Berlin, 25. Oktober. und Metalle von M. Löwenberg, beim Königlichen Staätgericht.) Hatte in dieser Woche eätzen wie in den Preisen fast nichts veräudert.
Das Eisen- und
Tendenz des Glasgower Markt ist Keine Besserang Zu 8F gemeldet, in Middlesbro-Eisen ist es gute und beste Marken schottisches Roheisen 4,10 à 3,70 und englisches 3,00 à 2,80 pro 50 Kilogramm. Eisenbahnschienen zum Verwalzen 3,20 in ganzen Längen 3,80 à 3,60. Walzzisen 7,50 à 7,25 und Bleche 13,00 à 10,00 pro 50 Kilogramm. Kapfer still, gute und bessere Sorten englisches und australisches 77,00 à pro 50 Kilogram i unverändert, Banca- 74,00 à 73,75 und prima englisches Lammzinn
Warrants sind 52/3 Cassa
robig. Hier gelten, bei schwachem Begehr,
iu Bauten
à 3,10.
73,00 unà Mansfelder 78,00 à 77,50
(Wochenbericht fiber Eisen, Kohle 1 vereidetem Makler und Tarator
einen ruhigen Verlauf und ist in den Um- Roheisen : in der
73,50 à 73,25 pr. 50 Kilo beste T guO gramm. Ï T, à 21,00 pre 50 Kilogr. / Schmiedekohlen nach Qualität bis
schlesischer Metallgeschäft
sPÜüren,
gramm frei hier, Ausweise von
tober; s, unter Ins, der Nr. 252.
m. Zinn
30. Juni er.; s. unter Ins. der Nr.
Hüttenzink 20,25 à 19,75 pro 50 Kilo- Harzer, Sächsisches“ und Tarnowitzer 21,50 Kchlen und Koks unverändert, englische
gischer und westfälischer Schmelzkoks 1,20 à 1,10 pro
Woohen-Uebersloht von 9 deutsehen Zettelbanken pr. 23. Ok-
Saturn, Rheinisoher Bergwerks-Aktlen-Veroln. Bilanz vom
Zink ohne Umsatz, gute und
28. S 57,00 pro 40 Hektoliter, schle- 50 Kilo-
Banken ete.
ab 5, November
17. November. Westfälisoher Ord. Gen.-Vers. Berliner Stadteisenbahn. Ausserordentliche Gen.- Vers, zu Berlin; s. Ins. in Nr 252.
Generalverzammlungen. Drabt-Industrie-Verein in Hamm. zu Hamwm ; s. Ins. in Nr. 252,
Einzahlungen
Berliner Stadteisenbahn. 109% ¡auf die Aktien am 24, No- vember cr. ; s. Ins. in Kündigungen und Verloogungen.
4309/6 Berliner Stadt - Obligationen, Ausgelooste Stücke s, unter Ins. der Nr. 252.
Nr. 252.
Aueczoh ungen.
Danziger Bank-Verein in Liquid. 12% mit 72 M pr. Aktie ; s, Ins. in Nr. 252.
E
Tbeater.
Königliche Schauspiele, Sonnabend:
Opernhaus. Keine Vorstellung. _ i
Zweite Sinfonie-Soirée der Königlichen Kapelle.
Schauspielkaus. 203. Vorstellung. Zum ersten Male wiederholt: Enphrosyne. Schauspiel in 1 Akt von Otto Franz Gensichen. Hierauf, zum ersten Male wiederholt: Sect. Abend- und Morgen- îcene von R. L. Stab. Zum Schluß, zum ersten Male wiederholt: Lady Macbeth. Lustspiel in ] Akt von W. Roßmann. Anfang 7 Uhr.
Sonntag : Opernhaus. 215. Vorstellung. Tanu- Ster und der Sängerkrieg auf der Wartburg.
roße romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. (Fr. Mallinger, Hr. Frie, Hr. Niemann, Hr. Beg.) Anfang halb 7 Uhr.
Schauspielhaus. 204. Vorstellung. Magnetische Kuren. Lustspiel in 4 Aufzügen von F. W. Hak- länder. Anfang 7 Uhr.
Wallner-Theater. Sonnabend: 3. 91. M.: Der Hypochouder. Lustspiel in 4 Akten von G. v. Moser.
Sonntag: Zum 92. M.: Der Hypowhondcr.
Victoria-Theater. Direktion: Emil Hahn. Sonnabend: Zum 180. Male: Die sicben Naben. Romantisches Zaubermärhen in 4 Akten mit Gesang und Ballets von E. Pohl. Musik von Lehnhardt.
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater.
Sonnabend: Z. 15, M.: Jeanne, Jeannette und Jcecaunecton. Sonntag: Jeanue,
Jeanuctte und Jeannetonu.
Residenz-Theater. Sonnabend: Auftreten der Frau Hedwig Niemann-Rabe. Dora.
Krolls Theater. Sonnabend: Halbe Preise.
Gastspiel des Frl. Louise Stauber. Ein Schutz- eist, — Ballet. — Die ncue Magd. Concert- nfang 6, der Vorstellung 7 Uhr. Entrée inkl.
Theater 50 S. I. Parquet 1 H, 11. Parquet 75 4. Sonntag: Ermäßigte Preise. Ein Schutgeist.
Hierauf: Spillikte in Paris.
