1841 / 360 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

später starb der Kaiser. Ferdinand U. besteigt den Thron : die Unir ten (Schlesier, Lausizer, Mähren, Bdhmen) fanden seine Eeklärun: In unzureichend ; sie verwarfen ihn. Sie hatten sth zuvor 31. Juli 619) ¿Gott zu Ehren, zu Ausbreitung der wahren setigmachenden evangelischen Lehre-/ noch inniger zu Rath und That verbunden, und Johann George von Jägerndorf, Kurfürst Johann Sigismunds von Brandenburg Bruder, reformirtet Glaubens, trat fn Schlesien als General-Feldoberster an dic SptEe. der Vertheidigungsmacht : die Katholiken wurden von den bisher vedrückten Protestanten unterdrückt, ihre Priesterschaft gehdhnt, mißbandelt ; der Bischof von Breslau flüchtete nach Polen ; sein Bruder Ferdinand 11, s{webte zu Wien in Gefahr: doch harrte er unershüttert aus, wodurch er fette Sache gar sehr förderte, in deß in Schlesien die Lutberater und die Reformirten sich aufs hefttgsle be- fehdeten und der Kurfürsk von der Pfalz, als Calvinisi, der ganzen Union denselben Febdestof zubrachte. Die fatholischen Stände wtrk ten dem Fürstentag entgegen; der König von Polen und die übrigen fatholischen Monarchen warnten : selbsi die vrotesfantis{Wen Mächte

versagten ihren Schuß,/ und Kur-Sachsen achtete die Unirten gar für Rebellen : denn die allgemeine Stimmung war der Monarchie genetgk- und Friedrich von der Pfalz fand bei den Deutschen Fürsten wvenig Sympathie. Der Adel in den untrten Ländern wandte sich dein Kai- ser zu ; Obers Waldsiein entwich zu ihm aus Mähren, ohne daß sein Regiment ihm folgte; das Böhmische Landvolk aber waffnete sich und wollte die Aufhebung der Leibeigenschaft. Herren und Bürger \hweb ten in Aengsten vor den Gequälten. Ss lag Zwiespalt unter den Evangelischen, als der neue Kdnig von Bdhmen in Prag, in Brünn und (den 27. Februar 1620) in Breslau die Huldigung empfing- wel chem aber eben \o, wie seinem ganzen neuen Volke, eigentlich der Sinn fehlte, sich und sein Alles an den Kampf zu wagen / der doch einmal begonnen war: wo aber die rücksichtslose Hingebung fehlt, da macht das Kleinliche und Unedle leicht sich breit; so in Schlesien damals, wie in Bdhmen : die Katholiken traten dem Kaiser bei, die Protestan ten waren in ihrer Kraft- Entwickelung sehr säumig, und ihr Heer führer, Johann George, auf dessen Haupt die Acht geschleudert wurde, fand die allgemeine Truppen-Musterung schr ungenügend. Was Wun- der, wenn es den vereinten Evangelischen an Vertrauen zu sich selbst und zu thren Führern fehlte? : A

(Sanz anders entwickelte die katholische Partei ihre Kräfte: Fer- dinand's 11. Eifer wuchs mit seinem Unglück, und sein Beichtvater- Pater Lamormain, wirkte für ihn durch die Jesuiten in Madrid und in Paris; die Loyoliten fanden sich auf einmal in ‘der Bahn thres eigentlichen Berufs , und fic bewiesen sich der Vocation/ die Antipo den der Reformation zu seyn, durh ihre unverrúckte und gewandte Thätigkeit vollkommen werth. Mit ihnen bot der Papi die Söhne seiner Kirche zur Waffenhülfe auf, und schon die Vorstellung von #o allgemeiner Rüstung entmuthigte die untrten Evangelischen gar schr. So erlitten sie die Niederlage auf dem Weißen Berge bet Prag: Böh- men und Mähren unterwarfen sich dem Kaiser, Kur-Sachsen evoberte die Lausißz die Folge war, daß die Schlesier sich auch unterwagrfen und den Dresdener Akkord vom 28, Februar 1621 als Gottes Gna den- und Wunderwerk mit Predigt und Gesang verherrlichten. Nur der Herzog von Jägerndorf, von dem Afkord ausgeschlossen, seßte, gls König Friedrich?s oberster Kriegs-General, den Kampf unentmuthigt fort, bis der Tod ihn (1624) übereilte, 7

Fndeß hatte auch Kaiser Ferdinand den Dresdener Akkord (17. Avril 4621) angenommen , kraft dessen die Schlester thr Kriegsvolk eitließen, die Confdderations-Urkunde aushändigten, um Gnade ba ten und 200,000 Fl. zahlten ; dagegen aber die Bestätigung aller threr Rechte, ohne Vorbehalt, empfingen ; Kur-Sachsen ward als Bürge ihrer Glaubens-Freiheit anerkannt ; die Ober-Hauptmannschaft des Landes überfam ein eingeborener Fürs, George Rudolph, Herzog von Liegniß.

Damit endet der vorliegende ersie Band, dessen Fnhalt den Leser

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mit immer steigendem Fnteresse, wie ein wichtiges historisches Drama,

1620

fesselt: denn es sind die hdchsten Güter, um welche hier gerungen wird, und der gründliche Berichterstatter g in frifcher Darstellung

! ! r lebendig aus den Quellen t. Was hier verhandelt wird, is als Glaubenskampf von allgemeiner Wichtigkeit ; aber die Schlesier/ Katholiken wie Protestan- ten, werden aus diesem Buche ein Hausbuch machen, und entspricht die Fortseßung unserer Hoffnung, so wird die Preußische Geschichts- Ja, mòdge es der

anschaulih und unparteiish vor, was er geschöpft.

