1901 / 57 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 07 Mar 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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Den heutigen Besichtigungen des Offizier-Neitunterrichts der Potsdamer Kavallerie-Regimenter anzuwohnen haben Seine 6 | aben Allerhöchstdieseiben die Reise nach Königsberg zur Einweihung der Königin Luise-Gedächtniß- kirche zu Allerhöchstihrem befonderen Bedauern aufgeben müfsen.

Heute Mittag um 12 Uhr empfingen Seine Majestät der

Majestät aufgegeben. Auch

Kaiser den Reichskanzler Grafen von Bülow.

Aus Bremen wird dem „W. T. B.“ noch berichtet:

Nach der „Weser-Zeitung“ gerieth der junge Mensch, welcher die That verübt hatte, unter die Pferde d-r hinter dem Kaiser-

lichen Wagen reitenden Landjäger, wurde vom Publikum ergriffen, von Polizisten festgenommen und nah dem Stadthause gebracht.

Bei seiner Vernehmung verfiel er wiederholt in Krämpfe, war

aber in den Jntervallen vernehmungsfähig. Ueber den Beweg- grund “einer That gab er keine Auskunft. Daß er dauernd an epileptishen Krämpfen leidet, s{heint ein Arzneimittel zu beweisen, das er mit sih führte.

„Bösmann's Telegraphisches Bureau“ meldet: Der Ver- haftete ist ein am 22. April 1881 in Bremen geborener Arbeiter, Namens Dietrih Weiland, welcher hon 11/5 Jahre in einer epileptishen Anstalt gewesen ist. Die Untersuhung ergab bisher nihts Neues. Weiland will von den gestrigen Vor- ällen nihts wissen und äußert fortgeseßt, daß er Epileptiker ei. Er macht den Eindruck eines stupiden, geistig nicht normalen Menschen.

Die kommissarishe Verwaltung des Landrathsamts im Kreise Saarburg, Regierungsbezirk Trier, ist dem NRegierungs- rath Frings in Trier, im Kreise Lößen dem Regierungs- Assessor von Tyszka in Köslin und im Landkreise Essen, Regierungsbezirk Düsseldorf, dem Regierungs - Assessor Snethlage in Koblenz übertragen worden.

Der Regierungs: Assessor von Bernuth in Lößen ist der Königlichen Regierung zu Köslin zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.

Jn der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staats-Anzeigers“ wicd eine Zusammenstellung der Berichte von deutshen Fruchtmärkten für den Monat Februar 1901 veröffentlicht.

Posen, 6. März. Nachdem die zum 33. Provinzial- Landtage der Provinz Posen versammelten Stände heute dem Königlichen Landtags - Kommissarius, Ober - Präsidenten Dr. von Bitter hatten anzeigen lassen, daß der Provinzial- Landtag seine Geschäfte beendet habe, begab sich der Königliche Kommissarius in die Mitte der Versammlung und hielt fol-

ende Schlußrede an die versammelten Abgeordneten des Provinzial-Landtages: Hochgeehrte Herren!

Sie stehen am Schlusse Ihrer Arbeiten. In verhältnißmäßig kurzer Zeit haben Sie eine große Anzahl wichtiger Vorlagen erledigt. Neben der Fürforge für die eigentlihe Provinzialverwaltung und deren Institute Fle Sie Ihr Interesse einer Neiße von Unter- nehmungen zugewendet, welhe für die wirthschaftlihe Entwickelung der Provinz von hoher Bedeutung sind. Im Vordergrunde stehen hierbei die Projekte zum Ausbau ‘der Weichsel - Oderstraße und zur Regulierung der Warthe, deren Verwirklihung durch die Uebernahme der Restgarantie einen wesentlihen Schritt vorwärts gekommen ift. Die Errichtung einer Maschinenbauschule in der Stadt Posen, welche eine fühlbare Lücke in den provinztiellen Bildungsanstalten auszu- füllen bestimmt ift, ersheint nah Bewilligung eines jährlihen Zu- {usses gesichert: Dem - Landkreise Bromberg is durch die Uebernahme eines hohen Baukostenantheils die Möglichkeit eröffnet worden, die von ihm ins Leben gerufenen Klein- bahnunternehmungen auf gesunder Grundlage umzugestalten und zu erweitern, während durch die Bewilligung eines reihlihen Beitrags zu den Grunderwerbskosten der Nebenbahn Posen-Janowiß das Zu- \tandekommen dieser wichtigen Bahnverbindung erleichtert werden wird. Mit der bes{lossenen Einführung der Milzbrandversicherung haben Sie einem, insbesondere in dem kleineren Grundbesitz feit längerer Zeit hervorgetretenen, Wunsche entsprochen. Jch kann diese Ergebnisse Shrer Berathungen nur mit Genugthuung begrüßen. Wenn dieselben in einer furz bemessenen Spanne Zeit haben erzielt werden können, so ist dies der hingebenden, von vollem Verständniß für die Bedürf- nisse der Provinz getragenen Thätigkeit zuzuschreiben, mit der Sie, meine Herren, an die Erledigung Ihrer Arbeiten herangetreten sind. Mit meinem aufrichtigen Dank hierfür verbinde ih den Dank an den Herrn Landeshauptmann, welcher dur seine mustergültige Vorbereitung der Vorlagen die schnelle und sahgemäße Abwickelung der Geschäfte des Landtages wesentlich erleichtert hat. Vor allem aber richtet sih mein Dank an den Herrn Landtags-Marschall. Dur? Ihre umsichtige Ver- theilung der Geschäfte sowie durch die fichere und feste Leitung der Nerhandlungen, verbunden mit einem jederzeit freundlihen Entgegen- tfommen, haben Eure Excellenz zu dem glückliden Verlauf der gegen- wärtigen Tagung in erster Linie beigetragen. So reiht sich der jeßige Provinzial-Landtag seinen Vorgängern in allseitig befriedigender Meise an. Mögen die gefaßten Beschlüsse mit Gottes Hilfe dazu beitragen, die Wohlfahrt der Provinz und aller ihrer Glieder zu fördern.

Auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers und Königs erkläre ih den dreiunddreißigsten Provinzial-Landtag der Provinz“ Posen für geschlossen.

