1877 / 287 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 Dec 1877 18:00:01 GMT) scan diff

Tbeater.

Königliche Schanspie?s, Mittwoh: Operv» Haus. 252, Vorstellung. Margarethe. Oper in 5 Akten nach Goeth2:’s Faust von Jules Barbier und Michel Carré. Musik von Gounod. Ballet von Paul Taglioni. (Fr. Mallinger, Hr. Nie- mann, Hr. Beck.) Anfang halb 7 Uhr.

Schauspielhaus. 242. Vorstellung. Der Damen- kricg. Lustspiel in 3 Abtheilungen nach Scribe, bearbeitet von Olfers. Vorher: Unerreichbar. T u in 1 Akt von Adolph Willbrandt. Anfang

C

Donnerstag: Opernhaus. 253. Vorstellung. Neu einstudirt: Lucrezia Borgia. Oper in 3 Akten von F. Romani, mit Tanz. Musik von Donizetti. In Scene geseßt vom Direktor von Stranß. Besezung: Alfonfo, Herzog von Ferrara, Hr.

Bet. Lucrezia Borgia, seine Gemahlin, Fr. v.

Voggenhuber. Gennaro, Hr. Wachtel. Orsini,

Vitellozo, Petruchio, Gazella, Liveretto, venetia-

nische Edelleute, Frl. Brandt, Hr. Joseph, Hr.

Oberhaufer, Hr. Michaels, Hr. Sawse. Gu-

betta, Vertrauter der Lucrezia, Hr. Barth. Rustig-

hello, Diener des Hcrzogs, Hr. Schleich.

Anfang 7 Uhr. j Schauspielhaus. 243. Vorstellung. Zweite

Vorîtellung im 11. Abonnement. König

Heinrich der V.erte. (Erster Theil.) Schauspiel

in 5_ Aufzügen von Shakespeare, mit Benußung

der Schlegel-Tieckschen Veberseßung für die deutsche

7 ne bearb:itet von Oechelhäuser. Anfang halb

r.

Wallner-Theater, Mittw-ch: Zum 31.

S er Gröfßenwahn. Schwank in 4 Akten von . Rosen. Donnerstag: Der Registrator auf Reisen.

Yictoria-Theater. Direktion: Emil Hahn. Mittwoch: Zum 12. Male: Rübezahl. Großes phantastis(;es Volksmärchen in 4 Akten und 18 Bil- dern mit Gesang und Ballets von E. Pasqué und H. Wilken. Musik von A. Mohr.

Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater.

Mittwoch: Unser s{chönes Berlin. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Residenz-Theater, Mittwoch: Auftreten der Fräu Hedwig Niemann-Rabe. Dora.

Krolls Theater. Mittwoh: Weihnahts-

Ausstellung. Im Römersaal: Das Reich des Schlaraffen-Königs. Im I. Zwischensaale: Weih- nachts-Lotterie. Im 11. Zwischensaale: Beth- Tlehem. Im Rittersaale: Der Ring des Nibe- lungen. Neu bearbeitet: Die Tannenfee. Con- cert. Eröffnung 5 Uhr, Anf. des Conc. 5 Uhr, der Vorst. 64 Uhr.

WolterSdorff-Theater. Zweite Berliner

Oper. Direktion Habelmann. Mittwech: Zampa, oder die Marmorbraut, Oper in 3 Akten von Herold. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Die weiße Dame. Komische Oper von Boieldieu. Kleine Preise: Parquet 1,50 M. 2c.

National-Theater. Mittwoh:? Wohltbätig- Éeits - Vorstellung: Die

Le Verschwörung der rauen.

Donnerstag: Wohlthätigkeits-Vorstellung: Ge- brüder Foster.

Stadt-Theater. Mittwoh: Gastspiel des

fein Carl Mittell. Zum 18. Male: Bébé.

Hänschen). Vorher: Zum 4. Male: Ein feiner

Diplomat. (Chevalier v. Chavigny: Hr. C. Mittell.) Donnerstag: Dieselbe Vörftellung.

Belle - Alliance - Theater, Mittwoy:

Drittleßtes Gastspiel des Hofshauspielers Hrn.

Otto Lehfeld. Nathan der Weise. Dramatisches

Gediht in 5 Akten von Lessing. (Nathan: Hr.

Dik Lehfeld.) Anfang dieser Vorstellung präzise r

Donnerstag: Ohne Rang und Namen.

Böttcher's instructive Soirée, &önigl. Schauspielhaus. Saaltheater. Täglich, Abends 7—9 Uhr: 1) Gebirgsnatur und Bergespracht. Alpenwanderung v. Thal z. Firn. Waldregion, Sw&lucht, Grotten, Wasserfälle, gigant. Felsbildungen, hohe und höchste Region, Gletscer, Firnen (Aipen glühen). 2) Der Mond und seine Obersläche, die wild-zerklüftete Wüstennatur, seine Ringgebirge, Felsfetten u. st. w. in Tableaux von bisher unerreihier Plastik und Treue. 3) Soîrée Fantastique. Farbenmagie. Entrée: Fauteuil 20, Parquet 15, 10 und 5 Sgr. Kinder zahlen MWochentags die Hälfte. Tages-Verkauf : chau- spielhaus, Südseite. Avis! In olge getroffener Disposition wird der Concertsaal für die fran- zösischen Vorstellungen erst Mitte d. M. in Anspru genommen, und finden daher noch 12 Soiréen statt.

Nächste Woche S(hluß. Bilse,

Cireus Renz. Unterbaumsbrüde. Haltestelle

der Ringbahn. Mittrooch, Abends 7 Uhr: Parade- Gala-Vorstellung. Zum Besten der im rfi türkischen Kriege verwundeten Russen. Chi- nesishes Fest. Das Schulpferd Elbedary geritten Dir. E. Renz. Außerordentliche Kraft- produktion von einer Dame. Dieselbe wird, ei in der Luft an einem Trapez bängend, eine 400 Pfund \chwere eiserne Kanone mit den Zähnen aufheben und abfeuern. Donnerstag: Vorstellung.

