1841 / 357 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

spiel der vor wenigen Jahren an der Südspiße Australiens gegründe- ten Ansiedelung, berechtigt zu noch günstigeren Vorausseßungen. Der zu einem städtischen Bauplab geeignete Ácre in Melbourne ward im urchschnitt zu 209 Pfd. St., der Acre in dem durh cinen Halb- messer von 5 Englischen Meilen um die Stadt gebildeten Weichbild dls t A St. 9 Sh., in weiterer Entfernung zu 16 Sh, 1 Pce, ver fteigevt. : S Ln Für den Walfischfang in der Südsee liegen die Chatham- Jnseln so bequem, daß sich selbs bereits für diesen Zweck Niederlassungen ebildet haben. Die von Bremischen Walftschfängern auf thren See- Derian verzeichneten Routen deuten auf die diesen Jnseln benachbav- ten Gewässer als auf den eigentlichen, nach den Jahreszeiten wechseln- den Aufenthalt des schwarzen Walfisches. Auch das tropische Meer- ebiet des Physeter macrocephalus, welcher das fostbarere Sperm-Oel Ttefert, ist von dort aus in kürzerer Zeit erreichbar, als von Adelaide, Port Philipp, Hobarttown, Sidney oder Wellington. Für den Vor- theil, welchen cine bleibende Niederlassung in jenen Gegenden vor ci- ner auf mehrere Jahre zu berechnenden Ausrüstung in Europäischen Häfen diesem Geschäftszweige gewährt, redet das Beispiel Englands, welches ihn fast ausschließlich seinen Australischen Kolonieen über- assen hat. A ; M Ad aas Nicht minder günstig ist die Lage des wohlgesicherten Hafens an der Westküste der größeren Fnsel für den Austausch der Bedürfnisse mit diesen unglaublich rasch aufblühenden Niederlassungen. Die in jenen Breitengraden vorherrschenden westlichen Winde machen diesen Hafen zu einer Station für die Fahrt von jenen Niederlassungen durch oder aus der Cooksfiraße nach Valparaiso oder um das Cap Horn, während der östliche Passat den Seeweg von Panama und Neu-Cali- fornien nach der Cooksftraße ihm nahe vorüber führt. Warum sollte dieser Hafen nicht die Niederlage der mannigfaltigen Erzeugnisse iener tropischen Fnselwelt des Stillen Meeres werden, welcher er unter allen von Europäern bewohnten der nächste seyn würde? Warum sollten nicht Schiffe von dort aus, diese zum Theil für den Markt von Ma nilla, von Canton, von Batavia und Sincapove geeigneten Erzeug- nisse auf der Rückfahrt nah Europa mit dstlichem Monsun gegen die auf Europäischen Märkten gangbareren Chinas und der Fndischen Inseln zn vertauschen ? D

Zuerst durch die Ausfuhr Deutscher Arbeitskräfte, welche der an sich werthlosen Fnselgruppe bald einen für ieden Vorschuß entschädi- genden Werth verleiben würde, später durch das Bedürfniß der dort angesiedelten Bevölkerung, würde somit einer monatlichen Packetfahrt um die Erde die Ausfracht gesichert seyn, während fich dem kauf- männischen Unternehmungsgeist für die Rückfracht , scy es nun auf dem Wege um das Cap Horn oder durch die Sundasiraße und um das Cap der guten Hoffnung die mannigfaltigsten Aussichten erdfnen. Nichts hindert die Deutsche Rhederei, wie auf der RÜckreise die Chî nesischen und Fndischen , so guf der Hinreise die Brasilischen Häfen von Rio de Faneiro, Desterro, Rio Grande do Sul, dicjentgen von Montevideo und Buenos Ayres, auf der Fahrt um das Cap Horn Behufs Erreichung des dstlichen Passats die Häfen der Amertkantschen Westküste von Valparaiso bis Panama, ja bis Neu-Californien, auf der Fahrt um das Cap der guten Hoffnung dicienigen SUd-Afrika?s, Ausiraliens und Neu-Scelands, in den regelmäßigen Kreislauf einer solchen Packetfghrt zu begreifen. 0

