A B G aal e rege
gend von Boul Palanka und Vildiz umherstreifte, von 3 Ba- | taillonen Türken angegrisfen und geschlagen wurde.
— Der Korrespondent der „Times“ bei der montene- grinishen Armee telegraphirt unterm 17. d. via Triest : „Die Urfache des Mißlinge»s ciner Vereinigung der Miriditen mit den Monteuegtrinern scheint der Versuch des Fürsten Nifita ges wesen zu fein, die ersteren urter de wogegen sie entscbieden protestir
nicht zufriedengestelit wurden, zogen sie sid zurü,
in der unmittelbaren Nähe von Scutari befanden. blick hängt daher die Aliianz in der Schwebe. hat Marko Milliancff die Kommunikationen der Türken in Scutari mit Podgorit:a und Gusinda abgeschuitten und die Brücke über den Am 6. d. tödtete das Feuer der türkischen * Panzer- \ciffe, welche die moutenegrinische Position in Antivari beschosiea, drei Bergbewohner und verwundete 12 andere. Plaßes nimmt seinen gewöhnlihen Fortgang und den leßten Nachrichten zufolge hatte sih nichts von Belang ereignet. Ein türki- [cs Kriegsschiff diente als Blokade, was iudeß die Montenegriner uit an der Landung von Munition verhinderte, die sie zur Be- ger bei Niksik eroberter türkisher Geschütze gebrauten. Brief aus Cettinje erklärt die Meldung von dem Ver- Fürsten in die Luft zu sprengen, als fiktiss. Er hatte das Haus von Selim Bey während 20 Tagen nicht betreten. Bei den Sreudenbezeugungen über den Fall von Plewna feuerten die Monte- negrin:r in Cettinje mit regelrc{chten Patronen, wie es Sitte ist, wobei der Sohn des Senators Philipoß, des Administra- Fürsten, cinen Schuß durch den Leib
Sem beseßt.
dieses
dienung eini Ein neuerer such, den
tors in der Abwesenheit det
erhielt und getödtet wurde.
Bewegungen der Ru cerniren. Die Verbindungen mit dem nicht abgeschnitten.
Konstantinopel, 23. Dezember.
Asiatischer Kriegsshauplaßt. Konstantinopel, 22. Dezember. (W. T. B.) Nach hicrher gelangten Telegrammen aus Erzerum deuten die sjen auf die Absicht hin, Erzerum zu Meere sind indessen noch
(W. T. B.)
Psorte soll die Absicht haben, Batum zum
ertlären. — Aus Erzerum geht die Nachriht von einem kleinen Gefechte ein, das zwischen einer bei dem Dorfe Henes im Nordosten von Erzerum erschienenen russischen Abtheilung Das und einer von Ehtem Pascha dagegen gesendeten türkischen Kavallerie-Abtheilung stattgefunden
Major Mihrali verwundet wurde.
London, 23. Dezember. (W. T. B.) Das „Reutersche Bureau“ meldet aus Erzerum vom 21. d., die Russen hätten einige Kanonenschüsse von Kilissatepe oberhalb Sousondau auf Schuruksu abgegeben, wo zwei verlassene Werke zerstört wor- den seien. Die Russen s{hütteten die Moräste zu, welche zwischen Kilissatepe, Schuruksu und Veyssel liegen. — Aus Erzerum wird demselben Bureau gemeldet ,
Russen Olti besetzt hätten.
1 Befehl von Plamenag zu stellen, z \ j ten und darauf bestanden, von ihren eigenen Häuptlingen gefübrt zu werden. Da fie in dieser Beziehung
Das Bombardement
hat und wobei der türkische
arciteftonishe Reftauration der und Rud. Seitz betraut worden.
als sie sich bereits cin Almana
Für den Augen-
lotten und endlich eine anishen Staaten enthält.
bei ihnen
Obligationen.
stattgefund.n. — Eine Depesche
worden sind.
reihafen zu Tionen Pfund Sterling ergeben.
französische hat fürzlih unter dem Titel
daß die 33 040 km,
Kunst, Wissenschaft und Literatur. In Eritangen ist am 20. d. M,, am Vorabend seines 67. Ge-
burtstags, der ordentliche Professor der Theologie, Kcenrad von Hofmann, verstorben,
— Wie die „Allg. Ztg." verzimmt, hat der König von Bavern für die weitere Ausshmückung des Rathhausfaales in Landshut mit historischen Stadtgemeinde, außer den berei!s gr 10000 Æ, weiter noþ 20090 Æ bewilligt.
uéführung der Wandgemälde sind die Künstler Aug. Spieß, Löffz
— In ähnlicher Weise, wie die Armee allgemein gebräucliche Taschenkalender besißt, ist jeßt für die Kaiserliche Marine ch im Verlage der Königlichen Hofbucbhandlung von e E E e jon Häiltoncttt T lirabe 69) ce, as Be
r Doro, of ür Sceoffiziere wichtigsten Hülfsmittel in Bezug auf wissenschaftliche In der Zwiscbenzeit Rechúung und Dienst, mithin aus der Astronomie, Attilierie, Schiff5- auêrüstuug und dem Maschinenwesen Tabellen und Formeln, so- dann eine vergleichende Uebersicht der Artillerie der verschiedenen lottenliste der europäischen und ameri- alendarishe Notizen und ein Schreibheft vervollständigen den handlih ausgeftatteten Taschenkaleader. Gewerbe und S
Nach dem Geschäftsbericht de hat der Betrieb des Jahres 187 der des ersten Quartals 1877 ein solches von 29 747 M. ergeben.
— Der Verwaltungsrath der Sächsisch-Böhmischen Ver- bindung8bahn (Annaberg-Weipert), deren Strecke ih im Be- triebe der Sächsishen Staatsbahn befindet, giebt bekannt, daß der naberg-Weipert — dieselbe ist im
r Münster-Enscheder Bahn 6 ein Defizit von 231091 4 und
Verkehr auf der kleinen Linie An
waltung sih niht in der Lage sieht, den am 2. Januar fälligen Coupon ihrer Prioritäts-Obligationen einzulösen. Die Lini- Anna- berg-Weipert wurde am 3. August 1872 eröffnet. Aktienkapital von 3180 000 und 1 800000 M 5proz. Prioritäts-
— Aus Montreal in Canada wird unter dem 19. Dezember per Kabel gemeldet: Die regulären Truppen bewachen jeßt den Kanal gegen die strikenden Arbeiter.
