Erster Gegenstand derselben ift der Bericht der Kommission über Reform der Amortisations\{chuld und Lebens- verfiherung als Mittel zur Schuldentla stung.
__ Diesen erstattete der Wirkliche Geheime Ober-Regierungsrath, Be- zirks-Präsident Freiherr von Hammerstetn-Meb. Nach: längerer Dis- kussion, an welcher sih die Herren Graf von Bernstorff-Wehningen, Freier von Cetto-Neichertshausen, Graf zu Ranyau-Rastorff und
reiherr von Wangenheim-Kl. Spiegel betheiligen, wird der Kommissions- añtrag mit einigen von den Herren Graf zu Ranyau, Engelbrecht- Obendeih und Graf Bernstorff gestellten Abänderungsanträgen in folgender Fassung angenommen: i
I. Die richtige Grundlage ländlichen Realkredits ift die unkündbare Tilgungshypothek. 443
*-- Zur befferen Nußbarmachung der unkündbaren Tilgungshypothek für E Entschuldung dés ländlichen Grundbesißes erscheint noth- wendig: 0 S L 20
A. daß seitens der landwirthschaftlihen J:.teressenvertretungen (Landwirthschaftskammern, landwirthschaftliche Vereine 2c.) durch Be- leßxung’ in Wort und Schrift und geetgneten“ Falls auch dur Bei- hilfen auf eine magtist allgemeine Umwandlung der nit “tilgbaren int’ unkündbare Ti De Vier f utter Bevorzugung der gemein- nüßigen ‘und öffentlih-rechflihen “Kreditinstitute, wo folche bestehen, hiñgewirkt, und E :
daß seitens dieser Kreditinstitute selbst, vornehmlich für den kleineren und mittleren Besiß, dié Benußung ihres Kredits, seine Ver- mittelung Und ‘séinè Taxformen bequem und einfach gestaltet werden
B. daß eine Reform der unkündbaren Tilgungshypothek ‘na folgenden Richtungen möglichst einheitlich! von den genannten Kredit- institutén durchgeführt werde : As
1)'Die Tilgung ist für die ganze innerhalb der Beleihungsgrenze stehende Schuld obligatorisch zu gestalten. G Ls
2) Als Minimalsaß diéser Tilgung ist, fofern die wicpiait: lichen Verhältnisse des Bezirks nicht einen höheren Saß zulassen, bei néutt Schuldaufnahme in der Regel nicht. weniger als 39% dex von E Kreditinstitut gewährten " Gefamnitbeleihung in Aussicht zu nehmen.
3) Die Tilgungsbedingungen sind möglichst beweglich zu gestalten und den Wünschen und der wirthschaftlichen Kraft ‘der Saule an- zupassen, insbefondere dahin, daß P y
die Tilgung über den Zwangssaß hinaus sowohl von vornherein,
wie auch im Laufe der Tilgungsfrist verstärkt, 1 j Ba! so verstärkter Saß wieder auf ‘den Zwangssaßz ermäßigt werden, * : die Verstärkung der Tilgung bin nur für einen Theil der
Schuld“ vorgenommen und dieser hinsichtlih feiner Löschung oder Erneuérung als eine selbständige Schuld behandelt werden darf.
Zu erwägen bleibt, ob-auh' zu gestatten sei, daß der gesammte Tilgungsbeitrag, Iten er für“ die ganze Schuld den Zwangssaß erreicht, zunächst auf etnen Theil der Schuld konzentriert werde, | der-
estalt, daß nah dessen Tilgung der Nest der Schuld wieder mit den wangssaßz zu tilgen ist. :
4) Die Herausgabe des Tilgungsfonds ist, soweit eine solche zur Zeit zuläffig ist, für die Folge auf die Fälle des Besißwechsels (Tod oder Veräußerung) und der Abstoßung von höher verzinslihen Nath- bypotheken zu beschränken.
Zu erwägen bleibt, ob die Herausgabe des Tilgungsfonds
a. bedingungsweise auch zum Zwecke der Ausführung von Melio- rationen zu gestatten sei, etwa dann, wenn der Besißer sich ver-
flihtet, für einen “dem Betrage des herausgenommenen Tilgungs- Fonds gleichen Theil der Gesammtschuld der Tilgung außerordentlich zu verstärken,
b. in allen oder einzelnen jener Fälle nur abzüglih eines als Sicherheitsfonds zurückzuhaltenden Theilbetrages juzülien sei.
5) Zu erstreben ift, eine geseßliche Anërkennung der Unpfändbarkeit des Tilgungsfonds unkündbarer Tilgungsbvpötheken, wie sie bei preißischen Landschaften bereits besteht.
C. Im Interesse einer allgemeineren Benußung der unkündbaren Tilgungshvpothek und der leichteren und möglichst allgemeinen Durch- führung der Reformen zu B," insbesonderé äu für die bereits be- stehenden unkündbaren Tilguncsbypötbeken, empfiehlt es fich,
1) die Erhöhung einer bestehenden Beleihung und die Benutzung der Erleichterungen zu B3 davon abhängig zu machen, daß der Schuldner sih auch für die frühere Beleihung den neuên Grundfäten urterwirft,
2) für die Benußung der reformierten unkündbaren Tilgungs- hypothek einen finanziellen Anreiz dadur zu schaffen, daß
a. feitens der Kreditinftitute eine Ermäßigung der etwa noch er- hobenen Verwaltungskostenbeiträge, vielleiht auch eine geringe Er- mäßzigung des Zinsfaßes, sowie die thunli{ste Verstärkung der Amorti- sation’ aus eigenen Mitteln, jedoch nur für diejenigen Schuldner in Aussicht gestellt wird, welche fich“ ihrer bedienen, insbesondere alfo ih einer Tilgungsverstärkung (möglichst von 19/6) und der Beschränkung der Herausnahme des Tilgungsfonds (B 4) untenverfen,
b. seitens ‘dès Staats der Tilgungsbeitrag bei der Veranlagung zur Einkommensteuer bis zu einer gewissen Höbe als abzugsfähig er- klärt wird,
é. für die Umwandlung fkündbarer Hypotheken in kündbare Tilgungsbvpotbeken Gébührenfreibcit gewährt wird.
