1877 / 240 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 12 Oct 1877 18:00:01 GMT) scan diff

R a tag L D da Ee

Land- und Forstwirthschaft.

Ueber das landwirthschaftliche Unterrichtswesen in Württemberg im Jahre 1876 entnehmen wir dem Jahresberichte der Handels- u. Gew.-Kammer in W. Folgendes: Die Ackerbauschulen und die Weinbauschule, sowie die verschiedenen Lehrkurse waren vollständig besett, die landwirthschaftlichen Winterschulen erreichten die höchste Frequenz seit ihrem Bestehen, die Wanderlehrer waren in reger Thätigkeit. Der in Stuttgart zum zweiten Male abge- haltere Unterrichtsfursas in der Zucht feinerer Obstfrüchte auf Formen- (Spalier-) Bäumen zeigte- steigende Theilnahme. Was insbefondere die landwirthschaftlihen Winterschulen betrifft, fo hat diejenige in Reutlingen seit ihrem 7 jährigen, erfolgreihen Wirken 142 Jünglingen des bäuerliben Standes oder Söhnen größerer Oekonomen in ihrer speziellen Berufsbildung und ir den allgemeinen Bildungéfäcbern Unterricht ertheilt und höhere Ausbildung gegeben. Die Winterschule in Heilbronn zählte 22 Zöglinge. Die Schule zu Ravenéburg war von 18 Scülern besucht. Landwirthschaft- lihe Fortbildungss\sculen bestanden: 130 freiwillige und 703 obligatorise, zusammen 833, welche von 16,233 Schülern besucht wurden. In 48 Gemeinden wurden periodische landwirthschaftliche Abendversammlungen mit 1470 Theilnehmern gehalten, und an 63 Lesevereinen betheiligten sih 1939 Personen, so daß also, abgesehen von den Ackerbauschulen, der Weinbauschule, den landwirthschaft- lichen Wintershulen und den verschiedenen Lehrkursen, die Einrich- tungen für Fortbildung der tändlichen Bevölkerung von ca 19,700 Personen benußt worden sind. Daneben bestehen in 691 Gemeinden Ortsbiblictheken mit 100,775 Bändchen. Durcschnittlich zählte eine Schule 19—20 Schüler, ein Leseverein und eine Abendversammlung je 30 Theilnehmer. Die Weinbauschule in Weinsberg hatte 13 Zöglinge, Zahl der Unterrichtsstunden 1081. Das der Anstalt zugewiefene Areal ist zur Arrondirung um Weniges vermehrt wor- den. Der Sortime:ts-Weinberg umfaßt ca. 250 Sorten; cine Ver- größerung d sselben wurde wegen der Gefahr der Einschleppung der Reblaus durch Einführung fremder Reben noch nicht vorgenommen. Das vomologische Institut in Reutlingen verbindet mit der Lehranstalt die Zühtung und den Verkauf von Obstbäumen und Sämereien, die Anfertigung von Geräthen für Obst-, Wein- und

Gartenbau und giebt Schristen über diese Produktionëzweige heraus. |

solhen wohl im Allgemeinen etwas zurückbleibt; auch stellt sich bei allen Getreidegattungen ein meérfliher Ausfall im Gewichte heraus. Die „Bibliothek für Jäger und Jgdfreunde“, heraus- gegeben von C. E. Freiherrn von Thüngen, (Leipzig, Heinrih Schmidt & Carl Günther) enthält in ihrer 6. Lieferung ove Beiträge: Das Jagdschloß Königswusterhausen, von R. von eyerinckd. Die Sthneehühner Europas, von Ritter von Tschusi-Schmidhofen.

Gewerbe und Handel.

Nah amtlichen Nachrichten aus Konstantinopel ist für die Häfen von Baltscchik und Varna ein Butter-Ausfuhr- Verbot und für den Distrikt Nisch ein Cerealien-Ausfuhr- Verbot erlassen worden.

(Cóéln. Ztg.) In dem Prozeß, betreffend die Grün- dung der Wrede*shen Spritbank, gegen Abel, Wrede, Graven!tein und Schiff erkannte das Ober-Tribunal heute auf Verrichtung des kammergerichtlihen Urtheils und Verweisung der Sache zur anderweiten Verhandlung und Entscheidung vor das Ap- pellationsgericht zu Frankfurt a. d. O.

Stettin, 11. Oktober. (W. T. B) Die Ritterschaft- liche Privatbank hat heute Mittag den Konkurs angemeldet.

Der Sächsische Provinzial-Landtag hat die Anufj- nahme einer Anleihe von secchs Millionen Mark zur Gewäh- rung von Darlehen an tie Provinzial-Hilfskassen von Sachsen und der Altmark beschlossen. Die Verzinsung soll 45 %/, betragen, der Modus der Amortisation ist noch nit vorgesehen, dagegen ist eine sech8monatlihe Kündigung der gesammten Anleihe oder einzelner Raten von je 100,000 M offengehalten. Von dem aufzunehmenden Betrage soll die Altmärkische Hilskaïse 500,000 4, die Sächsische 5,5900,00) M. erhalten. s ___— Dem Geschäftsberit der Harpener Bergbau-Gesell- schaft für das lekte Geschäftsjahr sind folgende Daten entnommen: Der Betrieb der Zechen ergab 8,887,320 Scheffel Kohlen (im Vor- jahre 735,901 Scheffel weniger), der Selbstverbrauch betrug 578,448 Scbeffel. Zum Versaudt gelangten 6,741,784 Scheffel und zur Koké fabrikation 1,530,973 Scheffel mit einem Erlöse von 2,725,243 46. An ftaatliben S euern zahlte die Gesellshaft 45,578 # Bergwerks- steuern, 38,675 Knappschaftsbeiträge, und 26,120 4. Kommunal-

