1939 / 242 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 Oct 1939 18:00:01 GMT) scan diff

Reich8- und Staatsanzeiger Nr. 242 vom 16 Oftober 1939. S. 4

Spivßeund gerade Medizinkorke. Höchstlänge: e D I G S . 15 mm Durchmesser über 13 mm bis 20mm. « « « « 20 mm Durchmesser über 20 mm bis 24 mm R r 22 0 Medizinkorke für Exportzweke dürfen auch in anderen. Längen hergestellt werden. Siphonkorke în allen gebräuchlihen Durhmessern . « «a « Fsolierflashenkorke

in ‘allen gebräuchlichen Durhmessern . . « «

Spibeundgerade Flaschenkorke îIn allen gebräuchlihen Duxhmessern .

Schaumweinkorke li

Biertransportfaßkorke in allen gebräuchlihen Durhwessern .

Spitze Faßkorke und Spunde für die chem.- pharm. Fndustrie in allen gebräuchlichen Durhmessern . „25 mm 2. Die gemäß § 5 Abs. 2 zugelassenen Waren sind folgende: a) Erzeugnisse für technische 2 w e d. Preßkorkplatten mit Teerprodukten eingestrihen oder mit Teerpappe beklebt, nur für aufsteigendes Mauerwerk. Preßkork in Platten, Rollen und Blöcken zur Her- stellung von Dichtungen für die Motoren-, Automobil- und Flug- zeugindustrie, Munitionsteilen, Teilen für Feinmechanik der Rüstungsindustrie, Fsolierunterlagen für empfindliche Maschinen, Bändern für Bandsägen-Auflagen, Polierscheiben für die Metall- und Glasindustrie, Teilen für die Zieh- und Schleifindustrie, Hülsen für die Textilindustrie, orthopädishem Schuhzubehör und Einlegesohlen. b) Erzeugnisse für die Nahrungsmittel- und. hem.-pharm. Fndustrie. Preßkork zur Herstellung von Kronenkorken, Schrauh-

vershlüssen und dergleichen, Preßkortstopfen als Ersay für Naturkorkstopfen.

Berlin, den 16. Oktober 1939.

Der Reichsbeauftragte für Waren verschiedener Att. J. V.: Dr. Hoffmann.

32 mm

Anordnung zur Aenderung der

Anordnung 3

der Reichsstelle für Kohle über die Brennstoffversorgung der

Haushaltungen, der Landwirtschaft und des Kleingewerbes vom 21. September 1939 (Deutscher Reichsanzeiger und

Preußischer Staatsanzeiger Nr. 221 vom 21. September 1939).

Vom 14. Oktober 1939.

Auf Grund der Verordnung über den Warenverkehr in der Fâässung vom 18. August 1939 (Reichsgesebbl. T S. 1430), der Vecordnung über die Errichtung von Ueberwachungsstellen vom 4. September 1934 (Deutscher Reichsanzeiger und Preu- ßisher Staatsanzeiger Nr. 209 vom 7. September 1934) in Verbindung mit der Bekanntmachung über die Reichsstellen zur Ueberwachung und Regelung des Warenverkehrs vom 18. August 1939 (Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger Nr. 192 vom 21. August 1939) und der An- ordnung des Reichswirtschaftsministers über die Lenkung des Verbrauchs von Kohle vom 7. September 1939 (Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger Nr. 210 vom 9. September 1939) wird mit Zustimmung des Reichswirt- schaftsministers angeordnet:

Berliner Börse am 16. Oktober.

_ Zum Wochenbeginn wiesen die Aktienmärkte bei freundlicher Grundstimmung allgemein Kursbesserungen auf. Das Geschäft war zroar kaum lebhafter als an den Vortagen, jedoch handelte es sih bei den Abshlüssen fast ausshließlih um Kaufaufträge, Stärkste I fanden die Ausführungen des Generalbevoll- mächtizten für die Wirtschaft, Reichäwirtschaftsminister und Reichsdankpräsident Funk auf der ersten Kriegsmesse in Wien. Auch die Bilanzsizung bei der Hoesch AG. bot Anregung.

A:n Montanmarkt lagen lediglich Mannesmann und Ver- einigte Stahlwerke mit je !/s % nit voll behauptet. Anderer- seits stiegen Rheinstahl um 24, Hoesh um */s und Harpener um 1/2%. Bei den Braunkohlenwerten standen Bubiag mit + 2% % im Vordergrunde. Von Kaliaktien erzielten Salz- detfurth eine Steigerung von ?/4 %, in der hemishen Gruppe ge- wannen Göldshmtidt 1 %.

Farben blieben mit 15614 unverändert, Elektro- und Ver- En hatten x ruhiges Geschäft, konnten ihren Kurs- tand aber zumeist bessern. AEG. gewannen %, Schles. Gas 1/2, Gesfürel 4 und EW.-Schlesien 1 %. Andererseits gaben Accu- mulatpren 1m 1/2 % nah. Von Autoaktien stiegen Daimler um 56 und BMW. um 4 %, im leßtgenannten Ausmaß höher lagen erner von Maschinenbauwerten Demag. Rheinmetall-Borsig tiegen Um 11/2 %. Nennenswert gebessert lagen ferner Bremer

olle mit + 1, Bank für Brauindustrie mit + 174 und AG. für Verkehr mit + 14 %,

Jm Verlaufe blieb die Kursbewegung nach wie vor über- wiegerd nach oben gerichtet. Durch einen Gewinn von 1% zeichneten sich Schering aus. Siemens gingen allerdings um 14 % zurüd, ebenso BMW.

egen Gnde des Verkehrs war die Stimmung bei mäßigem

G Geschü! t behauptet, Favben {lossen mit 1564, Rheinstahl ti und Linie Stahl mit 904. S

Der & 27 der Anordnung 3 wird wie folgt geändert: 8 27 Die Abschnitte A, F, G und H dieser Anordnung treten

mit Ablauf des 25. September 1939, die übrigen Vorschriften diesex Anordnung mit dem. 1, Dezembex 1939 in Kraft.