Weoltersdorf-Theater. Sonnabend: Halbe
Preise. Die Zauberflöte. E Sonntag: Halbe Preise. Das Glöcxchen des
Eremiten. Anf. 7 Uhr.
National-Theater, Sonnabend: Vorstellung
zum Besten des kirchlichen Krankenpflege-Vereins der Zionsparochie. Der besie Tou, Der gerade Weg der beste.
Sonntag: Gastspiel des Hrn. Carl Sontag. Die Memoiren des Teufels, Ein Knopf.
Stadt-Theater. Sonnabend: Heute-theils halbe, theils ermäßigte Kassenpreise. Auf allge- meines Verlangen, zum 15. Male: Chemie für's Heirathen. Original-Shwank in 3 Akten von Rudolf Kneisel. (Victor Honneg: Hr. Carl Mittell.) Vorher: Ein delikatcr Auftrag. Lustspiel in 1 Akt nach dem Französischen. (Leonce von Champ Tourné: Hr. Carl Mittell.) Gesammtes 1. Parquet 1,50, Logen 2—-4 M
Sonntag: Gastspiel des Hrn. Carl Mittell. Zum 1. Male: Die alten Junggesellen. (Mortemer: Hr. Carl Mittell.) Lustspiel in 4 Akten von *sictorizn Sardou.
Thalia-Theater.
Halbe Kafsenpreise. Sonnabend: Pofie mit Gesang von Emil Pohl. Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
Belle - Alliance - Theater. Sonnabend: Halbe Kassenpreise. Auf allgemeines Verlangen: 3. 19. M.: Die Herren Eltern. Lebensbild in 3 Ak- ten, nah H. I. Byrons „Our boys“ von H. Hirschel.
Sonntag : Doppel-Vorstellung. Z. 5. M.: Ein Mutterherz. Schauspiel in 4Akten von A. Slottko. Neu einstudirt: Michael Kohlhaas. Romantisches Schauspiel in 4 Akten von A. L. Schenk. Anfang diejer Vorstellung — wegen der Länge derselben — ausnahmsweise 64 Uhr.
Direktion E. Lorßing. Der Jougleur.
Böttcher's instructive Soirén. Königl. Sans Saaltheater. Täglich: Abends — r:
1) Ober-Ztaliens Architcktur u. Landschasts- Pracht. Reise von Venedig nah Nom.
2) Die großen Planeten, die S3une, nah den neuesten Beobachtungen und Gntdeckungen.
3) Sofrée fFantastique. Entrée: Fau- teuil 20, Parquet 15, Loge 10 und 5 Sar. Kinder Wochentags die Hälfte. Lages-Verkauf ; Schauspiel- haus, Südseite.
Concert-Faus., Concert des Kgl. P4 Hof - Musikdireïtors Herrn Bilse,
Reichshallen, Mimisch-physiogn. Vorstellung von Ernst Schulz, verbunden mit Konzert der Emser Kurkapelle, unter Leitung des Musik-Direk- tors Jul, Liebig. ¿s
Cireus Renz. Uniecrbaumsbrüde. Haltestelle
der Pferdebahn. Sonnabend, Abends 7 Uhr: um 1. Male: Eine Nacht in Calcutta. Zu hren Sr. Königlichen Hoheit des Peeen von Wales. Großes Ausftattungsftück in 3 btheilungen mit Festzügen, Tänzen, Gruppirungen und Evolu- tionen zu Pferde, ausgeführt von 158 Personen. Sonntag: 2 Vorstellungen. Um 4 Uhr : Großes Hürdle-Rennen, Um 7 Uhr: Eine Nacht in Calcutta,
E. Nenuz, Direktor. .-
L. Broeckmans Affentheater Dorotheenstr. 59.
Täglich Vorstellung um 7 Uhr. Billets sind Vormittags von 11—1 Uhr an der Kasse des Theaters zu haken und sind dieselben nur für den Tag gültig, an welchem sie gelöst sind. Jeden Mittwoch und Sonutag 2 Vorstellungen, um 4 und 7 Uhr. Sonnabend Große Gala-Vorstellung. An- fang 4 Uhr.
Familien-Nachrichten-
Verlobt: Frl. Mathilde Tönnies mit Hrn. Eisen- bahn-Direktor Ulrich (Aachen—Straßburg i. E.). — Frl. Marie v. Förster mit Hrn. Curt v. Lieber (Pfaffendorf—Seichau). / :
Verehelicht: Hr. Lieutenant Wilhelm v. Hellwig mit Frl. Ottouie v. Trauwiß (Braunfchweig.) — Hr. Major und Abtheilungs-Commandeur Her- mann Seeger mit Frl. Luise Gräfin Rittberg
(Schiroslawiß). Sohn: Hrn. Oberlehrer Dr. Hel-
Geboren: Ein ler (Halberstadt). — Hrn. Kammerherr L. von Eine Tochter:
Petersdorf (Neustreliß). — o h, Hrn. Dr. Rost (Schweidniß). — Hrn. Kreisrichter Pogge (Merseburg). i
Gestorben: Hr v. Herßberg (Farienen). — Hr. Premier-Lieutenant Gustav Winkler (Alt-Damm). — Verw. Pon Majorin Ulrike Wittich, geb. Sack (Hausberge). — Hr. Reichsfreiherr Carl v. Maercken zu Geerath (Niederspay bei Coblenz). — Frau Oberpfarrer Pauline Berg, geb. Beer,
(Pyriß).