Die Zöglinge werden auch in Physik und Chemie und in der Be- | steuern, insgesammt 110,373 Von den Koksöfen waren im Betriebe 130 triebélehre, unter Berücksichtigung Ler volkéwirtbschaftlichen Grund- | Stück, welche zusammen 990,200 Ctr. Koks produzirten, mit einem Ueber-

säße, unterrichtet; ihre Zahl war im Jahre 1875/6 im Sommer 36, im Winter 28. Seit seinem Le E jeßt war das Institut von 830 Zöglingen und Hospitanten besucht.

es Stade Mori man dem „Hamb. Corr.“: Der Ausfall der diesjährigen, nun fast vollendeten Ernte darf in der hiesigen Gegend im Ganzen und Großen ein befriedigender genannt werden Zwar sind unter der Ungunst der Witterungéverhältnisse die azfänglichen Huffnungen nicht überall in Erfüllung gegangen, dennoch aber darf nah den Versicherungen urtheilsfähiger Landleute das Ergcbriß derselben hinsichtlich der Duantität einer guten Mittel- ernte gleicbgestellt werden, wäbrend die durh den Regen, doch nicht durch Auêwuchs, hin und wieder bischäâdigte Qualität hinter einer

{uß von 57,566 # Als Belegschaft hatten die Zehen am Schluß des abgelaufenen Geschäftsjahres 1404 Marn, vor denen 364 Fami- lien mit 1964 Pers. in den Arbeiterhäufern gesunde Wohnungen gegen eine Miethéentschädigung von 44,661 A. bewohnen. Der ge- sammte Brutto-Gewinn der Gesellschaft beträgt 803,697 4, welcher nah Deckung der Generalkosten, der Entsbädigungen, des Coursver- lustes der neuen Anleihe, der Tantièmen in Gesammthöhe von 401,745 Æ, und nach Uebertragung von 20,000 A auf Delcredere- Conto gänzlich zu Abschreibungen verwandt werden foll.

Das „Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Bayern“ veröffentlibt eine Bekanntmachung des bayerischen Staats-Ministeriums des Innern, vom 6. Oktober, dur

D welche die Einfuhr von Rindvieh, Schafen, Ziegen u. \. w. aus Galizien, der Bukowina, Niederösterreih und Mäß- ren bis auf Weiteres verboten wird.

_ London, 9. Oktober. (A. A. C.) Im Handelsverkehr mit denjenigen chinesishen Häfen, welche vertragsmäßig dem Welthandel geöffnet sind, nimmt nach den statistischen Aufzeichnungen der englischen Zollbehörden England den ersten, Deutschland den zweitcn, Nordamerika den dritien und Frankrei den vierten Rang ein. Der Strike in den Baumwollspinnereien von Bolton, welcber am 1, September begann, dauert fort, und vor der Hand ist kein Ende desselben abzusehen. Es stehen in Folge dessen 106 Spinnereien till, und über 12,000 Arbeiter sind beschâf- tigungélos. Jm Ganzen find es jedoch nur ca. 1800 Arbeiter, welche wirklich striken, weil sie sich einz beabsichtigte Lohnherabsezung von d ‘/g nicht gefallen laffe: wollten. Die übrigen feiern nur noth:edrungen, wil die Fabrikbesißer, in Folge der Hartnätigkeit der ersteren, ihre Etablissements geschlossen haben.

Liffabon, 10. Oktober. (W. T. B.) Bei der in diesen Tagen stattgehabten Zeichnung auf die Obligationen der Minho- und Douro-Eisenbahn wurden 39540 Obligationen, im Neminalbetrage von 15,816,000 Æ, auf den Markt gebraht. Die Lifsaborer und Açoresbank haite die Hälfte fest übernommen und den G.sammtbetrag zu übernehmen sich erboten. Auf die Hälfte der Obligationen wurden in Lissabon, Oporto, Braga und Vienna zu- fammen 1,483,775 Stück gezeichnet, so, daß eine 75 malige Ueber- zeichnung stattgefunden hat. Der Cours der Obligationen ist auf 87,000 Meis (etwa 380 M) bei einem Nominalwerthe der Otliga- tion von 400 M festgestellt.

Die Nrn. 5, 6 und 7 der „Annalen für Gewerbe und Bauwesen“, herausgegeben von ®&. C. Glaser in Berlin, enthalten folgende Abhandlungen: Zur Anwendung des Dampfes auf Straßen- Eisenbahnen, von F. Schotte. Leistung einer Gestein-Bohrmaschine, von A. Blauel. Ueber einheitliche Lieferung von Eisenbahn -Rad- reif n, vom Herausgeber. Kernauls Wettienkupplung. Die Uebertragung mechanischer Arbeit auf größere Entfernungen. Die Kraftmaschinen im Dienste der Landwirthschaft. Ueber Aus ftellung landwirth\caftliher Maschinen. Zur Auffassung und Bedeutung der Geschichte des Maschinenbaues, von F. Schotte. Festigkeits- probcn, von der Kaiserlichen Werft zu Wilhelmshaven angestellt. Das „Siphonoid“, von G. Hambruch. Die Eisenindustrie in Frankreih. Ueber Eismaschinen. Zur Förderung des deutschen Maschinenbaues, von Em. Blum. Dach von 15,3 Met. Spann- weite von Tietzsch u. Co. Bericht über die erste Jahresversamm- lung französischer Ingenieure zu Lille. Der Gewerbeverein der Lokomotivführer in Nordamerika. Dampfbetrieb für Stadtbahnen. Außerdem enthalten die genannten Nrn. die Vekanntmachungen des Kaiserlichen Deutschen Patentamtes.