Ti,
Es erscheint geboten, daß staatsseitig darauf gebalten werde, daß den gemeinnützigen und öffentlih-rechtlihen Instituten, wele dem unküudbaren Realfredit dienen, für ihre Schuldverschreibungen vor den von Privaterwerbsinstituten ausgegebenen Inhaberpapieren be- stitumte Vorrechte (Mündelsicherheit) gewährt und erbalten und diese Vorrecbte für ihre Schuldverschreibungen in Gemeinschaft mit den sonstigen öffeatlich-retlihen Werthpapieren thunlichst (‘Anlagezwang) erweitert werden.
[TI. N
Neben der unkündbaren Tilgungsbvypothek und obne Beeinträch- tigung derselben ist in sehr vielen Fällen die Lebenêversicherung ge- eignet, die Schuldentilgung wirksam zu fördern. Dabei sind nac- stebende Sätze zu beachten.
1) Eine Lebensversicherung kann von stark vers{huldeten Land- wirthen in der Regel nur dann abgeschlossen werden, wenn dadur die bestehende Jahreslast nicht wesentlich erhöht wird.
2) Uriter den verschiedenen Formen der Lebensversicherung scheinen zur Verbindung mit bestehenden Schulden am meisten ‘geeignet :
a. die etwa auf daës 65. Lebensjahr abgekürzte einfache Lebens- versicherung,
b. die ctwa auf das 65. Lebensjahr einzugehende Tilgungsver- sicherung nah dem System Hecht.
Andere Föxmen der Versicherung sind in geeigneten Fällea nicht ausges{lossen. :
3) Die abgekürzte einfahe Versicherung bewirkt die Auszahlung des versicherten Kapitals nah Ablauf der Versicherungszeit oder bei früber erfolgendem Tode.
Die Tilgungsversicherung bewirkt die Auszahlung des dur den regelmäßigen Gang der Amortisation nichk getilgten Restes des ver- sichertén Kapitals nah Ablauf der Versicherungszeit oder bei früber eintretendem Tode.
4) Die Tilgungéversiherung hat ein Amortisationsdarlehn zur nothwendigen BVoraussezung. Die einfache abgekürzte Versicherung ift von der Form des daneben bestehenden Därlehns unabhängig.
5) Die Jabresleifstungen für beide Arten der Versiherung sind in der Regel nabezu gleich, d. b. die Höbe der Prämie für eine ab- ekurzte Versicherung ift gleih dem Betrage der Prämie einer
ilgungsversicherung einschließlich "der Amortisationsrate des Darlehns.
6) Die Erhöhung der a mre des Schuldners infolge der Versicherung beträgt bei-beiden Formen derselben “fast immer mehr als 29/6 der Gesammtschuld, wenn der ganze Betrag derselben durh Lebensversicherung ‘gedeckt werden soll. Diese Erböbung der Jahres- [ast ist von starf vershuldeten Landwirthen in der Regel nichk zu er- \{chwingen.
bezweckenden V
7) Es wird aber eine gesiette Lage des Sh ldriers {on he: bei- eführt, wenn derselbe von dem drückendstei Theile der Gese. \ uld befreit wird. Diese theilweise Entlastung kann durch, Lebens-
_versicherunç in ei T der beiden genännter Formen ohne wesentliche
i: ei E bit se ee E til, E Sebans um- ewandelt werden, empfiehlt fich die abgekürzte einfa ebensver- sicherung, bei tilgbaren Schulden ‘die TUMnGer erng  s
9) Die Lebensversicherung ist thunlichst dur. Vermittelung der Grundkreditanstalten aufzunehmen.
10) Bei der Durchführung bieten die juristischen O des Herrn Se anger s Schneider werthvollen Anhalt. E “arti vom Deutschen Landwirthschaftsrath, V, 1900,
Dén zweiten Gegenstand der Tagesordnung bildet der Entwurf eines Geseßes über die privaten Ee Reu S Bet nehmungen. Ueber denselben referieren die Herren Geheimer Oekonomierath, Professor von Langsdorff-Dresden und Oberlandes- ger Schneider-Stettin. In der Diskussion spricht Herr Engel-
reht-Obendeich. Abänderungsanträge stellen die Herren Engelbrecht und Graf Rantau. Bei der Abstimmung werden die Beschlüsse des Ständigen Ausschusses und der Antrag Engelbreht-Graf Rantaqu angenommen. E E
Die XX1IX. Plenarversammlung {ließt sich dans den Beschlüssen des Ständigen Ausschusses an und n für den Schluß des §53 des Geseßentwurfs für die privaten Versicherungsunternehmungen folgende Fassung in Vorschlag zu bringen: ; j
„ZU den kleineren Vereinen in Sinne des. Abs. 1 gehören alle auf Gegenseitigkeit gegründeten und nicht die Erzielung von Gewinn
ersicherungsanstalten, deren Versicherungsbeträge durch
Umlage erhoben werden und deren Geschäftsbetrieb in Preußen über den Umfang einer Provinz, fonst über den Umfang eines Bundesstaats nicht hinausgeht. Jm übrigen entscheidet darüber, ob ein Verein im Sinne des Abs. 1 als kleiner Verein anzusehen ift, die Aufsichts- behörde endgültig.“
Schluß der Sitzung: 27 Uhr Nachmittags.
Lánd- und Forftwirthschaft. Deutschlands Zuchtviehausfuhr nach Ungarn.
(Aus den vom Auswärtigen Amt mitgetheilten Berichten der deutschen land- und forstwirthschaftlihen Sachverständigen im Auslande.)
Ungarn, welches die großen und fkapitalkräftigen Betriebe der österreichishen Erzherzöge und feiner eigenen Magnaten, denen land- wirtbschastlich hochgebildete Persönlichkeiten vorstehen, als landwirth- schaftliche Vorbilder besißt, fängt än, fih in züchterisher Beziehung mehr und mehr unabhängig vom Auslande zu stellen. Während vör längerer Zeit der bekännte Händler Moriß Schloß ‘und. andere Vieh- ausfuhrhändler zahlreihé Simnienthaler Rinder aus Süddeutschland nach dort ausführten und unmittelbar an Züchter abgaben, bezog die ungarische Negierung in den Jahren 1893 und 1896 mehrere Hundert Rinder dieses Schlages direkt aus Süddeutschland zur Vertheiluñg an kleinere Besißer. Mit dem Erfolge war man “nur insofern nicht zufrieden, als ein großer Theil der Thiere mit Tuberkulose behaftet war. Auch îin größeren Privatherden hatten derartige Rassetbiere, neben Montafunern, Jun- und Etschthalern und ganz besonders-Pinz- gauern, Verbreitung und Anklang gefunden, sodaß Ungarn héute seinen Bedarf an Zuchtrindern fast ganz allei det.
