1841 / 343 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

den Läden gesehen, augenblicklich sie begriffen und einander zuge- rufen haben: „das Bild bedeutet die Vereinigung aller Religio- nen“‘‘; die Orientalen aber sind in dieser Hinsicht ja auch noch im Knabenalter!

Großbritanien und Jrland.

London, 4. Dez. Der Globe behauptet, daß hinsichtlich der Taufe des Kronprinzen noch fein bestimmter Zeitpunkt fesk- geseßt sey; wahrscheinlich aber werde dieselbe nicht in den nächsten Wochen, sondern kurz nach dem Zusammentritte des Parlaments im Februar, und nicht in Windsor, sondern im Buckingham-Palast stattfinden, wo der Hof um diese Zeit mehrere Tage zu verweilen gedenke. Als Taufpathin des jungen Prinzen werde die Königin- Wittwe genannt, deren volle Genesung hoffentlich bis dahin erfolgt seyn würde Das gènannte Blatt seßt hinzu, daß die Tauffeier- lichkeit selbst zwar möglichst im Stillen und ohne Gepränge vor sich gehen, „das Bankett aber bei diesem Anlasse noch weit glän- zender seyn werde, als das nach der Taufe der jungen Prinzessin gegebene Fesimahl. Jrrig sey in einigen Blättern gemeldet wor- den, daß die St. Georgs-Halle zu Windsor bereits für die Taufe des Prinzen von Wales ausgeschmükt werde. Jn Schloß IWind- sor ist der Befehl eingetroffen, die Arbeiten zur Vergrößerung der Ammenstuben im Victoria-Thurme, wo der junge Prinz mit seinen Umgebungen eine ganze Reihe von Gemächern innehaben wird, so beschleunigt werden sollen, daß der Hof bis zum 9ten oder 10ten {eine Residenz in Windsor nehmen könne. Man hat daher 50 neue Arbeiter angenommen, welche Tag und Nacht beschäftigt sind.

Der Morning Herald zeigt an, daß die Ratification des Traktats vom 13, Juli von Seiten der Pforte in Paris ange- langt sey. n | j

O'Connell ist bereits mit dem Gemeinde-Rath von Dublin in Zwist gerathen, weil einige Mitglieder desselben die bisher ge- bräuchliche geheime Abstimmung beizubehalten wünschen, da, wie sie sagen, der Lord-Mayor sonsk Alle so einschüchtern würde, daß jede Entscheidung von ihm abhinge. O’Connell forderte dagegen offene Stimmgebung, erÉlarte aber, V wolle seln Amt niederlegen, sobald der neue Gemeinde-Rath völlig in Thätigkeit sey, auf kei: nen Fall aber werde er sich nach Ablauf des ersten Amtsjahres wieder erwählen lassen. s :

Die Bemerkungen der Morning Chronicle über O’Con- nell’s Angriff gegen Espartero, haben Erskeren jeßt dahin gebracht, daß er ofen erklart, er greife den Regenten um des Katholiziömus willen an. Zu gleicher Zeit verband O'Connell damit eine Lob- rede auf Ludwig Philipp, weil dieser der fatholischen Kirche in jeder Art förderlich sey. 2B : ?

Am 29, November wurde die ganze Linie der großen westkli-

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chen Eisenbahn von London nach Gosport eroffnet. Der erste Zug brachte 200 Mann des 49sten und 44 Mann des 18ten Ne- giments von Winchester nah Gosport, wo sie sich unmittelbar nach ihrer Ankunft auf dem Truppenschiff „Sapphire“ nach China einschifsten. :

Die Ausfuhr an Silber aus dem Londoner Hafen nach Ham- burg, Amsterdam und Ealais betrug während der, am leßten Donnerstage abgelaufenen Woche mehr als 300,000 Unzen,

An der Börse ist starker Begehr nach Wechseln zu Rimessen nach dem nördlichen Europa, was hauptsachlich in den Zahlungen für ausländisches Getraide seinen Grund hat, die noch fortwährend theils für das früher eingeführte. Getraide, theils für neue Ein- aufe geschehen, welche erst im Frühjahre cingefuührt werden sollen. Die Spekulanten rechnen so zuversichtlich auf wieder eintretenden Getraidemangel, daß sie in den Ostseehäfen den Weizen zu Prei- sen faufen, die eben so hoch als die jeßigen hiesigen sind, wobei fúr Fracht, Zoll und sonstige Kosten gar nichts gerechnet ift,

Die Königin hat der numismadtischen Gesellschaft eine um: fassende Suite der seltenen Angelsächsischen und Kontinental:-Mün- ¿en aus Alfred’s des Großen Zelt Uberschickt, welche voriges Jahr an den Ufern zweier Flússe in Lancashire aufgefunden wurden,

Während des Sturmes, der am 28, November tobte, wäre das Königliche Dampfschiff „Avon“ auf ein Haar an den Küsten: felsen gescheitert, auf welche es geschleudert wurde, Blos die HUlfe zweier anderen Dampfboote verhinderte den Untergang des „Avon“, der jedoch seine Kanonen und die meisten Vorräthe über Bord werfen mußte, und stark beschädigt wurde,