Verkehrs-Unfstaltea.

Rom, 11. Oktober. (W. T. B.) Der hier ver ammelte Eisenbahnkongreß hielt heute seine leßte Sitzung a! wählie Paris zum näch}jten Kongreßort.

Verlin, 12. Oktober 1877.

Die Entwrälung der. Tattil seit dem Kriege von 1870/71 von A. von Boguslawsky, Major und Bataillons-Commandeur im 1. Westpreußishen &renadier-Regiment Nr. 6 Band I. Berlin und Leipzig, 1877. Luckhardtsche Verlags- handlung. N z L Í

Im Jahre 1869 erschien von demselben Verfasser „Die Ent- wictlung der Taktik von 1793 bis zur Gegenwart“, welche 1873 eine zweite bercits mit manchen Hinweijen auf den Krieg 1870/71 versehene Auflage erlebte. Die Zeit nach dem Kriege war aber noch zu furz, um damals aus den Kriegsereignissen bereits Folgerungen ableiten zu können, die Ereignisse selbst konnten kaum {on als fest- gestellt angeschen werden. Cine Fortseßung dieser Geschichte der Taktik erschien aber geboten, wenn fie nicht an Werth ver- lieren sollte. : : E

Das Jahr 1876 bezeichnet nun einen gewissen Abschnitt in der Entwicklung der taktishen Formen, und war dkshalb der Moment zur Fortseßung des erstgenannten Werkes, als dessen 2. Theil \ich das vorliegende auch ausdrüclih ankündigt, gekommen. E

Kurz nah dem Kriege ershienene Schriften desselben Verfassers („Tafktishe Folgerungen“ und „Ausbildung und Besichtigung“) legten damals seine persönlichen Anschauungen, wie er sie unmittelbar aus den Ereignissen gewonnen, nieder, auf diese ist in dieser Fort- legnnd der Entwicklung der Taktik, vielfach Bezug genommen, da sie fast überall Bestätigung gefunden haben. L /

Die Behandlung des Stoffes ift die gleiche wie im ersten Theil. Die historishe Darstellung der Schlachien wird vorausgeschikt, ihr folgt unmittelbar die Betrachtung derselben und die sich hieraus er- gebenden Lehren.

Bei ter Fülle des Materials konnten nicht alle Schlachten des Krieges 1870/71 durchgesprochen werden, es sind daher die von Wörth, Spicheren, Vionville, Gravelotte und Sedan, sowie die Belagerungen von Met und Paris ausgewählt, weil in diesen stch ebenbürtige Heere gegenüberstanten. i

Nach diesen Betrachtungen über die Schlachten des Krieges 1870/71 gedenkt der Verfasser im 11. Bande die Entwickelung der Taktik von 1871/77 durchzusprechen, in einem Anhange soll der russisch-türkishe Krieg behandelt werden, soweit man taktische Eigenihümlichkeiten zu erkennen vermag.

Die Militärliteratur ermanzelte bisher einer zusammenhängen- den Darstellung der taktischen Lehren, welche aus den Ereignissen des jüngsten Krieges zu zieben waren. Die Arbeit des Verfassers füllt diese Lücke aus. Die Verlagshandlung hat Alles für eine gute Ausstattung des Werkes gethan ; zum Verständniß sind die Pläne des Generalstabswerkes erforderlich.

Im Auftrage des deutschen Vereins für öffentlihe Gesundheits- pflege ist von dem Ober-Arzt des städtischen Krankenhauses in Bar- men, Dr. Friedrih Sander, ein „Handbuch der öffent- lihen Gesundheitspflege“ verfaßt worden, welches vor Kur- zem in Leipzig im Verlage von S. Hirzel erschienen ist. Der Ver- fasser sagt in der Vorrede: „Es hat nicht in meiner Absicht gelegen, ein agitatorishes Buch zu schreiben, das für seinen Gegenstand erst Interesse erwecken, sih auf Mittheilung der festgestellten Thatsachen beschränken, oder gar durch bewußte und unbewußte Uebertreibungen einen heilsamen Schrecken hervorrufen \oll. Ich habe mir unter meien Lesern Aerzte, Beamte, Politiker, Techniker, Stadtverordnete und Andere gedaht, welche ein pgigeuves Interesse für die öffent- lie Gesundheitépflege bcreits haben, sich nicht mit der Kenntniß von den Ergebnissen begnügen, sondern “übcr den Gang der Unter- suchungen, über Gründe und Gegengründe unterrichten wollen.“ Am Sclufse der Vorrede heißt cs: „Das Ansehen der Naturwissenschaften soll nit blos auf die Geistesthaten der großen Forscher ih stützen, sondern auch auf das offene Eingeständniß der vielen Lücken unseres Wissens. .….. Auch der Laie in den Naturwissenschaften muß. si daran r A daß es sich selten um den ruhigen Genuß fertiger und abgésc{lossener Ergebnisse handelt, vielmehr das Meiste, zum Heile unseres Geshlechtes, in vollem Flusse, in beständiger Ent- wickelung begriffen ist.“ Bei der Abfassung der verdienstlichen, klar und allgemein verständlih gehaltenen Schrift hat sich Dr. Sander, wie er hervorhebt, bLemüht, „Fackenntnisse nirgends vorauszuseßeu und Kunst- ausdrücke, wie sie das medizinische Kauderwelsch aus allen todten und lebenden Sprachen zusammenträgt, sowie überhaupt Fremdwörter zu vermeiden.“ Der Inhalt des Buches besteht aus einem kleineren, allgemeinen und einem umfangreicheren, besonderen Theile. Im ersteren wird der Begriff der öffentlichen Gesundbeitspflege, die Lehre von den vermeidbaren Krankheiten und die Geschichte der öffentlichen Gesundheitépflege entwickelt. Im besonderen ausführenden Theile werden aléëdann die vorbauenten Maßregeln zur Erhaltung