Den Aussichten, welche cine Antipoden-Kolonie dem Deutschen Handel gewährt, schließen sich diejenigen auf Erweiterung der Erd- kunde und Verbreitung chrisilicher Bildung an. Theilt man die Erde nach dem Vorherrschen des maritimen und kontinentalen Elements in zwei Hälften: #o liegen die Chatham-Fnseln gerade in dem maritimen Pol, welcher zugleich als der Brennpunkt der den tinselceichen großen Ocean umschließenden unermeßlichen Küsten-Entwickelung zu betrach- ten ist, Die Bevdlkerung der Chatham-Fnf\eln gehört jenem bildungs- fähigeren braunen Menschenstamm an , welcher von den Sandwich Inseln bis Neu-Seeland wenig von eingnder abrwoeichende Mundarten derselben wohlklingenden Sprache redet, deren Geseze der Scharfsinn Wilhelm von Humbold1's und Buschmann's ergänzender Fleiß neuerdings inden Kreis Deutscher Wissenschaft eingeführt. Schon stnd die Urkunden der geoffenbarten Wahrheit in die Sprache Neu-Seelands überseßt. Schon besißen die Sandwich - Fusulaner geographische Elementar bücher, deren Benennung für die Hansestädte im Deutschen Bunde: Die „„Anaseatike Kanakauhale“ in „Geremania Huipuia“, bald auch den Stämmen der Nati Toma und der Nati Motunga auf Warre éauri gelußg werden dürfte. Deutsche Misstions - Kolonicen würden somit sowohl der Lage als der Sprache wegen für die Civilisation Polynesiens keine passendere Metropole wählen können, als die Deutsche Antipoden-Fnsel.

Doch um der Volfseigenthümlichkeit, um dem Handel, um der Wissenschaft und der christlichen Bildung Deutschlands diese Stätte zu erwerben, bedarf es der Zuversicht zu dem weltgeschichtlichen Beruf des Deutschen Volks, vor allem aber jencs Muths, welchen die sich zu Anfang ciner neuen Laufbahn häufenden Schwierigkeiten zu erpro ben und zu fräftigen bestimmt sind. Auf ein solches, durch vaterlän- disches Bewußtseyn getragenes, muthiges Vertrauen macht der Vor schlag Anspruch, die Gründung ciner Deutschen Colonisations- Ge sellschaft an den Ankauf der Chatham-Jnseln zu knüpfen.

Bereits vor Erlaß der vorstehend Eo Ankündigung

wurde am 12. September d. J. in Hamburg mit einem Bevoll- mächtigten der Neu- Seeländischen Gesellschaft in London, eine

Allgemeiner

Diese ausgezeichnete Fugendschrift der berühmten

1606

vorläufige Uebereinkunft abgeschlossen, deren Ratificationen vor dem 12, März 1842 auszutauschen sind. Durch diese Ueberein- funft hat die gedachte Neu - Seeländische Gesellschaft einer in Deutschland zu bildenden Colonisations - Gesellschaft die von ihr den Eingeborenen abgekaufte Gruppe der Chatham Junseln unter der Bedingung abgetreten, daß der zehnte Theil der Kaufsumme von 10,000 Pfd. St. innerhalb zweier Monate nach dem Rati- ficationstausche, neun Zehntel in Jahresfrist nach Ueberlieferung des rechtlichen Besißes ausgezahlt werden, Das Depositum würde verfallen, wenn zwei Then nach dem Ratifications - Aus- tausche kein binnen Jahresfrist nah demselben abzusendender Agent der Deutschen Gesellschaft mit der Befugniß, die Jnseln in Besiß zu nehmen, auf denselben erscheinen sollte, Die Neu-See- ländische Gesellschaft verspricht úberdies, der Uebersiedelung Deutscher Auswanderer, von welcher jedoch Verbrecher ausdrücklich ausgeschlossen sind, jeden in ihren Kräften stehenden Vorschub zu leisten, sofern daraus fúr sie keine Kosten entstehen. Es sind Verhandlungen angeknüpft, welche der Hoffnung Raum lassen, daß einer Procla- mation der Souverainitàt eines oder mehrerer Deuktschen Staaten úber diese Jnselgruppe, kein Hinderniß im Wege stehe.

So is also fedem in die Deutsche Colonisations-Ge- sellschaft Eintretenden, durch einen Beitrag von 100 Rthlr. in Gold, der Anspruch auf ein Actien-Kapital von 10,000 Rthlr, er- worben, dessen Realisirung durch die in der Ankündigung ange: führten nahe liegenden Beispiele Britischer Ansiedelungen im Süd- meere mehr als wahrscheinlich gemacht werden. Denn der Deutsche Ansiedler, insbesondere der ländliche, ist in fremden Welt- theilen, wie Schreiber dieser Zeilen aus eigener Anschauung be- zeugen kann, wegen seiner Ehrlichkeit, Berufstreue, Ausdauer und Nüchternheit, nächst dem Schottischen, unter allen Europäischen Einwanderern der geschäkßteste, und gelangt bald zu einem ruhigen und gesicherten Wohlstande für sich und seine Familie.

