1901 / 62 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 13 Mar 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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wird auch diesmal Im Jnteresse des Publikums darauf hin- ga, daß es fich empfiehlt, Schreibên, in denen die amtliche Thätigkeit einer Konfularbehörde in Anspruch enommen wird, an das betreffende Konsular am t die Adresse in lateinischer Schrift: Deutsches (General-, Vize-) Konemlat und nit an die Person des Stelleninhabers zu richten. Die Nicht- beachtung dieses Hinweises kann zur Folge haben, daß Schreiben mit persönlicher Adresse, welhe einem aus dem Amt aus- geschiedenen oder für längere Zeit beurlaubten Konsul nach- esandt werden, erst eine verspätete oder überhaupt keine rledigung finden. .

Das in demselben Verlage erschienene amtlihe „Ver- zeihniß der Konsuln im Deutshen Reich“ ist diesmal zur leihteren Orientierurg mit einem alphabetischen Personal- register versehen worden.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M.S. „Vineta“, Kommandant: Kapitän zur See da Fonseca-Wollheim, am 10. Môrz in La Guaira eingetroffen und gestern nach Carupano in See gegangen.

S. M. S. „Tiger“, Kommandant: Korvetten-Kapitän von Mittelstaedt, ist gestern in Tschinkiang angekommen und beabsichtigte, heute ad Nanking weiter zu gehen.

S. M. S. „Seeadler“, Kommandant: Korvetten- Kapitän Scha ck, beabsichtigte, heute von Swatau nah Amoy in See zu gehen.

Danzig, 12. März. Der 24. Provinzial-Landtag der Provinz Westpreußen ist heute durh den Königlichen Kommissarius, Ober-Präsidenten, Staats-Minister D. Dr. von Goßler mit folgender Rede eröffnet worden:

Hochgeehrte Herren!

Mit aufrihtigem Danke gegen Gott, daß unser Allergnädigster Kaiser und König vor s{werer Gefahr gnädig bewahrt geblieben, tritt der Provinzial-Landtag zu erneuter Arbeit zusammen.

Aufrichtige Wünsche für die baldige und vollständige Genesung ihres geliebten Landesherrn hegt die Provini Westpreußen in alter Treue, und die freudige Hoffnung erfüllt uns Alle, Seiner Majestät im Herbst dieses Jahres in unserer Heimath unsere Huldigungen dar- bringen zu dürfen.

Zur Mitarbeit auf einem neuen Gebiete der sozialvolitischen Gesetzgebung werden Sie jeßt berufen. Das Geseg über die Fürsorge- erziehung Minderjähriger vom 2. Juli 1900 legt nit allein dem

rovinztialverbande neue Lasten und Ihrem ersten Beamten eine Fülle neuer verantwortungsvoller Arbeit auf, sondern es richtet auch an Alle, welche für die Besserung unserer gesellschaftlißen Verhält- nisse Beruf und Herz haben, die dringende Aufforderung, ihre Kräfte mit denen der staatlihen und firchlichen Behörden, sowie den Organen der freien Liebesthätigkeit zu vereinigen, um offenkundige Schäden in unserm Volksleben zu bessern.

Die Fortschritte, welche auf dem Gebiete des Chaufseebaues und der Ausführung von Kleinbahnen erzielt find, liefern den erfreulichen Beweis für die Entschlossenheit der Provinz und der Kreise, die wichtigsten Grundlagen für die Förderung des Erwerbslebens, die Verkebrsverhältnisse, zweckmäßiger zu gestalten. Auch ist mit An- erfennung hervorzuheben, daß die landwirthschaftlihen Meliorationen an Ausdehnung gewinnen und daß namentlich auch die bäuerliche Be- völferung ein wachfendes Verständniß und Vertrauen den Anregungen des Staates und der Provinz entgegenbringt.

Alle diese günstigen Erscheinungen in der Entwickelung unserer Verhältnisse werden aber nur erreicht unter der stetig zunehmenden Anspannung der finanziellen Kräfte der Provinz und ihrer fommunalen Verwaltung. Die Abgaben, um deren Bewilligung im Hauêhalts- entwurfe Sie gebeten werden, erreichen bereits eine in anderen Landestheilen ungekannte Höhe, und doch müssen sie, unter Bereitstellung neuer Mittel im Wege der Anleihe, eine weitere Steigerung erfahren, wenn nicht in der Erfüllung der elementaren Vorbedingungen des öffentlichen Lbens, im Wegebau und in der Fürsorge für Kranke und Arme, ein Stillstand und damit ein Nückschritt eintreten soll.

Mit um fo größerer Freude und Genugthuung begrüßen wir daher die Bemühungen der Staatsregierung, die Ungleichheit in der Entwicklung der Provinzen und die Unzweckmäßigkeit des bei ihrer Dotierung angewandten Maßstabes durch Bereititellung neuer Mittel und ihre Vertbeilung nah einem gerechteren Maßstabe abzumindern. Hoffen wir, daß diese Bestrebungen von Erfolg begleitet sind und die zu erwartende Vorlage die Zustimmung der Landesvertretung findet.

Mit diesem freundlihen Ausblick in die Zukunft erkläre ih kraft des mir gewordenen Allerböchsten Auftrages den 24. Landtag der Provinz Westpreußen für eröffnet.

Vayern.

Seine Kaiserlihe und Königliche Hoheit der Kronprinz des Deutschen Reichs und von Preußen überbrachte gestern, wie „W. T. B.“ meldet, Seiner Königlichen Hoheit dem Prinz-Regenten ein Handschreiben Seiner Majestät des Kaisers mit den herzlihsten Glückwünshen. Seine

Königliche Hoheit der Prinz-Regent erwiderte dasselbe mit | einem Handschreiben. Ferner sandte Seine Majestät der Kaiser folgendes Telegramm : An den Prinz-Negenten von Bayern, Königliche Hoheit, München.