Concert-Haus, Goncert des Kgl. Hof - Musikdirektors Herrn

Familien-Nachrichten.

e Lina Büttner mit Hrn. Landge- or Ernft Heldberg (Halle a. S.

Verlobt: rihts- Asse

Düsseldorf). Frl. Louise v. Sclen mit Hrn. Baumeister E. Hillebrand (Hannover). Verehelicht: Hr. Nicolaus Graf Baudissin mit Frl. Käthe v. d. Osten (Schivelbein). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Dr. G. Deume- landt Cte. Hrn. Direktor Dr. Steinmeß (Ratzeburg). Hrn. Kreisrichter Schmidt (Lob- sens). Hrn. Rektor Martin L. Rudolph (Lübbenau). i Gestorben: Frau Majorin Minna Lucas, geb. Ingler, (Ritt-rgut Sallgast). Frau Gericts- Rath Marie v. Loeben, geb. Hörnig, (Mittweida). Verw. Frau Oberst-Lieutenant Marie v. Herß- berg, geb. Diedenhofen, (Berlin). Hr. Major reiherr von Richthoffen (Charlottenburg). rau Oberprediger Pauline Läske, geb. Burscher, (Trebbin). Verw. Frau Kammerherrin von Schack, geb. v. Stralendorff, (Rosto).

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen

Stebrief. Durch das rechtskräftig gewordene Erkenntniß vom 4. Mai 1871 sind: I. nachstehende Kantonisten: 1) Karl Heinrich Paul Winkler, am 21. August 1846 zu Schweidnitz geboren, zuleßt da- selbst, 2) Friedrich August Adolph Schröter, am 30. März 1846 zu Schweidniß geboren, zuleßt da- selbst, 3) Karl Ferdinand Alexander vou Brause, am 2. Februar 1846 zu Schweidnitz geboren, zuletzt daselbst, 4) Ferdinand Wilhelm Adolf Malcharczeck, am 19. Februar 1846 zu Schweidniß geboren, zuleßt daselbst, 5) Markus Pakulli alias Pofkalle oder Pochalle, am 28. Juli 1847 zu Nonne eboren, zuleßt in Schweidnitz, 6) Johann Kar Paul Lichten- berger, am 1. Dezember 1846 zu Schweidnitz gebo- ren, zuleßt daselbst, 7) Julius Hermann Rudolph Hake, am 30. Mai 1847 zu Ober-Arnsdorf geboren, zuleßt daselbst, 8) Johann Karl Anders, am 7. Juni 1847 zu Ober-Arnsdorf geborez, zuleßt daselbst, 9) Karl August Ener, am 9. März 1847 zu Wilkau

eboren, zuleßt daselbst, 10) Friedrich_ Wilhelm Anton Nowag, am 6. September 1848 zu Schweidniß geboren, zuleßt daselbst, 11) Karl Gottlob Wilhelm Hübner, am 16. August 1848 zu Stephanshain ge- boren, zuleßt daselbst, 12) Karl August Hein alias Hain, am 10. Januar 1848 zu Kreisau geboren, zu- [eßt daselbft, 13) Isaak Julius Jakob, am 1. Mai 1548 zu Schildberg geboren, zuleßt in Schweidniß, 14) Iohann Ferdinand August Müller, am 17. Juli 1848 zu Klein-Silsterwißz geboren, zuleßt daselbst, 15) Julius Hermann Hacke, am 22. Mai 1849 zu Ober-Arnsdorf geboren, zu- leßt daselbst, 16) Johann August Sommer, am 13. Mai 1849 zu Stephanshain geboren, zuleßt daselbst, 17) Johann Karl Eduard Ansorge, am 29. Mai 1849 zu Burkersdorf geboren, zuleßt. da- selbft, 18) Karl Reinhold Welz, am 23. September 1849 zu Ober-Weistriß geboren, zuleßt dajelbst, 19) Hugo F:rdinand Ewald Streit, am 12. Juni 1850 zu Ober-Weistriß geboren, zuleßt daselbft, 20) Wilhelm Rob.rt Menzel, am 14. September 1850 zu Schweidniß geboren, zuleßt daselbst, 21) Gustav Adolph Wiedermann, am -18. Apri 1849 zu Schweidniß geboren, zuleßt daselbst, 22) Heinrich August Göülner, am 22. September 1849 zu schehen geboren, zuleßt daselbst, 23) Paul Ludwig Richard Pathe, am 10. Juni 1850 zu Schweidniß geboren, zuleßt daselbst, 24) Theodor Waldemar Fürst, am 18, Mai 1850 zu Schweidniß geboren, zuleßt daselbst, 25) Johann Karl Adolph Kürschner, am 10. September 1850 zu Schweidniß geboren, zuleßt daselbst, 26) Julius Herrmann, am 29. Juni 1850 zu Säbischdorf ge- boren, zuleßt daselbst; T!. nachstehende Landwehr- männer: 1) der Unteroffizier, Restaurateur Rein- hold Scholz, geboren den 29. April 1842, zuleßt in Marrxdorf, 2) der Trainfahrer, Stellmacher Karl Pusch, geboren den 7. Oktober 1829, zuleßt in Siroebel, 3) der Oekonomie - Handwerker, Satt- ler Robert Otto, geboren den 26. Juli 1843, zuleßt in Grädiß, 4) der Gefreite, Knecht Ernft Müller, geboren den 17. Juni 1832, zuleßt in Stephanshain, 5) der Grenadier Arbeiter Gustav Fellmann, geboren den 20. Juni 1844, zuteßt in Schwcidniß, 6) der Wehrmann Kürschner Adolf Fischer, geboren “den 26. Juni 1838, zuleßt in Schweidniß, 7) der Wehcmann Schneider Josef Rauprih, geboren den 26. Januar 1831, zuleßt in Groß-Mohnau, 8) der Wehrmann Karl Sander, geboren den 5. April 1835, zuleßt in Mörschelwit, 9) der Gefreite Kellner Robert Hütter, geboren den 13. Juni 1845, zuleßt in Freiburg, 10) der Wehrreiter Bäcker Karl Schreiber, geboren den 28. März 1837, zuleßt in Zobten, 11) der Gefreite,