Steckbriefe und Untersuchungs -Sachen-
Auf die Anklage der Königlichen Staatsanwalt- {aft hierselbst vom 29. Juni cr. ist dur Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom 12. Juli cr, gegen: 1) den Tagearbeiter Ernst Bernhardt Lohan aus Feschkendorf, geborei am 27. 3, 1850, 2) den Tuch- madhergesellen Paul August Mühlmann aus Sorau, geboren am 27. 8. 1851 daselbst, 3) den Tuchscheerer Franz Emil Paul Dilla aus Forst, geboren am 3. 12, 1851 daselbst, 4) den Schuhmacher Julius Ernst Lorenz aus Tielit, geboren am 12. 6. 1852 da- selbst, 5) den Färber Otto Paul Woithe aus Forst, geboren am 23. 6. 1853 daselbst, 6) den Julius Emil Schulz aus Droskau, geboren am 31. 8. 1854 daselbst, 7) den Johann Carl Robert Weiß aus Datten, gé- boren am 8. 9. 1854 daselbst, 8) den Louis Friedrich Paul Berner aus Forst, geboren am 8. 11. 1855 da- selbst, 9) den Julius August Erdmann Grünholz aus Scheuno, geboren am 7. 12.1855 daselbst, wegen unerlaubter Auswanderung aus §. 140 des Reichs8- Strafgeseßbuchs und §. 10 des Geseßes vom 10. März 1856 die Untersuchung eröffnet und zum münd- lichen Verfahren ein Termin auf den 8. Dezember 1877, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungszimmer des unterzeichneten Gerichts anberaumt. Die ihrem Aufenthalte nah nicht zu ermitteln gewesenen An- geklagten werden zu obigem Termine öffentlich mit der Aufforderung vorgeladen, zur festgeseßten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienen- den Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem unterzeichneten Gericht so zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß sie noch zn demselben her- beige]chaft werden können. Im Falle des Ausblei- bens der Angeklagten wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Sorau, den 15. Juli 1877. Königliches Kreis- gericht. I. Abtheilung.
Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dgl.
Q Q ? [91181 Subhastations-Patent.
Das dem Fabrikdirektor Carl Ludwig Otto Sanden zu Berlin gehörige, in Steglitz belegene, im Grundbu von Stegliß Band V. BI. Nr. 164 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll
den 9. Januar 1878, Vormittags 115 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. 25, Zim- mer 12, im Wege der nothwendigen Sub- hastation öffentlih an den Meistbietenden ver- steigert, und demnächst das “ Urtheil über die Er- theilung des Zuschlags ebenda
den 10. Januar 1878, Mittags 12 Uhr, verkündet werden. :
Das zu versteigernde Grundftück ift zur Grund- steuer bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Flächenmaß von 10 Ar 8 Qu.-Meter mit einem Reinertrag von 3 4 21 -Z veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und M des Grundbuchblattes, ingleichen elwaige Abshäßungen, andere das Grund- stüd betreffende Nachweisungen und besondere Kauf- ea find in unserm Bureau V. A. 3 einzu- ehen.
Alle Dicientgen: welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber niht eingetra- gene Realrechte geltend zu machen haben, werden / aufgefor, dieselben zur Vermeidung der Präklu-
sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.
Berlin, den 19. Oktober 1877.
Königliches Kreisgericht.
[9117] Oeffentliche Vorladung.
Fn der Expropriationssache der Berliner Síadt-Eisenbahu if in Folge Antrages der Di- rektion vom 6. Oktober 1877 das Entschädigungs- verfahren rüdcksichtlich einer Fläche von 46,92 Ar yon dem zwischen Unterbaumstraße und Alexander-Ufer gelegenen, im Grundbuthe des Königlichen Stadt- erihts von den Umgebungen Nieder - Barnim aud 27 Nr. 1390 verzeichneten, dem General-Ma- jor und Flügel-Adjutanten Grafen von Lehndorf hierselbst gehörigen Grundstücks eingeleitet, und bin ich zum Kommissar des Königlichen Polizei- Präsidiums ernannt worden. In Folge dessen habe ih zur Verhandlung der Sache, sowie eventualiter zur Aufnahme der Taxe und zur Erklärung darüber Termin auf den 10. November cr.,, Nachmittags 3 Uhr, in der Stolzenburg'shen Restauration, Karlstr. 27, hier- selbst anberaumt, zu welchem diejenigen Betheiligten, welche nicht bereits persönliche Vorladung erhalten haben, in Gemäßheit des §. 25 des Geseßes über die Enteignung von Grundeigenthum vom 11. Juni 1874 behufs Wahrnehmung Ihrer Rechte hierdurch unter der Verwarnung vorgeladen werden, daß ohne Zuthun des etwa Ausbleibenden die Entshädigung Festgestellt, und wegen Auszahlung oder Hinterlegung der Letzteren verfügt werden wird. Be: lin W., den 24. Oktober 1877.
Körnerstraße 7. Der Kommissarius des Königl. Polizci-
Präsidiums. Regierungs-Ziath. Stephan.
[9104] Oeffentlihe Bekanntmachung.