der Gesundheit eingehend erörtert; ein Slußkapitel be- handeli insbesondere die Maßregeln gegen einzelne ansteckende Kranfk- heiten. Den - inzelnen bei der öffentlichen Gesundheitspflege hauptsäch- lichd in Betrabt kommenden Faktoren sind eigene Abschzitte ge- widmet. So erfahren die Luft, das Waser, der Boden, die Nah- rung, Wohnung und Straße, Krankenhäus r, die Schule, Fabriken- und Gewerbebetrieb, Gefängnisse und Begräbnißpläte vom Stand- punkte der öffentlihen Gesundheitspflege aus eine gründliche, um- fassende Besprechung.

Der bekannte Kulturhistoriker und Herausgeber der geographisch- naturwissenschaftlihen Zeitschrist „Das Ausland“, Friedrih von Hellwald, läßt unter dem Titel: „Die Erde und ihre Völker, ein geographisches Hausbuch“ bei W. Spemann in Stuttgart, ein Lieferungswerk erscheinen, welches das große Gebiet der Erd- und Völkerkunde in einer ganz dem lebhaften Anschauungs- bedürfniß der gegenwärtigen Generation entsprehenden Form zur Darstellung bringt. Die bisherige Art der Behandlung der Erdkunde in Deutschland scheint, wenn“ man etwa Ritter und Daniel ausnimmt, ihrer weiteren Verbreitung in der That hinderlich gewesen zu sein. Die trefflihsten Werke, in denen ein reihes geographishes Wissen aufgesp ichert ist, bilden zwar werthvolle Repertorien einer Fülle ven Thatsachen und Beobachtungen über Länder und Völker, vermögen aber, eben wegen der erdrückenden Menge des Gebotenen, nicht zu einer anziehenden Darstellung und Verarbeitung des weitshihtigen Materials zu gelangen , und finden deshalb in den Bibliotheken blos als nothwendige Nachshlagebücher ihrcn Plaß. Andererseits bringen ¿zahlreiche Zeitschriften Jahr aus Jahr ein eine Fülle von beleh- renden Aufsäßen nebst wegen ihrer Treue werthvollen Abbildungen aus allen Theilen der Erde, aber wie es das Bedürfniß des Tages fordert, zusammenhangslos, ohne System. Schnell entstanden, wie die meisten sind, sind sie eben auch {nell wieder vergessen.

Der in dem vorliegendem Buche nun unternommene Versuch, in nit zu ausgedehntem Rahmen, in lebendiger Darstellung mit Be- nußung * ieser vielfa zerstreuten neuesten Reiseberichte und des besten Quellenmaterials, die Ergebnisse der modernen Erd- und Völker- kunde zu einem lehrreihen und zugleih anziehenden Gemälde zu vereinigen , ist darum nur willkommen zu heißen. Das Werk und dies ift einer seiner Hauptvorzüge steht infolge dessen auf der Höhe der heutigen geographishen Wissenschaft. Der Verfasser weiß in vorzügliher Weise die neuesten Resvltate der Erd- kunde in erzähl nder, populärer Darstellung wiederzugeben. Der reibe Stoff ist lihtvoll geordnet und anshaulich gruppirt, fo daß das Buch nicht nur belehrt, indem es den inneren Zusammenhang zwischen der Erde und dem auf ihr sich entfaltenden Leben darlegt und auf diese Weise das richtige Verständniß der menschlichen Kultur eröffnet, sondern auch eine angenehme, fesselnde Lektüre bietet.

Das Werk ist zur lebendigen Veranschaulihung dieses an si \chon interessanten Textes von dem Verleger auch noch mit einer un- gemein großen Anzahl von Holzschnitt-Jllustrationen ausgestattet, welche, zum größeren Theil, nach in fernen Länder an Ort und Stelle aufgenommenen Photographien gefertigt (nur leider manch- mal etwas zu ffkizzenhaft), Anspruh auf unbedingte Glaubwürdigkeit haben, und nebenh.-r gehen etwa 50 ganzseitige Vollbilder von mehr malerisher Auffassung und Ausführung (der erste Band zählt deren allein 25) a s schône Zierden des Buchs. Endlich aber sollen außer diesem illustrativen Schmuck demselben au noch folgende Uebersihts- und Spezialkarten beigegeben werden, die mit den leßten Lieferungen erscheinen werden: 1) Politische Karte der Vereinigten Staaten. 2) Karte der Bevölkerungsdichtigkeit der Vereinigten Staaten. 3) Geologishe Karte von Nordamerika. 4) Politishe Karte von Südamerika. 5) Geologishe Karte von Südamerika. 6) Karte von Afrika. 7) Karte der wichtigsten afri- kanischen Reiferouten. 8) Politishe Karte von Europa. x Geo- logishe Karte von Europa. 10) Flüsse“ und Gebirge von Europa. 11) Uebersichtékarte der Produkte Europas. 12) Bevölkerungsdichtig- keit und ethnographishe Karte von Europa. 13) M R der Religionen in Europa. 14) Karte von Asien. 15) Karte von Indien. 16) Karte von Australien und Oceanien, 17) Hemisphären- karte. 18) Karte des Nordpol mit den Routen der Erforschungéreisen. 19) Karte des Südpol. Diese Karten werden eigens für diefen Zweck angefertigt und als Atlas bei dem Studium desselben eine willkom- mene Hülfe gewähren :