Der Landtags-Marschall, Wirklihe Geheime Rath Frei- herr von Wilamowiß-Möllendorf entgegnete hierauf:

Hochgeehrter Herr Landtags-Kommissarius!

Eure Excellenz haben auf die sachgemäße Erledigung der Land-

tagsvorlagen unter Hervorhebung der Zahl und der Bedeutung der-

selben hingewiesen und allen an diesem Ergebniß Betheiligten Ihre | Wir, Seiner Majestät getreue |

Anerkennung zu theil werden lassen. Stände, können über diese Anerkennung von feiten des Königlichen Kommissarius nur aufrichtige Befriedigung empfinden. Wir wissen, wie sehr wir die Lösung unserer Aufgabe der auch von Eurer Excellenz als mustergültig bezeihneten Vor- bereitung der Vorlagen im Provinzial-Aus\{uß verdanken, ebenso wie der meistexhaften Vertretung“ derselben durch unseren Herrn Landeshauptmann; aber wir sind uns auch dessen wohl bewußt, daß unsere Verhandlungen ohne die immer bereitwillige, in hohem Maße sachkundige Mitwirkung Eurer Excellenz diesen günstigen Verlauf nit bätten nehmen können. Hierfür bitte ih Eure Excellenz, den Ausdruck unseres aufrichtigen Dankes entgegenzunehmen.

Sie, meine Herren Mitstände, wollen mir gestatten, Ihnen Allen für das licbenswürdige Entgegenkommen herzlich zu danken, mit welchem Sie mi ausnahmslos und zu jeder Zeit unterstützt haben, sodaß es mir au auf diesem Landtag und in der Stellung als Ihr Marschall cine Freude gewesen ist, mit Jhnen zu arbeiten. f :

Sn dem Wunsche, daß unsere Beschlüsse zum Wohle unjerer imath und allex ihrer Glieder - beitragen mögen, vereinigen wir uns mit unserem Herrn Ober-Präsidenten, und wir Alle, die wir hier

‘da3- gemeinsame Werk mit dem LEnBuiß der Treue zu unserem wo

Könige und Herrn begonnen haben, en dasselbe freudig mit dem- selben Bekenntnisse ließen und rufen: Seine Me nát der Kaiser und König lebe hoh! hoch! boch! Die Versammlung stimmte in diesen Nuf lebhaft ein und trennte sih sodann. Sefsen,

Die Zweite Kammer seßte gestern die Berathung des Budgets fort. Der Abg. Ulrich richtete die Anfrage an die Regierung, wie es mit den Anträgen bezüglich der Bewilligung von Diäten an die Darmstädter Abgeordneten sowie von Fret- karten für Eisenbahnfahrten stehe. Der Geheime Staatsrath Krug von Nidda erklärte hierauf, daß die Regierung sih gegenüber den Anträgen auf Bewilligung von Diäten für die in Darmstadt wohnenden Landtags- Abgeordneten und von Freifarten für Eisenbahnfahrten der Abgeordneten ablehnend verhalte, da sie den Standpunkt vertrete, daß nur Kostenaufwand und kein Zeit- und Arbeits- verlust zu vergüten sei. Nachdem der Staats-Minister Rothe sowie verschiedene Abgeordnete die Thätigkeit des hessishen Ge- sandten in Berlin besonders anerkennend hervorgehoben hatten, wurde der Posten für auswärtige und Bundesangelegenheiten anstandslos bewilligt. Der Abg. Köhler hatte, wie „W._ T. B. meldét, vorher »ertlärt, daß ein von: hm eingebrahter Antrag auf «Streihung des Gehalts des hessischen Gesandten in Berlin nicht gegen den Ge- sandten persönlich gerichtet gewesen sei. Er habe seinen Antrag nunmehr dahin abgeändert, daß die Regierung zu ersuchen sei, ihre Bundesrathsbevollmächtigten anzuweisen, alsbald im Bundesrath die Gewährung von Anwesenheitsgeldern an die Neichstags-Abgeordneten zu beantragen. Diesen Antrag, über welchen heute verhandelt wird, unterstüßte eine große Anzahl von Abgeordneten.

Reufz ä. L.

Seine Durchlaucht der Fürst hat Greiz verlassen und wird einen mehrwöchigen Aufenthalt in Jtalien nehmen.

Elsaß-Lothringen.

Vor Eröffnung der heutigen Sißung des Landes-Aus- schusses theilte, wie „W. T. B.“ erfährt, der Präsident mit, daß soeben die Nachricht eines ruhlosen Anschlags auf Seine Majestät den Kaiser eingetroffen hei. Der Präsident ersuchte das Haus um die Ermächtigung, Seiner Mazestät dem Kaiser ein Glückwunsh-Telegramm an- läßlih des glückliher Weise mißlungenen Anschlags senden zu dürfen. Sämmtliche Abgeordnete stimmten bei.

Oesterreich-Ungarn.

