1877 / 242 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 15 Oct 1877 18:00:01 GMT) scan diff

Yew-SorK, 12. Oktober. (F. T. B.) Waarenbericht, lsans 11, Petroleum Mehl 5 D, 80 ©.

in New-York 15. do. in

U

182. aBecunilr (Maris Wilcox} 94}. Getreidefracht 7. New-YorK, 12 Oktober. (W. T. B.)

Faumwallen-Wocehenbericht, Zufuhren in allen Unions- Ausfuhr nach Gressbritannien 24,000 B., nach

häfson 109,900 B, dere Kontinent 8000, Vorrath 209.000 B.

E5tier Wintzrweizean 1 D. 47 C. mizxei) 59 C, Zneka: (Fair revenia Muacovados) 87. Eaffes (Rio- Speck (short clear} 8% C,

Heuruwolile in Nsw-TYork 111, do. in New- Ì phis 147, Mais (old

Berlin,

Schweine ,„ Hamme! : Kälber ;

Rindrvieb pro 100 Píd. . ¿D

12, Oktober. Án Schlachtvieh war aufgetrieben * Rindvieh 224 Stück, Schweine 1156 Stück, Schafvieh 1153 Stück Kälber 498 Stück.

Fleischpreise, höcbster

100 ,„

Guts Preise,

M.

Z 52 54 M. 57,58 M 52.54

23,24 A\ 18,20 M.

Kündigunzgen und Verlecesungsz. Obligatlonen des Kreisos Meseritz. Ausgelooste Stücke;

s, unter Ins. der Nr. 240.

mittel niedrigster

47,48 M M S

25. Oktober. Strassburger d. Genf

47,48 M Or : Berliner go " eiitaigo Bangesellsohaft. Gen.-Vers. r. 240

GeneralveraammIlaungen.

Papierfabrik, Aktien - Gesellschaft. ers, zu Strassburg ; s. Ins. in Nr. 240.

zu Berlin ; s. Ins. in

M2

Aoilen-Bangesellsohaft Alexandra-Stifinzz. Gen.- Vers, zu Berlins s, In«, in Nr. 240. _ s

(Die Beträge lauten auf Tausende Mark.)

Kasse.

| Gegen

die Vor-

woche.

| Vegen Wesel. | r, woche.

Lombard- forderun-

gen.

gi

Vor- woche.

y | en Noten- ag Umlauf.

Vor- woche

Wochen-Ausweis der deutschen Zettelbanïen vou 6. resp. 7. Oktober 1877.

Verbind-| Gegen lihkeiten| die

auf Kün-| Vor- digung. | woche.

Täglich s

Ra ige | erbinds-| Vor- lichkeiten.! woche.

E aa iei g Die 5 altpreußischen Banken Die 3 sächsischen Banken . Die 5 norddeu!scben Bauken . Franfkfurter Bank . Die Bayerische Notenbank Die 3 süddeuts{ben Bauten .

510,124|— 9,920 6,932|— 26,242|— 7,351|+ 8,049|+ 37,780 18,588|+

308 308 331 1,653 321 887

417,192|+ 2,251 33,578! 124 45,254|— 1,085 64,878|— 337 27,957|— 1,298 34/350 1,210 48,163 38

50,396|— 2,288 15

13,461|—

5,518|+ 7147+ 58

570 1773 15 1,752 + 143 3,476|4+ 15

725,426 10,341 13,070’— 44/573 17,221 + 465 16/221!

66,484. 1,334 41/099

159 60 2,422 +

45 9,927|+ 49 1,228— 60

15,594|— 89 11,0914+ 16 6,558 194 31,659 461 1,696 269 21! 9 91|— L

121,076 2,061 3,988— 10 342 708 1,153 117

6,318 893 —+-

Summa THEATLEL:

Königliche Schauspiele, Sonntag: Orcrnhaus. 203. Vorstellung. A- ing -fo - hi! Komische Over in 3 Akten. Mit Benutzung einer Novelle des Barrili, von Ernst Wichert. Musik von Richard Wüerst. Hierauf: Das schlecht bereackchte Mädcheu. Pantomimisch-komisches Ballet in 2 Abtheilungen und 4 Bildern nach d'Aubreval, vo:. P. Taglioni. Musik von Paul Hertel. Anfang ha!v 7 Ubr. i

Schauspielhaus. 190. Vorstellung. Die Staats- fr:t der Frauen. Lustspiel in 3 Aufzügen von Felix Dahn. Anfang 7 Uhr. :

Wtontag: ODp.rnhaus. 204. Vorstellung. Mar- garcthe. Dper in 5 Akten nah Goethe’s Faust von Jules Barbier und Michel Carré. Musik von Gou- nod. Ballet von, Paul Taglioni. (Fr. Mallinger, Hr. Nicmann, Hr. Schmidt.) Anfang halb 7 Uhr.