© Loudonu, 24, Nov, (Verspätet.) Vor einiger Zeit be- richtete Jhre Staats - Zeitung (Nr. 319 Beilage) über ein unsinniges Pamphlet unter dem Namen Tuba concordiae , das allerdings der Beachtung werth war, nicht als ein Zeichen , wie es in der Englischen Kirche, sondern wie es mit dem BVerstande einiger, nicht einmal zu einer festen und einigen Partei verbunde- nen Mitglieder derselben ausfieht. Wenn jener Bericht aber mit der Bemerkung schließt : „Was soll man dazu sagen, daß ein Geist: licher ungestraft solche Dinge in die Welt schicken darf?“ so erwiedern wir auf diese Frage, daß dem Verfasser jener Schrift vom Bischof von London jede geistliche Func- tion augenblicklich untersagt und bald darauf die besonders nachgesuchte Erlaubniß zu einer Taufe verweigert worden ist, Es ift doch billig, solche Thatsachen auch zu erwähnen, um die Stellung der Englischen Kirche ins rechte Licht zu seßen, Aber dergleichen Akte kirchlicher Autorität geschehen ruhig und in der Stille, während der Lärm der Parteien bis ins Ausland hinüber- hallt, das dann wunder wie viel Arges von der Englischen Kirche denfen muß. Dasselbe gilt auch von ihrem Verhältniß zu den Dissenters. Leßtere erheben über das Geringste, was fie thun, ein Geschrei, daß man glauben möchte, sie sebten Himmel und Erde in Bewegung; und leider geben sih die Korrespondenten Deukt- scher Zeitungen nur zu oft dazu her, dies Geschrei fortzupflanzen, Bon ihrem Einflusse, von ihren Versammlungen, ihrem Eifer is Úberall die Rede; dagegen, daß in mehreren Kirchspielen Londons (und gerade in denen, die meist von der gewerbtreibenden Klasse bewohnt sind, wie z. B. in Southwark) ihre BVersammlungshäu- ser wegen mangelnden Besuchs versteigert sind und von Geistli- chen der Kirche gekauft, um zu Schulen benußt zu werden; daß auf dem Lande, wo irgend ein thätiger Pfarrer auftritt, die Dissenters sich zurückziehen das erfährt Niemand. Eben so wenig erfahrt man auf dem Kontinent, daß z. B, der Bischof von London in zwölfjähriger Amtsführung in seiner Dibzese 107 neue Kirchen eingeweiht hat der Bischof von Winchester in dreizehn- jähriger 85, der Bischof von Chester in zwölfjähriger gar 175, laut feines eben erschienenen Hirtenbriefs, welcher ein Verzeichniß der- selben enthält. Die Diözese des leßteren begreift gerade einen großen Theil der Manufaktur-Distrikte in welchem die Bevbl[- ferung in eben diesen zwölf Jahren um 330,000 Seelen gewach- sen. Leßteres zeigt, wie groß das Bedürfniß ist; aber man wird wenigstens zugeben müssen, daß die Kirche etwas thue, um die- sem Bedürfniß entgegenzukommen. Der Staat freilich thut in England nichts; aber das erwartet und begehrt die Kirche auch niht. Dagegen erwartet und begehrt sie freilich von ihrer Laien- schaft, daß sie etwas thue; und alle jene Kirchen, nebst unzähli-

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gen, anderen in den übrigen Didzesen, sind durch freiwillige Beiträge und Stiftungen von Laien und Geistlichen erbaut und zum Theil fundirt worden. Die Thätigkeit der Kirche if in die- jer „Beziehung sehr groß, und es wäre in der That wohl der Mühe werth, daß sie etwas bekannter wúrde. Deutsche Blätter haben uns in der leßten Zeit allerlei dunkle Gerüchte von einer beabsichtigten Sendung Preußischer Geistlichen nah England ge- bracht; gewiß, eine solche Sendung, wenn es Männer mit offffe- nem uge und unbefangenem Urtheil wären, könnte viel dazu bei- tragen, irrige Meinungen zu berichtigen und uns úber Mißverständ- nisse aufzuklären. Es if nur zu wünschen, daß solche Männer sich mit gleicher Unparteilichkeit an die Kirche, wie an die Dissenters wen- den und nicht, wie es Deutsche zu oft gethan, von vorn herein sich als zu den Leßteren gehörig betrachten. Erlauben Sie mir noch eine gelegentliche Bemerkung úber einen in Deutschland viel mißbrauchten Ausdruck, den Namen der Hochkirche. Eine Hochkirche giebt es in England nicht, fondern nur eine h o ch- kirchliche Partei, oder Männer mit hohen Ansichten von der Kirche bigh Churchmen nicht: High church-men, H o h- kirche is die bischöfliche Kirche in England nie genannt worden ; und selbst ihre Gegner nennen sie dort nicht so.

Belgien.

Brüssel, 3. Dez. Jn der heutigen Sißkung der Nepräsen- fanten-Kammer seßte Herr Verhaegen seine Bemerkungen ge- gen das Ministerium fort. Er sprach úber den Zehnten und behauptete, daß Alles, was in den Brüsseler Journalen hierúber gesagt worden, wahr sey; er führte mehrere Stelley aus Predig- ten, aus den Berathungen der Kommunal- Conseils !c, an, Am Schlusse sagte er: „Es bleibt mir nur noch ein einziges Wort in Betreff einer der leßten Behauptungen des Herrn Brabant zu sagen: Herr Brabant erklärt, er werde nie seine Zustimmung zu der Wiedereinführung des Zehnten geben; es sey, ich nehme diese Erklärung zu Protokoll, obgleich ich nicht glaube, daß diese Pri vat-Meinung stets der Partei, die wir bekämpfe1 r Richtschnur dient. Allein, weil Herr Brabant vor uns in Betreff der Zehn- ten ein Glaubens - Bekenntniß hat ablegen wollen, so erlaube ich

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mir, ihn zu fragen, ob es nicht rathlich seyn wür

beruhigen und uns ein für allemal zu sac b 1010 gez wisse Journale gemeldet haben, wahr sey, ob sein die todte Hand (main morte) zum Gegenstande Borsci rücgenom men worden oder nicht 2 H : nicht zu: rüdckgenommcn, Herr ODUbus. der Aeltere: Er hat nicht die „todte Hand“ zum Gegenstande, sondern die Civil - Personification der Universität Lowen. Har VBorhgeagen; Sie sagên, der Borschlag habe die Civil:Persfonification zum Gegenstande: ich be- zeichne ihn als einen Vorschlag, welcher die Wiederherstellung der „todten Hand“ bezweckt; aber kürz, die Urheber des Vorschlags er- Élâren, daß er nicht zurückgenommen worden. Die lebte Hoff: nung des Ministeriums if also verschwunden und der Vorschlag der Herren Dubus und Brabant wird wie das Schwert des Damo- cles úber seinem Haupte shweben bleiben, wie eine Ruthe, die bereit is, es zu geißeln, wenn es nicht folgsam für die Befehle der Meinung is, welche die Herren Dubus und Brabant in die- sr Versammlung repräsentiren.“