Berlin, den 14. Oktober 1939. Der Reichsbeauftragte für Kohle. C Btl

| Bekanntmachung, betv. -Verbote- ausländischer Druefschristen.

Jm Einvernehmen mit dem Reichsminister für Volks- aufflärung und Propaganda wird auf Grund des § 1 der Verordnung des Reich8präsidenten zum Schutze von Volk und Staat vom 28, Februar 1933 bis auf weiteres im Fnlande die Verbreitung der nachstehend aufgeführten Druckschriften verboten; E

„Through Embassy Eyes“ (Buh) von ‘Martha: Dodd. - Verlag- Harcourt, Brace and Co., New York,

„Secret Armies“ (Buh) von John L. Spivak. Modern Age Books, Fnc. New York,

„Wandlung Blätter füx “panidea- listishen Aufb-au“/ (Zeitschrift), ershienen im Buchversand der Jnternationalen Panidealistischen Vereinigung in - Züvich. - \

SämtlicheSchriften von Graf Hans Huyn.

Berlin, den 10. Oktober 1939.

Der -Reichsführer bh und Chef der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Fnnern. J. A.: Müller.

Bekanntmachung.

Die am 13. Oktober 1939 ausgegebene Nummer 201 des Reichsgefeßblatts, Teil L, “enthäkt:

Verxoxdnung über die Ausdehnung des Geltungsbereihs der Betrjiehskxankenkasse des, Reichs M A auf die Betriebe und Verwaltungsstellen der Wehrmacht. Vom 9. Oktober 1939.

Zweite: Duechfühxungsverordnung zur Notdienstverordnung (E Gran der Notdienstpflihtigen). Vom 10. Oktober 1939.

Verordnung über die Verlängerung der Amtszeit der Zeit- beamten im Dieonste-dox Gemeinden- und Gemeindeverbände. Vom 11. Oktober 1939. - :

Vexoxdnung über Kapitalkreditbeshaffung für landwirtschaft- lihe Pächter in der Ostmark und. im Reichsgau Sudetenland. Vom 11. Oktober 1939. :

Umifäng: 172 Bogen. Verkaufspreis: 0,15 NA. Postversen- dungSsgebühren: 0,03 N.AÆ für ein, Stück bei Voreinsendung auf unser Postsheckonto: Berlin 96 200.

Berkin NW 40, den 14. Oktober 1939. Reichsverlagsamt. Dr. Hubrich.

Prtreußén.

EinziehungS8verflügung.

Auf Grund des Gesezes über die Einziehung kom- munistischen Vermögeus vom . 26. Mai 1933 RGVBl. I S. 293 —, in Verbindung - mit dem Gese über die Ein- ziehung staats- und volksfeindlichen Vermögens vom 14. Fuli 1933 RGVBl. I S. 479 und der Preußishen Ausfüh- rungsverordnung vom 31. Mai 1933 GS. S. 207 werden folgende: Vermögenswerte des Arbeiter-Rad- fahrvereins „Vorwärts“ in Hörnerkirchen zugunsten des Preußischen Staates eingezogen.

Lfd. Nx. - Bezeichnung Betrag - 1 Bargeld 69,69 RA Schleswig, den 10, Oktober 1939. Der Regierutg8präsident. J. A.: Wi usloe.

aftsteil.

Am Kassamarkt ‘bewegten sich Banken meist M leßtem Stande. « Hyp.-Bankemn hatten umeinheitliche* Kursentwiklung und lagen vielsah etwas \chwücher. Rheinwestboden verloren gegen leßte Rotiz- 1-9/6, - Bemerken3werte “Steigerungen ergaben si für verschiedene per Kasse gehnmdelte Bahntenwerte. Am Markt der Kolonialpapiere zeihneten sich Kanterun durch einen Gewinn von 2 9% ‘ans; "Otavi waren um % A erhöht. Bei den zu Ein- heitsfurson - gehandelten Fndustrieaktien sah man einige Herauf- jeßungen um, 3 bis 5 9%/. Andererseits kam es hiex auhch zu Rückgängen um 2 bis 24 °/o.

Jm variablen Rentenverkehr stieg die Reichsaltbesizanleihe auf 133,80 gegen 1335/8, die Gemeindeumschuldung blieb mit 93,20 unverändert.

Am Kassarentenmarkte bestand weiter Kauflust für Pfand- briefe. Liquidationspfandbriefe waren epa C beachtet, Kommu- nalobligationen lagen behauptet. Stadtanleihen blieben ziemlich umsablos. Von Movinzalleihan waren 30er Brandenburg um A % ermäßigt. Von Vevrbandsanleihen verloren 35er Ruhr- verband und Schleswig-Holsteinischer Elektrizitätsverband Reihe 8 ebenfalls je !/4 %.

