1841 / 350 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

im Verkehre des súddstlichen Europa's. Obgleich eine Entwie- lung der Ursachen, welche dieses Land bis Jeb hinderten, jenen seinen natürlichen Beruf zu erfüllen, die Gränzen dieses Aufsaßes Uber- schreiten würde, kann ih doch nicht umhin, durch einige desfall- sige Andeutungen die nachfolgenden Bemerkungen über die Hoff: nungen, welche Ungarn auf ein tuchtiges System von Eisenbahnen zu begründen Ursache hat, im voraus zu erläutern. E

Der Verkehr Ungarns mit dem Auslande bewegte sich seit lange von und zu dem Centralpunkte, Pesth, vornehmlich auf fol-

Wegen: E M ee Soinoë und Debreczin nah Siebenbürgen und der Moldau. / i ch / L

9) Ueber Ketskeméêt, Szegedin und Temesvár nach dem sud: lichen Siebenbürgen und der Wallachei.

3) Ueber Maria-Theresianopel, Neusalß, Semlin und Belgrad nach der Türkei.

4) Ueber Veszprim, Kanisa und Tsakathurn nach Steyermark; ferner úber Pettau nach Triestk.

5) Ueber Komorn, Raab und Preßburg nach dem nördlichen Steyermark, Oesterreich, Mähren, Böhmen und Schlesien.

6) Ueber Misfkolß, Kaschau und Esperies, dann Bartfeld oder Käßmark nach Galizien und Polen.

Der Verkehr von Wien aus geht zu den Bergskädten über Preßburg nach den Landestheilen am rechten Donau-Ufer über Oedenburg.

Bon diesen alten Handelswegen haben in neuester Zeit meh- rere ihre frúhere Wichtigkeit verloren, während auf anderen der Verkehr zugenommen hat.

Debreczin ist fortdauernd der Vereinigungspunkt für die Landes - Erzeugnisse des östlichen Ungarns, und wenn es auch im- mer mehr zur Kommandite von Pesth herabsinkt; so wird die Straße dorthin doch um so weniger veroöden, weil die Donau- Konkurrenz derselben nicht schr schadet.

Die Straße nach Temesvár hat durch die Dampfschifffahrt auf der Donau sehr gelitten; welches auch hinsichtlich des Weges auf Semlin der Fall ist.

Der Verkehr nach Triest hat sich in etwas dem Hafen von Fiume zugewendet, aus Gründen, welche unten, wo vom Projekte einer Karlstadt - Sisseck- Eisenbahn die Rede ist, dargelegt werden sollen, Den Landweg úber Resburg hat die Donau- Schiffahrt gleichfalls sehr beeinträchtigt, obgleich die Masse des Verkehrs in dieser wie in der entgegengeseßten Richtung sehr zugenommen hat,

Die Straße nach Galizien endlich war in frúherer Zeit eine der wichtigsten, wie eine Reihe einst blúhender Städte an dersel: ben bezeugen; jeßt is sie weder für die Ein- noch für die Aus- fuhr von Erheblichfkeit.

So lange Ungarn feine Eisenbahnen und keine lange gute sonstige Landwege besißt, werden die Wasserstraßen, namentlich die Donau, eine hervorragende Wichtigkeit behaupten; neben denselben aber sind fr den größeren Verkehr jeßt nur die Straßen über Debreczin und nach dem Adriatischen Meere hervorzuheben,

Für den kleineren Binnen - Verkehr bestehen eine Menge Maárkte, und als die wichtigsten Pläße, wo dergleichen gehalten werden, möchten außer Pesth, Debreczin und Preßburg, noch etwa Szegedin, Tirnau, Weißen, Oedenburg, Raab, Fünfkirchen, Ka- schau, Temesvár, Agram, Warasdin und Semlin zu bezeichnen seyn. Als einige Hindernisse des Aufblühens des Verkehrs sind zu nennen:

1) Die geringe Neigung, welche der eigentliche Ungar für die

damit verbundenen Arten der Beschäftigung hat.

29 Die Gräânzsperren nach allen Seiten, namentlich der Man- gel an Gegenseitigkeit zwischen den Oesterreichischen und Un-

garischen Zoll-Systemen; dann auch die Beschränkungen und Hindernisse, denen die Donaufahrt unterliegt. :

Der hochst mangelhafte Zustand fask aller Landstraßen, wel: cher namentlich zur Regenzeit manche Theile des Landes fak- tisch isolirt, Die Landwege werden in ihrer jeßigen Be- schaffenheit so lange bleiben, als die Bau-Verpflichtung nicht auf andere Weise und allgemeiner vertheilt wird; als die jeßige Art des Geschäftsbetriebes hinsichtlich derselben nicht geändert wird; als man nicht mehr bemüht ist, taugliches

Material herbeizuschaffen, woran es allerdings in einigen

Theilen des Landes etwas mangelt.

i) Die unzureichenden Abwässerungs-Anstalten, so wie im All: gemeinen die geringe Sorge, welche man auf die Verbesse- rung der kleineren Wasserstraßen bisher verwendet hat.

5) Einzelne Verfassungs- und Verwaltungs-Einrichtungen, welche die Bildung cines fúr die Jndustrie und den Verkehr in mancher Beziehung unentbehrlichen kräftigen thätigen Mit- telstandes verhindern.