Der Minister dey auswartigen Angelegenheiten sagte:

„„Die Nede des Herrn Verhagegen , die ich beantworten werde seßt mich in eine sonderbare Verlegenheit ; eine fre Jdee wird nicht durch Beweisgründe geheilt; verfolgt durch das Gespenst des Zehn ten, wie durch einen drohenden Alp, handelt die ganze Rede nur von diesem Punkt und kann sich in vier Worte zusammenfasscn lassen: Der Zehnte hat bestanden; er wird daher ferner besichen ; er ist vor 26 bis 30 Jahren gefordert worden, also muß man ihn auch heute geltend zu machen suchen, Aber wenn man Fhnen sagte (erlauben Sie, Herr Verhaegen diese Frage), man habe mich, als einen mo dernen Jonas, mit zerrissenen Kleidern die Buße in den Straßen der Haupkstadt predigen gesehen, würdeit Sie dann nicht sagen, daß das, was vor 4000 Fahren thunlich war, jeßt nicht mehr thunlich sey, und daß man Jhre Leichtgläubigkeit mißbrauche ? Fch komme jeßt zu cinem ernsien Gegenstande. Was hat man bis jeßt dem Mi nistertum vorgeworfen? Vor Allem die Ercignisse, die ihm scin Ent stehen gegeben. Aber, m. H., kann man vernünftiger Weise ihm daraus ein Verbrechen machen, und kann und muß dite Wirkung für die Ursache verantwortlich seyn? Ehe ich weiter gehe, muß ich sa- aen, daß ich darum feinesweges unseren Ursprung verleugnen will; wir verdanken ihn unseren Gesinnungen der Eintracht und der Ge seßlichfeit, der Abneigung gegen Alles, wgs ausschließlich ist, endlich der Sympathie für unsere constitutionellen Freiheiten, zu welchen ich mich stets bekennen werde. Aber die Vertheidigung dieser Dinge würde jeßt unzeitig seyn; sle sind fas geschichtlich geworden, bald wer den sie mit jener Unparteilichkeit beurtheilt werden, welche die Hiße des Kampfes noch schwierig macht , und diesen Dag fürchten weder ich, noch meine Freunde, Sophismen werden über die Reinheit unserer Gesinnungen und Absichten nicht den Sieg davon tragen Man hat uns vorgeworfen, wir hätten keine Farbe und keinet Muth, wir wüßten nicht einmal, was wir wollen, und wir ließen uns von einer Partei am Schlepptau ziehen. Aber, m. H., gtebt es im Gegentheil wohl eine muthigere und fretisinnigere Aufgabe als jene, die wir übernommen haben? Wir haben zu den Leiden schaften der Linken gesagt: Fhr fürchtet, daß die geistliche Gewalt, ihre cdle Mission vergessend, bald ihren Einfluß auf matericile Sachen úbertrage, daß sfe die Regierung Überfligele und die Constitution verfälshe. Wohlan! wir halten dies Mißtrauen für Ubertypieben. Wir haben die Gewalt übernommen, um diese eingreifenden Ten denzen, wenn sie sich zeigen sollten, zu bekämpfen; um, mit Fhrer Mitwirkung, dahin zu arbeiten, daß die Constitution sets cine Wahr- heit bleibe. Zur Rechten haben wir gesagt: Unser Unternehmen ift schôn, wix [aden Euch zum Werke ein. Bei der Unordnung der Fdeen, welche die Welt hearbeitet, inmitten all der Versuche einer gesellschaftlichen Organisation, welche versucht wurden oder in den Köpfen keimen, bedarf die Gesellschaft, um nicht zu unterliegen, einer Fahne, welche die Ueberzeugungen vereinigt, eines unveränderlichen und wahren Zrundsaßes, welcher sie gegen die Anarchie vertheidigt. Dieser Grundsaß ist der unsrige; er is es, der uns zu dem gemacht hat, was wir sind, den 18 Fahrhunderte nicht haben erschüttern kön nen: er kann Belgien noch retten. Er muß unsere festeste Garantie dem Auslande gegenüber seyn, welches uns nur unter dec Bedingung anerkannt hat, daß wir uns keinen revolutionairen Tendenzen hinge- ben, daß wir wir bleiben, Er wird unser stärkster Damm, der cknzige, den Verlockungen zu neuen und oft gefährlichen Systemen iwiderite hende Damm seyn, welchen uns unsere Sprache, unsere Regierungs form, die gbhsosute Freiheit unserer Jnstitutionen, unfere allen Men- schen, allen Fdeen ofenen (Zränzen und vielleicht selbst die Beschäf tigung mit unseren materiellen Fnteressen ausfeßen. Der wohlbegrif- fene katholische Grundsaß muß unsere Schußwache seyn; aber um seine Anwendung in der Regierung zu finden, muß er nichts mehr und nichts weniger seynz mgn muß überall das Evangelium, nîr gends den Menschen finden. Unter diesen durch das Beispiel und die Üeberlieferungen unserer Väter leichter gemachten Bedingungen kên- nen und müssen wir gedeihen; und unsere junge Nation, welche die

Hülfsquellen ihrer Fndustrie, die Schdpfung ihrer Eisenbahnen , lhre Erfolge in den \{dnen Künsten in der Meinung der Völker schon | groß gemacht haben, kann ihnen eines Tags beweisen, daß das katho- | lische Element in sciner ganzen Reinheit zu allen Fortschritten welche

sie auch seyn möògett, zu allen noch so hohen Kenttuisset , zu allen geistigen, materiellen und politischen Bedürfnissen hinreicht.