Von Altbesizemissionen stiegen Alte Hamburger um 4 %

Länderanleihen bröckeliten zum Teil geringfügig ab. Reichsanleihen waren behauptet. Fndustrieobligationen hatten niht ganz ein- heitlihe Kursentwidlung, im großen und ganzen aber freundliche Tendenz.

Von Steuergutscheinen 1 galten Dezember mit 98,95 und Fa- nuar mit 98,30 etwas niedriger. Februar war mit 97/4 unver- ändert, ebenso. März mit 97,70 sowie April und Mai mit 97,60.

- Steuergutscheine I] bewegten sih auf leßtem Stande.

Der Privatdiskontsay wurde bei 24 % belassen. , Am Geldmarkt war die Lage L ria, Die Ss für Blankotagesgeld ermäßigten sich um s % auf 1?/s bis

Bei der Amtli besonderen Veränderungen festzustellen,

chen Berliner - Devisennotierung waren - leine

Fn Berlin festgestellte Notierungen und telegraphische Auszahlung, ausländishe Geldsorten und Banknoten

Telegraphische Auszahlung.

Aegypten(Alexandrien und Kairo) . Afghanistan (Kabul). Argentinien (Buenos Aires) „4 «T Australien (Sidney) Belgien (Brüssel u. Antwerpen) . Brafilien (Nio de Janeiro) . . Brit. Indien (Bòm- ._ bay-Calcutta). Bulgarien (Sofia) . Dänemark (Kovenhg.) England (London). . Estland (Neval/Talinn) Finnland (Helsingf.) Frankreich. (Paris)... Griechenland (Athen) Holland (Aniskerdain und Notterdam). . Iran (Teheran) . .. äIsland (Neykiavik) . Italien (Nom und Mailand) Japan (Tokio u. Kobe) | Jugoslgqwien (Bel-| grad und Zagreb). Kanada (Montreal). Lettlind (Vkga) - .. Litauén (Kowond/Kal:- | a A Luxemburg (Luxem- burg «62 Neusretand (Welting-- O S aaa Norwegen (Oslo) Portugal (Lissabon). | Numänjen (Bukarest) Schweden(Stockholm und Göteborg) . . Schweiz (Zürich, Básel und Bérn). Slotvakei (Préßburg) Spanien (Madrid und Barcelona) ..….. Südafrik. Union (Pre- toria, Johannesbg.) Türkei (Istanbuk) Ungarn (Budapest) . Uruguay (Montevid.)- Verein. Staaten von-

Amerika (New York).

1 äqayvt. Bfd. 100 Afghani

1 Pay.-Pefs. 1 austr. Pfd.

100 Belga 1 Milreis

100 Nupien 100 YLeva 100 Kronen

1 engl. Pfund

100 estn. Kr.

100 finnl. M- 100 Fres. 100 Drachm.

100 Gulden 100 Nials 100 isl. Kr.

100 Lire

1 Yen : 100 Vinar 1 fanad. Dol!. 100 Lats

100 Llîtas

4 100 lux. Fx. -

100 Kronen 100 (Fscudp 100 Lei

100 Kronen t00 Franfkèn“ 100 Krónen 100 Peseten

1 südafr. Pf. 1 türk. Pfund 100 Pengöó 1 Goldpe|o

16. Oktober

Geld

18,73 0,578

41,64 0,130 3,047

48/05

62,44 4,995

92,353 132,22 14,28 38,31

13,09

| 0/583 P 5,694

48,75

‘41,94 -10,41 * 4 L neuteel. Pf. j.

56,59 9/091 59,29

595,89 8,991

95,61

1,978 . 0,929

2,491.

Brie!

18,77 0,582

41,72 0,132

3,053 48,15

62,56 5,005 2,357

132,48

14,30

38,39

13,11 0/585

5,706 48,85 42,02 10,43 56,71

9/109 59,41

56,01 8,609

95,67

1,982 0,931 2,495

14. Oktober

Geld

18,73 0,578

41,64 0,130

3,047 48/05

62,44 4,995 2,353

132,22

14/28 38,31

13,09 0,583

5,694 48,76 41,94 10,41

p

59,29

55,89 8591

29,61

1,978 0,929 2,491

Brief

18,77 0,582

41,72 0,132

3,053 48/15

62,56 5,005 2,357

32,48

14,30

38,39

13,11 0/585

5,706 48,85 42,02 10,43 56.71 9.109 59,41

56,01 8,609

25,67

1,982 0,931 2,495

Frankreich . . Austéalien, Néus

anada S e « ee

Britis(-Indien « « - «

England, Aegypten, Südafrik, Union

Geld 9,99 5,674 7,992

74/53

2,198

Für den innerdeutshen Verrehnungsverkehr gelten folgende Kurse:

Brief 10,01 5,686 8,008 74/67 2,202

Sovereigns. „.. . - 20 Francs-Stüke . .' Gold-Dollars Aegyptische 00/0 6 0 Amerikanische: - 1000—5 Dollar. . 2 und 1 Dollar. . Argentinische . « » « « Australishe « « « « Belgische . « « o e o Brasilianische « « Brit.-Indische « « « Bulgari\che . « « Däni|che 0.0.06 Englische? große. « 1 £ u. darunter Estnische - 4.3/2... innische 0.042... ranzösishe . »«« olländishe . « «.. talienishe: große 100 Lire u. darunt, Las a0 anadishe ... ««« Lettländishe . Litauische: große 100 Litas u. darunt. . LQrxernburgifche . 2 Norrvegisthe . Numüänisthe: 1000 Lei und neue 500 Lei unter 500 Lei... Schwedische ..... Schweizer: große . . 100 Frs. u. darunt. Spanische ...... Südafr. Union „« - Türkische

E S ., ..

