1877 / 280 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 27 Nov 1877 18:00:01 GMT) scan diff

8. 31. Auf die vor dem 1. Juli 1878 bereits anhängig gemah- ten städtischen Gemeindeangelegenheiten finden in Beziehung auf die indien “er Behörden das Verfahren und die Zulässigkeit der

a ledigli die Bestimmungen der früheren Gesetze An- wendung. &. 32. In der Stadt Berlin tritt bis zum Erlasse des im §. 2 der Provinzialordnung vom 29. Juni 1875 (Ges. Samml. Seite 335) er- wähnten Geseyzes an die Stelle des Regierungs-Präsidenten und des Bezirksraths der Ober-Präsident, an die Stelle des Provinzialraths der zuständige Minifter.

8. 33. Dieses Gesetz tritt mit dem 1. Juli 1878 in Kraft. Mit diesem Tage treten im Geltungsbereiche desselben alle mit den Vorschriften desselben in Widerspruch stehenden oder damit nicht zu vereinigenden in Geseßen oder in Stadtrezessen, Statuten und sonsti- gen Verfafsungsnormen enthaltenen Bestimmungen außer Geltung.

Der Minister des Innern is mit der Ausführung des gegen- wärtigen Geseßes beauftragt und erläßt die hierzu erforderlichen An- ordnungen und Instruktionen. i

Urkundlich 2c.

Statistische Nachrichten.

Nach den Motiven des dem Abgeordnetenhause vorgelegten Gesetzentwurfs, betreffend die Aufbkingung der Gemeindeabgaben, belief sih der Gesammtbetrag der Kommunalsteuern im preu- ßisben Staate im Jahre 1876 auf 139 Mill. Mark, wovon 84 Mill. Mark in den Stadt- und 55 Mill. Mark in den Land- gemeinden aufgebracht wurden. Vön diesen 139 Mill. Mart waren 1) 57,8 Mill. Mark (29 Mill. Mark in den Stadt-, 28,8 Mill. Mark in den Landgemeinden) Zuschläge zu den direkten Staats- steuern; 2) 40} Mill. Mark (31} Pill. Mark in dcn Stadt-, 83 Mill. Mark in den Landgemeinden) Kommunal-Einkommensteuern ; 3) 41 Mill. Mark (234 Mill. Mark in den Stadt-, 175 Mill. Mark in den Land- gemeinden) Mare direkte und indirekte Gemeindeabgaben. Die Ab- gaben zu 2) {ließen si meist der Staats-Klassen- und Einkommensteuer an, so daß sie als Zuschläge zu derselben erscheinen ; die Form einer bescnderen Cinkommensteuer ist nur deshalb gewählt, um aub Fo- rensen, juristische Personen 2c. durch die Steuer zu treffen. Mit Be- rüdsichtigung dieses Umstandes werden ca. 88 Mill. Mark (63%) durch Zuschläge zu den direkten Staatésteuern und 51 Mill. Mark (379/69) durch sonstige direkte und indirekte Steuern aufgebracht.

An Belastung mit Eemei..desteuern entfallen auf den Kopf der Bevölkerung 5,44 Æ, in den Provinzen Posen jedoch nur 2,63 M, Pommern 2,71 X, Hannover 3,50 4, dagegen Schleswig-Holstein 7,28 M, Rheinprovinz 8,67 #&, Brandenburg 8,78 Æ. Jn den Stadtgemeinden is die Belastung erheblich höher als „in den Landgemeinden. Dort beträgt sie im Durchschnitt 9,70 (Provinz Hannover 4,95 #4, Posen 5409 #, Pommern 5,91 Æ; da- gegen Hefjen-Nafsau 10,55 4, Rheinprovinz 12,05 #4, Brandenburg mit Berlin 14 4). In den Landgemeinden werden durchschnittlich nur 3,27 pro Kopf erhcben (Pr. Pommern 1,16 #., Posen 1,58 M, Swlesien 2,08 X; dagegen Schleswig-Holstein 5,60 M, Rheinprovinz 6,49 X, Westfalen 6,63 M).

Die indirekten Kommunalsteuern ergaben im Jahre 1869 noch 3 580263 Thlr. oder 22,37 °/9 der aesammten Kommunal- steuern. In 79 Städten bildete die Mahl- und Schlacht- steuer 17,55 %/9, und in ten acht älteren Provinzen 20,95 9%, der gesammten städtishen Steuern, in Berlin 309%, in Breslau, Cöln, Königsberg und Danzig 31—32%/, in Charlottenburg und Brandenburg 44%/5, in Potsdam 46,5 °/9, in Magdeburg 40 °/,, in Guben 53,5%/9, in Frankfurt a. O. und Spandau 55%/, in Thorn 61,5 °/.- Nach Aufhebung der Mahl- und Scchlachtsteuer (Geseß vom 23. Mai 1873) sind die indirekten Steuern auf 49% tes Gesammteinkommens der städtishen Kommunalsteuern zurück- gegangen. Nur die aht Städte Breslau, Potsdam, Posen, Gnesen, Coblenz, Ehrenbreitstein, Aachen, Burtscheid haben die Forterhebung der Schlachtsteuer beschlossen und i. J. 1876 1 837 675 M. (459 652 A mehr als im Jahre 1869) oder 25 bis 41°%/% des Gesammtbetrags der städtischen Steuern aus denselben bezogen. Die übrigen 71 Städte baben diejenigen 2 340 000 Thlr, welche ihnen die Schlaht- und Mahlsteuer im Iahre 1869 cinbrachte, durch direkte Steuern erseßt ur.d dieselben dadurch erheblich gesteigert. L

In Bayern sind die indirekten Kommunalabgaben erheblich größer als die direkten, z. B. in Augsburg und Würzburg um S eENEA 92%, Bamberg und Lindau 110%, Ingolstadt ca. 0.