Schauspielhaus. 191. Vorstellung. Eine Familie. Original-Schauspiel in 5 Abtheilungen und einem Nachspiel von Charl. Birch-Pfeiffer. Anfang halb 7 Uhr.

Dienstag: Opernhaus. 205. Vorstellung. Der Troubadour. Oper in 4 Akten, nach dem JItalie- nischen des S. Camerano. Musik von Verdi. Ballet von Paul Taglicni. (Fr. v. Voggenhuber, Frl. Brandt, Hr. Ernst, Hr. Bec.) Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 192. Vorstellung. Die bezähmte Widerspänstige. Lustspiel in 4 Akten von Sha- kespeare, nah der Bearbeitung von Deinhardtstein, mit Benußung der Schlegel-Tieckschen Ueberseßung. Vorher: Eine alte Schachtel. Lustspiel in 1 Akt von G. zu Puttlig. Anfang 7 Uhr.

Wallner-Theater. Sountag: 3. 12. M.: | Ju harter Lehre. Volks\ftück mit Gesang in 3 Akten v. W. Mannstädt u. A. Weller.

Montag u. d. folg. Tage: Jun harter Lehre.

Yietoria-Theater. Dircktion: Emil Hahn. Sonntag zum 167. Male: Neu in Scene geseßt: Die sieben Raben. Romantisches Zaubermärchen in 4 Akten mit Gesang und Ballets von E. Pohl.

Musik von G. Lehnhardt. ‘Vbontis zum 168. Male: Die sieben Raben.

Friedrich-Wilhelinst, Theater. Sonn- tag: Z. 2. M.: Jeanne, Jeaunctte und Jean- E Oven in 3 Akten u. einem Vorsp. Deuts von Dr. Fr. Reiß. Für die Bühne einge- richtet von C. Teßlaff. Musik von P. Lacome.

Ptontag: Z. 3. M.: Jeanne, Jeannette und Jeanneton.

Residenz-Theater. Sonntag und Montag: Der Kuß.

Krolls Theater. Sonntag: Neu einstudirt :

Zum 9. Male: Spillike in Paris. Concert. Anfang 4, der Vorstellung 7 Uhr. i: Montag u. folg. Tage: Spillike in Paris.

Woltersdorf-Theater. Sonntag: Der

Waffenschmied, (Marie: Frl. Haas als letzte Gastrolle). \ 4 :

Montag : Zu halben Kassenpreisen: Der Barbier von Sevilla.

National-Theater. Sonntag: Erstes Gast-

spiel des Frl. Anna Haverland vom Königl. Hof- theater zu Dresden. Die Jungfrau von Orleans. (Johanna Frl. Haverland). Montag: Dieselbe Vorstellung. Dienstag: Woßhlthätigk.-Vorst. : von Heilbronn.

Stadt-Theater. Sonntag: Gastspiel des

Hrn. Carl Mittell vom Stadttheater zu Leipzig, des Frl. Rofa Woytash vom Königl. Hoftheater in Wiesbaden. Chemie fürs Heirathen. Original- Schwank in 3 Akten von Rudolf Kneisel. (Victor Honneg: Hr. Carl Mittell.) Vorher: Mama muß heirathem. Lustspiel in 1 Aufzug von L. Günther. (Hedwig: Frl. Nofa Woytash.) Montag: Dieselbe Vorstellung.

Thalia-Theater. Direktion E. Lorßing. Sonntag: Erstes Auftreten von E. Lorßing: Das bemooste Haupt, oder: Der lange Js3rael. Hierauf: Auf allg. Verlangen: Die blaue Dame.

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Belle-Alliance-Theater. Sonntag u. folg.

Sage) Gastspiel des Hrn. Direktor Thomas und rl. Betty Damhofer. Auf allg. Verlangen: Die erren Eltern. Lebensbild mit Gesang in 3 Akten,

Das Käthchen

615,066¡— 7,992

Schauspielhaus. Mi 7—9 Uhr: Auf vielseitigen Wunsch diese Woche noch: 1) Gebirgsnatur und Bergespracht, Alpen- wanderung von Thal zur Firnu. Schluchten, Grotten, i ( Gebirgsregion. Gigantische Felzbildungen. Gletscher und Firne der Schweizer Alpen. DLEGRO Ï

2) Der Mond und seine Oberfläche. N: bildung des Erd-Trabanten, seine wild zerklüftete Landschaftsscenerie, die C l Grate, Rillen und Felsketten, in bisher unerreichter Plastik und Treue. 3) Soirée fantastique. Entrée: Fauteuil 20, Parquet 15, Loge 10 und

671,372 2,188

Conceri-Haus, Concert des Kgl. Hof - Musikdirektors Herrn

83,920 2,642

Rafserfälle.