Strifenden sich ruhig verhalten und die Truppen zurückgezogen
Die — Die Zeichnungen auf die neue chinesische Staatsanleihe im Betrage von 1 604276 Pfd: Sterl. haben, der „A. folge, in London und China die Summe von nahezu vier Mil-
Verkehrs-Austalten. Ministerium der
„Allgemeine Statistik der Eisenbahnen“ eine Darstellung über den Stand der französi- \chen Eisenbahnen am 31. Dezember 1876 veröffentli%t. Nach diesem Bericht umfaßte das Neß Bahnen von allgemeinem Interesse am Schluß dcs vorigen Jahres: 20,345 km, welche im Betriete standen, 6012 km, welche im Bau begriffen oder noch zu bauen der waren, und 1828 km, welche eventuell Tonzessionirt oder dekretirt aber nicht konzessionirt waren. Diese drei Kategorien zusammen ergeben für das Ney von allgemeinem Juteresse bie Summe von 28185 km. Hierzu kommen noch 4620 km Bahneu von lokalem Interesse und 239 km Industriebahnen — somit im Ganzen die Summe von
Wandgemälden und für dessen Mit der
andel.
auf 200 000 £
Ll ( c O Sie hat ein m
Heute haben keine Ruhestörungen vom 20. d. M. meldet, daß die
sih ohne A. C.” zu-
öffentlihen Arbeiten
Sie beschließen
Dr, Joh. Christ.
M ' 28 Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Köuigliche Expedition
des Deutschen Reichs-Anzeigers nud Königlich
K
Preußischen Ctaats-Anzeigers: Berlin, 8. i. Wilhelm-Straße Nr. 32.
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachèn. 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u, dergl,
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen et,
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlang u, s, w. von öffentlichen Papieren.
[10660]
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2e.
Bekanntmachung.
Die Lieferung der für die Strafanstalt zu Rends- burg für den Zeitraum vom 1. April 1878 bis nltimo März 1879 erforderlichen Verpflegungs- 2c.
Gegenstände und zwar:
A. D 90000 Kilogr. 5000 Kilogr. 60 Kilogr.
5 Kilogr. 4000 Kilogr. 3000 Kilogr. 2000 Kilogr.
I.
IX, X,
3000 Kilogr.
2500 Kilogr. 2000 Kilogr. 6000 Kilogr. 5000 Kilogr. 4000 Kilogr. 101 Kilogr. 200 Kilogr.
ungs- 2c. Gegenstände, circa
gewöhnliches Roggenbrod, feines Roggenbrod, Semmel, geröfsteten Zwieback, Roggenmehl, Weizenmehl, afergrüße, uchweizengrüte, Gerstengrüge, ordinäre Graupen, gelbe Kocherbsen, weiße Bohnen, Linfen, Butter, unausgelafenen Rindernieren- talg,
1500 Kilogr. amerikanisches Scchweineschmalz
2000 Kilogr. 500 Kilogr. 500 Kilogr.
Marke Wilcor), Rindfleisch, Schweinefleisch, geräucberten Rückenspeck,
800 Liter einfaches Bier,
600 Kilogr.
200 Kilogr.
50 Kiloar. 50 Kilogr. 1500 Kilogr. 2000 Kilogr. 50 Kilogr. 50 Kilogr.
ungebrannten Rio-Kaffee, ungebrannten La Guayra-
Kaffee,
mittlere Graupen,
feine Graupen,
Bollreis,
Bruc(breis,
Fadennudeln,
Buchweizengries,
4000 Kilogr. Sal
30 Kilogr.
20 Kilogr.
250 Kilogr.
Zutersyrup,
1000 Liter Essigasprit, 15 Kilogr. gebackene Pflaumen,
1000 Kilogr. 300 Kilogr. 30 Kilcegr. 1000 Kilogr. Sod 25 Kilogr. 3 Kilogr.
Elainseife, Talg- (§ern-) Seife, Rasirseife, 00a, ischthran, tearinlicte,
25 Mille Zündhölzer, \{wedische, 500 Kilogr. Petroleum,
150 Stü Piasavabesen,
70 Stück Haarbesen,
90 Stück Handfeger,
80 Stück Schrubber,
80 Stück Kleiderbürsten, 160 Stük Schuhbürsten,
80 Stü Ausftragebürsten,
80 Stück Kämme,
| XI. 600000 Kilogr. Steinkohlen, . X11. 20000 Kilogr. Roggenstroh (mit dem Flegel gedroschen), 12000 Kilogr. Roggenstroh (mit der Maschine gedroschen), 20000 Kilogr. Heu, 3000 Kilogr. Hafer, 3000 Kilogr. Roggenkleie, 700 Kilogr. Leinkuchen, 700 Kilogr. Rapskuchen. B. Schreibmaterialien 2c. circa 10 Buch Briefpapier quart Format, 10 Buch Briefpapier oktav Format, 25 Buch Kanzleipapier, groß “pl 230 Buch Kanzleipapier, klein Format, 20 Buch Kanzleipapier, quart Format, 100 Buch Konzeptpapier, groß L 400 Buch Konzeptpapier, klein Format, 15 Buch Papapier, 40 Buch i ouvertpapier, 10 Buch Löschpapier, * 50 Buch blau Aktendeckelpapier, 25 Stück Fedechalter, 180 Dvd. Stahlfedern. 12 Dbd. Bleistifte (Faber), 1 Dbd. RNRothstifte, 3 Dbd. Blaustifte, 24 Liter {warze Dinte, 1 Liter rothe Dinte, 2 Kilogr. rothen Siegellack, 1 Kilogr. Padlack, 0,5 Kilogr. Mundlack, 250 Gramm Radirgummi, 75 Gramm Gummi-Elasticum, 2 Kilogr. Gummi-Arabicum, 30 Gramm Hesftseide, 60 Strähnen Heftzwirn, 50 Stück Heftnadeln, 9 Kilogr. Bindfaden. / C. Beileidungs- 2c. Gegenstände, circa 1) 100 Meter glatten rohen Nefsel, 83 cm. breit, 2) 150 Meter glatten braunen Nefssel, 67 cm. breit, 3) 2500 Meter geköperten Callicet, 83 cm. breit, 4) 200 Meter ira Drillich, 83 ecm. breit, 300 Meter braune Beiderwand, 83 cem. breit, 100 Meter graue Beiderwand, 83 ecm. breit, 50 Meter Handtuch-Drillich, 100 Meter Scheuerleinen, 10 Kilogr. baumnollenes Strumpfgarn, 150 Meter braunes Tuch, 80 Kilogr. wollenes Strumpfgarn, 50 Kilogr. Fahlleder, 100 Kilogr. Sohlleder, 100 Kilogr. Brandsohlleder, 5 Kiloar. Geschirrleder, 13) 20 Qu.-Meter einfaches Glas, 10 Qu.-Meter Doppelglas, 14) 40 Kilogr. grauen Zwirn, 40 Kilogr. \{warzen Zwirn, 15) 3000 Vieter weißes leinenes Band, 3000 Meter graues leinenes Band,
Berlin, 24. Dezember 1877.