In Frankrei ch sind die indirekten Gemeindeabgaben verhältniß- mäßig noch viel beoeutender. Durch das Octroi werden in Paris 124 Millionen Frank, d. h. 623 Fr. per Kopf oder 84% aller Ge- meindeabgaben, und in den 23 größten Städen inkl. Paris 180 Millionen Frank, d. h. 454 Fr. pro Kopf und fast 80% aller Kcemmunalabgaben, aufgebraht. Vermöge des Octrois bringen Paris pro Kopf der Bevölkerung 60 4, Rouen und Lyon 33 bezw. 32 Æ, Marseille und Havre 283 4 und 6 andere Städte 22 M auf, während in den 32 größten preußischen Städten das Marimum (in Frankfurt a. M.) 245 A beträgt und der Betrag in 10 Städten auf weniger als 10 Æ sinkt. An direktèn Gemeindeabgaben werden in diesen 32 reu Städten dur{schnittlich 14,21 4. erhoben, während in Frankreich selbst der höcbste Saß der direkten Gemeinde- steuern (Paris 95 K) noch nicht den geringsten jener preußischen Städte (10—12 Æ) erreicht.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die Thâtigkeit der Königlih preußischen geolo- gishen Landesanstalt hat sich, nach den dem Landtag: vorgelegten Uebersichten über die Verwaltung der fiskalischen Bergwerke 2c., auch im Jahre 1876 auf die Weiterführung der Aufnahmen für die geologishe Spezialkarte von Preußen und den thüringiswen Staaten innerhalb derjenigen Landestheile be- \{ränkt, welhe bereits in den Vorjahren das Arbeitsfeld bil- deten. - Die Aufnahmen bewegten sich hiernach im arz, im thüringishen Becken, in den Regierungsbezirken Cassel und Wiesbaden, in dem südlichen Theil der Rheinprovinz, in der Provinz Schleswig-Holstein und in der Umgegend von Berlin und Stendal. Im Harz wurde die Bearbeitung der Sektionen Wer- nigerode und Elbingerode, sowie der im westlichen Ober-Harz bele- genen Sektionen Klausthal, Zellerfeld, Osterode und Riefensbeck fortgeseßt. Der Umstand, daß die Arbeiten der topographischen Lan- desaufnabme si in letterer Zeit anch auf den westlichen Theil des Harzes erstredt haben und in 1876 zum Abs{luß gelangt sind, wird die genaue Revision der in den leßten Jahren in diesem Theile des Gebirges auëtgeführten Aufnahmen erforderlih machen. Im Anschluß an die bereits vollendete Aufnahme des Ostharzes bis zum östlihen Rande des Gebirges wurde im Jahre 1876 die Auf- nahme des Mansfelder Beckens in Angriff anes, die Sektionen Eisleben und Gerbstedt wurden vollendet, Cönnern und Wettin zum größten Theile fertig gestellt. Jm Jahre 1877 wird somit die Lücke zwischen den publizirten Blättern über die Gegend von Halle und den in der Publikation begriffenen Blättern über den Oftharz ausgefüllt werden. Im westlichen Theile von Nordthüringen ist die Sektion Treffurt zum Abschluß gebracht worden; nahezu fcrtig gestellt wurden die Sektionen Berka und Hennigsleben. In dem Gebiete zwischen Unstrut und Saale wurden die Sektio- nen Riestedt, Schraplau, Teutschenthal, Ziegelroda, Querfurt, e städt, Wiehe, Bibra und Freiburg E efördert, daß deren Publîi- kation baldigst erfolgen fann. Thüringer Walde wurde die Untersuchung der Sektionen Brotterode, Friedrihroda, Suhl, Schleu- ingen, Crawinkel und Raue fortgeseßt; im südlichen Thüringen die er Sektionen Frauenbreitungen, Oberkat, Wasungen, Hel- meréhausen und Meiningen soweit fortgeführt, da ihre Vollendung im laufenden Jahre “erwartet werden darf. Außerdem wurden vollendet die Sektionen Orlamünde, Ziegenrüd, Roda und Gangolff ; nahezu fertiggestellt die Sektionen Neustadt,