_Ich kann es mir am Tage der Feier Deines Jubelfestes nicht versagen, Dir alle die innigen und aufrihtigen Wünsche, die Dir mein Sohn von mir überbringen wird, auch noch persönli zu bekräftigen und Dir wiederholt zu versichern, mit wie viel Liebe und Freundschaft ih beute Deiner gedenke. Wilbelm.

Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent erwiderte alsbald mit folgendem Telegramm :

__ Seiner Majestät Kaiser Wilhelm, Berlin.

Von Herzen danke ih Dir für den wiederholten Ausdruck so inniger und warmer Glückwünsche zu meinem Jubelfeste. Deinen ge- liebten Sohn, welher wohlbehalten bier eingetroffen ist, habe i soeben zu begrüßen die Freude gehabt. Luitpold. :

Der gestrige Tag wurde in München dur ein großes Ween eingeleitet. Bis in die entlegensten Theile hinein prangte die Stadt in Fahnen- und Guirlandenshmuck. Große Menschenmengen wogten durch die Hauptstraßen. Gloen- | geläute ershallte von allen Thürmen, und in allen Kirchen wurden Festgottesdienste abgehalten. Jm Laufe des Vormittags empfing Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent die Glück- wünsche der Familienmitglieder und“ nahm dann gegen Mittag auf dem Marimiliansplaß eine Parade der Garnison ab, zu der auch Seine Majestät der Kaiser von Oesterreich, Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz des Deutschen Reichs und von Preußen, sowie sämmtliche Prinzen ershienen. Stürmische Hochrufe begrüßten den Prinz- Regenten immer aufs Neue, sowohl bei der Hinfahrt, wie bei der Nückfahrt. Nach der Parade tauschten der Prinz-Negent und der Kronprinz Wilhelm Besuche aus, worauf Seine Kaiserliche und Ee Hoheit zur Frühstüstafel zum Prinzen Leopold fuhr. An dem Frühstück nahm auch der Kaiser von Oesterreich theil.

Vor dem neuen National-Museum fand-gestern Mittag die Grundsteinlegung zu einem Denkmal des Prinz- Regenten stait. Anwesend waren Jhre Königlichen Hoheiten die Prinzen Arnulf und Ludwig Ferdinand, Höchst: welche von dem Prinz-Regenten als Der Bürgermeister von Borscht hielt die Festrede, welche mit einem dreifahen Hoch auf den Prinz-Negenten shloß. Der Prinz Arnulf betonte in seinen Dankesworten, daß war jeßt der Grundstein zu dem Denkmal gelegt werde, der Regent in seinem s{hlichten Sinne aber wünsche, daß es bei feinen Lebzeiten niht ausgeführt werde. Es folgten dann die üblichen Hammerschläge. Mit Chorgesang wurde die Feier eingeleitet und geschlossen.

Gestern Nachmittag fand in der Residenz Familien- tafel statt, an welcher außer sämmtlichen bayerischen Prinzen und Prinzessinnen auch der Kaiser Franz Joseph und der Kron- prinz Wilhelm theilnahmen. Während der Tafel brachte Seine Majestät der Kaiser Franz Joseph einen Trinkspruch auf Seine Königliche Hoheit den Prinz-Negen ten aus, welchen der Prinz-Negent mit einem Trinkspruch auf seine hohen Gäste beantwortete.

Den Abschluß des gestrigen Festtages bildète eine Fllu- mination der Stadt, wie sie München noch nie gesehen hat. Der Prinz-Regent fuhr in offenem Wagen mit dem Kron- prinz-n des Deutschen Reichs und von Preußen, gefolgt von den Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses, durch die Hauptstraßen und wurde überall mit stürmischen, immer erneuten Jubelrufen begrüßt. Nach beendeter Nundfahrt folgte der Kronprinz Wilhelm einer Einladung des Prinzen Ludwig zum Souper. /

Aus allen Theilen Bayerns sind in München Nachrichten über festlihe Veranstaltungen eingetroffen.

Der Kronprinz des Deutschen Reichs und von Preußen war überall, wo er sich zeigte, der Gegenstand leb- hafter Ovationen. Wie bei der Ankunft auf dem Bahnhof und auf der Fahrt nah der Residenz, wurde Höchstderselbe auch, als er Mittags zu dem Frühstück fuhr, welhes im Palais des Prinzen Leopold stattfand, mit Jubel begrüßt. Abends um 1011/2 Uhr trat der Kronprinz die Rückreise nach Berlin an. “Am Bahnhofe waren zur Verabschiedung der Prinz Ludwig, der preußishe Gesandte Graf von Monts mit den Herren der Gesandtschaft und andere hervorragende Persönlichkeiten anwesend. Der Kronprinz, Höchstwelcher von dem zahlreih ershienenen Publikum mit lebhaften Hochrufen begrüßt wurde, verabschiedete sich von dem Prinzen Ludwig aufs herzlichste.

Der Trinkspruch, welhen Seine Königliche Hoheit der Prinz Ludwig am Montag bei dem Galadiner in der Königlichen Residenz ausbrachte, hatte, wie die Münchener „Allgemeine Ztg.“ mittheilt, folgenden Wortlaut:

„Eure Königliche Hoheit haben vorgestern, nachdem Sie die Glüdckwünsche Ihrer Armee entgegengenommen, die Häupter derselben um Sich versammelt, und meinem Bruder Leopold war es gegönnt, an diesem Plaß den Gefühlen der Armee für Eure Königliche Hoheit Ausdruck zu geben. Gestern hatten Eure Königlihe Hoheit die Bürgermeister sämmtlicher unmittelbaren Städte und der größeren Städte der Pfalz, nachdem dieselben das Glück gehabt hatten, Eurer Königlichen Hoheit zu huldigen, als Gäste um sich versammelt, und der Erste Bürgermeister der Stadt gab mit warmen Worten den Gefühlen Ausdruck, die diese sämmtlichen Städte für Eure Königliche Hobeit haben.