6) Der Mangel mancher Einrichtungen und Bestimmungen, durch welche in anderen Ländern das Aufblühen der Jndu- strie und des Verkehrs wesentlich gefördert ist; ein Schritt in dieser Beziehung is durch das neue Kredit- und Wechsel: Gesetz geschehen. : /

Hinsichtlich der im Bau begriffenen oder projektirten Eisen- bahnen is Folgendes zu bemerken: Der im Jahre 1836 geschlos: sene 25e Geseß-Artikel erwähnt mehrerer Eisenbahnen, stellt solche unter den Schuß des Geseßes und erklärt sle zum Genusse der darin zugesicherten Begünstigungen befähigt. Dahin gehören die Schienenwege von Pesth nach Wien bis zur Ungarischen Gränze, von Pesth gegen Mähren und Schlesien und von Pesth nach Siebenbürgen. Der Umstand, daß die Richtung obiger Bahn zwischen Pesth und Wien genauer nicht bezeichnet war, veranlaßte einen heftigen Kampf zwischen zwei konkurrirenden Projekten. Die jeßige Wien -Raab- Bahn - Gesellschaft (vergl. den ersten Artikel) bewarb sich um die Konzession zum Bau einiger Schie- nenwege am rechten Donau-:Ufer, und zwar von Wien úber Neustadt nach Oedenburg 10; Meile, von Wien nach Preßburg 97 Meile und entweder von Oedenburg oder von Poßneusiedl Uber Wieselburg nah Raab (9 M.). Eine Kanal - Verbindung der Donau und der Theis sollte sich hieran reihen. Diese Bahn erhielt eine Königliche Konzession, während die am linken Ufer beabsichtigte sog, Central- Eisenbahn sih des Beifalls der Mehr- zahl des Ungarischen Landtages erfreutez der Bau an beiden ist noch nicht begonnen, weil diese Differenzen noch nicht gehoben sind, und die zu besorgende Konkurrenz beide Gesellschaften zweifelhaft macht. Die nebsk ihren Zweigbahnen guf etwa 70 Meilen berech- nete Central-Eisenbahn soll nicht mehr als 7,000,000 Rthlr. kosten ist aber auch vorläufig, wenigstens theilweise, auf den Betrieb mit Pferden projefktirt. Die Strecke zwischen Wien und Preßburg soll von Genserndorf ab mit der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn in Verbindung gebracht werden; von Preßburg soll die Eisenbahn über Érsekfujvár, Parkány und Weißen nach Pesth und von dort nach Debreczin laufen. Beide Gesellschaften haben Tarif-Bor- schläge eingereicht, und zwar verlangt die am rechten Ufer resp. 7, 5% und 42 Sgr. pro Person und Meile, während die am linfen Ufer von Wien bis Preßburg resp. 55 42-7 und 25 Sgr, von Preßburg bis Pesth aber sogar nur resp, 457, 356 Und 255 Sgr. pro Person und Meile begehrt,

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Zu bauen begonnen und im Juni 1840 mit Pferdekraft theilweise dem Betriebe eröffnet is die Eisenbahn, welche die Städte St. Georgen, Bösing, Modern und Tirnau mit Preß: burg verbinden soll. Sie wird 6,6 Meilen lang und war auf ein Anlage- Kapital von 374,000 Rthlr, berechnet, jedoch haben, vielleicht wegen der großen Menge Restanten, im laufenden Jahre dazu 70,000 Rthlr. angeliehen werden müssen.

Ein Projekt der neuesten Zeit ist die Karlstadt-Sissek Eisen- bahn, welche längs der Kulpa bei Dubowacz bis Gadin (Jasska) dann nach Ausperg, Odra, Busewicz (Lekenik) zur Save führen soll; ihre Länge würde 11,5 Meilen betragen, Ein zweiter Vor- schlag ist die Richtung von Karlstadt auf Domagovich, Zdenchina, Bresovicz, Odrapfahr, Busjevecz, Lekenik, Sissek, mit etwa 11/25 Meilen Länge und von Odrapfahr aus einer Seitenbahn von 1/25 Meilen nach Agram,

Nach dem leßteren Projekte lehnt die Bahn bei Sissek sich nicht an die Kulpa, sondern zieht vorbei und erreicht bei Gla- dove die Save, um an dieser Stelle den Strom zu passiren, dem- nächst die Bahn úber Pakracz, Posega und Déakovár nach Vu- fovar (27 Meilen) fortseßen zu können, dadurch mit der Donau

in unmittelbare Verbindung zu kommen und die Schifffahrt auf |

der Save zu umgehen. Von Sissek aufwärts soll noch eine Sei- tenbahn zur Verbindung mit der projektirten Wien-Triester Bahn, über Steinbrúücke, Sztupnik, Szamobor u. s. w. angelegt werden; oder, falls die Wien-Triesker Bahn nicht zu Stande käme, könnte die obengedachte Flúgelbahn von Agram bis Oedenburg verlängert werden (30 Meilen), um dort der Wien-Raaber Bahn sich anzu- schließen.

Alle diese Projekte, so wie ein ferneres noch, welches von Steinbrúcke aus (s. oben) eine Verlängerung der Eisenbahn nach Prewald und Triest beabsichtigt, haben den nämlichen Zweck; nám- lich Ungarn mit dem Adriatischen Meere in sichere, rasche Verbin- dung zu seßen, Diese Angelegenheit scheint so außerordentlich wichtig, daß die betreffenden Verhältnisse etwas genauer dargelegt werden mússen,

Die einzigen

sind: die Donau (

Wasserstraßen für Ungarns Ausfuhr - Handel

‘für den Zweck der vorliegenden Betrachtung thalwärts) und das Adriatische Meer. Auf die Donau hat man von jeher die größten Hoffnungen gebaut, und die einzelnen Stimmen, welche sich gegen die Wahrscheinlichkeit der Verwirk: lichung dieser Hoffnungen erhoben, haden feinen tiefen Eindruck gemacht. Ohne in diesen Streit einzugehen und abgesehen davon, daß fúr jeßt noch sehr wenig Aussicht zur Beseitigung der Hin- dernisse einer guten wohlfeilen freien Donaufahrt, vorhanden ist; läßt sich doch nicht in Abrede stellen, daß dieser Wasserweg, so nüßlich er Ungarn is und noch mehr werden fann, als große Straße zur Ausfuhr Ungarischer Erzeugnisse manche Schwierig- feiten darbietet, deren Hebung nicht abzusehen ist. Denn wie wird es möglich seyn, bei den großen unvermeidlichen Kosten dieses Weges und bei dem dadurch verursachten Zeitverluste nach den Hâfen des Adriatischen und Mikttelmeeres auf der Donau mit Vortheil Waaren zu versenden? Werden selbst in den Häfen des Schwarzen Meeres Ungarische Produkte regelmäßig die Konkur- renz mit gleichen Erzeugnissen des súdlichen Rußlands, der Mol: dau und Wallachei bestehen können ?