Literatur um ein treffliches Werk bereichert seyn. Kommentar zu der Statue werden, welche drittehalb Millionen Pa- trioten dem großen Könige im Herzen Schlesiens errichten : ein typo graphisches Monument , welches weiter greife und lauter zeuge, als die plastische Kunst vermag. s

Daß der Herr Vafasser den Schlesischen Pönfall mit seinen Folgen und die alte Verfassung der Fürstenthümer an das Licht ge zogen , daß er das Wesen und die Wendepunkte des kirchlichen Zwistes härfer, als bisher, aufgefaßt und die Einwirkung, welche die Kultur-Verhältnisse auf den Entwickelungsgang der politischen Fragen ausgeübt haben, nachgewiesen, wollen wir ihm besonders anerkennen; daß aber, nah S. 306, mit Johann George, Markgra fen von Brandenburg, schon 1607 (dent 1601 ist auf jeden Fall ein Druckfehler) cin ganzes Gefolge von Reformirten nach Fägerndorf gekommen, müssen wir bezweifeln, da der genannte Herr erst 1613 den 2. September, vier Monat vor scinem ältern Bruder, dem Kur- fürsten Johann Sigismund, sich zur reformirten Lehre bekannte; auch sagt der als Gewährsmann angeführte Pastor Fuchs in sei- ner shäßbaren Oberschlesishen Kirchengeschichte Stúd 5. S. 24, nachdem er von des vorigen Kurfürsten, Foachim Friedrich, Maßre- geln (1605) gegen die reformirte Lehre in Jägerndorf gesprochen, nur: „Weil sich nun nachher das Kurhaus Brandenburg (am er- sen Weihnachtstage 1613) zux reformirten Religion bekannte und der Marfgraf Fohann George sich eine Zeit lang in Berlin aufhielt ; so nahm er selbsi diese Religion an und suchte sie in seinem Her- zogthum zu begünstigen.“ Daß nun erst der Unfricde in Fohann Georges Fürstenthum entstanden, erhellet aus den von Fuchs, am angeführten Orte S. 59 bis 110, în dieser Sache mitgetheilten Ur- funden, welche alle nur aus den Fahren 1615 und 1616 datiren. Wir vermuthen indeß, daß dem Herrn Verfasser cin Citat ausge- fallen, und daß Lucae die eigentliche Autorität habe seyn sollen, welcher in seinem Buche: Schlesiens kuriose Denkwürdigkeiten Bd, 1, S, 494 sagt: „Anno 1607 kam Fohann George persönlich in Schle- sien an; wie ih sein Herr Bruder Fohann Sigismund, damaliger Kurfürst zu Brandenburg, öffentlich zu der reformirten Religion bekannte, so brachte er auch einen Hofftgat von vielen reformirten Bedienten mit sih.// Doch hat Lucae nicht nur des Kurfürsten Uebertritt zur reformirten Lehre / sondern auch desselben Thronbe- steigung, welche erst am 18. Juli 1608 erfolgte, zu früh angenom men.

Außer dem obigen Druckfehler muß unter Anderen, S. 138 nicht 1517, sondern 1527, S. 289 nicht Lougueval, sondern Longueval ge- lesen werden; Überhaupt wünschen wir dem Korrektor für die bei den folgenden Bände eine größere Sorgfalt. P.

Auswärtige Börsen. Niederl wirld, Sohuld 01% 52 do: 99%,

0

Amstierdam, 253. Dez. Kanz. Bill. 256. 9% Präm. Sch. —. Pol, —. Oesterr. 105%.

Antwerpen, 22. Pa. Zinsl, 55. Neue Aul. 21%.

Frankfurt a. M. - L Dez. Oesterr. 5% Met. 107% G. 4% 1005 G. 221% 564 G. 15 245 Br. Bank-A&, 1973. 1971. Loose zu 500 Fl. 1445. 144 Le Preuss. Präm, Sch. 807; Ti do 4% Anl. 1027 Br, Poln. Loose 765 G, 5% Span, Aul. 24. 237. 22% Woll. 5057. 50%.

Eisenbahn- Actien. Leipzig - Dresden 1017 G.

Span, 215. Pass. —. Ausg. —. Zins, —, Preuss,

Köln - Aachen 99 G,

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Allgemeiner An D

Nummer

Bekanntmachungen. |

Bea U Da die in dem He iere Sie p

geführten Kur- und Neumärkischen fandbriefe, Sei-| 4 - P Nus der Besißer der darin genannten Güter, ge-|Pfa ndbrtefe, fündigt worden sind, und sonach deren Einziehung) ZE und demnächstige Löschung im Hypothekenbuche er-| g3zgg9 folgen muß, so werden dieselben deren Fnhabern| gggz hiermit zur Empfangnahme der, ihnen darin ver- 10616 schriebenen Summen, nah Ablauf der unten näher 10622 u. 10623 bestimmten reglementsmäßigen Kündigungsfrist, \drm- | 10635 lichst aufgekündigt , mit der Aufforderung: [12050 bis 12055

