E Sterb ehopr etrag unt e S R ar
die größten Anstrengungen und durch das Verbrennen der Wäl: der das erste Ackerland abzugewinnen vermochte, stellten der neuen Kolonie Hindernisse entgegen, mit denen wohl wenig Kolonieen zu fämpfen gehabt haben. Durch die Thätigkeit und den redli- chen Willen des Statthalters und seiner Nachfolger wurden diese alle glúlich úÚberwunden, und die neue Kolonie ward so der Mit- telpunkt aller jener Ansiedelungen an den dortigen Küsten entlang, welche sich immer weiter ausbreiteten und ihrer Lage wegen, wie durch treffliche Hâfen, von so großer Wichtigkeit fur England sind. Der wohlgesicherte Hafen von Port-Jakson allein ist so bedeutend, daß die ganze Kriegs-Marine von Alt-England daselbst eine nau- tisch sichere Aufstellung finden würde, wenn es gâlte, sie in den dortigen Gegenden der Erde um eines Riesenplanes willen zu- sammenzuziehen. Aber wie hat sich daselbst seit jenen Anfängen der Kultur durch die unerschütterliche Beharrlichkeit von Englands Weltplänen und die Nachhaltigkeit seiner Handels-Jnteressen ge- genwärtig alles verändert.
S 9..d-.6: 9,
Am westlichen Ende des anmuthigen, von begrünten Sand-
stein-Felsen umschlossenen Jakson- Hafens, in welchen man zwischen zwei hohen und steilen, eine Viertelmeile von einander entfernten Landspiben hineinfährt, liegt in einer noch anmuthigeren Bucht (Sydneykowe) die jeßige Hauptstadt der Kolonieen von Neu-Süd- wallis, die Stadt Sydney. Maht man ihr, so erblickt man erst eine Menge s{hdner Landhäuser umher und die weißen Hâuser der Lootsenz dann tritt die eigentliche Stadt selbst hervor. Zwischen den beiden sich in den Hafen erstreckenden Bergrücken der Syd- neybucht liegt sie da in dem Umfange von einer halben Meile durch die kleine Thal - Niederung und an den Berghalden entlang ausgebreitet. Die Häuser, aus weißen Sandskteinquadern oder aus Backfsteinen errichtet , erheben sich nett und zierlich, durch freund- liche Gârten von einander getrennt, und die vordere Einfassung derselben meist mit Geraniumhecken geziert. Die Straßen breit, vor Allem die Hauptstraße der Stadt, die Georgsskraße, welche sich nah Westen úber cine Viertelstunde lang hinstreckt; stattliche Kirchen in gothischem Styl, Wohlthätigkeits-Anstalten, Regierungs- Gebäude, Kasernen, Schisfswerfte mit Kais, Speicher der Kauf: leute, hdône Wohnungen von Privaten und einzelne grd: ßere dffentliche und Privatgärten verleihen dem Ganzen ein reiches (chmüdckendes Ansehen; das Fort Philipp endlich, dessen Telegraph zugleich die ein- und auslaufenden Schiffe signalisirt, giebt dem Ganzen die echt nautische Haltung und dominirt die Stadt. Jm Hafen selbst wimmelt es von Fahrzeugen aller Art. Kaum ist der Fremde daselbst angelangt, so wird er von einer Menge von Bôten umringt, die ihm Früchte und andere Erfrischungen anbie- tenz Träger und Wagen führen die Ankommenden und ihr Ge- páck in die zahlreichen gut eingerichteten Gasthäuser der Stadt, und auch an Miethswohnungen, für ein Pfund Sterling die Woche, fehlt es durchaus nicht. Unterrichts-Anstalten der verschiedensten Art, für die Kinder der gebildeteren Klasse der Einwohner, wie für die Kinder der Armen, der Verbrecher und der Ureinwohner des Landes sind errichtet, theils von der Regierung des Landes ausgehend, theils durch besondere, zum Theil auch religidse Ver- eine veranlaßt; eine Seeschule fehlt eben \o wenig, wie in der Kaledonischen Akademie ein naturwissenschaftlicher Verein zur Er- forschung des Landes. Bank, Sparkasse und Sternwarte ergän- zen die mannigfaltigen Jnteressen des Nüßlichen, wie die Mittel der Wissenschaft. Drei Zeitungen verkünden die Neuigkeiten des Tages ; Lese-Vereine, Büchersammlungen und Zeitschriften begeg- nen dem geistigen Bedürfniß der wissenschaftlichen Einsicht, wie der angenehmen Unterhaltung, Gewerbe aller Art genügen den ma- teriellen Bedúrfnissen der Einwohner und dem Komfort der Eng- lischen Sitte, welche auch hier, wie natúrlih unter einer Bevdl- ferung, deren größter Theil aus Engländern besteht, bei weitem überwiegt.
Aber auch an Fremden fehlt es hier nicht. Jn reger Mannigfal: tigleit bewegen sich Fremde aller BYölker durch die Straßen, welche der Handel, die Aussicht auf guten Erwerb und selbst die Annehmlich- feit des Klima's hierher gelockt haben. Selbst Chinesen halten sich hier auf. Jn diesen Verkehr der Fremden erblickt man nicht selten im bunten Gemisch Bewohner von den verschiedenen FJn- seln der Súdsee in ihren eigenthümlichen Trachten hin und her sich ergehend; Otahaiti und Neu-Seeland bieten, der Englischen und Nord-Amerifkanischen Marine besonders so treffliche Matro- sen, daß man sie auch hier zahlreich erblickt, und nicht selten ver-
PE U E IDU T UERE CIOEDAZ V I: M P L T T ’aTIO DEE T A va A LTTEN: O 1A n
N 41 A N
Bekanntmachungen. Erbédiater Stb Lief.
Der mittelst Steckhriefes vom 8. Dezember d verfolgte Maurergeselle Fohann Hetn R Ne lex is ergriffen und wieder eingebracht worden/ da her iener Steckbrief erledigt tir.