Der zweite Weg für den Ungarischen Exporthandel ist der von Sissek über Karlstadt nah Fiume oder Zengg. Die Save, an welcher Sissek liegt ist, obgleich der Verbesserungen sehr bedúrf- tig, bis Rugliza bei Agram mit großen Flußschiffen zu befahren; sie steht direkt und indirekt, mittelst der Donau, der Theis, der Drau, des Marosch, des Franzenkanals u. s. w., mit dem größten Theile von Ungarn in Wasserverbindung. Die Kulga fließt von Often herkommend bei Sissek in die Save und berúhrt Horváth, Karlstadt und Sissinecz. Jhr Zustand ist das hauptsächlichste Hinder- niß bei Versendungen nach der Seeküste; denn sie ist im Som- mer gewöhnlich wegen Wassermangels, im Herbste und Frühjahre wegen häufiger Ueberschwemmungen, im Winter wegen des Eises nicht zu passiren, mithin nur selten ordentlih fahrbar. Jst man bis Karlstadt gelangt, so führen von dort aus drei gute Kommer- zialstraßen úber die Gebirge nah dem Adriatischen Meere, ng- mentlich: die Louisenstraße (18 Meilen lang) nach Fiume, Buc- cari und Porto Re, die Josephina nah Zengg. Diese Kunsk- straßen haben bis jeßt den Hoffnungen, welche man für den Un- garischen Ausfuhrhandel von ihnen hegte, desholb vorzüglich nicht entsprochen : weil sie regelmäßig nur nach der See zu Transporte haben, weil die Wasserwege aus dem Jnnern Ungarns keine ra- che, zeitige, wohlfeile Förderung gestatten, weil sie zu Seehäfen führen, wo, mit Ausnahme des allerdings bedeutenden Holzhan- dels, fast. nur Kommissions-Geschäfte für Triest getrieben werden, Einfuhr - Artikel als Rückladung aber selten sich vorfinden, weil, des häufigen Umladens wegen, die Kosten des Transports bis Sie 20 ho) fommen U, s: 10. :

Aus dieser flüchtigen Darstellung dúrfte als Resultat sich er: geben, daß eine hochst wünschenswerthe wohlfeile, sichere und ra- sche Verbindung Ungarns mit dem Adriatischen Meere am besten erreicht werden dürfte: durch die oben näher angedeutete Eisen- bahn von der Donau bei Vakovar úber Sissek nach Karlstadt und von dort nach den Ungarischen Häfen am Adriatischen Meere, oder, falls die Wien-Triester Bahn gebaut wird, über Sissek nach Steinbrüke u. s. w. zum Anschlusse an diese Bahn.

Jn Beziehung auf die Donaustraße noch die gelegentliche Be- merkung, daß vor einigen Jahren der Vorschlag gemacht wurde, von T schernowoda oder Rassowa, welche an der Donau etwas unterhalb

Silistria liegen, nach dem Schwarzen Meere in der Richtung auf |

Koskendsche einen Schienenweg anzulegen (etwa 7 Meilen lang), um dadurch die Donaukfrummung abzuschneiden und die Russi- {hen Donau-Mündungen zu vermeiden.

Jn entfernterer Zukunft dürften für Ungarn noch einige Ei- senbahnen liegen, deren großer Nußen ersk dann recht überzeugend sich herausstellen wird, wenn dieses von der Natur so reich aus- gestattete Land in die Lage gekommen is, die Geschenke der Na- tur so zu benußen und zu verwerthen, daß sie einen hohen Grad von Wohlstand erzeugen. Zu der Zeit wird man die Komitate: Trentschin, Arva, Liptau, Zips, Sarosch u. \. w. durch Schie- nenwege mit der Ungarischen Centralbahn oder mit der Bochnia- Lemberg Bahn in Verbindung seßen; man wird auch von Sie- benbúrgen aus sich einen Abzugweg zu eröffnen suchen, vielleicht mittelst einer durch die Militairgränze zur Donau geführten Ei- senbahn, oder mittelst einer Bahn, die den kürzeren Weg zum Sereth einschlägt.

Stettin, den 9, Dezember 1841.

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Berlin - Anhaltische Eisenbahn.

Berichtigung. Jm gestrigen Blatte der Staats - Zeitung ist bei der Angabe der Dauer der Fahrten auf der Berlin-Anhalt- schen Eisenbahn überall statt: „längste Dauer“, kürzeste Dauer und statt : „kürzeste Dauer“, läng ste Dauer zu lesen.

Meteorologische Beobachtungen.

1841. 16. Dez.

Luftdruck. . |336,21" Par. 335/94" Par. | 335/61 Par. Luftwärme .…. | +- P Ld | t 90° R: | Thaupunkt ,,, | -+ 0,3° R. | + T4 R. +- 1,8° R. | Bodenwärme 4,7° R. 81 pCt. | 79 pCt. | 87 pCt. Ausdünstung 0/031 Rh. heiter, trübe. | regnig. | Niederschlag 0/017 Rh. | )

[

Morgens | Nachmittags Nach einmaliger | |

Abends 6 Ubr. 2 Ubr.

10 Uhr.

Beobachtung.

| Quellwärme 8,2° R.

2,8° R. | Flusswärme 2,/,8° R.