Auf den Antrag der verwittweten Gräfin von Scheel-Pléssen auf Sierhagen in Vormundschaft ihres unmündigen Sohnes, des Grafen Otto von Scheel-Plessen, als jeßigen Fideikommißerhen des wail. Geh. Konf. Raths W. H. v. Thienen werden die nachstehenden, in dem Testamente des Fidei- fommißstifters s. d. Lübe, 15. September 1808 en1- haltenen fideikommissarishen Bestimmungen hier- durch öffentlich bekannt gemacht:
2. 2.
S, 3.
Nach meinem tödtlichen Hintritt sollen mit einem
immerwährenden Fideikommisse belegt sein:
A. In dem adeligen Gut Sierhagen mit Mühlen- famp und deren Pertinentien, worüber sonst mein Erbe und dessen Substitute frei dispouiren fönnen, Zweimal Hundert Tausend Reichsthaler S. H. Courant Speciesmünze als zu 4 %/ erste und unablösliche Hypothek, wozu ih ferner als Familien-Fideikommiß-Kapital lege:
1) Einmalhundert Tausend Reichsthaler, die -in den Gütern Wensien und Travenort (jedoch damit diese Güter nah Gefallen der Eigen- thümer von einander getrennt werden können, Siebenzig Tausend in dem ersteren und Dreißig Tausend in dem leßteren),
9) Froanzig Tausend Reichsthaler, die dem Gute
üßen,
3) Zehn Tausend Reichsthaler, die in dem Gute Chlerstorf und :
4) Elf Tausend Reichsthaler, die in dem Gute Rosenhof unablöslic belegt stehen.
B, In den adeligen Gütern Löhrstorf, Claustorf, Großenbrode und Godderstorf mit allen dazu gehörigen Pertinentien, zu welchem ersteren, nämlich Löhrstorf, auch der Antheil der Gülden- steiner Hölzung, welchen ih mir beim Verkauf von Güldeustein reservirt, und überdies die hon vorhin bei Löhrstorf gewesene Ba hierdurch von mir gelegt werden, die Summe von Zweimal Hundert Tausend Reichsthaler S. H. Courant Speciesmünze zu 4/0 als erste unablösliche Hypothek, und zwar in Löhrstorf und Großenbrode und deren Pertinentien Ein- hundert und Zehn Tausend Neichsthaler, in Claus- torf mit A Zubehörungen Fünfzig Tausend Reichsthaler und in Godderstor Pertinentien Vierzig B Reichsthaler.
genuß des darin
was ich ferner dazu bestimmen möchte, mein instituirter Erbe un Nachkommenschaft, und in dieselbe Weise der erste
von mir festgesetzten Vorschrift. Die adeligen Güter Löhrstorf,
zu Löhrstorf gelegten
Reventlow und nach ihm seiner ehelichen Des-
cendenz auf die wéiter unten einer jeßigen 6 Gemahlin Johanna, ge- orene Baronesse v. Reitenstein ,
so vermache ih derselben hiermit,
Per Gemahl und dessen ehelichen Descendenz all- ier vermahken Gütern. :
Mein obgedahter Erbe, dessen Substituten und dessen und deren allseitige zum Genusse der Fidei-
Der Subhastations-Richter.
kfommisse gelangende Successoren, ingleichen dieser
f mit dessen
Das adelige Gut Sierhagen mit dem Zinsen- fundirten Fideikommisses von 00,000 Thlr. und den Zinsen der in den Nummern 1, 2, 3 und 4 ferner als Fideikommiß dazu gelegten unablöslihen Kapitalien von 141,000 L a ekomm
und nach ihm dessen eheliche deren Ermangelung auf und zweite Substitut und deren eheliche Descendenz nah der weiter unten
Claustorf, Großen- brode und Godderstorf mit deren Pertinentien und ölzungen, zur freien Dis- vosition über die Substanz dieser Güter und mit dem Zinsengenuß des dabei angeordneten Fidei- fommißkapitals von 200,000 Thlr., legire und ver- Ba ich dem Herrn Kammerherrn und Iäger- meister Christian Heinri August v. Hardenberg-
i festzuschende Weise. Solte indessen dieser mein Lgatarius vor
versterben, so lange sie lebt und si nicht anderweitig wieder verheirathet, jähr- lich 3000 Thlr. aus den Revenüen . dieser ihrem
mein Legatarius und dessen allerseitige Nachfolger, sind bei Verlust der Ern eyung und dieses Legati \uldig, die fideikommissarische Qualität der resp. in Se agen vadicirten und dabei gelegten 341,000 Thlr. und der in den Gütern Löhrstorf, Claustorf, Großenbrode und Godderstorf . fundirten 200,000 Thlr. sowohl gleich nach dem Antritt der Erbschaft und des Legatums, als auch demnächst all- jährlich auf gemeinschaftlihe Koften, Jeder zur Hälfte, öffentlih publiziren zu laffen. Kiel, den 20. Oktober 1877. / Königliches Appellationsgericht. Ebert. G
[3642] Proclama.