daß die Fnhaber dieser Pfandbriefe T P

nebs dem dazu gehörigen Coupon Nr. 8- in 45059

dem nächsten Zinszahlungs-Termine vom 3. bis | 45060

15, Januar k. F. bei der Kasse der auf dem 45064

einzelnen Pfandbriefe und resp. dessen Coupon [45905 bis 12907

bemerêten Provinzial - Ritterschafts D i

oderin dem nächsten Zinszahlungs-Termine vom 1. |54z/ 7 bis 24552

bis 14. Februar k. F. bei der Kasse der unterzeich-|“ S neten Haupt-Ritterschafts-Direction welche |. dieselben aber auch jeßt schon annimmt gegen Empfangnahme des vorgeschriebenen Deposittons 5, scheins ad depositum geben und demnächst nach |5 der, Ende Juni k. 1J. abgelaufenen Kündi- [33201 aungsfrist, i dem alsdann mit dem 1. Juli 33204 u. 33305 | f. F. eintretenden Zinszahlungs- Termine das [24456 | Pfandbriefs - Kapital , gleichzeitig mit dent da- 36687 u. 36688 | von guf den eingereichten Coupon Nr. 8 fällig |26897 gewordenen Zinsen , gegen Rückgabe des erhal=|37340 tenen Depositenscheins, bei derjenigen Kasse-| 38167 bis 38169] welche denselben ertheilt hat, in Empfang zu" inl. | nehmen , widrigenfalls die Pfandbriefs-Fnhaber| 38622 his 28624 zu gewärtigen haben / daß wegen der nicht ab-| incl Ï gelieferten Pfandbriefe nach Vorschrift des Nach- | ' trages vom 2. April 1784 zu_§. 281. des Kredit-| B Reglements vom 14. Funi 1777 verfahren wird. | Dle

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Gleichzeitig werden hierdurch die Fnhaber der in|von den beretts

derselben. | derselben. | a [S der = [5

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700138655 50138664 i 50138671. bis 3867 1000| incl. 200138960 50139114 39131 1000139469 300] incl. 200139601 200139846 | 10095 [41000140156 10504 | 10542 | 200140993

1000 1000 300 | 300 200 | 200 200 100 I

preis prt. juni js

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90 den 20. Nu. 5—s8 incl.

| 300) den 20. Junt 200 j

100| 142499 h | 100 den 18. Dezember

50| 142564

| 900| [42594 S, Nr. 3—8 incl.

200| [42632 | 300 Ms Dezember | U V

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100014138:

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Bens | | A O es eg | | früher zur Löschung gekündigten, |39712/ | 500

. - | l, 0 -| t t 35 p! 4 ck 4 § N 6 F c m 4 c | dem ebenfalls nachstehenden Verzeichnisse B. ausge |aber noch nicht eingereichten Kur- und Neumärkt-|39713| |

führten Pfandbriefe, welche bereits früher Behufs)

schen Pfandbriefen.

| 39728]

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der Ldschung zur Einlieferung gekündigt worden sind erinnert, gedachte Pfandbriefe nebsi den dabei be merkten Coupons unverzüglich bei unserer Haupt fasse gegen Empfangnahme des Kapital - Betrages | abzuliefern, indem entgegengeseßten Falls deren Mortification auf Kosten der Fnhaber, den bestehen- den reglementarischen , oben allegirten Bestimmun- gen gemäß, verfügt werden wird, 7 | Berlin, den 20, Dezember 4841. | | FKur- u, Reumärkische Haupt-Ritterschafts-Direction,| 7076/1000} (gez.) Graf v. D, S ch Le U. C oft Voß. 7081/1000) N Frhr. von Monteton, STAOLSOOL =—|

A Verzei chmnitg h P S von den unterm 20. Dezember 1841 zur Ldschung| 7 O 7

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Pfandb Gold |

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Nummer

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| gekündigten Kur- und Reumärkschen Pfandbriefen. | 2666/1000| |

S E 4: E s: 20, Dezember 1840 mit Coup, [4353 100

iBetrag Rummer Betrag | 8692| | 400 derselben. derselben. Be | 50 s R S der E |-& E S der E ate 1248| : en : iefe (SS|ZS 12419 | Pfandbrief t. 2 S Pfandbriefe. S" |S 12422 | 345 100] 1686 | | 400 12424) 246 50! 1687 | 200 12425| 1086 u. 1087 500] 1876 | | 50012426!

Nummer

L der Kündigung und Rummer der Cou-| | | pons, mit welchen die Pfandbriefe |39990|

¡den 20. Juni 1840 mit Coupon Nr. //

i 39729) Dad m 39844

O 8 H: einzureichen sind. 40112

40505| 50 N 7 MND 8.

6—8 incl. I P BO ; 50 E

den 23. Juni 1841 mit Coup. Nr, 8.1 Nr. 7 und 8.

M 0— 8 H 100

| St. Sebuld- Sch, |4| 1042 104:

| Grossb. Pos. do. | 4 104?

| Schblesische do. |3: 1003,

| Wolter... trübe,

derselben.| D d t

de Q f A c 100 Len 18, un 1841 mit Coup,

Nv. 5—8 incl.

| 300 den 25. Juni 1841 mit Coup. Nr. 8. stück, aus einem Wohnhause, einem Stallacbäude, | Dezember 1839 mit Coup. | Hofraum und Garten bestehend und einen Flächen-

200’ 5 | 100 jd 20, DétatihW 1839 mit Coup.

| t 1840 mit Nr. 6 —8 tnel.