y und Zeulenroda. Im Regierungebezirk Cassel wurde die

Berichtigung der Urtheile im Publikum und durch gründlihe Er-

die Untersubung der Sektionen Langenselbold, e esäß und Gelnhausen, sowie Geisa, Lengëfeld“ und Vacha. can ra wischen Meiningen und Bayern wurde die Sektion Sonneberg voll- tändig, die Sektion Spehtsbronn z m größten Theil fertig gestellt. Im südlichen Theile der Rheinprovinz sind die Sektionen Trier und Hermeskeil vollendet, die Sektionen Lebach, Ottweiler, St. Wendel, Wadern, Turkismühle, Freisen und Lichtenberg, ihrem Abs{luß nahe geführt worden. Im Rezierungsbezirk Wiesbaden wurden die Sektionen Feldberz, Homburg und Rödelheim fertig gestellt. Die Vorarbeiten für die geologische Uebersichtskarte der Provinz Schleswig-Holstein wurden weiter verfolgt, korntea indeß nicht gänzlich zum Abschluß gebracht werden. Die Aufnahme des norddeutschen Tieflandes unter Berücksichtigung der bodenwirths{haftlich n Verhält- niffse ist in der Gegend ron Berlin und Stendal fortgeseßt worden. In Bearbeitung waren die Sektionen Werder, Potsdam, Teltow, Großbeeren, Lrebbin, Tempelhof und Lichtenrgde, sowie Kalbe a. d. Milbe. Der größte Theil dieser Sektionen wird im Laufe des Zu 1877 bis zur Publikation fertig gestellt werden; ebenso die Sektionen Ketzin, Fahrland, Beeliß und Wildenbruch, welche zwar im Vorjahre bereits fertig gestellt waren, aber noch einer Umarbei- tung bedurft haben Im Jahre 1876 ist Lieferung VIII., bestehend a::8 6 Blättern über das Riechelédorfer Kupferschiefergebirge publizirt worden. guwei weitere Lieferungen über die Gegend am Kyffhäuser, sowie eine nzahl Blätter der geologish-agronomischen Karte der Gegend von Berlin find nahezu vollendet. An Abhandlungen wurde die geolo- gische Beschreibung der aa Sylt und Umgebung nebst einer Üeber- fihtskarte publizirt. Außerdem wurde von dem Landesgeologen Dr. Loßen die im Auftrage des Berliner Magistrats übetnommene Bearbeitung einer geologischen Spezialkarte der Stadt Berlin nebft erläuternd.r Abhandlung vollendet, welche sih zur Zeit im Druck be- findet und demnächst publizirt werden wird. Bremen, 26, November. Die sibirishen Sammlungen der Bremer geographischen Gesellschaft sind gegenwärtig in Hamburg, unter der Aegide der dortigzn geographischen Gefell- chaft, und zwar im Saale der Börse ausgestellt Die Ausstellung wurde g stern, Sonntag, eröffnet. Das Sr. Majestät dem Kaiser gewidmete Prachtwerk „Bilder aus Elsaß-Lothringen“ (Verlag von Paul Neff in Stuttgart) ift mit dem foeben erschienenen Doppelheft 15 und 16 vollendet worden. Die Herausgeber hatten ih die Aufgabe gestellt, das Interesse an den wiedererworbenen Reichslanden durch die Schil- derung ihrer im übrigen Deutshland noch nicht hinreichend gewür- digten Naturschönheiten, ihrer zahlreichen Kunstdenkmäler, ibres eigen- thümlichen Volkslebens, durch die Erinnerung an ihre geschichtliche Vergangenheit, durch Mittheilungen aus ihrer Poesie und ihren Sagen zu beleben. Allen bei dem Werke mitwirkenden Kräften ist es zu ver- danken, s dieses Ziel erreiht worden is. Die Schilderungen Carl Stielers sind ebenso charakteristisch, poetisch und inhaltsreich wie sein „Jtalien“, „Rheinfahrt“ und „Aus deutschen Bergen“; Robert Aßmus hat sie durch 45 Tondruckbilder und 150 Tertillustrationen vor- züglich illustrirt, und Künstler wie A. Cloß und Brend’amour haben die Zeichnungen in bekannter Meisterschaft in Holz geschnitten. Die typographishe Ausstattung des Werks, zu welher Jul. Schnorr die Initialien gefertigt hat, ift vortrefflich. Das patriotishe Werk fostet elegant gebunden nur 25 Æ und eignet sich wegen dieses ver- Ls billigen Preises für weitere Kreise als Weihnachtsgabe ; besonders dürfte es Diejenigen erfreuen, die in den Jahren 1870 und va 1 an den rubhmreichen Kämpfen in jenen Landen Theil genommen aben.

Gewerbe und Handel.

Nach Mittheilungen aus Japan hat die Cholera, deren Auébruch in der Stadt Yokohama unlängst gemeldet wurde,*) an Ausdehnung zugenommen.

Aus alle: Theilen des Landes und namentlich aus den Küsten- strihen treffen Nachrichten über das Auftreten der Seuche ein, so aus Kagoshina, Nagasaki, Kobe, Osaka, Hakodate. Besonders heftig soll dieselbe unter den aus Satsuma zurückgezogenen und gegenwärtig in Hiogo befindliden Truppen fi zeigen. s

Veber die Entstehung der Krankheit sind die Meinungen getheilt. Die einen behaupten eine Einshleppung aus Shanghai, die andern einen ursprünglihen Ausbruch unter den Truppen in Satsuma. Thatsache ist, daß die Epidemie auch in diesem Falle den Verkehrs- und Handelswegen gefolgt ist und sih besonders längs der Küste verbreitet hat. 4 i

Amtlichen Feststellungen zufolge betrug die Gesammtzahl der bis zum 5. Oktober in Yokohama und nächster Umgebung vorgekommenen Gholerafälle 574, von denen 233 einen tödtlihen Verlauf nahmen. Die dortige deutshe Kolonie war bis dahin von der Epidemie ver- \chont geblieben, ebenso wird der Gesundheitëzustand der Mann- schaften S. M. Schiffe „Elisabeth“ und „Nautilus“, welche im L von Yokohama-vor Anker liegen, als vorzüglich bezeichnet. In

okio starben bis zum 8. Oktober von 204 Cholerakranken 97.

Die gesundheitspolizeilihen Maßnahmen der japanischen Be- hörden sind umfassend und energisch. So ist in Yokohama die Be- erdigung verstorbener Japaner gänzlich untersagt. Sämmtliche Leichen werden auf einem vor der Stadt errichteten Scheiterhaufen verbrannt. Auch sollen die Truppen fürs Erste nicht nah Yokohama bezw. Tokio in ihre Garnisonen zurücfkehren, sondern in der Nähe von Hiogo in Quarantaine bleiben.

Die Jahresbilanz der Berliner Bockbrauerei konstatirt nach Absforption des Reservefonds von 41 817 Æ und der Spezial- reserve von 38 703 Æ ncch einen Verlust von 3899 #. Der Ertra auf Bierkonto, der pro 1875/76 sich noch auf 150 478 M. beziffert, ist in 1876/77 auf die Summe von 18210 M herabgesunken. Der Ertrag der Malzfabrik in Aufsfig hat sich Prien von 14119 M. auf 10 871 M. reduzirt. Verausgabt wurden an Abgaben 8681 A, an Zinsen 45 602 46, an Handlungsunkosten 15734 Æ und auf Amortisationskonto 16 003

Die Generalversammlung des Georgs8-Marien-Berg- werks- und Hütten-Vereins vom 24. d. M. genehmigte einige Statutenveränderungen, beschloß, daß der aus der Bilanz si er- geheure Reingewinn von 12 000 M zu Kirchen-, Schul- und sonstigen

rbeiterzweckcn verwendet wérde, und erledigte einige Wahlen,

Der Einlösungscours für die Silbercoupons der öster- eihischen A an den deutschen Zahl- stellen ift bis auf Weiteres auf 180,50 Æ für 100 FI. österreichisch Silber gegen 180 Æ in den leßten zwci Wochen festgeseßt worden.

Verkehrs:Anstalten.

