1908 / 170 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 21 Jul 1908 18:00:01 GMT) scan diff

Philosophie auf geshichtliGer Grundlage. Auf dem Gebiete der |

neutestamentlihen Forshung mate er sh durch eine Reihe von Ab- handlungen über johanneishe und paulinishe Theologie sowie dur die Shristen „Der Paulinismus* und „Das Urchristentum“ bekannt. Von seinen lezten Veröffentlihungen seien die „Vorbereitung des Chriftentums in der griehischen Philosophie“, die „Entstehung des Güriteniims* und das bedeutende Werk über Religion und Religionen genann

Â. F, Di ißung der Berliner Gesellschaft für Anthropologie Ser furt der Sommerpause (der vielleicht noch eine allerlezte folgen wird, weil der vorgerückten Zeit wegen die mebrfach gewünschte Diskussion über den Hauptvortrag des bends nicht stattfinden konnte) vereintgte am leßten Sonnabend eine sehr ¡ablreihe Zuhörershaft an der gewohnten Stelle, im_ Hörsaal des Museums für Völkerkunde. Der Vorsißende, Professor von den Steinen, gedate vor Eintritt in die Tagesordnung des besonders Gmerzlih E Hinscheidens. zweier Mitglieder, des Geheimen [ae Professor Dr. Oscar Liebermann und des Dr. Benedikt Fried-

nder.

Als erster Redner erhielt der Rentier Hermann Busse- Wolierddocfe Sleuse das Wort zu einem Bericht über die von thm vorgenommene Erschließung eines neuen Gräberfeldes im Westen der Stadt Biesenthal (Kreis Oberbarnim) auf dem Kefselberg. Kaum 250 Shritt von Biesenthal zweigt sih von der Chauffee nach Lanke die Straße nah Prenden äb. Zwischen beiden Straßen erhebt sih der nah Merten zum Kefselsee abfallende Kesselberg. Urnenscherben und kleine Gefäße sind hier beim Sandabfahren schon wiederholt zu Tage gekommen, ohne daß hieraus bisher Anlaß zu genaueren Nawhforshungen genommen worden ist. Bei Untersuchung des Gräber- feldes am Wehrmühblenberge nordöstlih von Biesenthal im vorigen Jahre blieb dem Vortragenden Zeit, auch dem Kesselberg Aufmerk- samkeit zu schenken und damals zwei Gräber aufzudecken. In diesem Jahre hat er an der gleihen Stelle noh weitere 8 Gräber freigelegt. Die hierin gemachten Funde verschiedener Gefäße waren auf dem Tish des Hauses zur Besichtigung agageegt j fie haben mit dem Lausizer Typus nihts zu tun. ber jo interessant s auch sind, dem Vortragenden dünkten die Grabanlagen an si viel nterefsanter und wichtiger: Eine gut erhaltene, ftarkwandige A mit Leichenbrand eines jugendlihen Menschen gefüllt, stand in einer aus Platten gebildeten Steinkiste, die mit einer gleichen Platte be- deckt war. Die Seitenplatten hatten si seitwärts geneigt, die Deck- platte war auf die Süfsel gefallen und hatte deren Deckel, dessen Bruhstücke ih vorfanden, bei Seite gedrücki. Die 12 m tief unter der Oberfläche liegende Steinkiste war mit Tkopf- reue Steinen um- und überlegt. Ein zweites Grab, nur 0 cm tief, bestand aus der Leihenbrands{hüttung zwischen Steinen un ung mit einem Schüfselboden. Alle anderen aht Gräber, 14 bis 15 m tief, find als mit Steinen umstellte, mit Platten und darüber noch mit Steinhaufen überdeckte Gruben zu bezeihnen, die

ch ganz und gar mit s{warzer Erde au?gefüllt erwiesen, worin der Leihenbrand außer an geringen Knochenspuren kaum mehr als folher erkannt werden konnte. Nur in einem Grabe fand sich inmitten der shwarzjen Erde eine zerdrückte, ganz morshe Urne mit Kaochen darin. Wegen Feblens anterer als tôönerner Beigaben ist das Alter der Gräber shwer bestimmbar, nah Analozien mit anderen Grabfunden dürften fie der Bronze angehören. Vielleiht bringen weitere