Das ganze Werk zerfällt in zwei Bände, von denen der erste Amcrika, die ozeanische Inselwelt, Australien und Afrika, der zweite Asien und Europa umfaßt. Dasselbe erscheint in Lieferungen zum Preise von 50 -§, von denen bereits 50 vorliegen, foll zu Weih- naten vollständig sein und dürfte eine werthvoll : Bereicherung für jede Bibliothek bilden. Namentlich wird es durch seire reiche Aus-

stattung mit Illustrationen, die bei einem Handbuche der Geographie ctwas ganz neues is, der Jugend werth sein. Uebrigens hat das „Geographifche Hausbuh“, noch che der 2. Band abgeschlossen war, schon die zweite Auflage erlebt und durch diese ihm gewordene Aufnahme seinen Titel vollauf gerechtfertigt.

Cassel, 11. Oktober. (Wes. Ztg.) Die Brückce über die Fulda bei Melsu ngen (Berlin-Coblenzer Eisenbahn) ist einge- stürzt. Ein Arbeiter blieb todt, drei sind verwundet.

___ München. s. Oktober. Ueber den bereits erwähnten Brand in Cham am 5. d. M. erfährt man des Näheren, daß, soweit be- kannt, 74 Haupt- und 86 Nebengebäude abgebrannt sind. Die Pfarrkirhe, das Bezirksamt und das Landgericht blieben unversehrt. Ueber die Entstehung des Brandes ist Bestimmtes noch nicht bekannt.

_ Bern, 9. Oktober Gestern Morgen gegen 54 Uhr wurden die Anwohner des Genfer und Neuenburger Sees dur ein so heftiges Erdbeben aus dem Schlafe aufgeschreckt, wie es seit demjenigen vom 25. Juli 1855 dort nicht mehr bemerkt worden war. Dasselbe bestand aus drei starken Stößen, welchen fünf bis sechs von Südost nach Nordwest laufende, ca. fechs Secunden andauernde Schwingungen folgten. In Genf stürzten Kamine ein, zerbrachen die Fensterscheiben, ja „einige Häuser trugen sogar Spalten in den Mauern davon. Aehnlich lauten die Berichte aus Lausanne, Morges, Montreux, Villeneuve, Yverdon, Payenne, Avenches, Neuenburg 2c. Auch hier in Bexn nahm man das Phänomen wahr, jedoch nur leichte Schwingungen, keine Stöße, was auch im Kanton Wallis der par gewesen sein foll, so daß man es hier wohl nur mit den Aus- äufern der Erdwellen zu thun hatte.

___ London, 12. Oktober. (W. T. B.) Dur eine Erplosion in einer Kohlengrube in Pemberton bei Wigan wurden 35 Arbeiter getödtet.

._ Wie man der „Allg. Ztg.“ \chreibt, wird in Neapel gegen- wärtig an einem wohlthätigen Werke gearbeitet. Es handelt \ich darum, sowohl für dic dort ansässigen als für die durhpassirenden kranken Auslän der ein Hospital einzurihten. Die Anstalt soll am 8. d. M. bereits ihre Thätigkeit beginnen, und die Namen der Mitglieder des Gründungs-Comités, welthem beinahe alle in Neapel residirenden fremdländishen Konsuln, Bankiers und Kaufleute an- gehören, dürften für die Lebensfähigkeit des menschenfreundlichen Unternehmens bürgen.

Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg beehrte am Don- nerstag die Vorstellung der Posse „Der Hypochonder“ im Wallner- Theater mit Höchstseinem BesuÞhe Das Stü hat bei der jeßigen Wiederaufnahme eine so bedeutende Anziehungskraft bewährt, daß es auch noch am Sonnabend auf dem Repertoire bleiben, und erst am Dona wieder das Volksftück „Jn harter Lehre“ gegeben wer- en wird.

Eingegangene literarische Neuigkeiten.

Streiflihter aus der Vergangenheit und Gegen- wart. Kulturgeshihtlihe Skizzen und Bilder von Dr. Wilhelm Angerstein. Berlin u. Leipzig. Lukhardtshe Verlagshandl. 1877.

„Mittheilungen des Vereins zur Wahrung der ge- meinsamen wirthschaftlichen Interessen in Rheinland undWestfalen. Herausgegeben von dem Vereinsvorstande. Düssel- dorf. Nr. 8 u. 9. August und September 1877. Dieselben haben folgen- den Inhalt: 1) Vorschläge, die Ausführung der von der Versamm- lung zu Frankfurt a. M. erbetenen Enquête betreffend. 2) Zur Fort- C der Gewerbeordnung, a. Lehrlingsfrage. 3) Der deutsche

andelstag.

Mittheilungen der K. u. K. österreihisch-ungarischen Konsulats-Behörden. Zusammengestellt vom statistischen Depar- tement im K. K. Handels-Ministerium. 5. Jahrg. 9. Heft. (12. Bd. der „Nachrichten über Industrie, Handel u. Verkehr.“) Wien, 1877. Druck u. Verl. der K. K. Hof- u. Staatsdrucerei.

Redacteur: F. Prehm.

Verlag der Erxpetition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen (einschließlih Börsen-Beilage).

Berlin:

zum Deutschen Reich

„1 240.