Das 12. Verzeichniß der durch Vermittelung der Krie ger- | verfeßte das, ungeachtet der Weihnachtszeit, zahlreich erschienene ubli- vereine gesammelten und bei dem geschäftsfükt, renden Schriftführer | : E B
Deffentlicher Anzeiger.
Scenen wird nun diese Flucht gescbildert, auf der sie in Fo allerlei Verwebselungen sich in steter Gefahr wähnen, ergriffen zu werden, bis sih im dritten Akte etwas ex avra»to die ganze Verwickelung dahin auflöôst, daß es sih herausstellt, daß es mit der Gesellschaft keineswegs \chlecht steht. Das Stadt-Theater besißt tüchtige Kräfte zur Darstellung von Stücken dieser Art; unter ihnen steht voran ter Gast der Bühne, erforderlichen frif
angem-ldeten Beiträge zur Errihtung des National-Denkmals em Niederwald, vom 22. Dezember, {ließt mit 28 391
London, 22. Dezember. Ein schreck!iches Unglück wird aus Edinburgh gemeldet. Am Donnerstag, in früher Moraenstunde, stürzte die obere Etaze von Mr. Milne's Commercial - welhem am Abend vorher ein Brand ftattaefunden, plößlih ein und riß in ibrem Sturze niht weniger als sieben der unteren Etagen mit si. Personen wurden fieben als Leichen und drei in schwerverleßztem Za- stande hervorgezogen.
New-York, 21. Dezember. (R. B) Gestern brach in dr an der Edcke von Barclay-Street und College-Plac? gelegenen Grzen- field'schen Confekten-Fabrik durch eine Kefsselerplofion, welche die Vorderseite des Gebäudes zerstörte, Feuer aus. Die Fl rasch um sich. Zweihundert Personen, meist Knaben und Mädchen, arbeiteten in den oberen Etagen des Gebäudes, und viele derselben sprangen aus den Fenstern oder entkamen über die Oen Dächer. Dreißig verleßte Personen wurden nah dem Kranken aufe gebracht, fünfzig sind umgekommen. Oer angerihtete Schäden beziffert sich
Hôtel, in
Von den unter den Trümmern begrabenen
ammen griffen
S Ee Da Hoheit dir ge auurina un Se. Königliche Lin “2 ; i t Mars OYeiT der Prinz Wilhelm beehrten am Sonnabend die Vor- Ganzen nur 18 lang sich so vermindert hat, daß die Ver stellung von „Hasemanns Töchter" im Wallner-Theater mit Ihrem Besuche und verblieben bis zum Scblufse derselben. — Im Stadt-Theater ging am Sonnabend wiederum eine Novität in Scene. Das Stück betitelt sih: „Durchgebrannt oder die Herren Verwaltungsräthe“ und hat zwei dur viele gleichartige dramatische Arbeiten bekannte französische Schriftsteller,
ennequin und j
eutsche ist ret geshickt und rührt von R. Scelcher her, welcher auch die deutsche Bearbeitung von Sardou’'s „Dora“ dener anderer französischer Stücke besorgt hat. Das Stü führt : Prätension als „burlesker Schwank“ ein und ift eine, allerdings in derb-komischem Stile gehaltene. aber unterhaltende Per- siflage des Gründerthums. Die H Neausalé haben nämlich eine Gesellschaft gegründet, um in Pantin bei Paris, auf einem Terrain, das freilich feiner der Gründer jemals gesehen, ein Bad zu errichten. tarrifirtes Bild von dem Wesen dieser Gründung ist in einer Scene im zweiten Aft, in welcher eine Verwaltungsrathssitzung vorgeführt wird, entworfen. Gesellschaft, in welcher von einer Reise nah Belgien die Rede ift, und ein in dem Kassenbuche des Kassirers gefundenes Radiermesser erwecken bei den Verwaltungsrätben den der Gefellshaft sehr {{chlecht stehe Gesfelischaft
Bocage, zu Verfafsern. Die Uebertragung ins
und verschie-
rn. Montengraine, Dubocal und Ein erhciterndes, wenn auch etwas Ein Billet d’amour von dem Bureaudirektor der
Verdacht, daß cs mit und daß fie als Vertreter zur Rechenschaft . gezogen werden könnten. daber, zu fliehen. Jn einer Reihe von spaßigen ge von
Hr. Mittell. Der lustige Schwank wurde mit der chen Leichtigkeit in 14 Stunden rasch abgespielt und
kum, in die heiterste Laune.
At AA
5, Tndustriélle Etablissements, Fabriken und Grosshande!, :
6. Verschiedene Bekanntmachungen.
7. Literarische Anzeigen,
8. Tneater-Anzeigeun,
In der Börsen- 9, Familien-Nachrichten.
beilage. P
E Inserate nehmen an: das Central - Anuoncen- Burean der deutschen Zeitungen zu Berlin, Nhahrenstraße Nr. 45, die Annoncen-Expeditionen des „JZuvalidendank“, Rudolf Mosse, E enstein
Vogler, G. L. Daube & Co., chlotte,
Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren
Annoncen-Bureaus.
16) 50 Kilogr. Maschinenöl, foll im Wege der Submission an den Mindest- fordernden vergeben w&den.
Versiegelte Offerten mit der Aufschrift „Sub- mission auf Verpflegungs- und Bekleidungs- 2c. Gegenstände für die Strafanstalt zun Rendsburg“ sind bis zum __ 12. Januar 1878, Mittags 12 Uhr, einzureichen.
Der Termin zur Eröffnung der eingegangenen Sub- missions-Offerten findet am
15. Pinnar 1878, Vormittags 10 Uhr, A orial-Büreau der Strafanstalt hierselbst att.
Später eingehende oder unverschlossene Offerten werden nicht berüctsichtigt. Die Lieferungsbedingungen liegen in unserem Büreau zur Einsicht aus und werden auch auf Verlangen gegen Erstattung der Kopialien übersandt.
Rendsburg, den 13. Dezember 1877.
Königliche Direktion der Strafanstalt.