„Bemerkungen über den bisherigen Gang der En t-

p R S enau Len s, fowie über dessen Gestäl- tung nah Maßgabe der Verhältnisse und Bedürfnisse mit besonderer Rücksicht auf die Zwecke des Vereins zur Förderung der Lokal- bahnen“ von Hartw ich, Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rath a. D. 2c., ist der Titel einer vor Kurzem im Verlage von Leonhard Simion i los erschienenen Brochüre. Der Verfasser hebt hervor, daß die ildung des Vereins zur Förderung der Lokalbahnen, welche aus Kreisen von Reichstags8abzeordneten hervorging, gerade jeßt als zeit- gemäß und wichtig zu betrachten sei. Wenn auch der Ausdruck „Lokal- ahnen“ eine ganz beschränkte Bedeutung zu haben seine, so sei das doch niht der Fall, indem -sich die Bahnen nit in verschiedene Abschnitte, wie Hauptbahnen, Sekundär- oder Lokalbahnen, Pferdebahnen, Bahnen von untergeordneter Be- deutung u. \. w. zerlegen ließen. Sobald die mit Schienen belegtea Straß:n als öffentliche Kommunikationsmittel benußt würden, finde ein sahliher Unterschied nicht statt. Der Verein werde daher nicht umhin können, die Förderung des Eisenbahnwesens im Allgemeinen sich zur Aufgabe zu stellen. Da demselben eine ausgebreitete Theilnahme gesichert scheine, so würden dessen Ver- handlungen und Erörterungen über die Gesammtverhältnisse und die wichtigsten Fragen des Eisenbahnwefens die ihm gebührende Be- achtung finden. Durch Steigerung des allgemeinen Interesses, durch

-

örterung und Devions begangener pEer werde das vorgesteckte iel am eon erreiht werden. O wohl der Verfasser seine An- chten über das Eisenbahnwesen in verschiedenen Schriften ausge- prochen, so halte es derselbe mit Rücksiht auf die vom Verein zur ens von Lokalbahnen beabsihtigt.n Zwecke für angemefsen, den egenstand im Zusammenhange wiederholt zu beleuchten, indem es zur Bildung richtiger Urtheile nothwendig sei, auch auf den bisheri- gen Gang der Eatwickelung zurückzublicken. Vieles des in der Brochüre Gesagten finde sich zerstreut in dea zu verschiedenen Zei- ten und Verhältnissen von dem Verfasser erschienenen Schriften , sowie in den Anlagen zur vorliegenden Schrift, doch fei eine zusammen- bängende Darlegung für den au*gesprochenen Zweck nicht zu umgehen gewesen. Die Auseinanderseßungen und Urtheile, sowie die daraus hergeleiteten Fotgéeungen könnten fi selbstverständlih im Wesent- lih?:n nur auf die preußishen Bahnen beziehen. __ Stettin, 26. November. (W. T. B.) Nachdem in der heu- tigen außerordentlihen Generalversammlung der Aktionäre der Berlin-Stettiner Eisenbahngesellshaft der Antrag auf Verkauf der Bahn an den Staat gegen eine Rente von 5°/ ab- geleh nt worden war, fand auch der weitere Antrag auf V-rkauf egen Gewährung einer Rente von 5{°/% nicht die erforderliche weidrittel-Majorität.

Plymouth, 26. November. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Vandalia“ ift bier eingetroffen.

New-York, 25. November. Das Postdampf\chiff „Neckar“ vom Norddeutschen Lloyd in Bremen, welches am 10. November von Bremen und am 13. November von Southampton abgegangen war, ist geftern wohlbehalten hier angekommen.

New-York, 26. November. (W. T. B.) Der Dampfer „Denmark“ von der National-Dampfschiffs-Compagnie (C. Mes-

singsche Linie) ift hier eingetroffen. Das Postdampf\chiff

Baltimore, 24. November. „ODhio“ vom Norddeutschen Lloyd in Bremen ist geitecn wohlbehalten hier angekommen.

Berlín, 27. November 1877.

Im Victoria-Theater is am Sonnabend das seit langer Zeit vorbereitete und erwartete „phantastishe Volksmärchen“ „Rübe- zahl“ in Scene gegangen und hat denn auch in Bezug auf Pracht

Das Genre der „Volksmärchen“ wird nun s{on langen Reihe von Jahren zur Freude für Jung und Alt an dieser Bühne gepflegt, aber erst unter der Direktion des Hen: Hahn, welcher, in der richtigen Erkenntniß, daß die Erfolge der Bühne auf dem Gebiete der großen scenishen Effekte zu suchen find, den Maschinendirektor des Großherzoglicen Hoftheaters in Darmstadt, Hrn. Brandt, den bedeutendsten Vertreter scines Faches in Deutschland, zu gewinnen wußte, und die Ausführung der Dekora- tionen den durch ihre Leistungen weit bekannten Hostheatermalern Gebrüdern Brückner in Coburg übertrug, gelang es, durch tüchtige originale deutshe Leistungen eine Emancipation von der französishen „Feerie“ anzubahnen, wofür dem jeßigen Bühnen- [leiter die Anerkennung gewiß nicht versagt werden kann. Das „Märchen von den sieben Raben“ mit den Dekorationen und sceni- {en Bildern nach den Schwindschen Fresken, die „JIrrfahrten des dysseus“, mit Benußung der Prellerschen Landschaften, gehörten zu dem Besten, wa* das Victoria-Theater in dieser Richtung geleistet hat ; die Gegner des Genres der Ausftattungsstücke find dadurch voll- ständig entwaffnet und demselben ein berechtigter Plaß auf der Bühne errungen worden. Der neueste glänzende Erfolg in derselben Richtung mithin follte, nachdem die leßte „Ausstattungs- Posse“ ein so schazelles_ Ende gefunden, ein deu:liher Finger- zeig sein, auf welcher Fährte die Direktion zu bleiben hat. reiliÞ hat tan aber gerade in dem: Volksmärchen „Rübezahl“ in ezug au} scenishe Pracht wieder zuviel gewollt. Durch ein Rokoko-Interieur der üppigsten Art, das an sih ein Meisterstück der Dekorationsmalerei, aber ohne Zweifel der A eerie „Le roi ca otte“ entnommen ift, kommt nämli eine heillose Stylverwirrung in das Ganze, was wohl hätte vermieden werden können, wenn man die Originalität hätte über eine zwar blendende, jedoch sinnlose Pracht stellen wollen. Aber so wandeln nun die barocken Allongenperrüen, die zu dem wunderbar s{chönen, im Spät-Renaifsancestyl gehaltenen Schlosse des vorhergehenden Bildes weit eher paßten, wie Geister“ von Abgeschi:- denen in einem Raume, dessen Entstehungszeit etwa cin Jahrhundert über ihre Zeit hinausliegt. Wie viel erfreulicher pind dagegen nit die eht deutshen Stimmungsbilder, welche die erhabene Großartig- keit des MRiesengebirges, die \s{chneebedeckten Bergspiten, den dun- feln Tannenwald und den unheimlihen s{chwarzen See schil- dern, sie gehören in ihrer Wirkung, von den so hoch ver- vollfommneten Beleuchtungseffekten unterstüßt, unstreitig zu dem Schönsten, was die Dekorationsmalerei je geschaffen hat und die Bühne in dieser Hinsicht überhaupt zu leisten vermag, denn sie bieten echte Poesie und bleiben durchaus im Rahmen des herzigen Volksmärchens. Ob der sehr hübsch erdachte, aber etwas prahlerisch-phantastishe, von riesigen Rübensäulen getragene Saal, den der Berggeist aus seinem Rübengarten hervorzaubert, Original ist, bleibe dahingestellt. Jedenfalls ift er namentlich auf die kleine Welt, für die ja dieses Märchen eine besondere Weihnachts- freude ‘bilden soll, von der vollkommensten Wirkung.