Nähere Auskunft úber diese von unserm Landsmanne, dem Dr, Ernst Dieffenbach, voriges Jahr naturgeschichtlich untersuchte Inselgruppe, welche den unschäßbaren, dem Europäischen weit vor- zuziehenden Neuseeländischen Flachs (Phormium tenax) bereits her- vorbringt, so wie über die in der Bildung begriffene Deutsche Colonisations-GBesellschaft, sind wir bereit, Suchenden nachzuweisen,

Us,

Bev ln et B06 rge Den 23, Dezember 1841.

Pr. Cour.

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Kurm. Schuldv. ¿| 103 1023 Berl. Stadt-Obl. 4 | 1037 Elbiuger do, 5! Düss Elb. Eisenb. Dauz. do. iu Th. |-#| L do. do. Prior. Act. Westp, Pfandbr. 34 1027 Rbein. Eiseub,

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do. do. Prior. Act, Brl. Anh. Eisenb.

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Amsterdam, 19. Dez. Antwerpen, 18S. Dez.

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wurde, is es gelungen, die rühmlichst bekannten Schriftsteller und Tonkünsiler für dieses Unterneh- men zu gewinnen. Musik - Beilagen und geschmackvolle Ausstattung ma chen das Buch zu einer nicht blos für das musifa lische, sondern für das gebildete Publikum überhaupt werthvollen und angenehmen Erscheinung.

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im Verlag von Franz Varrentrapp in Frank furt am Main erscheinenden

Katholiswen K irchen zeitung;

| Dr Jultus V Ooeninghauus/ | Ritter des Pâpsil. Ordens denen Sport 2c. |2 N ; A zu S ¡Mitter des Papsil. Ordens vom goldenen Sporn 2c. Bin, durch Verbreitung der K.-K.-3. dem fühlbareit _Gleichwie dem Funteresse der Mitwelt eine politi sche Zeitung als unentbehrlich gilt, so ist dies in noch hoôherem Grade der regen Theilnahme an den | h Mat : f S Ereignissen im kirchlichen Gebiete eine fir ch lich e| Berichterstattung, durch Qua is ub D

t Diesem Begehren komme für das ka-| Stoffes, so wie durh Berdoppe'Ung des Literatur E E [tholische Publifum die K ische Kirchenzei- L ; D it ¿ ho , Mala Saa M Piano. [1 Cn oR R ie dur Belge lerischen Anzeigen gewidmet bleibt, werden, neben der : H So willst du gehen, 20 Sgr. die Staaten und Länder aller fünf Welttheile um Í L Y l Lied der Brautjungfern mit Plano, bum mit der goldenen Gelehrten - Medaille belohnt Coeur König f. 4 Männerstimmen % Thlr.

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Freitag, 24, Dez. Kein Schauspiel.

Das BVillet- Verkaufs-Büreau bleibt an diesem Tage bis 2 Uhr Mittags geöffnet. :

Sonnabend, 25. Dez. Jm Opernhause: Der Feensee, große Oper in 5 Abth., Musik von Auber. Ballets von Hoguet,

Preise der Plâbe: Ein Plab in den Logen des ersten Ran- ao. d- Rbr. 10. Gal, ici

Im Schauspielhause: Werner, Schauspiel in 5 Abrh., von C, Gußkow.

Sonntag, 26. Dez. Jm Opernhause: Robert und Bertrand, pantomimisches Ballet in 2 Abth,, von Hoguet, Vorher: Der Kapellmeister aus Venedig, musikalisches Quodlibet in 1 Aufzug.

Im Schauspielhause : Das Glas Wasser, Lustspiel in 5 Abth, nach Scribe von A. Cosmar.

Montag, 27. Dez, Jm Schauspielhause : der Else, Schauspiel in 5 Abth., von C. Blum,

Dienstag, 28. Dez. Jm Opernhause. Zum erstenmale: Be- lisar, Oper in 3 Akten, aus dem JZtalienischen, mit Ballet, Mu- si von Donizetti.

Die Herrin von

Königstaädtishes Theater.

Freitag, 24. Dez. Kein Schauspiel.

Sonnabend, 25. Dez, (Jtalienische Opern Norma. Opera in 2 Atti, Poesía del Sgr, Romani, del Maestro Bellini, (Signora Laura Assandri: Norma. nora Carmela Marziali: Adalgisa.)

Sonntag, 26. Dez. Das Marmorherz. sches Volksmährchen mit Gesang in 3 Akten, von C, Musik von A. Múller.

Montag, 27, Dez. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Otello, il Moro di Venezia, Opera in 3 Atti. Musica del Maestro Rossini, (Signora Laura Assandri: Desdemona.)