Heute nun sind die Spitzen des diplomatischen Korps, die Häupter und Mitglieder der vornehmsten Familien Bayerns und der um- [liegenden Länder, die Spiben der staatlichen und fkirchlichen Behörden, die ersten Mitglieder der Landesvertretung und der Vertretung der Kreise, der Landräthe, endlih die Spißen aller Korporationen und Vereine, die mit den ftaatlihen Behörden zusammenarbeiten, bier versammelt, nachdem fie wie die Anderen auch vorher Eurer König- lichen Hoheit ibre Glückwünsche ausgesprohen haben. Möge es mir gestattet sein, einige Worte an die Versammelten zu richten.

Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent haben das Glückt, ein Alter zu erreichen, wie es bis jeßt noch in der viele Jahrhunderte langen Geschichte fein baverisher Herrsder, kein Regierer des Landes erreicht hat; es hatten ja Mitglieder des Herrscherhauses und auch Könige ein solches Alter erreicht, aber als regierender Herr keiner. Eure Königliche Hobeit blicken auf eine 15 jährige Regierung zurück. Eure Königliche Hoheit waren bestrebt, den Angehörigen der verschiedenen Neligionsgesellschaften gerecht zu werden. Eure Königliche Hoheit waren bestrebt, Kunst und Wissenschaft, Handel und Gewerbe, Industrie und Landwirthschaft zu fördern, und zwar ohne Rüksicht, ob es. Großindustrie oder kleines Handwerk, ob es Großgrundbesitß oder kleiner Besiß ist, kurz und gut, ohne Rücksicht auf besondere Stände oder Klassen.

Eure Königliche Hoheit können mit großer Freude zurückblicken auf das, was in der 15jährigen Regierung erreiht wurde. Denn wenn auch nicht alle Wünsche erfüllt worden sind oder erfüllt werden konnten, fo blickt das Volk doch mit Dankbarkeit auf Eure Königliche Hobeit. Ich möchte sagen, es ift ein Glück, daß nicht alle Wünsche t werden. Denn erstens, wenn die Wünsche von einem Theil t würden, so würde ein anderer Theil fsih darüber beklagen, und das Gegentheil ‘vön dem, - was erwünscht, würde in Erfüllung gehen.

Und dann wäre noch eine zweite Sache, das ist die: Ein Volk, das solcher Freiheit ch erfreut, wie Bayern, das fo sehr auf Selbst- verwaltung angewiesen ist, würde zurückgeben und keine Fortschritte mehr erzielen, wenn alles zufrieden wäre. Nur dadur, daß jeder stredt, Besseres zu erreichen, kommt ein Volk vorwärts. Am schwie- rigîsten ist ja bekanntermaßen die Lage der Landwirthschaft : was aber gerade hiefür unter der Regierung Eurer Königlichen Hoheit geschehen ist, das müßte ein Ungerechter und Blinder sein, der das nicht aner- kennen würde.

Mit der Regierung im eigenen Lande begnügen sich aber Eure

Königliche Hoheit nicht und können \sich damit nicht begnügen. Seit 30 Jahren besteht das Deutsche Reih. Annähernd die Hälfte dieser Zeit führen Eure Königliche Hoheit die Regierung des zweitgrößten Staates. Eure Königliche Hoheit sind bestrebt, die Juteressen dieses Staates im Reiche zu fördern, aber selbstverständlich niht im Gegensaß zu den anderen Staaten, sondern im vollen Ein- verständniß, namentli im vollen Einverständniß mit dem Ersten der deutshen Fürsten, mit Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser, be- züglich dessen durch eine nicht genug zu verabscheuende Frevelthat verursachten Unfalls wir wünschen, daß er bald vorübergehen möge und daß keinerlei üble Folgen bleiben werden, im Bunde ferner mit Ihren Majestäten den . Königen von Sachsen und Württemberg, sämmtlichen deutshen Großherzogen, Herzogen, Fürsten und freien Städten. __ Aehnlich, wie es in einem einzelnen Staat ist, ih möhte sagen in jeder Familie, in jeder Gemeinde, in jeder Stadt, so ift es ja auh im Neih. Es ist niht mögli, einen Staat allein zu be- günstigen, sondern es muß ein Ausgleich gefunden werden, und es muß jeder Staat glücklich und zufrieden sein. Und das ist das, was Eure Königliche Hoheit mit so viel Erfolg im Bündniß mit den anderen deutshen Fürsten erreiht haben.

Eure Königliche Hoheit baben um \ich versammelt, abgeseben von den Abgesandten und Gesandten der Staaten des Deutschen Reichs, auch die Gesandten anderer Länder, an der Spitze der Abgesandte Seiner Heiligkeit des Papstes, der apostolishe Nuntius, der ja eine ganz besondere und hervorragende Stellung einnimmt,

ertreter entsandt waren.