1840 mit Coup. worden.

| Januar und Juli 1838, =00| fden 23. Juni 1841 mit Coup. Nv. 8,

200 den 23. Juni 1841 mit Coup. Nr. 8, 50|ck» den 20. Dezember 1840 mit Coup. | entweder im Ganzen oder in einzelnen Theilen den

200\den 20. Dezember 1

}den 18. Juni 1841 mit Coup. Nr, 8.|

Paris, 22. Dez. 5% Rente fin cour. 116. 85. 32 Rente fin cour. 78. 50, Aul. de 1841 fin cour. 79. 5. 5% Neapl. au compt. 105. 65. 5% Span. Rente 24%. Passìve 53.

Wien, 22. Dez. 57 Met. 1063. 1% 24. Bank-Actien 1618. Avl. de 1834 142%. de 1839 109.

v

42 994. 32 753. 242; 55,

eli ne. B D050 Den 27. Dezember 1841.

Pr. Cour. Brief. | Geld. | 123% | 1223 1025 1024 1095 | 1087 103 1027 1052 | 1047 s 867 852 E E | 998 101

Pr. Cour. Brief. | Geld.

Fonds. Actien,

Zf.

N

Brl. Pots. Eisenb. do. do. Prior. Act. Mgd. Lpz. Eiseub. do. do. Prior. Áct,

Pr. Engl. 0b1. 30. 4 | 102 {i | Präm. Sch. der | Seebandluug. |— 802 807 Kurm. Schuldv. 3535| 103 1022 } Berl. Anb. Bisenb. Berl. Stadt - Obl. | 4 103% 1037 do. do. Prior. Áct. Elbinger do. e -— Düss Elb. Eisenb. Danz. do. in Tb. |— 47 | —— do. do. Prior. Act. Westp. Pfaudber. - 1027 Rhein. Eisenb, - do. do, Prior. Act.

anae e

Ostpr. Pfandbr. 35 _— 101% Pomm. do. 3z| 1027 Kur- u. Neum. do. |3: 102%

i Gold al marco ——— | 1015 Friedrichsd’or LSE 1:3 1% S E - Andere Goldmün-

zen à 5 Th.

Disconto

Meteorologische Beobachtungen. 1841. Morgens

25. Dez.

Abends 10 Ubr.

Nachmittags Nach einmaliger

6 Uhr. 2 Uhr. Beobachtung,

Luftdruck. . 337,82 ae 3:38,01 Par 338,1 E E Quellwärme 8,1 S i Luftwärme -+ Li R. | R. + 4 Be Thaupunkt + 0/,1° R. | + 4 R. | e 10° R, 1! Dunstsättigung 92 pCt. 43 pCt,. 91 pCt balbbeiteer,

Flusswärme 2,5° R Bodenwärme 4/,0° R Ausdüunustung 0,031 Rh Niederscblag 0,008 Rh. Wüärmewechsel +47" SW. I L,

A Lm, S9 pee S.

Äönigliche Schauspiele.

Dienstag, 28. Dez, Jm Opernhause. Zum erskenmale: Be

»

bezogen. E is e SW. SW. Wolkenzug

"Tagesmittel: 337,98 Par... -+ 2,6

| lisar, Oper in 3 Akten, aus dem FJtalienischen, mit Ballet, Mu-

sif von Donizetti.

Jm Schauspielhause: Le les causes,

Mittwooch, 29, Dez, Im Schauspielhause :

Verre d’eau, ou: Les effsel

Lee YIeDe

Üönigstädtisches Theater.

Dienstag, 28. Dez. Der Talisman. Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Müller.

Mittwoch, 29, Dez, (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale: Cenerentola. Opera buffa in 2 Atti, Musica \Maestro Ross111.

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei

Menu d,

: L um Das dem Pfefferküchlermeister Brandes gehörige der Kündigung und Nummer der Cou- 1 l pons, mit welchen die Pfandbriefe [in unserem Hypothekenbuch von der Stadt Vol, Ill

einzureichen find. |No. 193 verzeichnete, auf 5365 Thlr. 24 Sgr. 1 Pf

hierselbst in der Schwerdtfegerstraße Nr. 5 belegene

|abgeschäßte Grundstück nebst Zubehör, soll im Wege

1000, ckden 23, Funi 1841 mit Coup, Nr, 8. der nothwendigen Subhastation verkauft werden, und

ist hierzu ein Bietungstermin guf | Den 14 SULF 1842/14 O, vor dem Herrn Stadtgerichts-Rath von Ciestelski [im Stadtgericht, Lindenstraße Nr. 54, anberaumt. Der Hypothekenschein, die Taxe und die beson deren Kaufbedingungen sind in unserer Registratur etnzusehen. Potsdam /, den 9, Dezember 18441, Königliches Stadtgericht hiesiger Residenz, Die unterzeichnete Direction beabsichtigt, das de [Berlin Potsdamer Eisenbahn - Gesellschaft gehdrige [am Potsdamer Plaß Nr 6 belegene Erbpachts (Grund

i [raum vont 110 Ruthen 92 [Fuß enthaltend , at Coup. den Meistbietenden zu verkaufen. Zur Abgabe der [Gebote is ein Termin auf den 1. Februar 1842

1838 mit Coup. Rachmittags 3 Uhr, in dem Geschäfts - Lokale

der Direction auf dem hiesigen Bahnhofe angeseßt Kauflustige werden zu diesem Termine mit dem Bemerken eingeladen , daß die Bedingungen [täglich in dem gedachten Geschäfts-Lokale eingesehen [werden können,

Berlin, den 22. Dezember 1841.

| | 500| dden 23. Juni 1841 mit Coup, Nr. 8.| Die Direction der Berlin -Potsdamer Eisenbahn:

Gesellschaft.

