1901 / 40 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 15 Feb 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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im Abgeordnetenhause abgegebenen Erklärungen eine Na ch- prägung der Denkmünzen in größerem Umfange in Aussicht pen. Es läßt sich erwarten, daß hierdurch alle Wünsche, enen bei der ersten Q. niht entsprohen werden konnte, noch auf spätere Berütsichtigung werden renen können. Um die thunlihste Verbreitung der Denkmünzen zu ermöglihen, wird beabsichtigt, das Prägeergebniß auf die Koniglichen Kassen der Monarchie dem Bedarf entsprechend zu vertheilen, und es werden diese Kassen die ihnen nah

Maßgabe der fortshreitenden Prägungen zu überweisenden-

Münzen im Zahlungsverkehr demnächst zur Verausgabung bringen. Dagegen werden Anträge an die General-Staats- kasse auf Umwechselung von Denkmünzen überhaupt nicht mehr berücksichtigt werden; eine Beantwortung solcher Anträge ist bei ihrer großen Zahl niht möglich.

__ Der Königlich großbritannishe Botschafter am hiesigen Allerhöchsten Hofe Sir Frank Cavendish Lascelles ist nah Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.

Der Regierungs-Assessor Francke in Friedenau is der Königlichen Regierung zu Marienwerder und der Regierungs- Assessor Schmöle in Essen (Ruhr) der Königlichen Regierung zu Busen zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.

annover, 14. Februar. Der Provinzial-Landta

trat heute in die Berathung des Haushaltsplans ein un genehmigte den Antrag des Provinzial-Ausschusses, zu den Kosten der Katalogisierung und Restaurierung der Waffen- sammlung des Rathhauses zu Emden eine Beihilfe bis zum Höchstbetrage von 3000 # unter der Vorausseßung zu gewähren, daß der Staat sih zu einer mindestens gleich hohen Beihilfe verpflichte.

Dusseldorf, 14. Februar. Der 422. Nhéinische Provinzial-Landtag ist heute durh den Königlichen Landtags-Kommissarius, Ober-Präsidenten der Rheinprovinz, Wirklichen Geheimen Rath Nasse mit folgender Rede ge- {lossen worden:

Hochgeehrte Herren!

Der Provinzial-Landtag ist an dem Ende seiner diesjährigen Arbeit angelangt. Nach forgfältiger Prüfung in den Kommissionen haben Sie die Ihrer Entschließung unterbreiteten Vorlagen mit Pflichteifer und Umsicht erledigt und dabei gezeigt, daß Sie von Hingabe und Ver- A für die hohen Aufgaben der Selbstverwaltung erfüllt ind. Auf dem Gebiete des Armenwesens, für den Bau von Kleinbahnen und Wegen, im Interesse der Landwirthschaft, fowie zur Förderung von Kunst und Wissenschaft haben Sie bedeutung8volle Beschlüsse gefaßt, welhe die idealen und materiellen Interessen unserer Provinz zur weiteren glücklihen Entwickelung bringen sollen. :

Berechtigt ist darum die Hoffnung, daß auch Ihre diesmalige, fo anregend und harmonisch verlaufene Tagung der Rheinprovinz zu dauerndem Segen gereichen wird.

Im Namen Seiner Majestät des Königs {ließe ih gemäß § 26 der Provinzialordnung hiermit den 42. Landtag der Rheinprovinz.

Mecklenburg-Strelitz. ° Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin hat si, den „Meckl. Nachr.“ zufolge, am Mittwoh nah England begeben. Reuß j. L.

_ Der Landtag ist gestern durch den Staats-Minister Engelhardt geschlossen worden.

Oesterreich-Ungarn. Gestern Abend fand, wie „W. T. B.“ berichtet, in Wien

die Einsegnung der Leiche des Königs Milan durch den Patriarchen Brankovics aus Karlowiß statt. Der serbische Gesandte Christitsh der Stellvertreter des Oberst

Hosfmeisters Graf Eugen Zihy, das Personal der |

serdishen Gesandtschaft, der General - Adjutant des Königs Petrovitsh und mehrere Hofwürdenträger waren bei der Einsegnung zugegen. Sodann wurde die Leiche, von Kavallerie eskfortiert, nah der serbishen Kirche überführt. Auf dem Wege bildeten die Truppen Spalier. Das österreihishe Abgeordnetenhaus se estern die Berathung des von dem Abg. Dr. Baernreither ein gebrachten Antrags auf Beantwortung der Thronrede durd ine Loyalitätskundgebung fort. Der Abg. Placek beantragte, e Lonyalitätskundgebung durch eine Erklärung zu ersetzen, welche besagt, daß die bestehende Verfassung nicht die Bürg für die Entwickelung der Völker aeworden sei, die fic ( Die Erklärung hebt dann die Bedeutung Streits hervor, begrüßt mit Dank die einer befriedigenden Lösung der Sprachen ine der Gleichberehtigung, sagt dann, der öster habe feinen Beruf zur nationalen | die Czechen gewesen seien und es noch Auseinandersezung abgelel wurde bei der Abstimmung 1 Baernreither angenommen f ging das Haus zur Tagesordnung über und nahn mehrere Ausshußwahlen vor. Nach einer längeren Geschäfts ordnungsdebatte, welhe dur die Wealassung einiger Stellen aus einer Interpellation im stenographishen Protokoll hervor gerufen worden war, wurde die Sitzung geschlossen Unter den im Abgeordnetenhause eingebrachten JFnterpellationen befindet sich auhch eine solhe des Aba Lindner, betreffend die Wahrung der Jnteressen der heimischen Industrie bei der Erneuerung der Zoll- und Handelsverträge und die Schaffung cines mitteleuropäishen Zoll- und Handels bündnisses oder wenigîtens eines Zoll- und Handelsbündnisses mit dem Deutschen Reiche. In der am Mittwoch abgehaltenen Konferenz der deutshen Obmänner mit dem Präsidenten Grafen Vetter beharrten die Deutschen auf ihrem Standpunkt be

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Großbritannien und Jrland.