- Ema E S AEiteE mom =De bewe ÜD wm He wn n KGÄ Ew M K Ä Ee E G BT T A ————

Erste Beilage

s-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 12 Oktober

1877

S K Inserate für den Deutschen Reihs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregifter und das

4 Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition

des Dentschen Reichs-Anzeigers und fiöniglich Preußisheu Staats-Anzeigers: Verliu, 8. \. Wilhelm-Straße Nr. 32.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u, dergl,

3, Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ote,

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung 5 u. 8s. w, von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

g p —————

9. Industrielle Etablissements, Fabriken und | Grosshandel. 6, Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8, Theater-Anzeigen, In der Börsen- 9, Familien-Nachrichten, beilage. _

Stebriefe und Untersuchungs - Sachen.

Steckbrief wider den wegen Betrugs gerihtlich verfolgten Schreinergesellen Karl Wolfrath von Leipzig, mit Ersuchen um Festnahme und Nachricht anher, Cassel, den 9. Oktober 1877. Königliche Staatsanwaltschaft. Wilhelmi. Signalement. Statur: mittel, Haare: \{warz, Kleidung: weiß- liher Rod.

Auf die Anklage der Königlichen Staatsanwalt- {aft hierselbst vom 29. Juni cr. ist durch Beschluß des unterzeihneten Gerichts vom 12. Juli cr. gegen: 1) den Tagearbeiter Ernst Bernhardt Lohan aus Jeschkendorf, geboren am 27. 3, 1850, 2) den Tuch- machergesellen Paul August Mühlmann aus Sorau,

eboren am 27. 8. 1851 daselbst, 3) den Tuchscheerer

ranz Emil Paul Dilla aus Forst, geboren am 3, 12. 1851 daselbst, 4) den Shuhmacher Julius Ernst Lorenz aus Tielitz, geboren am 12. 6, 1852 da- selbst, 5) den Färber Otto Paul Woithe aus Forst, geboren am 23. 6. 1853 daselbft, 6) den Julius Emil Schulz aus Droskau, geboren am 31. 8. 1854 daselbft, 7) den Johann Carl Robert Weiß aus Datten, ge- boren am 8. 9. 1854 daselbst, 8) den Louis Friedrich Lit Berner aus Forst, geboren am 8. 11. 1855 da- elbst, 9) den Julius August Erdmann Grünholz aus Scheuno, geboren am 7. 12. 1855 daselbst, wegen unerlaubter Auswanderung aus §. 140 des Reichs- Strafgeseßbuchs und §. 10 des Geseßes vom 10. März 1856 die Untersuchung eröffnet und zum münd- lihen Verfahren ein Termin auf den 8. Dezember 1877, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungszimmer des unterzeichneten Gerichts anberaumt. Die ihrem Aufenthalte nah nicht zu ermitteln gewesenen An- geklagten werden zu obigem Termine öffentlih mit der Aufforderung vorgeladen, zur festgeseßten Stunde zu erscheinen und die zu’ ihrér Vertheidigung dienen-

‘den Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder

folche dem unterzeichneten Gericht so zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß sie noch zre demselben her- beige]|chaft werden können. Im Falle des Ausblei- bens der Angeklagten wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Sorau, den 15. Juli 1877. Königliches Kreis- Eeriht. 1. Abtheilung.

[8700] Der Arbeiter Adolf Schröder aus Streliß,

welcher in der Nähe von Berlin arbeiten soll, ift

auf die Anschuldigung des Diebstahls zu verhaften. Wir bitten alle Behörden, im Betretungsfalle die Verhaftung vorzunehmen, und uns davon \{leunigst Anzeige zu machen. Neustrelitz, 9. Oktober 1877. Großherzogliches Stadtgericht. Carl Müller.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[82] Subhastations-Patent.

Das der Aktiengesellshaft Südende in Berlin ge- hörige, in Mariendorf (Südende) belegene, im Grundbuch von Mariendorf Band Ikl. Bl. Nr. 74 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 28. November 1877, Vormittags 113 Uhr, an hiesiger Gerichtsftelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zu-

{chlags ebenda

den 29. November 1877, Mittags 12 Uhr,

verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist 69 Hektar 71 Ar 12 Qu.-Meter groß, zur Grundsteuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt-Flächen- maß von 69 Hekiar 42 Ar 69 Qu.-Meter mit einem Reinertrag von 1272 4 36 & Z und zur Gebäude-

- Feuer mit einem jährlihen Nußungswerth von

1800 Æ veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und

Abschrist des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige

Abschäßungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra- gung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein-

etragene Realrechte geltend zu machen haben, wer- Fen aufgefordert, dieselben zur eung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an-

zumelden.

Berlin, den 25. September 1877. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

[2645] Subhastations-Patent.

Das dem Kaufmann Robert Peters in Berlin

gehörige, in Mariendorf (Südende) belegene, im

Grundbuch von Mariendorf Band VIII., Blatt Nr. 242 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör ay den 10. Member 1877, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zim- mer 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlih an den Meistbietenden versteigert, und ase s Urtheil über die Ertheilung des Zu-

»lags ebenda

den 11. Dezember 1877, Mittags 12 Uhr, verkündet werden. :

Das zu versteigernde Grundstück i} 1 "Hektar

6 Ar 91 OQuadrat-Meter groß, zur Grundsteuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt-Flächenmaß von 88 Ar 44 Quadrat-Metern mit einem Reiner- trag von 14 A. 73 S und zur Gebäudesteuer mit G jährlihen Nußbungswerth von 4290 M ver- anlagt.

Auszug aus der Steuerrolle, und Abschrift des Grundbuchblattes , ingleichen etwaige Abschätzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra- gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä- flusion spätestens im Versteigerungstermin anzu- melden.