Nachbenannte vers{ollene Personen und deren
unbekannte Erben und Erbnehmer:
1) der Fuhrknecht Johann Goebel alias Gebel, geboren 1833 in Simmelwiß, Sohn des zu Laski verstorbenen Valentin Goebel und dessen Ghefrau Elisabeth, geb. Wasner, welcher in den Fahren 1858 und 18599 in Strehliß ge- dient hat,
9) der Weber und Photograph Gottlieb Scholz, im Jahre 1855 in Grambs{hüß wohnhast, welcher sich im Jahre 1857 aus Glausche, an- geblich um nach Marienwerder zu gehen, ent- fernt hat,
werden hierdurch aufgefordert, vor oder in dem an
hiesiger Gerichtsstelle vor dem Kreisgerichts-Direktor
Müller auf decn 8 Februar 1878, Mittags
12 Uhr, anberaumten Termine sih perfönlih oder
\cchriftlich zu melden, widrigenfalls dieselben für
todt erklärt und ihr zurücgelassenes Vermögen den
geseßlichen Erben verabfolgt werden wird.
Namslau, den 18. April 1877.
Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.
Verkáufe, Verpachtungen, Submisfionen 2c.
[9116] Die für das neu erbaute Kasernement des 3. Garde- Regiments z. L von Tischler und Schlosser zu liefernden Utensilien sollen im Wege der Submission verdungen werden. ° Die Bedingungen und Zeichnungen resp. Be- \hreibungen sind in unserem Geschäftslokale, Michaelskirhplaß Nr. 17, einzusehen und versiegelte Offerten bis zum i
5. November cr., Vormittags 11 Uhr, daselbst einzureichen. (à Cto, 217/10.) Berlin, den 25. Oktober 1877.
Kgl. Garnison-Verwaltung.
[9115] Die für das neuerbaute Kasernement des 2. Garde- Dragoner-Regiments von Tischler und Schloffer zu liefernden Utensilien sollen im Wege der Sub- mission verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen resp. Be- \{reibungen sizd in unserem Geschäftslokal, Michael8- as Nr. 17, einzusehen und versiegelte Dfferten is zum 7, November cr., Vormittags 11 Uhr,
daselbst einzureichen. ;
Berlin, den 25. Oktober 1877. (à Cto. 217/10.)
Königliche Garnison-Verwaltung.
Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. #. w. vou öffentlichen __ Paviíieren-
[9110] Bekauntmachuug
Bei der Ausloosung der nach §. 2 des Aller- höchsten Privilegii vom 20. Juli 1874 am 2. Ia- nuar 1878 einzulösenden Obligationen der Stadt Barmen sind nachbezeihnete Nummern gezogen worden: : :
von den Obligationen Litt. A. zu 1500 M die Nrn. 1108, 1118, 1158, 1405, 1650, 1656;
von den Obligationen Litt. B, zu 600 M. die Nrn. 1170, 1239, 1453, 1475, 1559, 1604, 1698; i
von den Obligationen Litt. C. zu 300 die Nrn. 1119, 1189, 1419, 1519, 1568, 1592.
Die Auszahlung der Beträge dieser Obligationen erfolgi am 2. Januar k. J. durch die hiesige Ge- meindefasse, sowie bei dem A. Schaaffhausen's@hen Bankverein zu Cölu und der Disconto-Gesell- schaft zu Berlin an die Vorzeiger der Obliga- tionen gegen Auslieferung der leßteren, und ort mit dem 1. Januar a. f. die Verzinsung derse ben auf. Die zu den Obligationen auêgereihten, am 1. Januar k. J. noch nicht fälligen Zinscoupons sind mit den Dbligationen zurückzugeben.
Barmen, den 24. Oktober 1877.
Die städtische Schuldentilgungs - Commission. Für den Ober-Bürgermeister. Der Beigeordnete: Schüller.
[9114] ; Bom 1. November d. J. ab sind unsere Fabriken,
Comptoir und Ausftellung Berlin 0., Weidenweg, Eckartsberg,
nahe dem Frankfurter Thore, vereinigt. Actien - Gesellschaft für den Bau L landwirthschaftliher Maschinen und Geräthe und für Wagenfabrikation
F. Eert,“ (àCto, 1522/10.)
ne
Deutscher Reichs-Anzeiger
und
g——— | Das Abonnemeut beträgt 4 # 50 &S | für das Vierteljahr.