Die Eröffnung des Parlaments durch den König fand gestern Mittag, wie „W. T. B.“ meldet, mit größerem Prunke statt, als dies seit dem Regierungsantritt der Königin Viktoria geshehen war. Auf dem Wege vom Buckingham-Palaste bis um Parlamentsgebäude hatte sih eine außerordentlich große

tenschenmenge angesammelt. n den Straßen bildeten Truppen und Polizeibeamte Spalier. Der Königliche Zug bestand aus sechs Wagen. Jn den ersten fünf Wagen saßen die Mit- glieder des Gefolges und die Hofwürdenträger. Dann folgte der Galawagen, welcher unter der Regierung Georg's III. benußt worden war. Jn diesem hatten der König und die Königin Plaß genommen. Der Wagen wurde von Abthei- lungen der Leibgarde eskortiert. Der König trug Feld- marschall - Uniform und darüber einen karmoisinrothen, mit Hermelin verbrämten Mantel, die Königin hatte einen ähnlichen Mantel und ein Diamantdiadem an- gelegt. Auf dem ganzen Wege wurden Allerhöchstdieselben von der Menge mit großer Begeisterung begrüßt. Um 2 Uhr fuhren die Majestäten unter Salutshüssen und Glocken- geläute in das Parlamentsgebäude ein. Jm Oberhause waren auf der Estrade Throne für den König und die Königin, sowie ein Siß für den Herzog von Cornwall und Mort aufgestellt, welcher E O nicht anwesend war. BE die Prinzessinnen befanden jih Siße zu beiden Seiten der Throne. Unter den Anwesenden waren der Prinz und die Prinzessin Karl von Dänemark, die Prinzessin Viktoria von Wales, die Ernen Beatrice, die HRn Louise, die Herzoge von

onnaught, von Cambridge und von Fife, der Lord- N yor von London und etwa zwanzig Botschafter und Gesandte. Bald nach 2 Uhr nahmen der König und die Königin auf den Thronen Plat. Hierauf kam das Haus der Gemeinen, nachdem die entsprehende Aufforderung an dasselbe ergangen war, mit dem Sprecher an der Spiße, in das Haus der Lords. Nachdem der König sißend den ihm vom Lord-Kanzler abgenommenen Eid abgelegt hatte, erhob sich Allerhöchstderselbe und verlas mit klarer, deutliher Stimme die Dro uvede:

In derselben wird, wie „W. T. B.“ mittheilt, zunächst auf die nationale Betrübniß und Trauer wegen des unerseßlihen Verlustes dur den Tod der geliebten Mutter hingewiesen, welhe der ganzen Welt ein Beispiel gegeben habe von dem, was ein Monarch sein solle. Der König wünsche lebhaft, in ihren Fußstapfen zu wandeln. Sodann heißt es weiter: „Jnmitten des allgemeinen und persönlichen Schmerzes ist es Mir eine Genugthuung, dem Parlamente zu ver- sichern, daß die Beziehungen zu den andern Mächten fortdauernd freund- liche sind. Der Krieg in Süd-Afrika ist noch nit gänzlich beendigt, aber die Hauptstädte des Feindes und die hauptsächlihsten Verbindungs- linien sind in Meinem Besiß. Es sind Maßregeln getroffen, welche, wie Ich sicher hoffe, Meine Truppen in den Stand seßen werden, den Streitkräften, die ihnen noch gegenüberstehen, wirksam entgegen- zutreten. Jch bedaure sehr den Verlust an Menschenleben und die Opfer an Geld, die der nußlose Guerillakrieg mit \sih bringt, welchen die Buren in den Gebieten der beiden ehemaligen Republiken fort- führen. Ihre baldige Unterwerfung ift in ihrem eigenen Interesse sehr zu wünschen, da es Mir, solange sie nicht erfolgt, unmöglich ist, in jenen Kolonien Justitutionen einzuseßen, die allen weißen Be- wohnern gleihe Nehte und der eingeborenen Bevölkerung Schuß und Gerechtigkeit sichern werden. Die Einnahme von Peking dur die verbündeten Truppen und die glücklich vollzogene Befreiung der- jenigen Personen, die in den Gesandtschaften belagert waren, sind Er- gebnisse, zu welhen Meine indischen Truppen und Meine See- macht wesentlih beigetragen baben. Denselben folgte die Unter- werfung der chinesis{hen Regierung unter die Forderungen, auf denen die Mächte bestanden haben. Die Unterhandlungen werden fortgeseßt über die Art, in welcher die Zustimmung der chinesi- schen Negierung zu diesen Bedingungen zu wverwirklihen ist.“ Der König erwähnt sodann die Errichtung des Australishen Staaten- bundes und den bevorstehenden Besuch des Herzogs von Cornwall und York zur Eröffnung des ersten Bundesparlaments, welcher Besuch nah dem Beschlusse des Königs sih auch auf Neuseeland und Canada erstrecken foll. Der König spricht seine Freude aus über die rasche und loyale Antwort, die der neuerlihe Appell an den Patriotismus und die Hingabe Canadas und Australiens gefunden habe, welchen die Fortführung der Feindfeligkeiten in Süd - Afrika veranlaßte. Die Thronrede theilt sodann mit, daß die Erpedition zur Unterdrückung des Aufstandes im Asbantigebiet erfolgreich gewesen sei. i der Thronrede wird weiter mitgetheilt, daß die durch idien bervorgerufene Nothlage und große Sterblichkeit eingetretenen Regen bedeutend gemildert worden sei.