Dienstag, 28. Dez. Der Talisman. Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A, Müller. :

- Vorstellung.) 1, Musica Sig-

Romantisch-komi- Ha ner.

An die Lefer.

Die vierteljährlihe Pränumeration der Staats- Zeitung beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. für das Jnland. Beskellungen für Berlin werden in der Expedition selbst (Friedrichs - Straße Nr. 72) gemacht und jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Pränumerant erhâlt das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem ange- gebenen Datum, frei ins Haus gesandt. Au s- wärtige, des Jn- oder Auslandes, bewirken ihre Be- uuar LeWtaritig Ver den resp; Post - Aemtern; wer dies versäumt, kann nicht mit Gewißheit die Num- mern erwarten, die vor der hier eingegangenen Anmel- dung erschienen sind. ]

Fur einzelne Nummern des Blattes is der Preis 25 Sar.

Dem heutigen Blatte der Staats-Zeitung liegt der Titel fúr den laufenden Jahrgang bei,

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Verantwortlicher Redacteur Dr. F, W, Zinkcisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

und wohlthätige Wirksamkeit des hochwürdigen Kle rus ans Licht stellt, die verdiente Achtung und Liebe für denselben fördert, andererseits, durch Verthcidi- gung der katholischen Sache gegen die ungufhörlichen feindlichen Angriffe , den kirchlichen Sinn befestigt und belebt , ein für das größere Publikum besonders dienliches Blatt, Die so vielfach und nicht ohne Grund beklagte größere Verbreitung der schlechten, im Dienste der Lüge und Verleumdung stehenden Fournale wird daher für jeden Wohlgesinnten Motiv

Nachtheil der Einwirkung jener entgegenzukreken. Durch eine bereits vorbereitete zukünftige schnellere blattes, welches fortgeseßt Rezensionen und buchhänd-

Hoffnung auf eine etwas freiere Bewegung in an ständiger und wissenschaftlicher Besprechung , Redac-

scitherige freundliche | 5 d Verlagshandlung sich bestreben , einet Mf : M tp O =+ [tion und Bel agshandiung J tr Ct «CV- |Pelerceuet M De ungs Le E As hôhten Anspruch auf die gs ¿og mo Lande An- e: (| V z l M ) 4“ unterstüßt durch eine werthvolle, immer fruchtbarere M TENNUns 14 O M j Wene n M) ¡fi Original -Korrespondenz- Verbindung im Jn- und|KtrchGen-SEtUng (L Hlmnmern (n gr. 2. ne 2 Auslande, hofft sie, auch in ihrem, mit 18]2 begin- Literaturblättern, monatlich registr. Umschlägen 2c.) nenden, fünften Fahrgange nicht ohne Segen zu für den ganzen Jahrga1g angeseßt bleibt, wozu alle

ohne Erhöhung des seitherigen Preises, auf 5 Thlr.

Buchhandlungen, in Berlin E. S. Mittler (Stech-

Bei dieser generellen Organisation und bei der bahn 3) und lôbl. Postämter Bestellungen annehmen, Bedeutung der durch das Gewicht ihrer Verbindun- die möglichst zeitig erbeten werden, gen gedcihlichen eigenthümlichen Leistungen der Ka- tholischen Kirchenzeitung kann es nicht fehlen, daß sie in der Auswahl unter der Menge der heutigen R B E. : kirchlichen Blätter uubedingte Aufnahme finde in|\[usikalien zu den billigsten Preisen bei jedem wohlgeordneten Lesezirkel, so wie sie sich jeder mehr ausschließlich wissenschaftlichen theologischen 0 _anfi Zugleich aber ist ste in ihrer entschieden kirchlichen Sehunana? und indem sie cinerscits dadurch , daß ste die s{

Ed. Bote & G. Bock,

Jägerstrasse No. 42, Buch- u. Musikhalg.

Ecke der Oberwallstr.

ne, rühmliche

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Preußische Staats-Zeitung.

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Inhalt.

Anttliche Nachrichteu.

Inland. Berlin. Widerlegung von Gerüchten über die Anfrecht- haltung der Sonntagsfeie. i

Frankreich. Paris. Prozesses Quenisset, Lamartine’s Kandidatur zur Präsidentichaft. Vermischtes. Brief aus Paris. (Lamartine und die „Vpposition.)

Großbritanien und Frland. London. Rangverhältniß zwischen Prinz Albrecht und dem Prinzen von Wales. Verhältzisse zu Texas. Reduction des Zolls auf Siciltagnisches O'tvensl. Ueber die Französische Armee-Verminderung. Vermijch!es

Belgien. Brúsfel, Angriffe auf das Ministerium in der Reprä sentanten-Kammer. Brief aus Brüffel. Frankreich.)