Wallebenen,

Böttcher’'s instructive Soirée. Königl. Saaltheater.

Täglih: Abends Hohe und béchstc (Mondschein, Nelief- Ringgebirge,

Farbenmagie.

5 Sgr. Kinder zahlen Wochentags die Hälfte. Tages- Verkauf: Schauspielhaus, Südseite. :

Bilse,

Dr.

Joh

[8734]

H.-B. 8. 69

walde—Anklam).

Familien-Nachrichten.

med. arl

anna Stryck (Stolp).

Einnahme.

Prämien-Eingan

Zinsen-Ueberschuß .

Activa

desgl. aus Rachzahlungen abzüglih Rüctzahlungen , 2

Verlobt: Frl. Jda v. Waldegg mit Hrn. Pre“ mier-Lieutenant Friedri Schnelle (Hannover— Wiesbaden). Frl. Bertha Schröter mit Hrn. riederichs (Saarbrücken—Unna). Frl. Elisabeth Kropf mit Gerichts-Referendarius Reinhold Buhß (Regen- Frl. Anna Mey mit Hrn. Prediger Richard Timann (Leipzig—Wittstock).

Verehelicht: Hr. Hauptmann Mitlaff mit Frl.

rn. Appellations-

Hr. Kaufmann

Heinrich Beyer mit Frl. Helene Krebs (Dresden).

924,034 11,424

141,452/— 1,227| 66,910 1,007

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Landrath Freiherr A. v. Heintze (Bordesholm). Gestorben: Verw. Frau Baronin v. Campen-

haufen, ruhe).

geb. Freiin v. d, Osten-Sacken (Karls-

[7000]

Edictalladung.

Nachdem über zehn Jahre hinaus über Leben und Aufenthalt des im Jahre 1863 nach Amerika aus-

gewanderten

vormaligen Bauergutsbesitzers

Johann Karl Pufe in Sirbis eine Nachricht in die Heimath nit gelangt und jetzt die gerichtliche Todeserklärung desselben, sowie die Ausantwor- tung seines Vermögens von bere{tigter Seite be- antragt worden ist, wird der abwesende Pufe hier- durch geladen, spätestens

Montag, den 10. Dezember d. Js.,

Bormittags 10 Uhr,

persönlichß oder durch einen gerihtlich legitimirten Bevollmächtigten, oder auf unzweifelhafte Weise \chriftlih sich zu melden, um über sein Vermögen

auf

selbst verfügen zu können, widrigenfalls er in d:m,

Sonnabend, den 29. Dezember d. J.,

Vormittags 10 Uhr,

hiermit angeseßten Bescheidseröffnungstermine für todt erklärt, sein Nachlaß nach eingetretener Rechts-

kraft des

Bescheides ohne Kaution an seine Ver-

trags-, Testaments-, oder Intestat-Erben, oder an die sonst dazu berechtigten Perfonen ausgeantwortet werden wird. |

Zugleich werden Diejenigen, welhe ein Erbrecht an dem Vermögen des Verschollenen zu haben ver- meinen, hierdurch geladen, in dem oben anberaumten Anmeldungstermine sich gehörig zu legitimiren und ihre Erbanfprüche auf den Nachblaß des Verschollenen

Gescháfts-Uebersicht der Unfallversicherungs8geno}senschaft zu Chemniß

für

Gene

# S 261,952 71

31,724/62

das Verwaltungsjahr 1876.

ral - Abrechnung 187 6.

M [3 E.B. | | 8. 69

| Gehalte und

293,677/33 |} Unkosten .

4,397/28 || | Ueberschuß

IZaiH 398,074.61 |||

Bil

anzugeben, indem sonst, ohne auf die Ausgebliebenen Rüchticht zu nehmen, der Nahlaß in Gemäßheit des rechtskräftigen Erkenntnifses Denen, welche ein Erbrecht oder sonst einen rechtlich begründeten An- spruch angemeldet und bescheinigt haben, ausgeant- wortet werden wird. Weida, den 27. Juli 1877. Großhberzoglich S. Kreisgericht.

Dr. Fries.

Westend-Berlin, Commanditgesellschaft auf Actien,

Heinrih Quistorp in Liqu.

Am Sonnavend, den 20. Oktober a. e-., Nachmittags 5 Uhr, findet im Ceutral-Bureau auf Westend-Charlottenburg, Ulmen-Allee Nr. 3, eine außerordentliche Generalversammlung statt, wozu ergebenst eingeladen wird.

t Tagesordnung :

1) Ergänzungswahl des Aufsichtsrathes,

2) Ergänzungswahl der Liquidations-Commission,

3) Erweiterung der Modalitäten der Liquidation

durch den Zusaz: „Die Liquidatoren können Grundstücke der Gesellshaft au freihändig veräußern.“

Diejenigen Interessenten, welche dieser Versamm- [lung beiwohnen wollen, belieben sich beim Eintritt in dieselbe durch Vorlegung ihrer Antheils\cheine zu legitimiren und dagegen die Stimmkarten in Em- pfang zu nehmen.