Dunstsättigung Wetter NW. WNW. WNW, Wärmewechsel -+3,5°, Wolkenzug. . . | I N. 4 ——_ -+- A. Tagesmittel : 335,92 Par... 4+ 2,4° R. +1/,2° R... 82 pct. WNW.

Berliner B00 r se Den 17. Dezember 1841.

Pr. Cour.

Brief.

Pr. Cour.

Actien. g) Brief. | Geld. Bord

Fonds. |sg| [1 Geld. | | St. Schuld - Sch, | 4 | 104 46 | 104 ‘a Brl. Pots. Eisenb. | Pr. Eugl, Obl. 30.4 | 102% | 101% do. do. Prior. Act. 4 Präm. Sch. der| | | Mgd. Lpz. Eisenb. | Seebandlung. -| 802 80% } do. do. Prior. Act, Kurm,. Schuldv. |35| | 102% ]Brl. Anb. Eisenb. | Berl. Stadt - Obl, 103% | 103 {i do. do, Prior. Âct. Elbinger do. I _—— | -—— Düss Elb. Eisenb. | Danz. do. in Th. A7 do. do. Prior. Áct. | Westp. Pfandbr. 35 | 1027 101% Grossh. Pos. do. | #4 | 1057; Ostpr. Pfandbr. 35 | 101% Pomm. do. [95 = j 1017 Kur- u. Neum. do. |35| 1025 | -—— Schlesische do. |35 | 100? | | +

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Rhein. Eisenb.

Raaana| A|

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Gold al marco

Friedrichsd’or

Andere Goldmün- | zen à 5 Th.

Disconto

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 13. Dez. Niederl, wirkl. Schuld 51 7 Kanz. Bill. 25 E 9% Span, 21 7 Pass. —. Ausg. —. ZinsI, Präm. Sch. Pol. —. Oesterr. —.

A ntwerp en. 12. Dez. Zinsl, —, Neue Anl. ZI1E,

Frankfurt a. M., 14. Dez. Oesterr. 9% Met. 1085 G. 45 10036. 25 A 56 G. 15 D147 Br. Bank-Act. 1971. 1969, Loose zu 500 Fl. ] 13% ] 13: Preuss. Präm. Sch. S1 G. do. 1% Anl. 1027 Br, Poln, Loose 762 G, D Span, Anl, 24. 23%. 25% Woll. 5075. 6507.

Eisenbahn - Actien, Leipzig - Dresden 101 Z G. Köln - Aachen 987 G.

Hamburg, 15. Dez. Bank- Actien 1828 Br. Engl. Russ. 1085.

Paris, Aul. de 1841

c . I 24% Passìve 9%.

Rente fin cour. L16. 80 35 Rente fin cour. 78. 35

Ll}, Dez. 9% jj SPan, Rente

fin cour 79. 52 Neapl, fin cour. 106. 30. Da

0

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 18, Dez. Jm Schauspielhause: tisches Trauerspiel in 5 Abth., von C. Gußkow. i

Sonntag, 19. Dez, Jm Opernhause: Czaar und Zimme! mann, fomische Oper in 3 Abth. Musik von Lorßing. Balle! von Hoguet. L

Im Schauspielhause: Auf Begehren: Treue Liebe, Schau spiel in 5 Abth., von Eduard Devrient. : :

Montag, 20. Dez, Jm Schauspielhause: Zum erstenmale: Der alte Herr, Lustspiel in 2 Abth., vom Verfasser von „LÚge und Wahrheit.“ Hierauf: Erziehungs - Resultate, Lustspiel in 2 Abth, von C. BlUni,

Patkul, poli

Königstädtisches Theater.

Sonnabend, 18. Dez, (Jealienische Opern-Vorstellung.) Lu crezia Borgia, Opera m 83 Atti, Poesia del Ogr. Romani, Musíca del Maestro Gaectano Donizetti, (Signora Laura Assan- dri: Lucrezia,)

Sonntag, 19. Dez. Zum erstenmale wiederholt: Das Mar morherz. Romantisch-komisches BVolksmährchen mit Gesang in 3 Akten, von Karl Haffner. Musik von Adolph Müller.

Montag, 20. Dez, * (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Otello, il Moro di Venezia. Opera in 3 Atti, Musiíca del Maeslro Rossíini. (Signora Laura Assandri: Desdemona,)

Bei dem herannahenden Schluß des Jahres werden alle Die jenigen, welche Forderungen an das Königsskädtische Theater ha ben, aufgefordert, sich mit ihren desfallsigen Rechnungen und An sprúchen, vor Ablauf dieses Monats, in den Vormittagsstunden, bei dem Rendanten der Hauptkasse zu melden und, nach Befund der Richtigkeit, sofortige Zahlung zu gewärtigen,

Berlin, den 13. Dezember 1841,

Die Direction des Königsstädtischen Theaters.

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 16. Dezember 1841.

Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 10 Sgr., auch 3 Rthlr. ; Rog gen 1 Rihlr. 20 Sgr., auch 41 Rthlr. 15 Sgr. 6 Pf. ; große Gerste 1 Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. ; kleine Gerste 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 23 Sgr. 9 Pf. ; Hafer 25 Sgr., auch 20 Sgr. ; Erbsen 1 Nthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. Linsen 2 Rthle. 228Sgr. 6 Pf./ auch 2 Rthlr. 10 Sgr. Etingegangel sind 179 Wispel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Nthlr. 10 Sgr./ auch 3 Rthlr, 7 Sgr. 6 Pf., und 3 Rthlr. 3 Sgv. 9 Pf. 5 Roggen 1 Kthlr. 24 Sgr. 5 Pf, auch 1 Nthlx. 17 Sgr, 6 Pf, ; grope Gerste L Blr, 1 Sar. 3 Pf.- auch 1 Rthlr,; Hafer 22 Sgr. 6 Pf.- auch 21 Sar. 3 Pf. Erbsen 1. Rthlr. 20 Sgr.- auch 1 Rthly, 18 Sgr. 9 Pf. Eingegangeit sind 524 Wispel 17 Scheffel.

