1877 / 241 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 13 Oct 1877 18:00:01 GMT) scan diff

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Berlin, 11. Oktober. (Wochenbericht über Eisen, Kohle und Metalle von M. Löwenberg, vereidetem Makler und Taxatn- liche t Durch verschiedene Einkänfe für den vor aussichtlichen Winterbedarf waren die dieswöchsentlichen Um- sätze bessere, wie bisher, die Preis? in fast allen Artikeln steilten sich zu Guusten der Käufer. Roheisen : für Verschiffangseisen bleibt / (I ark : Warrants notiren nie- âriger, 53/3 besser, Midilesbro-Eisen ist unverändert. Hier gelten gte und beste Marken schottisches Roheisen 4,10 à 3.70 und 1 % Eisenbahnschienea zom Verwalzen 3,20 à 3.10, zu Bautzn in ganzen Längen 3,80 à 3,690. Waizeisen schwach 7,50 è 7,25 und Bleche 13,00 à 10,00 pro 50_

beim Königlichen Stadtgericht.)

auf dem Glasgower Markt ruhige Tendenz.

euglisches 3.00 4 2,80 pro 50 Kilogramm.

50 Kilogramm.

1,10 pro 50 Kiiograwre frei bier.

Kilogramm. Kupfer weichend, gute und bessere Sorten und australisches 77,00 à 73,00 und Mansfelder 78,50 à 78,00 Pro i _ Zinn hbesser, Banca- 74,00 à 73,75 und prima E Laqanzosón mea ¿7300 A O e, 50 Kilogramm. Zink träge, gute un es rken schlesischer Hüttenzink 20,25 à 19, ücke;

60 Kiligreinan Be wie, cer. Ditatai A S 19, pu p Obligaifonen des Kreises Pless. Ausge:looste Stücke; s unter 21,50 à 21,00 pro 50 Kilogr. Kohlen und Koks lebhafter für den Hansstand, englischs Schmiedekohlen nach Qualität bis 57,00 pro 40 Hektoliter, schlesischer unnd westfälischer Schmelzkoks 1,90 à

englisches

Ausweise von Banken ete. Woohen-Uebersloht von 3 deatschen Zettelbank ; : «vol E en 1 en per 7. Oktober ; camdigunegen wnd Verlenaung=n.

Ins. der Ne. 239.

Generalverazuaunmlunzen.

29. Oktober. Voreinigte Rheiniseb-Westfälisohe Palverfabrikzen. Ord. Gen.-Vers, zua Cöin ; s. Ins. in Nr. 239.

Elnenvann=-#tumnainmen.

MeoKklenburglische Friedrich-Franz-Eisegbahn. Im September _er. 386,586 Æ (— 28,822 A), seit 1. Jan. 159,361 A

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Theater.

Königliche Schazzpiele, Sonnabend : Opernhaus. 202. Vorstellung. Joseph in Egypten. Musikalishes Drama in 3 Abtheilungen von Alerander Duval. Musik von Méhul. (Hr. Nie- mann, Hr. Schmidt, Hr. Bek.) Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 189. Vorstellung. Neu einstudirt: Prien Montpensier. Schauspiel in 5 Akten | von A. E. Brachvogel. Anfang 7 Ukr.

Sonntag : Orcernhaus. 203. Vorstellung. A-ing- fo-hi ! Komische Over in 3 Akten. Mit Benußung einer Novelle tes Barrili, von Ernst Wichert. Musik vou Richard Wüerst. Hierauf: Das schlecht bewachie Mädchen. Pantomimisch-komisches Ballet in 2 Abtheilungen und 4 Bildern nah d’Aubreval, von P. Taglioni. Musik von Paul Hertel. Anfang halb 7 Uhr.

Schauspielhaus. 190. Vorstellung. Die Staats- kunst der Frauen. Lustspiel in 3 Aufzügen von Felir Dahn. Anfang 7 Uhr.

Wallner-Theater. Sonnabend: Zum 87. M.:

Dos A: Lustspiel in 4 Akten von G. v. Molter. Sountag: Z. 12. M.: Jn harter Lehre.

Victoria-Theater. Direktion: Emil Hahn. Sonnabend zum 166. Male: Neu in Scene geseßt: Die sicbeu Raben. Romantisches Zaubermären in 4 Aftten mit Gesang und Ballet von E. Pohl. Musik von G. Lehnhardt.

Friedrich-Vilhelmst. Theater. Sonn- abend: Z. 153. M. : Fatinißza. Komische Operette in 3 Akten. Musik von F. v. Suppé.

Sonntag: Z. 2. M.: Jeanne, Jeannctte und Jeauneton. Kom. Operctte in 3 Akten u. einem Borsp. n. d. Franz. überseßt von Dr. Fr. Reiß. Für die Bühne eingerihtet von C. Tetlaff. Musik von P. Lacome.

Residenz-Theater. Sonnabend und folgende Tage: Der Kuß.

Krells Theater. Sonnabend: Zum 8. Male:

Spillike in Paris. Concert. Anfang 6, der Vorstellung 7 Uhr. Sonntag u. folg. Tage: Spillike in Paris.

Woltersdorff-Theater. Sonnabend: Zu hal- ben Kaffenpreisen. Des Adlers Horst. (Rose: Fr. Stherbarth-Flies). j

Sonntag: Der Wasseus{micd. (Marie: Frl. Haas als leßte Gastrolle). Anfang 7 Uhr.