1835, zuleßt in Nieder-Arnsdorf, sowie TII durch rectskräftig gewordenes Erkenntniß vom 28. De- zember 1871 nachstehende Kantonisten; 1) der Bar- bier Johann Ernst Eduard Menzel, zulSchweidnitz den 15. Dezember 1847 geboren, Sohn des Fleischer- meisters Johann Ernst Menzel, 2) der Tischler- gesell Karl Gottlieb Ulber, zu Seifersdorf am 26, Dezember 1847 geboren, zuleßt in Burkersdorf, Sohn des Stellenbefißers Karl Ülber, und 3) der Pferdeknecht Karl Heinrich Pohl, zu Zedliß am 20. September 1851 geboren, Sohn der unverehe- lihten Anna Rosina Pohl, und Iv. durch das rechtskräftig gewordene Erkenntniß vom 13. Februar 1873 nachstehende Kvntonisten: 1) der am 25. Sep- tember 1847 in Reußendorf, Kreis Waldenburg, geborne Johann Reinhold Seidel, ein Sohn des in Würben, hiesigen Kreises, verstorbenen Müllermeifters Karl Seidel, zuleßt in Würben, 2) der am 28. Dezem- ber 1847 in Leutmannsdorf, Kreis Schweidniß, ge- borene Moriß Adolf Eifler, ein Sohn des daselbst verstorbenen Stellenbesißers August Eifler, zuleßt in Leutmannsdorf, 3) der am 24. Januar 1848 in Klein-Wierau, Kreis Schweidniß, geborene JIchann Robert Kürzel, ein Sohn des daselbst noch lebenden Bauergutsbesißers Karl Kürzel, zuleßt in Klein- Wierau, 4) der am 25. April 1852 in Rawitsch, Kreis Kröben, geborene Epeaham David Weber, ein Sohn des zu Zobtez noch lebenden Handelsmannes Wolf Weber, zuleßt in Zobten, und zwar die Kon- demnaten zu 1., IL1, und IV. wegen Umge ung des Militärdienstes durch unerlaubtes Verlassen der Königlichen Lande, ein Jeder zu 150 Mark Geld- strafe oder im Unvermögensfalle zu einmonatlihem Sens und die Kondemnaten zu Il. wegen un- erlaubten Auswanderns als beurlaubte Landwehr- männer zu 15 Mark Geldbuße oder im Unver- mögensfalle zu fünf Tagen Haft verurtheilt worden. Der gegenwärtige Aufenthalt der Kondemnaten ist

uns unbekannt und ersuchen wir deshalb alle Ge- rihtsbehötden von denselben im Betretungsfalle die

Fahrmann Wilhelm FKoth, geboren den 29, Mat

Geldstrafe einzuziehen event. die substituirte Ge- fängnißstrafe an denselben zu vollstrecken und uns seiner Zeit hiervon Nachricht zu geben. Schweidnitz, den 21. November 1877. Königliches Kreisgericht.

Erste Abtheilung.

Steckbrief. In der Untersuhungssabe wider nachstehend aufgeführte Kantonisten: 1) Knecht Johann Karl Wilhelm Springer, geboren am 10. Juni 1852 zu uet, Kreis SGes, 2) Johann Karl Kugust Weigel, geboren am 12. Fes bruar 1853 zu Schweidniß, 3) Gustav Franz Wil- helm Gregor, geboren am 10. November 1853 zu Schweidniß, 4) August Rothhaar, geboren am 25. Mai 1853 zu Schweidniß, 5) Adolf August Otto, geboren am 1. Februar 1853 zu Schweidniß, 6) Johann Karl Paul Nitsche, geboren am 27. Sep- tember 1853 zu Schweidniß, 7) Karl Friedri Wilhelm Kern, geboren am 29. April 1853 zu Schweidniß, 8) Hermann Eduard Kohlmann, ge- boren am 2. Januar 1853 zu Schweidniß, 9) Karl Fried-ich August Geisler, geboren am 11. Januar 1853, zu Schweidniß, 10) Karl August Robert Ende, geboren am 4 Januar 1853 zu Schweidniß, 11) Karl Friedrich Julius Schröter, gebo.en am 16. Februar 1853 zu Zobten, Kreis Schweidniß, 12) Johann Josef Florian Stiller, geboren am 24. Juni 1853 zu Krotel, Kreis Schweidniß, 13) Johann Karl Heinrich Pohl (auch Paul), geboren am 1. Oktober 1853 zu Groß-Mohnau, Kreis Schweidniß, 14) Johann Robert Schütz, geboren am 16, Oktober 1853 zu Stephanshain, Kreis S6&weidnitz, 15) Franz Josef August Puder, geboren am 12. Juli 1853 zu Zedliß, Kreis Schweidnitz, 16) Karl August Friedrih Heilmann, geboren am 14. Sanuar 1853 zu Schweidniß, 17) Karl Arthur Adalbert Georg Ernft, geboren am 17. Dezember 1854 zu Schweidnitz, 18) Julius Adolf Prâkelt, geboren am 22. April 1854 zu Schweidniß, 19) Ernst Wilhelm Steinberg, geboren am 31. August 1854 zu Schweidnitz, 20) Paul Schmidt, geboren am 11. März 1854 zu Schweidniß, 21) Wilhelm Oskar Hoppe, geboren am 4. August 1854 zu Schweidnitz, 22) August Heinrich Hermann Klose, geboren am 15. Januar 1854 zu Saarau, Kreis Schweidniß, 23) Gustav Heinrih Ansorge, geboren am 2. Oktober 1854 zu Ober-Leutmanns- dorf, Kreis Schweidniy, 24) Karl Gottlieb Ehrich, geboren am 10. September 1854 zu Ober-Leut- mannêdorf, Kreis Schweidniß, 25) Johann Karl August Schsönberner, geboren am 6. Mai 1854 zu rig Mga Kreis Schweidniß, 26) August Ro- ert Goy, geboren am 10. März 1854 zu Christel- wiß, Kreis Schweidniß, 27) Josef Bogelsteller, ge- boren am 20, August 1854 zu Zobten, Kreis Scbweidniß, 28) Johann Karl Hartmann, geboren am 20. September 1854 zu Pilzen, Kreis Schweid- nitz, -29) Wilhelm August Warnowsky, geboren am 9. Januar 1854 zu Michelsdorf, Kreis Schweidnitz, 30) Traugott Johann Karl Kittlaus, eboren am 17. Mai 1854 zu Groß-Mohnau, Kreis Schweidniß,