Charlottenburg, den 10. Dezember 1841.
Königlich Preußisches Stadtgericht.
6 L 5
i U TO A : s Aufkündigung Schlesischer Pfandbriefe. Den JFnhaber# Schlesischer Pfandbriefe machen etwa 2
wir bekannt, daß die speziellen Verzeichnisse der im Johannis - Termine künftigen Fahres durch Baar- zahlung des Nennwerthes, und der durch Umtausch | einzuldsenden Schlesischen Pfandbriefe bei allen Schle- munde sischen Landschaftskassen und bei den Börsen zu Bres- lau, Berlin und Leipzig ausgehängt, auch mit den ||' DOeT Anzeigern der drei Schlesischen Regierungs - Amts gestellten Fust blätter und mit den beiden hiesigen Zeitungen gus- gereicht worden sind. Jndem wir die erforderliche |( Aufkündigung dieser Pfandbriefe ergehen lassen, for- gm 2: dern wir die Fnhaber derselben, unter Hinweisung vor auf die Allerhöchste Kabinetsordre vom 6. August in
C O Die beiden Sdhne des zu Pöliß verstorbenen Pre- igers Paul Ernst Stahlkopf und dessen Ehefrau
iane Luise gebornen Weinholz, namentlich:
De am: 29.
Friedrich und 2) der am 19, Juli 1775 geborne Fohann Jacob |haufe und Garten versehen.
Heinrich, Gebrüder Stahlkopf _ wollen sich an den Herrn von Karstedt auf Freß von denen dev Erstere, für welchen sich imDeposito i des Königlichen Pupillen-Kollegiums hierselb etwa freien Briefen wenden, das zu verkaufende Etablisse
ment aber jederzeit nach geschehener Meldung M Zu haben bei Wilhelm Besser (Behrenstr. 44)
140 Thlr. befinden, im Jahre 1807 gus dem Ar [ment | a l Fabriken - Fnspektor Laspeyres zu Neustadt a. Di
menhguse in Prenzlau sich heimlich entfernt; der [Leßtere aber, für welchen in dem gedachten Deposito [in Augenschein nehmen. 5 Thlr. befindlich sind, schon vor länger als 10 Fahren von hier heimlich fortgegangen und seit [den angegebenen Zeiten keine Nachricht von sich ge- geben haben sollen, werden guf den Antrag ihres Vor- s nebst ihren etwa zurückgelassenen unbekannten [Erben und Erbnehmern hierdurch aufgefordert - sich [handlungen zu haben, in Berlin bei E. S. Mitt chriftlich oder persönlich, oder durch cinen bei uns an- [ex (Stechbahn 3 j ¿-Kommissarius, von denen dic Justtz räthe Zitelmann, Boechmer und Krüger in Vorschlag tasie - [gebracht werden, bei uns und zwar spätestens in dem 23, September 1842, Vormitt. 11 Uhr, dem Ober- Landesgerichts - Referendarius Kolbe, | brosch. unserem Geschäfts-Lokale anberaumten Termitte 1840 (G. S. 1840, XVII, 2116) zugleich auf, ge- zu melden und weitere Anweisung zu erwarten, wi dachte Pfandbriefe mit den zugehdrigen Zins - Re- [drigenfalls die genannten beiden Gebrüder Stahl cognitionen , sonst aber in coursfreiem Zustande, bei kopf werdet für todt exklärt und ihr Vermögen det-
1548
nimmt man beim Lustwvandeln am Strande in der Stille des Abends, im äußersten Gegensaß gegen einander tönend, die sanfte Weise eines Otahaitischen Liedes und den wilden, furchtbaren Schrei des Neu-Seeländischen Schlachtgesanges von den Schif- fen herüber. Jenes bunte Gewühl der sich Begegnenden wird noch mehr gesteigert durch die Anzahl von kleinen Händlern, die eine Menge prächtig gefiederter Papageien zur Schau und zum Kauf bieten, und in reichster Fúlle und seltener Schönheit die Goldfrúchte des Südens, wie das Obst und die Erzeugnisse unse- rer Gârten von der Pfirsiche bis zu der Melone herab, sammt der Purpurtraube unserer Herbskgelände, das Jahr hindurch den BVorúbergehenden darbieten. Nur die Verbrecher, die man nach der Dauer ihrer Strafzeit in grauer oder gelber Strafjake, mit rothen, schwarzen und gelben Nummern bezeichnet und zum Theil mit Ketten belastet durch die Straßen einherziehen sieht, geben diesem Bilde wieder einen dústeren Hintergrund und wecken den Ernst des Betrachtenden auf.
Bevölkerung.
Die Bevölkerung von Sydney, welches im Jahre 1839 ¡wanzigtausend Einwohner zählte, so wie die von Neu-Súdwallis uberhaupt, läßt sich gegenwärtig in vier Abtheilungen theilen. Der ersten Abtheilung gehören alle diejenigen an, welche sich hier als Freie und freiwillig zu irgend einem Zwecke niedergelassen haben, Sie bilden mit den Beamten den eigentlichen Kern und Adel des Landes, und sie sind es auch zunächst, durch welche ein besserer Zustand für die Versunkenheit der Verbrecher herbeigeführt wer- den kann; die zweite Abtheilung bilden diejenigen, welche um ir- gend eines Verbrechens willen hierher gebracht und nach Verlauf ihrer Straßzeit freigelassen wurden und oft dabei auch von der Regierung mit Ländereien beschenkt werden, oder auch sich selbst durch früher Erspartes, oder durch das bisher verborgen gehal: tene Gut ihres Unrechts, durch günstige Heirath oder löbliche Führung und neu gewonnene Lust an der Arbeit zu heben wissen. Nicht selten jedoch ist ihre Besserung sehr unvollkommen, und nur ihre Kinder bieten und erfüllen die Hoffnung eines geregelteren, wohlgeordneten Daseyns. Die drit te Abtheilung machen diejeni- gen Verbrecher aus, welche noch ihre Strafzeit abzuhalten haben, und diese zerfällt wieder nach dem Maß ihrer Besserung oder der Schwere ihres Verbrechens in verschiedene Unter-Abtheilun- gen, so daß die leichtesten und durch ihre Führung das meiste PRertrauen erweckenden Sträflinge fast nur noch einer gemilder- ten polizeilichen Aufsicht oder der Obhut ihrer Dienstherren in der Stadt oder auf den Pflanzungen unterworfen sind, während die hwersten und verworfensten Verbrecher stets in Eisen gehen und zu den anstrengendsten Arbeiten in den Häfen, an den Land- straßen und in den Kohlengruben benußt werden. Aus den lebten gehen auch besonders diejenigen sich selbs rantionirendenBerbrecher hervor, welche unter dem Namen der Buschklepper in die IPal- dungen und in das Jnnere des Landes entflichen, und sich jeder Gewaltthat gegen die Civilisation, woie nicht selten in der âaußer- en Noth, in die sie diese Lage in dem so vielfach noch unwirthbaren Lande verseßt, gegen sich unter einander dahingeben. Ii E te Abtheilung umfaßt endlich die Eingebornen, welche, wie wenig es auch noch is, doch zum Theil mit den Eingewanderten in einen näheren Verkehr zu treten anfangen.