Mittwoch, den 15. Dezember 1841. Das Schock Stroh 9 Rthlr. 20 Sgr., auch 9 Dro Der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr./ auch 21 Sgr. 3 Pf. Kartoffel : Preise. Der Scheffel 15 Sgr./ auch 10 Sgr. Branntwein-Preise. _

Die Preise von Kartoffel - Spiritus in der Zeit vom 9. bis incl. 16. Dezember d. F. waren: 1457, 14% Rthlr. pro 200 Quart à 54 pCt.-oder: 10,800 pCt. nach Tralles. Korn-Sptritus ohne Geschäft.

Berlin, am 16. Dezember 1841. 5 : Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei. Beilage

Frankreich,

Paris, 12. Dez. Der Conseils-Präsident und Kriegs-Minister, Marschall Soult, hat von dem General Negrier, der in der Provinz Konstantine den Ober-Befehl führt, einen vom 22, November datir- ten Bericht erhalten, Úber die Art und Weise, wie die Festlichkei- ten am Schlusse des Ramadans zu Konstantine begangen worden sind. Man hatte dazu die Häupter der unterworfenen Stämme eingeladen. Am 15, November dem ersten Tage des Monates Chaoual war das von den Arabern Nid-Leguir benannte Fest. Es sollte so gefeiert werden, wie zur Zeit vor der Französischen Herrschaft. Der Bericht erzählt: „Um 7 Uhr Morgens kam ich aus dem Schloß, begleitet von den Französischen Autoritäten, den stadtischen Vorskehern und den Arabischen Häuptlingen. Frank- reichs Fahne eróffnete den Zug, den, wie zur Türkenzeit, sieben Kanonenschüsse ankündigten; unter großem Bolksgedränge gelang- ten wir auf die Höhen von Coudiat-Aty an den Ort, wo das Fest be- gangen wird, Ein Zelt stand bereit, die Behörden aufzunehmen, ein Theil der Garnison paradirte vor dem Zelte, für die Kampf- spiele einen Raum von 3009 Metres freilassend. Auf ein gege- benes Zeichen defilirten die Reiter der Araber-Stämme; es war ein schônes Schauspiel, alle diese Männer in reicher Waffenpracht vorúberzichen zu sehen. Nicht mit gleichem Gepränge waren sie vor ihren ehemaligen Herren, den Türken, erschienen; sie wußten wohl, daß der Dey nach dem Feste Rechenschaft verlangte, wenn sie Gold und Kostbarkeiten hatten sehen lassen, Diesmal herrschte großer Jubel unter ihnen; in den Gruppen hörte man fingen von der guten Zeit, die wiedergekehrt sey für Konstantine, von den Reitern mit goldenen Sporen, die noch immer des Lan-

Z seyen. Die Festlichkeiten dauerten zwei Tage, die Ztâmme zeigten durchweg eine günstige Stimmung für Franfk- reichs Sache, Vor dem Aufbruch zur Heimkehr zogen die mann- haften Reiter an mir vorüber; ihre Häupter nahmen Ab-

bleiben und an Frank:

fovderte sie! auf, - Wweu * zu | Die Araber haben sich bei diesem Anlaß wieder

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uben, - Di wir nicht gekommen sind, wie ihre Marabuts aus- zu plúndern und auszurotten, sondern um sie zu zu civilisiren.“ Im Kontrast mit diesem Bericht on uns neulich bereits erwähnte Aeußerung, die ein ! Bataillons-Chef noch unlängst von einem alten Araber gehört haben will: „Wenn je ein Arabisches Kind in unseren Bergen ein Fränkisches Wort lernt oder ausspricht, so werde ich hm selbst den Kopf abschlagen. Eure Schulen in Algier sind ein Tropfen im Meer? Was wollt ihr mit Euren Sitten Landen? Mit Eurer Civilisation? Unsere Weiber hleiert und schamhaft, die Eurigen frech und lústern, „trinken hißige Getränke, wir Araber Wasser, Fuünglinge sich auch berauschen lernen? Der Ara- * Geld nehmen, aber er wird Euch verrathen, sobald lUck den Rücken wendet. Es dienen Euch Verräther, mge Jhr sie besoldet. Solche Pfeiler sind auf Sand gebaut. Krieg kann lange währen, aber herrschen werdet Jhr nie die Sdhne unserer Stämme, denn unsere Frauen können

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ofischer

n1 (oes 3 E E. 9105 65 ° Le 44 der Granze der Wüste neue Streiter gebahren. (Rhein- und Mosel-Zeitung.) Die Französische und uch mitunter die Deutsche Presse haben von den Bemühungen

prochen, mit denen ein hier lebender Arzt und Reisender, der

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Dr, Barrachin, thatig und energisch die Emancipation der Christen

im Orient betreibt, wie er denn auch zu der Bildung des Comité oriental und der Herausgabe einer Nevue orientale die erste {nregung gegeben hat. Der wackere Mann scheint, wie es allen Reformatoren eine Zeit lang geht, auf viele Hindernisse, Verken nungen, Meid, Eifersucht, Bedenklichkeiten u. s. w., zu stoßen und

t vielen Opfern sein Unternehmen beharrlich fortzuseßen. Um ehrender für die Verfasserin und ihn selbst if folgender Brief, der an ihn gerichtet wurde, der in Abschriften zirkulirt, und den ich Jhnen heute mittheile, statt von den immer fortgeseßten und

ch unentschiedenen politischen Intriguen des Augenblicks zu spre chen. Das Schreiben lautet folgendermaßen :