Von Deutschland bezog cs 1895 6 Stiere und keine Kübe
1896 11 L 2 23
1897. 7 Í L 9
A T l s E
Noch geringer ist die Einfuhr von deutschen Pferden, nur 4
engste und 5 Stuten innerhalb obigen Zeitraumes. An belgischen
)ferden wurden während dieser vier Jahre nur 2 Henäste und 5
Stuten eingebracht, sodaß wohl der Bedarf an s{hwerem, kaltblütigem
Zuchtmaterial aus den in Oesterreich einheimischen \teierishen und
norishen Pferden gedeckt sein mag. Aus dem Kaiserreihe wurden
während der Jahre 1895—98 74 Hengste und 454 Muütterstuten übergeführt. Í y
Die Einfuhr deutsher Schafe nach Ungarn if in neuerer Zeit ganz belanglós geworden. Wenn auch in den achtziger Jahren nohch bekannte deutsche Züchter die durch den Ungarischen Landes- Agrikulturverein auch jeßt noch veranstalteten Zuchtviehmärkte be- \chickten und dort Absay fanden, fo deckt heute Ungarn seinen Bedarf allein. Die \{lechte Woll-Marktlage und die durch die Zollverhältnisse gegen früher ganz gehinderte Hammeélausfuhr nah Frankrei mögen wohl das Interesse an der Schafzuht in den Hintergrund ge- drängt haben.
Die Schweinezucht, welche früher in Ungarn in hoher Blüthe war — es wird an die Mastanstalt in SteinbruG erinnert und an die damals den größten Theil des deutshen Speckbedarfs deckénden und auch lebend ausgeführten weltbekanuten Bakonyexr S@{weine —, leidet ‘an mangelnder Ausfuhr. Ainerika hat Europa mit billigerer, freilich auch geringerer Waäre verschen.
Die durch die Mastanstalt eingeführten englishen, mit dem Marschshwein gekreuzten Thiere haben nah augenblicklichen Erfolgen auf die Dauer ihren Play nit zu behaupten vermocht, sondern den Yorkfhire- und“ den Berkshires{weinen weihen müssen Während die erstern im südwestlichen Ungarn ziemlih verbreitet sind, finden sid die beute noch bestehenden Berkshirezuhten, deréu erste Einfuhr
is in die fünfziget Jahre zurückreiGt, bauptsählich in Ungarisch- Altenburg, Munkacs und Kaschau vertreten. Mit der Fruchtbarkeit diefer Thiere, der frühen Entwickelung, dem Reichthum an Fleisch und an Güte ift man sehr zufrieden und bemängelt nur den weichen Speckt, der wohl mehr eine Folge des reihlihen Maisfutters sein mag, als daß er als Rasseeigenthümlichkeit elten kann. Auch über die Poland-China, die aus früherer Zeit Set
banden sind, äußert man seine Zufriedenheit. Den Bedarf an Zucht- shweinen deckt Üngarn jeßt zuin größten Theil selbst, und über die wenigen aus Deutschland noch bezogenen Thiere fehlen Zablenangaben, weil Zucht- und Schläachtschweine in dêr Statistik nicht getrennt sind, ebènso wie au Schafe und Ziegén in einér gemeinsamen Rubrik ge- führt wetden «und besondere Angaben unmögli mäGen. Wenn Deutschland selbst wieder wie früher in regem Handelöverkehr von lebenden Schweinen mit Ungärn \ich befände, so würde den deutschen Wünschen an die Qualität derselben wohl Rechnung getragen, die dort beliébten Schläge gezüchtet und die benöthigten Ju tthiere au wohl eingeführt werden. Bei den heutigen Verkehrsverhältnissen fehlt der äußere Antrieb * dazu, und es if niht zu errvarten, daß eine Wandlüng darin eintreten wird. Eine Beschickung ker Zuchtvieh- märkte des ungatishen Agriculkurvereins mit deutslbem Zuchtvieh dírfte demnach wohl ‘keine bedeuténden Erfolge in Aussicht stellen.
"”
Ernteergebniß Transkaukasiens im Jahre 1900.
Das Kaiserliché Konsulat in Tiflis berichtet unter dem 19. v. M. Folgendes: j Das Ernteergebniß im Amtsbezirke des Kaiserlichen Konsulats im Jahre 1900 war im allgemeinen befriedigend, troydem zu Anfang des Frühjahrs régnerisches Wetter, hernal Vagel schlag urid Schlossen, im Sommer große Hiße und Dürre, sowie Heuschrecken und die Hottentottemwanze dén Kornfeldern viel Schaden zufügten. __ Im Gouvernement Cutais war die Ernte im Durchschnitt eine mittelmäßige Die Maisernte war befriedigend und stellenweise gut. “Jin Gouvernement Tiflis ergab Sommerkotn sowohl wie Winterkorn ein mittelmäßiges Ernteresultat. In dem Kreise Achal- kalafi trat die Hottentottenwanze in großen Mengen auf und \{ädigté die Kornfelder derart, daß die Bevölkerung zur Zeit auf die Unter-
in geringer Zahl vor- |
stüßung der Regierung angewiesen ist. Fn Kachetien wäre der Ï puifa gut gewesen, wenn nicht Hagelschlag die Kornfelder T H
atte. E i Gouvernement Elisabethpol ist ein mittelmäßiges Ernte. erbSt ai verz lhnen. Die Gidbrmgug des Korn E auter de a
g. | denkbar s{lechtesten Verhältnissen vor fih, weil das Wetter anhaltend regnerisch war. ,_ Das Gouvernement Baku hatte, namentlich in der.Mugansteppe einen verhältnißmäßig guten Ernteertrag. i
Im Gouvernement Eriwan war die Getreideernte gut. Dj Landwirthschaft litt hier ebenso wie in den Gouvernements Elisabethy;/- und Baku von Heuschrecken, die in jenen Gegenden ständige Schädizr des aus 4 le: e Ge ad F
m Kärsgebiete betrug die Saatenfläche 113 437 Dessjätine
(1 Dessjätine = 1,0925 ha), 9551 Dessjätinen mehr als im Ide 1899. Im Ganzen wurden 5 520 023 Pud Korn (1 Pud = 16,38 kg) geerntet (1477583 Pud mehr als im "B 28595 296 Pud Weizen und 2608558 Pud“ Gerste. “Das Ernte- ergebniß gilt im allgemeinen als befriedigend. /
Nach Deckung des Konsums. der Bevölkerung können 660 244 Pud
Getreide in den Handel gelangen.