National-Theater. Sonnabend: Der gerade De der besie. Das Stiftungsfest, Ermäßigte reise. L

Sonntag: Erstes Gastspiel des Frl. Anna Haver- and vom Königl. Hoftheater in Dresden. Die Jungfrau von Ockleans. (Iohanna Frl. averland).

Stadt-Theater. Sonnabend: Halbe Kassen- preise. Siebentes Gastspiel des Hrn. Carl Mittell. Zum leßten Male: Der Veilcheufresser. Lustspiel in 4 Akten von G. v. Moser. (Parquet 1,50 H, Logen 2—4 ##. u. . w.)

Sonntag: Zum ersten Male, mit Hrn. Carl Mittel als Victor Honneg, Wiederzxufnahme von Chemie fürs Heirathen. Original-Shwank in 3 Akten von Rudolf Kneisel.

Thalia-Theater. Direktion E. Lorßing.

Sonnabend: Mit der Feder. Zum 1. Male: Strafe muß; scin. Lustspiel ia 2 Akten von Emilie Hornicte. Die blaue Dame.

Sountag: Das bemooste Haupt, oder: Der lange Jsrael. Dic blaue Dame.

Belle-Alliance-Theater. Sonnabend: Gast-

spiel des Herrn Direktors Emil Thomas: Rosen- müller und Finke, oder: May Original- Lusispiel in 5 Akten von R. Benedix. (Christian Thimotheus Bloom, Herr Direktor Thomas als Gast.

Sonntag: Gasts iel des Hrn. Direktor Thomas und Frl. Betty Vambhofer. Die Herren Eltern.

Böttcher'’s instructive Soirée. Königl. a dera Saaltheater. Täglih: Abends

r:

1) Gebirgsnatur und Bergespracht, Alpen- wanderung von A zur Firn. Waldregion, Scluchten, Grotten, Wafierfälle. Hohe und höchste Gebirgsregion. Gigantische Felsbildungen. Gletscher und Firne der Schweizer Alpen. (Tag- und Mond- beleubtung. Alpenglühen.)

2) Der Moud und seine Oberfläche. Jn bis- her unerreihter Plastik und Treue wird die Relief- bildung des Trabanten, jone wild zerklüftete Land- \chafts]cenerie, die Wallebenen, riefigen Krater, klei- r und langgestreckten Felsketten illustrirt.

3) Soirée fantastique. Entrée: Fau- teuil 20, Parquet 15, Loge 10 und 5 Sgr. Tages- Verkauf : Schauspielhaus, Südseite.

nen Ringgebirge

Familien-Nachrichten. [8701] j _Am 9. d. Mts. früh wurde meine liebe Frau Selma, geb. von Bressensdorf, von einem gesunden Jungen glüälich entbunden. Carthaus, 11. Oftober 1877. v. Schleinitz, Landrath.

Verlobt: Frl. Jda Wedding mit Hrn. Oberst- Lieutenant z. D. und Bezirks-Commandeur Heye (Boum). Frl. Johanna Vogel mit Hrn. Dr. I. Hermann (Frankfurt a. M. Berlin). Verehelicht: Hr. Hauptmann und Compaguie- Chef Hans Freiherr v. Swtleiniß mit Frl. Vally Freiin v. Bock (Bromberg). Hr. Gymnasial- lehrer Dr. phi). Hans Carl Benicken mit Frl. Marie Sommer (Bartenstein). Hr. Premier- Lieutenant Georg Eckhardt mit Frl. Eloisa Kayser (Pegau). Hr. Rittmeister und Eêcadrons-Chef Erich von Quast mit Frl. Minka Freiin v. Hart- hausen (Paderborn). Geboren: Ein Sohn: Hrn. v. Zißewiß (Tech- lipp). Hrn. v. Rieben (Tschistey bei Herrn- ftadt). Cine Tochter: Hrn. Heinri August v. d. Mühlen (Düsseldorf). Hrn. Hauptmann und Compagnie-Chef Lauer (Wittenberg). Hrn. Rechtsanwalt Braune (Königsberg Ît./M.) Hrn. Conrad v. Lösch (Stephausdorf). Gestorben: Hr. Commercien-Rath, Bürgermeister

a. D. Carl Schmidborz: (Saarbrücken). Hr. Rittmeister a. D. Louis v. Somoggy-Erdedi (Séhlaupe).

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Steckbrief, G-gcn den Burschen Wilhelm Nihau ift die gerihtlide Haft wegen Diebstahls in den Akten R. 468 do 1877 bes{lofen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgesührt werden können. Es wird ersucht, den 2c. Ritau im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm fi vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei-Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 10. Oktober 1877. Königliches Stadtgeriht. Abtheilung für Unter- sucungësachen. Kommission 11. für Vorunter- subungen. Beschreibung. Alter :"14 Jahr, geb. 3./3. 63, Geburtsort: Hedeborn, Größe: 4 Fuß, Haare: dunkelblond, Augenbrauen: dunkel, Nase : gewöhnli, Mund: gewöhnli, Gesichtsbildung: rund, Gesichtsfarbe: gesund, Zähne: vollzählig, Gestalt: kräftig, Sprache: deutsch. Besondere Kenn- zeichen: Keine.