wird dem Bedauern darüber Ausdruck gegeben, daß in

ntshaîft Bombay noch forwäbrend großes Elend man aber zu lindern bemübt fei. In den

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für das fommende Jahr babe man ernstlich |

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Nach der Verlesung der Thronrede stiegen der und die Konigin von der Estrade herab, der Zug bildete f wieder und verließ das Haus. _ Beide Häuser des Parlaments hielten sodann Sißungen ab E Chor aui

esammten Bemühungen jener höch\# intelligenten und thatfräfti Nation gelang, den Krieg zu einem erfolgreichen Ende zu brin Im gegenwärtigen Falle handelt es sich um ein Land, in wel shwer zu kämpfen - ist, und welches gegroße Möglichkeiten für eige langandauernden Widerstand gewährt. Wie groß und reich au die e reisende Macht i}, \o müssen doch, wenn der Widerstank hartnädig und standhaft durchgeführt wird, viele Mons vergehen, ehe es möglich fein wird, cine vollkommene Beruhi E wiederherzustellen.- Kein ruhiger Beobachter der Lage erle ug einen triftigen Grund für die Befürchtungen . Lord F; vg ley's an. Ich bedauere, daß Lord Kimberley nit seine ganz» E auf seinen Standpunkt, den Krieg zu Ende zu bringen E ühren vermag. Manche versuchten darzuthun, daß das britis§e Volt niht von Herzen den Krieg unterstüize, und sie forderten von der N gierung verschiedene Arten des Vorgehens, nur nicht diejenige, we[ L die Fortführung der Operationen zu - einem erfolgreichen Ende in 4 \hließzt. Wenn der Feind irgend einen Theil seine Unabhängigkeit behalten dürfte, würde dies ein ina hörlihes, beständiges Kriegführen nach \ich ziehen. So J die Gefühle in jenen Gebieten geartet sind, ist es Élar, daß, y E wir niht Herren und Sieger s keine Hoffnung auf daUetnhy Frieden vorhanden ist. Es ist vollkommen klar, daß der Feind iten, welhe Macht, die ihm zugestanden werde, vor allem dazu verw würde, neue Kräfte, neue Waffen zu sammeln in Vorbereitung einss bei geeigneter Gelegenheit auszuführenden erneuten Angriffs. Wey Großbritannien es zuließe, daß seinen Anstrengungen der \{ließlide Triumph fehle, so würden wir der Welt zugestehen, daß unser Grenzen in der verleßendsten Weise überfallen werden könnten und daß wir mahtlos wären, wirksamen Widerstand zu leisten. Und wenn wir dies der Welt einmal verkündet hätten, wie lange würde das herrlihe Kolonialreih geshüßt sein vor An. riffen jedes mißvergnügten Volkes, das wünschen könnte, von Eng- ands Schwierigkeiten Nußen zu ziehen? Die Art der Kriegführung wird zu prüfen sein, wenn die Sachverständigen aus Süd-Afrika zurückgekehrt sind. Die Kanaliler sind bei weitem nicht fo zahlrei wie lärmend, und im Mutterlande bereitet uns ihr Tadel keine Sorgen. In Süd-Afrika aber erweckt es den Eindruck, daß wir nicht einmüthig bei der Verfolgung unseres Zieles sind. So- lange dieser Eindruck anhält und der Feind zu dem Glauben ver- leitet ist, daß eine bedeutende Partei dieser Richtung in Großbritannien vorhanden ist, fürchte ih, daß der Feind einen mächtigen Beweggrund hat, seinen unsinnigen Widerstand fortzusetzen, bei dem für ihn nichts zu hoffen ist und nur Verwüstung und Elend für das feindliche Land in Aussicht steht. Ein Theil der Verantwortlickeit für das dadur entstandene Blutvergießen und die Verheerung liegt bei denjenigen, deren Handlungsweise jene Hoffnungen ermuthigt, die jedem mit der Sache Vertrauten als grundlos bekannt sind.“ Das Haus nahm \{ließlich die Adresse an und vertagte sich sodann.

Um Unterhause theilte der Sprecher zunächst mit, daß ver- schiedene Beileidskundgebungen auswärtiger Parlamente eingegangen seten, welhe er mit entsprehenden Danksagungen beantwortet habe. Sodann begründete Forster den Adreßentwurf und nahm Bezug auf die bedeutungsvollen Kundgebungen der Trauer und der Theil- nahme, zu denen der Tod der Königin Anlaß gegeben habe. Der Redner fuhr hierauf fort: wenn auch Differenzen zwischen Groß- britannien und Deutschland entstehen könnten, so werde ersteres doc nicht so leiht vergessen, welhen Antheil der Deutsche Kaiser an dem Schmerze der Nation genommen habe. Die Handlungsweise des Kaisers sei zweifellos durch persönliche, niht durch politische Motive eingegeben, Großbritannien aber {äße seine persönliche Theilnahmekundgebung darum nicht geringer. Seine Anwesenheit habe zum britischen Volk mit eindrucksvoller Macht gesprochen, was dieses fobald nicht vergessen werde. Im weiteren Verlauf seiner Rede besprah Forster und desgleichen nach ihm Agnew, welcher den Adreßantrag unterstüßte, namentlich auch die Weiter- führung des Krieges in Süd - Afrika. Diese Stellen wurden von den irifchen MNationalisten mit ironischen Beifallsrufen und Aeußerungen des Widerspruchs aufgenommen, während sie die Er- wähnung de Wet's mit lauten Beifallsrufen begrüßten. Sir Henry Campbell Bannerman unterstüßte zwar die Negiekung in den nothwendigen militärischen Vorkehrungen, verlangte aber, daß den Buren bestimmte Vorschläge gemacht würden. Ferner fragte er wegen der Haltung der britishen Truppen in China an. Der Erste Lord des Schayamts Balfour erwiderte, die Haltung der Truppen sei mustergültig gewesen.