rabungen weitere Aufschlüsse. B Unter Ueberreihung von großen Photographien mate hierauf Dr. Haane Mitteilung von den Ergebnissen der Deffnung eines bronzezeitlihen Hügelgrabes in der Nähe von Anderlingen bei Bremervörde (Hannover). Diese Mitteilung, auf deren bevorstehende ausführliße und von Bildern begleitete Veröffentlihung im wissen- schaftlichen Jahrbub für die Provinz Hannover man ppa sein darf, wird berechtigtes Aufsehen zu renen niht verfehlen. Denn es handelt si dabei um die erstmalige Auffindung auf deutshem Boden von figürlihen Darstellungen des Menschen in einer so frühen Epoche. Diese Darstellungen bestehen in zwei etwa 50 cm hoben, in Granit eingemeißelten menschlihen Figuren Der auf der Bildseite flache Granitblock, der fie trägt, bildet den Schlußftein eines Grabes, das ch als die Rubestätte eines Vornehmen, vielleicht eines Häupt- l durch -die reichen v U R e R d ü ürden, den Fun einen äu

die an sfih genügen w E T a

üßen. Diese Bronzen gehören dem nordeuro; B e abo en ercend funfivoll gearbeitet. Dr. Haane mate n auf Abbildungen von Steingeräten aufmerksam, die bei Chringsdorf

ba von Weimar und zugleich auf der berühmten N r UIE bitte in ziemliher Anzahl aufgefunden worden und von einer Technik der Anpafsunrg und Herrichtung nd, die sie dem Besten anreihen, was bisher von Steingeräten ge- P worden ist. Ihnen gegenüber verstummt der Zweifel, ob zufällige, natürliche Ursachen bei ihrer Entstehung mitgewirkt haben önnen. Z Von Direktor Dr. Schuchhardt wurde über die z. Zk. im Aufirage des Museums für Völkerkunde ftattfindenden Ausgrabungen an der fogenanntea ,„Römerschanze*“ bei Potédam berihtet. Es wird darunter ein 200 m großer, Nedliß an der Havel gegenüberliegender Ringwall verstanden, der, von Germanen ursprünglich errichtet, nah den durch die Völkerwanderung herbeigeführten Wandlungen von Slaven zu Verteidigungszwecken weiter benußt worden ist. Er ge- währt gept den Anblick einer Schan [G Aas, ist aber aus festen, 4m dicken Mauern errichtet, die aus Erde zwishen Holzwänden hergestellt waren. Die noch im Zuge befindlihe Ausgrabung hat bereits merk- piirdig woblerhaltene Teile dieser Holzwände zu Tage gefördert ebenso s elene midedet in denen die Pfosten saßen. Auch wurde eine Stelle Ls Walleg der ein Tor au8gespart war. Hter und an anderen Stellen als flavishen Uten viel Tonscherben gefunden, ‘aermaniscen sowohl ustande war, rsprungs. Es scheint, daß der Ringwall in gutem Sghlußberiht ficht „er, von den Slaven übernommen wurde. Ein ine mit großer A Vollendung der Ausgrabearbeiten in Aussicht. rofessor B5gErr Aufmerksamkeit angehörte Mitteilung mate noch fndiantchu bekannte Amerikanist und genaueste seiner Gewobnbeit, alle tr ¿Der Rene E 8, reen uropa j entsprebend, auf der male pas s Wien zum Amerikanistenkongreß.