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find, die fh aber zunWeit nicht in München befinden -otiert |

baben in diesen Einaten/ det M chen f aben in diefen Staaten, bei Monar und R ; Vertreter. Diese Vertreter arbeiten nir gele Vie Ihre Seiner Majestät des Deutschen Kaisers, sondern im innigsten reler mit ihnen in dem fo dankenswerthen und so glülichen Best unde Seiner Majestät, zunähst dem Deutschen Neich, dann aber ‘va even, den Frieden zu erhalten, und zwar einen Be in Ehren Welt im geringsten der großen und \{chwierigen Pflicht \sich zu ens: ne Angehörigen des Deutschen Reichs, wo immer fie nd ber mögen, den Schuß zukommen zu lassen, E. den fie vollem Reht Anspruch machen können. Beweis dafür ift mit Expedition nach China, die größte, die je aus Deutschland E die ferne Länder gegangen ist, und wo Deutschland im Bunde M Îo anderen Kulturstaaten ih sage nicht nur den europäischen fonds mit sämmtlichen Kulturstaaten eine ganz hervorragende © ol spielt. Wir wünschen, daß diese Erpedition ein baldiges und [5 B liches und vor allem ein erfolgreihes Ende finde. i gli. _Jch bin weit abgeshweift, so ziemlih bis ans andere Ende Erde ich komme wieder zurück in unser Heimathland, in die Hauy stadt Bayerns, in die Residenz, in der Seine Königliche Hoheit de Prinz-Regent sich aufhält und in der wir uns jeßt befinden. & überblicke diesen großen Tisch und bitte Sie Alle mit einander mir einzustimmen in den Nuf: Seine Königliche Hoheit der e Regent, der geliebte Regent eines freien, eines llee und alûd, lichen Landes, er lebe boch!“ f Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent erwidey. _ Von Herzen danke Jh für die warmen Worte, welche 6, Königliche Hoheit namens der um Mich versammelten hohen Gi an Mich gerihtet haben. Ich freue Mich, dieselben in fo gén Zahl zur Feier Meines 80. Geburtsfestes hier vereinigt zu finda In diesem Gefühle drängt es Mich, auf das Wohl all Meiner N. aufrihtig willkommenen Gäste zu trinken. Sie leben hoh, ho, bo!

thalt hier haben. Eure Köni lidhe H

Sachsen-Meiningen. Seine Hoheit dec Herzog begiebt sih, wie „W. T. Y erfährt, heute Abend für längere Zeit nah Süd-Frankreich.

Bremen.

Der Untersuhungsrichter Donandt hat, dem „W. T. Y- zufolge, alle Personen aufgefordert, sih zu melden, welche am 6. d. M. eine sogenannte Verbindungslasche, wie sie der Ar: beiter Weiland als Wurfstück gegen Seine Majestät den Kaiser benußte, in der Nähe des Teihmann-Brunnens haben liegen sehen, oder welche ein solhes Eisenstück vermissen.

Oesterreich-Ungarn.

__ Das österreihische Abgeordnetenhaus seßte gestern die zweite Lesung der Vorlage, betreffend das Rekruten- kontingent, fort. Ueber den Verlauf der Sißung liegt der nachstehende Bericht des „W. T. B.“ vor:

Der Abg. Daszy nski (Soz.) sprach gegen die Vorlage, er- wähnte hierbei unter anderem die Betheiligung Oesterreih-Ungarns an der Expedition nah China und meinte, Oesterreih-Ungarn befinde ih eigentlich im Kriegszustande, ohne daß der Reichsrath hiervon in Kenntniß geseßt sei. Der Minister für Landes vertbeidigung Graf Welsers8heimb führte aus, das öüfste- reichishe Wehrsystem vertrage kein Herabgehen, bedürfe viel: mehr der Fortentwickelung. Ein mächtiger Monarch hak die Jnitiative zum Studium der Abrüstungsfrage ergriffen, ahr geschehen fei bisher BRnE Alles rüste ins p de und wer fixe Sentérefsea wahren wolle, müsse mitrüsten. Die Militärlast n Oesterreih zwar nicht wenig fühlbar, aber andere Staaten stälna an die Bevölkerung noch größere Anforderungen. Nicht da Mislitarismus, sondern andere Verhältnisse lähmten Oesterreits Entfaltung. Der Minister wies sodann die Mängel des Miltzsystems nach und verwies auf Großbritannien, das nah den Erfahrungen Süd-Afrikakrieges nun sein stehendes Heer verstärke. Die österreidi- hen Soldaten gehörten, wie alle Gegner anerkennten, zu den best der Welt; aber bei den Verschiedenheiten in so vielen Punkten bedürfe es langer Arbeit, um die unerläßlide Homogenitit zu gxrreihen, weshalb eine Herabsezung der Dienstdauer ur zulässig sei. Der Minister besprah sodann die einzelnen vor- gebrahten Beschwerden und erklärte, es sei der Wille des Kaisers, daß in der Armee Ordnung herrsche. Die Armee, in deren Interesse é liege, geistig, moralisch und physisch entwickelte Soldaten zu de kommen, wünsche der Arbeitershaft das Beste und habe auch keinen Grund, der Sozialdemokratie feindlih gegenüber zu stehen, wenn diese sich im Rahmen der Geseße halte. Der Wunsch nah Pflege der Nationalität sei auch in der Armee berechtigt, doch müsse die Arme ein Schußzhaus gegen nationale Stürme und Auswüchse er nationalen Kämpfe bilden. Schließlich erklärte der Minister sid bereit, zu ciner wirksamen Abhilfe in der Duellfrage beizutrazæ Hierauf wurde der Schluß der Debatte angenommen. Als Gene redner gegen die Vorlage sprach der Abg. Kramar c. Derselbe führt? aus, die Czechen wünschten nichts Anderes, als daß die Czthen czechisch und die Deutschen deuts{ blieben. Die Czeen bätten das Bündniß mit Deutschland, soweit es den Frieden \{hüte, ni@ls einzuwenden; dur die von den Alldeutschen geforderte staatsretlidz Inkorporierung des Bündnisses aber würde Oesterreih auf die Stuse von Bayern und Sachsen herabsinken. Kramarc zitierte, dur bestige Zwischenrufe unterbrohen, Stellen aus der Broschüre „Vester- reis Zusammenbruch und Wiederaufbau“ und erklärte, Czehen hätten die Aufgabe, gegen die Vereinigung de Deutschen Reichs mit dem sogenannten deutshen Gebiete Oesterreißs zu wirken. Durch eine s\sol@e Vereinigun würde niht bloß Oesterreich zertrümmert, sondern auch das Gleih- gewiht Europas gestört werden. Deutschland würde die erste Well- macht werden. Dann würde Deutschland nicht bloß Herr von Mittel- Europa, sondern auch vom Balkan und von Klein-Asien sein. Die Pflicht der Czechen sei es, auf diese Gefahr aufmerksam zu machen. V1 Czehen seien feine Deutschenfresser und wünschten em einiges Zusammenleben beider Stämme. Auf Zwischenruse reagierend, wies der Redner auf die Behandlung der Polen in Preußen hin und sagte, die Czehen wollten nur die Frel- heit der Entwickelung für Deutsche und Czehen. Während einzelner thal- sâchlihen Berichtigungen hielt der radikale czechische Abg. Zazvorka eine lange czechishe Rede, bis der Präsident ihm das Wort entzog- Zazvorka sprach troßdem weiter. Gleichzeitig mit ihm sprach der radikale czehishe Abg. Czern y, welchem gleichfalls das Wort entzogen wurde. In dem Lärm fprachen dann die Abgg. Zazvorka, Czerny, Hruby und Klofac, welhen allen \{ließlich das Wort entzogen WUTDE- Die czecischen Radika!en lärmten und stießen Hanbarufe aus, während das Haus inmitten des Lärms abstimmte. Die Rekrutierungsvorlage wurde sammt den Resolutionen in zweiter und dritter Lesung an genommen. Sodann folgten formelle. Anfragen an den Präsidenten, während welcher von neuem Lärmscenen durch die czechischen ube o hervorgerufen wurden, welche gegen die Art und Weise der Annahme der Rekrutierungsvorlage protestierten. E