Die Gesammtexnte im Daghestangebiet war gut.
Im Terek gebiete war Winterroggenernte befriedigend, Sommer: roggenernte aber mittelmäßig.
Das Gouvernement Astrachan, wo fast nur Winterkorn ange- baut wird, hatte ein befriedigendes Erntéergebniß, das eine Normal- eriite um 15 0/ übertraf. i
Was die Gegenden in Mittel-Asien betrifft, so war das Ernte- ergebuiß im Syr-Dargagebiet zum theil mittelmäßig, zum theil gut, im Samarkandgebiet befriedigend, und im. Ferghanagebiet stellenweise mittelmäßig, \stellenweije über mittelmäßig.
Antwerpener Getreidemarkt im Januar 1901. Der Kaiserliche General-Konsul in Antwerpen berichtet unter dem 1. d. Mts. Folgendes: j Die Geschäfte waren sehr till und die Preise blieben. seit Ende Dezember 1900 fast unverändert. Ende Januar 1901 stellten sich diese ungefähr, wie folgt: Weizen : nordamerikanischer . O ART E ae E 17 Walla Walla 164 austrälischer. . 18 Kurachee, weißer . YTE é L e 17 lata, je nah Güte . 16—17} onau, A E, 155/s—17 russischer u L 16F—17 inländischer, , , E 16 Noggen: Donau uïtd nordamerikanischer 13#—14 S t N E 134 Gerste : zu Futtérzwecken . E 122—1314 Ï A S L, 132—16è Haler: russischer und nordamerikanischer . 164—17 Mais: OptliE:itid: Doztau. L217, 13—14} : nordamerikanisher und Plata . 114—12 Weizeitich A O: Die Vorräthe wurden Ende Januar 1901, wie folgt, geshätt: Weizen: 300000 dz Roggen: 15000 , Gerste: 45 000 ,„ Mais: 25000 ,„
Ernteergebniß der Provinz Ontario (Canada) im Jahre 1900.
Dem _ von dem Ontario Department of Agriculturs unter dem 22. November v. J. herausgegebenen Ernteberiht entnehmen wir folgende Zusammenstellung :
E Spa egan
r T A Anbaufläche | Seschäßtes |
j
j]
E D
D V H S S
Ertra J k, per Acker
a Ergebuiß in Acker in Busbel in Bushel
Herbstweizen :
1 068 640 | 23 369 737
1049 691 | 14439827 | 917 096 | 18491171 |
376905 | 6940333 | 898726 | 7041317 465 314 7 231 037 577 810 16 909 751 |! 490 374 14 830 891 620 241 16 196 877
89 693 327 89 897 724 68 319 271
Höhe der Schueedeeke in Zentimeteru am Montag, den 4. Februar 1901, um 7 Uhr Morgens. Mitgetheilt vom Königlich preußishen Meteorologishen Institut. (Stationen nah Flußzgebieten geordnet.) Oestliche Küstenflüsse.
Memel (Dange) 24, Tilfit (Memel) 15, Gumbinnen 10, Jnster- burg (Pregel) 12, «Heilsberg (Pregel) 7, Königsberg i. Pr. (Pregel) 16. Weichsel.
Czerwonken (Bobr, Narew) 13, Marggrabowa (Bobr, Narew) 13 Klaussen (Pissa) 8, Neidenburg (Wkra) 13, Osterode (Drewenz) 15, Altstadt (Drewenz) 12, Koniy (Brahe) 21, Bromberg (Brahe) 21, Graudenz 18, Berent (Ferse) 17, Marienburg (Nogat) 18, Hoppendorf (Mottlau) 10.
Kleine Flüsse zwishen Weichsel und Oder.
Lauenburg i. P. (Leba) 12, Köslin (Müblenbach) 6, Schivelbein (Rega) 6.
Oder.
Schillersdorf 0, Ratibor 0, Beuthen (Kloduig) 2 Dugeln 2, Habelschwerdt (Glayter Neisse) 12, Brand (Glayer Neisse) 53, Reinerz (Glaäßer Neisse) 41, 7 (Glayer Neisse) 8, Görberödorf (Glayer Neisse) 34, Friedland (Glayer Neisse) 28, Weigelsdorf (Glayer Neisse) 8, Rosenberg (Stober) 6, Breslau 5, Liegniy (Kaba) 5
raustadt (Landgräben) 40, Schwarmitz 17, Grünberg 35, Krumm- îibel (Bober) 16, Wang (Bober) 70, Eichberg (Bober) 18, Schreiberhau (Bober) 55, Warmbrunn (Bober) 12, Bunzlau (Bober) 13, Görliß pm 0 Neisse) 13, Frankfurt 15, Ostrowo (Warthe) 13, Posen Warthe) 16, Tremessen (Warthe) 12, Samter (Warthe) 21, Paprots (Warthe) 20, Neustettin (Wartbe) 12, Deutsch-Krone (Warthe) 14, Landsberg((Warthe) 14, Stettin 3, Pammin (Ihna) 9, Prenzlau (UtFer) 3, Demmin (Peene) 6.