en versprehen. Es baben dener Verbindungen E laser indianischer Idiome mit See ab aiflälige Aebnlich- interindien und im malalishen Arhipel gesp rat ai ciageschlagene Weg, über die Abstammung und Deter Be Subiance an Stelle von Vermutungen gesih-rte Kunde zu seßen, ift ein Sib und dornenreicer, aber ein auésihtvoller. üße- uptvortra des Abends bielt fessor Dr. Gustaf Kossinna über das Thema „Archäologische rgebnif Ursprung und zur östlihen Ausbreitung der Indo,- germanen*. Den ganzen überaus verwidckelten Sn behandeln zu wollen, so leitete der Vortragende feine Ausführungen ein, sei seine Absicht niht; denn eine ershöpfende Behandlung der dogermanishen Frage seße die E einer Unmenge von Vorfragen aus allen möglichen Wissenschaften voraus, übermäßig viel Zeit beanspruchen würde. Gr lafse daher diese Vor- fragen beute beijeite und wünshe nur für einige derselben, um Verständnis für seine Darlegungen zu finden, seinen eigenen festen Standpunkt genau kundzutun. Dies seien die folgenden: 1) Gine indogermanishe Ursprahe hat es unter allen Umständen gegeben, demna ui 2) ein indogermanishes Urvolk (eine lebendige Sprache ohne {arf umrifsenes Urvolk, das fie spriht, ist ein Unding). 3) Das Volk muß, wie alle Völker, ursprünglih auf einem verbältnismäßig engen Raum gewohnt haben (so ausgedehnte Räume, wie etwa das ganze Blat, 1d von Nord As. NorddeutiSland und Mittelrußland als ermanen in Anspruch zu nehmen, tit w nnig. 4) Das Urvol? haite auch einen Petimmten Typus (ob man von

se zum.

. Volk“ oder „Rasse“ zu sprehen befugt ist, bleibe dabingestellt, da, je weiter wir in die Vorzeit zurückgehen, beide Begriffe fihch immer mehr nähern und \{ließlich zusammenfallen). Dieser Typus ist an der Hand der ältesten Geschichtequellen und Denkmäler dahin zu- sammenzufafsen: Die Indogermanen waren ausnahmslos hoch gewahsen und von beller Komplexion. Die Gräberfunde fügen dazu die Langköpfigkeit und an leßter Stelle spricht für das Vor- handensein dieses Urtypus die Häufigkeit der Vereinigung der ge- nannten drei Merkmale bei den heutigen Bewohnern derjenigen Länder, die für die Urheimat der Indogermanen in Betracht kommen, also Europa ohne die drei füdlihen Halbinseln und ohne Nordosteurop2. Diese vier Dinge: Ursprahe, Urbvolk, Feiner Urraum als Urheimat und der gewöhnli als „nordisch angesprohene Urtypus der Indogermanen find also für den Vortragenden in dem Sinne indiskutabel, daß er sonst ein ungeheures Material in Bewegung seßen müßte, um seine Gründe vorzuführen. Un den Ursprung der Indogermanen zu ermitteln, it es bet dieser Ansiht des Redners nur nötig, die frübeste Verbreitung des nordischen Typus in Guropa zu ermitteln. Als Professor Kossinna vor sech3 Jahren bereits in seiner arhäologishen Beleuchtung der indogerma- nischen Frage diese Ansiht aussprah, befand er \sich nur in einem,

s r wichtigen Punkte noch auf einem anderen S e s weil er sich damals von der anthropos- logishen Forshung im Stiche gelafsen ab Die N

anthropologishen Typus zwishen dem nord- deutschen und skandinavishen Typus einerseits, dem sogenannten mittelländisGen (Rheinhessen, das Donauland und Pfalz) andererseits behauptete. Seitdem bejüglih des E durchweg die anthropos Togische Uebereinstimmung it dem nordishen Typus erwiesen ist, trägt der Redner kein Bedenken, die Einen wie die Anderen als JIndo- germanen anzusprehen, freilich unter Festhaltung eines zwischen beiden vom Redner erkannten und behaupteten kulturellen Gegen-

einen Untershied im

saßes, der von ihnen als verschiedenen Erscheinungsformen oder jüngeren Eatwicklungen, aber {hon von einer Nordgruppe und einer Südg r Iandogermanen zu