Frankreich. Der Präsident Loubet empfing gestern Nachmittag, wie

„W. T. B.“ meldet, den in Paris eingetroffenen König von Griechenland. Dem König wurden bei der Ankunft

* | seine Ansicht über die Angelegenheit zu befragen.

militärische Ehren erwiesen. Später stattete der Präsident Loubet, begleitet von dem Chef des Zivilstaats Combarien und dem Chef des Militärstaats General Dubois, dem König einen Gegenbesuch ab.

Der Minister - Präsident Waldeck-RNousseau hatte in folge leihten Fiebers cine unruhige Nacht, doch ist sein Zu- stand in keiner Weise beunruhigend.

Der Senat nahm gestern das Budget für 1901 mit einigen Abänderungen an. Dasselbe muß daher nohmals an die Deputirtenkammer zurückgehen.

Der Armee-Aus)chuß des Senats beschloß unter dem Vorsiße de Freycinet's, den Geseßentwurf Rolland, be treffend die Einführung der zweijährigen Militär Dienstzeit, wieder aufzunehmen und den Kriegs-Minister um

Der Minister der öffentlichen Arbeiten Baudin hat eine Kommission zur Prüfung von Projekten, betreffend den Bau eines Kanals zwishen Maas und Schelde, eingeseßt

Rußlaûd.

Der Kaiser besuchte gestern Abend, wie dem „W. T. B aus St. Petersburg berichtet wird, das Volkstheater, welches Allerhöchjtseinen Namen trägt, und wurde dort von dem Herzog von Oldenburg, den Großfürsten, Großfürstinnen und den Ministern empfangen.

Der Großfürst-Thronfolger ist gestern aus dem Jnnern Rußlands wieder in St. Petersburg eingetroffen.

Jtalien. Einer Meldung des „W. T. B.“ aus Nom zufolge hat der König gestern die von Zanardelli unterbreitete Ministerliste genehmigt. Das neue Kabinet ist, wie folg!

| zusammengeseßt: Zanardelli Vorsißh, Giolitti Jnneres,

n fönne, ibr estand sie es leiter, olfstbümlicher und ehrenvoller gem babe, ibr auf den Pfaden des Fortschritts und des Friedens zu folgen es südafrikanischen | 3 E15 Ï T D O Da

Prinetti Acußeres, Coccu-Ortu Justiz, Wollemberg Fndrgen, di Broglio Schay, Ponza di San Martino Krica, Morin Marine, Nunzio Nafi Unterricht, Gius!

öffentlihe Arbeiten, Picardi Ackerbau, Galimberti Posi

Spanien. _ Die Trauung derePrinzessin von Asturien und des Prinzen Carlos von Bourbon wurde gestern, wic

Jm Laufe der Nacht zum Donnerstag wurden in Madrid etwa hundert Personen verhaftet. Die e gaben in ver- schiedenen Straßen Revolverschüsse ab. Zahlreiche Gaslaternen wurden zerbrochen. Fast den ganzen gestrigen Vormittag über waren nah Verkündigung des elagerungszustandes die Straßen menschenleer. Die beherrshenden Punkte der Stadt wurden militärisch beseßt. Kavallerie-Patrouillen durchzogen fortwährend die Straßen, doh fanden keine neuen Kundgebungen statt. Unter den Manifestanten, gegen welche die Gendarmerie am Mittwoch vorgehen mußte, befanden sich auch ein Kriegs- fommissar und ein Leutnant in Uniform; eine Untersuchung eingeleitet. Die Theater- und Zeitungszensur wird von der glitärbehörde in der schärfsten Weise ausgeübt. Auch die

ierungeblätter und sogar aus dem Ministerium des Jnnern serrührende Nachrichten werden der Zensur unterworfen.

Der Minister des Jnnern erhielt Depeschen, in welchen emeldet wird, daß in Valencia, Granada, Alicante ind Barcelona Umuhen E hätten. Jn Alicante hätten Manifestanten das Rathhaus mit Steinen beworfen, seicn aber von der Polizei zerstreut worden. _ Die Einstellung des telephonischen Verkehrs zwischen den verschiedenen Städten ¡sstt angeordnet worden. : :

Einem in Madrid umlaufenden Gerüchte zufolge hat der gestern abgehaltene “Ministerrath die Gefahr einer Minijterkrisis niht verringert, denn die Minister des Unterrihts und der öffentlichen Arbeiten hätten fich gegen die Verhängung des Belagerungszustandes über Madrid ausgesprochen. Der Minister-Präsident werde heute Abend der Königin-Regentin die Vertrauensfrage unterbreiten.

Bulgarien. -

Wie das Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureau“ aus Sofia erfährt, haben dort die kürzlih» von dem russischen Bo t- hafter in Konstantinopel dem Sultan gegenüber ab- gegebenen Erklärungen, hetreffend die Thätigkeit des ma kedo- nishen Comités, einen starken Eindruck hervorgerufen. Der Minister-Präsident Petr ow hat die Abhaltung der von dem makedonishen Comité für fen geplanten Protestversammlung gegen das Verbot von Waffenübungen der Schüßenvereine ge- fiattet, dagegen die geplanten demonstrativen Umzüge auf das Strengste verboten.