H Notiz

Ungarische

für | 1 Std

l ägypt. Pfd.

1 Dollar

1 Dollar

1 Pavy.-Peto 1 austr. Pfd. 100 Belga

1 Milreis 100 Nupien 100 Leva

--| 100 Kronen -| 1 engl. Pfund

1 engl. Pfund

100 estu Kr. l.

100 finnl. M. 100 Frs.

100 Gulden 100 Lire

100 Lire

100 Dinar 1 fanad. Doll. 100 Lats

. (100 Litas

100 Litas 100 lux: Fr. 100 Kronen

100 Lei

100 Lei

100 Kronen 100 Frs.

100 Frs.

100 Peseten

1 südatr. Pfd. 1 türk. Pfund 100 Pengó

16. Oktober

Geld

20,38

16,16 4,18% 9,28

2,64 2'64 0/55 6,99 41/60 0/115 69,36

48,00 9,48 9,48

4,94 5,39 132,09

13,07 5/63 2,14

41,70 10/40 ‘56,49

59,18 55 84 55 84

9,18 1,89

Brie}

20,46

16,22 4,205 9,32

2,66 2/66 0/57 7,01 41,76 0/135 69/64

48,20 952 9/52

4,96 541 132/61

13,13 567 2/16

41,86 10/44 56,71

59,42 56 06 56/06

9,22 1,91

“Ausländische Geldsorten und Banknoten.

14. Oktober

Geld

20,38

16,16 4,185 9,28

9,64 2/64 0,55 6,99 41/60 0,115 69,36

48,00 9/48 9/48

4,94 5,39 132,09

13,07 5/63 2/14

41,70 10/40 56,49

59,18 99,84 99,64

9,18 1,89

Brief

20,46

16,22 4,205 9,32

2,66 2/66 0/57 7/01 41,76 0,135 69,64

48,20 9/52 9/52

4,96 b 41 132'61

13,13 567 2/16

41,86

10,44 56,71

59,42 56/06 56/06

9,22 1,91

Fortseßung des Wirtschaftsteils in der Ersten Beilage.

für den Amtlichen und

Verantwortlich: Nichtamtlichen Teil, den Anzeigenteil und

für den Verlag:

Berlin, Wilhelmstr. 32.

Vier Beilagen

Präsident Dr. Schlange in Potsdam; für den Wirtschaftsteil und den übrigen redaktionellen Teil: Rudolf Lanbsch in Berlin-Charlottenburg.

Druck der Preukishen Druckerei- und Verlags-Aktiengesellschaft.

(einschließlih Börsenbeilage und eine Zentralhandelsregisterbeilage),

. Reichsaußenministers,

‘dere das

Erste Beilage

zum Deutschen RNeichSanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Ir. 242

1939

Wirtschafisieil.

(Fortsezung.)

Die Mission der Wiener Messe.

Rede des Reichswirtschafstsministers Funk zur Sröffnung der Wiener Messe.

Jn feierlihem Rahmen wurde am Sonntag die 37. Wiener Internationale Messe als erste Kriegsmesse Großdeutschlands vom Generalbevollmächtigten für die Wirtschaft, Reichswirtschafts- minister und Reichsbankpräsident Funk, eröffnet.

Gauleiter rckel begrüßte an der Spiße der Ehrengäste den Reichswirtschaftsminister. Sein besonderer Gruß galt auch den * Vertretern der an der Messe beteiligten Staaten, dem Minister a. D, Prantsh (Rumänien), den Gesandten Cernak (Slowakei) und Nickel (Ungarn) sowie den Generalkonsuln und Konsuln von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, Jtalien, Fugoslawien, Luxemburg, Holland, dexr Schweiz und der Türkei. Ferner konnte Gauleiter Bürckel die zahlreih er- schienenen Vertreter des Staates, darunter den Vertreter des Generalkonsul Döhle, der Partei, der Wirtschaft und der Wehrmacht begrüßen. Bürckel betonte, die Messe sei ein Ausdruck des cehrlihen Wollens Deutschlands, mit allen Völkern wirtschaftlich zusammenzuarbeiten, soweit sie sich nicht des Krieges gegen Deutschland schuldig machten.

Abschließend sprach Reichswirtschaftsminister Funk, dessen Ausführungen mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurden.

„Wenn ich heutè die Grüße des Führers sowie der Reichs- regierung zur Eröffnung der 37, Wiener Messe überbringe, so spreche ih zugleich der deutschen Ostmark den Dank aus für diè hervorragende AÄusrichtung der Messe der dritten nach der Heimkehr ins Reich. Wien schickt sich heute an, neue Wirtschafts- bande zu befreundeten Nationen zu knüpfen und alte zu festigen, in einem Augenblick, da unsere Gegner im Westen alles daran seßen, um bewährte traditionelle Beziehungen zu zerreißen und ein in fleißiger Arbeit aufgebautes Wirtschastsgefüge zu zer- stôóren. Weil Versailles dank der genialen Taten Adolf Hitlers zuschanden ging, soll Deutshlands Vernichtung nunmehr in einem zweiten Waffengang versucht werden. Zur „Humanisierung“ dieses Vorhabens soll ein Blockadering um Deutschland dienen, um Deutschlands Güteraustaush möglichst abzudrosseln. Daß bei dieser Gelegenheit notwendigerweise auch das Wirtschaftsleben der neutralen Staaten Schaden nehmen muß, bekümmert unsere Gegner niht. Fa, es is ihnen dies sogar ein niht unwill- fommener Anlaß, die Völker der nichtkriegführenden Staaten auch noch für ihre Jnteressen einzuspannen. Dieser Versuch muß ebenso erfolglos bleiben wie die Blockade selbst. Wohl haben sie uns zu Verdunklungsmaßnahmen gezwungen, denen beispiels- weise auh die Kölner Herbstmesse zum Opfer fiel, dafür strahlt aber das Schaufenster unserer Wiener Messe um so heller und beweist den Besuchern des Fn- und Auslandes am besten, daß die wirtshaftlihe Arbeit in Deutschland nicht nur fortgeseßt, sondern noch gesteigert wird. Die Bedeutung der Wiener Ver- anstaltung wird. noch dadurch unterstrichen, daß sih Ftalien, die Slowakei, Ungarn, Bulgarien und die Türkei mit eigenen Sonderschauen beteiligen und der Messe hierdurch ein imposantes internationales Gepräge verleihen.