01087] BVekauntmachung. gie das Marine-Bekleidungs-Magazin idi sollen im Wege der öffentlichen Submission nah- folgende Bekleidungsartikel zur Deckung des Be- darfs pro 1878/79 verdungen werden: A. Fectige Stücke. 4300 Stü schwarzseidene Halstücher, 5900 Stück wollene Halstücher, 3200 Paar wollene Handschuhe, 6000 Paar wollene Strümpfe, 5000 De fTalblederne Schuhe, 4000 Paar fahllederne Stiefeln, 17000 Paar Halbsfohlen 2700 Stü Utensilienkasten, fowie der Bedarf an Gold-, Silber- und in rother Seide gewirkten Mütenbäntern, sowie an gestickten und ges{lagenen Abzeichen für Unteroffiziere zu den Jaden resp. Ueberziehera und den wollenen und weißen Hemden. B. Materialien. 3000 Meter wollenes Band zu Müyen, 6(00) Meter breites leinenes weißes Band, 57000 Meter s{chmales leinenes weißes Band, 27000 Meter breites blaues leinenes Band, / 10000 Meter Brauntuch für Heizer, 0,709 m breit, 31000 Meter Moloskin (Stay 0,834 m breit, 12000 Meter Moloskin (Satin), 0,709 m breit, 19000 Meter eite Cottondrill, 0,792 m breit, 21000 Meter weißer Cottondrill, 0,834 m breit, €500 Mieter s{warzer Doppelkattun zu Futter, 500 Meter s{warzer Doppelkattun zu ges d pu 2500 Degd. prube Steianußknöpfe zu Ueber- “ ztehern, 10000 Dbd? kleine {chwarze Hosenknöpfe, 11000 Dbvd. kleine weiße Hosenknöpfe, 6009 Dud. ehe Metallknöpfe zu weißen Heif- en 2c. 800 Dutzend bleierne Knöpfe,
5200 Dugtend gelbe Ankerknöpfe, 400 Duvtend weiße Ankerknöpfe, 900 Meter Steifleinen,
8000 Meter (raue Leinwand,
41000 Meter blauer geköperter Moltong,
23000 Meter cie geköperter Moltong,
30000 Meter weißer ungeköperter Moltong,
4300 Meter blauer Nankin,;
5300 Paar Nißel,
10200 Paar Zopfel,
12000 Meter Segeltuch,
1000 Stück Watte. „
Die Lieferungéofferten sind portofrei, versiegelt und mit der Aufschrift:
„Submission auf Lieferung von Bekleidungs- Artikeln“ verseheu, an die unterzeichnete Intendantur bis zu dem 19. Januar 1878, Vormittags 11 Uhr, im diesseitigen Bureau, Friedrichstraße Nr. 11, an- stehenden Submissionstermine einzureichen, in wel- chem dieselben in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten geöffnet werden.
Die Lieferungsbedingungen und die besiegelten Normalproben liegen in unserer Registratur zur Ansicht aus. ;
Auf portofreies Verlangen werden die Bedin- guügen gegen Erstattung der Kopialien abschriftlich mitgetheilt.
Kiel, im Dezember 1877, s Kaiserliche Jutendantur der Marinuestation
der Ostsee. (à Cto. 196/12)
Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. \. w. von öffentlichen Papieren.
Hypothekeu - Bauk
in Hamburg.
Die Einlösung der am 2. Januar 1878 fällig werdenden Zinscoupons unserer vier- prozentigen Rentenbriefe erfolgt von diesem Termine an
i e unserer Kasse, Große Bleichen Nr. 28, . Etage,
in Berlin bei der Prenßischen Hupotheken- Versicherungs-A M I,
in Leipzig bei Herrn H. C. Plaut
Den Coupons ist ein arithmetisch geordnetes Nummernverzeichniß beizufügen. i
Hamburg, den 22, Dezember 1877.
Die Direktion.
Redacteur: J. V.: Riede!. editio ; ( R O Vier Beilagen (eins{hließlich Börsen-Beilage).
[10827]
Berlin:
(1054)
“zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger. : 1
M2 303.
Nr. 74 des „Amtsblatts der Deutschen Reichs-Posft!- und Telegraphenverwaltung“ hat folgenden Inháält: Ver- fügungen: vcm 15. Dezember 1877: Verpflichtung der Postamts- und Telegraphenamts-Vorsteher zur Berichterstattung über Vorkommnisse von allgemeinerem dienstlichen Interesse. Vom 15. Dezember 1877 : Abträge zur Postarmen- bz. Pott-Unterstüßungskasse. Vom 14. De- zember 1877: Behandlung der bei den Postagenturen aufgegebenen Postanweisungen.
Statistische Naghrichten.
E Sterblichkeits- und Gesundheitsverhältnisse. Ge- mäß den Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesundheits- amts sind in der funfzigstzn Jahreswoche von je - 1000 Be-
wohnern, auf den Jahresdur{\nitt berechnet, als gestorben ge-.
meldet: in Berlin 25,9, in Breslau 27,ck, in Königsberg 25,0, in Cöln 25,7, in Frankfurt a. M. 13,6, in Hannover 17,9, in Caffel 26,6, in Magdeburg 29,6, in Stettin 25,0, in Altona 22,4, in Straß- burg 20,7, in München 30,7, in Nürnberg 22,4, in Augsburg 30,5, in Dresden 25,9, in Leipzig 23,4, in Stuttgart 22,8, in Braunsweta
- 19,1, in Karlsruhe 12,4, in Hamburg 27,7, in Wien 26,8, in Buda-
p 37,4, in Prag 32,8, in Triest 31,0, in Basel 20,2, in Brüssel 27,8, n Paris 24,7, in Amsterdam 21,9, in Kopenhagen 18,1, in Stockholm —, in Christiania 14,5, in St. Petersburg 39,8, in Warschau 19,4, in Odessa 25,2, in Bukarest 28,1, in Rom 31,8, in Turin 26,5, in Athen 22,4, in Lissabon 40,2, in London 23,8, in Glasgow 24,5, in Liverpool 27,0, in Dublin 33,0, in Edinburgh 28,1, in Alexandria (Cgypten) 42,1, in New-York 2,5, in Philadelphia 15,8, in Boston 19,1, in Chicago 14,2, in San Franzisko 13,4, in Calcutta 38,6, in Bombay 39,8, in Madras 103,4. Beim Beginn der Berichtêwoche herr\ch{ten an den meisten deut- [en Beobachtungsstationen nördliche und nordöftliche, nur in Mittel- eutshland und in Bremen südliche und südöstliche Luftströmungen, die allmählih allgemein in südliche und südwestliche Windrichtungen übergingen, und bis zum Wochenschlusse vorhielten. Die Lufttempe- ratur überstieg das Monatsmittel. Niederschläge waren nur \pärlich, in einigen Orten als Schnee. Der Luftdruck sank im Laufe der Wocbe, stieg jedo gegen Ende derselben wieder raf.