Dänemark.

Im Folkething erklärte gestern, wie dem „W. T. B.“ ge- meldet wird, der Führer der Linken Hage bei der ersten Be- rathung der Vorlage, betreffend die Staatsanleihe, die Regierung könne die Annahme der Vorlage kaum ernstlich vom Folkething verlangen, solange sie niht aus- drücklih Garantie dafür gegeben habé, _dâß, Ne ein provisoriïihes Finanzgeses niemals unterzeichnen wolle. Der Finanz-Minister Dr. Scharling füh te aus, die Negie- rung erwarte, daß beide Kammern sich über ein Finanzgeseß einigen würden, und habe deshalb nicht in Erwägung gezogen, wie man vorgehen müsse, falls das neue Finanzjahr _ohne ein angenommenes Finanzgesez beginnen sollte. Das Folke- thing könne immer die Berathung des Staatshaushalts so einrihten, daß niemals Veranlassung zu provisorishen Ver- anstaltungen vorhanden sei.

Amerika.

Wie „W. T. B.“ aus Washington erfährt, über- reichte gestern der dortige russishe Gesandte Graf Cassini dem Präsidenten Mc Kinley ein Album, welhes Scenen von der Krönung des Kaisers von Rußland enthält, als Ge- shenk des Kaisers und Zeichen seiner Hochachtung für Mc Kinley. Dieser ersuhte den Grafen Cassini, dem Kaijer seinen Dank auszusprechen.

Asien.

Der „Kölnischen Zeitung“ wird, wie M. T. de: rihtet, aus Pefing vom gestrigen Tage gemeldet, day ein Kaiserlihes Edikt am 29. Januar in Singanfu erschienen sei. Nach einer Betrachtung über die Ent- widelung Chinas seit dem Einfall der Mandshu, über den Wandel der Zeiten und die jüngsten Ereignisse würden darin Reformen gefordert, welhe den chinesischen bureau- katischen Konservatismus und den nationalen Dünkel be- fitigten, und eine Versammlung der Vize - Könige und Gouverneure berufen, welhe binnen zwei Monaten Vorschläge fer Besteuerung, Vertheidigung und Erziehung unterbreiten olle.

Das Wiener „Telegr. - Corresp. - Bureau“ meldet aus Peking: Entsprechend dem Vorgehen anderer Mächte, sicherte h die öôsterreihish-ungarishe Regierung die Er- werbung eines Settlements in Tientsin behufs Errichtung eines Konsulats und für Niederlassungen von Staatsangehörigen und deren Unternehmungen. Jm Auftrage des österreichisch- ungarishen Gesandten in Peking wurde ein etwa 0,6 Quadrat- filometer großes, am Kaiserkanal gelegenes Terrain im Namen Desterreih:Ungarns bescht, wovon der Kommandant des ôsterreichish-ungarishen Marine-Detachements alle Konsulate sofort schriftlich verständigt hat. Ueber den Preis, die Be- dingungen und Ablösungen, respektive die Expropriierung sind Verhandlungen mit China eingeleitet.

Eine in New York eingetroffene Depesche aus Peking |

vom 13, Februar meldet, dem „Reuter'shen Bureau“ zufolge, der Kaiser habe an die Gesandten das Gesuch gerichtet, sh damit einverstanden zu erklären, daß sih die |chuldigen hinesishen Würdenträger selbst das Leben nähmen. Nachdem aber schon drei Würdenträger sich gaeger: hätten, diesen Schritt zu thun, habe der Kaiser sein Gesuch | i der Kaiser habe nun dem Prinzen Tsching telegraphisch mit etheilt, daß, als der Hof den Bedingungen der Note zu estimmt habe, in dieser nur cine den von den chinesischen eamten begangenen Verbrechen angemessene Bestrafung derselben verlangt worden sci, und daß folglih, wenn die Hauptshuldigen auch den Tod verdienten, die anderen doch in anderer Weise zu bestrafen seien. Die Gesandten hätten hierauf erwidert, daß auch die am wenigsten Schuldigen den Tod verdienten, und daß alle mit dem Tode zu bestrafen seien, es keine s{limmere Strafe gebe. L Aus Schanghai meldet das „RNeuter'she Bureau“, der deutshe Gesandte habe die Grenzen des deutschen Ge sandishaftsgebiets in Peking bekannt gegeben mit dem

esuh wieder zurückgezogen. |

eingedrungen seien und sich Philipstowns bemächtigt hätten. Am 13. d M. seien dieselben von britishen Truppen an- gegriffen und mit Verlust aus der Stadt wieder vertrieben worden. :

Lord Kitchener berichtet aus Pretoria vom 14. d. M.: Unsere Truppen sind zur Zeit nördlich von Philipstown, das von uns gehalten wird, mit de Wet's Streitmacht in ein Gefeht verwicelt. De Wet hat den Oranje - Fluß bei Zanddrift überschritten und ijt anscheinend auf dem Marsch nach Westen begriffen. Der General French meldet von einem Punkte 25 Meilen südöstlih von Ermelo, daß eine starke feindlihe Truppe nah Pietretief gedrängt worden sei; ihre Bemühungen, durchzubrechen, seien bisher vereitelt worden. Die Kavallerie habe den Feind an- gegriffen, welher fünf Todte und sechs Verwundete zurü- gelassen habe; zehn Mann seien gefangen genommen und eine große Menge Wagen, Karren und Vieh erbeutet worden. Die britischen Verluste betrügen einen Todten und fünf Verwundete. l

Dem „Reuter'shen Bureau“ wird aus Johannesburg vom gestrigen Tage gemeldet, daß eine starke Burenabtheilung am Dienstag Abend den Versuch gemacht habe, die Wasser- leitung zu zerstören, dieselbe sei aber nah heftigem Kampfe ezwungen worden, sich zurückzuziehen. Die Buren hätten 33 Verwundete und 3 Todte, die Engländer einen Todten und zwei Verwundete verloren.