In der gestrigen Sißung des österreihishen Ab- geordnetenhauses crtheilte der Präsident Graf Vetter zu der Debatte über die Regierungsvorlage, betreffend die Er- höhung der Branntweinsteuer, zuerst dem Abg. den das Wort, Der. Abg: FLEUL Ae pie )aben uns das Wort erbeten, ertheilen Sie mir das Wort!“ (Großer Lärm.) Der Präsident entgegnete in großer Erregung: „Jh habe das Wort zu ertheilen und werde es Jhnen ' geben, aber dann, wann ih will!“ Rufe aus den Reihen der Czechen: „Nicht das Wort!“ * Der Abg. Freߧßl rief: „Das ist ein Skandal! Schämt Euch!“ und verlangte ununterbrohen das Wort. Der Abg. Bee Li sprach unter- dessen, nur den Stenographen verständlich, weiter. Abg. Freßl: „Das Wort will ih haben. Einen Tag wird es so gemacht, den anderen Tag so. Er macht, was er will!“ Weitere Zwischen- rufe blieben unbeachtet. Freßl blieb an seinen Plaß ge- lehnt stehen und sprach heftig gestikulierend mit seinen Partei- enossen. Endlich trat Nuße ein, und der Abg. Heimrich seßte S Rede fort. Nachdem dann noch der Abg. Lemisch ge- sprochen hatte, wurde die Verhandlung abgebrohen. Der Abg. Klofac gab folgende Erklärung ab: “Nachdem die Ab- geordneten der böhmischen Agrarpartei und der böhmischen nationalsozialen Partei gehindert wurden, das Recht der nicht- deutschen Sprachen in diesem Hause zu vertheidigen unddiethatsäch- lihe Gesinnung des böhmischen Volkes über das Rekruten- Kontingent zu äußern, müssen sie konstatieren, daß bloße Reden und Abstimmungen gegen die Verfügungen des Präsidenten und gegen die NRefkruten-Vorlage keineswegs der Ansicht des böhmischen Volkes entsprehen, weil ein der- artiges Vorgehen nur scheinbar eine oppositionelle That be- deutet. Würden die böhmischen Agrarier und die National- sozialen eine hinreichende Anzahl von Stimmen zur Fertigung von Anträgen und Jntérpellationen besizen, so würden sie die Verhandlung solher Regierungsvorlagen, insbesondere des Nekruten-Kontingents, so lañge verhindern, als nicht die böhmische Nation für die ihr zugefügte Unbill Genugthuung erhalten hat.“ Nach mehreren Anfragen an den Präsidenten wurde die Sizung geschlossen.

Bei der Verhandlung über die Rekrutenkontingents- Vorlage im Wehrausschusse berührte der Minister für Landesvertheidigung von Welsersheimb auch die Duell- frage und betonte, es sei dem ehrenräthlihen Verfahren uzuschreiben, daß die Duelle innerhalb der sellener geworden seien. mocht, infolge des mangelnden Schußes seitens der Geseh- gebung und der Gesel[schaft, gegenüber den Verleßungen der Ehre das Duellunwe)en auszumerzen. Die Verhandlung wird heute fortgeseßt werden.

Der „Slavischen Korrespondenz“ zufolge ist das Arbeits-

| programm des Abgeordnetenhauses für die Zeit vom

7. bis zum 15. März vereinbart worden; dasselbe um- faßt außer der Wahl des definitiven Präsidiums die erste Lesung der Branntweinsteuernovéelle, die Erledigung des Re- frutengeseßes und die erste Lesung des Jnvestitionsgeseßes.

Nach derselben Korrespondenz haben der Czechenklub sowie der Klub der konservativen Großgrundbesißer dem Oberstlandmarschall von: Böhmen Fürsten Lobkowi ihren Dank und ihre Anerkennung dafür ausgesprochen, daf er bei der Adreßdebatte im Herrenhause mit aller Entschiedenheit für die sprachlihe Gleichberehtigung eingetreten sei.

Großbritannien und Frland.

Im Unterhause theilte gestern, wie „W. T. B.“ be- richtet, der Erste Lord des Schaßamts Balfour mit, daß die Berathung der Zivillisle von der Tagesordnung der nächsten Sihung abgeseßt worden sei. Er werde am folgenden Tage beantragen, die Geschäftsordnung dahin abzuändern: Abgeord- nete, welche von der Sißung suspendiert werden, sich der Suspension widerseßen und gewaltsam aus dem Sihungssaal

__Arnmee | Kirche und Staat hätten nicht ver- |

entfernt werden müssen, können vom Sprecher ohne weiteres für den Rest der Sißungsperiode suspendiert rverden. Ferner kündigte Balfour an, er werde die Suspen- dierung des Mitternachts-Reglements beantragen; dieser Antrag solle ebenfalls in der nächsten Sißung erledigt werden. John Redmond wünschte die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Thatsache zu lenken, daß einige von den Mitgliedern, welche in der vorgestrigen Sißung vom Sprecher zur Ordnung gerufen und dann mit Gewalt aus dem Saal entfernt worden seien, fig in Wirklichkeit niht geweigert ätten, Ey Der Sprecher erklärte hierauf, daß die ngelegenheit im jesigen Augenblick niht zur Sprache ge- bracht werden könne. Der Erste Lord des Schaßamts Balfour sagte, er werde eine Mittheilung darüber machen, bei welcher Gelegenheit der vorgestrige Vorfall besprohen und Mittel und Wege zur Verhütung der Wiederholung eines solchen Vorfalles gelaffen werden könnten.

Rußland.

Der Minister des Auswärtigen Graf Lamsdorff ver: anstaltete gestern, wie dein „W. T. B.“ aus St. Petersburg gemeldet wird, ju Ehren des deutshen Botschafters Grafen von Alvensleben ein Galadiner, zu welhem die Minister, die Ressort-Chefs der Ministerien und das diplomatische Korps Einladungen erhalten hatten.

Ftalien.

Wie die „Agenzia Stefani“ meldet, ist der Prinz Heinrich VII. Reuß j. L., General-Adjutant weiland Kaiser Wilhelm's L, der sich zur Zeit im Laurati-Hotel in Nom aufhält, vor etwa zehn Tagen von einer Lähmung der linken Seite befallen worden. Seit vorgestern is Fieber aufgetreten. Nah dem gestrigen Krankheitsberiht beträgt die Temperatur 39/2 Grad, das Bewußtsein ist ein wenig getrübt, das Herz schlägt kräftig. ä

Spanien.

Jn dem neuen Ministerium übernimmt, dem „W.T.B.® zufolge, Sagasta den Vorsiß, der Herzog von Almodovar das Aeußere, Moret das Jnnere, Géneral Weylér das Kriegs-Ministerium, der Herzog von Veragua das Marine- Ministerium, Urzaiz die Finanzen, Villanueva die öffent- lichen Arbeiten, Romanones den Unterricht und der Marquis Teverga das Justiz-Portefeuille. Die neuen Ministèr haben bereits den Eid gelc:stet und werden sich heute zu einem Kabinetsrath versammeln.

Niederlande.