[7051] Ediftal-Citation,

Auf die Anklagen des Staatsanwaltes vom 1. und 17. März 1877 ift gegen den Angeklagten Nedacteur Dr. phil. Rudolf Hermann Mecyer zu Friedeberg in der Uckermark, am 10. Dezember 1839 geboren, evangelisher Religion, weler si zuleßt in Genf, rue Petitol Nr. 3, auf- gehalten hat, wegen wiederholter öffentlicher Belei- digung vermittelst der Presse aus 8. 185, 186, 200, 41, 74 die Untersuchung eingeleitet, und haben wir zum mündlichen Verfahren einen Termin auf den 30. November 1877, Mittags 1 Uhr, in unserem Gerihtélokale zu Berlin, Haus- voigteiplaß 14, anberaumt, wozu der dem jeßigen Aufenthalte nah unbekannte Angeklagte mit der Aufforderung vorgeladen wird, zur festgeseßten Otunde zu erscheinen und die zu seiner Verthei- digung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solWe unter genauer Angabe der da- dur zu erweisenden Thatsachen uns fo zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigesbafft werden können. Erscheint der Ange- klagte nicht, so wird mit der Untersuhung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Berlin, den 16. Juli 1877. Königliches Kreisgericht. I. (Criminal-) Abtheilung.

Kriminalgerihtliche Bekanntmachung. “lm 30. September cr. is in der Havel bei Moorlake bei Potédam dgr Leichnam eines unbekannten Man- nes aufgefunden. Der Verstorbene, dessen Ableben wohl bis 10 Tage vorher erfolgt sein kann, war Ausgangs der zwanziger oder Anfangs der dreißiger Jahre, 5 Fuß 5 Zoll groß, kräftiger Statur, (Farbe der Augen bei der vorgescrittenen Verwesung nit mehr erkennbar), Augenbrauen: braun, Haare: dunkelbraun und sehr stark, Zähne: vollständig bis auf einen fehlenden linfen Backenzahn, Okren: groß und abstehend, Nase und Mund: gewöhnli. Be- fleidung bestand aus Rock, Hose und Weste von gleichartigem, s{warzmelirten Tuche, gelbgurtenen Hofenträgern, Shirting-Chemisette, weißleinenem Hemd mit gesonderten dergl. Manscbetten, \{warz- seidenem Shlipse, halbschäftigen, ziemli neuen Stiefeln mit hohen Haken, braunwollenen Strümpfen. Manschetten, Hosenträger und ein in der Rocktasche befindlich perccines rothbuntes, kattunencs Taschen- tuch, sowie Uhr mit Kette, Portemonnaie, signirt Carlsbad, Notizbub, Kamm, 1 Paar Handscuh, 1 Paar Manschettenknöpfe und endlih 1 Hut und 1 Sw&lüssel, welche letztere beiden Gegenstände am 22. November {hon am Havelufer auf der Chauffee nach Moorlake gefunden find, und die dem Verstor- benen verm"thlih gehört haben, Liegen in unserem Kriminal-Bureau zur Ansicht bereit. Ein Jeder, der über die Person des Verstorbenen Auskunft zu geben vermag, wird ersubt, Nahribt davon der nägdsten Polizeibehörde zug. hen zu lassen, oder seine Wisen- {aft in dem vor dem Herrn Kreisgerichts-Rath Wenßel, im Gerichtsgebäude, Lindenstraße Nr. 54, im Verhörzimmer auf den 27. Oktober 1877, Vorm. 11 Uhr, anberaumten Termin zu Protokoll zu geben. Kosten werden dadurch nit verursacht.

Potsdam, den 6. Oktober 1877.

Concert-Haus, Concert tes Kgl. NJ4 Hof - Musikdirektors Herrn Bilse,

Königliches Kreisgeriht. Abtheilung I.

Oeffentliche Vorladung. Gegen die militär- pflihtigen Kantonisten: 1) den Augu't Stiller aus Klein-Cosel, geb. 22. Juli 1851; 2) den August Werner aus Kottowski, geb. 27. Juli 1851; 3) den Johann Friedri Kunert aus Lassisken, geb. 30. September 1851; 4) den Kutscher Friedri Kaika aus Distelwiß, geb. 23. Januar 1853, ift in Folge Anklage der Königlichen Staatsanwaltschaft zu Dels wegen Verleßung der Wehrpflicht auf Grund des 8. 140 des Strafgeseßbuchs die Unter- suchung eingeleitet und z:-r mündlichen Verhandlung und Entscheidung der Sache im Audienzzimmer des unterzeihneten Gerihts ein Termin auf den 20. Dezember 1877, Mittags 12 Uhr, anberaumt worden. Die vorstehend genannten Angeklagten werden hierdurch aufgef:rdert, in diesem Termine zur festgeseßten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden fönnen. Gegen die im Termine nicht Erscheinenden wird mit der Unter- suchung und Entscheidung in co: tomaciam verfahren werden. Pol. Wartenberg, den 6. September 1377. Königliches Kreisgeriht. 1. Abtheilung. [7887] Ediktal-Citation.

Die Eigenkäthnerfrau Louise Jablonski, geb. Zekutsch, aus Sußken bei Nordenburg, hat gegen ihren Chemann, den Eigenkäthner Gottlicb Zablonski aus Sußken, welcher am 1. Juni 1874 die preußischen Staaten verlassen hat und nah Amerika (Staat Missouri) gegangen sein soll, wegen böslicher Verlassung auf Ehescheidung geklagt.