Nach dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten spra- chen noch Herr Verhaegen, der Minister des Jnnern, die Her- ren Devaux, Rogier, der Justiz-Minister und Herr de Theux, worauf die allgemeine Diskussion geschlossen wurde,

*&7 Brüssel, 5. Dez. Der lang verhaltene Unmuth der li- va en Haupter hat sich endlich in der Deputirten-Kammer beim Deginn der Diskussion des Budgets auf eine ziemlich heftige Weise Luft gemacht, Die Vorfälle, welche die Bildung des jebi- gen Ministeriums veranlaßten, deren moralischer und politischer Charakter, die Juni-Wahlen, die dabei angewandten Mittel und Intriguen, die Prinzipien oder der vorgeworfene Prinzipien-Man- gel des gegenwärtigen Kabinets haben seit 5 Tagen das obligate Thema der liberalen Redner gebildet, Die Reden sind nun frei- lich mehr für das lesende Publifum als fúr die Kammer bestimmte, denn ließe man sich in der leßteren durch glänzende Vorträge um- stimmen, so hâtte das Ministerium schon unter dem Andrange der gewandten Redner, die sich jeßt auf der Oppositionsseite befinden, unterliegen müssen. Allein das Kabinet, obwohl die Lask der par- lamentarischen Diskussion fast nur von einem einzigen Mitgliede, dem Minister des Jnnern getragen wird, is doch einer großen Majorität versichert, eben weil die Mehrheit der lieberalen Depu tirten nicht dasselbe System geltend machen will, welches gegen das frühere auf eine so ungerechte Weise angewandt wurde. Die früheren Minister versicherten auch selbst, daß sie keine systematische Opposition zu machen gedächten, wiewohl sie dem Kabinette harte Borwürfe wegen der Art seiner Entstehung und feines behaupteten Mangels an Prinzipien machten, Der Minister des Jnnern, Herr Itothomb, ertlarte seinerseits der Hauptsache nach, daß er selbs? das frühere Kabinet unterstüßthabe, den Vorfällen fremd gewesen sei) aber dem Könige nicht die Aufldsung einer oder der beiden Kam- mern habe anrathen können, da die bei der bestehenden Aufregung vorgenommenen Wahlen unvermeidlih die alke Majorität, welche seit 10 Jahren an allen wichtigen politischen Akten TIheii genommen, aufgelöst und das Uebergewicht entschieden der lib len Meinung gegeben haben würdez die Politik des jeßigen, fei ner Partei angehdrenden Mèinistkeriums sey dieselbe, wie die des früheren, dahin gehend, möglichst eine Versöhnung zu Stande zu bringen und durch Befriedigung der allgemeinen Jnteressen dec Landes die der Parteien zum Schweigen zu bringen.

Auf das dringende Anfragen eines der Redner, welches dic Prinzipien des Kabinets hinsichtlich des Unterrichts, so wie di bekannten Antrages der Löwener Universität seyen, erwiedert der Minister, daß zur Zeit, wenn diese Gegenstände zut Berathung kämen, das Ministerium zeigen werde, welches sein Grundsaße seyen, da alle jeßigen Erklarungen seiner Gezner es doch nicht zum Abstehen von seiner Opposition bestimmen würden. Und es is diese Stimmung des Ministers wohl begreiflich. derselbe verlangte, nur nach seinen fünftigen Handlungen beurthei werden, so kann man das nur Bescheidenheit nennen, da unwi dersprechliche Thatsachen, namentlich im Unterrichte vorliegen, daß er nach Prinzipien zu handeln und der katholischen Meinung kei

Borzug zu geben gedenkt; wir zweifeln sogar, daß fri

Ministerium eine Maßregel, wie die leßte úber

1g der vier Universitäten bei den Preisbewerb renden, zu nehmen gewagt haben rwourde, ( heren Minister nicht vergessen, wie lange sie bei dem Antrage det katholischen Universität geschwankt haben, und sie werden dann bil liger gegen den jeßigen Chef des Kabinets \

Im nteresse der vielen wichtigen zu würfe ist die Aufrechthaltung des gegenwärtigen Mi wünschen ; es könnten einigen Departements vielleick i glieder vorstehen, allein außere Umstände haben mehr wie gewöhnlich die Wohl der Mitglieder beschränkt; daß zwischen Männern wie Ne

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thomb, ¡und Lebeau, Davauyx, Nogier, die früher immer zusammenstan den, ein Zwiespalt eingetreten, ist wohl zu bedauern, Die leßteren hgben geglaubt, sich der im Lande an Kraft gewinnenden liberalen Partei meb anschließen und sich gewissen Prätensionen der katholischen Meinuna entschiedener entgegen stellen zu müssen.

das Derdins n der (nien Pole mebr Loben vorgerufen zu haben, Als die ersten haben sie

den heftigsten Sturm der bestehen gehabt,

in ihrer Richtung mußten einem

weichen, welches im Gr , dieselbe Ansicht hegt,

persönliche Stellung unter den jeßige 3; das frühere Ministerium die Macht hat, eine alle ausschließlichen Ri tungen vermeidende und alle Prätensionen niederhaltende Politik zu handhaben. Die katholische Partei macht sich guch keine Jllu sion darúber; die Juni- Wahlen haben ihr bewiesen, daß es jeßt in dei Mach cines Kabinets steht, bel Auflosung der Kammern der liberalen Meinung durch einige Unterstüßung bei den Wahlen die Majorität zu verschaffen. Es müssen daher die Prätensioneg