ruppe

sprechen erlaubt. Es siand diese beiden Gruppen dieselben Urgruppen, die von der Sprachforschung ermittelt worden find und dort nur anders benannt werden, nämlich West- und Ost-Indogermanen, nah den geshihtlicen Sißen jener Sen, Zur Ostgruppe rechnet die Sprathforshung die Arier in Asizn und von den europäischen Stämmen die Slavo-Letten und die thrakishe Völkerfamilte, der auch die Armenier zuzuzählen sind. Die Ahnen der Ostgruppe sind alîío nah Professor Kossinna die von ihm sogenannten Südindogermanen. Alle andern europäishen Indogermanen heißen sprachlich Weftindo- germanen, deren Vorfahren sind nah dem Redner die Träger der nordischen Kultur, seine Nordindogermanen. Damit kommt man s{hon der Frage der Ausbreitung der Indogermanen näher, zu- nächst aber ift ibrem Ursprung unter dem oben präzifierten Gesichts- punkte weiter nahzugehen, daß das große Gebiet von Skandinavien und vom Rhein bis zum unteren Dniepr natürlih nicht als Urheimat anjusprehen ift, zumal hier {hon ¡wei ganz differenzierte Kultur- gebiete vorhanden sind. Mein Vaterland muß „kleiner“ sein oder gewesen sein, sagt der Ur-Indogermane. Die Frage ist: Lag scin Entstehungsherd im Donaugebiet bei den Südindogermanen oder an der Ostsee bei den Nordindogermanen? Oder etwa in keinem dieser beiden Gebiete, mithin an einer dritten Stelle?

Hier E nun die Siedelungsarhäologie ein, die Profefsor Kossinna seit Jahrzehnten mit Eifer treibt und in der er alle prähistorishen Funde, die Urnen und Beigefäße, selbs die mit Ornament versehenen Scherben, die Zusammensezung der Tonmafsen, die Steinwerkzeuge von deutliher und weniger deutlicher Bestimmung, die Geräte und Zierate aus allerlei Material, die Grabanlagen, die Beerdigung?sitten, ob Leihhenverbrennung oder -beisezung in Hocker- stellung 2c., in das Bereich seiner Beobachtung zieht, daran seine Be- trachtungen und Schlüsse knüpft und ihre E in Siedelungs- karten einträgt, die langsam aber sier uns Cinblicke in die Völker- bewegungen Norden unseres Erdteils in Zeiten versprehen, die tief bhineinreihen in die Steinzeit, ja hinauf bis in die Diluvialzeit, die zuerst den Menschen in diesen Gegenden sah. Die Grundfsäge, nah denen der Vortragende bei seiner Es verfährt, sind folgende: Zeigt ein Gebiet in einer Periode mehr oder weniger starke Besiedelung, in der folgenden, fich unmittelbar anschließenden aber starke Abnahme oder gar Leere, so ift eine Abwanderung der Bevölkerung anzunehmen. Wohin die Auswanderung stattgefunden, ist erft dann mit voller Sicherheit festzustellen, wenn fich Anzeichen einer Fortseßung, d. h. meist einer jüngeren E rang der besonderen Kultur der Auswanderer in einem neuen Lande feststellen lassen. Umgekebrt liegen Zuwanderungen vor, wenn ein dünnbevölkertes Gebiet plôglih starke Besiedelung, vielleiht unter Anzeichen einer ver- schiedenen Kultur erfährt. Andernfalls is man nur auf Mutmaßungen und Wahrscheinlihkeiten angewiesen. Es ist Professor Kosfiuna niht gelungen, in der neolithishen Epohe auf diese Art einen Aus- gang8punkt des indogermanishen Typus zu entdecken. Sein Ursprung muß also viel älter sein. Nun will eine von den Anschauungen des Vortragenden abweihende Anschauung den in der Botanik bewährten Gruudsah angewandt sehen, daß, wo die stärkste Verbreitung einer Art ist, da auch ihre Heimat liegt, und deshalb die Urheimat des nordishen Typus durhaus nah Skandinavten verlegen; aber der Grundsaß is, auf Menschen angewandt, fals; denn sonft könnte Nordamerika einmal als die Urheimat der Angel- sahsen gelten. Der nordische Typus kann, wenigstens aus diesem Grunde niht, Skandinavien seine Urbeimat nennen. Die oben dar- geleaten siedelungsarhäologishen Grundsäße, die, wie gezeigt, für die neolithishe Zeit versagen, auf die paläolithishe Epoche angewandt, ergeben, daß die dünne Bevölkerung von Mittel- und Südoftearopa tbreuD der Zwischeneiszeiten vom dicht bevölkerten Frankreich aus- gegangen if und beim Herrannahen jeder neuen Vergletsherung den ungünstigen Wirkungen des Klimas durch Rückwanderung nah West- euroya fi wieder entzogen hat. Ebenso ist es anerkannt, daß die frühneolithishe Lan pfrasse von der franzöfischen Cro-Magnon- rasse abstammen muß, weil si keine anderen ihr noch näher stehen- den Vorgänger gefunden haben. Die oben aufgeworfene Frage eint biernah fih zu der Frage zuzuspizen: Wann sind diese lens) eligen Menschen der neolithishen Gpoche von Frankrei n ttel- und Nordeuropa ausgewandert?