QaM D
Die beiden ersten Klassen finden ihre Hauptnahrungs-Quellen im Handel, im Anbau des Landes, in der Viehzucht und in den GBewer- fen. Der Handel ist in immerwährendem Steigen begriffen, Jm Fahre 1826 famen funfzig Schiffe nach Neu-Súdwallis, und der Han
del mit Sydney hat daran den größten Antheil, und es wurden GUF |
ibnen von alt-England Waaren zum Betrag von 310,000 Pfd, Ster- ling eingeführt, einschließlich 30,000 Pfd, aus den Britischen Ko- lonieen; allein im Jahre 1839 betrug die Einfuhr 2,236,171 Pfd. Sterling einschließlich 257,721 Pfd. von den Fischereien und anderen Handels-Gegenständen um und von Neu-Seeland, war also fask um ¿wei Millionen Pfund gestiegen und 563 Britische Schiffe, zu im Ganzen 135,474 Tonnen Ladung, wovon 48,911 Tonnen allein dem Handel nach Sydney angehörten, waren dabei in Thâätig- feit; dagegen betrug die Ausfuhr, die naturlich, den dortigen Ver- hältnissen entsprechend, viel geringer seyn mußte, im Jahre 1826 106,000 Pfd. Sterling, mithin doch schon etwa ; der Einfuhr, und im Zahre 1839 948,776 Pfd. Sterling, Die Kolonie selb hat Schooner von 30 bis 60 Tonnen, Briggs von 250
zue : van mrmhe-s
Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.
tation,
Februar 1774 geborne Bogislgus
Fm Verlage der
MUAG/ E L; e - Gemälde und Fasten
Fahren 1840 — 1841. Herausgegeben von F. E. 1 Thle: 142 Sgr.
erschien, eleg. brosch. 2 Thlr.
Vermeidung eines auf ihre Kosien zu veranlassenden [jenigen wird ausgeantwortet werden, welche sich als Vort
dentlichen Aufgebots, schon in dem nächsien, an ihre nächsten Fntestat - Erben legitimiren werden. A Stettin, den 4, Oktober 1841. A Königliches Ober - Landesgericht.
Weihnachten d ieses Fahres eintretenden Zins zahlungs-Termine , entweder bei der Geneval-Land-| schaft, oder bei einer der Fürstenthums-Landschaften
eleg. brosch. cilte:s
gr. 8,
Erster Senat. : Memoiren
einzuliefern und dagegen die dafür auszureichenden
Einzichungs -Retognitionen in Empfang zu nehmen, Verkauf der Spiegel-Manufaktur bei Neu-
E O Der Besißer der Spiegel - Manufaktur bei Neu- stadt a. d. Dosse, der einzigen Gußspiegel-Fabrik im — Königl. Preuß. Stagte, will dieselbe mit allen dazu gchdrigen Fabrik - Gebäuden E 62 Arbeiter - Wohnungen, Gärten und Wiesen , Ge-
welche demnächst in dem Johannis - Termine künf tigen Fahres durch Baarzahlung und bezüglich durch Ausreichung von Pfandbriefen werden eingelds wer- den. Breslau, am 9. Dezbr. 1841.
Schlesische General - Landschafts - Direction.
Aus
von
L
rechtigkciten und Vorräthen gegossener Spiegel ver-, faufen; dieselbe liegt 12 Meilen von Berlin, am| Dosscfluß, welcher die Werke tretbt, Eisenbahn, welche Berlin mit Hamburg verbinden|_ e l ( soll, in einer fruchtbaren und freundlichen Gegend |schäfts Reglement für Justiz -=Beamte hat, wird ett
und is mit einem sehr schönen herrschaftlichen Wohn- wo € i l Hierauf Reflektirende| Vielen sehr willkommen seyn.
Literarische Anzeigen. Z age Je F. „Ca [i schen Buchhdlg. in| ¿cher Meister, ihr Lager der neuesten und werthvoll Stuttgart ist so eben erschienen und in allen Buch-| ¿ten Kupferstiche, Stahlstiche, Radirungen und Li
20 Dheil. Bi aus eg: Englische, Französische und Deutsche Almanache für
Dessen 1r Theil, welcher zu Anfang dieses Jahres
Aus der Schule des Lebens. Roman in 3 Büchern
Quednow. L
4 Thlr. 183 Sgr.
A po [f atten. [Stielke, Jordan, Hasenclever, Preyer, Be-
dessen Papieren herausgegeben 1)
F. E, Pip i. S UNG: O 2 Spl, 15 Sa
zum Theil dort aus Cedern- Mahagoni- und Kasuarienholz gebaut werden, Die großen" Kaufleute erhalten ihre Waaren gegen Wechsel und lassen auch den fleinen Kaufleuten dieselben gegen Wechsel ab, welche sie dann erst, wenn die Waaren verkauft worden sind, bezahlen. Auf diese Weise werden die Geschäfte leicht ohne baare Geld-Auslagen abgemacht, und das meiste in Umlauf befindliche Geld besteht in Papiernoten von Kaufleuten und Grund - Eigenthümern, welche fich jedoch schon seit längerer Zeit durch eine Bank größere Ein- heit und Sicherheit des Umsaßes bereitet haben. (Schluß folgt.)
bis 300 Tonnen, welche
Meteorologische Beobachtungen.