Kleine Flüsse zwischen Oder und Elbe. / Greifswald —, Putbus 19, Güstrow (Warnow) 8, Roftock (Warnow) 10, Kirchdorf auf Poel 5, Segeberg (Trave) 10, Lúbed
orjahre), darunter
r
Eutin (Sthwentine) 14, Plôn 16, Schleswig (Sthlei) 22, aen s E (Flad A 17, Westerland auf Sylt 9, Wyk
Siena sum 16, Meldorf 8. au Föhr 11, Hu Um 7 E y ; : Elbe.
u 3, Noßlau (Roßlau) 1, Dessau (Mulde) 1, Scheibe Sale) 4, Neuhaus a. N. (Saale) _,” Jena (Saale) 0, Stadtilm (Saale) 2, Dingelstädt (Saale) —, Jhtershaufen (Saale) —, Erfurt Saale) 2, Aerohauien (Saale) 5, Nordhausen (Saale) 10, Greiz (Saale 3, Altenburg (Saale) 0, Halle (Saale) 2, Kloster- anôfeld ale) 6, Bernburg (Saale) 3, Glauzig (Saale) 1, Bro en (Saale) §8, Quedlinburg (Saale) 4, Harzgerode (Saale) 21, Ma eburg 4, Neustreliß (Havel) 9, Kottbus (Havel) 14, Dahme
En — Berlin (Havel) 5, Blankenburg bei Berlin (Havel) 4, (a udau (Havel) 6, Heinersdorf, Kr. Teltow (Havel) 5, Potsdam Spart —, Brandenburg (Har 1, Belzig (Havel) 8, Kyritz ( avel) 0, Gardelegen (Aland) 12, Waren (Elde) 8, Marnit (Elde) 8,
werin (Gen Dömitz (Elde) 1, Uelzen (Ilmenau) 0, Lüneburg (I
menau) 1, Neumünster (Stör) 8, Bremervörde (Oste) 4.
i Weser. iningen (Werra) 10, Schnepfenthal (Werra) 16, Friedrihswerth (era) Miben ausen (Werra) —, Fulda Gu g Schwarzen- born (Fulda) 23, Ma (Fulda) 4, Uslar 16, Driburg (Nethe) 3, Herford (Werre) 8, Nienburg 0, Scharfenstein (Aller) 52, Broen
ller) 88, Ilsenburg (Aller) 15, Wasserleben (Aller) 5, Braunschweig
(Aller) 7, Helmstedt eik 6, Celle (Aller) 3, Göttingen (Aller) 10, rzberg (Aller) 10, Clausthal (Aller) 38, Seesen (Aller) —, Hannover ler) 2, Bremen 0, Oldenburg (Hunte) 1, Elsfleth 1.
Kleine Flüsse zwishen Wefer und Ems. Jever 2, Norderney —, Aurich 2, Emden 1.
Ems.
Gütersloh (Dalke) 3, Münster i. W. 10, Lingen 1, Osnabrück (Haase) 7, Löningen (Haase) 0.
Vssel.
Nhein.
Darmstadt —, Coburg (Main) 8, Frankenheim (Main) —, Gelnhaufen Rk 4, e (Main) 3, Wiesbaden 7, Geisen- heim 9, Birkenfeld (Nahe) 15, Marburg (Lahn) 19, Weilburg (Lahn) 3, Scneifel:-Forsthaus (Mosel) 36, Bitburg ( T Le von der Heydt- Grube (Mosel) 8, Trier (Mofel) 5, Neuwied 1, Hachenburg (Sieg) 12, Siegen (Sieg) —, Müllenbach (Sieg 20, Köln 7, Krefeld 3, Arnsberg (Nuhr) 16, Brilon (Ruhr) 24, Alt-Astenberg (Ruhr) 52, Dort- mund 8, Kleve. 12, Aachen (Maaß) 11.
Ellewiek 7.
Der Höhe von 1 cm Schneedecke entsprachen: 1.1 mm Schmelz-
L (Weichsel) 1.2
am 4. Febr. 1901 in Czerwonken S „ Marggrabowa
„ Neidenburg
„ Altstadt
„ Bromber
„ Schivelbein (Nega)
„ Habelschwerdt
„ Schwarmihz
„ Wang (Oder)
„ Ostrowo
„ Samter
„ Plôn
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„ Nordhausen
wasser.
A Es L Led Bed PeA Que On
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Potsdam Uelzen Schnepfenthal Fulda Scthwarzenborn Uslar
Celle Clausthal Schneifelforsths. v.d.Heydt-Grube (Rhein) Brilon
a: Q D E Q-A. T Ln R. 0 R M
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U Q. C De Em S S S
D hs D b DO b bi O bs R I M O
Gesundheitswesen, Thierkraukheiten und Absperrungs- Maßregeln.
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.
(Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts*“, Nr. 6 vom 6. Februar 1901.)
est.
Rußland. In Wladimirowka betrug nah einer Bekannt machung des Astrachanschen Gouverneurs die Zahl der verdächtig Erkrankten am 5. Januar noch 6, dieselben befanden sih angebli auf dem Wege der Besserung. Ueber den Verlauf der Epidemie in Tekebai-Tubek in der Kirgisensteppe war zufolge einer Mit- theilung vom 22. Januar nichts Näheres bekannt geworden; das Gerücht, daß in Nostow und im benachbarten Asow die Pest sih gezeigt habe, hat sih nach derselben Mittheilung als unbegründet erwiesen. Im Dorfe Andrejewka (Kreis Kamyschin, Gouvern. Saratow), woselbst ebenfalls pestverdächtige Erkrankungen auf- getreten und bis zum 8. Dezember v. J. von 23 fo Erkrankten 10 gestorben waren, handelte es si, wie nah einer Bekanntmachung des Gouverneurs von Saratow am 8. Dezember festgestellt ist, um Milz- brand-Infektionen („sibirishe Pest“). f Ï L
Egypten. Der an Bord des Postdampfers „Senegal“ unter den Krankheitsersheinungen der Pest, mit Fieber, starkem Kräfteverfall und mit Drüsenshwellungen erkrankte Küchenjunge war am 11. Ja- nuar in der Besserung begriffen; am 8. und 9. Januar hatte er zwei Einspritzungen von je 40 cem aus Beirut bezogenem Antipestserum des Pasteur’schen Instituts erhalten. An Bord war er sorgfältig isoliert worden und angeblich nur mit den beiden Schiffsärzten in Berührung gekommen, nahdem seine Aufnahme in das Lazareth zu Beirut abgelehnt worden war. A :
British- Ostindien. In der Stadt Bombay sind während der am 29. Dezember endenden Woche 999 Personen, d. i. 86 E als während der Vorwoche, und während der am“ 5. Januar ab- gelaufenen Woche 1019 Personen gestorben. Von diesen waren erweislih der Pest erlegen in der ersteren Woche 159, d. i. 48 mehr als in der Vorwoche, und in der zweiten Woche 176. Einschließlich der als pestverdächtig bezeichneten sind in der letzteren Woche 454 Todes- fälle auf Pest zurückgeführt worden. :
Queensland. Nah dem Ausweise der Zentral-Gesundheits- behörde wurde inder Kolonie während der am 15. Dezember abgelaufenen Woche ein Pestfall zu Bri sbane festgestellt; am Ende der Woche waren in Brisbane noch 4, in Thursday Island noch 2 Pestkranke in Behandlung. Während der folgenden, am 22. Dezember endenden Woche soll ein Pesttodesfall in Nockhamptón vorgekommen sein.