Solange Professor Kossinna die Nordindogermanen ‘für die einzige indogermanishe Gruppe hielt, war die Sache einfacher als gegen- wärtig Kein Grund liegt vor zur Annahme, daß die früheste Kultur der Südindogermanen von der der Nordindogermanen abjzuleiten sei, ebensowenig wie umgekehrt. Beide en!stammen einem fremden Gebiete, das in der Hauptsache ein und dasselbe Gebiet gewesen sein mu Zur ershöpfenden Beantwortung der Frage nah diesem Gebiet ist die genaue Untersuhung der ältesten Spuren des Menschen im Norden und Süden des Gesamtgebietes erforderlich. i

Der Vortragende s{chritt an dieser Stelle seiner Darlegungen, mit den nordishen Verhältnissen beginnend, zur Vorführung einer überaus reihen Sammlung von Lichtbildern, die einen Fe Teil seines für den Aufbau einer Siedelungsarhäologie mühevoll zujammen- Pragenen Anschauungsmaterials darstellen. Er seyt die Use vom

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Y Kunde gebende Zeit WMenngeweihschäfte, t u eric bteis die in Jütland, Fünen, Schleswig- und im Havelseegebiet gefunden worden sin auf 10000 Jahre eitrechnung, die folgende Feuersteinkultur des Ostseegebiets * auf 8000 bis 7000 Jahre. ewisse Uebereinstimmungea in den Artefakten weisen hier unzweifel- haft auf Kultureinflüsse und daher wohl auch auf eine B s aus Süd- und Mittelfrankceich und dem Oberrheintal. Wahrscheinl erfolgte die Einwanderung allmählih längs der Nordsee; allein die Nordseeverbindung beider Kulturen fehlt uns wegen der Küfsten- enkung. Ein Beweis mehr für dieje Verbindung mit Frank- reich und Belgien ist das etwa mit 5709 v. Chr. als dem Maximum der Senkung der Oftseeküsten einseßende Vorkommen von Kurzshädeln im Ostf tbiet, denn spätpaläolit s ist auch in Nord- und Mittelfrankreich eine ciföpfige g

, einheimishe Rafse verbreitet. Ein ungelöstes Rätsel ist das gleichzeitige Vorkommen verschiedener