Dänemark. Bayptisten.

Deutsche Bundesstaaten. Schreiben aus Leipzig. (Neue Zeit schriften.) Stuttgart. Antrag des Abgeordneten Knapp.

Karlsruhe. Nebentus. Braunschweig. Verhandlun gen dev Stände. Nachsteuer in den dem Zoll-Verein beitreten- den Gebieten. Luxemburg. Mission der Herren Simons und Th. Pescatore. Berichtigung in Betreff ver Mordthat in Die- kirch. Brief aus Luxemburg. (Zoll-Verhältnisse.)

Schweiz. Genf. Wahlen zum Verfafungs-Rath.

Kopenhagen. Bevölkerung der Hauptsiadt.

Die gegenwärtige Stellung des Belgischen Ministeriums E. G, Graff, (Nekrolog)

Beilage, Julaund. Berlin. Vertrag zwischen Preußen und den übrigen Vereinsstaaten, und Braunschweig.

Amtliche Uachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigsk geruht: Dem Superintendenten und Schul : Jnspektor Ehwalt zu Danzig den Rothen Adler-Orden dritter Klasse; so wie dem Ma-

schinenmeister Grund auf dem Gradirwerk Elmen bei Magdeburg |

den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen, und

Dem Kreis-Wundarzt Thormann zu Karthaus bei Danzig die Annahme der ihm von Sr. Majestät dem Könige von Han- nover verliehenen Krieges-Denkmünze zu gestatten.

reist: Se. Excellenz der Ober-Burggraf des König- ißen, von Brünneck, nach Trebniß,

Abge reichs Prei

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Berlin, 24, Dez, Es hat sich hier das Gerücht verbreitet, als seyen in neuester Zeit die bestehenden Vorschriften wegen Auf: rechthaltung der Sonntags-Feier mit besonderer Strenge gehand- habt, und als sey eine sehr bedeutende Summe an Strafgeldern von solchen Contravenienten seit kurzem aufgekommen. Wir fönnen hiergegen aus guter Quelle versichern, daß dieses Gerücht in ho- hem Grade úbertrieben ist, und daß ¿- B. am leßten Sonntage die Zahl der zur amtlichen Ahndung gebrachten Contraventions- Falle sich nur auf 27 beläuft, mithin nicht größer ist, als sie frú- herhin gewöhnlich gewesen, 5

Ueberdies is zu bemerken, daß es sich nah wie vor nur um die Wahrnehmung der seit langer Zeit bestehenden, im September d, F. republizirten lofal : polizeilichen Vorschriften über die Aufrechthaltung der Sonntags-Feier handelt. Außerdem kann aber auch nicht außer Acht bleiben, daß sich in den lebten Zahren und in der neuesten Zeit namentlich die Zahl der Läden und Verkaufsstellen im Allgemeinen so bedeutend vermehrt hat daß selbst eine Vermehrung der Contraventions - Fälle gegen das Verbot des Handels-Verkehrs während der gottesdienstlihen Stun- den, wenn solche periodisch stattfände, sich leicht erklären ließe.

Zeitungs -Uachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 19. Dez. Die Zahl der in Folge der nachträglichen Geständnisse Dufours und Colombiers vordasteren Bean T läuft sich auf 7 oder 8. Es heißt heute allgemein, in Bestätigung der gestern ausgesprochenen Ansicht, daß der Pairshof seine gegen- wärtigen Berathungen nicht unterbrechen und das Urtheil über die Angeklagten ersker Kategorie sofort fällen werde. Alsdann wird, allem Vermuthen nach, eine neue Königliche Ordonnanz den Prozeß Uber die Angeklagten zweiter Kategorie verhängen. Man will wissen, daß der Pairshof einen ganzen Tag über die Fra é wegen der Strafbarkeit des Angeklagten Dupoty erdrtert babe Ue das s verlautet indessen nichts.

er Constitutionnel giebt úber das Benehmen und tber | die Schwankungen des Ministeriums, in Bel Le Driteea | schafts: Frage, folgenden Aufschluß: „Der Name des Herrn von | Lamartine ward zuerst von einem Blatte vorgeschoben, welches | seitdem zu erscheinen aufgehört hat, und welches dem Lobe jenes | Deputirten drei lange Artikel widmete, Dieser Jnzidenzpunkt ge- | währte dem Ministerium zu Anfang eine gewisse Freude; es war |

Neue Verhaftungen auf Veranlassung des |

(Verhanèlurgen mit |

lin, Freitag Den Zifet

gerade in dem Augenblick, wo dasselbe mit dem Theil des linken '