s Insertionspreis 2 - v
M 294.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :
__ dem Marine-Stabsarzt Dr. Epping bei der 1. Matrosen- Division und den Gymnasial-Dberlehrern a. D. Dr. philos. Pohl zu Breslau und Pr. philos. Klinkmüller zu Sorau den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; dem Kreisgerichts- Direktor, Geheimen Justiz-Rath Filter zu Eisleben und dem Fabrikbesißer, Geheimen Kommerzien-Rath Schoeller zu Düren den Königlichen Kronen-Orden zweiter Klasse; sowie dem bisherigen Gemeindevorsteher Conrad Osterhage zu rei Amts Polle, das Allgeme ine Ehrenzeichen zu ver- leihen. :
Es A L
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den nachbenannten fremdherrlichen Offizieren 2c. folgende Auszeihnungen zu verleihen, und zwar :
das Großkreuz des Rothen Adler-Ordens:
dem Kaiserlich österreihishen General der Kavallerie Grafen Neipperg, kommandirenden General in Galizien;
den Nothen Adler-Orden erster Klasse:
dem Königlich niederländischen General-Lieutenant und General- Adjutanten Mac Leod, Jnspecteur der Jnfanterie;
den Rothen Adler-Orden dritter Klasse:
dem Kaiserlich österreichischen Major Freiherrn von Stan- fowies vom Jnfanterie- Regiment Erzherzog Albrecht
Nr. 44,
dem Kaiserlich österreihischen Major Gyomörey de Gyori- Gyömöre vom Husaren-Regiment Freiherr Edelsheim Gyulai Nr. 4,
dem Kaiserlich österreichischen Major Freiherrn vonDumoulin oom Artillerie-Regiment Nr. 11; '
den Rothen Adler-Orden vierter Klasse:
dem Kaiserlich österreichischen Lieutenant Fürsten Lobkowiß, dem Königlich bayerischen Premier-Lieutenant von Secken- dorff vom. 1. Ulanen - Regiment Kronprinz Friedrich Wilhelm des Deutschen Reiches und von Preußen; den Königlichen Kronen-Orden erster Klasse: F dem Kaiserlih russishen General-Major und General-Adju- tanten von Reutern, Militär-Bevollmächtigter in Berlin, . dem Kaiserlich österreihishen General -Major Edler von Cornaro, Kommandanten der 8. Fnfanterie-Brigade, dem Königlih \{chwedishen General - Major Baron von Cederström;
den Stern zum Königlichen Kronen-Orden zweiter Klasse:
dem Großherzoglich hessishen Geheimen Rath Dr. Goldmann, Präsidenten des Ober-Konsistoriums in Darmstadt; sowie
den Königlichen Kronen-Orden dritter Klasse: dem Königlich italienishen Hauptmann Bisetti vom General-
stabe,
dem Königlich schwedishen Hauptmann von Gadd vom Ge- neralstabe, : |
dem Königlich s{hwedishen Rittmeister von Hallencreuß vom Husaren-Regiment Karl XV.,
dem Königlich niederländishen Hauptmann van Spengler, Adjutanten des Jnspecteurs der Fnfanterie,
dem lis bayerishen Major Weinig vom Generalstabe,
dem Königlich bayerischen Major Ritter von Xylander vom Generalstabe und
dem Fürstlich \{haumburg-lippishen Major und Flügel-Adju- tanten von Strauß und Dorney.
Königreich Preußen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruÿt : den Geheimen Kriegsrath und vortragenden Rath im Kriegs-Ministerium Horion zum Wirklichen Geheimen Kriegs- rath und Rath 2. Klasse zu ernennen; sowie dem Kaufmann Albert Hahn zu Berlin den Charakter als Kommerzien-Rath zu verleihen.
Verordnung, betreffend die Feststellung der nah §. 2 und §. 20 des Gesetzes vom 8. Juli 1875 über die Ausführung der §8. 5 und 6 des Gesetzes vom 30. April 1873 wegen der Dotation der Provinzial- und Kreisverbände zu vertheilenden Jahresrenten. Vom 12. September 1877.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c., verordnen in Gemäßheit der §8. 2 und 20 des Gesetzes, betreffend die Ausführung der §8. 5 und 6 des Geseßes vom 30. April 1873 wegen der Dotation der Provinzial- und Kreisverbände, vom 8. Juli 1875 (Geseß-Samml. S. 497 ff.), was folgt:
8. 1. Nach dem Maßstabe und den Vorschriften des §. 2 des vorbezeichneten Gesetzes vom 8. Juli 1875 haben an Jahresrenten zu
erhalten : . 1 und §8. 2 a. a. O. behufs Ausstattung mit
für den Raum einer Druckzeile 30 S
Berlin, Sonnabend,
8 S
—————————————— B
Königlich Preußischer Staats-Anzeiger.
Alle Post-Anstalten nehmen Sestelluig an; j
| für Kerlin außer den Post-Anstalten auch die Expe- i
dition: SW. Wiltelmftr. Nr. 32,
E
1) der Sa von Preußen . É Í 2) der 2 rovinzialverband von Brandenbukg . 3) der Provinzialverband von Pommern 4,
2,435,714 M. 1,54 M 4) der Provinzialverband von Posen G... 1 2 1
,549,077 A L dd
5) der Provinzialverband von S(lesien #. 070,111 i 223,613
._- 697,693 . 1,033,501 1790-490 289,155 39,453
46,021 2,739 ,
6) der Provinzialverband von Sachsen . 4. 7) der Provinzialverband von Schleswig-Holstein . 8) der Provinzialverband von Westfalen. 9) der Provinzialverband der Rheinprovinz 10) der Stadtkreis Berlin «F 11) der Stadtkreis Frankfurt a. M... 12) E PDER O Qu n gera der Hohenzollernschen QUDE i, 5 s 06 E «e 13) der Provinzialverband von Hannover für das dem- selben einverleibte Jadegebiet A... IL. von denjenigen 4 Millionen Mark, welche den Rest der nah d: 20 a. a. O. für die Uebernahme dex Verwaltung und Unter- altung der Staats-Chausseen gewährten Jahresrente von 19 Mil- T i ae L N er Provinzialverband von Preußen... 620,171 M 5 der Provinzialverband von Peel oie 0E, O4 3) der Provinzialverband von DOMAA Sis ¿ae 290391 4) der Provinzialverband von Posen 290,409 5) der Provinzialverband von Schlesien 529,403 6) der Provinzizlverband von Sabsen. .. . . , 312,700 7) der Provinzialverband von Schleswig-Holstein . . 177,856 8) der Provinzialverband von Hannover (einschließlich des: Sadegebiets) 2 R.» 909,400 9) der Provinzialverband von Westfalen... . . 264,290 10) der Kommunalverband des Regierungsbezirks Cassel 119,120 11) per Kommunalverband des Regierungsbezirks Wies- ädt E 04,549 12) der Stadtkreis Frankfurt a. M... 10,195 13) der Provinzialverband der Rheinprovinz . 450,383 , 14) der Stadtkreis Berlin ._. 1 è 74,815 „ 15) der Landeskommunalverband der Ho Lande . . E . A e - Ce Aa M Ae 11,731 u _§: 2. Der Finanz-Minister, der Minister des Inntrn und der Minister für Handel, Gewerbe und öffentlihe Arbeiten haben hier- nach das Weitere zu veranlaffen. __ Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben Schloß Brühl, den 12. September 1877. L S Wilhelm.