Parlamentarische Nachrichten.

In der heutigen (49.) Sizung des Reichstages, welcher der Kriegs-Minister, General der Jnfanterie von Goßler, der Staatssekretär des Reichs-Postamts von Podbielski, der Staatssekretär des Reichs-Schaßamts Freiherr von Thielmann und der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Dr. Freiherr von Richthofen beiwohnten, |tand _zunächst die dritte Berathung des Geseßentwurfs, betreffend die Feststellung eines dritten Nachtrags zum Reichshaus- halts-Etat für 1900 (Kosten der China-Expedition), auf der Tagesordnung. S

i Die Generaldiskussion eröffnete der Abg. Bebel (Soz.). Nach ihm nahm bei Schluß des Blattes der Kriegs-Minister, General der Infanterie von Goßler das Wort.

Der Bericht über die gestrige Sißung des Hauses der Abgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage.

Das Haus der Abgeordneten seßte in der heutigen (27.) Sißung, welcher der Minister des Jnnern Freiherr von Rheinbaben beiwohnte, die zweite Berathung des Staatshaushalts-Etats für 1901 im Etat des Ministeriums des Junnern bei dem Titel „Gehalt des Ministers“ fort. i : e

An der Debatte betheiligten sich bis zum Schluß des Blattes der Abg. Weyerbusch (fr. kons. ), der Geheime Re- gierungsrath Dr. Freund, die Abgg. von Glebocki (Pole), Westermann (nl.) und von Wenyel-Belencin (kons.).

Der Erblandmarschall im Herzogthum Alti-Vorpommern Freiherr Viktor von Malßahn-Roidin, Mitglied des Herrenhauses, ist am 13. d. M. im Schlosse Mansfeld gestorben.

Statistik und Volkswirthschaft,

Stiftungen.

Die Wittwe des am 23. September v. J. verstorbenen Geheimen Kommerzienraths Vowinkel hat der Stadt Gelsenkirchen (Regierungsbezirk Arnsberg) ein Kapital von 200 000 A. überwiesen, dessen Einkünste- für den Unterricht und die Ausbildung der niederen Volksklassen verwendet werden sollen. j :

Die Wittwe Frau Emilie Elbers hat zu Hagen eine Stiftung von 250000 # zur Heilung und Pflege un bemittelter, gebrehliher Kinder errichtet.

Woblfahrts-Einrichtungen.

Im Regierungsbezirk Köln nehmen die gem cinnüßigen Be strebungen auf dem Gebiet des Wohnungswes]sens einen regen Fortgang. D :

n Köln hat die Eiscnbahnverwaltung im Borort Nivves, unweit der Eisecnbahnwerkstätte, mit der Vermehrung ibrer Wobnungen für Arbeiter begonner.. An der Geldernstraßze werden drei Häuser und an der Escherstraßze ein Haus für je eds Familien errihtet. Jede Wohnung besteht aus drel Wohn räumen, Keller und Speicher nebst einem kleinen Garten. Ebenso bat die Arbeiter -Wohnungsgenofsenschast Köln Süd zu beiden Seiten der von ihr angelegten Scherfginjtraßze hinter Sülz 20 Häuser errihtet. Sechs davon haben im CErdge]hoß und dem oberen Stockwerk je 2, die übrigen 14 je 3 Räume. Vie Er richtung weiterer Häuser ist in Ausficht genommen. “t i

Die Ehrenfelder Arbe iter-Wohnungsgenossenschaft errichtet vorläufig an der Feltenstraße in Bickendorf 7 Zweifamilien- häuser, an der Emilstraße 12 Einfamilienhäuser. Von diesen konnten Mitte Oktober bereits 6 Zweifamilien- und 9 Einfamilienhaujer an Kaufanwärter abgegeben werden

Die von gemeinnügigen Gesellschaften bezw Baugenofssenschaften unternommene Errichtung von Arbeiterwohnhäufern unterstüßte die städtische Verwaltung zu Köln bisher durch Erlaß eincs Theiles der Straßenbaukosten. Nunmehr hat die Stadtver rdneten-Ber sammlung mit Nücktksicht darauf, daß zur Zeit ein Viangel an Ar beiterwobnnngen von 2 bis 3 Raumen im Stadtgebiel herrickcht, bescblossen, für die Dauer dieses Nothstandes die Straßenbaukosten für Arbeiterwohnhbhäujer abgeschen von solchen fiskalischer Betriebe

auf die Hälfte zu ermäßigen. Sie sollen jedoch nacbgezahblt werden, sobald das Anlagekapital für die Gebaude cine Berzinsung von mebr als 59/9 brutto abwirft, oder sobald die Häuser ibrem ur- sprünalichen Zwecke nicht mehr dienen. D ie Erfüllung diefer Bedingung it durch grundbuchliche Eintragung für die Stadt sicher zu stellen. Um aber einerseits die Arbeitgeber noch mehr anzuspornen, solche Hâufer zu errcihten, andererseits au die Arbeiter anzuregen, id) ein cigenes Heim zu schaffen, wurde ferner beschlossen, daß nah 15 Jahren di NRervflichtung zur Nachzahlung der zweiten Hälfte det Straßenbau kosten überhaupt erlöschen solle. f

Städtischerseits sind Arbeiterwohnhäujer für die am Schlacht

soll vier Wohnungen zu drei Räumen enthalten. i : Ein äbnliches Bestreben tritt zu Gunsten der Beamten zu Tage

Arbeitsnahweis in Bonn zugleich ein Wohnungs nahweis ver- bunden worden, welcher über kleinere und mittlere Wohnungen bis zum Miethspreise von 400 #. Auskunft giebt.