2 rfe inisterium is im Stande, mehrere wichtig

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schweigen, und das ® Geseke mit mehr Glück durchzuseßen, als es für das vorhergehende möglich gewesen wäre, Die früheren Minister werden auch als Staatsmänner diese Lage der Dinge nicht verkennen und eine Position nicht forciren wollen, die weder]!nehmbar, noch für sie haltbar wâre, Gleichwohl werden Männer, die seit 10 Jahren mit all gemein anerfanntem Talente den hdchsten Zweigen der Staats Berwaltung vorgestanden, welche bei den wichtigslen Beschlüssen ihre politische Erfahrung bewährt haben, nicht für immer von den öffentlichen Functionen ausgeschlossen bleiben. Möglich ifi daher, nur nicht während dieser Session, eine künftige Modi fication des Kabinets, wo die in den Kammern befindlichen Be gierungs - Elemente auf eine neue Combination eingehen und dié wirklichen, von den einzelnen Fractionen repräsentivyten Juteressen des Landes sich freiwilliger ausgleichen werden, und sodann auch eine auf entschiedener ausgesprochenen Grundsäßen fußende Bo litif zur Anwendung gebracht werden kann.

Fn Brüssel wird morgen für die Ernennung eines Deputir ten eine neue Wahl vorgenommen, da der in zwei Wahl - Koll gien ernannte Herr Devaux sich für seine Vaterstadt, Brügge, entschieden hat. Das Resultat ist nicht ohne einiges Jnteresse, um nach den vorgefallenen Kammer - Debatten die jeßige Stim mung zu fonstatiren, Es braucht indessen feines neuen Beweises, daß die Hauptstadt entschieden der liberalen Meinung huldigt. Wenn die Liberalen keine Lauheit zeigen, was wohl nicht zu ver- muthen is, und sich zur Abstimmung einfinden, so ist die Majo- ritat gewiß; und sollten die Wähler der Land - Kantone, worin die fatholische Meinung eine größere Stúbe findet, in geringerer Anzahl erscheinen, so is sicherlich die liberale Majorität bedeutend. Die beiden Kandidaten, die sich gegenüber stehen, sind, auf der liberalen Seite, Herr Orts, und Herr de la Coffe, welcher indes sen bestimmt durch ein öffentliches Schreiben erklärt hat, nicht der fatholischen Partei anzugehören. Die leßtere indessen, wohl wissend, daß sie keinen ihrem Systeme zugethanen Kandidaten

hier durchbringen würde, hat indessen Herrn de la Coste adoptirt. fúr welchen auch die Banken stimmen werden, Wir glauben, daß sich das Ministerium neutral verhalten wird,

Montag, 2 Uhr, Das Resultat der Wahl wird so eben proflamirt. Der liberale Kandidat, Herr Orts, ist mit einer gro- ßen Majoritàt von 1500 gegen 500 dem Herrn de la Coste gege- benen Stimmen ernannt worden. Herr Orts war früher Ap- pellationsrath unter der Holländischen Negierung gewesen, und hatte in dem bekannten De Potterschen Prozesse das Urtheil mit- gesprochen. Bei der Revolution war er abgeseßt worden. Ver- mittelst der Freimauerlogen, worin er einer der Würdenträger if, und da die liberale Partei auch sonst früher Orangisten, die aber seitdem sich der Conftitution und der neuen Regierung angeschlof- fen haben, gern aufnimmt, ist Herr Orts vor einem Jahre zum Mitglied des Gemeinde-Rathes von Brüssel und jeßt zum De- putirten ernannt worden. Herr de la Coste hat unter der frühe- ren Regierung noch höhere Functionen bekleidet; er war im leß- ten Jahre, 1830, zum Minisker ernannt worden. Die liberale Partei hatte ihn ebenfalls vor einem Jahre wieder auf den po- litischen Schauplaß eingeführt, und ihn gleichfalls zum Mitglied des Gemeinde-|Rathes ernannt. Die Wahl wurde aber für nichtig erklärt, da Herr de la Coske es unterlassen hatte, sich zur gehbrigen Zeit auf die Bürger:Nollen der Stadt einschreiben zu lassen. Bei den Juni-Wahlen hatte derselbe sich auf die antilibe-

rale Liste seßen lassen, wahrscheinlich, weil er geglaubt, daß die

allein stehenden Liberalen unterliegen würden, Von der Zeit an hatte ihn diese Partei verworfen, und die heutige Wahl hat vol:

lends gegen ihn entschieden. Dénemark.

Kopenhageu, 4, Dez. (Alt, M) Es is, wie bekannt,

lange behauptet worden, daß die nördlichen Küstenstrecken an der

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Ostsee sich in diesem Jahrhundert fortwährend, obgleich in unglei- chem Verhältnisse, über die Wasserfläche erhoben haben, und meh- vergleichende Aufmessungen haben ergeben, daß dies nicht blos eine Behauptung, sondern eine Thatsache ist, Einen neuen Be- weis davon giebt ein in einem Finnländischen Blatt kürzlich mit- getheilter Bericht über die von einem Russischen Marine - Offizier, Sapitain Reinecke, vorgenommenen Messungen in dem Finnischen Meerbusen. Herr Reinecke, welcher die alteren Wasserzeichen im Finnischen und Botnischen Meerbusen im Allgemeinen für unzuver- lâssig ansieht, erklärt, daß die Mittelhöhe des Wassers bei Peters burg jeßt 2, bei Kronstadt 7, bei Reval 25 und bei Sveaburg ¿ Zoll seichter als vor 15 Jahren sey und, nach den um das Jahr 1800 in den Klippen angebrachten Zeichen, am leßtgenann ten Orte ungefähr 10 Zoll! niedriger als |vor 40 Jahren. Ein bei Hangdudd 1754 eingehauenes Zeichen ergiebt, daß dort die Srhöhung in diesen 86 Jahren nur 9 Zoll betragen hat. Dei gedachte Offizier hat jeßt dafür gesorgt, daß die Beobachtungen in Zukunft genauer werden; denn er hat an 15 verschiedenen Orten l Finnischen Meerbusens, von Aland bis Peters 1s in den Sommer-Monaten nach 1 genauesten Beobachtungen bezeichnet und diese Orte auf einer tee bemerft. Auch dieUfer an den größeren Binnenseen Finn

haben sich in der leßten Zeit bedeutend erhchet.