Zugleich für den “Minister des Innern: Camphausen. Achenba ch.
R
zollerns hen
Justiz-Ministerium.
Verseßt sind: der Kreisgerichts-Rath Len nich in Limburg a. d. Lenne an das Kreisgericht in Münster, der Kreisgerichts- Rath Hanna #ch in Laasphe an das Kreisgericht in Neuwied und der Kreisgerichts-Rath Thilo in Facobshagen an das Kreisgericht in Friedeberg N. M.
Zu Kreisrichtern sind ernannt: der Gerichts - Assessor Sintenis bei dem Kreisgericht in Liebenwerda, mit der Funktion als Gerichts-Kommissar in Schlieben, und der Gerichts- Assessor Herold bei dem Kreisgericht in Essen.
Dem Staatsanwalts-Gehülsen Kunze in Kiel ist behufs Uebertritts zur allgemeinen Staatsverwaltung die nachgesuchte Dienstentlassung ertheilt.
Der Ober-Amtsrichter Dr. Stölting in Goslar, der Kreisgerichts-Rath Wittmüßz in Stralsund und der Rechts- Gatten und Notar, Justizrath Bro ck in Kempen sind ge- orben.
Das 23. Stück der Gesez-Sammlung, welches heute aus- gegeben wird, enthält unter Nr. 8521 die Verordnung, betreffend die Feststellung der nah 8. 2 und §. 20 des Geseßes vom 8. Juli 1875 über die Ausführung der §8. 5 und 6 des Geseßes vom 30. April 1873 wegen der Dotation der Provinzial- und Kreisverbände zu vertheilenden Jahresrenten. Vom 12. September 1877; Nr. 8522 die Verordnung, betreffend den Zeitpunkt für den Beginn der Erhebung der neu veranlagten Grundsteuer im Kreise Herzogthum Lauenburg. Vom 8. Oktober 1877. Berlin, den 27. Oktober 1877.
Königliches Geseß-Sammlungs-Aimt.
Personalveränderungen.
Königlich Preußishe Armee. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Frankfurt a. M., 19. Oktober. Testa, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 50, dem Regt. aggr. und zur Dienstleist. auf ein Fahr bei dem Auswärtigen Amte kom- máändirt, Wittstein, Hauptm. vom Inf. Regt. Nr. 50, unter Ernennung zum Comp. Chef, von dem Kommdo. als Adjut. der 26. Inf. Brig: entbunden. v. Winterfeld, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 75, unter Belassung in dem Kommdo. als Adjut. der 34. Inf. Brig. in das Ja Regt. Nr. 50 verseßt. v. Collani, Pr. L. vom Inf. Regt. Nr. 50, unter Belassung in dem Kommdo. ‘als Comp. Offiz, bei der Unteroffiziershule in Potsdam , in das Inf. Regt. Nr. 75 E Saenger, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 18, als Adjut. zur 26. Inf. Brig. kommandirt.
Fonds zur
I. von der nah Selbstverwaltung überwiesenen Summe von 13440000 K: 4
In der Kaiserlichen Marine.
Ernenaungen, Leförderungen, Verseßungen 2. Baden-Baden, 16. Oktober. v. Zastrow, Sec. Lt. vom See- Bat., als Adjut. zum Kommdo. der Marine-Station d-r Ostsee, Kaul, Sec, Lt. vom See-Bat., als Adjut. zum Kommdo. der Ma- rine-Station der Nordsee kommandirt. Frhr. v. d. Golß, Unter- Lieut. zur See, mit Pension, Wichards, Auxiliar-Offiz. vom Res. Landw. Bat. Nr. 34, der Abschied bewilligt.
Nichtamiliches. Deutsches Neich.
_ Preußen. Berlin, 27. Oktober. JFhre Majestät die Kaiserin-Königin wird am Montag, den 29. d. M., Baden verlassen, um, wie alljährlih, einen mehrwöchentlichen Aufenthalt in Coblenz zu nehmen.
— Der Ausschuß des Bundesrathes für Zo.- und Steuerwesen, die vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Steuer- wesen, für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen, die vereinigten Ausschüsse für das Landheer und die Festungen und für Handel und Verkehr und der Ausschuß für Handel und Verkehr hielten heute Sißungen.