Diese Schau anusgesuhter Qualitätserzeugnisse, auf der sih sechs Länder in edlem Wettstreit um die wirtschaftlihe Leistung zujammenfinden, ist gerade in heutiger Kriegszeit eine machtvolle Kundgebung für den friedlichen Aufbauwillen, der alle Staaten des mittel- und südeuropäischen Raumes beseelt. Daß insbeson- nattionalsoztialistische Deutschland von diesen Gedanken und Gefühlen erfüllt ist, beweist wohl nichts so eindrucksvoll wie dex Vorschlag unseres Führers für eine wirt- schaftliche Friedenssicherung und eine neue wirtshaftlihe Ordnung der Welt, die der Förderung des Wohlstandes ‘der Völker durch wixtschaftlihe Zusammenarbeit dienen soll. Gerade diejenigen Wirtschaftsfragen, die die Welt seit dem Kriege vergeblich zu löfen suchte, nämlih die Währungsfrage und die mit thr in ursäch- Tlihem Zusammenhang Ie Ne Neugestaltung der Weltmärkte, fönnen am besten und erfolgreihsten in internationälen Verhand- lungen gelöst werden, wobei es völlig klar ist, daß: bei diesen Problemen die politishen und die wirtshaftlihen Auswirkungen wechselseitig bedingt sind. Hier sichert der Frieden den A dexr Wirtschaft und die Wirtschaft den Erfolgdes Friedens.

Wien hat nunmehr etne Mission zu erfüllen, die zu Höchst- leistungen verpflichtet. An der geschihtlihen Völkerstraße, die Donau aufwärts von Osten nah Westen und am Schnittpunkt der Nord-Südlinie gelegen, hat diese altehrwürdige Stadt heute mehr denn je die Bedeutung eines zentralen Handelsplaßes für Mittel- europa und den Südostraum. Die im Bau befindlichen Kanal- projekte Nhein—Main—Donau und Oder—Donau werden den alten Handelswegen für den Großverkehr geeignete neue und vor allem billige Wasserstraßen hinzufügen. Fn einigen Fahren wird Wien seiner wirtshaftlihen Bedeutung und seiner zentralen geographischen Lage entsprehende Umschlagsmöglichkeiten und den rößten Binnenhafen Europas besißen. Was Friedrich List, der Freund dieser Stadt, vor 100 Fahren seherish er- kannte, wird damit Wirklichkeit. Er kämpfte gegen die deutsche Kleinstaaterei und gegen die Zollhemmnisse, ex kämpfte für die Verkehrserschließung und für den wirtschaftlihen Fortschritt. Sein Ziel wax die Schaffung eines mitteleuropäishen Wirtschafts- raumes und ein reger Güteraustausch mit den Donauländern und dem Balkan. Jn Oesterreih und Ungarn hat ex für seine Jdee eworben und wurde überall mit hohen Ehren aufgenommen. Fn eiden Ländern war man stolz darauf, seine Bedeutung früher erkannt zu haben als in seinex engeren Heimat, Fn. den Auto- straßen des Führers, in den großzügigen Kanalbauten, vorx allem aber im Grofibeutschleanis Adolf Hitlers selbst sind Lists Pläne und Träume nuumchx Wirklichkeit geworden. Fm zweiten Buch seines „Nationalen Systems“ sagt List einmal: „Manufakturen, Handel und Schiffahrt gehen einer Zukunft entgegen, welche die Gegenwart so weit überragen wird, als die Gegenwart die Ver- gangenheit überragi, nux muß man den Mut haben, an eine große nationale Zukunft zu glauben und in diesem Glauben vorwärts- \chveiten.“

Fn diesem Glauben hat Deutschland im Fahre 1933 seine davrniederliegende Wirtschaft wieder aufgebaut und in den darauffolgenden Fahren einen in der Geschichte der Völker ein 0E Aufstieg erlebt. Wir haben auch in der Handelspclitik neue Wege beschritken neu allerdings nur hinsihtäih der Anwendung im zwischenstaatlichen Verkehr, denn die Erkenntnisse, nah denen unser Außenhandel ausgerichtet wurde, entsprechen uralten. soliden Kaufmannsgrundsäßen. Troßdem ent- rüstete man sih in den Ländern, in denen man dank eines großen fotonialen Besihes und infolge eines enormen Kapitalreihtums noch nach den hergebrahten außenhandelspolitishen Spielregeln arbeiten konnte, darüber, daß wir es überhaupt wagen konnten, als e ¿citgemäße und zweckmäßige Lösungen für die Ueberwindung unse-