Die Königin, die Königin-Mutter, der Prinz einrich und der Herzog-Regent von Mecklenburg- Schwerin besuchten, wie „W. T. B.“ ‘berichtet, gestern Nac- mittag das Reichs-Museum. Dort zogen die Arbeiter und Krieger- vereine mit Fahnen und Musikkorps, im Ganzen etwa 3000 Per- sonen, vorüber. Der Präsident des 10 000 Mitglieder zählenden Arbeitervereins „Patrimonium“ hielt eine Ansprache zum Lobe des Hauses Oranien, auf welche die Königin dankend er- widerte. Später unternahm die Königin ane Wagenfahrt durch die Stadt. Dabei stürzte in einem der dichtbevölkerten Stadtviertel eine Tribüne ein, auf der sih zahlreiche Kinder zusammengedrängt hatten, um die Königin zu schen. Ein Kind erlitt \{hwere, mehrere andere leichte Ver- lezungen. Abends fanden in den Theatern Gratisvorstellungen für die Mitglieder der Arbeiter- und Kriegervereine statt. Zu dem Ball im Thronsaal des Königlichen Schlosses waren einige hundert Einladungen ergangen. Die Königin- Mutter und der Herzog-Regent von Mecklenburg-

Schwerin waren bei dem Ball zugegen.

Bulgarien.

Wie dem Wiener „Telegr.-Korresp.-Burcau“ aus Sofia gemeldet wird, hat der Minister des Jnnern Sarafow den dortigen Gemeinderath aufgelöst.

Amerika.

Die „Times“ meldet aus Santiago de Chile: Die Konvention, welche seit dem leßten Sonntag Sihungen ge- halten habe, um für die Präsidentenwahl Pedro Montt einen Gegenkandidaten gegenüberzustellen, sei zu keiner Entscheidung gelangt. Gestern hätten außerordentliche Sißungen des Kongresses stattgefunden. Man erwarte den Rücktritt des Ministeriums. Der Präsident Errazuriz habe, um sih nicht sofort mit der Lage beschäftigen zu müssen, einen Ausflug nah der Robinson Crusoë-Jnsel unternommen.

Asien.

Dem General-Feldmarschall Grafen von Waldersee ists wie dem „W. T. B.“ aus Peking vom 3. d. M. gemeldet wird, ein Antrag Li-Hung-Tschang's zur Kenntniß ge- braht worden, wonah von weiteren Expeditionen der Ver- bündeten Abstand genommen und die Unterdrückung des Räuberunwesens den chinesishen Truppen übertragen werden solle. Graf von Waldersee habe entgegenkommend geantwortet, unter ausdrückliher Wahrung seiner vollen Handlungsfreiheit. Die Einstellung der Expeditionen sei unter dem Vor- behalt in Aussicht gestellt worden, daß nicht Akte cinesischer Truppen selbst oder von Boxern oder Räubern nene Abwehr- maßregeln erforderlih machten. Neguläre chinesishe Truppen sollten außerhalb des von den Verbündeten gehalten.n Gebiets unbehelligt bleiben. Dire Stärke und Stellungen seien aber dem General-Feldmarschall richtig mitzutheilen. DieDemarkations- linie gegen die Stellungen der Verbündeten dürfe von den chineh- hen Truppen unter keinen Umständen, auch niht mit Patrouillen, übecschritten werden.

Wie das „Neuter'she Bureau“ ecfährt, hat sich Japan den anderen Mächten, außer Nußland und Frankreich, ange: \hlossen, welche China vor der Unzweckmäßigkeit besonderer Abmachungen mit einzelnen Staaten warnten ; hierüber hinaus habe jedoch Japan keinen Schritt gethan. Es sei aber von Japan darauf hingewiesen worden, daß, falls China n2ch dieser Warnung auf einer derartigen Politik bestehen sollie, es sich darauf gefaßt machen müsse, daß die übrigen Mächte Vortheile gleihwerthiger Natur für sich verlangen würden.

Der „Morning Post“ wird aus Peking berichtet, die Antwort Großbritanniens an China, betreffend das Mandschurei-AÄAbkom men, rathe China, die Ratifikation des Abkommens hinauszuschieben, bis die anderen Mächte befragt seien. Die Vereinigten Staaten hätten den Kommissar Rohill angewiesen, mit den Vertretern der übrigen Mächte in Peking zu berathen. Nu ßland behaupte, daß die Mandschurei China zurückgegeben worden sei; indessen seien die Obrigkeit und die Verwaltungsaufsicht russish und nit chinesish.

-zurückgewiesen worden:

Afrika. ir Alfred Milner ist, ovem _„W. T. B.“ zufolge, am amoiaa, in r etáxfa eingetroffen und hat seine neuen Amts- obliegenheitén als Administrator der Transvaal- und Oranze-

-Rolonie übernommen. : O Wie die „Morning Post“ erfährt, hat der General-Staats- anwalt der Kapkolonie Rose-Jnnes das Oberste Richteramt in Transvaal übernommen. ;

Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Kapstadt, drei- hundert Buren ätten am 5s. d. M. einen. Angriff auf Aberdeen gemacht, seien jedoch nah vierstündigem Kampf die Besaßung habe keine Verluste gehabt: Nah der Ueberschreitung des Oranje- Flusses habe sich de Wet nordwärts in der Richtung auf Philippolis gewandt. A e an- sheinend von de Wet's Korps detachiert gewesen seien, hätten am 5. d. M. bei Biojespoort auf cinen g gefeuert, eien jedoh von einer auf dem Zuge befindlihen Abtheilung E australishen Kontingents r E worden. Eine kleine feindlihe Abtheilung habe am 3. März Pella (Trans- vaal) überfallen und 4 Gefangene fortgeführt.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die gestrigen Sißungen des Reichs- tages und de3 Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.

Das Haus der Abgeordneten seßte in der heutigen (43.) Sißung, welcher der Vize-Präsident des Staats- Ministeriums, Finanz-Minister Dr. von Miquel und der Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Studt bei- wohnten, die Berathung des Etats des Ministeriums der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal - An- gelegenheiten fort. i

Ês wurde zunächst über die Schulreform verhandelt.

Berichterstatter 40. Bandelow (kons.) berichtete über die Kommissionsverhandlungen, die sich an den Allerhöchsten Erlaß vom 26. November v. J. über die Schulreform an- geknüpft haben. E R

Alsdann nahm der Minister der geistlichen 2c. Angelegen- heiten Dr. Studt das Wort, dessen Rede bei Schluß des Blattes noh nicht beendet war.