[ { 31) Adolf Ernjt Karl Lachel, geboren am 6. März

1854 zu Zobten, Kreis Schweidniß, 32) August Wilhelm Karl Thiem, geboren am 7. Juli 1854 zu Schweidnitz, 33) Johann Josef Schröer, geboren am 21. März 1855 zu Tampadel, Kreis Schweid- niß, 34) Karl Gottlieb Stephan, geboren am 13. Mai 1855 zu Rogau, Kreis Schweidniß, 39) Johann Karl Sendler, geboren am 24. Juni 1855 zu Alt - Jauernick, Kreis Schweidniß, sind die Angeklagten durch Erkenntniß des hiesigen Gerichts vom 17. Februar 1876 wegen Umgehung des Militärdienstes durch unerlaubtes Auswandern cin Jeder zu einer Geldstrafe von Einhundert Fünfzig Mark, eventuell einer Gefängnißstrafe v:n je einem Tage für je fünf Mark rechtskräftig ver- urtheilt worden. Der Aufenthalt der Kondemnaten ist uns unbekannt, wir ersuchen alle Gerichtsbehör- den, von denselben im Betretungsfalle die Geldstrafe einzuziehen, eventuell die substituirte Gefängnißstrafe zu vollstrecken und uns mit Nachricht zu versehen. S{hweidniß, den 21. November 1877.

Königliches Kreisgeriht. Erste Abtheilung.

Stecckbrief. Dur das rechtskräftig gewordene Erkenntniß des Königlichen Kreisgerichts zu Schweidniß vom 17. Mai 1877 sind nachstehend genannte Militärpflichtige: 1) Bruno Alfred Roithner, geboren den 2. Juni 1852 in Schweidniß, 2) Gustav Adolph Wilhelm Bader, geboren den 12, Oktober 1852 in Schweidniß, 3) Emil Spittler, geboren den 9, Juni 1853 in Leutmanns- dorf, 4) Max Richard Wilhelm Langen, geboren den 28. Juni 1854 in Schweidniß, 5) Robert Paul Herzog, geboren den 9. März 1856 in Klein- Märzdorf, 6) Karl Hugo Mosig, geboren den 2. September 1856 in Leutmannsdorf, 7) Karl Hermann Fuchs, geboren den 17. November 1856 in Araytai, 8) Karl Rudolph Joseph Hertha, ge- boren den 5. Oktober 1853 in Freiburg, wegen Umgehung der Militärdienstpfliht durch unerlaubtes Auswandern zu 150 # Geldstrafe, im Unyver- mögensfalle für je 5 Æ zu Einem Tage Gefängniß verurtheilt worden. Der gegenwärtige Aufenthalts- ort der Kondemnaten is uns unbekannt; wir er- suchen daher alle Gerihtsbehörden, von denselben im Betretungsfalle die Geldstrafe einzuziehen, event.

die substituirte Gefängnißstrafe an ihnen zu

strecken und E seid eit hiervon Nacriht an Schweidniß, %Len 21. November 1877. ôniglihes Kreisgeri{t. Erste Abtheilung.

Der hinter dem Dueegefean Carl Blat aus Breélau unterm 2. Öktober 1876 erlassene Steckbrief wird hierdurch erneuert. Schweidnig, den 21. November 1877, Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

Der hinter dem S{hlofsergesellen Paul Georg David Gröger aus Schönau unterm 22, Februar 1876 erlassene Steckbrief (Oeffentliber Anzeiger Nr. 61) wird hierdurch erneuert. Shweidnig, den 21. November 1877. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

Steckbrief. Durch das rechtskräftig gewordene Erkenntniß vom 29. Januar 1874 sind nachstehende Kantonisten: 1) der Sr NEE een I: hann Karl Ferdinand Schramm, geboren den 12. Dezember 1852 zu Zobten, Kreis Schweidnitz, Sohn des Pagopeltpers Anton Schrammz 2) Karl Heinri

eilmann, geboren den 31. Januar 1853 zu Ober- Weistriß, Kreis Schweidniß, Sohn des Bauer- gutsbesißers August Heilmarn; wegen Umgebung des Militärdienstes durch unerlaubtes Auswandern zu je 150 K Geldstrafe, im Unvermögensfalle zu einer einmonatlihen Gefängnißstrafe verurtheilt worden. Der gegenwärtige Aufenthalt der Kon- demnaten ist uns unbekannt und ersucben wir des- halb alle Gerihtsbehörden, von denselben im Be- tretungsfalle die Geldstrafe einzuziehen eventuell die substituirte Gefängnißstrafe an denselben zu voll- strecken und uns seiner Zeit hiervon Nachricht zu

eben. Sckwcidniß, den 21. November 1877,

önizlihes Kreisgeriht. Erste Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 26. [10208] Main-Weser-Bahn und Hessische Nordbahn, Abgängige Lokomotiv-Wagen und Tender-Sat-

asen, Radkörper, Achsenschafte, Radreifen, sowie

die in den Magazinen zu Cassel, Gießen und Frank- furt a. M. vorhandenen Materialabfälle von Schmiedeeisen, Gußeisen, Stahl, Kupfer, Messing, Rothguß, Weißmetall, Weichblei 2c. sollen im Wege öffentliher Submission verkauft werden.

Die Submissionsbedingungen und Verzeichnisse find zum Preise von 1 Æ vom Unterzeichneten zu beziehen, auch liegen dieselben in dessen Geschäfts- lokal und in denen der Vorstände der Werkstätten zu Gießen und Frankfurt a. M. zur Einsicht aus.