Höchst überraschendes leistet aber auch die Theatermaschinerie: fo in dem 8. und 9. Bilde, welche eine Explosion im Eisenbergwerk in aller furchtbaren Großartigfeit, dann aber die Errettung dur den Berggeist vorführen, der die Verunglückten heil wieder an die vom Sternenschim- mer einer klaren Nacht stimmungsvoll beleuchtete Oberwelt befördert.

Des näheren auf die vielea sonstigen mannigfaltigen Ueberrashun- gen einzugehen, ist hier nicht der Ort, würde auch dem Besucher den Genuß \s{mälern. Erwähnt sei nur, daß es an hübsch arrangirten Tanzdivertissements nicht fehlt, und namentlich das „Eiszapfen“-, das „Rococo“-Ballet, und ein reizendes kleines Intermezzo, ausgeführt von 4 Köchinnen und einem Corps von Rüben und Kohlköpfen vie- len Beifall fanden. Nebenher treibt eine Unzahl von Gnomen, Ko- bolden, Alraunen, Nacht- und Sternenelfen, Blumen- und Frühlings- geistern, Rüben-Cavalieren und -Damen, Bergknappen, Schmieden und Schmelzern in dem Stücke ihr Wesen. elbstverständlich ent- \priht der Glanz der Kostüme dem Aufmand an Dekorationen in jeder Beziehung.

troffen. seit einer

aber noch nit ein Wort von der „Dichtung“ verlautete, kann Den; jenigen nicht Wunder nehmen, welcher das Genre kennt : der Pasqus, Wilkensche Tert ist cben auch hier nur der Kitt für die Reihe dr \cenishen Bilder und Ueberraschungen, obgleich das Streben der Verfasser, ein wirkliches Stück zu liefern, niht zu verkennen ift, Bei der Hast aber, in der die Bilder, namentli gegen den S un auf einander folgen, ist der mit dem Schauen vollau eshäftigte „Beschauer“ kaum mehr im Stande, dem Verlaufe der trnd zu folgea. Die \hauspielerishen Leistungea der rren Brinkmann (Rübezahl), Ascher, Junker, fowie der Damen Frls. Schwarz und Gauger verdienen unter für sie so mißlichen Umständen doppelte Anerkennung. Die Musik des Hra. Kapellmeisters Mohr ist so sorgfältig gearbeitet und fo tüchtig in dr Erfindung und Ausführung stimmungsvoller Motive, wie man es sonst bei Ausftattungsstücken nicht gewöhnt ist.

Das „Märchen“ hatte, wie [Fon oben gesagt, bei der ersten Aufführung einen vollständigen Erfolg. Le rektor Hahn, welcher dasselbe in Scene geseßt hat, sowie Hr. Brandt wurden immer und immer wieder vor die Gardine gerufen, und so wird das Stück denn wohl die Zahl mehrhundertmaliger Wiederholungen erreichen.

Redacteur: J. V.: Riedel. : Berlin: Verlag der Expetition (Kessel). Dcuck: W. Elsner.

ôrmi Seen der Sektionen Allendorf und Wißenhausen vollendet; die der Sektion Ermshwerd in Angriff genommen. Fortgeseßt wurde

*) Vergl. Nr. 261 des Reichs-Anzeigers unter „Asien“.

Drei Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

der Ausstattung selbs die weitgehendsten Erwartungen noch über-

- worden. Zu diesem Termine werden die vorgenannten

Daß bisher so ausführlih von der Scenerie gesprochen wurde, :

.„4¿ 280.

Inserate für den Deutshen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central -Handelsregister und das

Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutschen Reichs-Anzeigers uud Königlih Preußishen Staats-Anzeigers : Berlin, S. Wi. Wilhelm-Straße Nr. 32. Moi

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 27. November

Deffentlicher Anzeiger.

5, Industrielle Etablissements, Fabriken urd

1. Steckbriefs und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u, dergl,

3. Verkäafe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, AÁmortisation, Zinszahlung u, s. w, von öffentlichen Papieren.

9, Familien-Nachrichten.

18J7.

Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen. & 7. Literarische A nzeigen. 8. Theatar-Anzeigen,

In der Börsen- beilage.

Inserate 1 Bureau der deutshen Zeitungeæ zu Berlin, Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen-Erpeditionen des „Jnvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein

N

nehmen an: das Central-Annoncen-

Vogler, G. L. Daube & Co., E. SŸchlotte,

Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen-Bureaus. 5%

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Steckbrief. Gegen den Buchhalter Gottfried Nitschke ist die gerichtlihe Haft wegen Unter- {{lagung in den Akten N. 225. 77. beschlossen wor- den. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden Fönnen. Es wird ersucht, den 2c. Nitschke im Be- f tretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm fi vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei-Direktion hierselbst abzulie- fern. Berlin, den 24. November 1877. König- lihes Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungs- fahen. Kommission Il. für Voruntersuchungen. Beschreibung. Alter: 24 Jahre, geb. 9. November 1853, Geburtsort: Bunzlau, Haare: blond, Gesichts- farbe: frisch, Gestalt: klein.