Kunst und Wissenschaft.

A. F. Die März-Sißung der Gesellschaft für Erdkunde wurde von dem Vorsizenden, Geheimen Negierungsrath, Professor Dr. Hellmann mit einem Nachruf auf den verstorbenen Meolenor der Geodäsie an der Technischen Hochshule, Geheimen Regierungsrath Dr. Dörgens eröffnet, welcher lange Zeit, ehe er an die Technische Hochschule berufen wurde, in engster Beziehung zu der Gesellschaft gestanden hat. Von zwei deutshen Forshungsreisenden sind neuerdings Nachrichten eingegangen. Dr. Neumann berichtet aus Nord-Afrika, daß seine für den Monat Februar bereits in Aussicht genommene Nückehr nah Faschoda am Nil sich noch verzögere, und Dr. Paul Nohrbach aus Mofsul, vom 30. Januar, daß er noch Diar- bekir, Bagdad und Babylon zu besuchen beabsichtige und in zwei Monaten nah Deutschland zurückzukehren gedenke.

Den Vortrag des Abends hielt Dr. Emil Deckert „über die Hochkette des nordamerikanishen Felsengebirges und die Sierra Nevgda“. Der Vortragende hat zuerst 1884 und 1885 die Vereinigten Staaten bereist und ist dann zur Vervoll- ständigung seiner Studien 1890 in der Absicht eines zwei- bis drei- jährigen Aufenthalts dahin zurückgekehrt. Aus den zwei bis drei ind aber neun Jahre geworden. Die Thätigkeit des Dr. Deekert war im E ETIEDEN auf die Erforshung des hohen Theils der südlichen Apalachen und der Hochgebirge im Westen ge- richtet. Den leßteren galten feine von vielen Lichtbildern begleiteten Mittheilungen. In anschaulichster Weise schilderte der Redner zuerst die Annäherung an die Hochgebirge von Osten her, die sie in un- geheurer Ausdehnung flankierende, wasserarme Prairie, welhe im Minter Sibirien, im Sommer der afrikanischen Wüste vergleichbar ist, dann den vegatationsreichhen Fuß der Gebirge und die überall hervortretenden Syuren ciner der Ürzeit (wahrscheinlih der Quartärzeit) angehörigen Gletscherarbèit, von der die tief einge]chnittenen Thäler und Cafions Zeugniß ablegen. Diese Erinnerungen an früher dort thätige Gletscher sind um so interessanter, als gegenwärtig die östlichen Ketten der nordamerikanischen Men, die Noky Mountains, die Mosquito-Kette u. a., obgleich zahlreihe Gipfel bis zu 4000—4050 m (Pike Peak) aufragen, ganz frei von Gletscherbildungen sind, ja fogar jelten bedeutende Schneebedeckung aufweisen. Dieser eigenthümliche Charakter der östlichen Ketten erklärt \sich durch ihre große Entfernung vom Meere und durch die 10—15® westlicher streihende, sie nahezu überhöhende Kette der Sierra Nevada. Diese ungewöhnlihe Trockenheit - des Gebirges zeitigt aber besondere Folgen. Sonne und Frost liegen hier ihrem Zerstörungs werk viel ungehinderter ob als in anderen Gebirgen von gleicher Meereshöhe. Alle Gipfel dieser Bergriesen sind deshalb gewaltige Trümmerhaufen von Felsstücken und Steinbrocken, wenn auch deren Material aus Gneis, Granit, Hornblende und krystallinishem Kalk- stein besteht. Den Eindruck des sich selbst abtragenden Gebirges, der fih unter diesen Umständen rundenden Spißen, der die Flanken der Berge alsFeld häufiger Steinstürze einnehmenden riesigen Steinhalden, gewinnt man auf Schritt und Tritt. Sehr bezeichnend für die Eigenart des Gebirges ist es, daß man selbst bedeutende Höhen wie den Pike Peak nahezu bis an den Gipfel zu Pferde ersteigen kann, weil steile Felsen und {rofe Grate fehlen. Dem Zerstörungswerk der Natur {ließt sich der Mensch an; denn hier liegen die ertragreichen Blei- und Silber- minen, zu deren Betrieb die großén Waldbestände in den tieferen Theilen des Gebitges und den Thälern rücksichtsloser Plünderung unterliegen. So ist der Anblick des Gebirges im Großen und Ganzen ein trostloser ein Gebirge auf Abbruch trotz seiner riesigen Abmessungen! Einen davon in allen wesentlichen Stücken sehr bersMebenen Eindruck gewährt die 100—120 geo graphishe Meilen westwärts gelegene Sierra Nevada. Zwar wer aus dem Namen ein ähnlich beträchtliches Aufragen über die Grenze des ewigen Schnees vermuthen follte, wie das Urbild in Spanien es ’ietet, würde sich im Irrthum befinden. Die fkalifornishe Sierra Nevada besitzt nur einen einzigen, ziemlich unbedeutenden Gletscher; aber mit Stdnec bedeckt ist sie allerdings nicht nur im Winter, sondern in ibren 40 die Höbe von 4000 m üiberstei enden Gipfeln auch im Sommer sehr häufig; überhaupt ift fie ein Gebirge mit ungewöhnlih reihen atmosphärishen Niedershlägen. Um von den außer- ordentlih heftigen Schnéefällen im Winter _ nicht im Betrieb vehindert zu fein, hat die Pacifishe Bahn nah San Francisco, welche die Sierra auf einer großen Strecke kreuzt, überall Schneedächer, rihtiger vollständig ge]{lossene Holzgalerien über den Gleisen an- e lassen: sehr zum Aerger der Reisenden, welhe hierdurh von er Pracht der Gebirgsscenerie wenig zu sehen bekommen. Von allen amerikanischen Gebirgen besißt die Sierra Nevada die größte Aehnlichkeit mit unsern europäischWen Gebirgen , infonderheit mit den Alpen : gene _Matten, herrliche Bewaldung, Seen und fließendes Wasser, teile Felsen und s{charfe Grate und die Bergformen überall in der [höônen Pyramiden- und Kegelform erhalten. Man könute die Frage aufwerfen, woher dieser leßtere Untershicd mit den runden Kuppen