Offerten mit der Aufschrift:

„Submission auf Ankauf alter Materialien“

sind an den. Unterzeichneten pörtofrei bis zu dem

am Dounerstag, den 13. Dezember cr., Vor-

mittags 10 Uhr, in dem Geschäftslokal desselben

anstehenden Termine, in welchem dieselben in Gegen-

wart der etwa erschienenen Submittenten eröffnet

werden, einzureichen.

Cassel, am 26. Noverrber 1877. Dex Königliche ge Masinenmeisler:

üte,

Bekauntmachung.

[10207] Neubau ver Moselbahn,

Die Lieferung und E der eisernen Brückenkonstruktionea für die oselbrücke bei Bullay und zwar : .

rot. 1 344 000 Klg. Schmiedeeisen, Ï 59000 Gußeisen, Z 400 Gußstahl, Lz 790 [ei, a os Wege der öffentlihen Submission vergeben werden.

Offerten hierauf sind, mit entsprehender Auf-

rift versehen, bis zum Submissionstermine: Sonnabend, den 22. Dezember cr., Vormittags 11 Uhr, versiegelt und portofrei an die unterzeihnete König- liche Eisenbahn-Direktion einzureichen, in deren Ver- waltungsgebäude hierselbst die Eröffnung der Offerten erfolgen soll.

Die Submissionsbedingungen und Zeichnungen können im bezeihneten Gebäude (Zimmer Nr. 54)- eingesehen, auch von dem Vorsteher unseres Neubau- Centralbüreaus gegen Kopialien bezogen werden.

Saarbrüdcen, den 27. November 1877,

Königliche Eiseubahn-Direftiou,

[10191]

Die Herren

9. 9 Bürgermeister von Orten. an denen ein junger geschickter Uhr- macher ein günstiges Fortkommen zu gewärtigen hat, werden gebeten, bezügliche Aufforderungen sub

F. 2900 im Central-Annoucen-Bureau, Ber- lin W., Mohrenstr. 45, niederzulegen.

[10210]

Deutsche Gruudcredit-Bauk Gotha.

Wir bringen hierdurch zur Kenntntß, daß die ¡CUICN, zu unseren mit 40 Prozent eingezahlten Interims-Actien Nr. 12,501—25,000 gehörigen Dividendenbogen, welhe 10 Dividendenscheine für

die Jahre 1878 bis 1 87 enthalten, gegen Eiurci Actien vom 10. dieses Monats ab

chung und Abstempelung der betreffenden Interims-

zur Ausgabe gelangen. Die Abstempelung der Interims-Actien und aus\{ließlich bei unserer Bank-Haupt- Kasse hierselbft.

die Ausgabe der neuen Dividentenbogen erfolgt Die Interims-Actien ohne Dividendenschein

pro 1877 können indeß zum Zweck der kostenfreien Einsendung an uns, mit doppeltem Nummerverzeichniß

versehen, au bei / der Berliner

dem Schlesischen den Herren Ruffer & Comp. der Leipziger Bank in Leip

Handels-Gesellschaft in Berlin,

ukverein in Breslau, - daselbst,

ig, den Herren Hammer & Schmidt daselbst

eingeliefert werden. Die

Gotha, den 1. December 1877.

Rückgabe der abgestempelten JInterims-Actien nebst neuen Dividendenbogen erfolgt innethalb aht Tagen dur die Eilers N :

221/12.)

Deutsche Grundecredit:Bauk. von Holyendorff. Landsky, R. Fricbocs,

“Re

Marfinwert Ct, 6/12.)

(C. 36/XII.)

Deutscher

Königlich Preußischer

und

Das Abonnement beträgt 4 A 50 4 für das Vierteljahr,

Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 4

M 2BT

Se. a EA: der König haben Allergnädigst geruht :

__ dem Wirklichen Geheimen Ober-Finanz-Rath und Pro-

vinzial-Steuer-Direktor von Jordan zu Magdeburg die Er-

laubniß zur Anlegung des e verliehenen Großkreuzes des

S anhaltischen Haus-Ordens Albrechts des Bären zu ilen.

Deutsches Nei. Das Kaiserliche Konsulat zu Aquin (Haiti) ist ein- gezogen.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

__den Kommerzien - Rath Henry August Frenzel Beyme in Memel zum afmiimis@ technischen Mitgliede der Abtheilung des dortigen Kreisgerihts für See- und Handelssachen zu ernennen; und

dem ordentlichen Professor , Hofrath Dr. ermann

Sauppe in Göttingen den Charakter als Geheimer Re- gierungs-Rath ; sowie

__dem Advokaten, Justiz - Rath Dr. Jucho in Frank- Cat M. den Charakter als Geheimer Justiz-Rath zu ver- eihén.

Se. Majestät der König haben Allergnädiast geruhi: folgenden Beamten den Charakter als Rehnungs- Rath zu verleihen: dem Re us Bevor U chen - dräger in Celle, den Departements-Kassen- und echnungs- n soren Wollburg in Posen und Rahn in Königs- berg i. Pr., dem Kammerg 3