Abends | 10 Uhr.
Nachmittags | Nach einmaliger
2 Uhr.
1841. Morgens 1}. Des, G Uhr.
Luftdruck. ... le 28,72 ‘Par. 330,04 Par. 331,50 Par.| Quellwärme 8,2" R.
+ 2,9° R. | + 3,9" R. -+ 2,3° R. | Flusswärme 3/0" R.
—+- I 19 R. —- D322 M: + La? R. | Bodenwärme S R. 81 pCt. 85 pCt. | Ausdünstung 0/029 Rh Regen, trübe. | Niederschlag 0/021 Rh.
W. W, | Wärmewechsel + La,
: 4 0,89. 84 pd L E
Beobachtung.
Luftwärme „ Thaupunkt t34 pCt.
regnigs,
Dunstsättigung Wetter.
Wind E W. Wolkenzug. - - V
n 6 S P Tagesmittel: 330/09 Par... +* L Be
Auswärtize Börsen. Amsterdam, 8. Dez Niederl. wirkl, Schuld 51 7 Kanz. Bill. 29-76 5% Span. 2256. Pass: =. Auss- Zins!
0 Präm. Sch, ¿ Fol =— Vesterr. —.
Antwerpen, 7 Dez: Zinal, G, ¡Neuss Anl, 22
Hamburg, 10. Dez. Bank-Actien 1615. Eogl. Russ Wien. 7. Dez. 52 Met. 1065 12 997. 3% — : 1° Bank - Actien 1620. Anl. de 1834 142. de 1839 1105,
0
Königliche Schauspiele.
Montag, 13, Dez. Jm Opernhause: Vor hundert Jahren, Sitten-Gemälde in 4 Abth., von E. Raupach. Hierauf: Konzert des Herrn H. W. Ernst. Ouvertúre. Fantafie úber den Marsch und die Romanze aus Othello, fúr Violine, mit Orchester-Beglei tung, komponirt und vorgetragen von Herrn H. Wee Srüsk, Adagio und Polonaise für Klarinette, komponirt von Stil ler, vorgetragen von dem Accessisten der Königlichen Kapelle, Herrn Schubert. Caprices für Bioline úber ein Thema aus dem Piraten, mit Orchester-Begleitung, komponirt und vorgetra: gen von Herrn H, W. Ernst. Arie von Mercadante, ausgeführt von Dlle. Tuczek. Andante Spianato, Hierauf: Der Karneval von Venedig, komponirt und vorgetragen von Herrn H. W. Ernst.
Dienstag, 14. Dez. Jm Opernhause: Alceste, große Oper in 3 Akten, mit Ballet. Musik von Glu.
Fi Schauspielhause: Spectad lé: demándé: 4) UD Secrét, vaudeville nouveau en Siactes ©) La seconde repri
drame ) / Cl j Se Fé Tiridate, ou: Comédie et Tragédie, vaudeyille
sentation de : nouveau en 41 acte, par Mr. Fournier,
Mittwoch, 15. Dez. Jm Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt: Die Stiefmutter, Lustspiel in 1 Aft, nach Scribe, von dem Freiherrn von Lichtenstein. Hierauf: Der Zeitgeist, Possen spiel in 4 Abth., von E. Raupach.
Königstudtisches Theater. (Ztalienische Opern Borstellung.) ] It 2
Möontàg, 13. Dé, Musiíca del Maestro
Opera buffa in 2 Atti.
liana 11 \lgeri. Ross1111. Dienstag, 14. Dez. Der Talisman., Ov De
Ç Posse mit Gesang in 3 M On Nestroy.
Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkcisen
Dt
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckeret
C S C tert 3, Aa 1841 8 O,
Bei dem großen Fnteress
cky 1
; Sgr.
- Meile von der welches das neue Ge
wohlfeiler Abdruck desselben in bequemem Format
Bei E. Anton in Halle ist erschienen :
dorf bei Wittstocé mündlich oder schriftlich in porto=|- S} Ls Le, |( el. | VOZE Va Ua M Dee M A Heinrich Leo, Geschichte der Französischen Revo
lution gui 8) Press 22 DhlL.
Die Buch- und Kunsthandlung von E. H. Schröder, Unter den Linden 23 im Jagorschen Hause, emplhiehlt zum bevorstehenden VWVV eihnachtsseste ihre Sammlung von Oelgemälden Französischer und Deut
thographieen, sür welche auf Verlangen in kurze Zeit die geschmackyollsten Rähme angetertigt werden,
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Für Aquarellen-Liebhaber.
Ein reiches, aus den vortresflichsten Blättern dez Deutschen, Französischen, Niederländischen und Eng lischen Schule zusammengestelltes Album, mit Beiträ gen von Paul Delaroche, Décamps, Dela- croix, Finart, Grenier, Gué, Gudin, Vil- leret, Watelet, Jacob Becker, Mücke, gas, Biermann, Hosemann, Ko eckoeck, Eug. Verboeckhjoven, Hunt, Prout, Tailor etc. etc. wird durch die unterzeichnete Kunsthand- lung einzeln und zu mässigen Preisen verkaust und mag den Liebhabern von ausgezeichneten Aquarellen und Handzeichnungen als eine willkommene Gelegen-
Béi F. E: E. Leuckart in Breslau ist erschienen heit zur Bereicherung ihrer Sammlungen, wie Zu ge- und Geräthschaften, [und in allen Buchhandlungen, in Berlin bei Stuhr, |haltvollen Geschenken, hiermit empfohlen seyn. Mittler, Logier, Jonas zu haben:
C. G. Lüderitzsche Kunsthandlung, Linden 30,
Büreaus dexr Königl. Gerichte vom
Ala CM eile
reußisdche Staats-
Aub alE
Nußland. St,. Petersburg.