der östlih flégenen Felsgebirge rührt, da bier wie dort Granit den Grundstock- des Gebirges - bildet. Die Erklärung liegt wohl im wesentlihen in der verschiedenen Wirksamkeit der Atmosphärilien an beiden Stellen; dee fann auch eine andere Struktur des Granits der Sierra Nevada mitwirken. Zum Schluß: zeigte der Vortragende noch einige s{öne Bilder von

der herrlichen Gebirgs8scenerie der Sierra, im Besondern des berühmten

Yosemite-Thales mit seinen Riesenbäumen, deren Zahl sich - leider immer mehr vermindert, und berichtete, daß, ähnlich wie die Alpen, die Sierra Nevada das Reiseziel ungezählter Touristen fei, -niht nur männ- licher, sondern auh weiblicher, da für die Bequemlichkeit der Wanderer ausreichend gesorgt werde.

Die Märzsißung der Archäologischen Gesellschaft eröffnete Professor Conze mit einem Worte der Erinnerung an das jüngst- verstorbene Mitglied, den Geheimen Regierungsrath, Professor Hübner, der seit dem Jahre 1858 der Gesellschaft ununterbrochene und thätige Theilnahme gewidmet hatte; die Anwesenden erhoben sich zur Ehrung feines Andenkens von den Pläßen. Den einzigen Vortrag des Abends hielt Dr. Zahn äber die Ausgrabungen in Knossos. An der Hand eines außerordentli reihen Anschauungsmaterials führte er in zwei- stündiger, bis zum Schluß fesselnder Rede den zahlreichen Hörern die überra|henden Ergebnisse der englishen Ausgrabungen vor: die Anlage des mykenischen Palastes, dessen Freskenshmuck sowie die bedeutenderen Einzelfunde, und verweilte zuleßt, überall auf eigenen Forschungen fußend, besonders eingehend bei den Schrifttafeln und den Erzeugnissen der Keramik.

Bautwwvoesen.

In dem Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für den Neubau der Murhard’shen Bibliothek der Stadt Cassel sind 48 Entwürfe eingeliefert worden. Der 1. Preis von 3500 6 wurde, wie das „Centralbl. d. Bauverw.“ meldet, dem Ent- wurf mit dem Kennwort „1901“ von Emil Hagberg, Architekt in Friedenau bei Berlin, der 2. Preis von 2500 # dem Entwurf mit dem Kennwort „Am Eck“ von Karl Müller, Architekt in Hannover, der 3. Preis von 1500 4 dem Entwurf mit dem Kennwort „Du Ry“ von Heinrich Mänz, Architekt in Bremen, der 4. Preis von 1000 Æ dem Entwurf mit dem Kennwort „Ehret den Stifter“ von Emmingmann und Ludwig Becker, Architekten in Berlin, zuerkannt.

In dem Wettbewerb für den Neubau einer Stadtpark- balle in Remscheid wurden folgende Preise vertheilt: der erste Preis dem Entwurf mit dem Kennwort „Sperrgut“, Architekt Brantzky in Köln a. Rh.; der zweite Preis dem Entwurf mit dem Kennwort „Donnerkiel, beste ooh da?", Architekt Hartmann, Negierungs-Bau- meister a. D., Assistent an der Technischen Hochschule in Charlotten- burg; je ein dritter Preis dem Entwurf mit dem Kennwort „Froh- finn 1“, Architekt Alexander Mannes jr. in Remscheid, und dem Entwurf mit dem Kennwort „Jugend Il“, Architekt H.

üshel in Berlin. Die Arbeiten „Kranz“ des Architekten Ernst Netterlein, Assistenten an der Technischen Hochschule in Darmstadt, „Alla tedesca“ des Architekten Paul Troost in Elberfeld und „Park- halle Remscheid" des Architekten Oskar Menzel in Dresden wurden zum Ankauf empfohlen. Im Ganzen waren 85 Entwürfe ein- gegangen.

Das Hauptausstellungsgebäude für die Industrie-, Se T Wand Dunsteusfteltnn zuDüsseldorf 1902, welches die Objekte des Kunstgewerbes, der Chemischen, Terxtil- und anderer In- dustrien sowie des Bau- und Ingenieurwesens umfassen wird, ist annähernd in der Mitte des sih am Rhein hin erstreckenden, lang- gedehnten Ausstellungs-Geländes geplant. Im Verein mit einer groß- artig ausgebildeten, vor dem Hauptportal projektierten Terrasse nebst reid) gestalteter Bassinanlage wird dasselbe den Zentralpunkt der Gesammt- anlage bilden. Ein von der Firma Boswau u. Knauer aus- geführtes, gegenwärtig in deren Geschäftsräumen, Berlin W., Pots- damerstraße 119, ausgestelltes M odell stellt den mittleren Theil des Bauwerks, nämlih die große Kuppel mit ihren Hauptanfschlüssen an die auf beiden Seiten ca. 200 m langgestreckten Hallenbauken dar. Die Kuppel wird eine Spannweite von etwa 30 m bei einer Höhe bis zur Spiße der Laterne von 70 m, das Haupt Ausf\tellungs- gebäude eine Länge von rund 400 m bei einer Liefe von ca. 72 m erhalten. Die Ausführung des Gebäudes ist der obengenannten Firma übertragen, welhe in Düsseldorf ein Zweiggeschäft unterhält. Die Zeichnungen sind von dem verstorbenen Hamburger Architekten Georg Thielen hergestellt worden. Da noch Erweiterungsbauten vor- gesehen find, wird \sich der gesammte Flächeninhalt auf ca. 35000 qm vergrößern. Das Junere der Kuppel wird von einem 38 m boben Gewölbe übersvannt, welches mit einem rei dekorierten Glas8oberlicht wird. Die Gewölbe- flähen werden von 4 fer K

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tionen ausgeführt werden In Maschinen Krefelderstraße erstreckt C de zugekehrte Hauptfront derjelden wir Baurâthe Kayser und von Gro! er ( ein zweites von der Firma Boswau u. L ier bergeitelltes Modell verans{hauliht. Die Ausführung der Archit Bildhauer-Ar beiten daran ist glei{falls vorgenannter Firma übertragen worden. Ste

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zeigen reich gegliederte Gesimse und ornamentalen Bild yauers{mudck, |

welche die dreischiffige Anlage der Maschinenhalle zum Ausdru bringen. Die Giebelbekrönung der Mittelhalle versinnbildlicht die Elemente im Dienste der: Industrie, während die Giebelflächhen der Nebenschiffe

Allegorien der Elektrizität, des Dampfes, der Bearbeitung des Eisens |

sonst und jetzt 2c. darstellen.