Cholera.
British-Ostindien. Jn Kalkutta find in der Zeit vom 23. Dezember v. X bis zum 5. Januar d. J. 69 Personen an der Cholera gestorben.
Gelbfieber.
Es gelangten zur Anzeige: in Nio de Janeiro in der Zeit vom 1. bis 15. November, in R artanena am 10. Dezember v. I., in Cienfuegos am 7. Januar und in Matanzas vom 19. Dezember v. J. bis zum 3. Januar je 1 Todesfall, ferner in Havanna vom 16. bis 22. Dezember 2 und vom 23. bis 29. Dezember 3 Todesfälle, endlih in Vera Cruz vom 9. bis 14. Dezember 2 und vom 16. bis 29. Dezember 6 Todesfälle.
Podcken. z Türkei. Aus Jaffa in Syrien wird. der Ausbruch einer
ziemlih {weren Pokenepidemie während der ersten Hälfte des:
Monats Januar gemeldet.
Unterleibstyphus. È Rußland. Im Dorfe Gorodischtsche des Kreises Napemual (Gouv. Kiew) waren vom 10. bis 22. kine nach amtlichen An- gaben 32 Perfonen erkrankt und mehrere derselben gestorben. Auf die Vermuthung, daß es sih um eine pestähnlihe Krankheit handele, waren bereits am 15. Januar: aus Kiew 18 Aerzte in das Dorf entsandt worden; dieselben stellten Unterleibstyphus- fest, welcher dadur ent- standen sein soll, daß das von den Dorfbewohnern o èéne Wasser durch die 3- Werst davon entfernte, in der Ortschaft Malin gelegene Papier- fabrik verdorben worden ift: Influenza. : | VereinigteStaaten von Amerika. Seit Beginn des Jahres sind in mehreren Städten Nord-Amerikas, namentlich in New York, hicago, Philadelphia, zahlreiche Grkrankungen an Grippe
aufgetreten; daneben follen in New York auch viele lat dem Cintiit
den Gesundheitszustand ungünstig beeinflussen. Nach, dem Eintritt fälteren und trockneren Wetters fWheint gegen Mitte Januar eine Ab- nahme der Erkrankungen an Grippe eingetreten zu sein.
Nuhr.
Frankreich. Zufolge einer Mittheilung vom 25. Januar hat im Departement Finistère die Nuhrepidemie, nachdem sie. fast erloschen [lien wiedereine größere Verbreitung gewonnen; besonders heftig sollsie in ; e und mehreren anderen Orten des Arrondisfements- Chateaulin )err}ckchen.
Verschiedene Krankheiten.
ocken: Glasgow 10, New York 2, Odessa 8, Paris 13, Warschau 21, Kalkutta 140 Todesfälle; New-York 11, Paris 84, St. Petersburg 56, Warschau (Krankenhäuser) 12 Erkrankungen ; Flecktypus: Warschau 2 Todesfalle; St. - Petersburg, arshau (Krankenhäuser) je 2 Erkrankungen; Genick- starre: New York 2 Todesfalle; Neg. - Bez. Schleswig 2 Er- krankungen; Trichinose: Nürnberg (Krankenhaus) 2 Grkrankungen ; Influenza: Berlin 15, Hambuxg 6, Altona, Barmen, Braun- \{weig, Charlottenburg, Danzig, Magdeburg je 2, Kopenhagen 5, London 17, Moskau 4, New York-11, Paris 12, St. Petersburg, Warschau je 2 Todesfälle; Nürnberg 46, Hamburg 57, Kopenhagen 562, Stockholm 24 Erkrankungen; Keuchhusten: London 37 Todes- fälle; Budapest 37, Kopenhagen 23, Wien 42 Erkrankungen ; Lungen- entzündung: Reg.-Bez. Schleswig 114, Kopenhagen 32, Marickas (Krankenhäuser) 36 Erkrankungen. — Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Scharlach (Durchschnitt aller deutschen Be- richtsorte 1886/95: 0,91 9/6): in Altendorf, Elbing, Essen — Er- frankfungen kamen zur Meldung in Berlin 30, in den Negierungs- bezirken Arnsberg 138, Düsseldorf 108, in Hamburg 58, Budapest 49, Kopenhagen 32, London (Krankenhäuser) 172, New_York 191, Paris 63, St. Petersburg 114, Stockholm 31, Wien 87 — desgl. an Diphtherie und Croup (1886/95: 4,27 9%): in Bielefeld, Dortmund, Pforzheim, Stuttgart — Erkrankungen wurden angezeigt in Berlin 95, in den Regierungsbezirken Arnsberg 130, Düssel- dorf 133, in Hamburg 25, Kopenhagen 27, London (Kranken- häuser) 158, New Vork 286, Paris 91, St. Petersburg 134, Sto olm 71, Wien 56; ferner wurden Erkrankungen an Masern gemeldet in Berlin 52, Breslau 27, in den YNeg.-Bezirken Düsseldorf 148, Hildesheim 112, Königsberg 165, Posen 172, Schles- wig 116, in München 65, Hamburg 22, Budapest 168, Edinburg 155, Kopenhagen 291, New York 99, St. Petersburg 51, Wien 549 — desgl. an Unterleibs8typhus in London (Krankenhäuser) 30, New York 87,
Paris 45, St. Petersburg 112.,
Im Monat Dezember (für die deutshen Orte) sind nach- stehende Todesfälle gemeldet worden: Pocken: Madrid 187,, Mar- seille 166, Toulon 7, Alexandrien: 4, Kairo 2, New Orleans 1, Buenos Aires 14, Rio de Janeiro 68; Fleckty huz: Oberhausen 3, Alexandrien 1, Kairo 15; Rückfal fieber (einshl. biliösen Typhoïds) : Alexandrien 3, Kairo 12; Genickstarre: Met 1, Athen 2, Baltimore 3, Buffalo 1, Detroit, Indianapolis je 2, Minneapolis 1, New Orleans 3, San Francisco, St. Louis je 1; Tollwuth: Buenos Aires 1; Milzbrand: Hamburg 1; Influenza: Berlin 25, Barmen 8, Hamburg 6, Aachen, Braunschweig je 4, Danzig 3, Bromberg, Frank- furt a. M., Halle, Stettin, Leipzig je 2, 13 deutsche Orte je 1, ferner Athen 2, Madrid 3, Baltimore, Cincinnati je 1, Indianapolis 2, New Orleans 1, San Francisco 4, St. Louis, Buenos Aires je 2, Nio de Janeiro 5: Lepra: Buenos Aires 1, Rio de Janeiro 2,