Fraukreich, Paris. Vermischtes. Pairshof, Prozeß Que itisset. — Briefe aus Paris. (Gerücht über die Anlage einer Ci tadelle im Fnnern von Paris; General Bugeaud und das Budget von M, — Die Prâäfidentschaftsfrage; Lord Cowley; Reschid Pascha.
Großbritanien und Frlaud. London. Titel des Thronerben. — Gerüchte von Veränderungen im Minisierium. Erklärung hinsichtlich der Chinesischen Ranzion. — Projckt gußeiserner Ka- fernen für Westindien. — Noth unter den Seidenwebern in Spi talfields. — Nachrichten von der Niger - Erpedition. — Ueber shwemmungen. — Große Feuersbruns| zu St. Fohns. — Aufre- gung in Kanada. — Vermischtes. — Brief aus London. (Aus- wanderungs-Plan ; Thätigkeit der Anti-Korn-Law-League; Nach- richten aus Asten.)
Niederland. Amsterdam. Zucker-Fabrication in Holland.
Belgien. Brüssel. Einnahme-Budget.
Deutsche Bundesstaaten. Schreiben aus Dresden. (Liszt?s Konzert. Hannover, Bischofswahl in Hildesheim. — Schreiben gus Frankfurt. (Börse; Personal-Nacheichten; Ver mischtes.)
Spanien. Vermischtes. — Schreiben aus Madrid. (Die Söhne des Oon Carlos in Genua; Stärke der Truppen an den Pyrenäen ; Vermischtes.
Portugal. Vermischtes.
Türkei, Salonichi Bankerotte.
Vereinigte Staaten von Nord - Amerika. Ueber die bevor stehende Kongreß-Eröffnung. — Besorgnisse hinsichtlich der Rückzah lung der Schulden einzelner Unionsstagten. — Vermischtes,
Meriko, Regierungswechsel.
Brasilien. Verkürzung des verlangten Kredits.
Griechische Emissaire in Macedonien. —
Aa cu au:
Zeitungs -Üachrichten.
Ausland. ußland und Polen.
St. Petersburg, 7. Dez. Der Ober- Kammerherr von Tatischtschef is aus Wien hier eingetroffen.
1 Die Newa war wieder völlig frei von Eis und die Jsaaks- brücke am 5. Dezember von neuem aufgestellt worden. Jn der vorigen Nacht kam jedoch wieder so viel Treibeis an, .daß die Brücke abermals abgenommen werden mußte. An der neuen Anitschkow-Brücke is bereits das zweite der schönen, vom Baron
v, Klott gearbeiteten ehernen Rosse auf seinem Piedestal errichtet,
L
Frankreich.
Varis, 8, Dez, Die provisorische Zurückberufung des Ge- neral Bugeaud erklärt man sich jeßt dadurch, daß das Ministe- rium bei der Diskussion des speziellen Budgets für Algier in der Deputirten - Kammer eine Niederlage zu erleiden fürchte, da die Ausgaben fúr jene Kolonie in diesem Jahre auf 100 Millionen Franken gestiegen sind; es habe daher gewünscht, daß der General 1geaud bei dieser Gelegenheit in der Kammer zugegen sey, um
einen Theil der Verantwortlichkeit für jene Summe auf fich zu
men, Nad
Jm Commerce liest man: „Das Publikum erinnert sich
vielleicht noch, daß wir bei der Diskussion des Fortifications- teseßes als eine natúrliche Folge desselben die Nothwendigkeit hervorhoben, eine Festung anzulegen, worin die Kriegs-Munition und der Mundvorrath gegen eine etwaige Empdrung der belager- ten Bevölkerung gesichert sey, Wir glauben nun anzeigen zu onnen, daß die Regierung den Plan zu einer inneren Citadelle hat entwerfen lassen, un. darin die großen Kriegsvorräthe, deren eine Stadt wie Paris bedarf, sicher unterzubringen. Man hatte Anfangs für die Citadelle die Insel St. Louviers ausersehen, aber wieder darauf verzichtet, weil die Seine diesen Plaß nicht mebr völlig umgiebt, indem ein Arm derselben ausgefüllt worden ist, Die für die Vertheidigung des Königreichs ernannte Kom- mission, welcher der Plan vorgelegt worden war, hat sich úber den Ort für die Citadelle noch nicht einigen fönnen.“
Ungeachtet der Erklärung des Messager, gestrigen Blatte des Constitutionnel enthaltenen Angaben in Bezug auf den Handels - Traktat zwischen Belgien und Frankreich falsch seyen, behauptet das leßtere Blatt dennoch in seiner heu- tigen Nummer die Richtigkeit seiner Mittheilungen. Ein hiesiges Blatt bemerkt hierüber: „Aus den von uns eingezogenen Erkun- digungen ergiebt sich, daß die Kommission, welcher Herr Rossi prâsidirt, in der That mit der Vorbereitung mehrerer Handels- Traktate beauftragt is, unter denen sich jedoch derjenige, úÚber welchen in diesem Augenblick zwischen Belgien und Frankreich unterhandelt wird, nicht befindet, indem derselbe speziell den Herren Deffaudis und Maisonneuve übertragen worden ist, hier- auf bezieht sich wahrscheinlich das von dem ministeriellen Journal dem Constitutionnel gegebene Dementi.““
Herr Conte, Direktor der Posten, beschäftigt sich unausgeseßt mit seiner umfassenden Reform des Postwesens, die mit dem näch- sten 1. Januar ins Leben treten dürfte. Am 1. Januar 1841 be- {chäftigte die Posk-:Verwaltung
953 Posk-Directricen mit einem Gehalte von 1,446,112 Fr.
612 PosEDitettvrei f; 914,888 -
Also 1565 Beamte, zusammen mit einem Gehalte von 2,361,000 Fr. Dies giebt im Durchschnitt 1510 Fr. fúr jedes Jndividuum,
Durch eine Königliche Ordonnanz vom 2, Dezember is das Bisthum Cambrai zu einem Erz-Bisthum erhoben und dem Bischof von Nhodez verliehen worden.