|

s anger Abnahme des 2) Betri

Fahrzeuge in Betrieb nehmen und

Menschentypen und. verschiedener Kultur in Shweden und No :- wegen. Hat man eine besondere arcktishe Rasse und etne spätere Verdrängung oder teilweise Unterwerfung derselben durch die Langschädel anzunehmen? Oder if für den Ursprung das Wahrscheinlichere eine Cinwanderung auch diefer Kurzköpfe, die eben- falls groß von Wuhs gewesen sind, aus Frankreich und Belgien wie nach Norddeutschland, so auch nah Skandinavien vorauszusezen ? Aber eine Trennung beider verschiedener af hat siher stattgefunden, in Form einer Auswanderung dieser hochgewachsenen Kurzköpfe- nah den baltishen Provinzen, nah Finnland, nah dem Ladoga- und Onega-Gebiet und an die Wolga, wie wiederum Grab- und ähnliche Funde beweisen und“ nicht zum wenigsten die finnishe Sprache, die tark verwandt mit Indogermanish ist. Jn Skandinavien aber er- hielt fich diese eigenartige Kultur der Kurzköpfe keinesfalls lange mehr, keinesfalls bis zur Bronzezeit. Dagegen erfolgte vom Norden her nun die Ausbreitung der Indogermanen über ganz Norddeutshland, die Seelen dieser Ausdehnung sind an; den neolithishen Gräbern fest- zustellen. Hierauf verbreitete sich Professor Kossinna über die spätere Aus dehnung der Nordindogermanen Per Mitteldeutsland, dann über Sea und Oesterrei, wobei sie eine Reihe von neuen Kulturen \chufen. Hiervon soll später noch die Rede sein. Wann aber seßte die Wanderung aus Frankrei nah Osten wohl ein, welche die südindogermanishe Gruppe {uf? Aller Wahrscheinlichkeit na find in der mittel-neolithishen Zeit aus Westeuropa zwei Züge aus- gegangen. Ihre Wege und Siedlungen sind bezeihnet und in gewisser Weise egrenzt durch die Gewohnheiten, die im Punkte der Leichenbestat tung und des den Urnen erteilten Shmudckes bestanden. So finden wir Swhnurkeramik in Thüringen, dem Königreih Sachsen, im Main- gebiet von Hessen, im Rheintal, in der Schweiz, in Württemberg, Bayern und Böhmen, Bandkeramik in der Donau - Theiß - Ebene, Siebenbürgen, Serbien, Bosnien, Niederösterreih und Mähren, im ganien Donautal aufwärts und in Ofteuropa. Als Ausläufer der Band- eramik, aber pee eine höhere Kulturstufe markierend, find die wundervollen, außerhalb der Karparthen über Ostgalizien, die Bukowina, Rumänien, Bessarabien bis an den Daiepr verbreiteten bemalten Grabgefäße und die aus der Band- entwickelte Spiral- keramik zu bezeihnen. Innerhalb der Shwarzen Erde in Rußland hat sich ein bewundern3werter Ern der Formen und Ver- zierungen entwickelt. Dagegen ist în der nordöstlihen Steppe weder aus paläolithisber , noh aus neolithisher Zeit auch nur eine Spur von Ansiedlung nahzuweisen. Die s{chône Kultur“ der. bemalten Spiralkeramik erfreute \sich indessen keines deuernden, friedlihen Daseins, Es kam über sie ein böser Feind, nämlih der nordindogermanische Bruder, desen Expansionsbestrebungen {on oben kurz angedeutet wurden. Ober dische egalith-Gräber, östlich bis an die Oder oder wenig darüber binaus, bezeihnen diese Züge. Der erste (markiert durch Trichterhalsbeher, Kragenflashen und Mond« O ging vermutlißh von Dänemark aus dur ommern, Westpreußen U Slesien nah Galizien und Südost- polen ; ein zweiter, zeitli verschiedener, kenntlih an Kugelamphoren in Steingräbern, durch Westpreußen, Kujawien, weihselaufwärts bis Sandomir. Er traf die Teilnehmer an dem ersten Zuge schon in Oftgalizien einheimisch und beeinflußte sie aufs stärkste, wie wiederum

a1s Anzeihen, gleich den oben erwähnten, zu entnehmen ist, Die Träger der Bemalt-Keramik-Kultur wichen es Stoß der vereinten Nordindogermanen aus und wanderten

etwa um 2000 v. Chr. nach den Quellengebieten von Oxus und Jaxartes aus, von wo wenige Jahrhunderte später ein Teil die West- wanderung nach Mesopotamien und Vorderasien unternahm. Eine enne Bronzezeit kennt O nit, an der Wolga saßen die Finnen, Südrußland war mehr oder weniger leer. Auch die Nord- indogermanen können ia West- und Südrußland nit geblieben sein, das fie an der Shwelle der Bronzezeit betraten, die in Rußland nit nahweisbar ist. Sie wanderten vermutlih denselben Weg, den die Südindogermanen in den Ländern östlih der Karpathen thnen voraus- gegangen waren, nas Asien, und wurden dort zu jenen Indoskythen in Mittelasien und Chin; (esa, die von den Griehen Tocharen genannt wurden und auf die durch die Turfani-Expedition ein so Ps neues Shlagli%t gefallen, deren Sprahe auch als west- ndogermanisch erwiesen worden ist.

Verkehrsanstalten.