„Die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl in den deutschen Städten ist gegen die Vorwoche nicht wesentli verändert (244 gegen 24,3 auf 1000 Bewohner und aufs Jahr gerechnet) und zeigt sich im Allgemeinen eine etwas vermehrte Sterblichkeit des Säuglingsalters (namentli im süddeutschen Hochlande) und eine verminderte der höheren Altersklassen. Unter den Todesursachen zeigen die Infektionskrankheiten im Ganzen einen Natlaß gegen die Vorwoche. Nur Masern erscheinen besonders in Danzig, Budapest, London, und das Scharlachfieber in Iserlohn, Elberfeld, Berlin, Dresden, Warschau, London u. a. O. häufiger mit tödlichen Aus- gängen. Oft geschieht das Auftreten desselben in Verbindung mit Diphtherie, welche lehtere besonders in Berlin, Dresden, einigen rheinishen Städten, ferner in Paris und Wien zahlreiche Dpfer fordert. Typhöse Fieber erscheinen meist in geringerer Zahl, nur in St. Petersburg und Turin waren sie wieder etwas häufiger. Die Loen verursachten in London, Wien und Triest wieder mehr, in Pest und Prag weniger Todesfälle. Auch aus Berlin ist ein Todesfall an Vlattern gemeldet. Darmkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder erscheinen im Ganzen seltener, nur in München, Berlin, St. Petersburg, Elbing und Shwerin in Mecklenburg wurden sie öfter Sodeseranlasuna. Entzündliche Erkrankungen ter Athmungsorgane und Lungenphthisen führten an den meisten Orten mehr Todesfälle herbei. Den leßten Nachrichten aus Indien zufolge geht die Cholera daselbst ihrem Erlöschen entgegen.
— Der Gesammtwerth des Waarenausta usches zwischen dem deutschen Zoll gebiete und Oesterreich, welcher im Durchschnitt für 1866/68 720,6 Millionen Mark betrug, ist im Durch- {nitt für 1872/75 auf 1066,2 Million. Mark, mithin um 345,6 Million. Mark oder 48 % gestiegen. Der Werth der zollvereinsländischen Aus- fuhr nah Oesterreich stieg in dieser Zeit von 263,4 Million. Mark auf 457,2 Million. Mark, mithin um 219,4 Million. Mark oder 83,3 9/0, wäh- rend die Cinfuhr Desterreihs in das deutsche Zollgebiet sich von 482,8 Million. Mark auf 583,4 Million. Mark, mithin um 20,8 %/9 gehoben hat. Soweit sich der bezüglihe Verkehr aus den vom Kaiserlichen statisti- {hen Amte veröffentlichten Ein- und Ausfuhrübersihten für 1875 und 1876 erkennen läßt, bestehen die Ausfuhren aus dem deutschen Zollgebiet nah Oesterreich dem Haupttheile nah in Halb- und-Ganz- fabrikaten der zollvereinsländishen Industrie, namentlih in Baum- wollen- und Wouengarn, Materialeisen, Leder, Manufakturwaaren aller Art, Eisen- und Stahlwaaren, Maschinen, Glas und Glas- waaren 2c. Außerdem kommen aber auch einzelne Ee ICOraogeaegen stände (Getreide, Hopfen, Mehl, Salz 2c.), fowie Rohstoffe (Blei, Roh- eisen, Kupfer, Flachs, Schafwolle, Steinkohlen 2c.) in großen Mengen zur Ausfuhr. Nach der oben genannten Quelle waren die wich- ti geren Ausfuhrartikel des deutschen Zollgebiets nach Oesterreich im Jahre 1876 (verglichen mit 1875) folgende:
1)Verzehrungsgegenstän de: Getreide 1444837Ctr. (1745170 Ctr.), Hopfen 37 429 Ctr. (28 105 Ctr.), Branntwein 23 906 Ctr. (23 090 Ctr.), Mehl 685 648 Ctr. (691/926 Ctr.), andere Mühlen- abrifate 99 049 Ctr. (97 493 Ctr.), Salz 266 312 Ctr. (280 462 Ctr ),
ohzuder 54 349 Ctr. (15 343 Ctr.). — 2) Rohstoffe: Baum- wolle 286 516 Ctr. (300396 Ctr.), rohes Blei 46125 Ctr. (31 157 Ctr.), Roheisen 440462 Ctr. (764130 Ctr.), Flachs 313 572 Ctr. (312 275 Ctr.), Rohkupfer 73 592 Ctr. (39 369 Ctr.), Del aller Art 45 167 Ctr. (44880 Ctr.), Steinkohlen 32 109 648 Ctr. (31 492 351 Ctr.), Petroleum 1096 161 Ctr. (1 137 882 Ctr.), Schaf- wolle 68 919 Ctr. (103 940 Cte.), Rohzink 117 522 Ctr. (152 243 Ctr.). — 3) Halbfabrikate: Baumwollengarn 33 749 Ctr. (35 293 Ctr.), Wollengarn 25066 Ctr. (28036 Ctr.), Stabeisen 50 821 Ctr. S 020 Ctr.), anderes Materialeisen 71 757 Ctr. (58598 Ctr.),
eder 36 086 Ctr: (34712 Ctr.). — 4) Industriecerzeugnisse: Baumwollenwaaren 24555 Ctr (24 493 Ctr.), Seiden- und Halb- seidenwaaren 1989 Ctr. (2803 Ctr.), Wollenwaaren 31 333 Ctr. (35411 Ctr.), Manufakturwaaren ohne Angabe der Gattung 11 814 Ctr. (16937 Ctr.), Eisenbahnschienen 39 773 Ctr. (25 964 Ctr.), Eisen- und Stahlwaaren 201 720 Ctr. (317 916 Ctr.) Glas- und Glaswaaren 103 383 Ctr. (96 011 Ctr.), Maschinen aller Art 161 950 Ctr. (216511 Ctr.), polirte Holzwaaren und Möbel 36 492 Ctr. (38 904 Ctr.), kurze Waaren 27 316 Ctr. (29 922 Ctr.), Bücher, Stiche 2c. 40438 Ctr. (45 494 Ctr.), Steingut und Por- zellan 39824 Ctr. (43 311 Ctr.), Papier aller Art 39 247 Ctr. (50 089 Ctr.). :
Vorstehende Zahlen umfassen die Ausfuhr aus dem freien Ver- kehr des deutschen Zollgebiets, soweit dieselbe überhaupt zur Anschrei- bung gekommen ist. Daß die Ausfuhrnachweise nicht vollständig sein können, liegt in dem Umstande, daß bei der Waarenausfuhr aus dem
ollgebiete eine Verpflihtung zur Deklaration niht mehr besteht.