Centrums unterhandelte, dem Herr Sauzet angehört. Es hoffte, mit Hulfe jenes Gerüchtes, das wie eine Drohung aussah und doch dabei zu wenig Konsistenz hatte, um eine Spaltung hervor- zurufen, die Herren Passy, Dufaure und ihre Freunde leichter zur Nachgiebigkeit Uber die Reform-Frage veranlassen zu fönnen. În- deß bemächtigte sich ein wichtigeres Journal, welches die MAna der vormaligen Partei des 15, A idi s und dadurch ward das Ministerium erschreckt. Es erblickte als unver- meidliche Folge dieses Konfliktes eine Auflösung der Majorität. Das D ournaldes Débats vertheidigte Herrn Sauzet und drúckte sich über seinen Konkurrenten in einer súßsauern Weise aus. Der Streit wurde immer lebhafter, als die Ankunft des Herrn von Lamartine und die von ihm publizirte Note demselben plößlich man weiß nicht, warum oder wie, ein Ende machten. Gegen: artig schwankt das rechte Centrum zwischen seinen Sympathieen | für Herrn von Lamartine und seinem Wunsche, dem Ministerium jene. heterogene Majorität zu erhalten, durch die es lebt. Wenn die 30) Stimmen des ministeriellen linken Centrums nicht unum- gänglich nothwendig wären, so wúrde man Herrn Sauzet schnell fallen lassen; aber wenn man ihm treu bleibt, so will man wenig- stens, daß seine Partei und er den Konservativen ein glänzendes Unterpfand geben sollen, Dieses Pfand besteht in dem Aufgeben jeder Reform : Jdee, in dem Versprechen, sich eng an das Mini- sterium anzuschließen, um jeden Vorschlag in Betreff der parla- mentarischen Jnkompatibilitäten oder sonst einer Veränderung des Wahlsysktems entschieden zurÜckzuweisen, Jn diesem Sinne haben sich mehrere Konservative ausgesprochen, und wir unserer- seits freuen uns, daß man die Frage so entschieden gestellt hat ; denn wir haben die feste Ueberzeugung, daß Herr Sauzet und seine Freunde weder ihren Grundsäßen, noch ihren Verpflichtun: gen werden untreu werden,“ S j : Gestern Abend um 8 Uhr ward eia großer Minisker - Rath in den Tuilerieen gehalten. Es müsse Gegenstände von Wichtig: feit verhandelt worden seyn, da die Sis6ung beinahe 3 Stunden dauerte, die noch vor Eröffnung der Session stattfinden solle, ein Ge- rücht, das gewiß sehr der Bestätigung bedarf, da die Regierung jedenfalls vor allen Dingen und ehe an eine neue Combination gedacht wird, die Stimmung der Deputirten - Kammer zu erfor- schen sich bemühen wird. ; _ Durch eine Königliche Ordonnanz vom 15ten d. wird dem Senegal ein außerordentlicher Kredit\ von 180,000 Fr, bewilligt, | um den durch Ueberschwemmungen daselbsk angerichteten Schaden einigermaßen zu erseßen. i i

Am fkúnftigen Montage werden sich, unter dem Borsiß des

Ministers der öffentlichen Bauten, Abgeordnete sämmtlicher Fran- zösischen Eisenbahn-Gesellschaften versammeln, um über diejenigen Borschläge zu berathen, die im Jnteresse der Compagnieen an die Kammer gerichtet werden sollen, Herr Michel Chevalier wird in diesen Konferenzen als Secretair fungiren. ____ Der Moniteur Algerien vom 7ten d. enthält einen- aus führlichen Bericht über den Zustand der Arbeiten an dem von dem General Bugeaud angeordneten Umlaufsgraben, der die Ko- lonisten des Sahel vor den Angriffen der Araber schúben soll,

Der König Otto hat Herrn Guizot das Großkreuz des Erlöser-:Ordens und Herrn Piscatory das Commandeur- Kreuz desselben Ordens úberreichen lassen.

Es verbreitet sich hier das Gerücht, daß der Graf Pahlen nicht wieder nah Paris zurückehren werde, und daß Rußland in der Folge ftatt eines Botschafters nur einen bevollmächtigten Mi- nister, und zwar in der Person des Herrn Buctenief, in Paris akfreditiren werde. Jn diesem Falle würde auch Herr von Ba- rante nicht nah St. Petersburg zurückehren, fondern ebenfalls nur ein bevollmächtigter Minister dorthin gesandt werden.