Steckbriefs-Erledigung. Der hinter den Ge- Thäftsführer Hermann Franke wegen Urkunden- fälshung in den Aften F. 252 de 1877 unter dem 13. August d. Is. erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 23. November 1877. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Unter- Se Kommission I1. für Vorunter- uchungen.

Stebriefs-Erledigung. Der hinter den Haus- diener Carl Krieg wegen theils {weren, theils einfaben Diebstahls unter dem 6. Juli d. Is. in den Akten K. 600 de 1877 erlaffene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 23. No- vember 1877. Königliches Stadgericht, Abtheilung für Untersuhungssahen, Kommission 11. für Vor- untersuchungen.

Auf Grund der Anklage der Königlichen Staats- anwaltschaft zu Löwenberg, vom 26. September 1877 ist durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom 31. Oktober 1877 gegen die Militärpflichtigen: 1) Friedri Oswald Helbig, geboren am 25. April 1852 zu Ober-Nieder Leiser8sdorf, Kreis Goldberg, 2) Bevno Julius Reinhold ae geboren am 1. November 1854 zu Töppendorf, Kreis Goldberg, 3) Wilhelm Herrmann Walter, geboren am 15. De- zember 1854 zu Tscheschendorf, Kreis Goldberg, 4) Gustav Adolph Klotschke, geboren am 25. Februar 1855 zu Nieder-Kaiserswaldau, Kreis Goldberg, 5) Friedrih Herrmann Haude, geboren am 12. Februar 1856 zu Hocktenauù, Kreis Goldberg, 6) Georg Hein- rich Schubert, geboren am 20. November 1856 zu Vorhaus, Kreis Goldberg, wegen Entziehung vom Militärdienste auf Grund des §. 140 des MNeichs- Strafgeseßbuhes und des Geseßes vom 3. Mai 1852 die Untersuchung eröffnet und ein Termin zur mündlichen Verhandlung auf Dienstag, den 12. Fe“ bruar 1878, Mittags 12 Uhr, im Sißungs- faale Nr. 2 des hiesigen Gerichtsgebäudes anberaumt

Angeklagten mit der Aufforderung vorgeladen, zur

Festgeseten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeshaft werden fönnen. Im Falle des Ausbleibens wird mit der Untersuhung und Entscheidung der Sache in contumaciam verfahren werden. Goldberg, den 31. Oktober 1877. Königliches Kreisgericht. T. Ab- theilung.

Subhastationen, Vorladungen, Auf- gebote u. dergl.

(9188) Subhastations-Patent.

Das dem früheren Fabrikbesißer Hermann Schurz zu Berlin gehörige, in Rixdorf belegene, im Grund- buch von Böhmisch-Rirxdor and III. Blatt Nr. 141 verzeihnete Grundstück nebst Zubehör S den 7. Januar 1878, Vormittags 115 Uhr, an Gerichtsstelle, E 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden persteigeck und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags ebenda

den 8, Jauuar 1878, Mittags 12 Uhr, verkündet werden. L

Das zu versteigernde GrundstückX is zur Grund-

euer, bei einem derselben unterliegenden Gefsammt-

ächenmaß von 1 Hektar 10 Ar 30 Qu.-Mtr. mit i gem Reinertrag von 42 4 36 „F, veranlagt. uszug aus der Steuerrolle und Atidatu des Grändbu(blattes, ingleichen etwaige Abshäßungen, andere das Grundstü betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 tinausche i

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte, der Gintra- gung in das Grundbuch bedürfende, aber nit ein- getragene Realrehte geltend zu machen haben, tverden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an- zumelden.

Berlin, den 18. Oktober 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

498] Aufgebot.

Ein von der A aua itene n Stettin dem Ober-Präsidenten a. D. von Kleist-Reßow auf Kie- kow unterm 2. April 1875 ausgestellter Pfandschein Nr. 798, nah welchem 27,000 Thaler 43 prozentige bei per Reiädaupibant in E e eat mers{he Pfandbriefe für u ngli e

B M Dreb verpfändet worden Ad, ist dem-

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nebst 1877

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59

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Wer an diesen Pfandiden als Eigenthümer, E T oder sonst il und zwar spätestens in dem am 9. ÿ gerichts-Nath Hückstacdt, immer Nr. 3, L cltSeibes Termine zu melden, widrigenfalls er mit seinen Ansprüchen werden und- die hufs neuer Ausfertigun

von Kleist-Reßow erfolgen wird. Stettin, den 23. Oktober 1877.

18365] : Der Rechts-Consulent C. W. Springer hier, Füdenstraße 22, hat den Kaufmann (Restaurateur) Otto Bredecker auf Zahlung von 52 # 9 H

verklagt, und in Höhe dieser Summe einen Arrest Die Klage ist eingeleitet, und da der jeßige Auf-

ser hierdurch öffentlich aufgefordert, in dem zur Klagebeantwortung und weiteren mündlichen Ver- handlung der Sache auf

den 4. April 1878, Vormittags 11 Uhr,

Reetke, 1 Ne 59, Zimmer Nr- 97, anstehenden Termine pünktlih zu erscheinen, die Klage und Arrest esuch zu beantworten, etwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen und Urkunden im Original einzureichen, indem au spätere Einreden, welche auf Thatsachen beruhen, keine Rücksicht genommen werden kann.

Erscheint der Beklagte zur bestimmten Stunde

angeführten Thatsahen und Urkunden auf den An-

und anerkannt erachtet, und was den Rechten nah daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen den Be-

Berlin, den 22. September 1877.

Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß ge- braht, daß das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Berlin, Nr. 91 927 über 486 M

Schreiber durch rechtsfkräftiges Urtel des unter» zeichneten Gerichts für fraftlos erflärt worden ist. Berlin, den 14. November 1877. Königliches

Stadtgericht.