, Zur Beantwortung der Klage und weiteren münd- lichen Verhandlung wird der Eigenkäthner Gottlieb Jablonski hierdurch aufgefordert, sih spätestens in dem auf den

91. ZFanuar 1878, Mittags 12 Uhr,

angesezten Verhandlungêtermin (Zimmer Nr. 31 auf hiesiger Gerichtsstelle) zu melden, widrigenfalls auf Trennung der Ghe erkannt und er für den schuldigen Theil erklärt werden wird.

Wehlau, den 8. September 1877.

Königliches Kreisgericht. T. Abtheilung.

Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladenger u. dergl.

[7919] Subhastations-Patent.

„Das dem Kaufmann Gustav de la Roi zu Ber- lin gehörige, in Weißensee belegene, im Grundbuch von Weißensee Band XV., Blatt Nr. 417, verzeich- nete Grundftück nebft Zubehör soll den 30. November 1877, Vormittags 103 e im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags den 4. Dezember 1877, Mittags 12 Uhr, verkündet werden, beides an hiesiger Gerichtsftelle, Zimmerstr. 25, Zimmer 24.

Das zu versteigernde Grundftück if zur Grund- steuer bei cinem derselben unterliegenden Gesammt-

lächenmaß von 35 Ar 83 Qu.-M., mit einem

einertrag von 7 # 89 j veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbublattes, ingleihen etwaige Abschäßzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. 4. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welhe Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge- orer dieselben zur Vermeidung der Präklusion pätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 10. September 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Rihter.

[8710] Froclanmma.

In dem am 22. Juni 1877 publizirten Kodizill des Königlichen Kommissions-Raths George riedrich Reichert und dessen Ehefrau Carolinc

riederike, geb. Anerbach, adoptirten Thiel, pâter verchelichten Negiernngs-Nath Ulrici, (Nr. 239 Hausvoigteigeriht) ist dem Fräulein Wilhelmine Rudolphi eine Rente vermacht.

Dies wird derselben hierdurch bekannt gemacht.

Berlin, den 6. Oftober 1877.

Königliches Stadtgericht. II. Abtheilung für Civilsachen.

[3245]

Es ist auf Todeserklärung des Johann Ioh Jacobi aus Rüdiger8hagen, welcher an- geblich im Fahre 1850 nach Amerika ausgewandert ist, und seit dem 22. März 1852 von seinem Auf- enthaltsorte und Leben keine Nachricht gegeben hat, ura en. bi ip. deff L s

er Facobt, resp. dessen von ihm etwa zurückgae- laffenen Erben und Erbnehmer , werden bierbueds aufgefordert, sih vor oder in dem auf den 15. Februar 1878, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Kreisgerichts-Direktor Kramer an hiefiger Gerichtsftelle (Zimwer Nr. 23) anberaumten Termine entweder s{riftlich oder persönlich zu mel- den, widrigenfalls der Jacobi für todt erklärt und seine Verlassenschaft den fich meldenden und legi- timirenden Erben, und in Ermangelung solher dem Fiskus wird ausgeantwortet werden.

Worbis, den 3. April 1877.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

[5208] Vorladung.

Auf Antrag Dris. jur. Alph. Plessin für die bisherigen Theilhaber der Handlungellema A, Daven- port & Co. hieselbst, die Kaufleute Heinrih Andreas

Behrens, Heinrich Behrens und James Behrensz werden hierdurch alle Diejenigen, welche an die unter der Firma J. Davenport & Co. hieselbst beslehende, nah dem am 1. Mai d. I. erfolgten Ausscheiden des Gesellschafters PiE Andreas Behrens von dessen Söhnen Heinri Behrens und James Behrens mit allen Aktivis und Pasfivis über- nommen und für ihre alleinige Rechnung unter unveränderter Firma fortgeführten Gesellschafts- handlung Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, und fi dieserhalb niht aus\{ließ- lih an die Leßtgenannten als nunmehrige allei- nige Inhaber der Fonblung halten wollen, auf- gefordert und \ch{uldig erkannt, innerhalb 6 Mo- naten, also spätestens am 7. Dezember d. Js. bei dem Anwalt der Imploranten Dr. Alphons Plesfing hieselbst ihre Forderungen und An- sprüche gegen Ertheilung eines Anmeldescheins, im Falle dessen Widerspruches aber im hiesigen Handelsgerichte, und zwar Auswärtige durch einen gehörig legitimirten hiesigen Bevollmächs tigten anzumelden, unter dem Rechtsnachtheile, daß sie anderenfalls mit ihren Forderungen und Ansprüchen an den aus der Handelsgesell= saft ausgeschiedenen Heinrich Andreas Behrens gänzlich ausgeschlossen fein sollen. (H. 01531 b.) Lübeck, den 7. Funi 1877. Das Handelsgericht.

Zur Beglaubigung Dr. Achilles.