Berlin, 11. Oktober 1877.

Der Aufsichtsrath.

J. Kuhr, Vorsitzender.

Ges Yas -Ueversiht e

r Geraer Bank. Activa.

[8723]

[8736]

F 305,630 » 2,752,588 424,199

Kassen-Bestände O S C O E Ce S GASLORE Debitoren in laufender Rechnung . 7,277,271

Passiva.

Aktienkapital Á. 7,500,000 D E S0 TIO Guthaben von öffentlichen Kassen und

Privälpersonet 2 963,379 VLeICIVeTOuDO u L S 540,314 Zur Einlösung noch nicht vorgekom-

mene Bailnole 71,899

Gera, den 30. September 1877.

Renten-Capital-Nücklage . . . Schäden - Regulirungen und Reserve Provisionen . S2

Nücklage für den Reservefond 122/, von

Die Direktion.

Ausgabe.

K M K |g 17,195|— | 193,590 /71 25,117 18

9,046 74 —D93,677 33

34,163/92 36 709/68 ean

j 298,074/61

Passiva.

nach H. J. Byron's „Oar boys“ von Hermang Prive:. (Schliemann, Rentier Herr Direktor -homas, Lene, Dienstmädhen Frl. Dam- hofer, als Gäste.)

Zugan

Bestande 1875

Cisenb.-Prior.

« 36,900, 440/ à 100. 75..

Prior. à 89.

Abgang 1876 Cafsa-Bestand Prämieugelder .

dergl. . dergl. .

Guthaben bei den

1272 Etablissements mit 44,191 Arbeitern, A 2

Effecten-Bestand Ende 1875 .

é. 30,000. 44%/% - Magdeb. Stadt-Oblig. « 18,600. 4%/6 Sächs. Anleihe. . « 21,000. 44% Chemn. Stadt - Oblig. « 28,000. 3% Sächs. Rente im Um-

tausch gegen 4 42,000. Chemn.- Komot. - Eisenb. - Prior. aus dem

Abgang 1876. 6. 18,000. Kronpr. - Rud. - Eisenb. - Prior. 9,000. Galiz. Ludw.- i

« 42,000. Chemnitz -Ko- mot.-Gb.-Prior. . ,

Bestand Ende 1876. M. 33,600. 4% Sächs. Anl. à 97. 30. o Chemn. Stadt-Oblig. « 30 000. 43% Magdeb. Stadt-Oblig. &- 100. R R O S 19,200. 44% A - Mastr. - Eisenb.-

28,000. 3% Sächs. Rente à 70. 95. . Coursgewinu auf Reservefonds Hypotheken-Bestand Ende 1875 .

Außenstände. ;

Bank-Guthaben

E

M 11,115. e 6,952, 50. 2,100. —,

M 59. 38. » 33,518. 27, 119. 45.

Agenten A

¿ 9,199 « 121,350

M 79,209

29,400 18/159 21,420

148,188 '90

20,167 128,021

32,692 37,176 30,225

17,260 19,866

20,400

M {12

Ueberschuß .

137,221

100,950

-|___2,498

34,357 77,530

6,427

114,385/99

358,984/90 Bersicherungsstand Ende 1876.

wovon guf Preußen entfallen:

Dividenden-Rücklage pr. 1875 Unbezahlte Prämienposten

dergl. |} ;

Spezial - Reserve - Conto 1876

noch unerledigten Schäden . Leib-Renteufond Ende 1875 Zugang 1876 an Capital

Abgang durch Auszahlungen

Neservefond-Conto Ende 1875 Zugang 1876 an es

Abgang durch Nach - Entschädigungen pr. 1872 A T40. 45.

Guthaben der Agenten. .

M, S M |S 25,012/51 S 499, 1,781/47 für die A E | 63,699/85 70,605 61 17,195 4,146/03 91,946/64 14,443/05 116,156/60 5,807/83 9,199/95 1,845|52 36,709/68

—T69,719/58

Zinsen

onr8gewinn aus diversen Conten Rüdlage pr. 1876

v O0 5 » 1874 e L

223. 45. 5129, 46. 2527. 55.

939,254 Löhnen, Æ 293,677. 33 „S Prämien-Eingangz

v 214 Etablissements mit 8581 Arbeitern, & 5,190,5614 Löhnen, 4 52,789. 88 Prämien-Eingang. 2282, worunt:r 26 Todes-, v 349, worunter 5 Todes-, 14 {were Fälle, im Schadenbetrage von #& 34,527. 86 „g.