[8452] : :

ohann Christoph Jeppe, geborey zu Greben- teS gr 4. Ea 1807, Sohn des Aermanns Christian Jeppe und dessen Ehefrau Maria Mag- dalena, geb. Gude, welcher : l gewandert und seitdem gänzlih verschollen ift, wird

spätestens im Termine

den 7. Februar 1878, Vormittags 11 Uhr, bei der unterzeichneten Gerichtsstelle zu melden, er für todt erklärt und sein Ver- :

widrigenfalls i d f mögen seinen geseßlihzn Erben ausgehändigt wer-

{lag am Gerichtsbrett bekannt gemacht werden. Caffel, am 25. September 1877.

Ansprüche zu machen sollte, wird aufgefordert, \sih damit bei uns

ebruar 1878, Vormittags 11 Uhr,

er Gerichtsstelle, vor dem Kreis- im Termins-

hie

für immer ausges{lossen mortisation des Pfandscheines Be- für den Ober-Präsidenten

Königliches Kreisgericht. Abth:ilung für Civil-Prozeßsachen. Oeffentliche Vorladung.

5% Sinfen von 30 Æ 50 S seit 23. Juni und von 22 M. 40 „9 seit dem Klage-Empfan

racht.

[t des Verklagten unbekannt ist, so wird die-

dem Deputirten,

Herrn Gerichts - Ahelor im Stadtgerichtsgebäude ,

Jüdenstraße

fo werden die in der Klage und Arrestgesuh

des Klägers in contumaciam für zugestanden

en ausgesprochen werden. Königliches Stadtgericht.

Erste Abtheilung für Civilsachen. Kommission 2 für Bagatellsathen.

A, lautend auf den Arbeiter Johann

I. Abtheilung für Civilsachen.

lcher im Jahre 1834 aus-

Antrag feines Kurators aufgefordert, {ih

wird. Weitere Verfügungen werden nur dur An-

Königliches Kreisgericht. Schulz.

gen

b,

Telben angeblich verloren gegangen.

Es soll den 7. Dezember er. im Gasthof zum Deutschen Hause zu Pet nachstehendes Holz aus der Oberförsterei Tauer, see, Schönhöhe, Dolk und Dubrau aus den Slä-

Rmtr. Eichen-Scheit, 52 Rmtr. Eichen-Knüppel, 3300 R Kiefern-Scheit, 687 Rmtr. Kiefern- Knüppel im Wege der Lizitation öffentlih an den Meistbietenden gegen gleich baare Bezahlung ver- fauft werden, wozu Kauflustige an dem gedachten Tage Vormittags um 10 Uhr hiermit eingeladen find. Tauer, den 23. November 1877. Der Ober-

först

[9590]

Die im Kreise Wohlau, nahe bei der Kreisstadt und Eisenbahnstation Wohlau belegene

welche bisher im Ganzen verpa{htet war, soll von Sobznnie 1878 ab in zwei getrennten Pachtschlüsseln, nâm

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

chußbezirk Kleinsee, Groß- Sagen 221b, 130, 1848, 259b, 103a, 1542: 462

er.

Bekanntmachuug.

Domäue Krummwohlau,

der Pachts{lüssel Krummwohlau bestehend aus den Vorwerken Krummwohlau nebst iegelei und Brennerei, Klein-Ausger und

aumgarten, im Flächeninhalt von 681,067

eftaren, worunter 444,599 Heft. Aker, 100,761

ekt. Wiese und 36,122 Hekt. Teiche,

achtschlüssel Heidau im Flächeninhalt

von 231,593 Hekt., worunter 122,739 Hekt. Aer

auf 18 Jahre bis Johannis 1896 im Wege des öffentlichen Meistgebotes anderweit verpachtet wer- den. Hierzu ift ein Termin auf

Dienfiag, den 18. Dezember d. Js., Vor- mittags, und zwar für den Pachtshlüssel Krummwohlan um 10 Uhr und für den …__ Pachtschlüssel Heidau um 12 Uhr,

in unserem Sitzungszimmer, Albrechts\traße Nr. 31, vor dem Regierungs-Rath Pohl, anberaumt.

Das Minimum des jährlihen Pachtzinses ift

a, Ne pen Pachts{hlüssel Krummwohlau auf

200 M, b, für den Pachtshlüfsel Heidau auf 4500 festgeseßt und zur Uebernahme der resp. Pachtungen die Qualifikation als Landwirth und ein disponibles Vermögen von: a. mi uo ad den Pachtschlüfsel Krumm- wohlau, B und b. 24,000 & für den Pachtschlüssel Heidau erforderli, über dessen eigenthümlichen Besiß si die Pachtbewerber vor dem Termin in glaubhafter Weise event. durch ein Attest ihrer Steuer-Veran- lagungebehörde auszuweisen haben. : Die Verpachtungsbedingungen, von denen wir auf Verlangen gegen Kopialien Abschrift ertheilen, Fönnen während der Dienststunden in unserer Domänen-Registratur und bei dem Domänen-Ad- ministrator Herrn H. Reißert in Krummwohlau ein- gesehen werden. i Die Besichtigung der Pachtobjekte ist nah vor- heriger Meldung bei dem Administrator gestattet. Breslau, den 5. November 1877. Königliche Vegierung. 7 Abtheilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten. O elri chs.

[9983]

Guis-Verkaul.

Das den Flessing'schen Erben gehörige, bei Gramzow i. d. Ucker- mark belegene

Gut Paulineuselde,

circa §00 Magdeburger Morgen 1, & 2. Classe Bonität und circa 105 Morgen sehr schöne Randow Wiesen s01l mit gutem lebenden und todtem Inventar, s0wie Ernte theilungshalber

am 8. December Cl,

Viittags 10, Uhr, an Gerichtsstelle in Angermünde meistbietend verkauft werden, wozu Kaufliebhaber hiermit. ein- laden. Cto. 3452/XI.)

Die Erben.

