-Garde unter den Fenstern des Herzogs.

Portugal.

_ Lissabon, 22. Nov, Bekanntlich haben sih 300 Christi: nische Soldaten auf Portugiesisches Gebiet geflüchtet; auf das Ansinnen Espartero's , dieselben auszuliefern, suchte die Portugie: sische Regierung durch Zögerungen die Sache hinzuhalten, bis sich der Zorn des Regenten etwas gelegt hatte; nunmehr hat Espar- tero blos die Auslieferung von zweien derselben verlangt, nämlich des Brigadier Ruy und des Oberst Pezuelo, welche jeßt in Lissa: bon verborgen sind und wahrscheinlich nach England entkommen

werden, Túrkei.

Konstantinopel, 17. Nov. (A. Z.) Die Zahl der zu- sammenzuziehenden Armee wird bedeutend übertrieben, Man spricht von mehr als 200,000 Mann, während sie sich, selbst wenn alle Regimenter vollständig einrúcken würden, höchstens auf 115 bis 120,000 belaufen möchte, Die Zahl der bis heute hier neuange-

1519

fomméenen Retife (Landwehr) Überstkeigk faum 26 bis 28,000 Mann. Man sagt auch, die Pforte habe von Mehmed Ali einige Arabische Infanterie - Regimenter verlangt, welche man in furzem hier er- warte. Dies bedarf noch der Bestatigung, Was aber am

meisten zu den umlaufenden Kriegsgerüchten beitrug, ist der |

Plan des Gouvernements , einen großen Theil der Trup- pen in die wichtigsten Städte Rumeliens in Garnison zu verle- gen. So nennt man außer Adrianopel noch Monastir, Salonich, Seres, Nissa, Sophia, Varna, Silistria als Städte, die bestimmt seyen, kleinere detaschirte Armee-Corps zu erhalten, Es scheint, daß man beabsichtigt, die Regimenter, so wie sie anfommen, hier zu equipiren und zu armiren und dann nach und nach einen Theil derselben nah Rumelien zu schicken. Diese Woche gingen auch viele ganz neue Geschüße von hier nah Salonich ab, um die al: ten, unbrauchbar gewordenen zu erseßen.

Die Erfklârung, warum man Anatolien völlig von Truppen entblóßt und diese nah Rumelien dirigirt, ist nicht schwer, der Hauptgrund der in Asien während mehrerer Jahre unterhaltenen großen Armeen war Mehmed Ali. Jhm gegenüber haben sich jeßt die Verhältnisse auf das freundschaftlichste gestaltet. Ein zweiter Grund, der aber seine Ursache in dem ersken fand, war die Unterwerfung und Beseßung Kurdistans. Es ward das Grab der Türkischen Armeen. Die Seriasker Reschid Mehmed und Hafis Pascha haben dort bei 60,000 Mann, nicht sowohl durch die Kugeln der Kurden, als vielmehr durch Krankheiten und Entbehrungen verloren, ohne den geringsten Gewinn für die Pforte. Das Land wurde verwúsket, ausgesogen, aber nie vollig unterworfen, es zahlte nie regelmäßig Tribut. Da nun der obengenannte Hauptgrund wegfällt, so thut die Pforte wohl daran, Kurdistar sich selbst zu Úberlassen und nur die Sicherheit der Hauptstraßen durch irregulaire Kavallerie und einige hundert Albanesen aufrecht zu halten. Das übrige meist Muhamedanische Anatolien bedarf keiner Armee. Jn Rumelien aber finden gerade die umgekehrten Ver âltnisse statt: da Überwiegt die christliche Be- vólferung die Zslamitische, ja selbst die Arnauten waren der Pforte nie sehr geneigt. Schon seit längerer Zeit spukt der Geisk der Empórung in den Köpfen aller Rumeliotischen Rajahs. Da man nun einmal eine Armee geschaffen hat, oder vielmehr schaffen wird, so will man einen Theil derselben dazu verwenden, die gâhrenden Elemente dort niederzuhalten, zunächsk durch den moralischen Eindruck. Man will zeigen, daß man noch Macht genug besiße, einem Aufstand die Spibe zu bieten,

Aan,

Berlin, 4. Dez. Die heute ausgegebene Nummer der Geseß-Sammlung enthält, nebst der in der Beilage befindli- chen Landgemeinde-Ordnung für die Provinz West - phalen auch die nachstehende „Verordnung Uber die Einrichtung der Gemeinde - Verfassung in denjenigen Städten der Provinz Westphalen, in welchen die Städte-Ordnung bisher nicht eingeführt ist, vom 31. Oktober 1841“, auf welche in den gleichfalls in der Beilage befindlichen erläuternden Bemerkungen zugleich mit Rück: sicht genommen worden ist:

Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preu GEIE 10 10,

Durch die Order vom 18. Marz 1835 ist genchmigt worden, daß, wenn der Einführung der revtdtrten Städte - Ordnung vom 17, Máärz 1831 an einzelnen Orten der Provtnz MWesiphalen besondere

Bedenken entgegenstehen sollten, solche einstweilen ausgeseßt bleiben Eönnen. i

Rachdem Wir Über die Verfassung und Verwaltung der Land gemeinden dieser Provinz durch dic Landgemeinde-ODrdnung vom heu tigen Tage Bestimmung getroffen haben, so ift es nothwendig, auch die Verhältnisse derienigen Städte, wo die revidirte Städte-Ordnung bisher nicht eingeführt i, näher festzustellen; Wir verordnen dem nach auf den Antrag Unseres Staats - Ministeriums, was folgt :

8. 4. Die revidirte Städte-Ordnung soll nunmehr auch in dic jenigen Städte der Provinz Westphalen, wo sie bisher noch ausgescßt ageblicben if, eingeführt werden, wenn dieselben 2500 Einwohner oder darüber haben. Sollte jedoch hiernächst die Stadtverordneten - Ver fammlung darauf antragen, daß die Verfassung und Verwaltung der Stadtgemeinde nach der Landgemeinde-Ordnung eingerichtet werde, #0 fann diesem Antrage stattgegeben werden, insofern ngch genauer Untersuchung die Städte-Ordnung den besonderen Verhältnissen und Fnieressen der Stadtgemeinde nicht für entsprechend zu achten ist

S 2 An den übrigen Stadten, 100 die Einführung der Städte- Ordnung bisher ausgescht geblieben ist, soll die Landgemeinde-Ord- nung zux Anwendung kommen. Sollte jedoch die Gemeinde - Ver- ordneten - Versammlung (§. 9) die Städte-Ordnung wünschen, und deren Einführung nicht besondere Hindernisse entgegenstehen , fo fann der Stadt die Städte-Ordnung verliehen werden.

3, Sn beiden Fallen (25. 1 Und 2) entscheidet der Minister des Fnnern auf den mit dem Gutachten des Ober-Prästdenten be gleiteten Bericht der Regterung.

8. 4. Bei der Anwendung der Landgemeinde-Drdnung in den Städten sollen nachstehende Modificationen eintreten.

L, 5, Die guswärts wohnenden Hausbesißer werden nicht zu den Gemeindegliedern, soudern zu den Forensen gezählt,

8, 6. Das Gemeinde- oder Bürger-Recht steht nur denientgen zu, welche die im §. 42 der Landgemeinde-Ordnung vorgeschriebenen persönlichen Eigenschaften besißen, in dem S tadt-Bezirke thren Wohnsitz haben und entweder 1) von ihren im Stadt-Bezirke gelegenen Grund- Besißungen einen nach Vorschrift des §. 40 daselb| nicht unter zwei, und nicht úber fünf Thaler zu bestimmenden Hauptgrundsteuer=Be- trag oder 2) einen in gleicher Art nicht unter vier und nicht über acht Thaler für die Haushaltung und nicht unter zwet und nicht über vier Thaler für den Einzelnen zu bestimmenden Klassensteuersaßz entrichten.

8, 7. Das Bürgerrecht kann nicht durch Stellvertreter ausge- ibt werden, und ruht in allen Fällen, in denen cin Bürger zur Aus übung desselben in eigener Person nicht fähig oder im Stande ist.

L, 8. Wer seinen Wohnsiß in dem Stadt-Bezirke aufgiebt, ver liert dadurch das Bürgerrecht. Als solcher wird in Ermangelung ei- ner ausdrücklichen Erklärung derjenige betrachtet, welcher nicht bin- nen Jahresfrist nach seiner Entfernung etnen Stellvertreter zur Er- füllung seiner bürgerlichen Obliegenheiten bestellt hat.