Verkäufe, Verpachtungen Submissionen 2c. /

Holzverkauf. Montag, den 22, Oktober 1877, Vormittags 10 Uhr, sollen in dem Wreh'schen Gasthofe hierselb aus dem Eirschlage des König- lichen Forstreviers Pechteih pro 1877 nachstehende Hus öffentlih meistbietend verkauft werden: Be- auf Uederheide, Ablage Süßenwinkel, 276 Rmtr. Birken Kloben Anbruch; Belauf Eichheide, Ablage Buchorft E./H. 420 Rmtr. Birken Kloben, 131 Rmtr. Birken Kloben Anbruch; Belauf Wildfang, Ablage Faule Wiese, 102 Rmtr. Eichen Kloben An- bruch, 588 Rmtr. Kiefern Kloben Anbruch. Die Aufmaßregister könen von heute ab in dem Ge- schäftszimmer des Unterzeichneten eingesehen werden, auc sind die betreffenden Herren Belaufebecntten angewiesen die Hölzer auf Verlangen an Ort und Stelle vorzuzeigen. Die Verkaufsbedingungen wer- den im Termin selbst bekannt gemacht werden, jedoch wird hier gleich bemerkt. daß 1/5 des Steigerpreises sofort im Termine zu zahlen ist. Groß Schöne- beck, den 9. E b Der Oberförster.

ase.

Verschiedene Bekanntmachungen.

Behufs definitiver Wiederbeseßzung der mit einem Gehalt von 600 Æ jährli dotirten Kreis-Thier- arztsielle des Kreises Weißensee fordern wir die Thierärzte I. Klafse, welche als Kreis-Thrärzte approbirt und geneigt sind, die in Rede stehende Stelle anzunehmen, hierdurch auf, ihre desfallsigen Meldungen, unter Beifügung ihrer Qualifikations- und Führungszeugnifse, sowie eines eigenhändig ge- schriebenen Lebenélaufes, binnen 6 Wochen bei uns einzureihen. Erfurt, den 10. August 1877. Kö- niglihe Regierung, Abtheilung des Juneru.

Behufs Wicderbesezung der mit einem Gehalte von (00 M jährli dotirten Kreis-Thierarztstelle des Kreises Ziegenrüdck fordern wir die Thierärzte I. Klasse, welche als Kreis-Thierärzte approbirt und geneigt sind, die in Rede stehende Stelle anzunehmen, hierdurch auf, ihre desfallsigen Meldungen unter Beifügung ihrer Qualifikations- und Führungs- Zeugnisse, sowie eines eigenhändig geschriebenen Lebenélaufes binnen 6 Wocen bei uns einzureichen. Erfurt, den 6. August 1877. Königliche Negie- rung, Abtheilung des Junern. v. Tettau.

Behufs definitirer Wiederbefeßung der mit einem Gehalt von 600 Æ jährli dotirten Kreis-Thier- arztstelle des Kreiscs Worbis fordern wir die Thierärzte I. Klafse, welche als Kreis-Thierärzte approbirt und geneigt sind, die in Rede stehende Stelle anzunehmen, hierdurch auf, ihre desfallsigen Meldungen unter Beifügung ihrer Qualifikation8- und Pübrunge-Zeugntie, sowie eincs eigenhändig geschriebenen Lebenslaufes binnen 6 Wochen bei uns einzureihen. Erfurt, den 10. August 1877. Kö- nigliche Regierung, Abtheilung des Junern.

Behufs definitiver Wiederbeseßung der mit ein:m Gehalt von 600 M dotirten Kreis-Thierarztstelle des Kreises Heiligenstadt fordern wir die Thicr- ârzte I. Klafse, w-lhe als Kreis-Thierärzte appro- birt und geneigt sind, die in Rede stehende Stelle anzunehmen, hierdurch auf, ihre desfallsigen Mel- dungen unter Beifügung ihrer Qualifikations- und Führungs-Zeugnisse, fowie eines eigenhändig geschric- benen Lebenélaufes binnen 6 Wowben bei uns ein- zureihen. Erfurt, den 10. August 1877. König- liche Hiegicrung, Abtheilung des Junnern.

[8519] Bekanntmachung. Das Amt eines Direktors des hiesigen Gym- nafiums ist zu Oftern 1878 anderweit zu beseßen. Die Besoldung der Stelle regulirt sich nach dem Normaletat vom 20. April 1872.

„Dem Direktor wird eine Dienstwohnung gewährt, für welche die im §8. 6 des Normaletats bestimmte Miethe zu entrichten ift.

Qualifizirte Philologen ersuchen wir, uns ihre Bewerbungen bis 1. November d. I. einzureichen. Branvenburg a. H., den 29. September 1877. Der Magistrat. Reuscher.

Deutscher Reichs-Anzeiger

c

und

Königlich Preußischer Staats-Anzeiger.

j j ;

M 248,

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruÿt:

dem Obersten Sandkuhl, Abiheilungs-Chef im Kriegs- Ministerium, den Königlichen Kronen - Orden zweiter Klasse; dem Polizei-Kommissarius a. D. Gertin zu Landsberg a./W. den Königlichen Kronen-Orden vierter Klasse; sowie dem Frei- \hulzengutsbesißber und Gemeinde - Vorsteher Michaelis zu Lettnin im Kreise Pyriß und dem pensionirten Kreisgerihts- boten Lehmann zu Altona das Allgemeine Ehrenzeichen zu

verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem Rechtsanwalt und Notar, Justiz - Rath Kranz bei dem Appellationsgeriht zu Marienwerder, den Rothen Adler- Orden dritter Klasse mit der Schleife, fowie dem Kammer- gerihts - Rath, Geheimen Justiz-Rath Bratring zu Berlin,

den Königlichen Kronen-Orden zweiter Klasse zu verleihen.