Unfälle exeigncten sich:

91 {were Fälle, im Schadenbetrage von Æ& 210,785. 11 H;

wovon auf Preußen entfallen:

Deutscher Reichs-Anzeiger

Königlich Preußischer Staats-

und

nzeiger.

#

Das Abonnement beträgt 4 4 50 für das Vierteljahr.

N 242.

Deutsches Neio9s.

Dem Baron Bernhard von Tauchnit in Leipzig ist Namens des Deutschen Reichs das Exequatur als groß- britannischer E für das Königreich Sawsen, das Großherzogthum Sachsen-:Weimar-Eisenach, und die sächsischen Herzogthümer Meiningen, Altenburg und Coburg- Gotha, ertheilt worden. i

Das im Fahre 1862 in Thomaston erbaute, bisher unter peruaer Flagge e arene Vollschiff „Marie Sieden- urg“ von 1133,77 britischen Register-Tons Ladungsfähigkeit hat dur den Uebergang in das Eigenthum der Rheder Sie- denburg, Wendt & Co. zu Bremen und Genossen das Recht zur Führung der deutschen Flagge erlangt. Dem bezeichneten Schiffe, für welches die Eigenthümer Bremen zum Heimaths- afen gewählt haben, ist am 20. v. Mts. vom Kaiserlichen onsulate zu Liverpool ein Flaggenattest ertheilt worden.

Berlin, den 14. Oktober 1877. Der Reichskanzler.

Jn Vertretung : E ck.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : die Regierungs-Assessoren Berndt und Bacher, Mit- lieder der ErEN Rz Dtouer Mertilort zu Cassel, und den egierungs-Ass)essor Triest, Mitglied der Provinzial-Steuer- Direktion zu Stettin, zu Regierungs-Räthen ; und den zierungs-Affsessor A coboxr Adolf Dobeina zum Landrath des Kreises Marienburg zu ernennen; sowie den Fürstlih hohenzollernshen Domänen-Rath a. D. Krausnick in Weilburg a. d. Lahn, zufolge der von der Stadtverordneten-Versammlung zu Sagan getroffenen Wahl, als besoldeten Beigeordneten der Stadt Sagan für die geseß- lihe zwölfjährige Amtsdauer zu bestätigen.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Dem Königlichen „Eisenbahn-Bau- und Betriebsinspektor Naumann sind, unter Ernennung desselben zum ie Funk

der Königlichen Eisenbahn-Direktion zu Elberfeld, die Funk- tionen des tehnischen Mitgliedes bei der Königlichen Eisen- bahn-Kommission (Bergisch-Märkische) zu Cassel definitiv über- tragen worden.

Der bisherige Königliche Eisenbahn-Baumeister Haarbe ck in Breslau ist zum Königlichen Eisenbahn-Bau- und Betriebs- Inspektor ernannt und demselben die Bau-Jnspektorstelle für die Berliner Nordbahn hierselbst verliehen worden.

Nicßtamklicßes. Deutsches Nei.

Preußen. Berlin, 15. Oktober. Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz gedenkt an Höchstseinem Geburtstage, dem 18. d. Mts., einen Ausflug zu machen und wird. daher keinerlei persönliche Gratulationen annehmen. E diejenigen Personen aber, welche Höchstdemselben tue lückwünshe an dem gedachten Tage darzubringen wünschen, wird ein Buch zum Einzeichnen der Namen im Palais Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit in Berlin ausliegen.

__— In zahlreichen Exemplaren ist dem Minister der geist- lichen, Üieriäia und Medizinal-Angelegenheiten a E schiedenen Orten der Provinz Westfalen und der Rhein- provinz eine Beschwerde über Anordnungen der Staats- regierung auf dem Gebiete des Unterrihtswesens zuge- angen, welche nach dem gedruckt vorliegenden Feemulae folgenden Wortlaut hat:

Seit Erlaß des Schulaufsichtsgeseßes vom 12. März 1872 sind von det Königlichen Staatsregierung auf dem Gebiete des Unter- rihtswesens mehrfach Anordnungen en welche nah unserer Ueberzeugung den Einfluß, welcher der römish-Tatholischen Kirche in Preußen auf Unterriht und Erziehung ihrer Gläubigen zusteht, in Frage stellen und allmählih ganz beseitigen müssen.