it Rücksicht hierauf ns ih der wirklihe Export immer ndch etwas höher annehmen, al8 er per eus beziffert worden ist. Ge- nauer E sih die Einfuhr Oesterreihs in das deutsche gor gebiet feststellen, da dieselbe der zollamtlichen Kontrole unter- iegt. Dieselbe besteht der Hauptsache nach in landwirthschaftlichen Erzeugnissen, namentlich Verzehrungsgegenständen (Getreide, Butter, Obst, Mühlenfabrikaten, Vieh, Bier, Wein 2c.) und Rohstoffen (Flachs und Hanf, Schafwolle, Häuten, Braunkohlen 2c.), während die Im-
Erste Beilage
Berlin, Montag, den 24. Dezember
porte von sede ata und Industrieerzeugnissen von geringerer Bedeutúng sind. Im Einzelnen war die Einfuhr in den freien Verkehr des deutschen Zollgebiets im Jahre 1876 (verglichen mit 1875) bei den wichtigeren Verkehrsartikeln folgende:
1) Verzehrungsgegenstände: Getreide 17 543 001 Ctr. (14747 230 Ctr.), Hülsenfrüchte 858 750 Ctr. (783 560 Ctr.), Bier 308235 Ctr. (280 497 Ctr.), Wein 122494 Ctr. (92 161 Gie) Butter 114 613 Ctr. (103355 Ctr.), Eier 650 561 Ctr. (441 219 Ctr.), getrocknetes 2c. Obst 490957 Ctr. (263 585 Ctr ), Mehl 1667 784 Ctr. (941313 Ctr.), Ochscn und Stiere 76479 Stück (59516 Stück), Kühe 32 507 St, (29 341 St.), Schweine 630 635 St. (283 743 St.), Schafe 374 912 St. (237266 St.) — 2) Rohstoffe: Baumwolle 369 073 Ctr. (292 780 Etr.), Schafwolle 188 719 Ctr. (165433 Ctr.), Flachs und Hanf 181631 Ctr. (190837 Ctr), Oelsämereien 452 946 (tr. (1 285 024 Ctr.), Kleesaat 145 133 Ctr. (107 040 Sr Bettfedern 62769 Ctr. (61 079 Ctr.), rohe Häute und Felle 102 490 Ctr. (102 886 Ctr.), Holzborke oder Gerberlohe 471 958 Ctr. (284 171 E Steinkohlen 5 786 966 Ctr. (4 717267 Ctr.), Braun- tohlen 48 546 495 Ctr. (48 276427 Ctr.), Eisenerze 923 856 Ctr. (943 799 Ctr.), Cement 925 685 Ctr. (1 340 734 Ctr.). — 3) Halb- fabrikate: rohes Wollengarn 14903 Ctr. (13392 Ctr.), rohes Leinengarn, Maschinengespinnst 150 312 Ctr. (150292 Ctr.), Stahl 20381 - Ctr. (29480 Ctr.), rohes ungeschlifenes Spiegelglas 67 702 Ctr. (57338 Ctr.). — 4) Industrie-Erzeugnis1e: ge- preßtes 2c. weißes Glas 12 977 Ctr. (14 206 Ctr.), farbiges bemaltes Glas 16 337 Ctr. (16 495 Ctr.), grobe rohe Holzwaaren 207 753 Ctr. (182 865 Ctr.), rohe Leinwand 57 122 Ctr. (67 428 Ctr.), geleimtes weißes Papier 21 386 Ctr. (19896 Ctr.), Wollenwaaren aller Art 4103 Ctr. (4474 Ctr.), grobe Eisen- und Staßlwaaren 25 216 Ctr. (24 228 Ctr.).
Kunst, Wissenschaft und -Literatur.
Am 5, Dezember d. J. hatY sih ein Centralverein für Sozialreform auf religiöser und konstitutionell- monarchisccher Grundlage gebildet, an dessen Spitze der Pastor G. Todt zu Barenthin bei Zerniß, der Rittergutsbesißer Dr. Cal- berla, der Fabrikant Krüger, der Frhr. P. von Roëll und der Hof- prediger Stöcker stehen. Der Verein wird auch eine Wochenschrift ; „Der Staats-Sozialist" herausgeben, deren Hauptaufgabe darin bestehen soll, die Grundgedanken des Centralvereins zu fläâren, zu entwickeln, zu exemplifiziren und zu einem positiven, sozialen Reform- programme aus8zugestalten, welches im Stande ist, einer später ins E tretenden wirklichen Reformpartei als Basis und Leitfaden zu
ienen.
Land- und Forstwirthschaft.
‘Veber die „Rieselwirthschaften großer Städte und deren vortheilhafteste Ausnußung dur sahgemäße Frucht- folgen in Verbindurg mit rationeller FlaSsfultur, hat Alfred RNüfin im Auftrage der deutschen Gesellshaft zur Hebung des Slahsbaues eine Broschüre verfaßt, welche kürzlih im Verlage von C. Sonntag hierselbst erschienen is. Der Verfasser behandelt \cin Thema in drei Abschnitten, indem er zunächst die allgemeinen Ver- hältnisse und Beziehungen der Rieselfelder, sodann die Ver- theilung der Pflanzennährstoffe und der Arbeitskräfte auf den Rieselfeldern und s\chließlich den rationellen zeitge- mäßen Flachsbau auf Rieselfeldern erörtert. Die kleine, mit Klar- heit geshriebene Schrift kat es si zum Ziele geseßt, die städtischen Rieselwirthe auf die hohe Bedeutung der Rieselfelder hinzuweisen, welche denselben nicht nur in sanitärer Beziehung, sondern au vom Standpunkte der Land- und Volkswirthschaft aus zufällt. Der Ver- fasser besißt auf landwirthschaftlihem Gebiete und besonders von der Branche des Flachsbaues gründlihe Kenntniß und reiche Erfahrung und belegt die in _seiner Broschüre gemachten Borschläge wit detaillirten, zahlenmäßigen Kalküls. Um ein klares Bild von den geonnenen Resultaten zu geben, hat der Verfasser am Schlusse eine übersichtliche Zusammenstellung entworfen : der Erträge, des Betriebes und der Betriebskosten einer Rieselwirthschaft von 100 ha Aderland mit ausgedehnterem rationellem Fruchiwcchsel, ins- besondere mit Anbau von Flachs, Hanf und Mais; unter besonderer Berücksichtigung der zu unterhaltenden Arbeitskräfte, nament- lih der zu zahlenden Tagelöhne. In Bezug auf den leßteren Punkt bemerkt der Verfasser: „Bei weiterer Ent- wickelung der Rieselwirths{haft und bei vollständiger Sicherung ihrer so guten Einträglichkeit, zunächst deren vollständiger Errungen- haft liezen sich wohl auch Anstalten treffen, welche die Stellung threr gesammten Arbeiterschaft in angemessener Weise ordnete und welche der ges2mmten Landwirthschaft zu Vorbildern dienen könnten, wie, neben der nothwendigen Hebung der Bodenerträge, auh die unhaltbaren und Besorgniß erregenden Zustände des ländlichen Urbeiterwesens beseitigt werden können. “