Liclerung von Hölzern

| 800 dent 10 Mai 1836 mit Coup. Nr.|zu dem zweiten Geleise dei Magdeburg 6—8 incl, pro term. Jult 1837/|

Leipziger Eisenbahn, Zu dem zweiten Geleise unserer Eisenbahn sind: a) 87.040 Stück Eichenholz, jedes T Fuls lang, 9 Zoll breit, 6 Zoll hoch, und

|

300/\den 20. Juni 1840 mit Coup. Nr.| þ) 43,520 Stück Eichenholz, jedes 55 Fuls lang,

422 Zoll breit, 6 Zoll hoch,

5 j c Ov : » A : c ) | - | 300\den 23. Funi 1841 mit Coup, Nr. 8. |erlorderlich. | 300\den 20, Dezember 1839 mit Coup.

Die Lieserung diese1 Hölzer, mit welcher im Juni |k. J. der Anfang gema( ht und die bis zum 1. Okto-

[ber k. J. beendigt werden muls, beabsichtigen wir,

jenigen Unternehmern zu übertragen, von denen wi!

7 300 den 23. Juni 1841 mit Coup. Nr. 8. die annehmlichsten Preis - Offerten im VVege del den 20. Juni 1840 mit Coup. R. | Submission erhalten werden.

Lieferungslustige sordern wir deshalb hiermit auf,

300 den 23. Juni 1841 mit Coup. Nr. 8. gie sestgestellten Lieserungs-Bedingungen in unserem 100|den 20. Dezember 1840 mit Coup. | Büreau hierselbst einzusehen, oder sich daselbst von

E | den Bedingungen Abschrift geben zu lassen, demnächst 839 mit Coup. [aber ihre schristlichen Preis - Osferten versiegelt mit | der äÄulsseren Aufschrist : „Osserte aus das Holzloos No. des zweiten Ge- leises der Magdeburg-Leipziger Eisenbahn“,

N. 7 Und 8 A3 200 den 20. Dezember 1840 init: Coin nas spätestens zum 413. Januar k. J., Vormittags

N 7 Nd S. 68 tel.

Nr. 7 und 8,

43857 900/den 20. Dezember 1810 mit Coup

45078 400\den 23. Juni 1841 mit Coup. Nr. S.| Lisenhahn - Gesellschasft. |45155| | o50[den 18, Funi 1841 mit Coup. Nr. 8,

(4 Uhr, einzureichen, zu welcher Zeit alsdann die

ASTSI a 50|\den 20. Juni 1840 mit Coup. Nr. |Eröslsnung der Submissionen und event, weitere Li-

citation stattfinden wird. s Magdeburg, den 18. Dezember 1841. Direktorium der Magdeburg-Cöthen-Halle-Leipziger-

G

Allg e Meine

Preußische Staats-:

Ne 360.

FJnhalt.

Amtliche Nachrichten. Rußland und Polen. schen Reich eingeführt. j N i : Frankreich. Paris. Urtheil im Prozeß Quenisset. Der Zoll- Berein und Deutschlands Zukunft. Bermischtes. Pairshof. Urtheilsspruch. Briefe aus Par i s. (Das Urtheil des Pairshofes. Großbritanien und Jrlaud, London. Angebliche Erklärung von Tory- Chefs gegen eine Aenderung der Korngesche. Kirchen Frage. Vermischtes. Provtnz Yufkatan als unabhängiger Staat. Belgien. Brüssel. Ankunft des Herzogs Alexander von Würt temberg. Untersiüßung der Dampfschifffahrt. x Deutsche Bundesstaaten. München. Königliche Verordnung hinsichtlih des Ludwigs - Ordens. Schreiben aus Letpztg. Universität.) : i i S Hesterreich, Wien. Yeröffentlichung über die Eisenbahnen der Oesterreichischen Monarchie. Staats- und Privatbahnen. Spanien. Madrid. Salvandy; Munizipal-Wahlen, Türkei, Konstantinopel. Die Streitigkeiten der Armenter. Feuersbrunst im Circus. Neuer Großwestr ernannt. JAnland. Halle. Universität. Köln, Winter-Schifffahrk

St.Petersburg. Sparkassen im Russi

&osten und Actien-Verhältnisse der Sächsisch - Bayerischen Eisenbahn,

Die General - Conseils des Handels, des Ackerbgues und derx Jn dustrie zu Paris.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Berltn. Konzerk von Franz Lißt.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben Allergnädigsk geruht:

Dem Beigeordneten Konrad Eberhard zu Merschbach im Kreise Bernkastel das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen, und

Die Annahme: Dem Ober-Gräânz-Controlleur von Ho ew el in Greifswald, der von des Königs von Schweden und Norwe- gen Majestät ihm verliehenen großen goldenen Verdienst-Medaille; so wie dem Kaufmann G. C. Engel in Berlin, der von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge von Mecklenburg-Schwerin ihm verliehenen Kriegs-Denkmünze, zu gestatten.

Be ana ema g.