Berlin, den 29. September 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Rihter.

[8640] Subhastatious-Patent.

Das dem Zimmermeister Gottfried Kaiser zu Südende gehörige, in Mariendorf belegene, im Grundbuch von Mariendorf Band V. Bl. Nr. 177 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 5. Dezember 1877, Vormittags 113 E an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25

Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen-

Subhastation öffentlihb an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags ebenda

den 6, Dezember 1877, Mittags 12 Uhr, verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück is 20 Ar 56 Qu.-M. groß und zur Grundsteuer mit einem Reinertrag von 6 #4 51 S veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleihen etwaige Ab- \häßungen, andere das Grundftück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber niht eingetra- gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, diefelben zur Vermeidung der Prä- Le spätestens im Versteigerungstermin anzu- melden.

Berlin, den 29. September 1877.

: Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

(8639) Subhastations-Patent.

Das dem Kaufmann Ernst Kupfer in Berlin ge- hörige, in Mariendorf belegene, im Grundbuch von Mariendorf Band VII. Blatt Nr. 213 verzeich- nete Grundstück nebst Zubehör soll den 5. Dezember 1877, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsftelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 6. Dezember 1877, Mittags 12 Uhr, ebendaselbst verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundftück is zur Grund- steuer bei cinem derselben unterliegenden Gesammt- Flächenmaß von 54 Ar 23 Qu.-Mtr. mit einem Reinertrag von 8 M 40 - veranlagt. :

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleihen etwaige Ab- \chäßungen, andere das Grundstück betreffende Nah- weisunaee und besondere Kaufbedingungen find in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte dec Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra- gene Realrechte geltend zu machen haben, werden e ta dieselben zur Vermeidung der Präklu- sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 29. September 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

[843] Subhastations-Patent.

Das dem Kaufmann Wilhelm Gumpert; hier gehörige, in Mariendorf belegene, im Grundbuch von Mariendorf Band VIII, Blatt Nr. 250 ver- zeichnete Grundstück nebst Zubehör oll den 12. Dezember 1877, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsftelle, Zimmerstr. 25, Zimmer 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 13. Dezember 1877, Mittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück is zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Ge- sammt-Flähenmaß von 15 Ar 75 Qu.-Meter mit einem Reinertrag von 5 4 1 9 veranlagt.

Beton aus der Steuerrolle und Ab M des Grundbublattes , ingleichen etwaige Ab äßungen, andere das Sn betreffende Na weisungen und besondere ras edingungen sind in unserem Bu- reau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbu bedürfende, aber niht eingetra-

Inserate nehmen an: das Central - Anuouce- Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin, Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen-Expeditionen des eeFUvalideudauk“/, Rudolf Mosse, Haaseusteixn & Vogler, G. L. Daube & Co., E, lotte, Vüttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Annoucen-Burecaus.

2)

Berlin, den 4. Oktober 1877. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Ritter.

(841 Subhastatious- Patent.

Das dem Kaufmann Wilhelm Gumpert zu Berlin gehörige, in Mariendorf belegene, im Grundbuch von Mariendorf Band V11I., Blatt Nr. 249 verzeihnete Grundstück nebst Zubehör \foll den 12. Dezember 1877, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlih an den Meistbietenden versteigert, und ale das Urtheil über die Ertheilung des Zu

ag

den 13. Dezember 1877, Mittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück is zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- O von 17 Ar 13 Qu -Meter mit einem Reinertrag von 2 M 73 S veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleihen etwaige Abshäßun- gen, andere das Grundstück betreffende Nachwei- sungen und besondere Kaufbedingungen sind in un- ferm Bureau V A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden auf-

efordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 4. Oktober 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richtet.

[8687] Subhastations-Patent.

Das dem Kaufmann Wilhelm Gumpert zu Ber- lin gehörige, in Mariendorf belegene, im Grund- buch von Mariendorf Band VIII. Blatt Nr. 253 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll den 12. Dezember 1877, Vormittags 113 Uhr, an hiesiger Gerichtéstelle, Zimmerstr. Nr. 25, Zimmer 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffent- lih an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 13. Dezember 1877, Mittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund- steuer bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Flächenmaß von 10 Ar 84 Qu.-Meter mit einem Reinertrag von 3 4 45 9 veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschäßungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra- gung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein- getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer- den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an- zumelden.

Berlin, den 4. Oktober 1877. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

[7857] Subhastations-Patent.

Das dem Handelsmann Friedri Gottlieb Mum- mert hierselbst gehörige, in Potsdam belegene, im Grundbuch von Potsdams Brandenburger e Band VIiI. Bl. Nr. 357 verzeichnete Grundstück nebft Zubehör foll den 12. November 1877, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsftelle im kleinen Sitßungss\aal im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags den 17, November 1877, Vormittags 103 Uhr, vn hiesiger Gerichtsstelle im großen Sitzungssaal verkündet werden. E Das zu versteigernde Grundstück is zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Flächenmaß von 2 Ar 55 Q.-Meter mit einem Reinertrag von 18 -Z und zur Gebäudesteuer nah E, jährlichen Nußzungswerth von 409 M ver- anlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschäßungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau B. einzusehen. i

Alle Diejenigen, welche Mee oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden jusge, Forte dieselben zur Vermeidung der Präklusion pätestens im Versteigerungstermine anzumelden. Potsdam, den 31. August 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

[8447]

In Sachen, betreffend den öffentlih meistbieten- den Verkauf des zur Konkursmasse des Fabrikanten N. Nielans hieselbst gehörigen Wällengartens Nr. 49 e. p... wird der auf

Donnerstag, den 18, Oktober d, J,

aufgefordert, diefelben zur Vermeidung der Präklu- vor unterfchriebe E s A i ; sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. VoL antert Ueckecbetdter O Faden u E

| merken in Erinnerung gebracht, daß im Verkaufs- termine ein Gebot nicht abgegeben ift. Fürstenberg i./M., den 27. September 1877. Großherzogliches Stadtgericht. W. Saur.