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die Mittelhobhe des Was/se

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P a L . L Deutsche Bundesstaaten.

Dresden, 8. Dez. feierliche Leichenbegängniß Sr. ( Birflichen Geheimen Raths, Grafen von Harrach,

urchlaucht der Frau Fürstin von Liegniß, statt.

Gestern Nachmittag fand hier das Excellenz des Königl, Preußischen

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Nurnbera, 4 De Der Director der hierselb, Herr Professor Dr, G. S, Oh ocietat in London, als Anerkennung seiner „Copley-Medaille“ erhalten, Augzeichnungen betrachtet wird, die von

Belohnung physikalischer rbeiten, ausgehen.

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2. Die Sammlung von Geseßen für

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Kasel, 6. D ì besen enthält nachsfehendes Geseß : Zon Gottes Gnaden Wir Fetedrich Wilhelm, Kurprinz und Mitregent von Hessen 2e. 2ec., erlassen , nach Anhdeung des Gesamnm! (aats-Ministeriums und mit Zustimmung der getreuen Landstände folgendes Gese: §. 1. Mit dem Zeitpunkte der Voll;iehung des An \chlusses des Kreises Schaumburg an den großen Deutschen Zoll erein sollen nicht allein die in Unseren übrigen Gebietstheilen be ende Zoll-Geseßgebung , sondern auch hinsichtlich der Besteueruttg im Lande erzeugten Weines und Tabacks das Gese vom 4, April 832, und in Anschung der Versorgung mit Kochsalz vom 24, Fuli 1, alda it Kraft treten, Ebe #0 solle in Bettchulg auf dre eyer vom Branntwein die durch das Mtnisterial-Ausschreiben vom 4, Dezember 1833 für den Keeis Schmalkalden publizirten Bestimmun gen daselbst zur Anwendung kommen. Der Anfangs-Termin für dte hiernach eintrelende Besteuerung des Branntweins soll zeitig vorher bekannt gemacht werden. Von diesem Termine an wird für den reis Schaumburg der L, 72/7 Nl, L des Gesebes von 26, Februar 1841 aufgehoben. 8, 2, Unfer Finanz-Ministerium ist ermäch tigt, in dem gedachten Kreise hiernächst diejenigen Maßregeln an zuordnen, welche erforderlich scyn werden, damit nicht die Zoll: Ein cunfte des Gesammt-Vereins durch die Einführung oder Anhäufung unverzollter oder gegen geringere Steuersäße, als der Vereins-Tarif enthält, verzollter Waaren-Vorräthe beeinträchtigt werden S 2 Die Vertrags-Bestimmungen, welche wegen des Anschlusses der Für stenthümer Lippe und Schaumburg Lippe, sowie des Herzogthums Braunschweig an den Zoll-Verein mit den betreffenden Regterungen vor dem 1, November 1842 werden vereinbart werden, sollen durch die Verkändigung in dem Geseßblatte geseßliche Gültigkeit erhalten,

Urkundlich 2e, 2c. gegeben zu Kassel am 2, Dezember 1841.

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Darmstadt, 4. Dez, (Hess. Z.) Se. Königl, Hoheit der Großherzog haben den Prinzen Emil von Hessen zum Prasidenten der ersten Kammer der Stände ernannt. Zu Kandidaten für die Stelle des 2ten Präsidenten erwählte die erste Kammer: den Geheimen Rath Freiherrn von Breidenstein zu Breidenbach, den Grafen von Solms-Laubach, den Freiherrn Riedesel zu Eisenbach, Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Geheimen Rath Freiherrn von Breidenstein zu Breidenbach zum 2ten Präsidenten der ersten Kammer ernannt, Die erste Kammer hat den Ober-Ceremonien- meister, Freiherrn von Turckheim, und den Prâloten, Dr, Kohler, zu ihren Secretairen erwählt.

Spanien.

Madrid, 28, Nov. Seit einigen Tagen suchen Uebel- wollende nachtheilige Gerüchte Úber den Französischen Geschäfts- träger, Herrn Pageot, zu verbreiten, den einzigen der in Madrid anwesenden fremden Diplomaten, welcher dem Regenten seit dessen Rückehr weder Besuche gemacht noch Glückwünsche abgestattet

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| hat. Wenn Herr Pageot in den Gemächern des Regenten nicht erschienen ist, so geschah dies, weil er sich vorher nicht in direkten Beziehungen zu demselben befunden hatte. Hätte sich das diplo- matische Corps offiziell zu dem Regenten begeben, so würde Herr Pageot nicht verfehlt haben, sich diesem Schritte anzuschließen, Allein man mochte hier eine bloße Etiquette - Frage jeßt gern zu einer politischen Angelegenheit stempeln, E :

Es geht das Gerücht, das Ministerium würde noch vor Er- offnung der Cortes modifizirt werden, Niemand will jedoch die- ser Behauptung Glauben schenken und in der That wird dieselbe durch nichts bestätigt. Zwar befindet sich unter den Deputirten eine gewisse Opposition; allein die Majorität ist dem Kabinet gewiß,

Wie man versichert, sind dem General van Halen Depeschen zugeschickt worden, die ihm befehlen, den Belagerungsstand von Barcelona aufzuheben. Einige Personen behaupten, jene Depe- schen enthielten die Abseßung van Halens.