Kunst und Wissenschaft.

In der Gesammtsizung der Akademie der Wissen- schaften vom 7. Februar (vorsitender Sekretar: Herr Waldeyer) las Herr von Bezold „über den Wärmeaustaush an der Erdoberfläche und in der Atmosphäre“ (zweite Mittheilung). _ Bezeichnet man die Strahlungssumme, welche einer bestimmten Fläche an der oberen Grenze der Atmosphäre im Laufe eines Jahres von der Sonne ge- liefert wird, ausgedrückt in sogenannten Thermaltagen, durch D; Die Mitteltemperatur der untersten Luftschicht für den nämlichen Breiten- kreis durch t, dann besteht zwischen diesen beiden Größen, abgesehen von der unmittelbaren Umgebung der Pole, mit einem hohen

Grade der Annäherung die empirische Gleihung t = 59 42.9.

Die Diskussion diefer Formel führte den Vortragenden zu Betrach- tungen über die Wärmevertheilung in der Atmosphäre im Gegensaß zu dem, was man bisher fäls{chlich mit diefem Namen bezeichnete, wobei man nicht die Vertheilung der „Wärme“, sondern nur jene der „Temperatur“ im Auge hatte. Herr Fischer las eine in Gemeinshaft mit Herrn E. F. Armstrong bearbeitete Mittheilung, betitelt: „Synthese einiger neuen Disaccharide“". Mit Hilfe der Acetylchlor-Verbindungen ist es gelungen, aus Trauben- zucker und Galactose drei neue Disaccaride vom Typus der Maltose darzustellen. Ein viertes, dem Milchzucker sehr ähnliches Produkt wurde dur direkte Verkuppelung von Glucose und Galactose mit Kefir-Lactofe gewonnen. Herr Diels überreichte im Auftrage der Verfasser: „F. A. Gevaert et I. C. Vollgraf, Les Problèmes musicaux d’Aristote, IT fascicule; Gand 1901®*. e

Die ph ysikalisch-mathematishe Klafse hat zu wis]en- schaftlihen Unternehmungen bewilligt: Herrn Privatdozentèn Dr. Otto Cobnheim in Heidelberg zu MResorptions - Versuchen bei Wirbellosen 1000 4 und Herrn Seminar-Oberlehrer Dr. H. Klebahn in Hamburg zu Untersuhungen über die Biologie der Nostpilze 500 t.

i. A. Von drei in ihrer künstlerischen Individualität fehr ver- schiedenartigen, holländischen Nadierern, Bauer, Dupont und Witsen sind gegenwärtig in der Kunsthandlung von Amsler u. Nuthardt (Behrenstr. 29) eine Anzahl von Blättern ausgelegt. Diese Künstler waren bisher in Deutschland noch unbekannt, mit ibrer starken Eigenart sih vertraut zu machen, ist jedoch wirklich lohnend. Bauer zeichnet sich durch einen großartigen Zug aus; in an Federzeihnungen gemahnendenStichen stellt er mit Vorliebe den Orient mit seinen vbantastish erhabenen Gebäuden und bewegten MenschengrupÞën dar. Er weiß mit wenig Strichen eine große Wirkung zu erzielen und durch die Vertheilung von Licht und Schatten etwas festlich Sonniges hineinzulegen; nur manchmal machen die umfangreichen Blätter einen gar zu skizzenhaften Eindruck. Man hat das Gefühl, als fei der Künstler noch in der Entwikelung begriffen und werde, wenn er einmal seine ganze Kraft zusammennimmt, Vortreffliches leisten. Witsen bringt eine viel breitcre, weihere Manier zur Anwendung; er |tellt fast au®&- chließlih landschaftlihe Motive dar, nur felten auch Menschen, die sich in dieser Landschaft beschäftigt zeigen. Auf feinen Blättern ist die tiefe Tönung von einem ganz besonderen Reiz; sein Natur- empfinden ist ein sehr starkes. Die Radierungen von Dupont sind mehr stilisierter Art: sie sind mit großem Fleiß durchgearbeitet, aber die gewollte Wirkung erreiht er nicht ganz. Er scheint selbst noch die Art und Weise zu suchen, in der er sih am besten aus drücken könne.

Schulwesen.

In den Kreisen Gummersbach und Waldbröl des Regie rungsbezirks Köln giebt sich neuerdings ein reges Interejse kund, Schulverbände zu theilen oder anders zusammen zu legen und in bisher \{chullosen Orten Schulen zu gründen, um den Kindern weite Wege zu sparen und die Heim: fehr zum häuslichen Mittagstish zu ermöglichen. In Nösrath (Kreis Mülheim) wird, weil leßteres dort nicht angängig, die Begründung einer Suppenanstalt geplant, wozu seitens der Regierung ein Zuschuß ins Auge gefaßt ist. Ferner lassen sih die Gemeinden vielfach in erfreulicher Weise die Beschaffung von Holzschuben für solche Kinder angelegen sein, welche weite nasse Wege und deshalb das Bedürfniß haben, ihr Schuhzeug während der Schul zeit zu trocknen.

Land- und Forstwirthschaft.

Der Aus\chuß für Wohlfahrtspflege auf dem Lande trat vorgestern Nachmittag hier im Architektenhause zur 9. Haupt versammlung zusammen. Im Auftrage des Reichsamts des Innern wobnte derselben Dr. Boenish bei. Das Landwirthschafts-Ministerium war dur den Ministerial-Direktor Dr. Thiel, das Ministerium des Innern durch den Geheimen Ober-Regierungsrath Dr. Krujte, das Ministerium der geistlichen 2c. Angelegenheiten durch den Gehei:nen Ober-Regierungsrath Brandi, das Ministerium für Handel und Ge werbe dur den Geheimen Ober-Regicrungsrath Dr. Post, das Ytieichs Marineamt durch den Kapitän zur See Harms, das Reichs Versicherun 18 amt durch den Geheimen Regierungsrath Hartmann und den Regt rungsrath Dr. Flügge, das Kaiserliche Gesundheitsamt dur Þr. S das Oberlandeskulturgeriht durh den Vberlandesful (

Pelter vertreten. Der Ministerial-Direktor 1)r. Thiel eröffnete Verhandlungen mit ciner begrüßenden Ansprache, in welcher er au die segensreihe Arbeit des Ausschusses vie Dem Geschäftsführer Sohburey erstatteten Jahresberiht war zu entnehmen daß die Mitgliederzahl sich im letzten Jahre von 322 auf 5/3 erböbt bat. 775 {ind persönlihe, 98 fkorporative Mitgliede unter den ersteren befinden sih 119 Beamti 193 Geistlic 48 Lebrer und 201 Landwirthe. Damen zählte

Korporative Mitglieder sind die Köntgliche

mission für Posen und Westpreußen, & Genera

und Viebbof beschäftigten Arbeiter in Aussicht genommen ; jedes Haus

13 Kreis-Ausshüsse und 6 Kommunal-Behörden bat der Aus\{Guß 48 in Preußen, 12 in d staaten Das Institut der Vertrauen

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nit entsprocben hat. Den Ein ( 15746 M standen 15040 „{ Ausgaben gegen Geschäftästelle war wieder cine fehr umfangreiche weist 2233 bearbeitete Nummern und 3447 Ausgange a1 Arbeiten ist u. a. ein „Wegweiser für ländlihe Wohl Heimathbspflege“ herausgegeben worden. Die vom Geschäfts! wortlich redigierte „Kleine Dorfzeitung" zäablt 8000 Lesei hat es sich enviesen, daß der Ausschuß noch imme: Lage war, ständig cinen Wanderred breitete si dann über einzelne Gebiete der Thatigkei und zollte dabei u. a. derjenigen des Charitas-Verband fatbolishe Deutschla1 Anerkennung | sammlung in di F agesordnung | Thorn sprach zunä W | aut dem YanTte in F ) p avci Ï Cc bu n gc | streben, dak di verwa ZUgend dem Land erbalten ( | Rittergutsbesißer von Kliktin olzig aus dem Kreise Gründer schilderte cinc folg kei der Belampfung der Landtflucdt, die durch redbtzeitig beg ne r allem aud dad r | erreibt hab m Lande angenehm zu

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üglih der sprahlihen Behandlung der Juterpellationen. Es | durch den Erzbishof von Toledo, Kardinal Sancha, vollzogen s ub her Cammnramibna So nota i tegfubrui Í edo eine unl Í tr é t f wurde fein Beschluß über Kompromißvorschläge gefaßt. e G4 Ves Daiie WaS Medones and ta Der Prinz trug spanishe Offiziers-Uniform; die Zeremonice b) 19 . .- Y « .- its L L D 0E L% ARTTUAR ü L L UCC® Cg mIC uUDCTe- e _ » 2 Z2 P _Wic das „Ungar. Korresp Bureau meldet, war gestern Faunt 6 ber uge: nad: cians dar: Dan Guerills, | dauerte cine Stunde. Alle öffentlihen Gebäude hatten zur .. -—_ 7 T T) *. _ y C. - F Sa 0 5 » A as D s Ss 4 LLUYTILL p 1 D E L L LALGIS Ï Se D c - Sn Es D p einziger Reiser VET aus Serb en eingetro} sen. | Kriegführung ein organisierter Widerstand gelingt. Es besteht cine | Feier des Tages Flaggenshmudck angelegt. Der Graf 00! Cs heiße, die Belgrader Polizei habe die Abreise zahlreicher | bedeutende Acbnlichkeit zwischen dem südafrikanischen Kriege und tem | Caserta ist mit seiner Familie bereits gestern wieder nah Personen nah Ungarn verhindert | amerikanischen Sezessionskriecae. dauerte vier Iabre, ebe « :

inzufügen, -daß Forderungen Deutsher um Land innerhalb So baben, veranlaß! durch die Erfolge in anderen Städten namentlich maden (t Pfarre! N pferöbansen u igt „an cinigen elben vor dem 25. ds. Mts. eingereicht werden müßten. auch in Köln, Staats-, Kommunal- und Privatbeamte in Mülbeim | Beity ielen us der Pri is, wie der schädigenden Poizei = A a. Nbein einen Beamten -Wohnungsverecin zur Beschaffung durch Privatsy S N E ia aut bie Valitetta Bereind Afrika. z von Wohnungen mittlerer Größe ins Leben gerufen, deten Sayungen } sation errei "n | wied | ercine Die Londoner Blätter melden aus Kapstadt, die dortige | sich den anderwärts üblichen anschlien L, bin Negierun und die Behörden hätten die Nachricht erhalten, Um allgemein der weniger E Tee e Erlangung N U è den | Frankreich abgereist. de Wet und der Präsident Steijn in die Kapkolonie |, geeigneter Mietbwobnungen zu erleichtern, ist mit dem städtischen

„W. T. B.“ meldet, in der Kapelle des T SEGEn Schlosses