Ein zur Berathung über den Bau von Wasserttra uet eingeseßter Unteraus\chuß des Jndustrieraths (Beiraths des Handels-Minritisteriums) beshloß vorzuschlagen, der Jndujtrie- rath möge die Regierung dringend ersuchen, dem Reicyêra!) noch in dieser Session eine Gesehesvorlage, Me die Sicherstelung des Baues des Donau-Mo E Elbe-Kanals sowie die Verbindung des Donau

pri mit dem a A zu unterbreiten. Zur Durhführung d

ens mit der Weichsel und der Elbe und der

ei eine besondere Kommission für Herstellung von des a Ene mit der Ermächtigung JA Auf- W me eines öffentlichen Anlehens und mit dem Recht zur e ung. Behufs Finanzierung seien zwischen der Regierung B en betheiligten Ländern und Gemeinden Uebereinkommen 2 en der Leistung von Beiträgen abzuschließen. Nach der S endung solle der Staat die Wasserstraßen verwalten. Eine Uebertragung des Betriebes an D solle der geseßlichen Genehmigung bedürfen.

Großbritannien und Frland.

estrigen E des Unterhauses theilte, wie W L 8 biet, er Unter-Staatssekretär des Aeußern 6rd Cranbourne mit, daß die britische Regierung den Ab- änderungen nicht zugestimmt habe, welhe der Senat der Ver- einigten Staaten an dem, Hay- Pauncefote- Vertrage vor- enommen wissen wolle. Die Regierun habe in dieser An- gelegenheit mit feiner anderen Macht in Verhandlungen gestanden. Der Erste Lord des Schaßzamts Balfour erklärte, er könne zur Zeit in Bezug auf die Verhand- [ungen mit Botha keine Mittheilungen machen. William Redmond brachte eine Vorlage ein, betreffend die Abände- rung der Eidesformel bei der Thronbesteigung, foweit _diese sich auf die römisch-katholishe Kirche beziehe. Hierauf ent- spann Ls eine lebhafte Debatte über die Absezung des Generals Sir Henry Colville. Mehrere Redner führten aus, daß Grund für eine Untersuchung vorhanden sei. Der Erste Lord des Schagzamts Balfour bekämpfie den Antrag Douglas auf Unter- \zhung in nahdrücklichster Weise. Der Anirag verlange, daß des Unterhaus si als Geshworenen-Gericht über firategiiGe Fragen fonstituiere, mit anderen Worten heiße dies, daß das iünterhaus ein Ueberwachungsgericht für alle Beförderungen im Heere werde. Der Redner widerlegte die Argumente des Äntragstellers. Lawson Waltons erklärte, das Haus habe einfah zu entscheiden, ob es overstes Tribunal für militärishe Ernennungen sei, oder ob die Verantwortlichkeit denen überlassen sein solle, welche die Offiziere bei der Arbeit gesehen hätten. Es werde Sir Henry Colville vorgeworfen, hei zwei kritischen Gelegenheiten sich als unfähig zur Aus- übung seiner Pflichten gezeigt zu haben. Werde der Antrag Douglas angenommen, so würde dadurh das Prinzip aufgestellt, daß jede Beförderung vom Hauje revidiert werde. Dies müsse die höhere Disziplin des Heeres ver- nihten. As quith erklärte, er unterstüße den Antrag Douglas. Der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain führte aus, nit der Charakter Sir Henry Colville's siche auf dem Spiele, sondern nur seine Jnkompetenz, aber der Charakier Lord Roberts? stehe auf dem Spiele, denn Lord Roberts werde be- zihtigt, daß er den Fall nachträglih dur die Erinnerung an Sannas Post aufzubauschen gejuht habe. Weder Lord Roberts noch die Regierung würde sih einem derartigen Veshluß gegen sie unterwerfen. Der Antrag Douglas wurde darauf mit 262 gegen 148 Stimmen verworfen. ck Das Marine-Budget für das Jabr 1901/1902 beziffert den Nettovoranschlag auf 30 875 500 Pfund Sterling, was eine Erhöhung von 2 Millionen Pfund gegenüber dem Vor- anshlag für 1900/1901 bedeutet. Mehr als die Hälfte diejer Vermehrung stellt für den Schiffsbau bestimmte Summen dar. Die Gesammtzahl der vorgesehenen Mannschaften be- trägt 118 635 Mann, 3745 Mann mehr als im Vorjahre. Es sollen in den Jahren 1901 und 1902 folgende neue Schiffe gebaut werden: 3 Panzerschiffe, 6 gepanzerte Kreuzer, 2 Kreuzer dritter Klasse, 5 Torpedoboote, 10 Torpedozerstörer, 2 Korvetten und 5 Unterseeboote nah dem Modell von Holland. Ferner sollen 8 Schiffe verschiedener transatlantisher Gesellschaften als geshüßte Kreuzer Verwendung finden. Vle Nachtragskredite für den Bau der neuen Schiffe sollen dem Unterhaus später vorgelegt werden.