— Jn der gestrigen Sißung des Hauses der Abgeordneten nahm in der Berathung des Schreibens, be- treffend die Beurlaubung des Staats - Ministers Grafen zu Eulenburg (\, d. gestr. Nr. d. BL) zunächst der Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten Dr. Friedenthal das Wort:
Meine Herren! Bei der bohen Wichtigkeit, welche Fragen des konstitutiouellen Staatsrechts für das Wohl des Staates haben, bei der hohen Wichtigkeit, welche diejenigen Fragen der inneren Politik für die Entwicklung unserer Monarchie haben, welche im Zusammen- hange mit dem Gegenstande der heutigen Tagesordnung Objekt von Anträgen geworden sind, halte ih es für meine Pflicht, den ersten Augenblick, in welchem ich angemessener Weise über die Stellung der Staatsregierung Auskunft geben kann, nicht vorübergehen zu lassen. Das ift der Grund, weshalb ich am Eingang in die Tagesordnung mir Ihre Aufmerksamkeit erbitte.
Der eine der mir vorliegenden Anträge zu der heutigen Tages- ordvung findet in dem Umstande, daß der Minister des Innern, Graf Culenburg, wie es dort heißt, nach feiner Beurlaubung nur einen Stellvertreter erhalten hat, eine Verschiebunz der konstitutio- nellen Rechtsverhältnisse, der ministeriellen Verantwortlichkeit. Wir, meine Hcrren, die Staatsregierung, inébesondere ich, wir fassen das Rechtsverhältniß, welches durch die Beurlaubung und durch die mir übertragene Stellvertretung geschaffen ist, folgendermaßen auf. Dieses Verhältniß ift ein interimistishes, ein provisorisches, dergestalt, — ich bitte, meine Herren, lassen Sie mich wenigstens den Saß vollenden, das ift doch wohl das Mindeste, was ih beanspruchen könnte. Nun, meine Herren, dieses Rechtsverhältniß ist ein in- termistishes insofern — ih werde mich in dieser Beziehung, um keinen Zweifel übrig zu lassen, einer juristischen Formel bedienen, — als es an eine He Du und einen resul otorishen Endtermin geknüpft ist, als es jeden Augenblick seine Endschaft erreichen kann. Es ist keine interimistische, keine provisorische in dem Sinne, daß irgend ein Vakuum bezüglih der ministeriellen Verantwortlichkeit cin- getreten ist.
_Meine Herren! Ich werde in allen Akten die Seitens des Ministeriums des Innern in die äußere Erscheinung treten, sei es gegenüber der Landesvertretung, sei es gegenüber den einzelnen Staatsangehörigen, ohne mir irgend einen Rückgriff an den beurlaubten Mini er des Innern vorzubehalten, die volle juristische, moralische und politishe Verantwortlichkeit pen Ich gebe diese Erklärung nicht nur ab als eine Verheißung persönlicher Art, sondern als eine Interpretation, wie dieses Rechts- verhältniß von Seiten der preußishen Staatsregierung aufgefaßt wird. _Ich meine, dieses vorduda dit: fann von einer Verschiebung der ministeriellen Verantwortlichkeit, von einer Lücke niht im Aller- entferntesten die Rede sein. Ich wüßte jeßt zu diesem Punkt nichts weiter hinzuzufügen, weil nah der Stelle, die meine ersten Ausfüh- rungen einnehmen, ih eben erst Beweise abwarten müßte, die dem- gegenüber, was ih mir auszuführen gestattcte, die Sache in ein an- deres Licht zu stellen vermögen.
Ich komme nun zu dem anderen Gegenstand, mit welchem sich der Antrag der Herren Dr, Virchow und Pr. Hänel beschäftigt, zu der Frage, ob in den Vorgängen, wie sie durch die Thronrede dar- A werden und wie sie sonst bekannt geworden sind und wie sie ih weiter vor Ihrer Aller Augen und vor den Augen des gesammten Landes entwickeln werden, eine Wandlung der inneren Politik der gegenwärtigen Staatsregierung zu finden ist. In dieser Beziehung erkläre ih unumwunden, ohne Rückhalt, daß die preußische Staats- regierung entschlossen ist, diejenige Reform von Verwaltungs8einrich- tungen, welche von der Kreisordnung vom Dezember 1872 inaugurirt worden ist, in demjenigen Sinn und Geiste durchzuführen, in welchem das Werk begonnen ist.
Meine Herren! Die preußische Staatsregierung hält fich für ver- pflihtet und auch für berechtigt — für berechtigt, weil ja in jeder solhen Erklärung eine moralische und politishe Verbindlichkeit ein- begriffen ist, — fie hält fich für berehtigt, zu fordern, daß diese Ver- bindlichkeit, die Art und die Gestalt, die Ausführung des be- gonnenen Werkes nach denjenigen Grundgedanken definirt werde, welche im allseitigen Einverständniß die leitenden für den Beginn des Werkes, für die gedachte Kreisordnung waren. Diese Grundgedanken, meine Herren, werden auch bei der Porisegung des Werkes für die preußishe Staatsregierung die maßgebenden, die
O S Ae, Im aktiven Heere. Frank - furt a. M., 19. Oktober. ehn, Pr. L. a. D., früher im 2. Garde-Regt. z. F., der Charakter als Hauptm. verliehen.
allein bestimmenden bleiben. Weil das so ist, so behauptet die Staatsregierung von \ich, daß keinerlei Wandlung hier eingetreten