Bekanntmachung.

Zum öffentlihen Verkauf des zur Konkursmasse des Fabrikanten Emil Wernekinck hier gehörigen in der Stadt Caffel belegenen Grundvermögens, be- stehend aus;

1) einem fast neuen dreistöckigen Wohnhause im besten Zustande, mit davor und dahinter lie- gendem Garten ;

2) einer neuen, höchs elegant und comfortable eingerichteten herrschaftlihen Villa mit Thon- stein-Façaden und eleganter Sandsteinfafsung „- nebst davor und dahinter liegendem Garten bezw. Hofraum, wovon eine Fläche von circa 10 Are sich zu einem selbstständigen Bau- plaß eignet; einer im vorigen Jahre neu auf das Ratio- nellste und Vollkommenste nah einem beson- deren System eingerichteten, massiv gebauten

uckerraffinerie, bestehend aus Hauptgebäude, ‘esselhaus mit Kohlenhaus und Böttcherei,- fowie drei Schuppen aus Fahwerk. In der Fabrik befinden sich sämmtliche zur Raffinerie nöthigen Maschinen nebs 2000 Formen, neu und folid gearbeitet. Die Verbindung zwischen diesen Gebäuden wird dur einen Schienenweg mit dazu gehörigen Waggons vermittelt, ift anderweiter Termin auf den 19, Oktober d. J., Vormittags 11—12 Uhr, an hiesiger Gerichts\telle E

Die Grundstücke unter 1 bis 3 werden \owohl im Ganzen als im Einzelnen ausgeboten.

Bemerkt wird, daß das Höchstgebot auf das ge- sammte Grundvermögen 201,000 . beträgt. Cassel, am 11. Oktober 1877.

Königl. Amtsgericht T. Abth. 4.

e Dr ott. Ronge.

[8698] In Sachen des Viehhändlers Meier Neu- haus zu Göttingen und des Partikuliers Z. L. Kat daselbst, Kläger,

gegen

Ackermann Hr. Wettig zu Gr. Schueen, Be- flagten, wegen Forderung, W. Cl. VUIL., sollen folgende dem Letzteren abgepfändeten in resp, vor Gr. Schneen belegenen Immobilien, nämlich: 1) die Ren Kuhlmanns Erben und der Dorf- straße belegene Neihestelle «ub Nr. 70 mit Wohnhaus, Scheune, Stallung, Bahaus, Hofraum und voller Gemeindeberechtigung nebst einem Baumgarten hinter obigen Bau- lihkeiten (Kartenbl. 5, Parz. Nr. 225 und

226 der Grundsteuer-Mutterrolle) ; ein Häuslingshaus an obigen Baumgarten grenzend, neben Maurers Kuhlmann Hause (Kartenbl. 5, Parz. Nr. 224); i

3) 78 Ar 63 Quad.-M. Aerland im großen Bruche, zwischen Heinrih Wettig und der Gemeinheit (Kartenbl. 2, Parz. Nr. 14 u. 15);

4) 27 Ar 52 Quad.-M. Ackerland, am Dorfe zwishen Bielefeld und Lübeck (Kartenbl. 5, Parz. Nr. 279 u. 280);

5) 13 Ar 11 Quad.-M. Grabelaud, am Dorfe zwischen Scheele und Carl Kuhlmann (Kartenbl. 5, Parz. Nr. 257);

6) ein st. g. Drischtheil, Schafwcide ;

7) 1 Hekt. 81 Ar 61 Quad.-M. Ackerland auf dem Salzberge zwischen Lorenz Fischer und Dei, Dee (Kartenbl. 1, Parz. Nr. 20 u. 21); e :

sämmtliche vorstehende Immobilien, jedoch nur zu

einem dem Beklagten daran angeblich zustehenden

idcellen Fünftel öffentlich meistbietend verkauft werden und steht zu solhem Zwecke Termin auf

Donnerstag, den 22. November 1877,

Morgens 10 Uhr,

an gewöhnlicher Gerichts\ftätte an, zu welchem

Parteien und Kaufliebhaber damit geladen werden.

Zugleih werden Alle, welche an vorgedachten

Immobilien hinsichtlih des zum Verkaufe gestellten

idcellen Fünftels Eigenthums-, Näher-, lehnreht-

liche, fideilommissarishe Pfand- und andere ding- lihe Rechte, insbesondere auch Servituten und

Realberechtigungen zu haben vermeinen, aufgefordert,

jole Rehte so gewiß in dem oben anberaumten

Termine anzumelden, als dieselben im Nichkmel-

dungsfalle den neuen Erwerbern der fraglichen

e ophiint gegenüber für verloren erkannt werd-:n

ollen.

Reinhauseu, den 4. Oktober 1877.

Königliches Amtsgericht [. V. v. Goeben.

Oeffentliche Vorladung. Die iere pelicdte

aeaee Auguste Thiel, geb. Fels, in Reußendorf, reis Waldenburg, hat am 2. d. Mts. wider ihren Ehemann den Färber Nudolf Thiel wegen böôs-

gene Realrechte geltend zu machen haben, werden

Vormittags 10 Uhr,

liher Verlassung auf Ehescheidung geklagt und wird daher der feinem Aufenthalte nach unbekannte,