Dem dabei betheiligten Publikum wird hiermit bekannt ge- macht, daß die Haupt-Seehandlungs- Kasse, vom 3, Januar k. Fi ab, die ihr zur Belegung gegen Seehandlungs - Obligationen an- gebotenen Gelder nicht mehr zu 35 -sondern unter Beibehaltung der úbrigen Bedingungen nur zu 25 pCt. jährlicher Zinsen anneh- men wird. Dagegen bleibt für die früher belegten Kapitalien der Zinsfuß von 3'; pCt. vorläufig unverändert.

Berlin, den 23. Dezember 1841,

Der Geheime Staats : Minister und Chef des Seehandlungs | Instituts. C) Nother.

Zeitungs -Uachrichten.

Ausland. Rußland und Polen.

St. Petersburg, 21. Dez, Der Kaiser hat durch Ukas vom 11ten v. M. die Errichtung von Sparkassen im Russischen Reiche anbefohlen. Jn St. Petersburg und Moskau werden die- selben zunächst mit den dasigen Leihämtern verbunden seyn, \pâ- terhin jedoch zu den direkt unter der Leitung des Gouvernements stehenden Wohlthätigkeits-Anstalten gehören. Die Einlagen, deren Minimum auf einen halben und deren Maximum auf zehn Sil- berrubel festgeseßt ist, sollen an jedem Sonntage stattfinden Éon- nen, Der Zinsfuß ist auf 4 pCt. jährlich festgeseßt.

Frankreich.

Paris, 23. Dezbr. Da das Urtheil des Pairshofes ersk heute Nachmittag gefällt wurde, so enthalten die heutigen Blätter noch keine Betrachtungen über diesen Gegenstand, der wahrschcin- lich noch eine geraume Zeitlang die offentliche Aufmerksamkeit be- schäftigen wird. Dupoty is zu fünfjähriger Detention verurtheilt, also zu einer infamirenden Strafe, einer Strafe, die die búr- gerliche Degradation und die lebenslängliche polizeiliche Aufsicht nach sich ziehe. Wer zur Detention verurtheilt wird, soll, dem Code Penal zufolge, in einer der auf dem Kontinental- Gebiete des Königreiches liegenden Festung seine Strafe absizen. Die De-

tentions - Strafe kann nicht fúr weniger als 5 Fahre und nicht | g A E

für mehr als 20 Jahre ausgesprochen werden. Es ist also auf Dupoty das Minimum der Strafe angewendet worden. Der Umstand, daß gegen den Redacteur eines Journals, dem jeden: falls nur eine moralische Mitschuld beizumessen war, eine enteh- rende Strafe ausgesprochen worden ist, wird großes Geschrei veran- lassen und, wie schon erwähnt, wahrscheinlich zu einer Protesta- tion von Seiten eines Theils der Presse Anlaß geben. Anderer- seits behauptet die Gazette de France, daß das Kabinet be- absichtige, alle die Pariser und Provinzial-Zeitungen, welche sich während der Dauer des Prozesses vor dem Pairshofe Bemerkun-

gen über denselben erlaubt haben, vor Gericht zu stellen. (Vergl, *

das nachfolgende Privatschreiben aus Paris). Noch ein Um: Ÿ sofern auf cinem Jrthum, als sie Nachrichten wiedergab , die sich

stand, der besonders hart fúr den Verurtheilten Dupoty wird, ist der, daß er von allen seinen Mitverurtheilten der einzige Wohl- habende ist und also die sehr bedeutenden Kosten des Prozesses

Mittwoch den 2Yfen

allein wird tragen müssen, Diese Kosten sind \o bedeutend, daß, wie man glaubt, das ganze Vermögen Dupoty’s nicht zur voll- ständigen Deckung derselben hinreichen würde.

Die Presse enthält heute unter der Ueberschrift „le Zoll- Rerein““ einen Artikel, in welchem sie auf die Möglichkeit hindeu- tet, daß in späterer Zeit sich einmal sämmtliche Deutsche Staaten jenem Vereine anschließen würden, und demselben alsdann am Ende ihres Artikels folgendes Prognostikon siellt: „Deutschland, gelegen zwischen dem produzirenden Europa und dem industriellen Europa, durchschnitten von zwei so großen Flüssen, wie die Donau und der Rhein, von denen einer cine direkte Berbindung mit dem Schwarzen Meere und der andere mit der Nordsee erdffnet, be- spúlt von der Ostsee und dem Adriatischen Meere, im “Jnnern durch ein umfassendes Eisenbahnneß verbunden, von einem intelli genten und arbeitsamen Volke bewohnt und von Fürsten regiert, die den Aufschwung der Privat-Jndustrie aus allen Kräften un terstúßen, ist berufen, in der neueren Geschichte die glänzende Rolle zu spielen, welche der Handel und die Jndustrie im Mikttelalter den Republiken von Venedig, von Genua und von Pisa gesichert hatien.“

Der Constitutionnel will wissen, daß sich in einer der leßteren Kabinets-Sißungen eine lebhafte Debatte úber einen von Herrn Guizot vorgeschlagenen Paragraphen der Thron-Rede er hoben habe. Es hâtte sich darum gehandelt, den Entwurf zu einem Handels - Traktate mit Belgien mit lobenden Ausdrúcken zu em- pfehlen. Herr Humann habe sich der Annahme dieses Paragra- phen auf das entschiedenste widerseßt, und man sey noch zu keinem definitiven Resultate gelangt.

Der Graf Pontois wurde gestern von Herrn Guizot empfan- gen, und Herr Piscatory war bei der Konferenz zugegen. Es fällt auf, daß der Graf Pontois seit seiner Rückkehr von Kon- fantinopel noch nicht vom Könige empfangen worden ist.