Im übrigen war in nachstehenden Orten die Sterblich- keit an einzelnen Krankheiten im Vergleih zur Gesammt- sterblihkeit eine besonders ‘große, nämli höher als ein Zehntel: an Masern (1886/95 erlagen denselben 1,15 von je 100 in sämmtlihen deutschWen Berichtsorten Ge- storbenen): in Altenessen, Weißensee, Bottrop, Duisburg, Kalk, Kattowiß, Königshütte, Langendreer, Luckenwalde, Siegen, Tilsit, Gießen: an Scharlach (1886/95: 0,91 9% in allen deutschen Orten) : in Allenstein, Altendorf, Alt-Zabrze, Elbing, Essen, Köpenick, Schneide- mühl, Stargard, Staßfurt, Thorn, Zaborze, Wismar; an Diph- tberie und Croup (1886/95: 4,27 9/9 in allen deutschen Orten): in Aschersleben, Gr. - Lichterfelde, Bismarck, Hörde, lke, Wanne, Neichenbah; an Unterleibstyphus (1886/95: 0,759/9 in allen deutsch n Orten): in Hagenau. — Mehr als ein Fünftel aller Gestorbenen i ferner nachstehenden Krankheiten erlegén: der Lun gens{chwindsuht (1886/96: 12,38% in allen deutshen Vrten): in Alt - Zabrze, Stegliy, Forst, Hameln, Saarbrücken, Schwelm, Frankenthal, Baden - Baden, Jena, Bremerhaven, Delmenhorst, Coburg, Brünn, Linz, Rio de Janeiro: akuten Erkrankungen der Athmungsorgane (1886/95: 11,98 9% in allen deutschen Orten): in 48 deutschen Orten, darunter sogar mehr als ein Drittel in Bielefeld, Meiderih, MNotthausen, Steydal, Wald, Wurzen; ferner in Marseille; akuten Darm- kranfkbeiten (1886/95: 11,72 9/9 in allen deutschen Orten): in Burg, Kalk, Recklinghausen, Styrum, Ingolstadt, Landshut, Speyer, Döbeln, Gera, Basel, Zürich, Alexandrien, Kairo.
Von den 277 deutschen Orten hatten 4 im Berichtsmonat eine verhältnißmäßig hohe Sterblichkeit (über 35,0 auf je 1000 Ein- wobner und aufs Jahr berechnet): Altenessen 36,2 (1889/98: 20,2), Wanne 37,1, Kalk 37,9 (1895/97: 25,8), Elbing 40,0 (1886/95: 27,5). Im Vormonat betrug das Sterblichkeitsmarimum 38,6 %/%6. Die Säuglingssterblihkeit war in 7 Orten cine beträchtliche, d. h. böber als ein Drittel aller Lebendgeborenen in: Crimmitschau 345 iGesammtsterblichkeit 17,0), Döbeln 375 (22,1), Landshut 377 (26,1), Kempten 400 (23,0), Amberg 420 (25,7), Gera 443 (21,4), Bor- bagen-Nummelsburg 455 (24,3). _
Die Gesammtsterblihkeit war während des Berichtömonats geringer als 15,0 (auf je 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet) in 54 Orten. Unter 12,0 blieb dieselbe in Greiz 11,9 (1886/95: 22,4), Jena 11,0 (1896/98: 14,7), Hagenau 10,8 (1895/97: 15,1), Hameln 10,4 (17,0), Küstrin 10,4 (1886/95: 21,8), Neustadt a. H. 10,0, Ludwigsburg 9,3 (15,9), Landau 9,1. — Die Säuglingssterblich- keit betrug in 35 Orten weniger als ein Zehntel der Lebendgeborenen. Unter einem Siebentel derselben blieb sie außerdem iu 60, unter cinem Fünftel iu 102 Orten. - E E
Im Ganzen scheint sih der Gesundheitszustand gegenüber dem Vormonat etwas verschlehtert zu haben, abgesehen allerdings von den Säuglingen, für welche die Verhältnisse anscheinend ziemlih un- verändert geblieben sind. Eine höhere Sterblichkeit als 35,0 °/% hatten 4 Orte gegen 1 im November, eine geringere als 15,0 °/% 54 gegen 84. Mehr Säuglinge als 333,3 auf je 1000 Lebendgeborene starben in 7 Orten gegen 6, weniger als 200,0 in 197 gegen 211 im Vormonat.
Portugal. : Durch eine im „Diario do Governo* Nr. 26 veröffentlichte Ver« fügung des Königlih portugiesishen Ministeriums des Junern
vom 31. Januar wird bestimmt, daß: die dur die
| Verfügung vom 14. April 1897 eingeführten Maß-
eln zur Verhütung der Einschleppung der Beulenpest auf die ErTAu e aus den Philippinen niht mehr anzu- wenden sind. (Vergl. „R.-Anz.“ Nt. 23 vom 25. Januar v. J.)
Handel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie“.)
Ausfuhr von Tertilmaschinen aus Großbritannien in den drei leßten Jahren.
Bestimmungsländer N M P See Rußland 1268281 1682599 1056257 Deutschland 1019714 906 901 865 370 Niederlande 236 512 197.544; 211-758 Ae 681 659 540 623 779 368
dere europäische: Länder . . . 969090 1111147 1282 967 China mit Hongkong 116741 190286 27 159 Japan 28026. 95978: 144348 Véreinigte Staaten von Amerika 286998 365424 648639 Südamerikanishe Länder . . . 124 646 122 615 129 986 British-Süd-Afrika 1165 12 695 11 099 Britisch-Ostindien 1293315 1051 466 6958 566 Australién 19 653 20 756 17 566 Andere Länder 322 993 505 914 378 837
Zusammen . ) ) 94 [1 In der Ausfuhr dieses wichtigen Zweiges der britischen Maschinen- industrie hat also ein Rückgang gegen das Vorjahr um rund 176 000 £ stattgefunden, verurjaht durch Abnahme des Absatzes be- sonders nah Nußland, auch nach den Vereinigten Staaten, China, British-Süd-Afrika und den nicht besonders aufgeführten Ländern. Dagegen war die Ausfuhr im Jahre 1900 größer als 1899, vor allem: nach: Ostindien und Japan, ferner nah Frankreich, Deutschland und’ den Niederlanden. (Nach Cotton.)