Die Regierung hat die Nachricht erhalten, daß die Rhone in Avignon bereits anfängt wieder zu fallen, und daß man die niedrigen Stadttheile bald vom Wasser befreit zu sehen hoffte.
_Die Kommission, welche von dem Minister des Jnnern be- auftragt war, unter den eingesandten Modellen zu einem Grab-
(\
daß dié im
Ber tbn,
F
J 5 F , N é ° Monument für Napoleon eine Auswahl zu treffen, hat sie sammt- ]
14 ten D
L E
lich verworfen und beschlossen, den Minister zur Ausschreibung eines neuen Konkurses zu ersuchen. : Der Capitain Coz, welcher mit der Brigg „Marne“ aus
New - York in Havre angekommen is, hat ausgesagt, daß die
Fregatte „Belle Poule“ und die Kriegsbrigg „Césare“ am 15ten
November New- York verlassen und sih nach Lissabon begeben
wurden. :
_ Pairshof. Sißzung vom 7, Dezember, Das Zeugen Verhör wird fortgeseßt. Du vrville erscheint zunächst. : __ Frage. Jhr wißt, daß die geheimen Gesellschaften sich bei Colombier versammelt haben, und daß ihr selbst ein Mitglied dersel ben gewesen seyd? — Antwort: Fch hatte schon genug als Mit glied meiner Familie zu thun. — Der General - Profurator: Kennt ihr Quenisset schon lange? — Durville: Zwischen 3 und 6 Wochen. —Q uenisset: Er kennt mich wenigstens schon 2 Fahre. Wenn er sagt, daß er nicht in die Gesellschaft aufgenommen worden ist, so kann ich das Gegentheil beweisen. Er hat in der Nacht, da er aufgenommen wurde, sich in den Straßen herumgetrieben und einen Munizipal - Gardisten insultirt. Er begegnete mir am folgen den Morgen in der Rue St. Martin und zahlte mein Morgen Schnäpschen. — Fr. Welche Personen waren gegenwärtig? — Que ntsset: Dufour, Auguste, Just; man stieg zuerst in das schwarze Kabinet hinab, welches im Keller lag, und Durville fügte seinem Schwure die Worte bei: „Fch bin ein treuer Bürger , ein waerer Republikaner, ich bin 1832 im Triumph eingeholt worden. — Bou cheron: Jch kenne den Zeugen seit 5 Fahren und bin ebenfalls bei seiner Aufnahme zugegen gewesen. — Der Zeuge Durville: Das it Alles falsch ; ich kann 50 Personen nennen, die für mich sprechen werdet. Quentsset: Was, ihr, schlechter Zahler? Fhr werdet nicht einen Einzigen finden; ich abec stelle euch 2000 entgegen ! — Der Zeuge tritt ab, und es erscheint die Wittwe Pailroux: Sie sagt aus, daß ste den Angeklagten Chasseur kenne, weil er dfter allein oder tn Gesellschaft zu ihr gekommen sey, um scine Flasche zu trinken. Auch habe sie nichts gegen ihn, als daß, durch seine Aus sagen veranlaßt, ihr Name jeßt in den Zeitungen figuriren müsse welches ihr sehr unangenehm sey. — Auf die Frage des General- Prokurators, ob nicht die Mitglieder der geheimen Gesellschaft sich bei ihr versammelt und republikanische Agenten gewählt hätten, gut- wortete sie mit ncin, da sie nur ein Trinkzimmer gehabt habe, wel ches Jedermann ungehindert hätte besuchen können. DULU dee bet der oben erwähnten Wittwe Pailroux in Dienst gewesen und jeßt krank ist, sagt in seiner schriftlichen Aussage, daß un gefähr 20 Männex in einer oberen Stube getrunken hätten. Während der JFnstruction mit den Angeklagten fonfrontirt, hat der Zeuge Quenisset und August Petit erkannt. Eben so sagt er aus, seine Herrin habe thm verboten, von Allen, die mit Launois (Chasseur tamen, Geld anzunehmen. — Wiliwe Pailroux. Das is Alles falsch. Jch will die Wahrheit sagen. Während der 3 Wochen, da jener Mensch bei mir diente, ist Herr Chasseur nicht in mein Haus gekommen ; es sind nur ungefähr ein Dußend Männer dagewesetn, die ich alle nicht kezne. Duru ist ein Betrüger. — Der Prästdent. Duru is ein schlichter Landmann ; unmöglich kann er #9 feine Lügen ersinnen ; ihr selbst aber habt eure frühere Aussage widerrufen , denn ihr sagtet, es hâtte nie eine Versammlung bet euch stattgefunden. — Die Zeugin bleibt bei ihrer Aussqgs, nichts zu wissen, und dee General-Prokurator fordert n enisset auf, dem Gerichts hofe zu sagen, was stich bet der Wittwe Poilroux zugetragen habe. Dieser sagt aus: Jch war von Martin aufgefordert, ihn zu Colom- bier zu begleiten. Als ich mich wieder von dort entfernen wollte, sagte er; „Du bist etn guter Kerl, für den wir kein Geheimniß ha ben; wir wollen dir den Angrifsplan mittheilen. Wir gingen nun zu dieser Dame, die ich noch nicht kannte, die mir aber als die schwarze Dame bezeichnet wurde. Dufour wax noch nicht da, ab Tant bald 7 Fourtctat dagegen watt {Gon Wenn man ngch dem Aufwärter klingelte, war Alles still, bis dieser sich wieder entfernt hatte. Der General-Prokurator : Was wurde in dieser Versammlung vorgenommen? — Quenisset: Auguste nahm das Wort und-sagte: Wir sind drei: bis auf so we- nige hat die Polizei uns auseinandergesprengt. Wir müssen wieder stark werden, und deshalb stnd wir hier. Matthieu verlangte dann die Bildung eines Comité, und Mallet trug auf die Ernennung re volutionairer Agenten an. Dieser Vorschlag wurde angenommen ; Dufour verläñgte darauf Papier zum Aufschreiben der Namen, und ih gab thm meine Schretbtafel. Dufour schrieb, und Fust zog die Zettel. Der erste war mit Auguste, der zweite mit Chaseur bezeich net; Beide wurden zu revolutionairen Agenten erngunt. — Der Ge neral-Prokurator zu Auguste Petit: Was habt ihr hierauf ¿ul sagen? Petit: Er hat die Unwahrheit gesagt. Fr. Seid ihr bet der Wittwe Poilroux gewesen? — Antw. Dreimal. — Fu. ! j Martin, Mallet und Chasseur ? Antw. Das weiß ich nicht mehr.