8, 9, Die Stadtgemeinde wtrd jederzeit durch eine Gemeinde-

(Stadt-) Verordneten-Versammlung vertreten. ] (0. Für die Stadtverordneten wird cine, von dem Ober-Prä- sidenten auf ein Drittel bis zur Hälfte derselben zu bestimmende An zahl von Stellvertretern gewählt , welche bestimmt sind, in Bchinde rungsfällen oder bci dem Abgange einzelner Stadtverordneten deren Stelle einzunchmen. Die Einberufung des Stellvertreters geschicht nach der Mehrheit der Stimmen bei der Wahl. T

8. 11, Zum Behuf der Wahl der Stadtverordneten und Stell- vertreter kann die Stadt nah Bestimmung des Ober - Präsidenten, welcher jedoch zuvor die Gemeinde-Behörden mit ihren Gutachten zu vernehmen hat, in Wahlbezirke eingetheilt werden. Es bleibt vorbe- halten , nach Publication des Gewerbe - Polizeigesches auh Wahlen nach Klassen anzuordnen. j

S. 12. Wenigstens dîe Hâlfte der Stadtverordneten muß aus Grundbesißern bestchen , welches jedoch auf die Stellvertreter keine Anwendung findet. Wenn von den zu Stadtverordneten Gewähl- ten weniger als die Hälfte Grundbesißer sind, so treten diejenigen

Unangesessenen, welche die wéenigsiett Stimmett gehabt habett - zit- rúd, even die ersten Stellvertreter. Die Wahl muß alsdann zur Ergänzung der erforderlichen Anzahl von Grundbefißern in den- jenigen Wahlversammlungen, {1 welchen die Zurücktretenden ge- wählt waren, erneuert werden. S ; L

s. 13. Die Stelle des Vorstehers der Stadt- Gemeinde (Bürger- meisters) soll in der Regel mit der des Amtmanns verbunden und cine Ausnahme hiervon nur mit Genehmigung Unseres Ministers des

Fnnern gestattet seyn. : s i : 6. 14. Für einzelne Stadttheile können nah Vorschrift des 8, 82 der Landgemeinde-Ordnung Bezirks Yorsteher (Rott- oder Vier=- telsmeisters) bestellt werden. E :

8. 15. Bei Anstellung der zum Dienste der Stadt erforderlichen Unterbeamten und Diener find die icht besichenden und kunfttg zu er- lassenden Verordnungen wegen Versorgung der Fnvaliden zu befolgen.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Fnsiegel.

Gegeben Sanssouci, den 31, Oktober 1841.

(T. S) Friedrih Wilhelm.

von Boyen. von Kampkßh. Mühler. von Rochow. von Nagler. von Ladenberg. Graf von Alvensleben.

Frh. von Werther. Eichhorn. von Thile. Graf zu Stolberg.

Ueber den Charakter und die Verhältnisse der ein- geborenen Bevölkerung Jrlands. Zweiter und leßter Artikel. Vergl. Staats - Zeitung Nr. 338.)

Der von dem Verfasser der Sketches of the Trish Peasan- try auf das Úberzeugendste dargethane Saß: daß eine Besserung der Lage Jrlands auf die Dauer nur möglich sey, daß eine wahrhafte Verschmelzung der Jnteressen dieses Landes mit denen Englands nur gedacht werden könne, wenn das Britische Gou- vernement mehr als bisher die Jrische Nationalität respektire, wenn es die Jrische Bevölkerung ihrer Eigenthümlichkeit und ih- ren Anlagen und Neigungen gemäß behandle, wird auch dem Un- gläubigsken und Abgeneigtesten einleuchten, wenn man sich verge- genwärtigt, worin diese Eigenthümlichkeit wesentlich besteht, wenn man diese Anlagen und Neigungen spezialisirt und analisirt, wenn man verfolgt, wie hauptsächlih in Folge der historischen Ent- wickelung diese Anlagen und Neigungen verschroben, verdunkelt und verderbt, theilweise aber unter dem harten Drucke der Ver- hâltnisse in ihrer vollen Reinheit erhalten sind, wenn man erwägt, wie bei einem richtigen Verfahren von oben herab dieselben leicht veredelt und dem größten und edelsten Ziele entgegen gelenkt wer- den können, Zu diesen Eigenthümlichkeiten, Anlagen und Mei- gungen, die auf das engste mit der Jrischen Nationalität verknüpft sind, gehdren nun aber die tief eingewourzelte Achtung vor allem dem, was man mit dem Namen Geschle cchtsadel und Fami- lienehre bezeichnet, die innigste Liebe zu der vaterländischen Sprache, eine unter den mannigfachsten Formen erscheinende und unvertilgbare Reliogiosität, die fühnste Streitsucht und Kamp flu st, eine leicht erregbare Phantasie, die uner- múdlichste Lernbegierde, eine Gen ugsamfkeit sonder Glei: chen und eine rührende Anhänglichkeit an den Boden der Heimath, an das Land der Bâter. Freilich finden sich auch mancherlei Züge, durch welche wie durch einen dunfeln Schatten das anziehende Bild getrúbt wird: die fo hâufig her- vortretende Falsch heit des Volks, seine Neigung zu Betrug und Meineid, sein Hang zum Betteln, seine so oft bemerk- bare Passivität und Jndolenz. Allein bei einer näheren Betrachtung aller Umstände wird man einsehen, daß alle diese Fehler und Laster weit mehr in der bisherigen ganz verkehrten Behandlung der Jrischen Bevölkerung, als in dem innersten We- sen des National:-Charafters ihren Grund finden, daß es demnach ficher nur der Förderung und Entwickelung der úberwiegend gu- ten Seiten bedúrfe, um die schlechten zu schwächen und zu tödten.