Frankreich.

Der bayerische Geschäftsträger in Paris Freiherr von der Tann gab gestern, wie „W. T. B.“ meldet, aus Anlaß des 0), Geburtsfestes Seiner Königlichen Hoheit des Prinz- Regenten von Bayern ein Frühstück, an welchem der deutsche Botschafter Fürst Radolin mit Gemahlin, der Erste Votschafts-Sefretär, Gesandte von Schlözer mit Gemahlin, die Herren der deutschen Botschaft und der bayerischen Ver- tretung sowie Mitglieder der deutschen Kolonie theilnahmen.

Die Deputirtenkammer seßte gestern die Berathung des Vereinsgeseßentwurfs fort. Der Deputirte Plichon be- kämpfte den Abänderungsantrag des Sozialisten Zévaès auf Aufhebung aller Kongregationen und widerlegte die Gründe, welhe angeführt wurden, um die Vereine außerhalb des ge- meinen Rechts zu stellen. Der Redner lobte die Thätigkeit der Kongredationen, sagte, in Wirklichkeit verlange man nur die Einziehung der Güter derselben, und erklärte shließlih, gegenüber der Gefahr des Jnternationalismus müßten alle Franzosen zusammenhalten. Der Minister - Präsident Waldeck-Nousseau wandte sih gleichfalls gegen den Antrag Zévaès. Der Staat habe das Recht, die Kongregationen zu überwachen, und dies sei der Zweck der Regierungsvorlage, aber eine Aufhebung der Kongregationen, durch welche 70 000 Personen unterstüßt würden, hieße dem Staat noch größere Lasten bezüglich der öffentlichen Armenpflege auf- Ie, Der Antrag Zévaès wurde mit 515 gegen 34 Stimmen abgelehnt. J

_ Der General-Gouverneur von Judochina Doumer ist gestern in Marseille eingetroffen. Derselbe dementiert die Serüchte von seiner Abberufung und erklärt, daß er in drei Monaten auf seinen Posten zurückehren werde. An Bord des- dp Schiffs traf auch der Prinz Jaime von Bourbon ein, er Sohn von Don Carles, welcher in dem russischen Expeditions- forps in China gedient hat. Der Prinz Jaime äußerte einem Berichterstatter gegenüber, daß die Gerüchte, nach denen jen Vater seinea Ansprüchen entsagen wolle, falsch seien, und fügte hinzu, daß er, solange er russische Yniform trage, sich nicht mit Politik befassen werde.

Nach einer in Algier eingetroffenen Depesche des Ge- nerals Servière hatte derselbe cinen Kampf mit den Berabers zu bestehen. Als er in ihre Kastah (befestigter Play) eindringen wollte, habe er diese vom Feinde verlassen gefunden. Bei der Verfolgung desselben sei es zum Gefecht gekommen, bei welchem die Berabers unter Hinterlassung zahl- reicher Todter und Verwundeter geflohen seien. Auf franzö- lischer Seite seien 2 Offiziere, 4 französische und 18 eingeborene

Rußland. E Die Großfürstin Olga Alexandrowna, Schwe des Kaisers, hat kg heute, wie dem -„W. T. B.“ aus St. Petersburg gemeldet wird, mit dem Prinzen Peter

Alexandrowitsch von Oldenburg verlobt.

Das Befinden des Unterrichts-Ministers N ogoepamw war in den leßten Tagen weniger befriedigend infolge einer Ver- unreinigung der Wunde. Nachdem gestern zur Reinigung der Wunde eine Operaiion vorgenommen und der Eiter entfernt worden war, sank die Temperatur; auch das Allgemeinbefinden hat sich gebessert, doch ist die Gefahr n nicht beseitigt.

Mehr als 70 Profesforen der Universität Moskau haben si in einer Proklamation an die dortigen Studenten gewandt, in welcher sie diese auffordern, sih niht von Leuten, die in keiner Verbindung mit der Universität ständen, verleiten zu lassen, und sie als Freunde und Kollegen bitten, ihre Studien wieder aufzunehmen.

Ftalien. Die Deputirtenkammer wählte gestern, wie „W. T. B.“ meldet, 8 Mitglieder der Budgetkommission; davon sind 6 Oppositionelle und 2 Ministerielle. Morgen werden die Bureaux der Deputirtenkammer die am 7. M. von dex Negierung eingebrachten Finanzvorlagen prüfen.

Spanien.