Verlin, Montag, den 16. Yftober

rer Wirtschaftsnöte zu finden. Das Gute ist ja immer der Feind des Besseren. Multilaterale Handelsverträge, Meistbegünstigung und Freizügigkeit des Da) ungeoe Tes sind gewiß hervorragende Jnstrumente der Förderung des Welthandels. Noch vorteilhafter as die Pflege der Wirtschaftsbeziehungen wäre jedoch nah unbe- trittener Meinung aller Völker der Erde einelange Periode dex friedlitGén usammenarbeit gewesen. So- lange man sich skrupellos über diese unbestrittenen Erkenntnisse hinwegseßt, können und müssen wix ruhig bei unseren so sehr um- strittenen Handelsmethoden bleiben.

Das bilaterale Vertragssystem Deutschlands is auf den natürlichen Vorausseßungen der gegenseitigen Bedarssbefriedigung aufgebaut und orientiert ‘sih an den wirtschaftlichen Ergänzungs- möglichkeiten der vertragshliezenden Parteien. Die Vorteile sind beiderseitig. Das ist das Geheimnis dieses Erfolges, den wir vor allem bei der Ausegestaltung unserer Wirtschastsbeziehungen zum Südosten verzeichnen können, eines Erfolges, den man uns in den Ländern nicht verzeihen kann, die den Welthandel in Erbpacht zu haben glauben.

Abs nah dem Abschluß des deutsch-rumänishen Handelsver- trages im März dieses Fahres der Balkanhandel plöulih auch für die englischen Fnteressen wieder aktuell wurde, erwähnte ein nam- hafter Vertreter dieses Landes in einem Vortrag einmal, wie vor- teilhaft es für die englischen Handelspartner sei, ihre Ausfuhr i n englishen Pfunden und nicht mit Aspirin- tabletten bezahlt zu bekommen. Jh weiß nun wirklich nicht, ob es immer moöglich sein wird, deutshe pharmazeutishe Erzeug- nisse dur englische Pfunde zu erseßen und damit Kopfschmerzen hierfür verwendet man nämlich die Aspirintabletten zu ver- treiben. Jmmerhin finde ih den genannten Vergleich niht beson- ders fair, denn der deutschen chemischen Fndustrie verdankt mancher englische Busineßman überhaupt erst die Möglichkeit, die kolo- nialen Reichtümer ohne gesundheitlihe Schädigung in Pfunde zu verwandeln.

__ Der Landwirt auf dem Balkan exportiert seinen Weizen aber bestimmt nicht, nur um einen Pfund-Scheck zu erhalten, zumal die Einlösung heute u. U. shwierig und auch verlustreih sein dürfte, sondern um sih beispielsweise einen Pflug dafür zu kaufen. Diesen Pflug liefert ihm Deutschland, und der Bauer spart dabei noch Frachtkosten und Transportrisiko. Das ist kurz gesagt der Sinn unserer Handelsverträge, und es is wirklih nicht einzusehen, in- L hierdurh die Fnteressen dritter Länder beeinträchtigt

erden.

___Es bleibt jedem Lande unbenommen, ähnliche oder gleiche Ver- einbarungen zu treffen, die sicherlih in manchen Staaten zu einer fveudig begrüßten Konsolidierung einer labilen Wirtschaftslage beitragen würden. Statt dessen überließ man den Weizenbauer auf dem Balkan dem Spiel des Zufalls oder des Weltmarkts, der den Weizenpreis nah allen möglichen Gesichtspunkten, aber nur nicht nah den Fnteressen des Balkans, reguliert. Am einfachsten war es natürlich für die Gegner der deutschen Handelspolitik, sich erst gar niht mit den Wirtschaftserzeugnissen der Vertragsländer zu beschweren, die man ja infolge des eigenen kolonialen Besitzes jowieso nur hätte - weiter verkaufen können, und gewährte statt- dessen lieber hohrentable Kapitalanleihen. Fn welche Abhängig- keit die damit Beglückten aber gevaten, braue ih Jhnen hier in der Ostmark nach den in der Weltwirtschaftskrise gemachten Er- fahrungen nicht näher zu erläutern. Auch die Südoststaaten haben noch heute an diesen „Segnungen“ der Nachkriegszeit zu tragen. Politisch gesehen führen solche Anleihen immer zu einer Beeinträch- tigung der nationalen Selbständigkeit, wirtshaftlich geschen haben sie die Schwierigkeiten niemals beseitigt, sondern höchstens vertagt. Deutschlands Schicksal bis 1933 ist ein warnendes Beispiel für solche finanzpolitischen Transaktionen. Die Diktatur des Geldes hat namenloses Elend über viele Völker der Erde gebracht. Es war die Zeit, wo das Geld allein oder fast allein Politik machte.