F r. Jhr versammeltet euch im oberen Zimmer; was machtet ihr da ?
- Antw. Jch weiß es nicht mehr; es kamen auch noch andere Personen hin, die sich Kommunisten nannten und uns den Vorwurf machten, daß wir stets zurückblieben. Petit sagte noch aus, daß er sich nur dort befunden habe, um zu hôren, und als der General-Prokurator ihm vorhält, daß alle bei der Instruction auf ihn bezüglichen Dokumente bewci- sen, daß er eigentlich die handelnde Person gewesen, enttgegnet er daß er nicht der Redner sey, zu welchem man ihn machen wolle. —
Enault, genannt Manceau, sagt aus: Fch kenne Quenisset. Am
10, September haben wir auf dem Grèveplabe Arbeit gesucht, und
am 11lten besuchten wir mehrere Schenken, unter anderen die C0o-
lombiers, den Quenisset fragte, was es Neues gâbe. Der Zeuge glaubt sich zu erinnern, daß Quenisset thn auf den folgenden Tag nach dem Carré Saint Martin bestellt habe. — Quenisset: Fch that dies, weil Colombier gesagt hatte, es befänden sich dort ganze
Haufen von Enthusiasten, denen es nur an Anführern fehle, und
daß man ihnen solche geben müsse. — Es erschien jeßt der Zeuge
Claude Rollin, 68 Fahr alt, und sagte, daß er mit Colombier
in einem Hause wohne, bei dem er oft ein Gläschen getrunken. Fc
bin nur aus und eingegangen, fuhr er fort, und habe mich nicht um die Leute bekümmert, die ihn besuchten, Doch habe ih Quenisset mehreremale dort gesehen, den ih kenne, weil wir öfter zusammen arbeiteten. Fch bin in meinem Alter nicht mehr der Mann, auf den
Straßen herumzuschlendern , und lege mih gleich nach dem
Essen schlafen. Kein Mensch hat mir etwas von Patro-
nen gesagt, und auch Colombiers Frau hat nicht zu der
meinigen gesagt, daß bei ihr Patronen gemacht würden. — Que nisset: Und doch habt ihr mir das selbs gesagt. — Rollin: Das ist falsch! Meine Frau hat mir gesagt, daß sie Kugeln gössen bei Colombier. (Gelächter.) — Der General-Prokurator: Habt ihr einer Vesammlung beigewohnt, worin man eine Rede gehalten ?
Molt : Möglich. Man hat in meinem Alter ein schwaches Ge-
dächtniß. — Fr.: Haben nicht Quenisset und Boucheron euch ande-
zember «41,
ren Tages schwören lassen, nichts von dem zu verrathen, was ihr
Wereits erwähnt worden, waren der Meinun Z ac :
fer A E n der Veeinungz daß, ungeachtet al:
Fer di ‘ne Talente ihm gesicherte Berechtigung zu diesen An-
4 prüchen, sein jeßiges Auftreten noch zu früh sey 4 4 5 4 9. io (5 (F gf E :
Egewiß, daß er dies auch selbst fühlen würde, denn man hatte stets
gehdrt ? — Antw. : Ja. — Fr. : Keunt ihr Farasse? — Antw. : Ja- E Ls I0E S nte gesagt / was er in den Versammlungen mache. — aus, daß er 204 F S Tom üNr Kit Qual St. Michel / lag! Rachsuchung zu halten, L ev 9eanftrage orre E Lo Fus, eute und in der oberen Schublade dee Korhidde a M, Sanden habe, das zu Patronen SugeckGRtite Zam E T E Pulver, Salpeter u \. w. Die jungen Leute, die in demselbe fte mer liefen, sagten, daß diese gen Lente dis in demselben Zim- stimmte bei. Auch fand ich ein Recept Sep die A E SS wr Die Aussagen einiger anderer Zeugen le eb E A S deutend, — Herr Chevallicr, Brofefor an bet vas Ir GeNY JESO gans tnbe- mit dem Escadronchef der Artillerie, Hereti Gute ee N E GOGeE Piftol zu tintersuchen - welches u dem Actctat as AEES A l Juen, 5 zu dem Attentat gedient hat. Es i sUr ein Kavallerie-Pistol Nr. 1 erkannt und war mit groben Pulver gelaten. — Der Maler Clemency sagt aus: Fch kam am 20. Au- gust mit meiner Flinte nach Hause, die ich zu Cdlombier brachte ‘der mein nächster Nachbar ist. Quenisset nahm sie in ‘die Hand und jagte: Sle is leicht! Wenn sie mein wäre, wollte ich sie hon ge brauchen; er fügte noch hinzu, daß er nicht nur mit den Wafen Lr Fnfantevie - sondern auch mit denen der Kavallerie umzugehen wisffse- da er bet den Dragonern gestanden habe. Aus dem weiteren Verhör des Zeugen ergiebt sh, daß dieser auch Launois und Petit kennt und er geräth dadurch in Widersprüche. Er widereuft teúbere Ausf e gen, dke er nur gemacht haben will, um ieden Verdacht éinér ‘Theil- nahme von sich abzuwälzen. Quenisset erklärt ihn für einen falschen Zeugen, der ihn hätte überreden wellen, mit ihm nah Ame- rifa auszuwandern, wo es keine Bastillen, aber desto mehr brave Re publifaner gäbe. — Die Sitzung wird um 6 Uhr geschlossen. af j 17 Paris, 8, Dez Der Commerce, welcher den Plan der Befestigung von Paris von Anfang an mit unermüdlicher Energie und Ausdauer bekämpft hat, will wissen, daß die Regie- rung damit umgehe, auch im