1901 / 49 p. 9 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 26 Feb 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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8 3. In den Fällei der §§ 1 und 2 stehen den Kreisärzten Tagegelder und Reisekosten nah Maßgabe der für Staatsbeamte geltenden allgemeinen geseßlichen Bestimmungen zu.

Merden die in dem § 2 bezeichneten Verrichtungen an dem Wohnort oder in einer Entfernung von weniger als zwei Kilometern von dem- selben vorgenommen, so haben die Kreisärzte Anspruch auf Ersaß der verauslagten Fuhrkosten.

8 4. ;

Für die Thätigkeit als gerichtliche Sachverständige (Gerichtsärzte) erhalten die Kreisärzte eine besondere Gebühr. Die Tagegelder und Reisekosten werden durch Königliche Verordnung festgesetzt.

Si

Ft ein und dieselbe Reise durch mehrere Geschäfte veranlaßt, so werden die Tagegelder und Reisekosten gleichmäßig nah der Zahl der Geschäfte auf dieselben vertheilt und nur die entsprechenden Theil- beträge von den Zahlungspflichtigen erfordert. Die Zahlungs- vflichtigen haften als - zweite Schuldner für die einem anderen zur Last fallenden Theilbeträge bis zur Höhe der Tage- gelder und Reisekosten, welche bei abgesonderter Ausführung des Geschäfts entstanden wären. Sind mehrere Geschäfte auf derselben Reise an verschiedenen Orten ausgerichtet, so werden die Neifekosten auf die mehreren Geschäfte, durh welche die Reise veranlaßt ist, nach Verhältniß derjenigen Beträge vertheilt, welche bei abgesonderter Er- ledigung jedes dieser Geschäfte an Reisekosten entstanden wären.

Die vorstehenden Bestimmungen finden entsprehende Anwendung auf die Vertheilung der bei Verrichtungen am Wohnorte oder in einer Entfernung von weniger als zwei Kilometern von demselben entstandenen Auslagen für Fuhrkosten. : O

Tagegelder können auch dann, wenn mehrere Dienstreisen an einem Tage erledigt werden, nur einmal beansprucht werden.

§ 6.

Der Tarif für die den Kreisärzten in Gemäßheit der §§ 2 und 4 zustchenden Gebühren wird durch den Minister der Medizinal- Angelegenheiten im Einvernehmen mit den sonst betheiligten Ministern festgeseßt. In gleicher Weise werden auch die erforderlichen Aus- führungsbestimmungen erlassen.

Dit

Werden in den Fällen, in welchen der Tarif einen Mindest- und Höchstsatz vorsieht, Bedenken gegen die Angemessenheit des Betrages erhoben, so entscheidet, soweit niht für gewisse Verrichtungen ein Anderes bestimmt ist, der Negierungs-Präsident, innerhalb des der Zu- ständigkeit des Polizei-Präsidenten von Berlin unterstellten Bezirks, dieser endgültig. E

S8.

Als Kreisärzte ün Sinne dieses Gesetzes gelten auch die Kreis- Assistenz- Aerzte.

8 9.

Werden andere Aerzte, beamtete oder niht beamtete, zu einer der in den 8 1, 2 und 4 bezeichneten Verrichtungen amtlih auf- gefordert, so erhalten sie in Ermangelung anderweitiger Verabredung (Gebühren in Gemäßheit der §8 2 und 4, sowie dieselben Tagegelder, Reisekosten und Fuhrkosten, welhe den Kreisärzten in Gemäßheit der & 3 und 4 zustehen, sofern sie nicht infolge ihrer Amtsstellung zur unentgeltlichen Besorgung des Geschäfts verpflichtet sind oder An- spruch auf höhere Sätze haben.

8 10.

Für die Besichtigung einer Apotheke an seinem Wohnort oder in einer Entfernung von weniger als zwei Kilometern von demselben er- hält der medizinische Kommissar 6 A Vergütung. E

Der vharmazeutische Kommissar erhält Tagegelder und Reisekosten nach den den Kreisärzten zustehenden Sätzen, außerdem 1,50 M für jede Apothekenbesichtigung als Ersatz für verbrauchte Neagentien.

Sl. : :

Dieses Gesetz tritt zugleih mit dem _Gejeße, betreffend die Dienststellung des Kreisarztes 2c., vom 16. September 1899 (Gesetz Samml. S. 172) in Kraft.

Die Bestimmungen des Gesetzes vom 9. März 1872 (Gesehtz- Zamm!l. S. 265), der Verordnung vom 17. September 1876 (Gesetz Zamml. S. 411) und der Artikel V Absay 2 des Geseßes vom 31. Juni 1897 (Geseß-Samml. S. 193) treten in Beziehung auf die unter dieses Gesetz fallenden Personen außer Krast.

Dor Minister der Medizinal-Angelegenheiten ist ermächtigt, im Einvernebmen mit den fonst betheiligten Ministern an Stelle der Vorschrift in dem § 8 des Gesetzes vom 9. März 1872 die Gebühren des zu einer gerihtliden oder medizinalpolizeilihen Feststellung zuge zogenen Chemikers anderweit festzuseßen. Die Vorschrift in dem § 7

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Literatur.

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der Lic zu Gott und der Liebe zum Nächsten vermag

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Weltgeschichte Zie

Entroickelung

Inbalt in Gbristi Worten völlig enthalten.“ Der erste

Abschnitt, die Zeit vor Christi Geburt, enthält folgende Theile

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Das Reich der Pharaonen, Die Monarchien Babylonien und Assyrien

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griehishe Welt, Rom, Des Christenthums Anfänge. Der zweite große Abschnitt, Die Zeit nach Christi Geburt, umfaßt folgende Ünterabtheilungen: Noms Kaiserzeit, Die Völkerwanderung, Morgen- land und Abendland, Kaiserthum und Papstthum, Das neue Europa, Die atlantishe Welt. Der Nückblick beginnt also bei Egypten und Babylonien ; es heißt ausdrücklich (S. 6): „Nuk diese beiden Länder fönnen an die Spiße einer weltgeschichtlichen Betrachtung treten.“ Die leßte Betrachtung gilt der Stellung Japans in der pazifischen Welt seit seinem Kriege mit China (1894 bis 1895). Aus dem Sc(luß des Buches sei folgender Ausblick hervorgehoben: „Wir stehen an der Schwelle des 20. Jahrhunderts vor einer Periode, in welcher Weltmächte sich ausbilden und sich miteinander auseinanderfeßen werden. Und fernere Jahrhunderte werden dann die Geschichte des Zusammenschlusses - und der Einigung der * atlantischen, der christlichen Welt sehen, bis dann scließlich die Welt- geschichte die Geschihte der Auseinanderseßung dieser und der pazifischen Welt werden wird. Somit ist es gewiß, daß eine große Bewegung uns in naher Zeit bevorsteht: wie alles Weltgeschichtliche muß fie aber einen religiösen Kern haben, von solhem Grunde aus- gehen. Die religionslose Sozialdemokratie kann also nicht der Demiurg der neuen Zeit fein, fie könnte nur etwa die tabula rasa dafür herstellen. Wie und wo der religiöse Gedanke in die Er- scheinung treten wird, das ist das Geheimniß der Zukunft, das Volk aber, welches ihn erfaßt und durchführt, wird die Zukunft beherrschen.“ So viel über die Anordnung des Inhalts, über den Ausgangspunkt, die Mitte und das Ende der Betrachtung sammt folgendem Ausblick. Was die äußere Ausstattung des Buches betrifft, so ermöglicht ein Negister von 21 Seiten die Auffindung jeder einzelnen Stelle; ferner sind innerhalb des Textes den betreffenden Kapiteln sforg- fältig ausgearbeitete Uebersichtstafeln beigefügt, vier \fynchronistische Tabellen zur alten Geshihte, je ein Verzeichniß der römischen Kaiser bis zur Retchstheilung (379) und der römischen Päpste bis auf Gregor den Großen (590), zwei synchronistishe Tabellen für das Morgenland und Abendland (7. bis 9., 10. bis 11. Jahr- hundert) und zwei für das neue Europa (12. bis 17., 18. und 19. Jahr- hundert). Auf den einzelnen Seiten find oben die Stichworte, am Nande die Daten der Ereignisse und unter dem Strich die Lbens- zeiten der auf der Seite genannten Männer angegeben. Durch Auf- stellung dieses festen Rahmens von Thatsachen hat der Verfasser seiner Darstellung den nöthigen Rückhalt gegeben: der Leser ist an jeder Stelle des Buches über die Einzelheiten orientiert und kann sich den gedankenreichen, ticfgründigen Ausführungen des Verfassers mit vollem Genuß hingeben. Der Verfasser hatte das ernste Verlangen, - die Gegenwart zu begreifen und den Geist der Zeit zu erkennen, er wollte im besonderen von den treibenden Kräften des Deutschthums eine An- \chauung gewinnen, deshalb richtete er den Blick in die Vergangenheit und suchte das, was er als Deutscher an geschichtlichen Erinnerungen besaß, bei sich zum Bewußtsein zu erheben, zu erhellen und aufzuklären. Er wollte also zunächst sich selbst Genüge thun, „sih Rechnung von den vergangenen JIahrtausenden geben“; indem er sich aber dann mit seiner Schrift an die Oeffentlichkeit wandte, hat er die Deutschen auf die Lehren der Geschichte hingewiesen und als Mahner und Warner zu ihnen gesprochen. Man weiß niht, was man an dem Berfasser mehr bewundern soll, die Vielseitigkeit des Wissens oder dic Urtheilsfraft. Mag er von Dichtern sprechen wie Homer oder von großen Eroberern wie Alerander und Napoleon, mag er das Wirken von Männern des Glaubens schildern wie Paulus und Luther, oder die leitenden Ideen von Staatsmännern wie Nichelieu und Bismark bervorheben : stets weiß er die Beobachtung des Lesers auf das Wesent- liche und Bleibende in den Schöpfungen großer Männer zu richten und durch treffende Vergleiche ibre Bedeutung für die Gegenwart zu erklären. Aber auch über die Eigenart der Nationen und Ee Aeuße- rungen in der Geschichte hat der Verfasser gründlich nachgedacht, über das Sonnenjahr und die Buchstabenschrift der Egypter, über das Fortwirken des römischen Staatsbegriffs und das Kaiferthum der Deutschen, und stets weist er die Fäden auf, die von der Vergangenheit zu unserer Zeit reichen, und verknüpft Fernes und Nahes miteinander. Er lenkt die Aufmerksamkeit selbst auf die allgemeinsten Fragen, wie

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das Verhältniß der Staatsmacht zur Kultur, die Stellung der Ne ligion in der Geschichte oder den Glauben an cinen Fortschritt in der Weltgeschichbte, und gerade die Art des hochgebildeten Verfassers, fich mit solchen Fragen versöulih auseinanderzusetzen, bildet einen Haupt reiz des Buches. Möchte es den Deutschen, für die es geschrieben ist, zu einem sicheren Fübrer dur die Geschichte werden und ihne

e d Mm L t Dorn 5A 4 p r "175, inem vertieften Verständniß der Gegenwart verhelfen

Bauwoesen.

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ttstadt echs Lichtdruc (&rnît

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Brunnenthurm.

nabmen der Modelle, welche den heutigen 3

Burg nah der Wiederherstellung veranschaulichen

zu dieser Denkschrift erschien in demselben Verlage :

Die Grundlagen der Erhaltung und Wie stellung deutscher Burgen. Vortrag, gehalten auf

| Tage für Denkmalpflege in Vresden (verbunden mit der

| versammlung deutscher Geschichts- und Alterthumsvereine) im tember 1900 von Bodo Ebhardt, Arcbitekt i

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Tafel und 19 Abbildungen im Text. Der bereits oben ge. nannte Verfasser dieses Vortrages ist fcit länger als inet Jahrzehnt für die Erhaltung und Wiederherstellung der deutschen Burgen in eifrigster Weise thätig“ und “hat \i{ch dur den von ihm ins Leben gerufenen, das gleiche Ziel verfolgenden Verein um die Sache wohlverdient gemacht. Jn dem jet im QDruck - vorliegenden Vortrage stellt er für die von ihm vertretenen Bestrebungen folgendes fünftheilige Pro- ramm auf. Er wünscht: 1) eine Aufklärung der Besißer und Bewohner der alten, mehr oder weniger umgebauten Burgen und Nuinen sowie namentlich auch der Regierungen, Bauleute und Geschichtsfreunde über die Bedeutung und den Werth der Baureste: 92) bei Umbauten derselben, sei es der bewohnbaren oder in Trümmer liegenden Bauten, die Zuziehung für diesen Fall vorgebildeter Bau- fünstler; 3) ein Studium der Baugeschichte der einzelnen Burgen an der Hand der Originalquellen und unter ausdrücklicher Bevorzugung der reinen Bau- und Benußtungsnachrichten ; 4) eine sorgfältige und systematische Sammlung aller bildlichen Quellen, die überhaupt erhalten sind, sowie cine fahmännische, genaue zeichnerishe Aufnahme des heutigen Bestandes in allen Landen: 5) auf Grund der völlig vollendeten Er: füllung von Punkt 3 und 4 eine umfassende Geschichtsschreibung über den deutschen Burgenbau als einen bisher nicht entfernt seiner Be- deutung entsprechend gewürdigten Zweig der älteren profanen Baukunst und als einen gewichtigen Kulturfaktor des gesammten mittelalter- lichen Lebens.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Der Ausbruch und das Erlöschen der Maul- und Klauenseuche unter Schweinen ist dem Kaiserlihen Gesundheits- amt- gemeldet worden vom Schlacht-Viehhofe zu Mey am 25. Februar.

Dänische Antillen.

Die seiner Zeit für Herkünfte von Smyrna und Port Said angeordnete Quarantäne is aufgehoben worden. Dot bleibt das Einfuhrverbot gewisser Gegenstände, sowie die Desinfektion von Wäsche, Kleidungsstücken und Bettzeug, welches als Neisegepäck aus den genannten Orten eiùtrifft, bis auf weiteres bestehen. (Vergl. „R.-Anz.“ Nr. 206 vom 30. August v. I.)

Kapstadt, 25. Februar. (W. T &B.) Bis jeut find hier insgesammt 31 Personen an der Pest (vgl. Nr. 46 d. Bl.) er- franft, darunter 6 Europäer. Sechs Personen sind gestorben, darunter ein Europäer. 24 Fälle stehen in ärztliher Be- handlung; mehrere darunter sind sehr {were und dürften tödtlich enden. Einer dieser Schwerkranken ist ein Europäer. Zwei neue Erkrankungen werden heute aus der Stadt gemeldet. 95 Europäer, 32 Schwarze, 93 Kaffern und 9 Inder, welche mit Pestkranken in Berührung gekommen sind, befinden \sich auf der Ssolierstation unter ärztliher Beobachtung.

Verdingungen im Auslande,

Spanien.

1. April, 12 Uhr. Unterstützungskommission des Bürger-Hospitals (Junta de Caridad del Hospital civil) von Bafurto in Bilbao : Errichtung von Pavillons für das neue Bürger-Hospital. Voranschlag 1633 513 Peseten. Sicherheitsleistung vorläufig 80 000 Peseten. Näheres an Ort und Stelle.

Belgien.

15. März, Mittags. Gouvernement provincial in Mons: Ausführung von Pflasterungsarbeiten. 75 270 Fr., Kaution 2500 Fr. Angebote zum 13. März.

Nächstens. Station Mons: Ergänzung mehrerer eiserner Viadukt Beläge durch stählerne. 30815 Fr., Kaution 3100 Fr. Preis der Pläne 8,60 Fr.

Nächstens. Ebenda: Bau eines Gütershuppens und eines Schut- gebäudes für Reisende auf der Station Dour. 30 605 Fr., Kaution 3000 zFr.

Bemerkung. Für Lieferungen von Heizungs-Materialien für die Belgischen Staatsbahnen ist das Lastenheft Type XXVI für 50 Cts. in Brüssel, Nue des Augustins Nr. 15, erhältlich.

Norwegen.

920. März, 7 Ubr Nam. Staatsbahnen, Christiania: Lieferung von 2950 t Stablschienen mit dazu gehörenden Winkellaschen. An gebote mit der Aufschrift „Anbud paa Skinner“ werden im Expeditions bureau der Eisenbahnverwaltung, Jernbanetorvet 8/9 Christiania, ent gegengenommen. Zeichnungen und Bedingungen im Burean des Direktors der Bahnabtheilung ebenda.

Verkehrs-Anstalten.

Allenstein, 25. Februar. (W. T. B.) Nach einer amtlichen Meldung ist der Betrieb auf der Streckec Neidenburg—Vrtel burg wiederbergestellt (vergl. Nr. 48 d. Bl., zweite Beilage).

Í S 26 R Cokruar ç r N » (tros » » yt \ ngerburg, 25. Februar. (W. T. B.) Die Strecke Gerdauen

Goldap ist, wie amtlih gemeldet wird, seit gestern Nachmittag

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2 Ubr infolge Schneeverwehung unfahrbar.

Bremen, 25. Februar. . T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Preußen“, v. Ost-Asien kommend, 23. Febr. Gibraltar passiert, „Würzburg“, 23. r. v. Bremen in Galveston, „Aachen

i „Hamburg“, v. Ost-Asien, 25. Febr

fürst“, v. Australien kommend, 24. Febr

24. Febr. v. New Vork n. Genua und

v. New Vork kommend, v Gibraltar n Febr. v. Coruña n. d. La Plata abgeg.

. Febr. in Colombo angekommen T. B.) Dampfer „Köln“ 24. Febr Krefeld“ (Marinedienst) 20. Febr „Borkum“, n. Galveston best., 24. Febr „Hohenzollern“ 24. Febr. v. Gibraltar n. Nem br. v. Port Said n. Suez

Bahia abgeg. „Heidelberg“, n „Prinzeß: Îrene

( arburg“, n. Ost 1“ 25. Febr. in Baltimorc

ork fommend, 25. Febr. D und Baltimore beft.,

ost

Februar. (W. T. B.) Hamburg-Amerika- „Columbia“ und „Phönicia“ 24. Febr. in Néw . „Pretoria“ 23. Febr. v. New York über Plymouth und (berbourg n. Hamburg abgeg. „Prinzessin Victoria Luise“ 23. Febr Havana angek. Bulgaria”, v. New Vork n. Hamburg, 25. Febr Lizard, „Graf Waldersee“, v. Hamburg über Boulogne ur mer u. Plymouth n. New Vork, 24. Fe aven pass. „Croatia“ und „Syria“ 99, Febr. in St. Thomas angek. „Numidia“ 23. Febr. v. St. Thomas über Havre n. Hamburg abgeg. „Constantia“, v. Hamburg n. West indien, 24. Febr. und „Valencia“ v. St. Thomas n. Hamburg, 23. Febr. in Havre angek. „Christiania“ 24. Febr. v. New Orleans n. Ham- urg abgeg. „Assyria®, v. Philadelphia n. Hamburg, 24. Febr. Vover | 93. Febr. v. Philadelphia n. Hamburg, „Frisia“ 22. Febr. v. Gamburg und „Bethania®“, v. Baltimore n. Hamburg vorn“, v. Hamburg n. Südbrasilien, 24. Febr. v. Antwerpen 93. Febr. v. Buenos Aires über Barcelona n. Genua adgesg- 93. Febr. in Tsinatau, „Kiautschou“ 24. Febr. in Kobe 95. Febr. in Aden, „Adria“ 24. Febr. in Penang,

„Ambria“ 25. Februar in Hamburg angekommen.

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Vierte Beilage

Berlin, Dienstag, den 26. Februar

Statistik und VolkZ3wirthschaft,

Das vorläufige Ergebniß der Volkszählung vom 1. De- zember 1900 für den preußischen Staat, dessen Provinzen und Regierungsbezirke.

Vor kurzem veröffentlichte die „Statistishe Korrespondenz“ die vorläufigen Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1900 für die preußishen Stadtgemeinden mit 10 000 und mehr Bewohnern.*) Nunmehr läßt dieselbe die vorläufig festgestellten Zählungsergebnisse auch für den preußishen Staat, dessen Provinzen, Regierungsbezirke, Kreise bezw. Oberämter und für die Landgemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern folgen.

_Die sämmtlichen vorläufig ermittelten Bevölkerungézahlen fönnen selbstverständlih feinen Anspruch auf volle Zuverlässigkeit machen. Das wird erst der Fall sein, wenn der Inhalt der Kontrollisten F und der Orcts8listen G mit den Angaben der Haushaltungsverzeichnisse B und der Zählkarten A verglichen ist. Immerhin kommen die er- mittelten Zahlen, wie frühere Aufnahmen gezeigt haben, dem end- gültigen Ergebnisse so nahe, daß sie für viele Zwecke der Ver- waltung und Wissenschaft vollkommen ausreichen und daher nicht ohne Werth find. Es hat nämlich die Zahl der ortsanwesenden Bevölke-

rung des preußischen Staates (mit Einschluß des bis zum 1. April 1876 noch selbständigen Herzogthums Lauenburg, für das Jahr 1890 auch mit Einschluß der erst am 1. April 1891 mit der Monarchie vereinigten Insel Helgoland) betragen: j nach der endgültigen Ermittelung also nah d mehr (—+) oder weniger (—) als nah ia A der vorläufigen vorläufigen endgültigen E aufs : Ermittelung Feststellung Personen Tausend Dezember 1871 . . 24681 880 24689252 | 4- 7372 -4-0,299 1879 20 T2 002 25.742404 | 30158 - 1,170 1880. 22D O 2C2TI 1111| 298044 1880 29313/8983 28318470] + 46837 1890 29.959388 29.957 367 | —. 2091 1895 91849795 31855 123 | 4+ 5328 d 1900. . 34 463 377

j Das vorläufige Ergebniß ist hiernah neuerdings dem endgültigen beträchtlih näher gekommen als in der früheren Zeit. Der Unterschied ¡wischen beiden betrug im Jahre 1871 noch 0,299 und im Jahre 1875 jogar 1,170 vom Tausend der Bevölkerung, während er si im Jahre 1995 nur auf 0,167 vom Tausend der Bevölkerung belief. Alz Ur- fachen dieses Fortschritts dürfen wesentlih die Verbesserungen in der Aufbereitungsmethode der Zählpapiere sowie die Gewöhnung der Be- völkerung und der Erhebungsbehörden an große statistishe Aufnahmen gelten. E i:

__ Nach der „Stat. Korr.“ ist das vorläufige Ergebniß der Volks- ¿äblung vom 1. Dezember 1900 für den preußishen Staat, dessen Provinzen und Negierungsbezirke, verglichen mit dem endgültigen der Zählung vom 2. Dezember 1895, folgendes: : i

Zunahme (4-) Abnahme (— ) der Bevölkerung von 1895 bis 1900

Ortsanwesende

Staat. Bevölkerung

am

Provinzen.

1 Dezem- 9. Dezem- e 9

E S . Vezem- |2. Dezem-| aufs bezw.

Regierungskezirke. ber ber über- G t * r Vo

"Ee C 5 p 1900 1895 haupt Oundert

aat. . . . 13446337731 855 123|-4-2608254 8,19 Mx obinzen: ; Disipreußen . . . , . 11994 417| 2006 689 12 272 Westpreußen . 1 563 459] 1 494 385] +- 69 074 Stadtkreis Berlin 1884 151| 1 677 304] 4-206 847 Brandenburg. 3107 951| 2 821 695| 4-286 256 Pommern i ¿E108 600l 1574 147 L 60 512 Posen i a E D OOOI 1 SES B33 69 199 Schlesien Es 4415 309| 4-253 069 Sachen... . . . . 12833 224| 2698 549] 4-134 675 Schleswig-Holstein . . 1 1387 587| 1 286 416] 4-101 171 Vannover 2590 336] 2 422 020 +168 316 Westfalen _ 3 188 072| 2 701 420] 4-486 652 Vessen-Nassau 1 897 310! 1756 802] +140 508! \heinland «1 5758 995| 5 106 002] --652 993 ln... 66783| 65752 4- 1031

Regierungsbezirke. Königs8berg . f 1 202 753| 1 204 349 1 596 Gumbinnen E 791 664| 802 340 10 676 E a «00071501 618000 17 625 Marienwerder Li §97 744| 876 295|4- 21 449 5 Stadtkreis Berlin . . | 1884 151| 1 677 304 906 847 3 Potsdam ,.… . . . .|1929219| 1651 976|T 277 243| 4 1678 Frankfurt §. . . . 11178732] 1169 719|4- 9013 7 E 830528! 785 229 7 Köslin E 587 842 574 513]- j Straljund T 216 289| 214 4054 ; L 0,88 D «11001311 1178 21114 2000 9/21 Bromberg i E: 688904 G66 4095 L B17 Breslau... . . , .} 1697 793| 1637 885|4- 59 908| 4- 3/66 Au . . . . « « «1 1102523/ 1067 243/4- 36280| -4- 833 ckppeln El . « e «4 1868 062] 1 710 1814 157 881| 4. 993 Magdeburg l 176 644] 1 122 635[4- 54 009| 1,81 Merseburg : «-+ «h 1190159] 1 129 25914 60 900| 4- 5,39 E o r ois e 166 4211 446 6554+ 19 766| + 4,43 Sihleswig . . . . « .11387587| 1286 416] + 101 171| 4- 786 annover . , . . . .} 647870, 684465] + 63405| 4 1085 dildesheim. . . . . .| 526531} 497 7914 28 740| 4+ 5,77 R + 26730| 4 5,99 E, e 47 ¿2E E + 21422] + 6,06 E s oos 328 419 + 16 097| 4 5,15 E «7. «Ec + 11922| + 5,23 Münster... . .| 699699] 594 501|+ 105 198! -+- 17,70 inden A v LAA 636 914 986 130|4- 50 787| 4- 866 I i 851 456| 1 520 7891+ 330 667! 4- 21,74 Cafel . R S0 069 §50 50714- / "465 Wiesbaden , . A.1 00e Bd 906 2954- 1 E, 82 095! 650 558/4- Düsseldorf . 1/2599 596! 2 191 3594 R e L 905 510/14 E e ee 840 7534| 768 4514 en «¿l 614976) 690 12414

3 39 562 100 946] 4- 11,14 31 537| 4- 4,85 108 237| 4- 18,63 116 084| 4- 12 82 72 283| 4 9,41 24 852| + 4,21 l 031! 4- 1,57.

und 42 des t. eV m 16. und

__ Danach ist die Bevölkerung Preußens auf 34 463 377 Perfonen gestiegen und hat seit dem 2. Dezember 1895 um 8,19 v. H. oder durhschnittlich jährlich um 1,59 v. H. zugenommen, obwohl auch in diesem Jahrfünfte ein immerhin noch erheblicher, wenn auch gegen - frühere Zeitabschnitte geringerer Theil der natürlichen, durch den Ueberschuß der Geburten über die Sterbefälle entstehenden Bevölkerungsvermehrung durch das Mehr der Aus- wanderung über die Einwanderung verloren gegangen ist. Die Volkszunahme ist danach im letzten Jahrfünfte wieder eine höhere gewesen als in dem vorhergehenden. Seit dem Jahre 1867, in welchem der preußische Staat unter Einrechnung des Herzogthums Lauenburg im wesentlichen seine jeßige Ausdehnung erreicht hatte, ist seine Volkszahl um 10441 937 Personen oder 43,47 v. H. der am 3. Dezember 1867 gezählten Bevölkerung, somit durchschnittlih jährlih um 1,10 v. H. gewachsen. /

e Dur die Erwerbung der Insel Helgoland sind nur 2086 Per- sonen zur Bevölkerung hinzugekommen und bereits im Jahre 1890 mitgezählt, obwohl die genannte Insel erst etwas später mit dem preußischen Staatsgebiete vereinigt worden ist. Während der letzten 93 Jahre ist die Volkszunahme Preußens durhschuittlih jederzeit böber als in fast allen übrigen europäischen Staaten sowie im Deut- schen Reiche gewesen und hat mit 8,19 v. H. der Bevölkerung im leßten Iahrfünfte den bisherigen Höchstbetrag erreicht. ; ___ Innerhalb diefer 33 Jahre war das Anwachsen der Bevölkerung indessen keineswegs gleihmäßig. Denn es betrug in Preußen ein- \{ließlich des Herzogthums Lauenburg sowie seit 1890 einschließli der În!el Helgoland S die die jährlihe Volkszunahme am Volkszahl Personen vor Hundert Dezember 1867... . 24021 440, G L O E 009

08 e 263 288 1,05 c O 25 742404) s 7 307 341 O A 1885... -28318 470] 1 c OUOOCIGO z 1895 31 855 123 x 1900 34 463 377 __“Wenn man die Bevölkerungszunahme im preußishen Staate jeweiligen Umfanges noch weiter zurück verfolgt und von dem Jahre 1816 ausgeht, in welchem die erste einigermaßen zuverlässige Volks- zählung in Preußen stattgefunden hat, fo erhält man die nachstehende Uebersicht. Dabei ist indessen zu bemerken, daß die Bevölkerungszahlen nur für die mit einem Stern (*) bezeichneten Jahre dur Zählungen, für’ alle übrigen Jahre dagegen durch arithmetishe Interpolation ge- wonnen 1nd. Gesammtbevölkerung des preußischen Staats jeweiligen s Umfangs von 1816 bis 1900.

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x Bevölkerung Bevölkerung Jahre gegen Ende des Jahre gegen Ende des Jahres | Jahres

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1816* 10 349 03 1817 10 572 795 1818 10 796 874 1819* 10 981 934 1820 11272 482 1821 11 480 815 18202* 11 664 1353 1823 11 843 870 1824 031 694 1825 256 725 1826 2 427 216 IBPT 12 556 502 1828* 726 7 24 568 430 1829 38 24 639 706 1830 24 903 188 18; 95 166 670 1832 25 430 152 183: 5 692 858 5 742 40 26 049 74? 1835 1877 26 357 086 En 1878 26 664 427 837 9? 1879 926 971 770 1838 14 385 679 1880* 27 279 111 S | 14816809 | 1891 27 486 982 14 928 501 1882 2 694 854 1841 15 110 721 1883 97 902 726 1842 15 305 213 1884 28 110 598 1843° 15 471 084 1885® 28 318 470 1844 15 708 742 1886 98 645 839 1845 15 941 155 1887 28 973 194 1846" 16 112 9538 1888 29 300 557 1847 16 157 121 1889 29 627 919 1848 16 165 387 1890® 29 955 281 1849 16 331 187 1891 [1 30334804 18501) 16 541 555 G I 39336918 16 608 039 1892 30 716 469 51 16 829 440 1893 De 16 935 420 1894 (7) 17 044 676 1895 34 7164145 1396 9D 7 202 831 1897 O 349 64; 1898 »i 530 35; 1899 39 91: 1900* |

17 994 153 18 264 T06 18 491 220 18 732 555 18 992 681 19 255 139

19 445 174

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') Die obere, in nautishen Ziffern gesetzte Zahl bezieht \ich auf das Staatsgebiet im jeweiligen Umfang des Vorjahres. ?) Ohne und mit Einschluß des Herzogthums Lauenburg.

__ Die \tarke Vermehrung der Bevölkerung des preußishen Staates ist augenfallig, au abgesehen von den Gebiet8erweiterungen, troßdem sih der Verlust durch den UcbersWuß der Auswanderung über die Einwanderung allein vom 1. Dezember 1871 bis zum 2. Dezember 1895 auf 1,68 Mill. Köpfe belief. __ In den einzelnen Provinzen, Regierungsbezirken und Kreisen ift die Bevölkerungsveränderung während des leßten Jahrfünftes sehr ungleihmäßig gewesen. Die Bevölkerungs-Zu- bezw. Abnabme be wegt sich i für die Provinzen in ten Grenzen von 4+- 18,01 bis 0,61 v. H - e RNegierungöbezirke j . 41-2174 R Kreise S a ü +02, 4.17 i : Unter den Provinzen zeigen die stärkste Zunabme Westfalen (18,01 v. H.) und Rheinland (12,79 v. H.); dann folgen der Stadt.

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en Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

902.

kreis Berlin (12,33 v. H.), Brandenburg (10,14 v. H.), Hefsen- Nassau (8,00 v. H.) und Schleswig-Holstein (7,86 v. H.). Am geringsten war das Anwachsen der Bevölkerung in Hohenzollern (1,57 v. H.), während Ostpreußen sogar cine geringe Abnahme (— 0,61 v. H.) aufzuweisen hat. t

__Von den Negierungs8bezirken treten Arnsberg (21,74 v. H.), Düsseldorf (18,63 v. H.) und Münster (17,70 v. H.) durch die größte, Frankfurt (0,77 v. H), Stralsund (0,88 v. H.) und Sigmaringen (1,57 v. H.) dur die geringste Volkszunahme hervor. Eine Be- völkerungsabnahme hat stattgefunden in den Negierungsbezirken Königs8- berg (— 0,13 v. H.) und Gumbinnen (— 1,33 v. H.). y

Unter den 565 Kreisen (einshließlich des Stadtkreises Berlin und der 4 Hohenzollernshen Oberämter) weisen 443 ein Anwachsen und 122 eine Abnahme der Bevölkerung auf.

Die 76 Stadtkreise zeigen sämmtlich mit Ausnahme von Krefeld (— 0,30) eine Zunahme; diese ist am stärksten und höher als 20 v. H. in Schöneberg (53,22), Nixdorf (50,74), Charlottenburg (42,99), Linden (41,20), Kattowiß (39,50), Graudenz (35,30), Gleiwitz (34,58), Bielefeld (32,85), Duisburg (31,96) u \. w., insgesammt in 21 Stadt- kreisen. Am geringsten war die Zunahme in Celle (+ 2,23), Pots- dam (—+ 2,32), Forst (4+ 2,34), Stralsund (+ 3,28), Kottbus (+ 3,38) u. \. w., zusammen in 9 Stadtkreisen unter 5 v. H.

__ Von den übrigen 489 Kreisen bezw. Oberämtern zeigen 368 eine Zunahme und 121 eine Abnahme der Bevölkerung. In dem Jahr- fünft 1890/95 hatte eine Bevölkerungsabnahme nur in 76 Kreisen ftatt- gefunden. Das Auwachsen der Bevölkerung war am größten und höher als 20 v. H. in den Landkreisen Recklinghausen (53,17), Dort- mund (51,98), Nuhrort (47,48), Gelsenkirchen (44,99), Effen (42,62), Bochum (39,03), Hannovér (33,65), Höchst (31,78) u. f. w., ins- gesammt in 19 ganz überwiegend industriellen Landkreisen. Jn 48 Landkreisen erhebt sih die Zunahme nicht über 1 v. H. der Bevölkerung; das sind durhweg landwirthschaftliche Kreise.

__ Von den 121 Landkreisen mit einer Volksabnahme entfallen 97 auf die älteren östlichen Provinzen (gegen 45 im Jahre 1895), und zwar 28 auf Ostpreußen, 4 auf Westpreußen; 13 auf Brandenburg, 8 auf Pommern, 13 auf Posen, 25 auf Schlesien und 6 auf Sachsen. Jn den älteren Landestheilen des Westens zeigen 5 Kreise, in den 1866 erworbenen neuen Provinzen hingegen 19 Kreise eine Verminderung der Volkszahl. i

__ Am stärksten und größer als 5 v. H. war der Nückgang der Be- völkerung in den 7 Landkreisen Landsberg a. W. (— 8,17), Ortels- burg (— 7,08), Oftsternberg (— 6,88), Gerdauen (— 6,20), Dar fehmen ( 5,62), Wolfhagen ( 5,90) und Oletzko ( D U 14 Kreisen betrug der Nückgang weniger als 0,5 v. H., nämli in Oldenburg, Halberstadt, Tilsit, Bublitz, Adelnau, Eiderstedt, Schlochau, Guben, Löwenberg, Oels, Heiligenstadt, Kehdingen, Neustadt i. O.-Schl. sowie in Kempen 1. Posen, und in 34 (einschließlich dieser 14) weniger als 1 v. H. der Bevölkerung.

Landgemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern waren am 1. Dezember 1900 73 mit 1 294 879 Bewohnern vorhanden gegen 52 am 2. Dezember 1895. Die größten derselben sind Altendorf im Kreise Essen-Land mit 63272, Borbeck in demselben Kreise mit 47 217, Lichtenberg bei Berlin mit 43 372, Hamborn im Kreise Nuhrort mit 32 598, Neu-Weißensee bei Berlin mit 31 949, Deutsch Wilmersdorf bei Berlin mit 30672, Altenessen im Kreise Essen Land mit 28678, Buer im . Kreise Recklinghausen mit 29000 Neunte i Nieise QOtliveilez mit 627695, Schalke im Kreise Gelsenkirchen-Land mit 26 074 Einwohnern. Die Bevölkerungözunahme dieser meist in der Nähe von Jndustrie- mittelpunkten gelegenen Landgemeinden war zum theil außerordentlich stark und belief sich im Ganzen auf 39,45 v. H.,, während die Bevölkerungszunahme in den preußishen Stadtgemeinden mit 10 000 und mehr Bewohnern in dem gleichen Zeitraume nur 20,21 v. H. betrug.

Am bedeutendsten war das Anschwellen der Volkszahl in Ham born, Kreis Nuhrort (—+ 192,36 v. H.), Nüttenscheidt, Landkreis Essen (+ 132,78 v. H.), Horst, Kreis Recklinghausen (+ 122,35 v. H.) und Deutsch-Wilmersdorf, Kreis Teltow (+ 113,73 v. H.).

Die Bewohner der Landgemeinden dieser Größenklasse sind mehr der städtischen als der ländlichen Bevölkerung zuzurechnen.

_Die 75 größten Landgemeinden vertheilen sich auf nur 27 Kreise ; es sind dies neben den beiden an das Weichbild der Reichshauptstadt angrenzenden Kreisen Teltow uud Niederbarnim mit den großen Vor orten Berlins fast durchweg Kreise der rheinischen, westfälisben und \{lesiscen Industriegebiete. Der Kreis Neckcklinghausen zählt allein 7 so großer Landgemeinden, Essen - Land, Gelsenkirchen - Land und Niederbarnim haben je 6, Bochum-Land, Saarbrücken und Teltow je 9, Zabrze und Kattowitz-Land je 4, Nuhrort und Beuthen-Land je 3, Mülheim a. Rh.,, Hörde und Waldenburg je 2, Ottweiler, Mülheim a. N, Gladbach, Aachen-Land, Mettmann, Bonn-Land Hagen-Land, Dortmund-Land, Schwelm, MNeichenbach, Harburg-Land, Plön und Thorf-Land je 1. : i

Die 245 Stadte mit 10000 und mehr Einwohnern haben 11 375569 Bewohner; mit den 1294879 Bewohnern der großen Landgemeinden finden sich also in der Gruppe der größten (Be meinden nit weniger als 12 670 448 Einwohner zusammengedrängt d. 1. 36,6 V. H. der gesammten Bevölkerung des Staates. Fm Jahrc 1895 zählte diese Gemeindegrupve erst 9 463 278 4- 889 131

10 352 409 Bewohner oder 32,50 v. H. der Gesammtbevölkerung Oâlt man hiermit die oben vorgeführten Thatsachen zusammen, daß 121 ländliche Kreise und selbst 2 ganze Regierungsbezirke, die oft: preußischen, in den leßten fünf Jahren nicht nur gar keine Zunahme sondern eine Abnahme der Bevölkerung aufweisen und daß nicht weniger als 97 dieser Kreise den älteren östlichen Provinzen an- gehören, während die Kreise mit der stärksten, z. Th. auffällig hohen Zunahme in den industriellen Gebieten des Westens und Schlesiens liegen, fo wird hierdurch von neuem bestätigt, daß unsere wirthschaft liche Entwickelung mit raschen Schritten na der Industrie hindrängt und der Landwirthschaft mehr und mehr Kräfte verloren aeben dies schon der Zahl nach, ganz abgesehen von der Qualität des den land

wirthschaftlichen Gegenden verbleibenden Theils der Volkäfraft

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Auëswartiger Vandel des deutschen Zollgeb

im Januar 1901 é Die Ginfuhr nach dem deutschen Zollgebiet betrug im Monat Zanuar 1901 in Tonnen zu 1000 kg: 3047 305 geaen 3281 987 im Januar des Vorjahres, daher weniger 233 982. Hierunter Edel metalle: 80 gegen 114 im Vorjahr. 17 von 43 tolltarifnummern erfuhren eine Steigerung, worunter Abfälle, Vaumwolle, Flachs und sonstige Pflanzenspinnstoffe, Haute, Kleider, Kurzwaaren, Leinenaarn Lichte, Oel, Papier, Erdöl, Spielkarten, Kohlen, Vieh, Thiereund thierische C&rzeugnisse, Wachstuch, Zinn. Große Ausfälle erfuhren: Erden, Erze Getreide, Holz, Eisen, Wolle, Material- x. Waaren, Steine geringere: Blei, Bürstenwaaren, Drogen, Apotbeker- und Farbe- waaren, Glas, Haare, Hopfen, Instrumente, Maschinen und Fahr zeuge, Kalender, Kautschuk, Kuvfer, Leder, literarishe und Kunst gegenstände, T ok Dane Ul Parfümerien Strob und 2 ( i Varze, Asphalt, Thonwaaren, Zink und Zinkwaaren