Die Königliche Staatsregierung hatte bei ans des Schulaufsichtsgeseßes erklärt, daß die bestehenden Verhältnisse durch das vorgeschlagene Geseß eine Aenderung kaum erfahren, s vielmehr die Geistlihen durhweg im Besi ze der Schulauf- !iht verbleiben würden. Heute nah fünf Jahren sind aber in den Diözesen Paderborn und Münster sämmtliche römisch- katholische U Ie aus der Kreis-Schulinspektion entfernt. Selbst ie fogenannte Lokal-Schulinspektion ist re elmäßig allen Pfarrern welche der betreffenden ezirksregierung irgend- wie mißliebig waren. Neuerdings wird ogar für zulässig erahtet, daß bei der Abgrenzung der Sul - Inspektions- Bezirke die L Gene Scheidung der Schule außer Acht bleibt. In einzelnen Fällen find evangelishe Sculen katholischen In,

genommen ,

Insertionspreis für den Raum einer Drud:zeile 30 P

Berlin, Montag,

l j

* E Me Æ i Ï 4

spektoren uud in einer größern Zan von Fällen find umgekehrt tatholishe Schulen evangelischen Inspektoren unterstellt worden.

…_ In gleicher Weise wird die Einführung ishter Schulen für beide Konfessionen, zum Nachtheile h chlich des Tatholi- schen Theiles, von der Königlichen Staatsregierung mitunter ge- radezu befördert, obwohl des Hochseligen Königs Friedrich Wil- helm III. Majestät die Einrichtung von Simultanschulen wieder- holt für unzweckmäßig erklärt haben. Wir erachten die konfessio- nellen Mischshulen unter allen Umständen und nach allen Rich- tungen für schädlich. :

__ Die Königliche Staatsregierung hat fernex die sofortige Be- seitigung der in den Diözesen Münster und Paderborn in den katholishen Volksschulen feither gebrauchten Lefebücher angeordnet, weil dieselben in den firchenges{ichtlihen Lesestüken angeblich in ungerechtfertigter Weise andere Konfession höôrige verletzen sollten. Da egen sind im Gebrauche der evangelis{hen Volksschulen au solche Lesebücher belassen, welhe die Lehre und das Leben der katholishen Kirche mit den ungere{testen Anklagen verunglimpfen.

f "Ja hat die Königlihe Staatsregierung den Grundsaß aufgestellt,

daß der s{chulplanmäßige Unterricht in der römis{h-katholi- {en Religionslehre, wie jeder andere Unterritsgegenstand, lediglih im Auftrage und von den Organen des Staats ertheilt werde.

Um diesen Grundsaß zur Durchführung zu bringen, sind von der Königlichen Tg In erous rück}ihtlich der: Ertheilung und Leitung des römisch-katholischen Religionsunterrihtes einseitig An- auge getroffen, ohne daß vorher die Zustimmung der Kirche erfo war. e

S aidbefonderé ist die Anstellung von Geistlichen an den König- lichen Seminarien herbeigeführt, ohne daß vorher festgestellt werte g von Seit:n der Kirche gegen die Anstellung unihts ein- zuwenden fei. i 5 Z

Die Königliche Staatsregierung wird bei nochmaliger Prüfung der Sachlage nit verkennen, wie je das ktholiscbe- Wefühl ver- leßt wird, wenn ein mit den: Ér{hlihen L betAsx Priester diá Leitung cines Lehrer erninars L L véebleden au der Standpunkt der Königlichen Staatsregièrung von dem Standpunkte der Kirche sein mag: immerhin wird die Staats- regierung ermessen können, daß es den römif - katholischen Staatsbürgern unerträglih erscheinen muß, wenn ein katholischer Priester, der in voller Auflehnung gegen die kirhlichen Gesetze a verheirathet hat, in einem. au für katholische Interessen geschaffe- nen Schulamte belassen wird. d

Die Rücksicht auf dieses berechtigte Gefühl der Katholiken hätte unseres Erachtens auch hindern dürfen, daß einem ver- heiratheten Priester die Bearbeitung der kathelishen Schul- angelegenheiten bei einer benachbarten Bezirklsregieruhg über- tragen blieb.

Die Schulamts-Kandidaten werden ferner in der katholischen Religionslehre geprüft, ohne daß zu den s\taatlich abgehaltenen Prüfungen ein Vertreter der Kirche zugezogen wird. Und doch hat die Königlihe Staatsregierung vor der Vertretung des Volkes auëdrüdcklih anerkannt, daß gerade durch die von Staat und Kirche gemeinsam abgehaltene Prüfung der berechtigte Einfluß der Kirche gewahrt werden solle.