Gestern verlas die Brúderschaft des Kreuzes, mit Algugzilen voran, auf den Straßen, unter Trompetenschall, die Päpstliche Bulle für die Fastenzeit, Die Einwohnerschaft zeigte bei diesem Aft, der zudem einen seltsamen Eindruck macht, nichts weniger, als andâchtige Aufmerksamkeit. Ï

Die Gerüchte von der Abschließung mit England erweisen sich als völlig

Das Mamensfest der Königin braltar auf das feierlichste begange

Großbritaniens und Spaniens wehten nebe

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Q Wradrid, 27, Nov. Der Aufstand Regenten wurde unterdrückt, ohne daß anderswo Schaffotte Blut vergossen worden wäre. Die siegende selbst muß gestehen, daß der Regent sich als williges Werk zur Befriedigung ihrer Rachsucht gebrauchen ließ, und empfängt sie ihn bei seiner Rückkehr in die Hauptsta Triumphbogen, und nennt ihn den Friedensstifter Spaniens. aber ist dieser Fricde, wo sind die Elemente, Bürgschaft für Aufrechthaltung der Ruhe, fl des Geseßes leisten könnten? Espartero?s Regent/ Ursprung nur in der Subordination, mit welcher die A September 1840 seinen Befehlen gehorchte, und in der Junten aus derselben Zeit. Nunmehr ist die Armee dem derjenige Theil des Offizier-Corps, welcher die Seele des Heeres bildete, in Masse ausgeschieden eder agt worden if die Junten, wenn gleich dem Namen na lést, dauern in ihren Bestandtheilen fort, und rúften sich zum er bittertsten Kampfe gegen die Central- Regierung.

So nimmt der Lauf der Revolution ungehemmt seinen Fort gang, inde : ebahrt und stets die altere

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S l if m jede Partei eine neue ga von der jüngeren verschlungen wird, bis endlich die tabula übrig bleibt, Den sogenannten aufgeklärten Despotismus Herrn Cea 1udez verdrängte das tiefsinnige Estatuto des Poeten Martinez de la Rosa, das den Kaäfig der Revolution aufschloß, in dem eitelen Wahne, das entfesselte Ungeheuer durch wohlkflingende Phrasen wieder an seine Kette lecken zu fönnen. Esfatuto verschwand wie ein Schatten vor dem in der Con Sadix, aber [ monarchische Prinzip, roelches noch schien, mußte verd! ( die höchste Gen J

stitution von 1837 aufgefrischten Machwerke der Geseßgebe1 auch dieses konnte nicht den Schlußstein der Revolu KiÍN o O \ DILDen, Q Hege haft der WWiftftwe Ferdinands Bolkes einem aus

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dessen Mitte emporgestiegenen ertragen werden. Daher die JZunten vom September die Vertreibung der Königin Regentin, Diese Junten ‘reichten ihre Zwecke nicht völlig und nahmen daher mit ßten Freude die leßte gegen die Megentschaft Espartero?s gericl 1

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Barcelona

¡eheimen Verbündeten geleit: befahl die Auflösung der

2 - lona, und verhangte, nach deren Einmarsch, 7 H Í N V / ftand, Vamit diese caßzregel in

L populairem Lich C C Ca N 9 90 V a6 Y hielten die Chefs det Icat! )

nal-:Miliz von der Regierung abhangige

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Beamte, die Anweisung, an Aufforderung zu richten, gegen die Juntiske trenge zu verfahren. Die hiesigen die Negierung wegen de1 ungs-Zustandes des Hochverrathes an, der geheimen Gesellschaften den Ayunta die Anweisung, gegen die úber Barceli regeln laut und aus allen Kräften zu protestir tamiento von Tarragona hat dieses bereits und zwar in den stärk sten Ausdrücken gethan, und ähnliche Adressen sind von andere! Zeiten eingegangen, wenn gleich nicht von der Regierung bekannk gemacht worden. Auch haben die Rebellen von celona st feommen begriffen, auf welchen Schuß si sie den Maßregeln der Regierung Hohn spr Ein Blick auf die dortige periodische Presse liefert Bewroeis zu dieser Behauptung Der dort erscheinende stitucional sagt in Bezug auf die oben erwähnte Adresse National-Miliz von Madrid: „Wenn die Madrider Junta vom September 1840 E 10 verdient deren dle Sicherheits - Junta nicht weniger; selben Ur sprung an, beide bildeten sich zu demselben Zwecke. .. n ver dankt Espartero die Negentschaft? wem verdankt Ma c die Erhebung vom September? is es denn so lange her, Barcelona’s Einwohner das Ministerium Castro umskärzten, Niemand mehr daran denken sollte? was würde aus uns gewo den seyn ohne die Erhebung und den Muth der Bevölkerung Bar celona?’s in jener denfwúrdigen Nacht, in welcher die Königin Christine an der Spi6e der retrograden Partei den Progressisken den Gnadenstoß ertheilen wolite? und was würde wohl aus der gegenwärtigen Regierung geworden seyn, wenn die Wachsamkeit und Hingebung der Progressisten nicht die freiheitsmörderischen Umtriebe vereitelt hâtte, welche in Barcelona geschmiedet wurden, und die zu gleicher Zeit mit dem Aufstand D'Donnell’s und Leon?s ausgebrochen seyn würden ?“ Aas “Die Regierung, die sich wohl bewußt ist, daß sie, falls je eine neue gegen die Regentschaft Espartero’s gerichtete Bewegung ausbrechen sollte, um sich zu retten gezwungen seyn wird, die

Junten selbst wieder hervorzurufen, fühlt, daß sie es mit diesen

Lobsprüche verdient, beide ertennen den

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welche die geringste

nicht verderben darf, und soll deshalb bereits nach Barcelona den Befehl geschickt haben, den Belagerungszustand wieder aufzuheben. Demnach hat nicht die Regierung, sondern die Junten haben ge- siegt, und werden bei erster Gelegenheit Über jene das Todesurtheil verhängen, Ein Blatt, welches die beskehende Ordnung und die Regentschaft Espartero’s vertheidigt, der Cor- responsal vom 26sten sagt: „Nach dem, was wir sehen, wird der Kampf fortdauern, furchtbar seyn und die Streiche werden auf diejenigen fallen, welche nicht mitkämpfen.“