s L V L a0 Í H CTTU "Qs PEC s f , j tgerichts-Kalkulator Knackfuß in Berlin, den Gerichtskassen-Rendanten Haacke in Soldin, R Lo in Cottbus, Am Ende zu Greifenberg i. Pomm,, angerin in Naugard, Kliche in Birnbaum, Sprin- ger in Posen, Herrmann in Schönlanke, Miethe in Neumarkt, Roether in E Koehler in Rybnik, Knöspel in Nordhausen, Cappell in Hamm und Buddeberg in Neuwied, den Gerichtskassen- und Deposital- Rendanten Proeßel in Neustadt W.-Pr., Gottwald in Habelshwerdt, Hübner in Strehlen, Budde in Coesfeld und Knapp in Herford.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. Berlin, 27. November. Frhr. v. Zedt- wiß, Pr. Lt., aggr. dem Generalstabe der Armee, zum Hauptm., Graf v. Haugwitß, Pr. Lk, aggr. dem Kür. Regt. Nr. 6 und kommdrt. zur Dienstleist. als Lehrer bei dem Milit. Reitinstitut, zum Rittm., vorläufig ohne Patent, v. Einem, Sec. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 14 und kommèrt. als Adjut. bei der 8. Kav. Brig., zum überzähl. Pr. Lt. befördert. Eckmeyer, Sec. Lt. vom Dra . Regt. Nr. 19, in das Ulan. Regt. Nr. 14, v. Mechow 11, Sec. Lt. vom Hus. Regt. Nr. 9, unter Beförder. zum Pr. Lt. und Stellung à la suite des Regts., als Turn- und Fectlehrer zum Milit. Reit- inftitut, v. Sh wer in, Sec. Lt. vom 4. Garde-Regt. z. F., in das Kür. Regt. Nr. 6, verseßt. Delrihs, Sec. Lt. von der Res. des Gren. Regts. Nr. 12, früher in diesem Regt., kommdrt. zur Dienst- leistung bei dem Füf. Regt. Nr. 86, im aktiven Heere und zwar als Sec, Lt, mit einem Patent vom 28. November 1872 im leßtgen. Regt. wieder angestellt. v. Winckler, Hauptm. und Battr. Chef vom 2. Garde-Feld-Art. Regt., in das Feld-Art. Regt. Nr. 5, vom Berge und Po ef, Hauptm. und Battr. Chef vom Feld-Art. Regt. Nr. 5, in das 2. Garde-Feld-Art. Regt., verseßt.

erfügung des Kriegs-Ministeriums. 27. November. Stark peuglt. vom Stabe der 3. Fuß-Art. Brig., zum Art. Depot in Magde urg, Saltgeber, Zeuglt. vom Art. Depot in Saarlouís, ¿um Art. Depot in Mainz, Schulz, ae vom Art. Depot in Mainz, zum Art. Depot in Küstrin, verseßt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Ber- Tin, 27. November. Frhr. v. Lüßow, Scc. Lt. vom Garde-Füs. Regt, der Abschied bewilligt.

Beamte der Militär-Verwaltung. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 26. November. S chlosser, Zablmstr. vom 1., zum Füs. Bat.,, und Meier, Zahlmstr. vom Füs. Bat., ¿um 1. Bat. Inf. Regts. Nr. 117, verseßt.

Waar

Nichtamlliches. Deutsches Nei.

Preußen. Berlin, 5. Dezember. Se.- Majestät der Kaiser und König nahmen heute Vormittag die Meldung des von Urlaub zurück en General-Obersten

g

Prinzen August von Württemberg, Königliche Hoheit, entgegen Und hörten den Vortrag des Chefs des Civil-Kabinets, Wirk- lichen Geheimen Raths von Wilmowski. Später nahmen Se. Majestät aus den uben des Oberst-Lieutenants z. D. Grafen Finck von Finckenstein die Orden des verstorbenen

eneral - Lieutenants a, D. Grafen Finck von Finckenstein

auf Trebichow entgegen.

Berlin, Mittwoch,

-Sekretär und ou 5 A ZNE int Gemeinderechts willen -es

_ungünst

cihs-Anzeiger

Staats-Anzeiger.

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Alle Post-Anstalten nehmen Sestellung an; |

für Berlin außer den Post-Anstalten auch die Expe-

difion: SW. Wilhelmstr. Nr. 32. : E

‘— Jhre Majestät die Kalfêrin-Königin besuchte (ern den Wohlthätigkeitsverkauf zurä Besten der vershämten rmen und heute den zum ten des Elisabeth-Kranken- E Gestern Abend war“ Fhre Majestät im Konzert ür das Augusta-Hospital, in der Sing-Akademie, anwesend.

Bundesraths für ungswesen, der Aus-

Die gen Ausschüsse vie der Aus\{huß für

e und Steuerwesen und für chuß für Zoll- und Steuerwesen Justizwesen hielten heute Sizungen, *

_— Nachdem der bisherige russ}{he Konsul in Tunis seine Funktionen eingestellt- hat,“ ist auf Ersuchen der Kaiserlich rusG erung der General-Konsul des Deutschen Reichs in Tunis mit der Vertretung der russischen Jnteressen in der Regentschaft betraut worden.

_— Die Rede, mit welcher Sigung des Hauses der Abgeordneten der Staats- Minister Dr. Friedenthal die erste Berathung des Geseßtz- entwurfs, betreffend die Zuständigkeit der Ver- waltungsbehörden und der Verwaltungsgerichte in städtishen Gemeindeangelegenheiten im Gel-

in der gestrigen (27.)

tungsbereiche der Provinzialordnung vom29. Juni 1875, einleitete, hat folgenden Wortlaut:

Meine Herren! Der erge twurf ist nicht angekündigt worden als eine legislatorische Maßregel * von selbständiger Bedeu- tung, sondern ledigli als eine Ergänzung des Zuständigkeitsgeseßzes. Als in einem früheren Stadium das uständigkeitsgeseß zwischen der Sl Enng und diesem Hohen Hause vereinbart wurde, sah man von der Regelung gewisser Verhä die für die Stadtgemeinden von Bedeutung waren und an S in dêèn Rahmen des Zu- ständigkeits gesetzes gehör l, gleichzeitig die Reform der

idtogrduung a M 4 Konnexittt des städtischen vorzog, die betreffènden Punkte nit in dem Zuftändigkeitëgeseß zu erörtern, sondern in der Städteordnung. Man giog dabei voa dem Gesichtspunkte aus, daß ‘es sich, was diese Punkte betreffe, niht um Neues, niht um Solches oe, was außerhalb der Grundsäße des Zuständigkeitsgeseßzes sih bewege, son- dern daß es sich nur um eine Erstreckung, der wie gesagt, festgestellten Grundfäte der Zuständigkeit auf ein vorbehaltenes Gebiet innerhalb der städtischen Gemeindeverwaltung handle.