[9981]

Berlin-Anhaltische Eisenbahn. Die Lieferun diesseitigen Bahn erforderlichen - s Betriebs-Geräthe und Materialien soll im Wege der öffentlihen Submission vergeben werden und ift hierzu Termin auf Sonnabend, den 15. Dezember d. J., im Bureau der Unterzeichneten, Askanischer Plat Nr. 7 hierselb anberaumt. : Offerten sind portofrei unter Beigabe der aner- kannten Eten ge nander, welche nebst Bedarfs- Nachweisung gegen Erstattung von 50 - Copialien in dem genannten Bureau zu haben sind, und unter ernt, dae der Proben, versiegelt und mit er Aufschrift ; „Submission auf Lieferung von Betriebs- Geräthen und Materialien“ versehen an die Unterzeichnete einzureichen. \ Oeffnung der Offerten wird am 15. k. Mits. in Gegenwart der etwa erscheinenden Offerten er-

olgen. | Mit den Proben zusammen verpackte Offerenten können nit berüdsihtigt werden. ; Berlin, den 22. November 1877. : Die I I-Anipe ias,

[9217]

Zur anderweiten öffentlihen Verpachtung des bei der Stadt Peiß, im Kreise Cottbus, bele- genen Etablissements des ehemaligen fiskalifhen Hüttenwerks, auf die Zeit vom 1. März 1878 bis Johannis 1898 if ein neuer Termin auf Sonnabend, den 8. Dezember cr., Vormittags

10 Uhr,

im Regierungsgebäude, Wilbelmspla Nr. 19, hier- selbs, vor dem Herrn Regierungs-Rath Fischer, an- beraumt, zu welchem Pachtlustige eingeladen werden. Das Etablissement besteht aus Grundstücken im lächeninhalte von 10,651 Hektar, darunter 0,874

ektar Gärten, 1,251 Hektar Ackecland und 0,604

ektar Wiesen, nebst den darauf befindlichen fiska- ishen Wohn-, Wirthschafts-, Hütten- und Fabrik- gen, Wasserwerken und einer ca. 50 Pferde- räfte starken Wasserkraft des Hammerstroms. Zur Uebernahme der Pachtung ist ein disponibles Vermögen von 36,000 Æ erforderli, über dessen Besitz sh die Pachtbewerber vor dem Termine aus- zuweisen haben. Die Verpachtungsbedingungen, von denen wir auf Verlangen gegen Kopialien Abschrift ertheilen, können in unferer Domänen-Registratur und bei dem jeßigen Mitpähter, Herrn Moritz Berger zu Hüttenwerk Peitz eingesehen werden. Die Besichtigung des Etablissements nah vor- heriger Meldung bei dem Mitpächter Moritz Ber- ger ift gestattet. (àCto. 233/10.) Frankfurt a. O., dea 25. Oktober 1877.

Königliche Regierung, Abtheilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten.

[9898]

Fraukfurt-Bebraer Eiseubahu. Die Lieferung von 300,000 hartgebrannten Ziegel- steinen (Klinkern) für die Hohbauten auf Bahnhof Leinefelde, sowie von 500,000 dergleichen für Bahn- hof Nordhausen soüen im Wege öffentlicher Sub- mission im Ganzen oder in Posten à 100,000 Stück entweder franco Waggon einer Station der Halle- Caffeler Bahn, oder franco Baustelle vergeben werden.

Die allgemeinen und speziellen Bedingungen liegen im Bureau der unterzeichneten Bau-Inspektion zur Ansicht aus, können auch gegen portofreie Einsen- dung von 0,75 Mark von da bezogen werden. Offerten mit der Aufschrift: L „Offerte zur Lieferung von Ziegelsteinen für Bau-Juspeftion V.“, denen ein Ptobeziegel mit der Adresse und dem Siegel des Lieferanten beizufügen ift, müssen unter Angabe der Ziegelei und der Station der Halle- Mündener Eisenbahn, wohin die Ziegel franco Waggon geliefert werden follen, versiegelt und porto- frei bis spätestens Sonnabend, den 8. Dezem- ber cr., Vormittags 11 Uhr, im Bureau der unter- zeichneten Bau-Jnspektion abgegeben werden, wo- selbst deren Oeffnung im Beisein der etwa erschie- nenen Submittenten erfolgen wird. Nordhausen, den 20. November 1877. Königliche Bau-Juspektion V. A. Richter. (H. 54459.)

die Bekanntmachung. Für die unterzeihnete Werft follen 70 Stü Able mit Griff, 68 Pußkasten, 60 Spackschaber, 32 Stück eiserne Gewichte von 0,5 50 Kilo 50 Maaße, blechene und kupferne von Z—1 Liter, 10 Kohlenkasten, 180 Butterbacken, zinnerne mit Deckel,' 25 kupferne Kohleneimer 2. 2c. beschafft werden. y

Lieferungsofferten sind versiegelt mit der Auf- {rift „Submission auf Lieferunz von Ahlen mit Griff 2c.“ bis zu dem am 21, Dezember, Nachmittags 4 Uhr, im Bureau der unterzeich- neten Behörde anberaumten Termine einzureichen.

Die Lieferungsbedingungen, welche auf portofreie Anträge gegen Erstattung der Kopialien-Gebühren von 0,50 4 abschriftliÞ mitgetheilt werden, liegen in der Registratur der Kaiserlihen Werft zur Ein- siht aus.

Kiel, den 16. November 1877.

Kaiserlihe Werft.

[9951] Bekanutmachung.

Für die unterzeichnete Werft sollen 10 Baktröge, 10 Bânke für Segelmacher, 20 Fidds von Pockholz, 30 Kleidkeulen, 900 Belegepinnen, hölzerne, 68 Dicht- Hou mer, 34 Rettungsbojen von Kork 2c. beschafft werden.

Lieferung8offerten sind versiegelt mit der Aufschrift : „Submission auf Lieferung vou Baetrögen 2c.“ bis zu dem am 22. Dezember cr., Nachmittags 4 Uhr, in Bureau der unterzeichneten Behör anberaumten Termine einzureichen. :

Die Lieferungsbedingungen, welche auf portofreie Anträge gegen Erstattung der Kopialiengebühren von. 0,50 M abscriftlich mitgetheilt werden, liegen in T os der Kaiserlichen Werft zur Eins

aus.

Kiel, den 16. November 1877.

Kaiserliche Werft.

Messow.

und 69,542 Hekt. Wiese,