Deutsches Nei.

Boe: TiPtiaung;

In dem Nachtragsverzeichnisse solher höheren Lehranstalten, welche zur Ausftellung gültiger Zeugnisse über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Militärdienst berechtigt find, Nr. 231 des „Reichs-Anzeigers“ ift unter B. c. IV, statt „das Realgymnasium zu Diedenhofen“ zu lesen: das Real-Pro- gymnasium zu Diedenbofen.

Das 37. Stück des Reichs-Gesetblatts, welches heute aus- gegeben wird, enthält unter 4 Nr. 1211 die Bekanntmachurg, betreffend die Ernennung der Bevollmächtigten zum Bundesrath. Vom 9. Oktober 1877. Berlin, den 13. Oktober 1877. Kaiserliches Post-Zeitungs-Amt.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den seitherigen unbesoldeten Beigeordneten Banke zu Thorn, in Folge der von der dortigen Stadtverordneten-Ver- sammlung getroffenen Wiederwahl, in gleicher Eigenschaft für eine fernere sechsjährige Amtsdauer zu bestätigen.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Bei der Petrishule in Danzig ist die Beförderung der ordentlichen Lehrer Dr. Ernsst Moeller und August Fran- ken zu. Oberlehrern genehmigt worden.

An dem Schullehrer-Seminar zu Kempen ist der Lehrer Lentz aus Eupen als Hülfslehrer angestellt worden.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Dem Königlichen Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Fnspektor Dr. zur Nieden zu Berlin, früher im tehnischen Eisenbahn- Bureau des Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffent- liche Arbeiten angestellt, ist eine Betriebs-Jnspektor-Stelle bei der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn hierselbst übertragen worden.

Der bisherige Königliche Eisenbahn-Baumeister Louis Zimmermann in Hannover ist, unter Belassung in seinen A Oen als Vorsteher des bautehnischen Bureaus der

öniglichen Eisenbahn-Direktion daselbst, zum Königlichen Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Jnspektor befördert worden.

Justiz-Ministerium.

Der Ster Nadbyl zu Falkenberg in Ober- Schlesien ist zum Rechtsanwalt bei dem Kreisgericht in Hechin- gen, mit Anweisung seines Wohnsißes daselbst, ernannt worden.

Versetzt sind: der Kreisgerichts-Rath Scha in Lands- berg a. W. als Stadt- und Kreisgerichts-Rath an das Stadt- und Kreisgeriht in Magdeburg, unter Uebertragung der ogin als Dirigent der Gerichts-Deputation in Wolmir- tedt, der Kreisgerichts-Rath Freiherr von Bonseri in Woll- stein und der Kreisrichter Kracauer in Krotoschin an das Kreisgericht in Posen, der Kreisrichter Koßmann in Lügen und der Kreisrichter Schulze in Neuzelle an das Kreisgericht in Eisleben, der Kreisrichtervo n Eschstrut h in Cammin i. P. an das Kreisgericht in Neuwied, der Kreisrichter von Unruh in Barten an das Kreisgericht in Bielefeld, mit der Funktion bei der Gerichts-Deputation in Rietberg, der Kreisrichter Schwarz in Brieg an das Kreisgericht in Oppeln, mit der

unktion als Gerichts - Kommissar in Kupp, und der G Dübeler in Schubin an das Kreisgericht in nesen.

J Amtsrichtern sind ernannt: der Gerichts - Affessor Rasch bei dem Ämtsgericht in Buxtehude und der Gerichts- Assessor Hauschil dt bei dem Amtsgericht in Esens.

Zu Kreisrichtern sind ernannt: der Gerichts - aessor Pes bei dem Kreisgericht in Tremessen, der Gerichts-A}sessor

chwarze bei dem Kreisgericht in Essen, der Gerichts-Assessor Elsing bei dem Kreisgericht in Wanzleben, mit der Funktion als Gerichts-Kommissar in Egeln, und der Gerichts-Affessor

Das Abonnement beträgt 4 #50 4 | für das Vierteljahr. L Jusertionspreis fôr den Raum einer Druzeile 30 4 |

Berlin, Sonnabend,

von Mellenthin bei dem Kreisgericht in Dramburg, mit dek Funktion als Gerichts-Kommissar in Schivelbein.

Die nachgesuchte Dienstentlassung ist ertheilt : dem Kreis- gerihts:-Nath Riel in Soldin und behufs Uebertritts zur agen Staatsverwaltung dem Kreisrichter von Raumer in Berlin.

î s Kreisgerichts-Rath Calienberg in Münster ist ge- orben.

Evangelischer Ober-Kirchenrath.

Der Kreisgerichts-Rath Johann Wilhelm Arnold in Stolp i. Pomm., die Kreisrichter Viktor Kuttig in Meseriß und Kurt Zitelmann in Pyriß, sowie der Gerichts- Assessor Eugen von Wolf hierselbst sind als Konsistorial-Assessoren angestellt worden.

Abgereist: Der Wirklihe Geheime Ober-Regierungs- Rath und Ministerial-Direktor Greiff nah Königsterg i./Pr.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Ernenaungen, Beförderungen ünd Verseßungen. Im aktiven Heere. Baden-Baden, 2NSeptember. Paulus, Hauptmann à la suite der 3. Ingen. Insp., dessen Kommando zur Dienstleistung beim Kriegs-Ministerium bis auf Weiteres verlängert.