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Herr Doktor, so fern ih der Politik siche, so habe ich doch mit dem größten Futeresse Fhre Broschüren über die Emancipation der christlichen und tsraelttischen Bevölkerungen des Ortents gelesen. Die Gesinnungen, welche Sie in diesen Publicationen ausgesprochen, sind von der Art, daß fle Getst und Herz aller Freunde dexr Humanität rühren müssen, Um mich Jhrem Werke beizugesellen, o weit es die Beschränktheit metnes Vermögens erlaubt, siche ich nicht an, Fhnen

n Theil der Caution, den Ste zur Begründung der Revue orten le nôthtg haben, darzubteten; doch will ih, mein Herr, nicht dar uf allein den Bewets von Fnteresse, den Sie miv eingeflößt, beschrän ken. Wittwe des Doktor Lattier de la Roche, des Entdeckers der Methode, den Augenslaar ohne Operation zu heilen, will ich vor mei ner Abreise nach dem Süden, wo ih vom Klima einige Linde rung der Krankheit, an der ich leide, verlangen will, Fhnen diese Methode, wie sie mein Mann mir hinterlassen hat und dîe Niemand auszuüben autortistrt 1, Ubergeben, Fch crklâre daher durch die sen Brief, daß ich Sie vollständig in die Methode einweihe, die mein Mann, der Doktor Lattier de la Roche, entdeckt : ich erkläre, daß Sie dieselbe vollkommen besißen, und ich ermächtige Sie, sich Überall und in ieder Weise, die Sie für gut befinden, als sein einziger Nachfol ger zu erklären; außerdem übermache ich Fhnen mit der Bitte, sie bekannt zu machen, die leßten Beobachtungen , die der Tod ihn zu beendigen verhindert. Indem ich Fhnen die medizinische Verlassen schaft des Doktor Lattier de la Roche Ubergebe, gebe ih Fhnen zu gleich den Beweis meiner Achtung für Fhren Charakter und meines Vertrauens in Fhren Eifer und Jhre Talente. Seyn Sie Überzeugt, mein Herr , daß, wo mich auch meine traurige Gesundheit cine Zu flucht zu nehmen zwingen wird, ich stets mit der größten Freude von Erfolgen erfahren werde, die Sie, hofe ich, in jener doppelten Mis sion , der Sle stch unterziehen , erringen werden, nämlich, den Un- glücklichen das Augenlicht wiederzugeben und unterdrückte Völker zur Fretheit zurückzurufen. : N achsch rift. Jch seße die Zahl der Fahre nicht fest, nach de ren Ablauf Ste diese Methode zu veröffentlichen gehalten sind; ich stelle dies wie alles Andere Jhrer Loyalität anheim.// - C 2 2: E 0

Jch füge diesem Briefe nichts hinzu, als die Bemerkung, daß nach der Ansicht der Aerzte die Ausúbung dieser Entdeckung dem Urheber derselben 20-— 30,000 Fr. jährlich einbrachte und ferner- hin dem Besißer abzuwerfen im Stande ist, daß deren Berkauf daher der Wittwe Lattier eine höchst bedeutende Summe abgewor- fen hâtte.

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Großbritanien und Jrland,.

_ London, 11. Dez. 2m 6, Dez, hielt in Dublin die Asseciation fúr Aufhebung der Union ihre gewöhnliche Wochen-Versammlung. O'’Connell sprach in der Rede, welche er dort hielt, wieder sehr heftig gegen Espartero und sagte unter Anderem: „Die Morning Chronicle, welche die Partei Espartero’s nimmt, täuscht sich, wenn sie ihn als den Vertheidiger der Freiheit hinstellt, Man behauptet, in Spanien herrsche die Kirche úber den Staat. Jm Gegentheil, seit dem Ministerium des Kardinals Ximenes is die Kirche in Spanien dem Staat unterworfen, Der Kardinal be- laskete die Kirchengúter mit einer Steuer von 70 pCt, Espartero hat nun wohl gemeint, die übrigen 30 pCt. gäben der Kirche ein zu gewaltiges Einkommen, und er nahm ihr auch dieses, Ja, er ließ es nicht einmal dabei bewenden. Er ließ die Priester, welche gegen solche schmachvolle Beraubung protestirten, in den Kerker wer- fen. Und endlich befahl er sämmtlichen Brüderschaften , die doch zu dem Zwecke, dem Volk eine moralische und religidse Erziehung zu geben, gebildet waren, sich aufzulösen, unter Androhung der schwersten Strafen, Man verfolgte sogar Jndividuen, welche für die Gesellschaft der Glaubensverbreitung unterschrieben hatten, Was würde man in England dazu sagen, wenn Jemand eingeker- fert wúrde, weil er für eine Bibel-Gesell schaft subskribirte. Wenn die Morning Chronicle diesen Espartero zu unterstüßen fort- fahre, so wird sie sich und die Whig-Partei in Jrland kompro- mittiren. Wir wollen nicht, daß die Kirche vom Staat beherrscht werde. Jch will auch nicht, daß die Kirche über dem Staat stehe. Allein meiner Meinung nach darf die Kirche nicht von dem Staat besoldet werden.“

Jn Bezug auf frúher nah New-Yorker Journalen erwähnte Gräânzhändel in British-Guiana schreibt die Times: „Di neuesten Blätter aus Trinidad sprechen von der Gränzfrage in Britisch-Guiana, welche die Bewohner der benachbarten Kolonieen aufgeregt hat, und erwähnen dabei, daß die Zeitungen von Ca- raccas mit Angriffen auf Paez, den Präsidenten von Venezuela, angefüllt sind, als dessen Lässigkeit die Besebung der Canos (Ei- lande) Barima und Amaracuro im Orinoco Schuld gegeben wird. Fn Angostura, heißt es, seyen die Kaufleute nicht wenig und. nicht ohne Grund úber die Ansiedelung der Engländer an einem Kanal des Orinoco beunruhigt, welcher direkt zu ihrer Haupt - Handels- stadt an diesem Strome führt, Wie es scheint, haben die Briti- schen Waaren unter der von Herrn Schomburg aufgepflanzten Englischen Flagge bereits einen Markt gefunden an dem Britischen Ufer des Stromes, von wo ohne Zweifel (denn es zu ver- hindern soll unmöglich seyn) ein unermeßlicher Schmuggelhandel nach Venezuela wird begonnen werden, zum Ruin des geseßmäßi- gen Handels von Angostura und der daraus von der Regierung Benezuela?s bezogenen Einkünfte.“

Nachdem für 18,910,000 Pfd. Schaßkammer-Scheine als echt gestempelt worden sind, ist diese Operation nunmehr geschlossen.