Lehrer und Lehrerinnen werden ferner ohne irgend welchen kirch- lihen Auftrag mit der Ertheilung des katho! ischen Religionsunter- rihtes betraut. Es ift der Versuch gemacht, dieses Verfahren als eine dur die altpreußishe Ueberlieferung, wie durch die Staats-

eseße geforderte Ausübung der Staatshoheit hinzustellen. Dabei hätten aber die Vertreter der Staatsregierung nicht übersehen dürfen, daß nicht nur ein früherer Kultus-Minifter, sondern Se. Majestät dec König selbst die gerade entgegengeseßte Anschauung vertreten. Durch die Kabinetsordre, welche die Anstellung der Lehrer und Lehrerinnen in den Regierungsbezirken Minden und E im Anschluß an die bereits bestehende Ordnung im Re- gierungs ezirke Münster regelt, haben Se. Majestät ausdrücklich erklärt: daß erst der Auftrag des Bischofs die Lehrer und Lehre- rinnen zur Ertheilung des Religionsunterrichtes befähige.

._ Rücksihtlih der Leitung des Religionsunterrihtes mat die Königliche Staatsregierung die Ausü ung des bezüglichen ver- fassungsmäßigen Rechtes der katholischen Kirche von der staatlichen Zustimmung abhängig. Es sollen nur solhe Geistliche zur Leitung des Religionsunterrichtes zugelassen werden, welche nach der Ueber- zeugung der Staatsregierung die nationalen Zwecke der staatlichen Erziehung nit gefährden. Die staatlichen ufsihtsorgane, selbst evañgelishe Inspektoren, sollen nach Anordnung der Regierung das ganze Gebiet der Religionslehre zum Gegenstande der Prüfung machen dürfen. Zwar ist ihnen die Einwirkung auf den sahlihen Inhalt des Religionsunterrichtes untersagt. Sie sollen nach demselben Re- skripte aber doch wieder darüber wachen, ob der Inhalt der Reli- sionnehre etwas einschließt, was mit den staatsbürgerlichen Pflichten m Widerspruch stände.

Die ette nzahl der römis{h-katholishen Gemeinden in den beiden Didözesen Münster und Paderborn hat also zur Zeit keiner- lei Bürgschaft dafür, s die von Gott selbst durch seinen einge- borenen Sohn der katholishen Kirche anvertraute Wahrheit in der Schule rein und unverfäls{ht gelehrt werde. . Dagegen hat die ka- tholishe Bevölkerung allen Grund, das S({limmste zu befürchten, seitdem L Ee ufsihtsbehörden den Versuch gemacht haben, Lehrbücher, welche für den Unterricht in der Glaubens- und Sittenlehre wie in der biblishen Geschichte von den Bischöfen pa ti Stulgebrauhe vorgeschrieben waren, ohne Weiteres zu eseitigen.

s bedarf gar nit einer näheren Kenntniß der Lehren unserer heiligen Kirche, um zu verstehen, daß wir einen ohne kir{lihen Auftrag und ohne kir{lihe Leitung ertheilten Religionsunterricht in keinem Halle als einen Unterricht in der rômis-katholischen NHORE re ansehen können. N L E ie Pfarrer unserer beiden Diözesen haben bereits in ein- gehender Beweisführung der Königlichen Staatsregierung dargelegt, daß die so geschaffenen Uebelstände das göttlihe Recht der Kirche geradezu aufheben und außerdem auß mit dem

U den 15. Oktober, Abends.

gendes Schreiben des Grafen Droste zu Vischering, Erb- droste, Auskunft, welches zwei Exemplaren der Sberion schwerde gleihfalls gedruckt beigelegen hat:

Alle Post-Anstalten nehmen Bestellung an; |

| N T —La für Berlin außer den Post-Austalten au die Expe- |

dition: SW. Wilhelmstr. Nr. 32. L

1877.

Staatsgrundgeseße in Widerspru stehen. Der von den Ver- tretern der Staatsregierung gemachte Versu, das einge- s{lagene Verfahren geseßlich zu rechtfertigen, if in beiden Häusern des Landtages mit den stihhaltigsten Gründen zurüd- gewiefen. Gleichwohl beharrt die Königliche Staatsregierung bis zur Stunde auf der zwangsweisen Durchführung ihrer An- shauungen. s

Diese Gefammtlage zwingt die katholischen Staatsbürger tens, ihr unverjährbares, von Gott selbst gegebenes, dur

önig8wort anerkanntes, durch die Verfassung garantirtes Recht ernst und entschieden zu reklamiren. -

Die Unterzeichneten erfüllen demnach lediglich eine heilige Pflicht, indem sie für sih und ihre Kinder die volle freie Aus- übung der römisch-katholishen Religion verlangen. Wir wollen diese Religion üben und wollen fie unsere Kinder fo gelehrt wissen, wie die katholishe Kirche unter Leitung des römischen P fee, des unfehlbaren Lehrers der Kirche, es vorschreibt und verlangt.

ir fordern deshalb im Allgemeinen Beseitigung aller ent- gegenftehenden Verfügungen und Verordnungen.