Ginbüräecung krieg8brauchbarer Lastkraftwagen durch die Heeresverwaltung. f G

Die Heeresverwaltung hat ein großes Interesse daran, für den Hall cines Krieges zur Sicherung des Nachshubs über eine möglichst große Zahl wirkli kriegsbrauchbarer Lastkraftwagen zu verfügen. Als einfahste Lösung für die Sicherstellung der genügenden Anzahl von Kraftwagen könnte der bereits im Frieden erfolgende Ankauf er- scheinen. Dieses Verfahren hat aber, a! eseben von den ge Kosten, die Bedenken gegen si, daß die angeshafften Wagen

ald veralten und daß bei der Mobilmahung keine genügende ahl von mit den Fahrzeugen eingeübten Fahrern zur Hand find. Daps Streben der Heeresverwaltung geht deshalb dahin, die Einbür, erning von Lastkraftwagen in Privatbetrieben nah Möglichkeit zu unt üyen, um im Kriegsfalle auf diese zurückgreifen zu können.

Bisher hat die Verwendung von Lastkraftwagen, namentli stärkerer Bauart, im S OAA eihe noch keinen großen Umfang

ewinnen können. Die Statistik weist für den 1. Januar 1908 im

eutshen Reiche gegenüber 34244 überwiegend zur Personen- beförderun dienenden Kraftfahrzeugen nur 1778 Ce find 4,9 9% des Gesamibestandes) für die Lastenbeförderung nah. Unter leßteren Fahr- zeugen befi 1den si aber noch 235 Krafträder und 1243 agen mit unter 16 PS. Laftwagen mit 16—40 PS. gab es am 1. Januar 1908 284 und folhe mit über 40 PS. nur 16. Die überwiegende Zahl der Last- kraftwagen, wie übrigens au der Personenwagen, findet in ftädtischen Betrieben Verwendung, dürfte also großenteils für die Ueberwindung s{wieriger Wegeverhältnisse, mit denen die Heeresverwaltung rechnen muß, nicht eingerihtet sein. Jn landwirtshaftlihen Betrieben aber ab es am 1. Januar im ganzen Deutschen Reiche nur 9 Kraftwazen

Star ahn ia beni dlénfbcizet Nalthialkal

a nun in dem diesjährigen Neihshaushaltsetat Summen [S die Beschaffung und Bereithaltung von R s laftwagen der Heeresverwaltung zur Verfügung gestellt worden find hat diese b:sondere Grundsäße für die Unterstü ung von in Privatbesiß befindlichen Kraftfahrzeugen aufgestellt. Dana sollen nach Maßgabe der verfügbaren Mittel Unternehmern und E

rivatpersonen, die den militärischen Bedingungen entsprechende Krafte

ch verpflichten, sie während mindesteas 5 Jahren im kriegsbrauchbaren j s folgende Prämien Sig werden: Susante Me 1) einmalige Bescha e für jeden Wagen (fällig nah aen) E E ebópiämie für jeden Wagen ‘die p

Dauer von 5 Jahren (fällig am Ende res Be Cal e N 425 etwa 1000 „, 3) Betriebsftoffprämie J E ländisher Betriebsstoffe in von der Heeresverwaltung i

ju Det H he. e unter und 2 genannten Summen bezie 39 En: bei wesentli stärkeren Wagen bleibt es Cbobun ls halten. Jeder Unternehmer (Fabrik, Betriebsunternehmer, Ée per usw.), der Fahrzeuge in seinen Betrieb einstellen will, ür die er einen A auf Unterstüßung seitens der Heeresver- Bug erhebt, hat vor der Beschaffung einen en prehenden S as E Res enhureigen, Ae entscheidet, ob fiele einen Vertrag Ia n foll, und \ch| sodann mit dem Antrag- e Gewährung weiterer Prämien für die Vervoll Bauart und andere Erfolge der Automo ilinduftrie, bie dee Absthter der Heeresverwaltung entgegenkommen, hat sich diese vorbehalten Die Heeresverwaltung heabjFtigt in erster Linie mit Fabriken und fkapitalkräftigen Betriebsgesellshaften in Verhand-

m . . .