Unsere Nachbarn im Osten und Südosten werden am cehesten ermessen können, welhe Bedeutung die Landwirtschaft und ihre Erzeugung im völkishen und wirtschaftlihen Leben der Staaten hat. Das Kernproblem der deutschen Ernährungswirtschaft liegt in dem knapp vorhandenen Nahrungsraum einerseits und in der wachsenden Bevölkerung mit einem hohen Lebensstandard anderer- seits. Um die aus beschränktem Bodenertrag und natürlichem Wachstum des Volkes sich ergebenden Versorgungsspannungen zu mildern, haben wir eine intensivere Bewirtschaftung der landwirt- schaftlichen Nußfläche angestrebt und erreiht. Die systematische Durchführung der unter dem Begriff Erzeugnngsshlacht bekannten Maßnahmen hatten im weiteren Verlauf eine Stabilisierung unseres Einfuhrbedarfs zur Folge, so daß wir unseren ausl|än- dischen Lieferanten den Absaß ihrer Erzeugnisse in einer bestimmten mengen- und wertmäßigen Höhe sogar vertraglicch garantieren könnten. Für die agrarpolitishe Einbeziehung der südöstlichen Länder in die mitteleuropäishe Wirtschaft hat sh besonders auch unser Reichsernährungsminister R. Walther Darré seit Fahren erfolgreich eingeseßt. Einer Rethe von Agrarländern gelang es so, durch eine Anpassung des Erzeugungs- an das im voraus bestimmte Ausfuhrvolumen die Weltwirtschaftskrise, die auch im Südosten

Devisenbewirtschaftung.

Devisenverkehr mit dem besezten ehemals : polnischen Gebiet.

Der Reichswirtschaftsminister hat durch Runderlaß 122/39 D. St. 53/39 R. St. die Devisengrenge zwishen dem Deutschen Reich und dem beseßten ehemals polnishen Gebict grundsäßlih aufgehoben. Nah dem Runderlaß kann die Ueberweisung von Reichsmarkbeträgen im Verkehr zwischen dem Deutschen Reich und dem beseßten Gebiet im allgemeinen ohne Genehmigung erfolgen. Dasselbe gilt für die Mitnahme von Zahlungsmitteln über die Grenze zwischen dem Deutschen Reih und dem beseßten Gebiet. «Fn dem Runderlaß wird jodoch darauf hingewiesen, daß \sih der Zahlungsverkehr grundsäßlih im Ueberweisungswege vollziehen soll und Reichskreditka\sensheine im Deutschen Reih nur zur Mitnahme von Barbeträgen im Reise- und Grenzverkehr ab- gegeben werden. Für den Warenverkehrx fallen bei der Ausfuhr von Waren die Exportvalutaerklärungen, bei dex Einfuhr von Waren die Devisenbescheinigungen fort.

_Auf dem Gebiet des Kapitalverkehrs bleiben zunächst gewisse Beschränkungen aufrechterhalten, insbesondere für Forderungen von in dem beseßten Gebiet ansässigen Personen gegen Personen, die im Gebiet des Deutschen Reichs ansässig sind, wenn diese Forderungen bereits am 31. August 1939 bestanden; aus- genommen sind jedoch Forderungen aus dem Waren- und Dienst- leistungsverkehr, die alsbald frei werden. Weiterhin bleiben die Verfügungen über Sperrguthaben bei Kreditinstituten des Deuts- hen Reichs genehmigungsbedürftig; ebenso Verfügungen über Wertpapiere. Für den Verkehr zwishen dem Deutshen Reich und Ostoberschlesien fallen sofort sämtlihe Beshränkungen fort.

Die Durchführung der Devisenbewirtshaftung obliegt in Ost- obershlesien der Devisenstelle Troppau und in dem übrîgen be- seßten Gebiet der beim Oberbefehlshaber Ost, Oberverwaltungs- hef, eingevihteten „Devisenstelle Ober-Ost“,

ungeheure Erschütterungen hervorgerufen hatte, zu überwinden und sih von den Krisenfolgen zu sanieren. Als weitere Folge er- gab sih daraus für diese Länder die Möglichkeit, durch Aenderung threr Arbeitsmethoden sowie dur eine teilweise Umstellung ihrer Erzeugung vom Getreide- zum lohnenderen Fndujtriepflanzen- anbau eine beahtlihe Erctragssteigerung und eine größere Renta- bilität zu erzielen. E J

Durch die Wirtschaftsverträge mit diesen Ländern werden wertvolle brachliegende Wirtschastskräfte mobilisiert. Jhre Er=- schliezung wird zur Festigung des gesamten Wirtschaftsgesüges beitragen und eine Kaufkraftsteigerung zur Folge haben, die nicht nur die Handelsbeziehungen zu Deutschland, sondern auch zu dritten Ländexrn befruhten wird. Verständnisvolle Zu- sammenarcbeit, Steigerung des Außenhandels durch Tausch der beiderseitigen Probdufktionsüberschüsse, das war und ist Deutsch- lands handelspolitische Parole.

An dieser Politik wird auch der Krieg nihts ändern. Ganz im Gegenteil, denn gerade in Kriegszeiten wird sih erweisen, däß die vielfältigen wirtschaftlihen Beziehungen und die _Freund- shaftsbande, die uns mit dem Südosten verbinden, auf natür- lien Vorausseßungen beruhen und deswegen von Dauer sind. Deutsche Jnitiative und deutscher Wagemut . lassen sich nicht tot- {hlagen. Die deutshe Technik und die deutshe Jndustrie stellen nicht nur unsere eigene Versorgung sicher, sie behalten au nah wie vor ihre überragende Bedeutung für den wirtschaftlichen Fort- {ritt in der Welt. Technisher Fortschritt aber ist ein Lebens- element des Außenhandels. i L

Bilden Sie sich nunmehr beim Rundgang durch die Messe- räume selbst ein Urteil über die Leistungsfähigkeit und den Exportwillen der deutschen Wirtschaft! Unsere Gäste aus dem Auslande werden ihre Aufmerksamkeit wohl vor allem der Tech- nishen Schau widmen, in der Spigeuleistungen des deutschen Maschinen- und Apparatebaues, der elektrotehnishen und cemi- hen Jndustrie und aller übrigen Jrdustriegruppen ausgestellt sind. Für die deutshen Besucher bietet sih eine hervorragende Gelegenheit, in den ausländishen Pavrillons ein Bild von dem Schaffen befreundeter Nationen zu empfangen, die genau jo wie wir von dem aufrichtigen Willen erfüllt sind, durch Austausch ihrer Erzeugnisse niht nux dem eigenen Volke zu dienen, sondern auch zur Wohlfahrt der übrigen beizutragen.