Abschiedsbewilligungen. Imakttven Heere. Baden- Baden, 2. Oktober. Reyher, Hauptmann a. D., zuleßt Comp. Chef im Fuß-Art. Regt. Nr. 4, die Berechtigung zur Anstellung im Civildienst verliehen. L eg ;

Beamte der Militärverwaltung: Dur Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 3. Oktober. WBirhi ser, Zählmstr., vom 1. zum 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 112, Schwen€cke, Zahlmftr., vom 2. zum 1. Bat. dess. Regts. verseßt.

Nichtamtlicßes. Deutsches Nei.

Preußen. Berlin, 13. Oktober. In den deut- shen Münzstätten find bis zum| 6. Oktober 1877 geprägt worden, an Goldmünzen: 1,149/469,100 Doppelkronen, 361,829,300 # Kronen, 11,284,795 íM halbe Kronen; hiervon auf Privatrechnung: 223,162,279 M; an Silbermünzen: 71,653,095 / 5-Markstücke, 97,288,586 M 2-Markstücke, 143,512,165 A 1-Markstücke, 63,824,961 M 50 S 50-Pfennigstüde, 35,717,922 4 80 -Z 20-Pfennig- stüde; an Nickelmünzen: 23,502,530 H 70 S Z 10-Pfennig- stüde, 11,657,813 M 75 S 5-Pfennigstüde; an Kupfer- münzen: 6,213,207 #4 44 S 2-Pfennigstüde , 3,382,722 83 S § 1-Pfennigstüe. Gesammtaus-prägung an Gold- münzen: 1,522,583,195 4/6; an Silbermünzen: 411,996,730 M 30 S§; an Nickelmünzen : 35,160,344 4 45 Z; an Kupfer- münzen: 9,595,930 M 27 S.

Die in der heutigen Börsen - Beilage abgedruckte tabellarishe Uebersicht der Wochenausweise der deutschen Zettelbanken, voms6. resp. 7. Oktober, schließt mit folgenden summarischen Daten ab: Es betrug der gesammte Kassenbestand 615,066,000 4, d. h. der Vorwoche gegenüber weniger 7,992,000 #; der Wechselbestand erscheint mit 671,372,000 # um 2,188,000 / und die Lombardforde- rungen mit 83,520,000 ## um 2,642,000 6 geringer als in der Vorwoche; ferner weist der Notenumlauf bei einem Betrage von 924,094,000 46 einen Rückgang um 11,424,000 6 nah, wie auch die täglih fälligen Verbindlich- feiten mit 141,452,000 A eine Abnahme um 1,227,000 M und die an eine Kündigungsfrist gebundenen Verbindlichkeiten mit 66,910,000 6 eine solhe von 1,007,000 A ftonstatiren.

Sämmtliche bei Einführung des Allgemeinen Land- rechts und der Preußischen Apothekerordnung vom 11. Ofkto- ber 1811 bereits vorhandenen My o LYOReNE rivilegien sind, nah einem Erkenntniß des Ober-Tribunals(vom 3. Fuli 1877), als erblihe und überhaupt veräußerliche (Realkonzessionen) aufzufassen, wenn den betreffenden Apothekenbesizern nicht nachgewiesen werden kann, daß die Privilegien nur ihren Vor- gängern für ihre Person verliehen worden waren. ,

Briefsendungen 2c. für das Uebungsgeschwader, bestehend aus S. M. Siffen „Kaiser“, „Deutschland“, „Friedrich Carl“ und „Preußen“, sowie S. M. Aviso „Falke“ find bis inkl. 14. d. Mts. nah Plymouth und vom 15. d. Mts. ab nach Wilhelmshaven zu dirigiren.

Ip A I - r H R i iiats

Oesterreich - Ungarn. Wien, 11. Oktober. * Der Kronprinz Rudolf soll, nahdem er, wie die Blätter melden, einen mehrtägigen Ausflug in die Schweiz im strengsten Jnkognito unternommen, heute wieder in Wien eintreffen. n der zweiten Hälfte des laufenden Monats wird Se. Kaiserliche Hoheit zu mehrwöchentlihem Aufenthalte nach Gödöllö kommen.

Alle Post-Anstalten nehmen KSefstelluug an;

| für Berlin anßer den Post-Anstalten ah die Expe- |

dition: SW. Wilhelmstr. Nr. 32.

den 13. Oftober, Abends.

1SJT

Im Ausgleichsaus\chusse des Abgeordneten- hauses wurde gestern mit der Vernehmung der Sach- verständigen im Bankfache begonnen und heute wurde diese Expertise fortgeseßt. Die gestellten Fragen drehten sich haupt- sählich um den sogenannten Giroverkehr, dann um das Chef- und Anweisungswesen. Das mit der Berathung der Bank- vorlagen betrauteSubcomité des Ausgleihs aus\{chus- ses ist nunmehr mit seinen Arbeiten fertig geworden. Seine leßz- ten Verhandlungen galten der Regierungsvorlage über die Achtzig-Millionen-Schuld. Nachdem schon in einer früheren Sißung das in diesem Gesetze vorgeschlagene Schieds- geriht abgelehnt worden war, beschloß das Comité heute, in den Artikel 2 des zwischen beiden Regierungen und der Na- tionalbank zu treffenden Uebereinkommens die Bestimmung aufzunehmen, daß der gemäß Artikel 102 des Bankstatuts auf die österreichische und ungarische Staatsverwaltung entfallende Gewinnantheil in dem Verhältnisse von 70 zu 30 zur Rück- zahlung der Staats\{huld an die Nationalbank zu verwenden 1st. Gleichzeitig beschloß das Subcomit“, im Ausgleihs- ausschusse den Antrag zu stellen, daß der Geseßentwurf über die neue Bank zusammen mit dem Zoll- und-Handelsbündnisse dem Parlamente vorgelegt werden soll.