Wenn nun, meine Herren, aus Gründen, auf die ih später noch zurückomme, die Staatsregierung davon abgeschen hat, in dieser Session den Entwurf einer Städteordnung vorzulegen, fo mußte sie sich für verpflichtet erachten, demjenigen Vorbehalt, der damals bei Erlaß des Zuständigkeitsgeseßes gemacht war, entsprechend, ein An- erbieten Ihnen vorzulegen, die festgestellten Grundsäße auf diejenigen Punkte zur Anwendung zu bringen, die an und für ih in das Zu- ständigkeitsgeseß gehören. Diese Bedeutung lediglich hat die Novelle, die hier vorliegt; sie lewegt sich ftreng in diesen Schranken, weil man mit dem Heraustreten aus denselben jä.den prinzipiellen Boden verlassen hätte, auf welchem allein die Einschränkung auf die Novelle gerer ist. Wollte man diese Schranke verlassen, so wäre mit

echt von Ihnen entgegnet worden: warum die Einschränkung über- gun und warum hat man nicht das ganze Städtereht zur erneuten

isfussion und Vereinbarung gestellt ? Innerhalb dieser Schranken bietet die Novelle nicht in einem einziger Punkte cine Verstärkung der bureau- kÉratishen Machtvollkommenheiten der Staatsregierung und ihrer Organez sie bietet überall Abtretung früherer bureauk1atisher Be- fugnisse an Selbstverwaltungsbehörden, sei es an die Behörden der Verwaltungsjustiz, sei es an diejenigen Behörden, welche zusammen- gefeßt sind aus Staatsbeamten und aus Laien. :

Die Staatsregierung konnte si nicht verhehlen, daß diese No- velle unter der denkbar ungünstigsten Situation eingebracht wird,

ig, weil sie eine Restriktion bietet, tas was unter frühe- ren Umständen vielleiht ganz erwünscht gewesen wäre, diejenigen Ab- E von Befugnissen . an die Verwaltungsjustiz, an die Laien- Behörden, die an und für sich für Sie Werth gehabt haben, ver- lieren natürlich in dem Augenblicke an Werth, wo sie eine Ein- \{ränkung vorstellen, wo e an Stelle eines Gesetzes treten, welches in weit ausgedehnterem Maße den Wünschen Rechnung trug, welche von Seiten des Hauses - in dieser Beziehung geäußert wur- den. Lo ist die Situation au ferner deshalb, weil Sie ch scheuen, in einem solchen Gesetze ein Präjudiz zu errichten und auf weitergehende Forderungen zu verzichten. Dasselbe gilt aber auch für die Staatsregierung, und die Staatsregierung lehnt ein Präjudiz auch für \sich ab. Auch die Staatsregierung hat in den Motiven auseinandergeseßt , h sie_ mit der rstreckung gewisser Kompetenzen auf gewisse Behörden durchaus nicht ein- zuräumen meint, daß in allen Punkten die frühere Organi- fation eine vollkommene gewesen sei. Ungünstig is aber au endlich die Situation, weil es auf der Hand liegt, daß es sich mehr oder weniger um interimistische Seftfepüngen handelt, daß das nit das legte Wort in diesen Angelegenheiten sein könne nah den verschiedensten Seiten, mit welchem dieses Geseß zusammenhängt, daß, wenn wir überhaupt berantreten an die Frage der Behörd n- Organisation, ich komme auf Ae Punkt später ausführlih zurück wir natürli dänn möglicherweise in die Lage kommen Tönnten, Festseßzungen, die wir heute machen, zu ändern. /

Wenn dem ungeachtet troß aller Ungunst ihrer Position und troß solcher Schwierigkeiten die Staatsregierung ih nicht gescheut ie Novelle vorzulegen, so war für sie lediglih bestimmend

Grund, daß sie as ven früheren ettagen ch dazu für ver- ichtet hielt, daß sie hierzu für verpflichtet hielt, nahdem die "Vorausseßungen der Vorlage einer Städteordnung Ea waren, und diese Bedeutung die Eingangs der Session abgegebene Er- Darn daß man eine solche Novelle vorzulegen für nothwendig erachte.

Was die Details der Vorlage betrifft, so möchte ih zunächst nur auf einen Punkt eingehen. Es ist abweihend von früheren Anträgen

hat, der

und Vereinbarungen, also abweichend von früheren konventione

U den 5. Dezember, Abends.

. gestellt ist heute an dieser Stelle “und mich hietüber zu äußern.

en 1 vinzen Kreis nennen ,

1877.

ung in sämmtlichen Ceabignnauden, der Bezirksrath als nstanz eingeseßt, während früher beabsichtigt war, die größeren Städte uuter den Provinzialrath zu stellen. Das, meine Herren, ist niht geschehen in einer Untershäßung der Bedeutung der größeren Städte, denn diese Bedeutungift von andererStelle ausdrüclih anerkannt, es is an anderer Stelle ausdrücklih einem darauf basirten Wunsch der größeren Stadtgemeinden Rehnung getragen, sondern es be- ruht dies, wie die Motive das Nähere darthun, auf der Erwägung, daß, nahdem das Zuständigkeitsgeseß die Beschwerden über Polizei- verfügungen, über Ezeosacen und eine andere Reihe sehr wichtiger Befugnisse dem Beéezirksrath überträgt, nachdem auch disziplina- rische Befugnisse {wer wiegender Art an den Bezirksrath über- gehen sollen, es nicht ribtig sei, eine neue Zerreißung der tompetenz vorzunehmen Das aus\{ließlich war der Grund, wes- halb man hier den Bezirksrath. substituirea will. Selbstverständlich ist das aber keine politische, keine Pr oelle Frage, und fann es für die Staatêregierung ‘nit sein, es ist eine Frage der Opportunität, eine offene Frage, über die man si verständigt, so od r fo, wo man das Uebergewicht der Zweckmäßigkei:-grüude zu finden sucht. Die Staats- regierung meinte übrigens, daß für die Schäßung der größeren Städte es von viel größerer Bedeutung sei, daß in leßter eniGeie dender Instanz sie diejenige Stelle erhalten, die fie wünschen, als daß die erste Instanz, wo es \sich um die thatsähliche Feststellung handelt, ihr Werthmesser sei.