— Ueber die Ergebnisse der Ernte des Jahres 1877 in Württemberg entnehmen wir einer von dem Königlib würt- tembergischen statistish-topographishen Bureau in dem „Staats- Anzeiger für Württemberg“ wveröffentlihten Mittheilung fol- gende Angaben: Die Gesammt-Ackerfläche betrug 867 392,37 ha ; davon waren angebaut 783 748,58 ha oder 90,36 %, bra lagen 83 603,79 ba oder 9,64%. Im Vorjahr stellte si die Gesammt-Ackcrflähe auf 866 701,40 ha, wovon angebaut waren 782242,87 ha oder 90,26%, brah lagen 84458,53 ha oder 9,74%. — Der Gesammtertra betrug an Halmfrüchten: 12780543 Centner gegen 13 142 531 im Vor- jahr; an Futtergewächsen: 10998 511 gegen 9 405 558; an Kar- toffeln: 104096 701 gegen 13 977 984 Ctr.; an Handelsgewächsen und zwar: Oelpflanzen: 152286 Ctr. gegen 154191 im Jahre 1876; an Flachs 11031 Ctr. gegen 16798, Hanf 19 652 Ctr. gegen 26 329, Hopfen 89657 Ctr. gegen 30 769, Tabak: 2597 gegen 5332; an Wurzelgewähsen und Kopfkohl: 11 666 591 Ctr. gegen 14023 254 Ctr. im Jahre 1876, darunter: Nunkelrüben: 7959993 gegen 7 351177; an Hülsenfrüchten und Welschkorn war der Ertrag: 454 847 Ctr. gegen 495 180 im Vor- jahr. — Der Obster trag berechnet si auf 1 074 346 Ctr. Kern- und 56 987 Ctr, Steinobst, während der Ertrag einer mittleren Ernte nah dem Durchschnitt der Jahre 1852—61 zu 1 934066 Ctr. Kern- und 385 855 Ctr. Steinobst anzunehmen ist. Im Jahre 1876 belief sich der Obstertrag auf 452317 Ctr. Kecn- und 7349 Ctr. Steinobst. — Das Areal der Wiesen beträgt 266 856,62 ha, und es sind in diesem Jahr an Heu und Dehmd durchschnittlich 101,99 Ctr. pro Hektar gewachsen, während ein Mitteljahr 94,61 Ctr. pro Hektar liefert. Das diesjährige Gesammterzeugniß beträgt 27 216 417 Ctr. gegen 20 488 033 Ctr. im Vorjahr.
Gewerbe und Handel. .
Der Königliche E S Ade A für die Pro- vinz Preußen, Hr. Sa, ist erst am 1. Juli 1876 in fein Amt eingeführt worden; sein in dem Werke „Jahresberichte der Fabrikeninspektoren für das Jahr 1876, veröffentliht auf Anord- nung des Ministers für Handel 2c.“ (Berlin, Fr. Kortkampf) abge- druckter Bericht umfaßt daher nur die zweite Hälfte des Jahres 1876. In dieser Zeit hat der Fabrikeninspektor 211 Fabriken bee Þtigt, in denen sich 8291 männlihe und 1931 weibliche Arbeiter efanden, darunter 71 im Alter von 12 bis 14 Jahren und 583 von 14 bis 16 Jahren. Erhebliche sabe allonsüveige sind Eisengießerei und Maschinenbau mit 41 Anstalten und 3189 Arbeitern, Glashütten (14 mit 437 Arbeitern, davon 63 zwishen 12 bis 14 Jahren, 75
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zwischen 14 und 16 Jahren), die Königlihe Gewehrfabrik (843 Ar- beiter) und die Bernsteinbaggerei (736 Arbeiter). Die Vorschriften zu Gunsten der jugendlihen Fabrikarbeiter wurden im Allgemeinen, namentlich in den Glashütten, lar beobachtet, so daß der Fabriken- inspektor vielfah Gelegenheit fand, Remeduren zu veranlassen. Rück- PORNS des Anbrinzens von Schu pot SREEgen gegen Verleßung er Arbeiter hat, der Inspektor bei den Fabrikbesitßern meist freund- lihes Entgegenkommen gefunden hat. Arbeiterwohnungen sind in vielen Orten der Provinz eingerichtet, am saubersten bei der Schneidmühle der Gebr. Claafsen bei Danzig. Die Lohnverbältnisse in der Industrie re- eln fi na den ländlichen; während der Ernte verlassen manche Ar- eiter die Fabrik, um bei Gutsbesißern Beschäftigung zu nehmen. Kranken-, Sterbe- und sonstige Unterstüßungskaßsen für Arbeiter sind in der Provinz Preußen nur wenige vorhanden. h
Im Regierungsbezirk Frankfurt sind nah den Ermitte- lungea de? Königlichen Fabrifken-Inspektors Hrn. von Rüdiger (ab- edruckt in den Sahresbericten der Fabriken-Inspektoren für das
ahr 1876, veröffentliht auf Anordnung des Ministers für Handel 2c., Berlin, Fr. Kortkampf) auf 352 Qu.-Meilea mit ca. 1 Million Einwohnern 1392 Fabriken mit 28 555 Arbeitern (2,8%) der Be- völkerung) vorhanden. Namentlich in der Niederlausitz ist die Fabrik- thâtigkeit eine sehr rege. Für die Textilindustrie find daselbst 352 Etablissements mit 12 320 Arbeitern, also beinahe die Hälfte sämmt- liher Arbeiter, vorhanden. Die 314 Zutckerfabriken, Stärkefabriken, Brauereien und Brennereien beschäftigen 5249 Arbeiter. Nicht mit- gezählt sind in dieser Aufstellung 797 Biegeleien, 684 fleinere Wafser- mühlen, 317 Schlächtereien, 14 Theershwvelereien und 41 Abdetereien. Der Fabriken-Inspektor, welcher sein Amt erst im Juni 1876 an- getreten, hat im Jahre 428 Fabriken besihtigt und überall bei den P pelzern, nicht aber bei den Arbeitern bereitwilliges Entgegen- ommen gefunden. S :
Die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter ist im Regierungsbezirk nur gering, die Zahl derselben beläuft sich nur auf 2369 oder 8,3 %% und sinkt in Städten mit ausgebildeterer Fndustrie (z. B. Guben 6/6, Cottbus 7%) unter den Dur(schnitt. Kinder unter 14 Jahren waren selten in der Textilbranche beschäftigt, Nachtarbeit findet in derselben gar nicht statt. Jn der Glasindustrie (12%) und den Tabaf- und Cigarrenfabriken werden mehr Kinder verwendet. Ge- sundheitsgefährliche C Tgung der Kinder in Fabriken ist, mit Ausnahme der Phosphorzündhölzcen - Fabriken nicht beobachtet worden, doch wurden die geseßlichen Bestimmungen über die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter 8. 128—131 der Reichs- Gewerbeordnung nur in größeren beobachtet. Am schwie- rigsten für die Kontrole sind die sogenannten Pachtfabriken, in denen sid oft 6—8 Pächter als Arbeitgeber neben einander befinden. Einen Uebelstand bildet die Auszahlung des Lohns unmittelbar an die Kin- der; der Inspektor \{lägt vor, zur Beseitigung desselben Lohnzettel einzuführen, welhe cine Kontrole über den Verdienft der Kin- der gestatten und überdies den Arbeiter zur Wirthschaftlihkeit an- leiten. — Einer Kontrole nach §. 16 der Reichs-Gewerbeordnung unterliegen außer den Ziegeleien, Schlächtereien und Stauanlagen (809) 304 Anlagen. In 424 Fällen sind Schutzvorrichtungen gegen Unglücksfälle angeordnet worden, meist Bedeckung der durch den Fußboden treibenden Transmissionsriemen durch Kästen (18H).