Jch bin überzeugt, daß diese Demonstration hiér in Wien und unsere Beteiligung an den verschiedenen Auslandsmessen, kürzlich in Thessaloniki und soeben in Belgrad, den Welthandel und die Weltwirtshaft mehr fördern als beispielsweise die Auf- stellung von Shwarzen Listen, die nihis anderes als einen unfairen Knebelungsversuch gegenüber dem neutralen Aus- lande darstellen. Ein Versuch allerdings, der seinen Zweck nicht erreihen wird und dem wir daher keine allzu große Bedeutung beizumessen brauchen. Denn auch diese Waffe wird stumpf werden und sih s{chließlich gegen ihre Träger selbst rihten, genau so wie das in den 9er Fahren (1887) aus dem gleihen Motiv ent- standene englishe Markenshußgeseß. Das Zeichen „Made in Ger- many“ sollte dem deutshen Absay auf den Weltmärkten Halt ge- bieten, statt dessen wurde es zu einem Markenshuß für deutsche Qualitätsarbeit, der unserem Außenhandel ungeahnten Auftrieb gab und auf den wir daher heute niht mehr verzichten möchten.

Die deutshe Exportwirtschaft wird troy Krieg und Blocade ihre Auslandsbeziehungen aufrechterhalten und sorgfältig pflegen. Der Verlust überseeisher Absaßverbindungen wird zwar Um- stellungen und Umlagerungen nötig machen, jedoch keinesfalls unsere Energie lähmen können. Die zum Erstaunen unserer Feinde durch blivartige militärishe und diplomatishe Aktionen in kürzester Zeit erzielte Befriedung des Ostraumes schafft der Wirt- haft unseres Landes und aller übrigen angrenzenden Staaten die Möglichkeit zu einer ungeahnten Kräfteentfaltung.

Ein geruhsames Rentnerleben war dem deutshen Volke noG nie beshieden. Aber auch fatalistishe Resignation is noch nie deutsche Art gewesen. Arbeit lautet die Losung des Führers, denn Arbeit ist Reihtum! Jn dem durh natürliche und schicksalhafte Verbundenheit entstandenen Großwirtschaftsraum Mittel-, Ost- und Südosteuropas findet der deutshe Außenhandel ein ständig an Bedeutung wachsendes Betätigungsfeld, das den 100 %igen Ein- saß technischen Erfindergeistes, kausmännishen Wagemutes und deutscher Qualitätsarbeit lohnt.

Die ausländishen Gäste aber mögen von dieser Veranstaltung mit der Ueberzeugung nah threr Heimat zurückehcen, daß Deutschlands Wirtschaft troy Krieg und trop Viockade bereit und in der Lage is}, wie bisher an der güteomäßigen Versorgung und damit am friedlihen Aufbau ihrex Länder mitzuwirken. . Nun E Le! O erllare die 3 Wiener Messe FUL CLOT Fe E

Bei dem nun folgenden Rundgang durch das Messegelände be- sihtigte der Reichswirtschaftsminister auch die offiziellen Sonder- ausstellungen Ftaliens, der Slowakei, der Türkei und Ungarns und empfing hierbei die amtlichen Vertreter der genannten Staaten. Außerdem stättete der Reichswirtschaftsminister der bulgarischen Messe einen Besuch ab.

Wirtschaft des Auslandes.

746 Mill. Lewa Einfuhrüberschußz in Bulgarien.

Sofia, 14. Oktober. Die Handelsbilanz Bulgariens in den 4 ersten aht Monaten des laufenden Fahres {loß mit einem Ein- fuhrübershuß von rund 746 Mill. Lewa. Der Einfuhrwert betrug in diesem Zeitraum 3,3 Mrd. Lewa. Die Ausfuhr stellte sih auf fast 2,6 Mrd. Lewa. Der Warenaustausch mit Deutschland steht weiterx an erstex Stelle.

ESrfolgreicher Abschluß der Wirtschaftsverhand- lungen Deutschlands mit Bulgarien. Mehrere Abkommen unterzeichnet.

Sofia, 15. Oktober. Die in Sofia von einer deutshen Dele- gation unter Leitung von Ministerialdirigenten Dr. Land- wehr geführten Wirtschaftsverhandlungen mit Bulgarien sind erfolgreih abgeschlossen worden. Das Ziel der in freundschaft- lihstem Geiste durhgeführten Besprehungen war eine Vervoll-

* ständigung des bereits bestehenden Handels- und Verrechnungs-

abkommens, was troy der augenblicklichen internationalen Lage ohne Schwierigkeiten erreiht wurde.

Es konnten einige Abkommen unterzeihnet werden, die den beiderseitigen Fnteressen im. Handelsverkehr auch unter den gegenwärtigen Umständen Rechnung tragen “und eine weitere planmäßige Entwicklung des deutsh-bulgarishen Wirtschafts austausches gewährleisten.

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