Der Globe bemerkt zu der Verurtheilung des Herrn Smith wegen Verfälschung von Schaßkkammerscheinen: „Dieses Urtheil muß fúr die unschuldigen Jnhaber verfälschter Schaßkammer- scheine befriedigend seyn, denn es verstärkt ihre Ansprüche an die Regierung, indem es die Thatsache feststellt, daß die Verfälschung in dem Ministerium selb vorgina, und von Männern, die beauf- tragt waren, echte Schaßkammerscheine zu verfertigen, einzutragen und auszugeben, Wenn dieselben durch das schlechte Benehmen von amtlichen Personen in Verlust gebracht würden und die Re- gierung für diese Handlungen ihrer Beamten nicht verantwortlich seyn follte, so wúrde alles Zutrauen zu den Staatspapieren zer- kort werden.“

Mehrere Kriegsschiffe mit Truppen am Bord sind bereits von Portsmouth nach China unter Segel gegangen, und der Restk der dorthin bestimmten Verskärkungen soll binnen wenigen Tagen folgen; ihn begleitet der neuernannte zweite Befehlshaber der Truppen in China, Lord Saltoun.

Am 8ten ist einer Versammlung Merikanischer Fonds-Jnha- ber von Seiten der Herren Baring die Mittheilung gemacht wor- den, daß sie bereit seyen, ihnen die für Rechnung der Mexikani- schen Regierung in ihren Händen befindlichen Fonds, zum Belaufe von 16,000 Pfd., gegen Bezahlung ciner Provision auszuliefern.

Aus Sidney hat man Nachrichten vom 26. August. Der dortige Markt war mit Europäischen Waaren so überfüllt, daß fie zum Theil 27 pCt, unter dem Einkaufspreise verkauft werden mußten. Auf Neuseeland ist die Legislatur eroffnet worden; ihr erstes Geschäft war die Auflegung von Einfuhrsteuern; Bri- tisches Gut geht frei einz fremdes zahlt 10 pCte.

Herr Bishop, vielleicht der erske jeßt lebende Britische Ton- seßer, is gegen drei Mitbewerber, die Herren Donaldson, Graham und Dr, Wesley, zum Professor der Musik an der Universität Edinburg ernannt worden.

Die vormals dem Fürsten Stanislaus Poniatowski gehörige fostbare Daktyliothek ist jest Eigenthum des Herrn Tyrell in Lon- don. Der Eigenthümer gestattet Künstlern nicht nur auf das li beralste Zutritt zu diesem unvergleichlichen Kunstschaß, sondern will auch die geschnittenen Steine, in Serien geordnet, durch genaue Gyps-Abdrücke verbreiten lassen,

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Dánemark.

Kopenhagen, 10, Dez, Nach den im Kalender angeführ- ten statistischen Angaben betrug die Bevölkerung am 1. Februar 1840 in Dánemark 1,283,027 Seelen, in Schleswig und Holskein 801,208 Seelen und in Lauenburg 45,342 Seelen, zusammen 21295077, Gn den nördlichen Nebenländern: auf Jsland am 2. Februar 1835: 56,035, auf den Fârdern am 18. August 1834: 6928, in Grönland am 31, Dezember 1834: 7552 Seelen. Auf den Dânisch- Westindischen Jnseln befanden sich nach einer am 1, Oktober 1834 vorgenommenen Zählung 43,178 Seelen. Die Bevölkerung des Dänischen Reiches mit Ausnahme der Ostindi-: schen Kolonieen und der auf der Küste von Guinea kann man

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also fúr den Augenblick zu circa 2,290,000 Seelen anschlagen.

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Uan.

Juowrazlaw, 10. Dez.

wir hier eine seltene Lufterscheinung. Der Himmel war

Am 5ten d. M. hatten al

n Abend

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schwarz mit Wolken bedeckt, als ein bligähnlicher, langer Feuter- strahl, von Westen nach Osten ziehend, sih zeigte, der die Erde mit einem starken, mehrere Sekunden währenden, hellen Lichte er- leuchtete. Nach dem Verschwinden dieses Lichtstrahles erfolgte ein donnerähnliches, gleihmäßiges Rollen in der Luft, welches, nach eingezogenen Nachrichten, auf mehrere Meilen Entfernung gehört worden is, Nach Mittheilung eines hiesigen glaubhaften Búr- gers hat derselbe in eben der Zeit unfern Bromberg (5 Meilen nördlich von der angegebenen Richtung) eine Feuerkugel durch die Wolken brechen, in geringer Entfernung von seinem Wagen zur

Erde fallen und kurz vorher erlöschen sehen.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Die Pommersche ökonomische Gesellschaft.

: Die Pommersche ökonomische Gesellschaft, deren Mitgliederzahl fortwährend in erfreulicher Zunahme begriffen ist und welche sich abermals um einen Zweigverein vergrößert hat, indem ihr kürzlich auch die dkonomische Gesellschaft zu Uekermünde in Vorpommern beigetreten ist, hielt am 29, November d. F. ihre General-Versamm- Ung in Srettili.