Der bekannte Komponist Blangini is vor einigen Tagen in Paris gestorben, i :

: «*« Paris, 18. Dez. Die Oppositions-Blâcter versichern wiederholt, daß von Seiten ihrer Patrone dem Herrn von Lamar- tine kein Vorschlag in Bezug auf die Präsidentschaft gemacht wor- den sey, Sie begehen dadurch wissentlich einen Jrrthum, Die Opposition hat dem ausgezeichneten Deputirten von Macon förm- lich das Anerbieten gemacht, seine Kandidatur zur Präsidentschaft zu unterstüßen, Herr von Lamartine hat diese Unterstüßung ab- gelehnt. Dies is die reine, aus den besten Quellen geschöpfte Wahrheit, Man begreift es, daß die liberalen Blätter den Unfall, der ihre Partei bei dieser Gelegenheit betroffen hat, zu verhehlen suchen. Auf ein Ableugnen mehr oder weniger kommt es ihnen Uberdies nicht an. Herr von Lamartine, der vorzüglich mit den Sturz des Herrn Thiers herbeigeführt hat, konnte die UnterstÜßzung des Herrn Barrot, der sich mit seinem Anhange der Politik des Präsidenten vom 1, März angeschlossen hatte, nicht füglich anneh- men; das wäre weder konsequent noch würdig und ganz gegen seinen Charafter gewesen,

Was wird aber die Opposition dieser Kandidatur gegenüber thun? Herr Dufaure, den das Ministerium einen Augenblick an die Stelle des Herrn Sauzet seßen wollte, hat diese mißliche Ehre abgelebnt. Es bleiben daher nur noch zwei Kandidaten úbríig: Herr Sauzet und Herr von Lamartine. Der Erstere wird vom Ministerium unterstÜßt werden und schon deshalb nicht die Stim- men der Opposition erhalten, selbs wenn keine anderen Motive zu seiner Verwerfung vorhanden wären. Die Opposition wird neben den Herren Sauzet und von Lamartine keinen eigenen Kandidaten aufstellen können, weil dies das Mittel wäre, die Er- wählung des ersken der beiden gegenwärtigen Kandidaten zu be- wirken; sie wird daher ihre Stimmen gezwungen dem Herrn von | Lamartine geben, indem dies der einzige Weg ist, die Wahl dessel: | ben durchzuseßen und dadurch dem Ministerium einen tódtlichen | Schlag zu verseßen, |

pril repräsentirt, jener Kandidatur,

Man spricht abermals von einer Minister-:Veränderung,

| von Seiten des

Dezember Abends

Die Heftigkeit, womit die ministerielle Presse die Kandidatur des Herrn von Lamartine angreift, fommt diesem trefflich zu ftat- ten und hat der ministeriellen Partei mehr als Eine Stimme abivendig gemacht, Der Univers weist die Unterstúßung zurúck, welche die Opposition dem Herrn von Lamartine scheint gewähren zu wol: | len; er sagt, daß eine solche Unterstüßung feinen anderen Zweck

habe, als die fonservative Majorität und einen ihrer treusten und energischsten Chefs, nämlich Herrn von Lamartine selbst, zu schwä- chen und zu vernichten, Wir theilen diese Meinung nicht, oder, besser gesagt, wir glauben, daß der Univers sich nicht auf den reten Standpunkt verseßt hat. Die Opposition hat Herrn von ramarfine angeboten, seine Kandidatur unbedingt zu unter- süßen; ‘das is positiv wahr, was auh der Courrier [lançais dagegen sagen mag. Herr von Lamartine hat diesen Beistand förmlich abgelehnt; das if eine ganz elemen- tare Politif, und Jeder vernünftige Mann, auch wenn er nicht sein bekanntes ausgezeichnetes Gefühl für Schicklichkeit besäße würde in seiner Lage eben so gehandelt haben. Welches nun auch das Benehmen der Opposition seyn mag, sie wird weder die kon- servative Partei, noch die eigenthümliche Stellung oder den per- A Charakter des Herrn von Lamartine ‘beeinträchtigen. Man weiß zu gut, daß die Opposition , indem sie einen solchen Schritt that, ihre eigenen Angelegenheiten und nicht die der kon- servativen Partei befördern wollte; und dessenungeachtet ist es Élar, daß man sie nicht verhindern fann, ihre Stimmen Herrn von Lamartine zu geben, und diese Stimmen haben, nach der elntwort, die der Opposition zu Theil geworden U, We- aer für Herrn von Lamartine, noch für die fonservative Partei etwas Kompromittirendes. Man fann sich daher nicht | vollig über diesen Punkt beruhigen, und, wir wiederholen es, die See Ungen sind zu deutlich vorgezeichnet, als daß das Votum der Opposition zu einer für Herrn Lamartine ungünstigen Auslegung Anlaß geben könnte. Er ist in den Augen keiner Partei unpopu- lair, und wenige politische Personen genießen einer so allgemeinen Achtung wie er. Er is konservativ, aber sein System schließt den Fortschritt nicht aus, sofern derselbe ohne Unruhen und Unord- nungen stattfindet und die Moralität und die Wohlfahrt des Lan- des befördert; er ist ein Feind der Jntriguen, und alle seine Hand- lungen sind beständig lauter und entschieden gewesen. Er if ‘wáh- rend der Coalition offen der Chef der Konservativen gewesen, und er war es auch, der ungeachret gewisser 26; und öle noch zu neuen Erinnerungen an eben jene Coalition, woran oer Chef der Doctrinairs einen so lebhaften Antheil genommen, Herrn Gui: zot die 221 zufährete. G L