Unter den stark hervortretenden Charakterzúgen der Jrischen Bevölkerung erwähnten wir vor allen Dingen des Familien- stolzes. Nirgends wohl findet man bei den niederen Klassen einen solchen Respekt vor dem Namen und Wesen eines Gentle- man. Sie haben noch nicht gelernt, daß die Unterschiede der Ge- burt durchaus unwesentlih seyen bei der Ausbildung des Charak: ters, Und das is immer etwas Jdeales, daß eine große Vergan- genheit und die Ehre über die Gegenwart und den bloßen Nuben geseßt wird. Es is ein Ueberbleibsel des alten Geistes der Clan-

e

ship, welchem gemäß auch dem Aermsten ein Antheil an den Eh- ren seines Oberhauptes zukommt, und das, wenn auch in man- chem Betracht ausgeartet und verwerflich, doch als ein mächtiger Hebel bei der Reconskruction der Sesellschaft in Frland benußt werden fann.

Außerdem is noch zu erwähnen, daß, so Viele sih auch in neuerer Zeit mit Jrland beschäftigt haben, doch schr Wenigen ein- gefallen is, wie wichtig die J rishe Sprache als ein Schlüssel ¿zu dem Herzen des eingeborenen Landvolks sey, dieses Herzens, welches einen so mächtigen Theil ihrer innersten Natur ausmacht, daß man dreist behaupten darf, in ihm sey der Grund fast aller seiner Leiden zu suchen, aus ihm seyen seine größten Tugenden, wie seine Fehler und Laster hervorgegangen, Man darf nie ver- gessen, daß alle der Englischen Nationalität und der Englischen Sprache eigenthümlichen Begriffe durch die fatholischen Priester Jrlands, wenn sie auf die Gemüther der gemeinen Jrländer ein- wirken wollen, mit jeglichem, den Fremden und Eindringlingen feindlich entgegentretenden Vorurtheile auf das eifrigste in Ver- bindung geseßt werden; daß eine und dieselbe Sprache für FJndividuen verschiedenartiger Abstammung ein großes und starkes Band is, von der Natur dazu geschaffen, Herzen mit einander zu verbinden; daß mit dem alleinigen Besiße einer Sprache, welche der herrschenden Bevölkerung unbekannt, den Beherrschten eine sehr gefährliche Leichtigkeit zur Anknüpfung geheimer Verbindun- gen in die Hände gegeben ist, welche leicht den Vorsaß zu Con- spirationen erweckt, zu denen die Jrländer Überdies so leicht ge- neigt sind. Wenn auch im Allgemeinen die ländliche Bevölkerung Jrlands sich das Englische, so weit dasselbe zum Hausbedarf noth- wendig ist, aneignet, so zeigt sich dasselbe doch durchaus ungeeig- net, die natürliche Wärme und Lebhaftigkeit der Jrischen Gefühle auszudrúcken; das Jrische ist zu sehr mit allem dem identifizirt, was von Alters her mit der vollen Macht der Neigung die Ge- múther der Jrländer vereinigt hat. Nirgends tritt es deutlicher hervor als hier, wel ein großer Unterschied existire zwischen dem Gebrauche einer Sprache in der Weise, daß wir nothdärftig von Anderen verstanden werden, und dem völligen Verständniß dersel: ben von unserer Seite. Statt daher eine barbarische Sprache zu verewigen, was bei dem jeßigen Zustande der Dinge der Fall ist, sollte man dem Jrischen die größte Aufmerk saméeit und Sorg: falt zuwenden und dadurch manche mächtige Erinnerungen etner anziehenden Geschichte vor der Zerstörung bewahren. Welch? eine