Auch diesesmal schenkte der Ober-Präsident der Provinz Pom- ea H von Bonin, der Versammlung die Ehre sciner Gez genmMart,

Die gewöhnliche Frühiahrs- Versammlung war ausgefallen, da der Prasident der Gesellschaft, Herr Geheime Ober-Regierungs-Rath von Beckedorff, durch anderweitige Geschäfte abgehalten worden war, gegenwärtig zu seyn. i :

Nach der Erdffnungs3-Rede des derem auch etnen Ueberblick von der in ftaatswirthschaftlicher Hinsicht gei Bd. V, der allgemeinen landroirthic finden wird, wurden unter mehreren « gefaßt: a) Der in der General-Kasse zum Ankguf verbesserter Ackergeräthe v als Prämien an bâäuerliche, sich durch ©O und Fndustric auszetichnende Wirthe vertheilen zu können, sollen davon die Kosten bestritten werden, welche die chemischen Untersuchungen crfor- dern, die man von Seiten der verschiedenen Zweigvereine rücksichtlich des letder immer mehr übecrhandnehmenden Kartoffelschorfs anzustellen beabsichtigt. b) Sämmtklichen Zweig-Vercinen soll aufs neue empfoh- len werden , sich die Gründung oder Begünstigung von Muster wirthschafren für bäuerliche Wirthe in ihren Kreisen bestens ange= legen seyn zu lassen, und ihre Vorschläge zu Konkurrenzen und Preis-Aufgaben für kleinere Landwirthe baldigst einzureichen , wie solches von dem Stettiner, Stolper und Regenwalder Zweige be- reits geschehen is. c) Die für die Provinz so wichtige Angele- genheit wegen Beschaffung eines Meliorations-Anleihe-Fonds, über welchen die gewünschte Verständigung mit der General-Landschafts Direction noch nicht vollsiändig bewirkt worden ist, soll dem Regen= walder Vereine zu weiterer Bearbeitung für den Zweck der baldi- gen Vereinbarung mit jener Behörde übertragen werden.

Bei dem kurzen Berichte, welcher Über die Thätigkeit der eit zelnen Zweige im verflossenen Fahre zu erstatten war, wurde na= mentlich die Wirksamkeit des Vereins für die Kreise Stoly, Rum melsburg und Schlave rühmend erwähnt, von welchem eine Hagel und Mobiliar-Feuer-Assekuranz gegründet, cin beträchtlicher Trans port Oldenburger Fersen und Bullen etngeführt, ein Actien-Vercin zur Anschaffung brauchbarer Mutterstuten zu Stande gebracht und die Einrichtung einer ebenfalls auf Actien in Rúgenwoalde zu etablirenden großen Maschinen - Flachssvinnerei gufs lebhafteste und wirksamste untersiüußt worden ifi

Herrn Präsidenten, die unter An hohen Wichtigkeit des Ackerbaues e, und welche man in Heft 2 n Monatsschrift abgedruckt auch folgende Beschlüsse

iche Ueberschuß soll theils

l en, um selbige

Von dem General - Secretair d zwanzig die Landwtrthschaft | welche in der Versammlung diskutirt da jedoch die Zeit nicht hinreichte, um fie sämmtlich ein 1 und gründlichen Erôrterung zu unterziehen d

¿ft waren einige und 1de bezeichnet, über

3 j davon nur sechs zur Diskus fion ausgehoben, und zwar dtíe folgenden: 1) Bei welcher Aerndte- Methode hat îm verflossenen Sommer der Roggen in Stroh und Körnern am wentgsten durch die nasse Witterung gelitten? Auf welcher Bodenart, nach welcher Vorfrucht , mgung und bei welcher Saatzeit (früh oder spat) befielen (litten am Ros dieses Fahr am metsten und am wenig j Roggen, Gerste, Hafer, Erbsen und Wicken 1 r Früchte zeichneten sich besonders darit ; für Erfahrungen hat man bei uns in diesem Fahre Uber de!

und wie viel Pfund Oel erhielt man 100 Pfund Samen? 1 Al, Wie: vielraitig Debaubrer Wir dem Schorf und der Trockenfäule der Kartoffeln dadurch abzuhelfen, daß man neue Kartoffeln aus den Samen - Acpfeln dieser Frucht zieht - : 5) Jl malt M Ut 1e Ide Sale Ver uns e geführten Englischen Schweinen zufrieden, und wie viel Pfund Fut- ter (nach Roggen-Werth berechnet) sind erforderlich, um 100 Pfund Fleisch und Fett bei denselben zu erzeugen, wie viel dagegen bei den Landschweinen , sofern die Thiere beider Racen in demselben Alter gemästet werden? 6) Bewäahrt sich die Aufzucht der Käl- ber nach Vorschrift des Herrn von Riedesel? Dic Resultate dex Diskfusstonen über diese sechs Fragen wird man in einem der nächsten Hefte der allgemeinen landwirthschaftlichen Monatsschrift zur Oeffentlichkeit bringen.

Am Schlusse der Verhandlungen wurde der Vice-Präsident dev Gesellschaft, Herr Baron Senfft von Pilsach, da derselbe außer der Zeit sein Amt niedergelegt hatte, bewogen, dasselbe noch bis zur nächsten Frühfahrs-Versammlung beizubehalten, Der Präsident, dessen statutenmäßiges Biennium zu Ende gegangen war, wurde einstimmig wieder gewählt. Zuleßt wurden auch noch über die künf- tige Wahl des Prästdenten der Pommerschen dkonomischen Gesell schaft Beschlüsse gefaßt, S y.

“) Wir geben diesen Bericht, wie ex uns zugeschickt worden ist, glauben uns aber bei dieser Gelegenheit die Bemerkung erlauben zu dürfen, daß dergleichen Berichte für ein größers Publikum, wie wir es vor Augen haben müssen, an Werth und Futeresse bedeutend gewinnen würden, wenn sie, anstatt einer bloßen Aufzählung der verhandelten Gegenstände und gestellten Fragen , wenigstens das Wesentlichste aus den Verhandlungen selbs! und den Beantwortun gen jener Fragen, so weit es für weitere Kreise und ein politisches Blatt überhaupt passend is, geben wollten.

Anmerk. der Redactl.