Großbritanien und Jrland.

London, 18. Dez. Jn verschiedenen Blättern, doch bis jeßt nicht in ministeriellen, wird behauptet, die Königin wünsche die Zustimmung des Parlamentes zu einem höheren Rang und Titel für den Prinzen Albrecht, damit ihr Sohn, der Prinz von Wales, nicht bei ihren Lebzeiten den Vorrang vor seinem Vater habe, wie es sonst der Fall seyn wúrde, da dieser Titel den höch: sken Prinzlichen Rang in England in sich schließt, hre Majestät soll den Titel „König Gemahl, Majestät“, vorgeschlagen haben, nach dem Beispiel, welches Portugal jeßt in dieser Hinsicht dar: bietet, Der Königstitel würde dem Gemahl der regierenden Kd- nigin feinen Zuwachs an Macht und keine neuen * )rârogativen fondern nur eine höhere Würde verleihen. i /

Graf Aberdeen hat kürzlich der Deputation einer Gesellschaft zur Abschaffung des Sklavenhandels erklärt, daß der Vertrag in Betreff der Anerkennung der neuen Republik Texas noch niche ratifizirt sey und auch nicht so leichthin werde ratifizirt werden : daß Mexiko die Unabhängigkeit dieses Landes noch nicht aner: fannt habe, und daß die Ernennung eines Konsuls für Teras on leßten Englischen Ministeriums ein voreiliger Schritt gewesen sey.

Durch einen Geheimeraths: Befehl ist der Einfuhr -Zoll von Olivenöl, welches im Königreich beider Sicilien gewonnen wird auf 4 Pfd. 4 Shill. und 6 Pfd. 6 Shill, herabgeseßt worden, je nachdem es in Britischen oder Sicilianischen Schiffen einge: führt wird. Die früheren Ansäße waren 8 Pfd. 8 Shill, und 10 Pfd. 10 Shill. As

Die Verordnung wegen Verminderung der Französischen Ar- mee hat hier großen Eindruck gemacht und wird von den Jour: nalen viel besprochen. Der Globe meint, daß diese Maßregel ganz naturlich den Weg zu entsprechenden Heeres-Verminderungen der anderen Mächte bahnen und somit die Bevölkerungen von ei- nem Theile ihrer Abgaben befreien, dadurch aber unter den Han- delsfklassen mehr Geld in Umlauf bringen werde, Zugleich “ent- ferne die Maßregel des Französischen Kabinets alle Kriegs-Be- sorgnisse und músse demnah das Vertrauen aller Inhaber von Staatspapieren steigern, was allmälig in noch höherem Grade der Fall seyn werde, wenn nicht etwa neue Ursachen zur Besorg: niß dazwischen treten sollten, Die Times bemerkt, daß die jeßt nicht länger zweifelhafte Entwaffnung Frankreichs nur ein gerin: ges Steigen der 3proc. Rente veranlaßt habe; die hohe Wichtig- keit der Maßregel des Französischen Kabinets leuchte úbrigens von selbs in die Augen,

l Das Schiff eHendrik Hudson“ hat nah London eine der größten Raritäten-Sammlungen, nämlich das Chinesische Museum des Herrn Dunn von Philadelphia úberbracht, wofür die Fran-

Pion AonN C4 iInaen

| zösische Regierung dem Eigenthümer 65,000 Pfd. geboten haben

soll, Es sind hier Proben von allen Wissenschaften, Künsten und Gewerben der Chinesen zu sehen, und die Sammlung füllt über 500 Tonnen Gehalt des Schiffes. Die Britischen Zoll-:Behörden lassen dieselbe frei passiren. i,

Belgien. ._ Vrüssel, 18. Dez. Jm Verfolg der gestrigen Sißung der Repräsentanten - Kammer erhob fich bei Erörterung des Budgets