Jn Nipoll in der Provinz Gerona fand, dem „W. T.B.“ zufolge, am Montag ein ernster Zusammenstoß zwischen der Gendarmerie und Volkshaufen, welhe Arbeit und Brot verlangten, statt. Einer der Manifestanten wurde getödtet, drei andere “wurden verwundet. In Torello (Provinz Barcelona) kam es am Montag gleihfals zu lärmenden Kundgebungen. Die Unruhestifter zershnitten die Telegraphendrähte, zündeten das Haus eines Andustriellen an und shleuderten Steine gegen das Militär. Dieses machte von der Feuerwaffe Gebrauch ; mehrere Personen wurden verwundet.

Portugal.

In Madrid eingetroffenen Meldungen aus Portugal zufolge, haben, wie „W. T. B.“ berichtet, in Guimaraes mehrfach Kundgebungen gegen die Jesuiten stattgefunden.

Schweiz. i Die eidgenössische Staatsrehnung für 1900 ließt, dem „W. T. B.“ zufolge, bei 101033716 Fr. Einnahmen und 102757 837 Fr. Ausgaben mit einem Ausgaben- Ueberschuß von 1724121 Fr. ab. Jn das Budget war nur ein Ausgaben-Uebershuß von 840 000 Fr. eingestellt.

Niederlande.

Die Zweite Kammer nahm, wie „W. T. B.“ berichtet, in ihrer gestrigen Sißung cinen Z usagantrag zum Het res- eseßentwurf an, wonach die erste Dienjtzeit in der Jn: finterie auf höchstens 81/2 und in der Kavallerie auf 18 Mo- nate festgeseßt wird. Der Kriegs-Minister hatte ein Marimum von 12 Monaten für die Jnfanterie und von 18 Monaten für die Kavallerie verlangt. Derselbe ersuchte die Kammer, die Fortseßung der Debatte zu vertagen, bis die Regierung bezüglih dieser Frage einen Beschluy gefaßt haben werde. i - E

W'e das „Reuter'she Bureau“ erfährt, wird infolge des gestrigen Votums der Kammer bezüglich des Heeresge)eß- entwurfs der Kriegs-Minister seine Entlajjung ein- reihen. Eine Kabinetskrisis werde, wie man allgemein glaube, das Votum nicht zur Folge haben.

Asien.

Von dem General-Feldmarschall Grafen von Wal der- see ist, wie „W. T. B.“ erfährt, folgende Depesche aus Peking vom 11. d. M. in Berlin eingetroffen: Bei dem Gefecht westlih des Antsuling-Passes (siche Nr. 60 d. Bl.) wurde diesseits nur cin Mann leiht verwundet. Die Chinesen flüchteten unter Zurüflassung von 250 Todten und 4 Schnell: feuergeshüßen, bei deren Fortnahme sih der Leutnant Giehrl auszeihnete, über Schitsui und wurden durch Kavallerie 30 km weit verfolgt. Das 2. Bataillon des 4. Regiments verbleibt bei Fo uphing und westlih bis zur Mauer, um die Rückehr chinesisher Truppen zu verhindern.

Der Prinz-Regent Luitpold erhielt gestern von dem Kommandeur des 2. Bataillons des 4. Ostasiatischen Znfanterie- Regiments Grafen von Montgelas eine telegraphische Meldung über das Berggefecht am Thor der großen Mauer westlich des Antsuling-Pas}es, bei welchem vier Geschüße genommen wurden. Darauf andte der Prinz-Regent folgende Antwort-Dep-\he: i N

„Ihnen, lieber Graf, wie meinen braven Bayern sende ich zu

A 120 » Ç ao hoito i v. dem errungenen glänzenden Va 1E T Vie E

Afrika. Eine Depesche Lord Kitchener's aus Pretoria vom

gestrigen Tage meldet, daß de Wet sih nördlih von Bra nd- fort befinde. Fortwährende Regengüsse hemmten die Be wegungen der britishen Truppen. Gorringe, Delisle, (Srenfell und Henniker verfolgten in der Kapkolonie zwei Abtheilungen

- Buren. E Jn Bloemfontein ist, nah einer Meldung des „Reuter- hen Bureaus“, in den lehten Tagen eine große Anzahl im Süden gefangen genommener Buren sowie viel ebenfalls 1m Süden erbeutetes Vieh eingetroffen. Von den Truppen des Obersten Plumer wurden 28 Gefangene hierher gebracht. Gestern kamen wieder 150 Gefangene in Bloemfontein an.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die gestrigen Sihungen des Rei chs- tages und des Hauses der Abgeordneten befinden ih in der Ersten Beilage.

Das Haus der Abgeordneten seßte in der eutigen (48.) Sihung, welcher der Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Studt beiwohnte, die Berathung des Etats des Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und MedizingleEngetege nzanten fort.

amm ständen, erst morgen zu berathen, da er einen ausführ- lite müntlichen Bericht vorbereiten wolle. j

. Freiherr von Erffa (fons.) {loß sich diesem Wunsche an, während Abg. Dr. Porsch (Zentr.) dem Referenten empfahl, einige erläuternde Bemerkungen gedruckt dem Hause zugänglih zu

zt: Referent Abg. Winckler wies darauf hin, daß einige, die lüdcken- bafte Denkschrift ergänzende Erläuterungen bereits vorlägen.

Das Haus beschloß nah dem Antrage des Referenten. Zur Berathung gelangte hierauf das Kapitel „Technisches Unterrichtswesen“. Hierbei wurde eine Petition von Molinart in Breslau um Errichtung einer Tehnishen Hochschule in Breslau mitberathen.

Bis zum Schluß des Blattes nahmen die Abgg. Winckler und Wetekamp (fr. Volksp.) sowie der Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Studt das Wort.