So viel, was die Details betrifft, wenigstens in diesem Augen- blick. Wohl aber, abgesehen von den Details, meine Herren, sehe ih vollkommen ein, daß, ehe man an die Berathung und Entschei- dung über ein Geseß, wie das gegenwärtige, gebt, man auf die Frage zurücktkfommt, des pam Fortganges der Verwaltungsreform, daß man fich klar zu legen bemüht: wie verhält \ich dieses Lise zu derjenigen Verwaltungsorganisation, von welcher anerkannt ist, daß ihr weiterer Fortgang bevorsteht? Jn dzr Hinsicht stehe ich nicht au, heute, nachdem ih es kann, nachdem niht mehr blos individuelle Anschauungen vorliegen, sondern nahdem ich befugt bin, Anschauungen zu äußern, welche auf objektiver, auf vereinbarter Grundlage be- ruhen, auf einer Grundlage, welche von maßgebenden Faktoren fest» dieser Frage näher zu treten

Es ist von der Staatsregierung wiederholt ein Plan für den Fortgang der Verwaltungsreform gefordert worden. Jch nehme an, daß man unter einem solchen „Plan“ nicht das materielle Inhalts- verzeichniß der vorliegenden Geseße mein n kann, denn wollte man ein solches geben, wollte man es g:ben in allgemeinen und deshalb verschwommenen Umrissen, so würde nihts gewonnen sein, es würden si daran alle Nachtheile doktrinärer Programme knüpfen, ohne irgend einen Vortheil gewonnener Klarheit. Wollte man aber ein materielles Inhaltsverzeihniß, daß es in völlig in einandergreifenden Zügen den materiellen Aufriß des Inhalts abgebe, nun, meine Herren, das wäre die gethane Arbeit. Wären wir fo weit, dann würden wir au im Stande sin, in kurzcr Frist die Gesetze selbst vorzulegen. Denn hat man erst einmal denjenigen Fonds von Gedanken und Regeln ES geschaffen, auf welchen eine Gefeßgebung zu ruhen hat, dann indet si auch sehr leicht die kleine Müzze, mit der man diesen Fonds in Paragraphen umseßt. Eine solche Arbeit in diesem Augenblick zuleisten, ift völlig unmöglih und ich bin auch überzeugt, daß Sie dieselbe nicht von der Staatsregierung gefordert oder erwartet haben. Jch nehme an, daß Sie unter dem „Plan“, den Sie zu haben wünschen, den Arbeitsplan meinen, daß Sie von der Staatsregierung verlangen, mitzutheilen, wie sie überhaupt eine weitere methodische Fortfühcung der Organi- sationsarbeit ins Auge fasse, und daß Sie verlangen, so weit wie möglich Schlaglichtér zu erhalten, um im Stande zu fein, sih von der Stellung, dem Ziel, dem Ernst der Regierung zur Sache au ein Bild zu verschaffen. :

Dem entgegenkommend, meine Herren, erkläre ich, daß die Staatsregierung ents{lofsen ist, ohne Verzüg an die Ausarbeitung von Geseßentwürfen zu gehen, welhe dazu bestimmt sind, für den ganzen Rest der Monarchie, SDIO T der Provinz Posen, die- jenigen Aufgaben gesezgeberisch zu lösen, welche die Kreisordnung vom Dezember 1872 für die fünf Provinzen gelöst hat, und hierbeï gleichzeitig für das Ganze auch die Regelung der provinziellen Ver- hältnisse, die sich unmittelbar anschließen, zu verbinden.

Es werden diese Geseßzentwürfe getragen sein von demselben Geist, demselben Gedanken und werden si bewegen in derselben Richtung, in welcher die Kreisordnung seiner Zeit vereinbart worden ist. Wenn ih das ausspreche, daß diese Regelung eine gleichzeitige sein soll, wenn ich es betone, daß sie eine innerlich und harmonifch zusammenhängende sein muß, weil sie nicht ein Konglomerat von ufällig zusammengewürfelten Gebieten, sondern einen Staat um- fen soll, wenn ih das betone und als selbstverständlich vorausfeße, es wäre eine andere A als eine harmoni sche in diejer Beziehung eine irrationelle, die an die imes i des preußischen Staatswesens shädigend rüttelte, so liegt andererseits auf der Hand, daß diese Regelung nicht in einem Geseß erfolgen kann, sondern je nach der Gruppirung. je nah den Verhältnissen, auf welche ich in einer früheren Sißung {hon hinzudeuten mir gestattete, Verschiedenheiten aufweisen und as an die konkreten Verhältnisse anlehnen wird.

Es ift das gerade der Punkt, wo die Regierun auf die An- hörung notabler Männer aus den einzelnen Landestheilen, die von. den Verhältnissen und Bedürfnissen ihres Landestheils unterrichtet:

Find und nach deren Urtheil sie hören wird, großes Gewicht legen wird.

Es liegt ferner in der Natur der Sache, daß Gesetze, wie diez von mir avisirten, niht ohne Eingriff in die kommunalen Verhält- nisse bleiben werden. Wenn wir dasjenige bauliche Geschoß erstrecken wollen, was wir mit der Kreisordnung errihtet haben, so MN wir den Verband suchen des neuen Baues mit dem unterliegenden Geschoß, und wenn wir diesen Verband [est herstellen wollen, fo werden wir uns an die Regeln der Baukunst zu e haben und diejenigen kommunalen Aenderungen treffen müssen, welche uner- läßlich sind, wenn niht ein mangelhafter und lockerer Verband ein« treten soll. Ebenso haben wir bei der Kreisordnung gehandelt.

Auch möchte ih an dieser Stelle hervorheben, daß, wenn ‘h die Kreisordnung als das JIncugurirende, als das Maßgebende. be- zeichnete, ich damit der Féage noch nicht präjudiziren wil, ob gerade überall dasjenige , was wir in den 5 östli&en Pro- jener kommunale Verband sein. muß,