Der in die Verschwörung vom 7. Oktober verwickelte Bri-

„.gadier Pezuela ist zum Tode verurtheilt worden, befindet sich aber

in Portugal in Sicherheit. Das ZJnfanterie - Regiment ruchana, Espartero’s Leibgarde, is gestern wieder hier eingerúckt.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. 15

New-Lhork, 15. Nov. Der Prinz von Joinville war auf seiner Reise in den Staaten der Union am 20. Öftober zu Green- Bay; er verweilte zwei Tage an den Fällen des Niagara, fuhr uber den Clai- und Huronen-See und besuchte die Stadt De- troit, Bon dort begab er sich, die Hunde-Steppe durchfreuzend, nach Galena in Staate Zllinois und wollte von dort aus nach St. Louis im Missouri gehen, wo die zahlreichen Französischen Einwohner ihn sehr festlich empfangen werden. Jn diesen Tagen wird Se, Königl. Hoheit schon zu New - York zurückerwartet. Die Biene von New-Orleans berichtet Folgendes über einen Versuch, die Mannschaft eines Britischen Schiffes zu ver- giften: „Das am ten d, von Liverpool hier eingetroffene Schiff „Lwanton, Capitain Heat, brachte seinen Proviantmeister, einen Farbigen, in Ketten hierher, weil er die aus 9 Personen beste- hende Mannschaft durch âßendes Sublimat, welches er am 1. Of- tober n die Speisen mischte, und welches man nachher bei ihnx vorfand, zu vergiften suchte, Die Mannschaft war sammtlich ei-

y E L ‘ant, und ein INatro '

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Gefahr. l O Ulle er erWvartet

Laa ÄADLGENC A I B (ub Ag dn dd A DELE 2B

B sl ( L Nis L E í r! ce: Mie it, 2 Wir erhalten so eben die 09e Jéttbeilung, daß die @tände-Bersammlung zu Braunschweig die verfassungsmaßige Zustimmung zur Ausführung des am 19, Of- é A G L G 4 N E c Gertrages, dejsen Folge das Her- [chweig mit dem 1. 1842 sich dem Deut- vandels : Vereine anschließt, mit einer Majoriétut Stimmen ertheilt hat

Mis Get Coln 4 Q - u z Die Eisenbahnen Deutschlands und der Nachbar staaten.

SWEILEL U tttel,

Frankreichs Eisenbahnen. *)

‘tikel dei Deutschland geschehen ift, mögen vollendet n oder im 911 bogri fo » T e. VOLEnNDeteI Let I Dal begriffenen Franz0-

nen vorangestellé werden. | Preußische Ruthen (2000 eine 11 fra » f í - lufvande von 3664,000 „Dahn hat 1400 Ruthen gemein- rfatlles-Bahn (rive droite) und . i f, E Œœ ç ( icht eröffneten Paris- 0, August 1837 erbffnet. Sé. Cloud (rive droite), Mic trede 6100 Nuthen lang

und wird seit August

:) bei 4500 Ruthen Länge,

September 1840 eröffnet.

Kutbhen lang werden und eine

r, verursachen, wovon der

resp. Darleiber úbernimmt.

5900 Ruthen lang, eigentlich eine Zweig- / chienenwe zes, welcher nach Orleans pro- 9060 Kuthen in diese Zweigbahn fal- thlr, gekostet und ist im Sep-

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l juni 1841, dient zur Handelsplaßes mit dem anx lantischen Oceans belegenen Hafen. Dahn hat 1,257,000 Rthlr. ge

Kontpellier, 7335 Ruthen lang und mit einem (ufwande von 820,000 Kthlr. gebaut, wird theil- c: Ne LIE: A Q H oie Ch, g - +1 i it ¿lpril 1858, ganz seit „unl 1839 befahren. Eine au begriffene Fortseßung dieser Bahn is die Babn r-Nismes, welche, bei 9000 Ruthen Länge, dlr. foste l i; \ A E É ai L , ' 2 Jeismes - Alais, in welche Bahn die vo- je mundet, ist 18,650 Ruthen lang, hat 2,296,000 Rthlr. gekostet und ift im August 1840 eröffnet. i M A4 A L, E 4 » »ino Tari ; «llais- Orand- Combe, eine Fortseßung des vorigen 4 chienenweges nag Den Kohlengruben des Departements Wn rN 1 D: ¿h I 4 (F E jard, isf 4460 Ruthen lang und hat einen Kosken - Auf wand von 547,000 Rehlr. verursacht. Erdóffnet im Au guf 1840, i Lyon-SGkt, Etienne, theilweise befahren seit Juni 1830, in ganzer Länge seit April 1832, hat bei 15,200 Nuthen Lange 4,196,000 Rthlr. gekostet. - B S A Wn s G 7 St, Zti enne «andrézieux, an die vorige sich reibend, [l 48/0 Kuthen lang und hat eine Ausgabe von 574,000 Kthlr, verursacht, Seit Juni 1828 befahren; der Trans- port geschieht durch Pferde.

Die bei diesem Aufsaße vorzugsweise benußten Schriften sind :

Blan q u1, Cours d’Economic politiq 1e, Paris 1837; Chevalier, Des Intérêts matériels en France, Paris 1838; The British and Foreign Review, Nr. XLIV.: Teisserenc, i, les Chemins de Fer en France, Paris 1839; P ecqueur, de la Légis lation et du mode d’Execution des Chemins de Husson, Traité de la Législation des Travaux

Paris 1841; Livret des Chemins de Fer, nach des Postes, Chemins de Fer etc. poui des Sociétés par Àctions, Paris industrielle; A rchiyes du Commerce.

les ‘Travaux publics en Belgique et

Fer, Paris 1840; Publics en France, Paris, Juillet 1841; Alma- 1841, Paris; Annuaire 1841: Moniteur industriel; France