Jnnern der Stadt unter dem Na- men eines Zeughauses eine Citadelle zu bauen. Dieser Nachricht liegt etwas Wahres zum Grunde. Es is natúrlich, daß Paris als Festung ein großes Arsenal für das unermeßliche zu seiner Ausrüstung erforderliche Kriegsmaterial nöthig hat, und die Kriegs- verwaltung beschäftigt sich mit der Ausarbeitung eines Planes und der Aufsuchung eines Plaßes für die zu diesem Zwecke be stimmten Gebäude, Aber von einer Befestigung derselben fann in der gegenwärtigen Lage der Dinge und in der gegenwärtigen Verfassung der Geister nicht die Rede seyn, denn es iff offenbar, daß man die Pariser nicht Überzeugen wird, es sey zwoeckmäßig, das Zeughaus der Stadt gegen ihre eigenen etwaigen Angriffe sicher zu stellen; eine Citadelle in der Stadt würde sich vielmehr unfehlbar allen Blicken als cine neue Bastille darstellen, Paris würde nie seine Einwilli- gung zu ihrer Aufführung geben, und wider den Willen von Pa- ris ist heutzutage die Durchführung einer Unternehmung dieser ôêlrt nicht tvohl denkbar. Jenes gewagte Projekt würde aber am wenigsten in dem gegenwärtigen Augenblicke zum Vorschein kom- men, wo die öffentliche Meinung úber die Befestigung von Paris eine Wendung genommen hat, welche durch die geringste Veran- gung dur allgemeinen und heftigen Opposition werden kann, und durch die schon jeßt, nach dem Urtheile guter Beobachter, die Bollendung des fraglichen Werkes ziemlich problenatisch gewor- den ist, 74QU : Der General Bugeaud is nie so populair gewesen als gegen- wartig, wo man, ungeachtet der beruhigenden Versicherungen der offiziellen Blätter, seine Stellung als Gouverneur von Algier be- droht glaubt, Obgleich sich in diese Stimmung viel Geist des bloßen Widerspruchs mischt, so scheint sie doch durch den bisheri- gen Gang und die bisherigen Ergebnisse der Verwaltung des Ge- nerals Bugeaud einigermaßen gerechtfertigt. Wenn es ihm niche gelungen ist, bedeutende militairische Res iltate zu erlangen, so hat er doch fur die burgerliche Organisation der ihm anvertrauten Provinz und zur Borbereitung einer endüichen Kolonisirung mehr gethan als irgend einer seiner Vorgänger. Eines seiner großen Berdienste besteht darin, daß er einige Ordnung in das Rechnungswesen ge bracht hat, in welchem bisher die folossalsten Uinregelmà ßigfeiten an dèr Tagesordnung waren, Dadurch hat sich denn der General-Gouverneur aber auch unter den hohen Beamten in Algerien heftige Feinde gemacht, die unter der Hand alles Mögliche thun, um sich feiner lästigen Kontrolle zu entledigen. Jn diesem Verhältnisse liegt eine Art der Rechtfertigung jener Zweifel, ob sich der Urlaub es G y nerals Bugeaud nicht doch zuleßt in eine Abberufung verwandeir, werde. Trob der Sparsamkeit, welche sich der Gouverneur ür ersten Verwaltungs-Regel gemacht hat, soll das Afrikanische Aus- gabe-Budget für das nunmehr beinahe abgelaufene Jahr {on jeßt hundert Millionenjúbersteigen. Es is nicht allein keine Aus: sicht vorhanden, daß dasselbe für 1843 werde vermindert werde sondern inan muß sich sogar auf eine bedeutende Berardßerun desselben gefaßt machen. S
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F —ch Paris, 7, Dez. Gleich zu Anf ch hi
P Me Paris, «Dez, Gleich zu Anfang, als sich hier d Frucht von der Prâsentation des Herrn von Lamartine 21 a rsidentschaft der Deputirten - Kammer verbreitete, waren nicht glle seine Freunde und Anhänger für die Kandidatur. Viele. wie
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Sie waren
. e von ihm gerühmt, daß er unter den Französischen Notabilitäten
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Fast der einzige sey, der sich zu gedulden weiß und den richtigen Feitpunkt abzuwarten versteht. Partei, die reinen Konservativen, ihre Zukunft an die fei- Mige
Deshalb haben die Männer seiner
Bd s geknüpft und, den früher getroffenen Vorbereitungen And Berabredungen zufolge, ihre politishe Rolle erst in eine vatere Zeit verlegt, wo sie mit dem gegenwärtigen Kabinet feine Kollision mehr gerathen würden. Als daher unlängst äne große Fraction der konservativen Deputirten sich zu jenem erwähnten Borschlage versammelten, so war dies, bei der zur Zeit stattfindenden Abwesenheit des Herrn von Lamartine, ohne sein Wissen geschehen. Sie stúßten den Vorschlag auf Gründe, die von uns frúher hier angeführt wurden, und waren des vollfom- menen Sieges fúr den Kandidaten gewiß. : Diejenigen aber unter seinen Freunden, welche die gegenwär: