1901 / 54 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 04 Mar 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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L. Mittheilungen über das infolge der Anträge in der

Sitzung vom 29. September 1900 Veranlaßte. 4) Fahrplan-Angelegenheiten ; 5) Erleuchtung der Vorort8züge Hamburg—Kl.-Blankenese. IV. Fahrplan-Angelegenheiten.

6) Erläuterung der in dem Sommer-Fahrplan-Entwurf 1901 enthaltenen wihtigeren Aenderungen. Altona, den 2. März 1901. / Königliche Eisenbahn-Direktion. Jungnickel.

Nichtamlkliches. Deutsches Rei c.

Preußen Berlin, 4. März.

Seine Majestät der Kaiser und König et estern Mittag den General-Adjutanten Seiner Königlichen oheit des Großherzogs von Sachsen, Generalleutnant von alézicux-Falconnet in Audienz zur Entgegennahme eines

Notifikations\hreibens über das Ableben Seiner Königlichen

Hoheit des Großherzogs Carl Alexander und die Uebernahme

der Regierung durh Seine Königliche Hoheit den Großherzog

Wilhelm Ernst. i i A

Gestern Abend 11!/4 Uhr reisten Seine Majestät vom

Lehrter Bahnhof nach Wilhelmshaven ab. Nach der An-

kunft daselbst, welche heute Vormittag um 10 Uhr erfolgte,

empfingen Allerhöchstdieselben an Bord des Linienschiffes „Kaijer

Wilhelm T1.“ den Chef des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen

Rath Dr. von Lucanus zum ‘Vortrage und begaben Sich um

12 Uhr nach dem Exercierhause zur Vereidigung der jüngj|t

eingestellten Marine-Rekruten.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, roBhez og mecklenburgishe Ober - Zoldirektor Kunckel ist von Berlin abgereist.

Der hiesige Königlich belgische Gesandte Baron Greindl

ist nah Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Posen, 2. März. Jn der des D lln/ialeSanhésgeh er Provinz Posen be- auftragte der Provinzial-Landtag den Provinzial-Aus\huß, für die Ausshmücung des Sigzungssaales ein Bildniß Seiner Majestät des Kaisers und Königs anzukaufen, und bewilligte sodann einstimmig einen einmaligen Beitrag von 5000 H fur das in Posen zu errichtende Kaiser Friedrih-Denkmal. Ein

Gesuch des Vereins „,, oologisher Garten in Posen“ um Er- höhung der jährlihen Beihilfe von 1009 auf 2990 F wurde Nach Erledigung mehrerer Unterstüßungsgesuche von Hinterbliebenen verstorbener Rrovinzialbeamten nahm die | Versammlung von den Verwaltungsberichten über die Pro- vinzial-Gärtner-Lehranstalt in Koschmin, die landwirthschaft- und Jnowrazlaw, die Prooinzial-Wiesenbauschule in Bromberg und die Viehseuchen- fonds Kenntniß. Der Ankauf einer zur Abrundung der Ländereien der Jrrenanstalt Dziekanka erworbenen Aerfläche wurde nachiräglih genehmigt und zugleich der vorübergehenden

abgelehnt.

lichen Wintershulen in Fraustadt

von 113 weiteren Stellen ITE

Anstalt zugestimmt. Hierauf

Einrichtung genannter die Allerhöchste weiteren Landesrathstelle | Stadt Posen zu errichtende

(Senehmigung zur nach zusuch höhere

nahme von Armenpflegekosten wurde abgelehnt. 15 / YJahresberichten der Provinzial-Feucr) jahre 1898/99 und 1893, Landeshauptmanns über

Meliorationsfonds in den

die Verwaltung der acdahten Jahren der vierten J \

für die neue Hebammen Lehranstalt in

Hauptetat alliäh:lich nur die ZUns- zustellen snd.

Münster, 3. März. Heute Mittag 12 Uhr wurde der auf Befehl Seiner Majestät des Königs einberufene Landtag Sißungssaale des hiehgen Landeshauses, nachdem zuvor die Miitglieder des Landtages dem im Dom bezw. in der neuen evangelischen Kirche abge- dur ch den Königlichen Landtags-Kommissar, Ober-Präsidenten der Provinz Westfalen, Staats - Minister Freiherrn von der Rede von

der Provinz Westfalen im haltenen feierlihen Gottesdienst beigewohnt hatten,

der Horst mittels folgender Ansprache eröffnet : Hochgeehrte Herren!

Als Königlicher Landtags-Kommissar habe ich erneut die Chre und Freude, die Herren Vertreter der Provinz Westfalen an der if ie letzteren

werden ihnen auch diesmal, an der Hand der zablreihen von dem Provinzial-Aus\husse nah sorgfältiger Vorberathung aufgestellten Norlagen, zur Förderung des Wohles der Provinz vielseitige Ge

Stätte ihrer Verhandlungen willkommen zu heißen. Die

legenheit bieten. i / Durch das Geseg über die

gabe gestellt, über deren große soziale Bedeutung kein Zweifel

walten fkfann. Einen Entwurf der Vorschriften für die den Vrganen des Provinzialverbandes zufallende Ausführung der Fürsorgeerziebung

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werden Sie eingehend zu prüfen haben.

Das Kleinbahnwesen befindet fich in fortgesezter lebhafter Entwicke lung. Zu seiner weiteren Förderung wird die von dem Provinzial-Aus usse beantragte Gewährung erleihterter Bedingungen für die Klein bahnanlagen öffentlicher NRerbände auf den Provinzialstraßen dienlich sein. Eine besonders günstige Einwirkung ist aber von der Er- rihtung einer Kleinbahnabtheilung bei der Provinzialverwaltung zu erwarten, die Ihnen von dem Provinzialausschusse vorgeschlagen werden i ür die tene Leitung des Baues nebenbahnähnlihen Kleinbahnen der

wird. Sie soll cine Zentralstelle f und Betriebés, zunächst der Provinz, bilden.

Bei den andauernd \{chwierigen Verhältnissen, mit denen die Landwirth\{haft in der hiesigen Provinz zu kämpfen hat, werden Sie

eutigen (4.) Plenarsißung

Klasse in wurde beschlossen, Einreihung einer jen. Für die in der Maschinenbäuschule werden künftig als Zuschuß der Provinz an die Stadt Posen 10 000 6 in den Landes-Hauptetat eingestellt werden. Ein Gesuch der Nittergutsbesißerin von Zakrzewsfa in Linowiec um Ueber- auf den Landarmenverband Hierauf nahm die Versammluna von den ozietät für die Rehnungs- sowie von dea Berichten des

beiden Kenntniß und genehmigte sodann den auf 3 600 000 M veranschlagten Bau

j k o | Anwendung kommen muüje.

| Regierung, einer solchen Obstruktion entgegenzutreten. ergriff der Minister-Präsident von Koerber das Wort und |

trrenanstalt in Meseriß, sowie JInventarbeschaffungen Posen und die Provinzial-Jdiotenanstalt in Kotten. Die Mittel sind dur cin bei der Provinz'al-Hilfskasse aufzunehmendes Darlehn in Höhe von 3750 000 # zu beichaffen, sodaß in den Lx1ndes- und Tilgungsraten e'n-

seß Fürsorgeerziehung Minder jähriger ist dem Provinzialverbande eine wesentlih erweiterte Auf

1 h | beschlossen, die Erledigung

mit Genugthuung davon Kenntniß nehmen, daß die Verdoppelung des zur Förderung der Land- und Forstwirthschaft bestimmten fogenannten Westfonds, unter gleichzeitiger Ausdehnung des Verwendungsgebiets auf alle Kreise der Provinz, nunmehr in Aussicht steht. Nachdem in dem Entwurf des Staats- R S für das fommende Etatsjahr ein Staats- eitrag zu diesem Fonds in Höhe von 120 000 Æ. eingestellt worden ist, kann ich nur auf das wärmste befürworten. daß der Antrag des Prob naa A den Beitrag der Provinz auf dieselbe Summe ¿u erhöhen, Ihre Zustimmung finden e

Fn Verbindung mit dem bei der andwirthschaftskammer be- rathenen Plane für eine zeitgemäße Reform der Einrichtungen zur Hebung der Pferdezucht hat sih eine Abänderung der bestehenden Hengste-Körordnung in " verschiedenen Punkten als nöthig erwiesen. Segen des Erlasses der neuen Körordnun wird Ihnen in Nüksicht auf die in dem Entwurfe vorgesehene Mitwirkung der Provinzial- verwaltung bei der Erhebung und Verrechnung der Körgebühren eine besondere Vorlage zugehen. G :

In Treue und Dankbarkeit erinnern wir uns, daß_am s. August vorigen Jahres das Durchlauchtigste Kaiserpaar auf westfälishem Boden geweilt hat, um der feierlichen Enthüllung des auf der Sparen- burg in Bielefeld zufolge Allerhöchster Bestimmung errichteten Denk- mals des Großen Kurfürsten unter den begeisterten Huldigungen der gesammten Bevölkerung beizuwohnen. | : Im Allerhöchsten Austrage erkläre _ich den zweiundvierzigfi Provinzial-Kndtag von Westfalen für eröffnet. ;

Das älteste Mitglied der Versammlung, Gutsbesizer Vrede brachte nah entsprechenden Worten der Erwiderung ein drei- faches Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König aus, in welches die Versammiung lebhaft einjtimmte.

Kiel, 3. März. Seine Königlihe Hoheit der Prinz Heinrich hat i, wie „W. T. B.“ meldet, in der ver- gangenen Nacht an Bord des fleinen Kreuzers „Jagd“ nach Wilhelmshaven begeben. :

Cronberg, 3. März. Jhre Majestät die Kaiserin Friedrich machte, wie „W. T. B.“ berichtet, heute Mittag eine einstündige Spazierfahrt im Schloßpark. Jhre Königliche Hoheit die Kronprinzessin von Griechenland ist heute Abend na Athen abgereist.

Hessen. Jhre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin sind, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern Abend

von St. Petersburg wieder in Darmstadt eingetro ffen.

Oesterreich-Ungarn.

Das österreichishe Herrenhaus berieth am Sonn- abend, wie „W. T. B.“ berichtet, die Adresse zur Beant- wortung der Thronrede. Hanach (Rechte) betonte, die Adresse sei das Werk eines Kompromisses. Alle Parteien hätten ihrem Rarteistandpunkfte Opfer bringen müssen, “aber es habe sie der Gedanke vereint, cin Werk zu schaffen, welches von patriotischer Bedeutung für die ganze Monarchie sei. Fürst Auersperg (Linke) erflärte, in der Hemmung der Beseßgebung werde von Allen ein gefährliches Moment er- blickt und Alle wünschten, daß die Regierung diesen Hemmungen in feiner Weise Zugeständnisse mache. Solange die Sprachen- frage nicht beseitigt sei, sei an eine Arbeitsfähigkeit des Parlaments niht zu denken. Fürst Schönburg (Mittelpartei) er: bliéte in der Adresse eine Kundgebung des Haujes da- hin, daß sih die Nationalitäten unter Umständen einigen fönnten. Rhomberg (Mittelpartei) besprach die religiöse und sittliche Erziehung der Jugend und trat dafür ein, daß die cristlihe Erzichung überall als Grundlage festzuhalien el. Der Unterrichts-Minister von Hartel trat dem Vorredner bezüglih dessen Aeußerungen über den in der Lehrerschaft herr|henden Geist entgegen. Bezüglich der Vorfälle an den Hochschulen sagte der Minister, es sei wiederholt gelungen, bedenklihe Aufregungen dank dem Vertrauensverhältniß zwishen Professoren und Hdôdrern zu beschwichtigen. Fürst Georg Lobkowih führte aus, es sei selbstverständlich, daß bei den Zentralbehörden die deutsche Sprache vorherr}chend zur Der Redner sprach sih gegen eine gewaltthätige Obstruktion aus und sagte, es jei Pflicht jeder

führte aus: y Die von vielen ie Regierung ergangenen Ausforî

nsfähia zu machen oder energisch vorzu-

e verblümte Aufforderung zu Kompromijfsen bedenk

einen Appell ‘an die Gewalt. Die Regierung könne

fernbalten. Es ständen daher nur zwei Wege offen:

‘ebenden entweder durch Konzcfsionen einzuwirken,

zu greifen. Die erste Methode verwerse

die Regierung, welche zu den Schwierigkeiten des

Augenblicks durch s che Vorgangsweise nicht neue Schwierig

feiten binzufügen 3 den Weg der Gewalt betreffe, 10

füurdte er, daz die Anwendung des § idt ausreihen, sondern

man viel tiefer greifen würde. C wünscbe, daß dieser Weg dem

eich ersvart bleibe. Das einzige WVeittel- der Regierung, 1 i lLeidenschaftslese Be

( welde die Thätigkeit . des

» aus. Er halte die Bemühungen,

; die Unterbindung der versa)jung®-

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och immer der Besonnenheit unterlegen seien. Der der Bevölkerung schwere materielle auf, aber die organischen, eéiner Entwickelung verfaîunasrechtliden Einrichtungen würden den ge( unverändert überdauern. Die Regierung wolle ge- en aeaen alle Volkéstämme des Neiches, man tönne aver toich dur Terrorismus s{hädigen lassen. Der Minister räsident (l sodann die Nothwendigkeit der Gerechtigkeit bei Regelung der Sprachenfrage, die Aufre{terhaltung einer einheitlichen Svrache in bestimmten Sphären der Verwaltung und \ch{chloß, es ‘de die Zeit kommen, wo der befreite Schaffensdrang des gene]enen nts si der entbehrten Thätigkeit ersreuen werde. Plener verbreitete sich des längeren über die Mittel, die geeignet eien, elne l herrschenden Zustände herbeizuführen, fam auf den Aus- aleich mit Ungarn zu sprehen und ertlarte, die Pflicht jedes Einzelnen sei es, alle Kräfte für die Lebensfähigkeit des Staates einzusehen. Fürst Czartorysfi (Pole) bemerfte, in Oesterreih brauche man éine energishe Führung. Das Herrenhaus werde der Neaierung bdcislehen, wenn ste führen wolle.

"ustand lea

Der Entwur} angenommen. Die Czeche1

Hierauf |

chung, für unzulässig, von wem sie auch ausgehen | togierung \chwebe die Grfahrung vor, day die extremen |

| wecken.

der Adresse wurde schließiich einstimmig |

| geseht worden, welcher zugleih zwei Millionen 2 aben, wie die „Neue Freie Presse“ meldet, des Rekrutengejeßes und der

Branntweinsteuervorlage sowie die erste Lesung des Investitions- geseßes vor Ostern zu veranlassen.

Großbritannien und Frland.

Der König ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Abend auf dem Charing Croß - Bahnhofe in London eingetroffen und von dem Herzog von Cornwall und (A empfangen worden. Der König begab sih sofort nach Mal- borough House.

Frankreich.

_ Der Präsident Loubet empfing am Sonnabend Nach- mittag den deutschen Botschafter Fürsten Radolin zur Ueber- reichung seines R Ms in feierliher Audienz. Bei der Ankunft im Vorhofe des Elysée wurden dem Bot- schafter die militärishen Ehren erwiesen. Hierauf wurde der- selbe bei dem Präsidenten Loubet eingeführt, welher von dem Minister des Auswärtigen Delcassé und von seinem Militär- und Zivilstaat umgeben war. Der Botschafter Fürst Radolin Ros eine Ansprache, in welcher er, dem „W. T. B.“ zufolge,

gs

Mein Souverän hat, indem Er mir diese hohe Mission anvertraute, mich beauftragt, die guten Beziehungen, die in so glücklicher Weise zwischen den beiden Ländern bestehen, aufrecht zu erhalten und noch enger zu knüpfen. Jch bitte, mir zu glauben, Herr Präsident, daß alle meine Bemühungen auf dieses Ziel gerihtet sein werden und daß ih immer eine lebhafte Befriedigung darin finden werde, eine meinen persönlichen Gefühlen so entsprehende Aufgabe zu erfüllen, indem ich mich zum getreuen und aufrihtigen Dolmetscher der guten Intentionen meines erhabenen Souveräns mache.

Auf die Anrede des Botschafters erwiderte der Präsident Loubet:

Ih nehme mit Vergnügen aus Ihren Händen das Schreiben Seiner Majestät des Deutschen Kaisers ‘in Empfang, durch welches Sie als Botschafter beglaubigt werden. Wenn Sie,„glücklih sind, feststellen zu können, daß zwischen unferen beiden Andern gute Be- ziehungen bestehen und daß Sie beauftragt sind, diese Ihren persön- lichen Gefühlen entsprechend aufrechtzuerhalten und noch enger zu knüpfen, so möchte ih meinerseits Ihnen die Versicherung geben, daß unsere Absichten denen des Kaisers entsprechen, dessen getreuer und aufrichtiger Dolmetscher Sie sein werden. Seien Sie bei uns will- kommen ! :

Fürst Radolin stellte hierauf dem Präsidenten die Mit- lieder der Botschaft vor, und nah einer kurzen Unterredung Fes Präsidenten und des Ministers des Auswärtigen mit dem Botschafter wurde dieser mit demselben Zeremoniell wie bei seiner Ankunft von dem Einführer des diplomatischen Korps Crozier nah dem Botschaftshotel zurückgeleitet.

Jn der Begründung des der eputirtenktammer zu- gegangenen Gesehentwurfs, betreffend die Kanalbauten und Zafenbefestigungen (s. Nr. 53 d. Bl.), heißt es u. a., das Raxleanart werde dur die Annahme des Gesezes dem Handel und der Industrie einen neuen Aufschwung verleihen und den Kampf gegen die ausländische Konkurrenz, welcher vonTag zu Tag gefährlicher werde, wesentlich ;xleichtern. Die Völker, welche Frank: reich den Weltmarkt streitig machten, suchten es immer mehr und mehr zu überflügeln; die näcjten Nachbarn machten be- unruhigende Fortschritte. Seit 1881 sei der Handel Frankreichs stationär geblieben, sogar mit einer leihten Tendenz zum Rück- gange. Der Handel Englands habe seither um 2 Milliarden zugenommen; noch beträchtlicher sei der Abstand zwischen dem französischen und dem deutschen Handel.

Der Minister-Präsident Waldeck-Rousseau empfing am Sonnabend Vormittag Abgeordnete der Vereinigung der Bergarbeiter, welhe ihm die Forderungen der Grubenarbeiter von Montceau-les-Mines und Saint-Eloy darlegten. Der Minister erwiderte, die Ne- gierung könne nicht ein Geseh vorschlagen, das einen Minimallohn festseze. Eine derartige Festseßung könne nur aus einer Vereinbarung beider Parteien hervor- gehen. Er sei indessen geneigt, die Vorschläge bezüglich der Arbeitsdauer und einer Besserung der Penjionsverhält- nisse der Arbeiter zu prüfen und für cine Regelung diejer Fragen einzutreten, er fönne sih aber nit daz verjtehen, einen Druck auf die Gesellschaften auszuüben, fei es durch die Drohung, die Gruben zu verstaatlichen, sei es durch Abände- rung der zur Aufrechterhaltung der Ordnung getroffenen Maßregeln. Gestern empfing der Minitter - Prähndent den Deputirten Dejeante, der ihm die Beschwerden der Minenarbeiter von Montce au-tes-Mines bezüglich geivissec Angestellten der dortigen Bergwerksgesellschaft unter- breitete. , j ,

Der Minister der öffentlichen Arbeiten Baudin hielt gestern in Sceaux aus Anlaß des Jahrestages der Re- volution von 1848 und der Proïlamation der zweiten Re- publik eine Rede, in welcher er sagte, die kürzlich erfolgten Enthüllungen Déroulède's über die Vorgänge bei der Bei- seßung des Präsidenten Faure hätten gezeigt, wie reht die Regierung gehabt habe, als sie die unverjährbaren Gejeße in aller Strenge gegenüber den Theilnehmern an den Unruhen zur Anwendung brahte, welhe mit gewissen Mit- schuldigen versucht hätten, eine Herrschaft der Scheinheiligkeit und der Lügen im Lande zu errichten. Der Muinitter erflärte s{hließlich, man werde, wenn ähnl che Umstände wieder

| eintreten sollten, noch immer wissen, im Namen der wieder

im Besiß der Macht befindlichen republikanishen Partei die Geseße der Republik mit Strenge anzu wenden.

Sechs Kreuzer des Mittelmeer - Geshwaders haben Befehl erhalten, sich bereit zu halten, um den Po |t- dienst mit Algerien zu sichern, N

falls dieser dur den Marseiller Ausstand unterbrochen werden sollte.

Rußland.

Die „Russische Telegraphen-Agentur“ meldet. Wir er- fahren aus vollfommen saubwürdiger Quelle, daß der Text einer e (ch-Ginesishen Konvention, betreffend die Mandschurei, durh die auswärtige Presse absichtlih ver- stümmelt worden ist, um Mißtrauen gegen Nußland zu er- Namentlich falle durch feine “Unvereinharkeit der im Auszuge zitierte Artikel, betreffend Niutschwanag, in

| die Augen. Wenn Rußland mit China einen Spezialvertrag Saniterung der | 1 i l ( | den Wunsch zu verwirklichen, die Mandschurei an China zurück-

abschlicßen wolle, so könne dies nur den einzigen Zweck haben,

zuerstatten und die Bedingungen festzustellen, unter welchen die Räumung dieser Provinz ermöglicht werden fönne. Zur Untersuchitng über die Verhältnisse der niht im Besiß

von Land befindlichen Einwohner Finlands is}, wie dem

„W. T. B.“ aus St. Petersburg gemeldet wird, auf Be-

fehl des Kaisers eine Kommissicn in pad big bor S e

ark über-

wiesen wurden, die nah den Vorschlägen des Kömmissions-

| berihts vertheilt werden sollen.

Jtalien.

Aus Anlaß seines Geburts- und Krönungstages empfing der Papst am Sonnabend die Kardinäle und Prâ- laten, wobei der Kardinal Oreglia eine Glücckwunsch: Adresse

verlas. Jn seiner Entgegnung sagte der Papst:

Der Güte Gottes fei es zu danfen, daß er, durch Alter und Beschwerden geschwäht, niht unter den O zusammen- e vätigfeit der Kirche

Hindernisse bereiteten. Unverstand, Verleumdung und andere \chnöde ih gegen die Kirche, die einzig und allein dem

Wohle der Menschheit thr Streben zuwende, gebraucht. Der Papst sprach sich sodann namentlich mißbilligend über die bösen Sekten aus, die einmüthig bestrebt seien, die katholischen Einrichtungen zu bekämpfen, ‘um sie, wenn dies möglih wäre, zu zerstören. Er fürchte nichts für die Kirche, welche stark sei durch die göttlichen Versprechungen und Sodann rühmte der

breche, die von mehreren Seiten immer mehr der T

tittel würden reichli

daraus neue Tugenden und neuen Nuhm ziehe.

Papst, daß die Katholiken der ganzen Welt einig ieten in der Ver-

edauere indessen die Verblendung der anderen und denke mit Schmerz daran, was aus den Generationen werden solle, die unter folhen Grundsäßen aufwüchsen. Der Papst bekräftigte von neuem die unverjährbaren Rechte des apostolishen Stuhles, deren Hüter er sei, denn das gehöre zu seinen heiligen Pflichten, erwähnte sodann die leßte Ency- clica und führte aus, das beste Mittel, dem Voïke zu nüßen, sei, für die Eintracht aller Bevölkerungsklassen zu forgen. Der Papst ge- dachte {ließli rühmend derjenigen, welche sich mit größter Opfer- willigkeit der Förderung der christlichen Zivilisation unter den Heiden

ébrung der Kirche und ihres Oberhaupts. Er

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widmeten, und sprach sein Bedauern darüber aus, daß das fatholifche Frankreich, welches sich in dieser Hinsicht so große Verdienste er-

worben, augenblicklich von so ernsten Gefahren bedroht sei. Spanien.

Die Königin-Regentin beauftragie am Sonnabend, wie „W. T. B.“ meldet, Azcarraga, ein Kabinet zu bilden. er den Auf- Gestern lehnte Azcarraga, da es ihm nicht gelungen fei, ein ktonservatives Konzentrations-Ministeriuum zu bilden, den ihm gewordenen Auftrag ab. Später hatte derselbe noch eine Besprechung mit der Königin-Regentin, in welcher er aber den Auftrag, ein neues Kabinet zu bilden, abermals ablehnte. Die Königin-Regentin empfing dann gestern Abend V illaverde und betraute ihn konservativen Konzentrations- Villaverde begab sich zu Silvela, um mit Es heißt, er werde heute der Königin

Azcarraga erwiderte, er werde sih , bevor trag annehme, mit Silvela besprechen.

mit der Bildung eines Ministeriums. diesem zu konferieren. die Ministerliste unterbreiten. Serbien. Wie das Wiener „Telegr.-Corresp.-Bureau“ aus Belgrad

vom 2. d. M. meldet, hielt der neue russishe Gesandte Tscharikow bei der Ueberreihung seines Beglaubigungs-

\chreibens eine Ansprache, in es der aufrichtigste

we!her er betonte, daß Wunsh der russishen Negierung sei, Serbien auf dem Wege friedlichen Fortschritts und Wohlstands zu erblicken. Der König Alexander gab seinerseits den Gefühlen für seinen erhabenen Pathen und Trauzeugen Ausdruck und versicherte, er werde in seinem Be- streben, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern innig und dauernd zu gest lten, auf sein und feiner Regierung größtes Entgegenkommen renen können.

Bulgarien.

_Das neue Kabinet ist, wie „W. T. B.“ meldet, folgender- maßen gebildet worden: Karawelow Präsidium und Finanzen, Michael Sarafow Juneres, Danew Aeußeres, Alexander Radew Justiz, Jvan Slaveikow Unterricht, Jvan Belinow öffentlihe Arbeiten, Alexander Luds- fanow Handel und Ackerbau und Paprifkow Krieg.

Von den neu ernannten Ministern sind Belinon Slavcifow Karawelowisten, Danew, Saraf fanow R E und Radew Ma war früher- Vorsißénder des macedonische! öffnung der Sobranje findet am 7. d. 2

Nmerika. Die Regierung der Vereinigten dem „Reuter schen Bureau“ aus wird, cine weitere Verminderung

Truvven in Ui V Ur H Lil

Peking eintreten lassen und hat an den General Chaffee |

einen herauf bezüglihen Befehl gesandt, in welchem ihm zu- gleih weitgehende Vollmacht zur Auswahl der Truppen gegeben wird, die in Peking bleiben sollen.

Der Senat hat, dem „W. T. B.“ zufolge, am Sonn- abend die Bill angenommen, nah welcher Spanien für die Philippinen 100000 Dollars bewilligt werden.

Nach einer Meldung aus Havanna haben die republi- kanishe Nationalpartei und die demokratische Volks- partei dort am Sonnabend eine große Kundgebung gegen die im amerikanischen Kongreß eingebrachte Vorlage, betreffend die Beziehungen Cubas zu den Vereinigten Staaten, veranstaltet.

Das „Reuter'sche Bureau“ berichtet: nah einem in New York eingetroffenen Telegramme aus Colon habe am 20. Februar in der Nähe von Maria la. b aja zwischen ciner kleinen Abtheilung Regierungstruppen und 500 Auf- ständischen cin Gefecht stattgefunden, in welchem lehiere ge- schlagen worden seien. Die Aufständischen hätten 30 Todte und 10 Verwundete verloren, auf seiten der Regierungstruppen seien 8 Offiziere, 7 Mann gefallen und viele verwundet worden.

Dasselbe Bureau berichtet aus Valparaiso, daß bei der gestern abgehaltenen Konvention zur Vorbereitung der Präsidentenwahl bei sechs Abstimmungen folgende Kandidaten in nachstehender Reihenfolge aufgestellt worden seien: Claudio Vicuna, Fernando Lazcana und Agusto Matte. Vicuna habe in allen Wahlgängen die meisten Stimmen erhalten.

Asien.

__Der Prinz Tsching und Li-Hung-Tschang hielten, wie das „Reuter'she Bureau“ berichtet, am Freitäg eine lange Berathung über die neuen Forderungen des russischen Ge- andten in Betreff der Mandschurei ab. Der Prinz T\chin g wolle decn Rath der anderen Gesandten erbitten.

Die „Times“ meldet aus Peking vom gestrigen Tage: Die Mächte, welche an China gleichartige Vorstellungen gegen Verhandlungen mit irgend einer einzelnen Macht gerichtet hätten, seienGroßbritannien,ZJapa n, Deutschland, Desterrei- Ungarn, Jtalien und die Vereinigten Staaten. Gleich- wohl bestehe aller Grund, anzunehmen, daß China das Abkommen mit Rußland unve: kürzt unterzeihnen werde, da ihm Nußland dasselbe in aller Fornr als unwidcrruflich bezeihnet habe. Li-Hung-Tschang habe keiner Macht den Wortlaut der Ueber- einkunft mitgetheilt; auch sei keine Macht in der Lage gewesen, China irgendwelhen materiellen Beistand zu ver-

sprehen, wenn es die Unterschrift verweigere. Jndefsen habe Japan China angezeigt, wenn Rußland irgendwelche Gebiets- vortheile oder Handelsvortheile gewährt würden, so werde es gleihwerthige Voriheile beanspruchen. Der russishe Gesand!e abe Li - Hung - Tschang mitgetheilt, Rußland werde sich an dem Verlangen der Hinrihtung von Provinzbeamten nit betheiligen. | :

___ Die „Morning Post“ meldet aus Peking vom 2. März, die Japaner hätten beschlossen, im Laufe dieses Monats ihre Truppen zurüczuziehen und dieselben durch 2000 Mann frischer Truppen zu erseßen, von denen 500 Mann nah Peking gelegt werden sollten. : E

Aus Schanghai vom 2. d. M. wird dem „Reuterschen Bureau“ mitgetheilt, die „Universal Gazette“ veröffentliche folgendes Telegramm aus Niutshwang: 3000 Ru isen hätten bei Hsingking 10000 becittene Räuber angegriffen ; leßtere hâttea ein russishes Geshüßz erobert. Die Russen hätten sich mit einem Verlust von 20 Todten und 30 Ver- wundeten nah Mufkden zurückgezogen.

Wie „W/ 2. D. Aus Tientsin vom 1. d. M. meldet, haben dort Gerüchte über die Ermordung zweier Fleischer Kluge und Bergner, welhe zum Vieheinkauf landeinwärts gereist seien, zu Nahforshungen über den Verbleib der Ver- mißten Anlaß gegeben. Die bisher ergebnißlosen Ermitte- lungen würden fortgeseßt.

Afrika.

Aus C olesberg vomgestrigen Tage meldet das „Neuter'sche Bureau“, der Präsident Steijn und de Wet hätten mit 1500 Mann am Sonnabend bei Lilienfontein den Oranjefluß in der Nähe der zerstörten Brücke von Colesberg unter dem Feuer der Kolonialshüßen übersch:itten. Die Schüßen hätten in guter Deckung gestanden und mehrere Buren getödtet. Das Feuer sei nicht erwidert worden. Troß des hohen Standes und der reißenden Strömung des Flusses hätten die Buren aht Wagen über den Strom gebracht. aber fünf Wagen und viele Pferde zurücklassen müssen. Ein Farmer aus Lilienfontein berichte, Steijn habe sehr elend ausgesehen, und das ganze Kommando leide entseglih Hunger. E

Parlamentarische Nachrichten.

Der Reichstag hat in seiner heutigen (60.) Sizung, über welche morgen ausführlih berichtet werden wird, den Gesezentwurf, betreffend Acnderung des Gesetzes über das Posttaxwesen, in erster und zweiter Lesung durhberathen und unverändert angenommen. als

Der Bericht über die vorgestrige Sihung des Hauses

der Abgeordneten befindet si in der Ersten Beilage.

Jn der heutigen (40.) Sißung des Hauses der Ab- geordneten, welcher der Minijter der geistlichen 2c. An- gelegenheiten Dr. Studt beiwohnte, wurde die Berathung des Etats des Ministeriums der geistlihen, Unter- rihts- und Medizinal - Angelegenheiten bei dem Ausaabetitel „Gehalt des Ministers“ fortgeseßt.

An der Debatte betheiligten sih bis zum Schluß des Blattes die Abgg. von Eynern (nl.), von Czarlinsfki (Vole) und Dr. Bachem (Zentr.).

Bei der am 1. d. M. im 3. Magdeburger Wahl- Le 4

bezirk (Jerichow T, Jerichow 11) vorgenommenen Ersaht- wahl zum Hause der Abgeordneten wurde, der „Neuen Preuß. Zig.“ zufolge, der Landrath a. D. Graf von

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Kunst und Wiffenschaft.

gen lofaler Verbältnifte ar méwetse nicht in der Viter sondern in der Pfingstwoche, vom d Mai, zusammentreten. Als Hauptberathungsgegenstände find. „PDetermann's Mittheilungen“ zufolge, in Aussicht genommen : 1) Die Südpolarforshung, Bericht erstattung der deutscen Kommisston rür de &udpolar D A E F: mw o ü 08

Antheil an der {Ford der

forschung und “L eutschlands Landeskunde der deutschen Schußzgebiete;

lelben; 2) Die

3) GletsG&erkunde und Glazialforshungz; 4) Schulgeographifche Fragen. Anmeldungen von auf diefe Fragen bezüglichen Vorträgen werden mög lichst bald an Professor J. Partsch, Breslau, Sternstraße 22, erbeten Der Ortsaus\chuß bereitet eine agcographische Aus|tellung vor welche wesentlich solbe Arbeiten vorführen wird, die nur bei dieser Gelege1 beit an die Oeffentlichkeit ( Nah Schluß der

werden einige wissenschaftlihe Ausflüge veranstaltet

Auf einem ceintägigen Ausfluge f ! valäozoischen mationen zwis{chen Silberberg

ein zweitägiger Ausflug (am i

Spuren vormaliger Vereisung im Riesengebirge.

des Deutschen Geographentages wird

6 M für das Versamimlungsjahr ; Theil

für fie dieselben Rechte wie die Mitglieder, mit Ausnahme der un entgeltlichen Lieferung der gedruckten Berhandlungen, erlangen. ‘An meldungen nimmt der General - Sekretär des Orts-Aus\husses Dr. Leonhard, Breslau, Schillerstraße 20, entgegen.

1 woe,

Land- und Forftwirthschaft. Die mexikanische Ziegenzucht.

(Aus den vom Auswärtigen Amt mitgetheilten Berichten der deutschen land- und forstwirthschaftlichen Sachver|standigen im Auslande.)

Ziegenzucht wird hauptsächlich im Staat Puebla und einigen mehr nördlih gelegenen Staaten, besonders Zacatecas, Aguaëcahientes und San Luis Potosí getrieben. In Puebla find es viele kleine Land- wirthe, oft Indianer, die sich der Ziegenzuht widmen, im Norden aber giebt es große Güter, auf denen 100 000 Ziegen und mehr ge- halten werden. Man läßt die Ziegen dreimal im Jahre lammen ; im April, November und Dezember. Die beste Zeit ist der April, weil dann bald die Negenzeit eintritt und die säugenden Mütter daher frishes Futter finden. Während der Begattungszeit weiden die font getrennt gehaltenen Böte, auf je 100- Ziegen 12 Böcke, zu sammen mit diejen 20 bis 25 Tage, sodaß au die Lammung über einen solchen Zeitraum sich erstreckt. Nach sechs Monaten werden die Zicklein von den Müttern getrennt. Die Thiere werden dann in vier Abtheilungen gesondert : die männlichen Zicklein, die weiblichen Zicklein, die Mütter, die wieder belegt; und die älteren Mütter, die fett gemaht werden sollen.“ Aus den verschiedenen Abtheilungen werden dann Herden von je 1300 Stück gebildet, deren jede drei Hirten bekommt, welhe die Ziegen tagtäglich zur Weide führen

und sie des Nachts bewachen. Die Herden bleiben eine Zeitlang auf dem Nachtplat, den sie erst A wenn ringsherum das Futter UEtERen ist. Das Weideführen wird in sehr planmäßiger Weise vollzogen. Jeden dritten Tag werden die Ziegen an eine Wasserstelle geführt. Ferner müjjen die Hirten auch genau darauf aufpafsen, daß die Ziegen keine ihnen s{ädlihe Pflanzen fressen, vielmehr möglichst viel von den ihnen zusfagenden Futterpflanzen àuf ihrem Weidegange finden. Sehr vorsichtig müssen die Hirten auch mit der Darreihung von Salz an die Ziegen fein, das sie_in der Regel zweimal im Monat erhalten. Bekommen die Ziegen vor Ablauf eines Monats, nachdem sie besprungen sind, Salz, fo verwerfen sie Die Thiere, die nicht fett gemaht werden, sollen das Salz bei abnehmendem oder s{wahem Monde erhalten, weil es dann abführt und dies den Thieren gesund ist. Die zur Mast aufgestellten Thiere sollen es dagegen bei zunehmendem oder starkem Monde er- halten, weil es dann nit abführt und das Abführen die Mäftung schädigen würde. Im Winter werden die gemästeten Thiere nach den Städten zum Schlachten geshick. Das Fleisch wird, wenn nit sofort verzehrt, mitsammt den Knochen getrocknet und dann in den Handel gebraht. Das Fett wird im Lande verkauft, die Felle werden nah Eurova vershickt. Eine Ziege hat gewöhnlich 34 kg Fleisch und 6 bis 7 kg Fett, ein Bock aber 40 bis 45 kg Fleisch und 11,3 kg Fett. E

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Avsperrungs8- } Maßregeln.

Der Ausbruch und das Erlöschen der Maul- und

Klauenseuche ist dem Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden vom städtischen Viehbhofe zu Würzburg am 1.

h L s März.

Schweden. Die Königlich s{wedis{e Regierung hat durch Bekanntmachung vom 18. Februar d. e VNEPIANT TUC pestverseucht, dagegen Hongkong, Niuts{hwang, Amoy und Swatau für frei von 5 »T+ oprfT5r Mor 1 4 S c Q Y En, t Me ) Pest erklärt. (Vergl. „R.-Anz." Nr. 209 vom 3. September v. J.)

Käpstädt, 3: März. (W: D. B.) Bis gestern waren hier 50 Pestfälle vorgekommen und davon 12 tödtlich verlaufen. Außer- halb Kapstadts sind an zwei Stellen mehrere Pestfälle festgestellt worden. Gestern und heute sind, nah einer Meldung des „Reuter schen Bureaus“, 11 neue Fälle zur Kenntniß gelangt. Unter den Er- frankten befindet sich eine europäishe Frau. Ferner wurden die Leichen von ° Farbigen gefunden. _ Sydney, 3. März. (Meldung des „Reuter {hen Bureaus*.) Ein Krankheitsfall mit tödtlihem Ausgang, welcher an Bord eines von Süd-Afrika zur Einschiffung neuer australisher Truppen hier eingetroffenen Dampfers vorkam, is als Pestfall festgestellt worden. _

Brisbane, 3. März. (Meldung des „Reuter'schen Bureaus“.) Fn der Nähe von Brisbane find 2 Fälle: von Pest vorgekommen.

Verdingungen im Auslande.

Belgien. 12 Uhr. Auf den Stationen von Charleroi und [lemins: Lieferung von 1) Grusfoblen, 100 Loofe zu je ) Würfelkoblen, 10 Loose zu je 4000 t, 3) gewaschenem 1 Loos zu 150 t. Spezial-Lastenheft Nr. 708. 13. März, 12 Uhr. Börse in Brüssel: Lieferung von Winkel- lasen aus Eisen oder Stabl zum Verbinden von Vignole-Schienen. 4 Loose von je 1250 Paar. Gewicht ungefähr 22,4 kg das Paar. (Spezial-Avis Nr. 297 u. 297 ter.) Kaution 1500 Fr. für das Loos. Angebote zum 9. Märj.

99. März, Mittags. Gouvernement provincial in Mons : Bau einer Wasserleitung in Seneffe, 62 754 Fr. Kaution 2000 Fr. Angebote zum 20. März.

_ 29. März, 1 Uhr. Hôtel de ville in Brüssel:

Pflastersteinen und Bords{wellen für den Straßendien|\

ahres 1901. Loose 1—5 je 60 000 Pflastersteine

\chwellen, Loose 6 30000 Pflastersteine und 200 Loose 7 30000 Pflastersteine und 200 Bordshwellen, Loose 8 30 000 Pflastersteine und 200 Bordschwellen. Kaution 500 Fr. für das Loos. Angebote am vorhergehenden Tage vor 4 Ubr Nach- mittags.

Bis zum 10. April nimmt die Société anonyme charbonnages

tes-Nord in Gourcelles Angebote auf die Lieferung von

12. März, Lüttich-Gui 1000. d:-2

Ds F LOLS,

Börse in Brüssel: Bau zweier stählerner Biadukte. tat Manage. 10 178 Fr. Kaution 1000 Fr.

ferung versMiedener Materialien, als:

Dachsteine, Schiefer, Kacheln, Glas,

Q Carkeon + (Bolj Sr 5 E, K r Gebaude der SrupPc ;

Mr T of 9 Brüjjel-*® 2 Loc M L N44 5 L ann ae y han Gal + Ton P F (achitens. (Fdbenda 4 On ¡len Tur die

belgischen Staatsbahnen für 1901. Geschäßter Betrag 44 ; 719 Fr.

Verkehrs-Anstalten.

Korscben, 4... März. (W..T. B.) Die Strecke Angerbur( Goldav ift, amtlicher Meldung zufolge, wieder fahrbar. (Vergl. Nr. 52 d. Bl. Hauptblatt.)

Bremen, 2. März. (W. T. B.) Norddeutscher Llovd. Dampfer „Preußen“, v. Ostafien, 1. März in Ymuiden, Willehad" v. Bremen in Montevideo und „Aller“ v. Alexandrien in Genua, Prinz-Regent Luitpold“, n. Australien best., 2. März in Colombo, „Stuttgart“, n. Ostasien best., in Singapore, „Nürnberg“, v. Ostasien in Bremerhaven und „Frankfurt“ von New York in Baltimore, „Helgoland“ 1. März v. Bremen in Galveston und „H. H. Meier“ in Tfingtau angekommen.

3, März (W. T. B.) Port Said nah Neapel abgeg 9, Marz in Aden angetommen.

Hamburg, 2. März. (W. T. B.) Hamburg - Amerika- Linie. Damvfer „Fürst Bismark“, v Genua n. Hamburg, 1. März Gibraltar vassiert. „Bolivia“ 1. März in Veracruz und „Croatia“ in Colon angek. „Hungaria“, v. Hamburg über Grimsby und Havre n Westindien, 1. März Curxhaven, und „Alerandria", v. Hamburg n. Baltimore, Dover passiert. „Belgravia“ 1. März v Baltimore n. Hamburg abgeg. „Glenmorven“ 1. März in Pernambuco, „Hamburg“ in Suez und „Patricia“ in New Vork angekommen.

London, 2. März. (W. T. B.) Union-Linie. Dambyfer „Gascon“ gestern auf Heimreise an den Canarishen Inseln an- gekommen.

Notterdam, 3. März. (W. T. B.) Holland-Amerika- Linie. Dampfer „Statendam“", v. Rotterdam n. New York, Freitag Lizard passiert.

D 4 » A5 wr 5 2 4 Damvfer „Hamburg“ 2. Marz v.

König Albert“, n. Ost-Asien best,

Theater und Musik.

Berliner Theater.

Jn einer Sondervorstellung gelangte am Sonnabent voriger Woche das Shakespeare’ she Lustspiel „Die lustigen Weiber von Windsor“ in der Uebersetzung und Bühnenbearbeitung von Alfred Halm, dem Regisseur diefes Theaters, zur Darstellung. Schou vor rei Jahren wurde die lebensfrishe Komodie des großen britischen Dichters in derselben Fassung in einer Vereins-Aufführung in Berlin gegeben, nachdem früher versciedentlich vergebens versucht worden war, ihr in Deutschland einen dauernden Pla auf der Schau spielbühne zu verschaffen. Inhaltlich hat die Halm'sche Bearbeitung manchen kürzenden Strich und manche vielleiht praktisch gebotene

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