Einfuhr einiger wichtiger Waaren nach der Schwe iz im Jahre 1900. Januar bis Dezember Waarengattung 1900 1899 dz dz Steinköhlen “e 15 447 659 14 062 771 étroleum, roh, und Petroleumdestillate 645 065 620 741 chtveineschmalz 27 402 30/910 l 3.584 799 3812 620 898 019 932 867 89 968 90 657 Mai 02:3 T0 641 091 Graupe, Gries, Grüße 153 171 184 253 Mehl 298 827 424 607 T GAL LOREE is a 90 972 100 882 Rohtaback E 66.561 63 624 RNoh- und Krystallzucker, -Stampf- (Pils-)
Zucker, Abfallzucker, Traubenzukèr . 451 642 441 390 Zuer in Hüten, Platten, Blöcken . 152 707 143 832 Zucker geschnitten oder fein gepulvert . . 109 702 101 558 Wein in Fässern hl 1073562 1238 314.
(Schweizerisches Handelsblatt.)
Die Branntweinproduktion Nußlands am 1. Novembe 1900
Fm europäishen Rußland sind im Oktober 2 937 018 Wedro wasserfreien Spiritus gegen 2 852 798 Wedro im gleiwen Monat des Jahres 1899/1900 und 2 338 696 Wedro im Oktober 1898/99, d. h. 84 220 Wedro (3 9/0) und 598 322 Wedro (25 9/%) mehr als in den entspre{enden Vorjahren, gebrannt worden. Das Gefammtergebniß der Campagne beläuft sih auf 4082670 Wedro gegen 4 037 488 Wedro im Jahre 1899/1900 und 3311 160 Wedro im Sahre 1898/99, d. h. es wurden 45 182 Wedro oder 1,1 9%/% und 771 510 Wedro oder 23 9/6 mehr als in den entfprehenden Vorjahren hergestellt.
Die Zahl der am 1. S ovearter in Betrieb befindlihen Brenne- reien war gegen das Vorjahr um 159 größer 1403 gegen 1244.
Am 1. November betrugen die angeshhriebenen Spiritusvorräthe im Ganzen 7653393 Wedro gegen 5 313 092 Wedro im Jahre 1899/1900 und 6115 275 Wedro im Jahre 1898/99, also entsprechend mehr 2 340 301 Wedro oder 44,1, 9/5 und 1 538 118 Wedro oder 25,2 9/5.
Gewöhnlich erreichen die Vorräthe am 1. Mai ihren Höchstbestand ; dann tritt eine bis zum 1. November andauernde Abnahme derselben ein; von diesem Zeitpunkte ab verfolgen sie wiederum eine steigende Richtung. " In der diesjährigen Campagne war das Minimum aber bereits am 1. Oktober eingetreten, und am 1. November machte \sich \{on wieder eine Zunahme bemerkbar.
Die fiskalischen Spirituëvorräthe sind gegen die Vorjahre um 47,3 9/9 gewachsen und betragen 60,3 9% des Gefammtquantums, gegen 59 0/% im Jahre 1899/1900 und 55,8 9% im Jahre 1898/99.
Die Spiritusbewegung im europäischen Rußland für die ersten vier Monate der leyten drei Campagnen stellt fih folgendermaßen dar:
1898/99 1899/1900 1900/1901 Wedro wasserfreien Spiritus Produfton 3211160 403748 4082670 Dazu Vorräthe zu Beginn der Campagne 12 974 322 11 360697 13 712 938 Zusammen . . 16 185482 15 398 185 17 795 GOS Ab Vorrätbe am i. November 6115 275 5 513092 7653 393 Mithin Verbrauch und Ausfubr 1007007 98550935 10112315 Davon ab Ausfuhr . . . 452 848 S3 902 159 222 Nest für den inneren Verbrau 96173599 9801191 9982 993. (Nach dem Russischen Finanz- Anzeiger.)
Die Naphbtha - Industrie Rußlands im Jahre 1900.
Der Aufs{wung der russishen Naphbtba-Industrie ist im ab gelaufenen Jahre ein ganz hervorragender gewesen. Jn der Zeit vom 1. Januar bis zum 1. Dezember 1900 wurden auf der Halbinsel Apscheron 548 900 000 Pud Naphtha gewonnen, cine Ziffer, die bis ber noch nicht erreiht worden ist. Wenn . man die Ausbeute des Monats Dezember mit 52 000 000 Pud annimmt, was wobl nicht zu boch gegriffen ist, so ergiebt si cine Jabresproduktion von rund 600 000 000 Pud Napkbtha.
Im Vergleih zum Jahre 1894 bat sich die Napbthaprodaktion verdoppelt, wie aus nachstehender E CUERA ift Ms unabme im N ol V erglcih mit dem Vorjabr Millionen Pud 1894 E 1 Li 85 E - «A 4- S0 +- 26,9 1896 . G06 + 9 + 24 1897 . d L. 35 4 91 I. O L. 65 L. 152 O C 4- 39 4 Ri
E. . G00 4 T5 t 14.3 __ Die Preise find in dieser Zeit nidt, wie man erwarten sollte,
gefallen, sondern fie sind um das Fünffache gestiegen. Ein Pud Naphbtba kostete am Produktionsorte 1894 3,1 Kop. 1895 6,5 Kop. 1896 7,8 Kop., 1897 7,7 Kop., 1898 9.8 Kop., 1899 13,94 Leop. und 1900 annähernd 15 Kop.
Entsprechend der Gewinnung von Rohnaphtha ift an die Pró- duktion von Leuchtölen und anderen Erzeugnissen gestiegen. Es wurden aus dem Gebiet von Baku ausgeführt in zehn Monaten
Zunahme in Prozenten
. 6628012 6803948 6211 918. '
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