Verdingungen im Auslande,

S Norwegen. ,

90. März 1901, 10 Ubr. Armeedepot, Christiania: Lieferung von: 4000 m blauem Uniformtuch, 2000 m WoUstöff zu Fußlappen 1250 m Flaggentuch, 1500 Stü isländishen Jacken, 1500 Stück leiten blaugestreiften wollenen Unterjacken, 2500 Stück ge|trickten Mützen, 500 Paar Strümpfen, 2000 Paar weißen gestrickten Hand- \{huhen, 10000 m Hemdenleinen, 500 m Leinen zu Betttüchern, 1200 m grauem Futterleinen, 30000 m Twill 322, 10000 m Twill 322, 5500 m blaugestreiftem Hosenstoff, 7000 m Handtuch leinen, 500 m Rockleinen, 500 Stück Halsbinden, 100 Stück Zäbel bändern, 250 Stück Faustriemen, 50 Paar Handschuhen, 300 Paar Sporen, 3500 kg mit Eichenlohe gegerbtem Pfundleder, 4000 kg mil Eichenlobe gegerbtem Oberleder, 2000 kg mit Eichenlohe gegerbtem Brandsoblenleder, 250 Stück Koppeln für Unteroffiziere der Artillerie, 900 Stück Säbelbaionetttashen für Ingenieure, 2500 Stü Gläfern zu Feldflaschen, 1500 Stück Kochtöpfen 5000 Stüd Blechtellern, 1000 Stück Tornistern; 800 Stück Spaten, 510 Stück Aerten, 100 Stúck Haken, tragbares Schanzwerkzeug ; 300 Stüd Dweilen (Schwabbern), 8000 Stück großen Zeltpflöcken, 10 000 Stü fleinen Zeltpflöcken, 700 Stück Zinkeimern, 160 Stück Signalhörnern, 50 Stück Signaltromveten, 160 Stück Trommeln mit Trommelstöcken, 35 Paar Trommelstöcken, 1000 Stück silbernen Schütenmcdaillen, 350 Servicegarnituren, jede bestehend aus: 1 runden Schüjsel mil Deckel, 1 runden Schüssel mit Deckel und 2 Einsäten, 1 Kaffeekanne mit Deckel, 1 Suppenlöffel, 1 Salzfaß aus Steinzeug oder Porzellan, 1 Pfefferbüchse aus Steinzeug oder Porzellan, 14 flachen Tellern aus Steinzeug oder Porzellan, 14 tiefen Tellern aus Steinzeug oder Por- ¿ellan, 14 Tassen aus Steinzeug oder Porzellan, 1 Brotkorb aus Holz. Angebote in ges{hlossenem Briefumschlag mit der Auffchrift „Lov0- rance til Armeen“ B des General-ÖIntendanten,

werden im Bureau des Nedre Fästning, Christiania entgegengenommen.

r A ° ® Au), für je 2 Mann,

Modelle beim Hauptdepotverwalter ebenda.

„Amtliche Liste der Schiffe der déut D O biet E mit ibren“ Unters

unstlern mit |

i usSgeblldet, wle dies |

Bedingungen und |

Verkehrs-Anstalten. Die soeben erschienene, im Reichsamt des Innern herausgegebene chéèn Kriegs- und eidungs-Signalen ür 1901* bildet inen Anhang zu dem ‘amtlihen Werk, welches in

erster Auflage unter dem Titel «Signalbuch für die Kauffahrteischiffe aller Nationen*® A s „Internationales A: 1884 bérausgegében ist.

1870 und in . zweiter Auflage unter dem Titel

Das Signalbüuch gewährt den Schiffen die Möglichkeit, durch

Signale [us zu erkénnen zu geben und fonstige Mittheilüngen unter einander 10 t itic j l die De, Theile verschiedener Sprachen sich bediénen.

owie mit Signalstationen auch dann auszutaushen, wenn

u diesem Zweck enthält das Signalbuch eine große Anzahl so-

wobl vollständiger Säße, als au zur Verbindung mit einander ge- eigneter Sattbeile, einzelner Wörter, Namen, Silben, Buchstaben und Zahlen, welche dur Grubpen von je 2, 3 oder 4 der 18 Signal- Buben k, C A S R L M N P Qu S und W bezeichnet sind.

f Solcher Gruppen, - deren jede anders geordnete oder andere Buchstaben enthält als alle übrigen, giebt es 306 von je

2 Signalbuchstaben (BC, BD, BF, BG u. f. w. bis WV), 4896 von je 3 Signalbuchstaben (BCD, ckB WVT) und 73440 von je 4 Signalbuchstaben (BCDF, BCDG, BCDH, BCDIJ u. \. w. bis WVTS).

BOE BCO,. BOH l Wv, bis

Alle 306 Gruppêèn von 2 Sigualbuchstaben, alle 4896 Gruppen

von 3 Signalbuchstabên und von den Gruppen von 4 Signalbuchstaben die ersten 18 960 (BCDF bis GPWV) dienen zur Bezeichung der in

das Signalbuh aufgenonimenén Säße, Satztheile, Wörter u. f. w.