Bei der am 11. d. M. im 1. Posener Wahlkreise (Stadt und Kreis Posen) vorgenommenen Ersaßwahl zum Reichstage erhielt, wie „W. T. B.“ meldet, Nehtsanwalt von Chrzanowsfi (Pole) 15 143, Ober-Bürgermeister Witting (deutscher Kandidat) 9584 und Kasprzak (Sozialdemokrat) 719 Stimmen. Rechtsanwalt von Chrzanowski ist mithin gewählt.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung. Aus Aachen berichtet die „Rh.-Westf. Ztg.“, daß sämmtliche

Weber einer dortigen Tuchfabrik wegen Lohnstreitigkeiten in den Ausstand getreten sind. (Vergl. Nr. 300/1899 d. Bl.) i: Auch in Saarbrücken haben, demselben Blatt zufolge, auf dem Röchling'shen Eisen- und Stahlwerk 200 Mann, infolge Lohn- herabseßzung, die Arbeit niedergelegt, und der Betrieb mußte für mehrere Tage eingestellt werden.

Kunst und Wiffenschaft.

Pflegt ein allgemeines Jnteresse an der Antike mit be- sonderer Lebhaftigkeit neuen Funden sich zuzuwenden, wie den jüngst aus dem Meeresshoße bei Antikythera emporgebrachten, so erheben andererseits auch gerade besonders altbekannt be- rühmte Werke leiht einen solhen Anspruch auf allgemeine Beachtung. Der Art sind die kolossalen Dioskuren auf Monte Cavallo, Piazza del Quirinale in Rom, um welche die Forshung seit lange sih bemüht hat, namentlich auch um auszumachen, wie sie im Alterthum aufgejtellt waren. Da die Gruppen jeßt ausgebessert und zu dem Ende mit Gerüsten umgeben wurden, welche cine genaue Betrachtung aller Einzelheiten gestatteten, so hat Herr Professor Peters en, der erste Sekretär unseres archäologischen Jnstituts in Rom, diese Gelegen- heit benußt und mit Zuhilfenahme der gemachten Beobachtungen, die ihm von italienischer Seite bereitwilligft erleichtert wurden, die Frage der ursprünglichen Aufstellung einer erneuten gründ- lihen Revision unterworfen. Das Ergebniß veröffentlicht er in dem soeben ausgegebenen Heft der Römischen Mittheilungen des Instituts. Er entscheidet sich für die von Canova an- genommene Aufstellung vor einer Wand, die beiden Dioskuren einander zugekehrt. Als Neues führt er dazu die Vermuthung aus, daß die Gruppen im alten Nom an dem kürzlih in seinen Resten aufgedeckten Brunnen der Juturna gestanden hätten. E

Eine internationale Ausstellung für moderne de- forative Kunst ist für 1902 in Turin geplant. “Die städtischen Behörden und die Ausschüsse der Ausstellung von 1898 haben fh zur Bildung- eines Hauptausschusses vereinigt. Den Eßhrenvorsiß hat Seine Königliche Hoheit der Herzog von Aosta übernommen.

Bauwesen.

Bei der diesjährigen Schinkelpreisbewerbung wurde, dem „Centralbl. der Bauverw.“ zufolge, dem Regierungs - Bauführer Konrad Dammeier für seinen Entwurf „Grandezza“ ein zweiter Staatspreis genehmigt (vgl. Nr. 55 d. Bl.).

In dem Wettbewerb, betreffend Errichtung eines öffent - lichen Zierbrunnens vor der Münsterkirche in Bonn, wurde, wie das „Centralbl. d. Bauverw.“ mittheilt, nah dem cin stimmigen Beschlusse des Preisgerichts zur Ausführung vorgeschlagen der Entwurf „Martinitreiben“ von Bildhauer H. Götschmann in Gemeinschaft mit Gladenbeck's Bronzegießerei in Friedrichshagen. Der Preis von 500 M wurde zuerkannt dem Modell „Mairegen“ des Bildhauers Paul Türpe in Berlin. Zwei preise von je_300 erbielten die Entwürfe „Rupprecht“ von Bildhauer Johann Degen in Köln und „Konrad von Hochstaden“ von Architekt F. A. Küster in Köln. Lobend erwähnt wurden die Modelle „Christus“ von Bild- hauer H. Fuchs in Charlottenburg und „St. Martinus“ von H Belz u. E. Hub in Frankfurt am Main. Im Ganzen waren 96 Arbeiten eingegangen.

Bei dem internationalen Wettbewerb zur Erlangung von Bauentwürfen zu einem Rathhause in Niga erhielten die Architekten Grahn, Hedmann, Wasastjerna und Bindberg în Helsing fors den ersten Preis (3000 Rubel); den zweiten Preis (2000 Rubel) erlangten die deutschen Architekten MNichard_ Wolter und Hugo Heger in Charlottenburg. Weitere ee fielen nah Lausanne (Clessex u. Chamorel-Garnier), Warschau (Jankowsky) und Riga (Reinberg). Dem Preisgericht gehörten u. A. an: aus Riga Professor Koch und Stadt-Architekt Schmäling, aus St. Petersburg Geheimer Staatsrath, Professor Schröter und aus Helsingfors Professor Nyström.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche untor Nindern ist dem Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden vom Sch{lacht-Viehhofe zu Dresden am 11. März.

Ftalien.

Durch scesanitätspolizeiliche Verordnungen vom 8. d. M. hat die italienishe Regierung die Häfen der Kapkolonie und der Reunionsinseln, sowie die Häfen des australischen Fest- landes für pestverseuht erklärt und gleichzeitig die für Her - fünfte aus dem Hafen von St. Nicolas unter dem 13. v. M. erlassenen Schutmaßregeln aufgehoben. (Vergl. „N.-Anz.“ Nr. 43 vom 19. v. M.)

Berichterstatter not inckler (fons.) bat, die Titel 1 bis 5

oldaten gefallen sowie mehrere Mann verwundet worden.

des Kapitels „Medizinalwesen", die mit der Kreisarzt-Reform im Zu-

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