An die Stelle des verstorbenen Grafen von Cessac ward heute Herr von Tocqueville zum Mitgliede der Franzosischen Aka- demie ernannt. Seine Mitbewerber waren die Herren Vatout und Aimé Martin. A

Eine neue Oper des Herrn Hqg{vy ker dem Titel: „Die Königin von Cypern“, ward gester zum ersten Male aufgeführt und erwarb sich großen Beifall.

Börse vom 23, Dezbr.; Man versuchte heute, nachdem das Urtheil des Pairshofes bekannt geworden war, etne Steige rung der Renten zu bewirken; es gelang indeß nur, dieselben um 15 Centimen zu heben.

Pairshof. Sißung vom 23, Dez. Heute gegen 2 Uhr wurden die Zuhörer, die sich in großer Menge eingefunden hatten, wieder in den Sißungssaal eingelassen, und eine halbe Stunde darauf verlas der Práâsident ein sehr ausführlich motivirtes Urtheil *), durch welches

Quenisset,

Colombier,

Brazier, genannt Just?

August ‘Petit,

Farasse,

Dufour

Boggio, genannt Martin

Mallet

Boucheron, 10 oe Saenéoh

Launois \ 5

ODupoty, R n, ada

Baziet (A e WVetention und alle Verurtheilten solidarish in die Kosten verurtheilt wur den. Brioul, Martin, Considère, Bouzer und Fougeray sind freigesprochen.

*, París, 23. Dez. Heute Mittag um 2 Uhr hat der Pairshof sein Urtheil gefällt, und werden Sie wahrscheinlich auf gewöhnlichem Wege den Inhalt desselben bereits kennen, Gleich nach Fällung des Urtheils traten die Pairs wieder zusammen, um die große Deputation zu ernennen, welche den König am Tage der Eröffnung der Session empfangen soll. Unmittelbar darauf verwandelte sich die Kammer wieder in einen Gerichtshof und be rathschlagt, wie es heißt, in diesem Augenblicke darúber, welche Journale vor Gericht gestellt werden sollen, weil sie während der | Dauer des Prozesses Fragen erórtert haben, die, wie der Pairshof glaubt, nicht in das Gebiet der Presse geh0- ren. Die France und die Mode, zwei legitimistische Jour- nale, follen hauptsächlich inkriminirt seyn. Man spricht sogar davon , alle diejenigen Journale, welche von dem Urtheile ge|pro chen haben, bevor es gefällt war, vor den Pairshof zu stellen. Diesen Abend wird eine Versammlung mehrerer Redacteure statt- finden, die eine Protestation gegen das Urtheil des Pairshofes êntwerfen wollen. Unter den Redacteuren, die an dieser Berath- schlagung Theil nehmen wollen, nennt man die des Temps, der Patrie, des National, der Gazette de France und des Sidècle. Es versteht sich von selbst, daß diese Protestation nur gegen die Verurtheilung Dupoty's gerichtet seyn soll. Aber selbs in dieser Beschränkung kann cin solcher Akt nur nachtheilige Fol: gen fúr den Journalismus haben,

X Paris, 23. Dez. Der Pairshof hat #s eben sein Urtheil im Prozesse Quenisset gesprochen, Die Todesstrafen werden schwer: lich vollzogen, sondern gemildert werden. Die Verurtheilung DUsz poty's zu mehreren Jahren Gefängniß ist der einzige Umstand dieses Urtheils, der im Publikum eine bedeutende Sensation machte, als die Entscheidung bereits gestern bekannt wurde.

Die wegen Patronen- Verkauf arretirten Soldaten werden vor die Kriegsgerichte gestellt werden. Es is also unrichtig,

«J Die vorgestern publizirte telegraphische Depesche beruhte in-

Ì zwar theilweise bestätigt haben, die aber dem offiziell publizirten Ur- theil nicht entnommen seyn konnten, da dasselbe, wie wir gleich ge-

| sern vermutheten, exst am 23, Dezember gefällt worden ist,

Dezember

wenn die Gazette des Tribunaux vorgestern meldete, es haben feine Verhaftungen stattgefunden, nur hatte der Pairs- hof diese Arrestanten nicht mit in den Prozeß verwickeln wol: len und also dem Militair-Arrest überlassen. Eben so sind die 10h in Folge der Geständnisse Dufour's arretirten Arbeiter, sammtlich ohne alle Bedeutuna, nach kurzen Verhören frei gelassen oder den Correctionsgerichten überwiesen worden. Paris ist voll- fommen rubig. Der bis 3 Uhr beendete Urtheilsspruch hatte keiné BVolksgruppen und nur wenig Neugierige in die Nähe des Pairs- hofes gez im Saale der Pairs - Kammer waren nicht alle Plaße auf den Tribünen beseßt. Die Familie des Que- nisset kommt um Begnadigung ein. Dufour und Boucherón sollen ihrer Geständnisse wegen geschont werden, Prioul is von den Pairs anderen Gerichten úberwiesen.

Der Ausspruch úber die Schuld Dupoty's fand in ge- heimer S ißung schon vorgestern mit einer großen Majorität statt.

2) Freisprechung. Unter dieser aufge-

A

Die Minorität wollte seine flârten Minorität waren viel sehr achtbare und talentvolle Na- men, auch Pairs, die stets der jeßigen Regierung sich ergeben und als erfahrene Männer bewiesen haben. ; i

Diese hielten Milde für staatsrechtliche Klugheit und weise Politif und gründeten ihre Ansicht auf den Umstand, daß fein materielles Zeugniß gegen Dupoty spreche. i

Großbritanien und Jrland.