Von den übrigen Gruppen von 4 Signalbuchstaben find die 1440 Gruppen von GQBC bis GWYVT zur Bezeichnung der Schiffe der Kriegs-Marinen und die leßten 53 040 Gruppen von HBCD bis W VTS zur Bezeichnung der Schiffe der Handels-Marinen in der Art bestimmt, daß jedem Kriegs- und beziehungsweise Kauffahrteischiff eins dieser (1440 + 53 040 =) 54480 Signale als Unterscheidungs- Signal zuzutheilen ist. Von den leßtgenannten 53 040 Gruppen sind die Signale von SBCD bis SBDW für die den Kaiserlichen Kolonial- verwaltungen in Afrika unterstellten Fahrzeuge bestimmt, soweit diese nicht zu den Kriegsfahrzeugen gehören. ,

Jedem Staate stehen alle Unterscheidungs - Signale behufs Ver- theilung auf die Schiffe seiner Flagge zur Verfügung. Schiffe von verschiedenen Flaggen führen daher vielfach dasselbe Ünterscheidungs- Signal, Schiffe unter derselben Flagge niemals.

Die Vertheilung der Unterscheidungs-Signale auf die einzelnen Schiffe wird durch die zuständigen Behörden bewirkt. Jedem deutschen Kauffahrteishiffe wird gleih bei der Eintragung in das Schiffsregister ein . solches Unterscheidun s-Signal zugetheilt und in seinem Schiffs-Zertifikate vermerkt. So lange das Schiff unter deutsher Flagge sährt, behält es dieses Unterscheidüngs-Signal auch beim Wechsel seines Heimathshafens oder seiner NRegisterbehörde bei.

Die nach der s\ystematishen Neibenfolge der Unterscheidungs- Signale geordnete Liste ergiebt, welhe Unterscheidungs-Signale den einzelnen ScWiffen der deutshen Kriegs- und Handels-Marine sowie den Regierungsfahrzeugen in Afrika beigelegt sind. /

Für die Schiffe anderer Staaten, welche das Signalbuch ebenfalls angenommen haben, sind ähnliche Listen vorhanden.

Die Art und Weise, wie die Unterscheidungs-Signale zu signali- sieren sind, ergiebt sich aus dem in dem Signalbuch" enthaltenen Ab- \{nitt über „Einrichtung und Gebrauch des Signalbuhs“. Will ein Schiff ih einem anderen Schiffe, einer Signalstätion u. |. w. zu erkennen geben, so muß es außer seinem Unterscheidungs-Signale stets au seine National-Flagge zeigen, da, wie erwähnt, Schiffe ver- schiedener Flaggen vielfa dasselbe Unters{heidungs-Signal führen.

Ein Schiff, welches das Unterscheidungs-Signal eines anderen Schiffes wahrnimmt, kann | dessen Namen, Heimathshafen, Ladungs- fähigkeit und Dampfkraft aus der Liste sofort ersehen. Besißt es die Liste nicht, so wird es sih behufs späterer Feststellung oder Weiter- meldung die Nationalität und das Unterscheidungs-Signal zu merken haben. : S

Den am Slusse der Liste aufgeführten Feuerschiffen an der deutschen Küste sind Unterscheidungs-Signale aus den oben erwähnten Gruppen nicht beigelegt worden. Die für diefeclben angegebenen Signale sind dem geographischen Theile des „Internationalen Signal- buchs“ entnommen.

Jährlich erscheinen neue Ausgaben dieser Schiffsliste und im Laufe jedes Jahres drei Nachträge zu derselben.

Die Schiffahrt auf dem Dortmund Kanalverwaltung,

Emden, 6. März. Ems-Kanal ist, nah einer Mittheilung der wieder eröffnet.

Norddeutscher Lloyd. antos n. Bremen, „Heidelberg“ v. Zi New Bork

Bremen, 6. März. (W. T. B.) 5

pfer „Coblenz“ 5. März v. B ten und „Kaiser Wilbelm der Große“ v. Dampfer „Werra“, v. New Vort ar über Neapel n. Genua fortge). Southampton angek. und Reise n. l überbringt 223 Passagiere und volle New Vork kommend, 6. März Dungeneß pass. se v. Neapel n. Genua fortges. „Prinzeß

6. März in Genua angekommen. tärz. (W. T. B.) Castle-Linie. Dampfer ind „Arundel Castle“ Dienstag auf Ausreise in Galician“ Montag auf Heiünrei|e

Dampfer

Theater und Musik.

Deutsches Theater.

Gerhart Hauptmann's mystishes Märchendrama versunkene Glocke“ ging gestern neu einstudiert und neu be!et in Scene. Die männliche Hauptrolle des Glockengießers Heinrich wa Herrn Sommerstorff anvertraut, der das Wesen des nah Höhenku strebenden Meisters mit vollem Verständniß für seine Aufgabe au! ordentli fesselud zu gestalten wußte und die stellenweise sfih zur Form \{önheit des klassischen Stils erhebenden Verse mit seinem wohllautenden Organ zu voller Wirkung brachte. Nicht minder gelungen war das Naut delein in der Darstellung der Frau Geßner, obwohl man Zweifel darüber sein durfte, ob fie im stande sein würde, das Aether dieser Elfengestalt glaubhaft zur Anschauung zu bringen. glückte ihr das besonders da, wo die Handlung sich wendet, vollkommen. Für die faunische Lustigkeit des Wald Herr von Winterstein die erforderliche Beweglichkeit der Gli Temperaments mit. Weniger Eindruck rief dagegen Herr Wassergeist Nickelmann hervor, der zu fehr arafteristisWen Merkmale seiner Nolle betonte des Pfarrers durch Herrn Reinhardt fehlte es an kraft, welhe scin Vorgänger Herr Reicher dieter leihen wußte. Ganz an ihrem Platze Poellnitz (Waldfrau), Trenner (Magda) fleineren Aufgaben. Zusammenspiel und zu wünschen.

waren

S

Theater des Weit

Die ‘gestern zum érsten Mal aufgefübr beitsmund*“ von Platbecker batte zwar ket t Publikum versammelt, erfuhr aber eine ret günstige Aufnahme. Die Handlung schließt fi an die alte Uederticferung von der „Bocca délla verità“ an, tener Kolcffalmaêsfe lle der Kircbe Santa Maria in Cosmedin zu R bineingelegte Schwurlband zerma Verfallene fals get{chworceu sobald er si frei von Sculd {wachen Herzog von Colouna Angioliza, welche, der Untreue

unterzieben muß und durch etnen thr

der Narkha der Borda