Mehrere Blätter haben an die Nachricht von der Ur- laubsreise des Grafen Potocki auf seine Güter in Rußland sofort allerhand politishe Kombinationen geknüpft, die in mysteriösen Andeutungen über eine „geheime Mission“ des Statthalters von Galizien sich ergingen. Eine Lemberger Meldung der „Pol. Korr.“ dementirt nun alle diese Gerüchte und Muthmaßungen, mit dem Bemerken, daß Graf Potocki gewohnt sei, alljährlich mehrmals seinen in Hußland gelegenen großen Gütercomplex zu bereisen.

Pest, 10. Vftober. _ Der Kaiser if gestern früh hier angekommen. Der Landesvertheidigungs - Minister Béla Szendee ist von seiner Reise nah Siebenbürgen zurückgekehrt und wurde con gestern zu Sr. Majestät berufen, um übet den Stand der siebenbürgishen Affaire Bericht zu erstatten.

11. Oftober. Nach einer Mittheilung des „Pester Lloyd“ wird Graf Andrassy seinen Urlaub bis zum No- vember ausdehnen und während dieser Zeit auf seinen Gütern in Ungarn verweilen.

Die meisten Blätter sprechen sih über die gestrige Rede des Minister-Präsidenten Tisza in sehr günstiger Weise aus. Ebenso geben dieselben ihre Befriedigung über das Re- sultat der Goldrente-Subsfkription Ausdruck. Fn der heu- tigen Sißung des Abgeordnetenhauses reichte der Abg. Ernst Simonyi (äußerste Linke) bei der Verhandlung der Spiritus- steuer-Vorlage einen Beschlußantrag ein, dahin gehend, daß die Ausgleihsverhandlungen bis nah Beendigung des Orientkrieges vertagt werden und bis dahin ein Provisorium auf Grund des status quo mit der österreichishen Regierung vereinbart werde. Der Finanz - Minister Szell wider- legte die Argumente Simonyi's und erkannte an, daß die Vorlage sämmtlicher Ausgleichsentwürfe erwünscht wäre; doh sei die Regierung nicht Schuld daran, wenn dies nicht der Fall ist, da Hindernisse vorhanden seien, die sie noch niht hinwegräumen konnte. Wohl bestehe zwischen den Verzehrungssteuer-Entwürfen und den Zoll- und Handels- vorlagen ein Zusammenhang, aber kein so inniger, daß nicht der Spiritassteuer-Entwurf jeßt verhandelt werden könnte. Die Spiritus- und Zuckersteuervorlagen können ohne Nücsicht auf das Zoll- und Handelsbündniß nach ihrem inneren Werthe ganz gut jeßt beurtheilt werden. Die Vorlage beabsichtige, ein Spiritusbesteuerungs -System einzuführen, welches die Zustimmung sämmtlicher Jnteressenten erlangt habe. Wenn bei der Verhandlung des Zoll- und Handels- bündnisses ein separates Zoll- und Konsumtions- gebiet beschlossen werden sollte, werde der Spiritussteuer- Entwurf höchstens auf dem Papiere bleiben. Die Spiritus- und Zuckersteuer-Entwürfe hätten jedenfalls vor das Haus fommen müssen, wenn der Ausgleih mit Desterreich auch nit auf der Tagesordnung wäre, weil die jeßigen Zustände unhaltbar geworden seien. Die Vorlage habe mit der Resti- tution nichts zu schaffen. Was den Antrag Simonyi's auf Vertagung der Verhandlungen bis nah Beendigung des Orientkrieges betreffe, ist der Minister der Meinung, daß gerade in so ernsten Zeiten solche Fragen erledigt werden müssten, welche Uneinigkeit zwischen den beiden Staaten der Monarchie hervorrufen könnten.

12, Oktober. (W. T. B.) Die Meldung des Bukarester Fournals „Romanul“ von einem Einfall un- arisher Freischärler in Rumänien begegnet hier ent- chiedenen Zweifeln.

Schweiz. Bern, 10. Oktober. Die Erwartung, es werde zwischen der Berner Regierung und der Gott- ard-, der Central- und der Nordostbahngesellschaft P olieblícch doch noch eine Verständigung über sämmtliche aht Punkte erzielt werden, welche die erstere für die Betheiligung des Kantons Bern an einer weiteren Subvention des Gotthardbahn-Unternehmens aufgestellt hat, hat sich, einer offi- iellen Mittheilung der Bundeskanzlei zufolge, bereits be- fätigt. Laut derselben hat sich auc die Luzerner Regie- rung mit der getroffenen Vereinbarung einverstanden erklär,