London, 22, Dez. Man erzählt sich, daß die Herzoge von Wellington und Buckingham, an der Spiße mehrerer anderen Pairs und etwa hundert Mitglieder des Unterhauses erklärt hât- ten, sie würden Sir Robert Peel ihre Unterstißkung entziehen, wenn er irgend eine wesentliche Aenderung in den Korngeseßen vornehme.

Ein Provinzial- Blatt will wissen, daß Sir Robert Jnglis entschlossen sey, seine Maßregeln wegen Vermehrung der Kirchen- Dotation aus Staats-Fonds zu Anfang der nächsten Session wie- der vor das Unterhaus zu bringen, ohne Rücksicht darauf, daß dies vielleicht zu ärgerlichen Diskussionen Anlaß geben und den Zwiespalt, der im Schoß der Anglikanischen Kirche ausgebrochen, erst recht an?’s Tageslicht stellen könnte.

_ Nach dem Spectator hat die Regierung hinsichtlich der gefälschten Schaßkammer - Scheine beschlossen, daß auf die zahl- reichen Anfragen bei der Schaßkammer keine definitive Antwort ertheilt werden, dagegen nach Eröffnung des Parlaments eine Bokschaft der Krone das Unterhaus auffordern solle, diese Ange- legenheit in ernstliche Erwägung zu ziehen, und zwar zu dem Zwecke, daß den Parteien, welche ihr Geld im rechtlichen und ordentlichen Geschäftsverkehr auf die gefälschten Scheine vorgeschossen, Unter- stüßung bewilligt werde.

Der Túrkische Geschäftsträger, Foad Efendi, besuchte vorge- stern in Begleitung des orientalischen Dolmetschers der Königin den Admiral Stopford im Greenwich Hospital, um den prächti- gen brillantenen Nischan Jftichar und den Juwelen - Degen zu besichtigen, welche der Sultan bekanntlich dem Admiral als Aner- tennung seiner in Syrien geleisteten Dienste úbersendet hat. Die Scheide des Degens hat allein 12,000 Piaster gekostet.

Als konservative Kandidaten für den durch Sir Stratford Sanning's Ernennung zum Botschafter in Konstantinopel erledigten Parlamentssiß von Lynn werden Lord Wellesley, Sohn des Her- ¿ogs von Wellington, und Lord Walpole genannk.

Viscount Howick, der Sohn Lord Grey's und vormaliger Kriegs-Minister, is mit seiner Gemahlin nach Rom abgereist, um seinen Neffen, den jungen Lord Durham, und seine Nichten , die Ladies Lambton, nach dem in Genua erfolgten Tod ihrer Mut- ter, der Gräfin Durham, nach England zurücfzugeleiten.

Der noch immer fortdauernde Unfug in den Englischen Schu- len, daß die âlteren und stârkeren Knaben die júngeren und schwächeren förmlich despotisiren und oft wahrhaft tyrannisch miß- handeln, wird vom Morning Herald nachdrúcklich gerügt und auf endliche Abstellung desselben gedrungen ; das genannte Blatt macht besonders auf die schlimmen moralischen Folgen dieser syste- matischen Rohhelten fúr das spätere Leben aufmerksam.

Die Provinz Yukatan, die in den Golf von Mexiko hinein- reichende Halbinsel, die Honduras- und Campeche- Bay bildend, landwárts an den Englischen Holzdistrikt Belize, an die Mittel: Amerikanische Provinz Guatimala und an die Mexikanischen Pro- vinzen Tabasko und Chiapa gränzend, mit ungefähr 2250 Quadrat- Meilen Flächenraum und 530,000 Einwohnern, meist FJndianern, Hauptstadt Merida, hat sich jeßt definitiv als unabhängige Repu- plif erklärt und will sich eine der Texianischen ähnliche Verfas: sung geben. Die herrschende Sprache des neuen Staates ist Englisch, und Angelsächsische Ansiedler sind zur Einwanderung eingeladen. „Wir sehen der Zeit entgegen“, sagt der Sun bei dieser Gelegenheit, „wo die Englische Sprache úber die ganze neue Welt herrschen wird. Yukatan wird sich wohl mit Texas ver- einigen.“

Belgien.

Brüssel, 22, Dez. Der Herzog Alexander von Württem- berg, Schwiegersohn des Königs der Franzosen, isk gestern aus Deutschland hier eingetroffen und im Palais Jhrer Majestäten abgestiegen. j :

Die Repräsentanten- Kammer hat in ihrer heutigen Sißung eine Summe von 100,000 Franken zur UnterstÜkung der Dampf- chifffahrt zwischen Belgischen und anderen Europäischen Häfen bewilligt.

Deutsche Bundesstaaten.

Múünuchen, 22. Dez. Ein diesen Mittag erschienenes Re- gierungs-Blatt bringt eine Königl. Verordnung, „den Königl. Lud- wigs-Orden betreffend“, welcher zufolge die aus dem Heere in den Civildienst übergetretenen Offiziere, auch wenn fie in leßterem einen geringeren Rang als jenen der Königl. Räthe haben, als Ehren- zeichen für 50jährige treue Dienste durchgängig das goldene Kreuz rhalten. l L A Die in der hiesigen von Maffeischen Maschinen - Fabrik neu