In der Provinz Sachsen hat die Zahl der jugendlichen
abrikarbeiter in den Zuckerfabriken, nah dem Bericht | des Königs ien Fabrikeninspektors Hrn. Dr. O. Süßenguth in der Campagne 1876/77 um 120—150 (auf etwa 700) abgenommen. Arbeitêr unter 14 Jahren werden gar nicht mehr beschäftigt. In den 131 Cigarren- und Tabaksfabriken des Regierungsbezirks werden neben 3880 erwach- fenen Arbeitern noch 439 von 14—16 Jahren, 189 von 12—14 Jahren und 35 unter 12 Jahren verwendet. In den 149 Anlagen der Metallindustrie fanden außer 12 829 erwachsenen nur 374 Arbeiter von 14—16 Jahren Beschäftigung, in 141 Textilfabriken 3245 erwachsene, 641 Arbeiter von 14—16 und 107 Arbeiter von 12—14 Jahren, in 37 Porzellan- u. dgl. Fabriken 2468 erwachsene und 229 jugendliche. Außerdem finden sich jugendlihe Arbeiter in geringerer Zahl noch in 29 Papier-, 13 Paraffin- u. dgl., 27 chemischen Fabriken, 7 Glas8hütten, 9 Zündhölzerfabriken und in 43 verschiedenen Etablifsse- ments. Uebertretungen der Gewerbeordnung wurden in 35 Fabriken R U Fabrikeninspektor und in 37 durch die Polizeiverwaltungen estgestellt.
In 35 Cigarren- und Tabaksfabriken wurde die mangelhafte Ventilation abgestellt, in den Zuckerfabriken namentlich auf Schutz= vorrichtungen für Fahrstühle Bedacht genommen, und haben die Fa- brifbesißer in diesen wie in allen anderen Fällen sfih den Anfor- derungen des Fabrikeninspektor3 zuvorkommend erwiesen. ;
In Betreff der konzessionspflichtigen Gewerbe ist besonders die Verunreinigung der Gewässer durch Effluvien aus Fabriken ins Auge gefaßt worden.
— Die Direktion der Preunisiven Bodenkredit-Aktienbank hatte an den Staats-Minister Dr. Frkedenthal das Ersuchen gerichtet, zur Förderung der geseßlichen Regelung des Spezial-Psandrechts für Hypothekenbrief-Inha er die Vertreter sämmtlicher preußischen Hypothekenbanken \chleunigst zu berufen, und einige an- dere Institute hatten sich dieser Bitte angeshlosjen. Der genannte Minister hat. in Folge dessen, wie die „Berl. Börs.-Ztg.“ mittheilt, der Preußischen Bodenkredit-Aktienbank folgenden, vom 20. c. datirten Erlaß zugehen lassen: „In dem Cirkular-Erlaß vvm 12. November cr., betreffend den §8. 17 des Einführungsgeseßes zur Deutschen Konkursordnung, habe ih den Vorständen der betheiligten Hypotheken - Kreditinstitute empfohlen, sich über den Gegenstand in einem auf Grund einer Vorberathung zu erstatten- den Kollektivberihte zu äußern. Aus verschiedenen Gründen hat die vorgenannte Art der Behandlung keinen Anklang gefunden, dagegen ist in mehreren der eingegangenen Spezialberihte der Wunsch aùs- gesprochen, daß eine Zusammenberufung der Vorstände zu dem an- gegebenen Zwecke meinerseits erfolgen möhte. Bei der Wichtigkeit und Eilbedürftigkeit der Sache bin ih geneigt, diesem Wunsche statt- zugeben, und habe zu der betreffenden Berathung eine Konferenz auf Sonnabend, den 5. Januar ftr., Morgens 11 Uhr, in dem Sißzungs- saale des landwirthschaftlihen Ministerii anberaumt. Die Direktion lade ih hierdurch ein, sih an der Konferenz durch Absendung eines Vertreters gefälligst zu betheiligen.“
— Bei der Magdeburger Allgemeinen Versicherung s- Actien-Gesellschaft (Abtheilung für Unfall-Versicherung) kamen im Monat November 1877 399 Unfälle zur Anzeige, und zwar 11 Unfälle, welhe den Tod der Betroffenen zur Folge gehabt haben, 2 Unfälle, in Folae deren die Beschädigten noch in Lebensgefahr schweben, 34 Unfälle, welche für die Verleßten voraussichtlih lebens- längliche, theils totale, theils partielle Invalidität zur Folge haben werden, 352 Unfälle mit voraussichtlih nur vorübergehender Erwerbs8- unfähigkeit. — Von den 11 Todesfällen treffen 2 auf Zuterfabriken, je einer auf einen Steinbruch, eine Maschinenfabrik, Papierfabrik, Brauerei, Mahlmühle, Messershmiede und Schleiferei, Kalifabrik, ein Kohlenbergwerk, Baugewerk ; von den 2 lebensgefährlichen Be- \chädigungen je eine auf eine Mablmühle ein Baugewerk.
— In der Generalversammlung des Hörder Bergwerks8-- und Hüttenvereins wurden die Vorschläge des Verwaltungs- raths sämmtlich angenommen und die Decharge für das Geschäfts- jahr 1876/77 einstimmig ertheilt. Es ift damit die Verwendung des Reservefonds zur Reduktion der Unterbilanz und ferner die Herab- schung des Grundkapitals von 14,745,000 Æ auf 7,372,500 M bee chlossen worden.