Im Besonderen verlangen wir, daß über unsere katholishen Volks\{ulen aus\{ließlich katholische Aufsichtsbeamte ges eßt werden;

__ daß Niemand in der katholischen Religionslehre unter- rihtet oder prüft, der nicht den Auftrag dazu von der Kirche erhalten hat;

daß den von der Kirche damit beauftragten Priestern die Leitung des Religionsunterrichtes obne jede Beeinträch- tigung belassen wird.

Es darf uns nit entgegengehalten werden, daß es ledigli Schuld der Kirche sei, wenn ihre Rehte nit in allen Punk- ten zur vollen Geltung kommen; daß es die Bischöfe seien, welche durch ihre Widerseßlihkeit gegen bestimmte Staats- geseße diese Uebelstände herbeigeführt hätten.

Wir haben ein jeder staatlichen Behinderung absolut ver- {dlossenes echt auf volle Uebung der römis-katholischen Re- egión, unld die Königliche Staatsregierung hat die Pflicht, für die R folcher Zustände zu sorgen, welche jenes uns - rie tbare Ret der preußischen Katholiken zur Geltung kommen assen.

Euer Ercellenz baldiger, geneigter Entscheidung sehen ent- gegen

die unterzeihneten römish-kathokishen Familienväter der Gemeinde N. N.

Ueber die Entstehung dieser Beschwerdeschrift giebt fol- Be-

A Münster, 12. September 1877, n den H:rrn

Die am 20. v. Mts. zu Paderborn versammelten Vertrauens- männer der Diözesen “Paderborn und Münster haben den Entwurf zu E Beschwerdeschrift an die Adresse des Herrn Ministers

ail,

letreffend: die Anordnungen der Staatsregierung auf dem

Gebiete des Unterrihtswesens i festgestellt, und mich 7 24 dafür Sorge zu tragen, daß dieser Entwurf sämmtllchen katholishen Schulgemeinden beider Diözesen vorgelegt und eventuell angenommen werde.

Die Versammlung beabsichtigte dabei nicht, die freie Ent- \{chließung der einzelnen Gemeinden irgendwie zu beschränken. Sie wollte lediglich einen Anhalt für die beschlossene Absendung einer Beschwerdeschrift bieten. Es bleibt somit jeder. Gemeinde unbe- nommen, den vorgelegten Entwurf abzuändern oder auch ganz um- zuarbeiten, sofern lokale Verhältnisse dieses wünschenswerth machen sollten. : i In Ausführung des mir ertheilten Auftrages erlaube ich mir, sehr verehrter Herr, Ihre Vermittelung in Anspruch zu nehmen, um auch in Ihrer Gemeinde die Absendung der Beschwerdeschrift e ia iees. Die hohe Wichtigkeit der Sache, um die es fi

andelt, läßt mi vertrauensvoll hoffen, daß meine an Sie ge- rihtcte Bitte Ea wird. i

Die katholishen Eltern sind nach der Ueberzeugung der in Münster und Paderborn wiederholt versammelt gewesenn Ver- trauensmänner nunmehr verpflichtet, sih selbst volle Bürgschaft dafür zu verschaffen, daß ihre Kinder in den Lehren unserer heili- gen römish-katholischen Kirhe erzogen werden. Die Gefahren, daß unseren Kindern der wahre, zur ewigen Seligkeit nothwendige Glaube nit rein vermittelt werde, sind von dem Augenblicke in drohendster Gestalt vorhanden, wo die Kirche, d. h. unsere ho- würdigsten Bischöfe und die von denselben Bevollmäthtigten, die Ertheilung und Leitung des Religionsunterrihts niht mehr aus- {ließli in ihrer Hand hält. In demselben Augenblicke wird aber au das einmüthige und entschiedene Handeln aller katholi- schen Familienväter selbstverständlih immer in den geseßlichen Schranken heilige Pflicht.

Der hiermit zur eventuellen Annahme vorgelegte Entwurf zu der an den Minister zu richtenden Beshwerdeschrift enthält die thatsählihe Begründung für die am Schlusse estellten Anträge. Es ift aber wünschenswerth, daß sämmtliche katholishe Familien- väter beider Diözesen diese Anträge auüsdrücklich zu den ihrigen

machen.

Unter Bezugnahme auf das mir übertragene Mandat ersuche ih demna Sie, verehrter Herr, hierdurch ergebenst, Sorge ingen zu wollen, daß die dortigen katholishen Familienväter sämmtlich die hier angeshlossene Eingabe unterzeichnen, immer unter der Voraus\eßzung, daß Aenderungen in dem Entwurfe nicht vorgenom- men werden. Ich bemerke dabei, E nur katholische gSamilien- väter unterzeihnen, daß alfo Unverchelihte zur Zeihnung nicht

herangezogen werden dürfen.